Takeshi_Kitano - Kommentare
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Alle Kommentare von Takeshi_Kitano
Filme, mit Kôji Yakusho sind sowieso immer eine sichere Bank. Der Mann weiß, wo er mitspielt. Hier mimt er den Ex Sträfling Masao, der vormals ein Mitglied der Yakuza war und zurück in die japanische Gesellschaft integriert werden soll. Das japanische Strafvollzugsystem ist sicher eines der härtesten und normativsten der entwickelten Industriestaaten. Eine eigene Welt. Es wird aber nur angedeutet. Der Sprung dann in die japanische Gesellschaft ist dann oft nicht minder schwer. Andeutungen sind es, die der Regisseur Nishikawa macht. Es sind keine Relativierungen der Taten Masaos, jedoch Erklärversuche, die ihn ins Gefängnis führten.
Der zweite Versuch Masaos, seine zweite Geburt, ist dann ebenfalls mit Geburtsfehlern behaftet. Trotz des guten Willens, es ist eine mit Vorurteilen behaftete Welt. Im Grunde sieht sie Masao nicht einmal vor. Und dennoch gibt es die kleinen Herzlichkeiten des Alltages. Es sind halt auch nicht alle Menschen Arschlöcher. Subarashiki sekai ist ein Film darüber, dass das große Falsche andersrum auch nicht das Wahre ist. Und auch ein Film darüber, dass Alltäglichkeiten, ein geregeltes Leben und vor allem gesellschaftliche Teilhabe durchaus auch ein großer Schatz sind. Und deshalb sind solche Filme auch immer etwas größer, denn so konservativ sind sie gar nicht.
Meeeennnooo, schade das bei Mocas nicht auch Festivals gelten hahah.
Auch wenn ich keine Ahnung über Mode habe, würde ich behaupten, dass Mode auch immer eine Behauptung ist. Zumindest oft auch eine intuitiv richtige Entscheidung. Eine breite Welt der Bekloppten, der Guten und der Scharlatane. House of Gucci changiert elegant in Belustigung und Bewunderung für diese Welt. Es ist auch eine Welt des schnellen und raschen Aufsteigens, des Abstieges, eine Welt der Habenichtse und der Menschen von Klasse. Vor allem ist House of Gucci aber eine wundervoll amüsante Tragikomödie. Einfach geil, wie sich hier alle hassen und anschreien. Habe hin und wieder wunderbar auflachen müssen. Jared Leto gibt eine der größten Knallchargen der letzten Jahre. In dieser Welt der Bekloppten, in der man irgendwie auch alle verstehen kann, ist Adam Driver dennoch der sympathische Mittelpunkt des Films. Wie er auf dem Fahrrad für wenige Sekunden frei von Aufschneidern und Emporkömmlingen durch Mailand daddelt ist reinste Kinoliebe. Ein Film für Menschen, die das Leben lieben.
Ich habe leider eine Wette gegen den User Tenet verloren, in der es darum ging, dass der Verlierer einen Til Schweiger Film sehen muss. Vorab gesagt, es ist immer leicht Til Schweiger zu dissen und zu kritisieren. Glaub, er macht halt sein Ding, das Problem ist halt, dass es so beliebt ist und die ganzen anderen bekannten deutsch-spezifischen Probleme der Filmindustrie, die mit seinen Filmen einhergehen.
Ja, was soll ich sagen? Männliches Selbstmitleid der Film. Ich habe sehr schlimmes erwartet und das wurde sogar übertroffen. Schon der erste Dialog völlig unnötig schwulenfeindlich. Gerne dürfen Filme gegenüber Minderheiten, Frauen usw. politisch unkorrekt sein. Nur hier wurden so viele reaktionäre Klischees einer kleinst bürgerlichen Zuschauermenge eingebracht und auch oft völlig neben der Spur ohne Pointe und Kontext in einer Nebensächlichkeit, die entlarvend ist. Das kann kein Zufall sein.
In einer Szene kommt ein Italiener vor, in einer anderen wohl ein türkischstämmiger Mensch. Nur für wenige Sekunden, völlig unnötig, die einzigen Auftritte solcher Menschen und wie aus einer Klamotte aus den sehr deutschen 90ern. Til Schweiger wird immer älter, seine Facebook-Posts werden immer wirrer und seine Filme immer weniger erfolgreich. Das kommt dann in seinen Filmen immer wutbürgerhafter zum Ausdruck. Solche Filme sind wirklich der Ausdruck des sehr, sehr kleinen Mannes. Das Schlimme ist auch dass man sich nichtmal richtig ärgern kann, also aufregen. Trotzdem denkt man sich wenn man auf die verbleibende Laufzeit schaut und der Film noch eine gute Stunde geht einfach nur noch : Fuuuuuck. Fooooooock.
Ein Loch der Dummheit und des schlechtesten Geschmacks war dann die Saunaszene, wo sich Samuel Finzi die Hoden einklemmt. Nicht nur sieht man minutenlang die Hintern von älteren Männern. Warum? Dann auch schlimmer, denn seine Hoden sind ja eingeklemmt. Weil? Und ja haha wie witzig. Es passt einfach nicht. Es ist wirklich nur zum Fremdschämen. Wirklich, wer findet sowas lustig? Ich verstehe es nicht. Zugeben mein Humor ist manchmal auch sehr niedrig, wenn jmd. pupst muss ich je nach Kontext minutenlang lachen. Aber hier passt es einfach nicht.
Bei mir im Rheinland ist man etwas geselliger und ungezwungener als im restlichen Deutschland und trotzdem, es passt nicht. Wir sind nicht die USA. Vielleicht würde Humor in Filmen, wie Adams Äpfel von unseren skandinavischen Nachbarn passender sein zu der Alltagskultur in Deutschland. Oder sowas wie Brügge sehen und sterben. Dümmstes Produktplacement dazwischen. Das hier ist wieder mal nur der Beweis für das Flachland Europas. Die stumpfe Hand beim Fassen, wie Nietzsche sagt.
Wie immer sind beide Extreme sehr peinlich. Ärgerlich am Ende war halt neben der wirren Oscarrede, wie schon oft angemerkt die Begeisterung bei der Vergabe des Oscars an Smith.
https://www.youtube.com/watch?v=Cd9qrDtXq0E
Ich hätte als Smith Rock einfach vorgeführt indem ich nach vorne gegangen wäre und gesagt hätte was das für ein scheiß Witz ist wegen der Situation mit seiner Frau.
Hicks, gints hier was zu saufne
Vielleicht nach dem ersten Film der Beste der Reihe. Ein wundervolles, infernalisches Fest der Wut. Der Film hatte mich schon als Myers aus den Flammen von Lauries Haus emporstieg. Die weiße Maske mit dem Fleisch Myers nun endgültig verschmolzen. Eine trauernde Gemeinde in Haddonfield. Ein Mob, der sich zusammen schließt und Unschuldige tötet. Und endlich wird Myers dieses janusköpfige, blutgesprenkelte Dämon des Todes schon im Finale zum mythologischen Monster. Die ewige Wiederkehr. Im Kinderzimmer seines Jugendhauses erblickt er dann sich selbst im Spiegelbild der Fenster seiner Schwester. Das Horrorkino aus vergangenen Tagen, du bist immer noch für mich da. Danke.
Tribute to brother Hao our beloved comrade.
Mein Sohn.
Tja. Halt als Disney noch einigermaßen innovativ war.
Entgegen der Behauptung, dass man sich damals dem Morden nicht verweigern konnte, man konnte es, war die Art von Verweigerung, die Franz Jägerstätter dem Naziregime entgegenbrachte, todbringend. Widerstand von Anfang an und in jeglicher Hinsicht. Sich zu verweigern und nicht Teil der Vereinnahmung zu sein. Nein zu sagen. Jägerstätter bemerkt als einfacher Mensch schon früh, dass irgendwas grundsätzlich nicht stimmt.
Hin und wieder liest man, dass er es nur aus religiösen Ansichten tut. Ja, vordergründig. Religion und Mythologie sind eben das Raster. Es ist eben der Wertkompass, mit dem einfachen Menschen die Welt erblicken. Daraus kann man Großartiges wie Furchtbares machen. Seine richtige Motivation ist nun mal im Religiösen gefangen. Bemerkt das Entsetzliche. Ich finde die Kritik verwechselt hier Form und Inhalt.
Die Form ist störend ja, aber die Art und Weise, wie diese Kritik teils vorgebracht wird ist auch eine Verachtung gegenüber einem einfachen Menschen. Ein Mensch, der unglaublich mutig war. Malick hält hier teils auch (gut wie so oft, wenn er Mikrokosmos auf Makrokosmos stoßen lässt) das einfache Leben hoch. Mich hat das an Motive von Tolkien erinnert, wo das Schöne im einfachen bewahrt werden soll. Von einfachen Menschen. Die Schönheiten des kleinen Augenblicks, die eben von dem deutschen Volkskörper und Naziregime erdrückt wurden.
Jägerstätter muss sich da nur einem Menschen gegenüber verantworten. Seine Frau blickt ihn an und ist unendlich traurig. Doch sie versteht es. Wenn er dann in den dunklen Nazikerkern sich selbst überlassen ist, kann er dennoch in der großen Transzendenz Gott Mut finden. Auch wenn es die Form, nicht gibt, ist es dennoch ein Blick in sich und den Mut das Kommende zu ertragen. Schon ein toller Film.
Hätte man mir vor zwanzig Jahren gesagt, dass schlechtes Trashkino, welches sich zwischen schlechteren Star Trek Atlantis Folgen und seriellen Industrieprodukten bewegt, mehr als eine Dekade und weit darüber hinaus den Ton angibt, ich hätte es nicht geglaubt. Vieles ist hier nur noch Behauptung, denke die Macher checkens auch nicht mehr und die Fanbois auch nicht. Cyper Space Krulls vs Volk von Captain Marvel. Killt sich durch den Film. Sehr schlechtes CGI. Katze. Weil? Damit man dann in Endgame in einer 5 Sekunden Sequenz sieht, wie sie Thanos Army plättet? Dafür der ganze Film? Und um Samuel Jackson mehr Screen time zu geben? Hä?
Ergänzend zu der Doku fand ich diesen Vortrag von Volker Weiß ganz gut.
https://www.youtube.com/watch?v=OHVQRGzHTVE
Der große William Hurt.
Aber alles was den geneigten MCU Zuschauer interessiert ist dass er mal in einem MCU Film mitspielte (kein Vorwurf an die Autorin).
Trotzdem traurige Welt.
Mein Lieblingsfilm von ihm wird für immer Smoke sein.
Was für ein Horrorfilm. Cronenberg, das Missverstehen einige hier, interessiert sich nicht für eine tiefere Analyse des Kapitalismus. Wer das will, soll Bücher lesen. Die klügsten dazu sind immer noch über knapp 150 Jahre alt. Filme ersetzen die Lektüre eines Buches nicht. Für einen Regisseur also uninteressant. Die Absurditäten sind es, die daraus entstehen, die ihn interessieren. Abgehakte, künstliche Dialoge. Kultivierter Fake. Der Horror. Teils ist es sogar sehr einfach, die Sexualität. Ihn auch als Regisseur des Grauens im Alltag. Vielleicht sogar einer der klügsten Cronenberg Filme. Das Finale ist die ungewisse Dystopie. Der heimliche Star ist hier sowieso die Limousine, im Sturm des Alltags. Denn leise ist es im Vergleich zum lauten Alltag da draußen. Und ein toller Robert Pattinson. Cronenberg hatte 2012 wieder einmal einen Riecher für einen zu Unrecht Gescholtenen und Großen.
Wong Kar-Wai ist ein Großmeister des kleinen Augenblicks. Ich habe Chungking Express sicher 30-mal gesehen und kann mich immer noch nicht satt sehen an diesem Farbenrausch an Film. Die zwei Liebesgeschichten im Film sind durch die Bank für mich heute noch atmosphärisch und verlieren nicht an Reiz. Natürlich sind es auch die filmischen Effekte, die zu Sprache kommen. Einsamkeit, Sehnsucht und Melancholie kommen hier optisch perfekt zum Tragen durch die famose, stilprägende Kameraarbeit. Die dichte Kulisse vom schnelllebigen Chungking Mansions sind hier der kleine hysterische Wahnsinn in Hongkong selber.
Regen, Verträumtheit, wie wenn Tony Leung etwa zentriert traurig auf sein leeres Glas schaut während alles im Hintergrund schnell vorbeirauscht. Dieser eine Mensch an den man gerade denken muss. Aber auch die kleinen Gefühlsleben der Liebe. Etwa Sehnsucht, und die teils skurrilen Bahnen, die diese nehmen können, beinahe zur Besessenheit. Nur um dann im nächsten Augenblick, wenn man dem einen Menschen, den man begehrt, dennoch kalt und abweisend ist, obwohl man im Arbeitsalltag vielleicht sogar den ganzen Tag Ausschau nach ihm hielt. Oder hysterisch und aufbrausend. Liebe als Drogenrausch mit all seinen Höhen und Tiefen.
Die einsamen Momente im Großstadtdschungel beim Liebeskummer. Die Skurrilitäten, wenn man sich dort im Trennungsschmerz befindet. Und dann wieder der schnelllebige Rausch. Der Film hat heute noch Pep, ist zackig, wie ein strömender, warmer tropischer Regenguss. Tage fliegen an einem vorrüber wie Regenschauer. Bis es zu spät ist oder neue Hoffnung aufkeimt. Ich mochte die zweite Geschichte immer mehr, in der die wundervolle Faye Wong durch die Wohnung vom Polizisten 2 (Tony Leung Chiu Way) tanzt. Aber Teil 1 mit Takeshi Kaneshiro und der Frau in der blonden Perücke gewinnt auch mittlerweile größere Begeisterung. Die Überleitung von Geschichte 1 und 2 ist auch immer noch so toll♥ . Ich werde mir Chungking Express sicher noch weitere 30 mal ansehen können.
Aktion meine liebsten Hassfilme🐍 für meinen Seelenbruder Tenet.
Bitte vor dem Lesen diesen Soundtrack danebenLaufen lassen 💪💪💪:
https://www.youtube.com/watch?v=MaJVxPBvuB4
Da ich selbst zu den größten Kampfsportlern der Welt gehöre und schon früh mich in das Waffenhandwerk von Schuss bis Nahkampfwaffen einübte (ich bin der Sidekick eines berühmten Superantihelden, der sich als Fledermaus verkleidet), ein akribisch genauer Kriminologe bin und Bomben und Explosionsexperte, schau ich mir gerne Filme an, die mich auch darin weiterbringen.
Nicht umsonst haben Meisterwerke, wie Heat, Gangster auf der ganzen Welt inspiriert (Der Banküberfall im Film basiert auf einen Coup, den wir unter seiner Führung vollbrachten). Irgendwann lernte ich auch bei einem Job in den Anden während uns die Schergen El Brisby verfolgten (wir hatten ein alternatives Filmende, wo Luke der Sohn von Yoda ist) meinen Buddy Tenet kennen, der mir noch einige Tricks und Kniffe beibrachte. Im mehrstündigen Feuergefecht gegen dutzende von Gegnern konnte er mir den Weg frei schießen, blieb aber selbst zurück. Trotz unglaublicher Folter (er musste Infinity War 100-mal hintereinander gucken) hat er das Höhlenversteck von mir und meinem Fledermausfreund nicht verraten.
Daher bin ich ihm für immer dankbar und habe ihn zsm dann auch mit meinem Kumpel Cuboni und Kurt Russel befreien können. Neben seinen unglaublichen Fähigkeiten als Super Edelgangster mit einem Hang zur sozialen Gerechtigkeit (man nennt ihn den Robbin Hood Tokios) ist er aber auch einer der größten Intellektuellen dieses Zeitalters. Er ist zudem von Kopf bis Fuß eine tadellose Erscheinung.
Er hat sämtliche Akira Kurosawa Filme vorwärts und rückwärts gesehen, ihre analytische Bildsprache akribisch erschlossen und die sämtlichen Querverweise auf den Film Tenet verstanden. Christopher Nolan hat übrigens bei ihm Filmwissenschaft studiert und der Film Tenet beruht großteils auf Tenets eigenem Leben bevor er mich und Cuboni kenenlernte. Wenn ich also den größten Gegensatz zu einem Idol wie ihn suche, also Kampfsport, Verbrechensbekämpfung, Gangstertum und künstlerische Exegese Experten suche, dann muss ich einen Til Schweiger Film schauen. Er gab mir einst den Tipp mit Tschiller Off Duty anzuschauen und alles exakt andersrum zu machen.
Aktion meine liebsten Hassfilme🐍für einen meiner liebsten Buddys Cuboni. Bro, hoffe dir gefällt der Kommentar. Habe soviel Herzblut 😍😍😍 reingetan.
Nachdem es der linksliberalen, bzw. liberalkonservativen (völlig egal ist eigentlich dasselbe) Vorzeige Family Mutter (besonders nervig menschelnd Sandra Bullock) ordentlich langweilt, will sie sich einen Tanzbären zulegen. Man kennt diese Form der Wohlstandsverwahrlosung. Man besorgt ihm anständige Kleidung und zeigt ihm wie man sich richtig verhält. Denn der Tanzbär ist lieb aber eben dumm. Selbst die autonome Entscheidung zum Arschlochsein wird dem Tanzbären genommen. Solche Leute hassen insgeheim alles was irgend eine Position von Stärke des Charakters ausmacht. Lesenswert hierzu ist was Nietzsche zu christlicher Nächstenliebe zu sagen wusste, bzw. "Ressentiment". Denn man fühlt sich gut dabei! Natürlich bedient sich der Film auch im Hintergrund des Tanzbären sämtlicher rassistischer Stereotype. So kennt er nur zwei Extreme, den lieben, tumpen Sean und die agressiven, Drogenabhängigen auf der anderen Seite. Ich nehme sogar durchaus an, dass der Regisseur und alle Beteiligten es herzlich gut meinten. Christliche Nächstenliebe eben. Nur zeigt es, dass diese Stereotype mitten in der Gesellschaft funktionieren. Blinde Side ist unglaublich gemütlich, unglaublich verlogen. Jedes mal, wo man mit auf das Nachdenken abtötende Emotionen setzt, statt auf nüchterne Anklage bei solchen Thematiken, muss man hellhörig werden. Nur sollte man sich nicht irren, dieser Film funktioniert auch perfekt in Deutschland. Er gefällt dem Lehrer-Paar aus Köln Ehrenfeld, wie auch Götz Kubitschek. Es ist Rassismus mit einem freundlichen Gesicht.
Feinster, edelster Abenteuer Trash. Für Tierhorror irgendwie zu handzahm im Gruseln, dafür aber umso spaßiger. Eine Art Reise ins Herz der grünen Wasserschlange. Bruder Ice Cube und Latina Lopez wollen lieber echter Abenteuer erleben, statt einen Dokumentarfilm zu drehen. Lange vor dem Urzeit-Monster treffen sie auf ihr menschliches Pendant. John Voight gibt hier das Großwildjäger, Urgestein, Macho, Arschloch. Und weil er es liebt wie sich sexy Schlangendamen vor ihm schlängeln, will er das Mordsbiest einfangen. Urviech trifft auf Urviech. Wer dagegen ist, dem haut Voight samt schmierigen Handlanger kurzerhand aufs Maul. Kompletter Quatsch. So simpel, so spaßig.
Hilfe. Was war das denn. Eindeutig der schlechteste Rocky Film. Es ist ja schön und gut wenn man Filme in die heutige Zeit holt, aber so sehr anders ists heute auch nicht. Vielleicht mal einen Blick abseits auf die Instagram, TikTok Welt werfen. Ich habe selten so einen weinerlichen Film gesehen. Ging es bei den ersten zwei Rocky Filmen noch irgendwie um Heroismus und um einen sympathischen Underdog. So sieht man hier einen verwöhntes Bübchen (natürlich mit BWL Abschluss) und noch viel schlimmer die Freundin mit Sinnkrise und schlimmstem Indie Gejaule. Der Film passt perfekt in eine Zeit, wo Männer mit einem zurück gebliebenem Weltbild von Männlichkeit ihre unmittelbare Umgebung nerven und zeitgleich doch seltsame Sensibelchen sind. Ihre Problemchen kultivieren. Der Film verwechselt durchgehend Stolz mit Ehrgeiz, Mut mit Kindertrotz. Ich könnte es nicht im Ring aber im Leben mit 3 von solchen Typen aufnehmen. Jämmerlich. Albern.
"Powerman" ist schon eine tolle Action Sause. Hat nicht die besten Chan Stunts, bei weitem nicht. Aber den zweitbesten Fight. "Powerman" ist so ein richtiger "Buddyfilm", mit all seinen Höhen und Tiefen (sexistisch). Charme und Albernheit. Der junge spritzige Jackie Chan, Sammo Hung und Biao Yuen sind ihrerseits in einem exotischen Abenteuer in Spanien. Und müssen Lola Forner vor üblen Ganoven beschützen. Ein für Hongkong Kino exotisches Abenteuer. Dungeons und Dragons und an Dragon Ball anlehnender Action Spaß. Wobei, meine ja andersrum.
80er Mucke, ein Auto mit James Bond Skills und nicht zündende, aber sympathische Witze. Jackie, ninjhahaft, mit Bambusrohr, die Burg erklimmend mit den Jugendfreunden Sammo und Yuen, um die spanische Prinzessin zu befreien. Die Schurken (unter anderem kickfester Benny Urquiedez) sitzen vor dem prasselnden Kaminfeuer und gedenken ihrer Schandtaten (Auf das Böse Freunde!). Als Chan auf Benny trifft, sieht er erstmals sein blaues Wunder. Benny kickt so schnell, dass er Kerzen buchstäblich ausblasen kann. Nach dem ersten Schock denkt Jackie daran, dass es nur ein Film ist und eine Trainingsrunde. Das heißt unser Held schafft es ♥.
Enthält "Spoiler". Sehenswert. Fängt als Vietnam Kriegsfilm an, wird dann zum surrealen Horrorfilm des Okkulten. Um dann wieder Thriller und Anklage zu werden. Hier werden nicht direkt vom Kriegstrauma Betroffene gezeigt, vielmehr vermengt sich das in einer Kritik an militärischen Versuchskaninchen, seien es die im normal im Krieg Befindlichen oder spezifischer. Wie soll man sowas darstellen, das für solche Leute unerklärliche und schreckhafte, finde ich durch das gruselig, Okkulte gut gelöst! Zumindest, wenn man sich vorher nicht schlau machte über den Inhalt. Der betroffenen Ex-Marine aus Vietnam Tim Robbins durchlebt echte Höllen. Hier, im Vergangenen, und im Trauma. Irgendwann in der Mitte, dem Okkultteil liest er, um sich zu behelfen in okkulter Literatur ein. Nur um am Ende aufzuwachen. Emanzipatorischer Horror, der Genres verbindet. Mag das.
Ein Film für Leute, die Filme mögen. Gene Hackman, einer der besten Schauspieler des US-Kinos, muss als Staatsanwalt, die Zeugin eines Mafia-Mordes Anne Archer rechtzeitig zur Anklage bringen. Allerdings müssen beide, nachdem sie auf der Flucht vor zwei Gangstern der Mafia, in einen Zug im Natur-irgendwo Kanadas einsteigen. Auf der Flucht. Mit den Killern der Mafia im Zug auf einer mehrstündigen Fahrt. Weitesgehend ohne nennenswerte Actioneinlagen im langen Mittelteil. Die Verfolgungsjagd und das Duell auf dem Zug aber sind sehr sexy. Man kennt ja diese Kinderträume, wo man fliegt und befürchtet auf der Flucht dennoch abzustürzen oder diese kleinen Momente der Unsicherheit, wo man nicht weiß, ob die Verfolger gerade an deinem Zugabteil vorbeigehen oder nicht. Klar gibt es die ein oder andere Szene, die manche als Logikloch bezeichnen.
Das ist es wohl auch, was den Film nicht großartig macht. Weniger die Logiklöcher, die kunstfeindlich sein können als Anklage, sondern dieses kluge Flüssige, was solchen Filmen im letzten Abrundungspozess fehlt. Kinozeiten, in denen, ein für solche Extremsituationen unbeholfener menschlicher Staatsanwalt sich klug gegen die Gangster wehrt, und wo Spannungsmomente so aussehen, dass man noch gerade rechtzeitig das richtige Zugabteil wechselt. Das wäre im heutigen Galaxienzertsörungskinos der Avengers, wo das Individuum und die "kleinen" Abenteuer nichtig sind, aber eine Wohltat.
Ist der gut. Heroic Bloodshed trifft Italowestern. Das Genre ist sogar eines meiner frühen, einprägsamen filmischen Erinnerungen. Mit meinen Cousins sah ich im Haus meiner Großeltern in Sri Lanka so im Alter von 5–6 irgend einen Bollywood Schinken, der auf der chinesischen John Woo Welle ritt. Das war irgend so ein Quatschfilm über Brüder, Ehre und Gangstertum. Total überzeichnet. Erwachsene dort sind filmisch bisschen zu liberal, was sie ihre Kinder sehen lassen, außer es gibt nackte Haut xd. Aber sowas fixt an. "Exiled" ist so eine Art Paradebeispiel. So der Jonnie To hafteste Film.
Schon die erste halbe Stunde ist so grandios. 5 Freunde aus Kindertagen treffen wieder aufeinander. Mittlerweile Profikiller. 2 wollen den einen Freund beschützen, die anderen zwei den 5ten töten im Auftrag ihres Herrn.Das ist Mexican Standoff mäßig und genreübergreifend toll inszeniert. Manche Bilder vor dem Duell wie ein Gemälde. Auch wegen der Kulisse von Macao, der Vermischung von den portugiesischen Bauten und chinesischer Kultur. Der 5te Freund ist mittlerweile Familienvater mit junger Frau und Säugling. Das bringt die 5 Freunde wieder an den Tisch. Nach dem Duell isst man freundlich miteinander und bringt dem Freund aus Kindertagen Möbel auch für das junge Kleinkind. Das ist so bro. Wie grausam doch das Erwachsenenleben ist. Hier sind Profikiller halt irgendwie auch menschlich.
Das ist nichts Besonderes im Genre. Und dennoch gelangen die 5, dann 4 Freunde Karma technisch wieder in die Ausgangssituation. Ein weiterer kommt hinzu. Kosmisches Schicksal eben. Das ist auch das Faszinierende an diesen Filmen, diese Gruppenkonstellationen und ihre Dynamiken, die Opfer des Verlaufs der Welt sind. Bis dahin weitere tolle Shootouts. Die zwischen der flüssigen Extravaganz von Wo und der stoischen Gelassenheit von Kitano, in denen die Protagonisten sich nicht bewegend, die Kugeln stoisch schluckend in Kauf nehmend, sich duellieren. Das Ende ist dann irgendwie auch klar, rund und treffend. Das abzurunden, ist aber sehr schwer.
Trotz guter und edler Absichten: auch eine Form der Holocaust Relativierung