Takeshi_Kitano - Kommentare
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Alle Kommentare von Takeshi_Kitano
Lol viel besser als der Film. Die Geburt Bully Maguires durch J.K. Simmons.
https://www.youtube.com/watch?v=LAuRU30Nw6Q
Sehenswerter Film, der aber zu gewollt für den großen Kunstfilm und zu artifiziell für das Blockbuster Kino ist. Villeneuve konzipiert hier vieles vage, in manchmal doch zu großer Breite, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass für die Wirkung dies es erforderte. Vage auch weil vieles nur angerissen wird von Kolonialismus bis Religion (und auch nicht immer gut), da muss man wohl abwarten, weil eben noch in der Exposition verbleibend. Schön fand ich auch die Ernsthaftigkeit und gewisse emotionale Kälte, ohne dass die Konflikte dahinter nicht fassbar sind. Es war doch arg menschelnd das Kino die letzten Jahre. Einige tolle Bildkompositionen, manchmal zu künstlich, so wundert es doch das der beste Film über die Wüste immer noch von David Lean aus den 60ern ist. Lustigerweise wurde der ja auch am Wadi Rum gedreht.
Sehr gefallen haben mir Rebekka Ferguson, Jason Mamoa und Stellan Skarsgard. Letzterer aber wie der ganze Film auch zwiegespalten, zum einen Raube Nimmersatt, zum anderen beängstigende Colonel Kurtz Hommage. Auf der weniger Habenseite steht ein viel zu selbstverliebter und zimmerige Bombast Soundtrack, die Leier der Auserwählten Thematik (wobei ich da die Entwicklung nicht kenne), der ansich tolle Wüstenlook, der aber im nächsten Moment doch wieder zu künstlich ist. Seltsam finde ich auch die in Hollywood immer noch existenten Entscheidungen exotische Völker, egal ob aus der Wüste oder anderswo, einfach generell als nichtweiß, also arabisch, schwarz, was weiß ich durcheinander zu würfeln. Sehenswert passt aber.
Tatsächlich ist das Thema ja gar nicht mal so neu gewesen, auch in den 90ern nicht. Beschleunigung, Zusammenprall, Zerstörungswut und zerschundene Körper usw. als sexuell aufgeladene Katharsis gab es schon in der italienischen Entsprechung der Lüfte, dem Futurismus z.b.. Cronenberg gelingt aber ein faszinierender Balanceakt zwischen mutigem Experimentalfilm, Thriller, Horror, der Kritik des sprichwörtlichen Aufgehens im Konsum und Technizismus, Anklage gegen sexuelle Prüderie wie gleichermaßen an einer gewissen Verstumpfung. Ein Grenzgänger auch in der Kunst viele verschiedene Themen zusammenzuführen und dialektisch zu durchdenken. Es findet sich aber bis zum Ende ein morbider Hang zum Ästhetizismus.
Meisterliches Kino von Cronenberg. Fantastisch inszeniert, schwitzig und fiebrig von dem perlenden Schweiß auf Peter Wellers Stirn bis zu den surrealen Altraumbildern und den plastischen Horrorkreaturen. Auch ein seltsames Hinübergleiten in den Schwebezustand von Autor, Regisseur und uns als Zuschauer verharrend. Die Schreibmaschine des Autors als Sog. Der Nagel neben meinem Finger? Den möchte man in einem ersten Anflug von Morbidität ja gerne hinein jagen mit einem Hammer. Zum Glück gibt es dafür das Kino. Eklig, grotesk, sexuell aufgeladen, eigene Befindlichkeiten.
Ein kleiner, feiner, Slice of Life Film aber auf dem Endspurt des Lebens bezogen. In der Kürze der Zeit sind typische Themen wie Vater und Sohn, Tochter und Vater, Ende des Lebens, die Zeit, die man produktiv nutzen kann, natürlich ungenügend behandelt. Das Ganze in der Endphase des Lebens, wenn man sich dessen bewusst ist, so zumindest zieht es den greisen Hindu Vater Daya nach Varanasi, der heiligsten Stadt der Hindus, ist damit trotzdem treffend abgeschlossen. Versöhnung mit dem Sohn, die neue, alte Liebe usw.. Nichts besonderes filmisch, aber dennoch: das Einfache ist oft so schwer darzustellen.
Aktuell zu Afghanistan. Eine junge Paschtunin (und dennoch in Dari, wenn ich es richtig verstanden habe) Afghanistan muss sich um ihren wesentlich älteren, sich im Koma befindlichen Ehemann kümmern, der auch ein Kämpfer der afghanischen Taliban, und somit des sogenannten Dschihad ist. Seine Kumpane unter den Gotteskriegern haben in dem Dorf das Machtgefüge inne, sodass sie sich nicht ohne komplette Vollverschleierung aus dem Haus wagen kann, ohne in ernsthafter Lebensgefahr zu schweben. Sie ist somit gefangen in einem äußeren, wie inneren Gefängnis der Angst in einer streng patriarchalisch-theokratischen Gesellschaft. In der Erwartung, dass ihr Mann wohl nicht mehr aus dem Koma erwachen wird und dennoch nicht stirbt, vertraut sie ihm ihr individuelles Leid, ihre Sehnsüchte und Ängste mit. Ihr Mann dient ihr als "Stein der Geduld" der paschtunischen Mythologie. Dass ihr Mann auch genau jenes Unterdeckungsmodell in seiner extremsten Form darstellt, ist da Widerspruch, wie Tragik zugleich. Den niemand anders hört ja zu, was wohl auch das eigentliche Problem ist. "Stein der Geduld" ist ein tragischer, aber auch sehr kraftvoller Film, der verdeutlicht, dass trotz allem Kulturrelativismus der westlichen Gesellschaft, aufzeigt, dass gerade die barbarischsten Riten auch in der alten Welt zu finden sind.
Indien. Das ist die größte Demokratie der Welt. Historisch reichte die indische Kultur weit, von den Guptas/Mauryas bis zu den Cholas und Moghuln. Mehr oder weniger von Afghanistan bis zu Malaysia. Das heutige Gebiet des Staatsgebiets Indien ist aber mehr als ausreichend. Das sind bis zu 180 Sprachen und bis zu 600 Dialekte, aufgeteilt (grob unterteilt) auf die indoarische, davidische, austroasiatische, tibetobirmanische Sprachfamilie. Für eine moderne Nation ist das eine gewaltige Herausforderung. Geografisch, kulturell, sprachlich, ethnisch, religiös. Jmd. aus Gujarat teilt wahrscheinlich mehr mit einem "Pakistani", jmd. aus Tamil Nadu mehr mit einem "Sri Lanker" und jmd. aus Himachal Pradesh/Uttarakhand mehr mit Tibet/Nepal als mit „Indien“.
"Newton" (Rajkummar Rao) ist hier Vermittler zwischen den Welten, wohl Hindu, spricht vielleicht Hindi oder Marathi oder was auch immer. Bei ihm zu Hause, vor Ort fängt es schon an. Bei der Heiratsvermittlung und diversen Interessen. Das gegenteilige Extrem, ihn zieht es in die Fremde, und doch ins eigene Land. Als Wahlorganisierter bzw. Auszähler in ein Gebiet des östlichen Indiens, welches von den maoistischen Naxaliten okkupiert wird und hauptsächlich von "Adivasis", indischen Ureinwohnern besiedelt ist. Hin und wieder aber auch humorvoll, einer seiner Wahlhelfer, hat sein "English" von amerikanischen Horrorfilmen erlernt. Wie Newton bemerkt belustigt bemerkt, ergeben sich daraus falsche Vorurteile. Von den falschen Vorstellungen der Hindi, Marathi, Bengalisprachigen Offiziere bis zu seinem Demokratieverständnis. Es geht hie minder um eines der größten Demokratie Versuche der Weltgeschichte.
Es ist bemerkenswert, dass alle Frauen in dieser Welt, in der Welt der Geishas streng und nach Sitte leben müssen, beständig auf Achtsamkeit und Etikette aus. Fehler werden kaum verziehen und können das berufliche und somit existenzielle Aus bedeuten. Auf der anderen Seite sind alle Männer der Form halber vielleicht auch darauf bedacht, darunter aber mehr oder weniger offen trunkene „Versager“, eklige Pädophile oder Schwerenöter. Der vordergründige Glanz zerbricht, mehr oder weniger fatal, aber Mizoguchi zeigt auch eine gewisse Solidarität und Abgeklärtheit der Frauen in dieser Welt untereinander. Schön, still, minimalistisch bis elegant gefilmt eröffnet sich hier eine unbekannte Welt.
Ich finde das total zum Kotzen. Lasst die Filme doch bitte mal in ihrem Eigenwert als abgeschlossene Welt zurück. Da ist nix innovativ oder klug daran. Ähnlich wie bei der albernen Nostalgie Anbiederung der Disney Star Wars Filme an die Original Trilogie versucht man das hier dann auch mit der Tobey Maguire Trilogie. Multiversum ist halt auch so der Oberstuss. Alles und nichts ist möglich.
Der beste Film mit Deadpool und Ryan Reynolds. Dafür einer der schlechtesten mit Hugh Jackman und Wolverine.
Tolkien selbst wird doch beim Schreiben bei vielen Orten eher an England, Schottland usw. gedacht haben als an Neuseeland. Das ist nun wirklich eine sehr dümmliche Kritik.
Ein Leben lang auf der Suche. Das Faszinierende, wenn in alten Kulturen Handwerk und Kunst ineinander übergehen ist ja die Konsequenz, die daraus entsteht. Sharad Nerulkar ist Schüler eines klassischen Sängers, hinduistischer Musik Rezitation. Zu schönen tragenden Sitar Klängen gibt es die typisch lang anfallenden A-Töne. Ich gebe zu, ich kenne mich hier nicht aus. Es scheint aber viel um Improvisation, gelungene Überleitung und Disziplin zu gehen. Eine Art vollendete Kunst, die hinduistische Lebensphilosophie beinhaltet, also auch abseits der Musik Haltung, Achtsamkeit durch Meditation usw. erfordert.
Daran scheint Sharad Nerulkar nicht zu scheitern, sondern aber im beständigen Konflikt zu sein. Einerseits wird er anfangs als begabter Schüler gezeigt, und dennoch gibt es Szenen, wie Rückblicke in die Kindheit, wo sein Vater ihm ebenfalls Lektion in der Musik erteilt. Sein Cousin stürmt herein, und will ihn zum Cricketspielen überreden. Wie Kinder halt eben sind. Die Mutter räumt sogar ein, dass der Vater die Kinder nicht so quälen soll, sondern Kind sein lassen soll.
Später erfährt Sharad Nerulkar ähnliche Sinnkrisen. Man erlebt einen anfangs 24-jährigen, den wir bis zum mittleren Alter begleiten, der im ständigen Konflikt ist, ob die Kunst, die er ausübt, sich nicht nur lohnt, sondern wahrhaftig ist. Denn er wird konfrontiert auch mit gewissen Formen von moderner Aufweichung. Dass es sich um Gurus und ihre Strenge oft eher um Enttäuschung über eigene vertane Chancen handelt, dem Konflikt zwischen Kulturindustrie und Kunst (den es in Indien noch zu geben scheint), Bigotterie und Freiheitsdrang sind hier auch Anhaltspunkte. Und dennoch bleibt der Film nicht eindeutig, weil vielleicht die Antwort darauf auch nicht so einfach ist. Die versöhnliche ist wohl, dass für einige so ein Leben sicher die Verheißung ist, für andere aber nicht.
Ja, was soll man da jetzt noch groß sagen. Wer sich für die Geschichte des Konfliktes in Afghanistan interessiert, dem kann ich diese Dokureihe, die noch vor dem sowjetischen Einmarsch beginnt, nur wärmstens empfehlen.
https://www.arte.tv/de/videos/081554-002-A/afghanistan-das-verwundete-land/
Padman nimmt sich ein paar Freiheiten bezüglich Arunachalam Muruganantham, dem Erfinder indischer Damenbinden, die für arme Frauen dort erschwinglich sind. So ist Muruganantham Tamile und aus Tamil Nadu, der Film hat aber nicht nur mit dem ihn verkörpernden Akshay Kumar einen deutlich nordindischen Einschlag. Macht aber nichts, da der Film sonst gut vermittelt, was für ein Politikum etwas völlig Harmloses, wie weibliche, intimere Geschlechtlichkeit ist. Zum einen wird es groß gefeiert, wenn Mädchen in Geschlechtsreife kommen, zum anderen ist es im Alltag mit Tabus und Scham belegt, selbst wenn Muruganantham als Mann, Frauen, durch erschwingliche Damenbinden helfen möchte. Sogar die Frauen kommen ihm so mit Abneigung entgegen. Kurz gesagt, Padman vermittelt recht gut die Probleme von Patriarchat und Sexismus. Gefallen haben mir auch die Vibes des Filmes, der tolle Soundtrack und der beherzt spielende Akshay Kumar. Kein Meisterwerk und eigentlich sind 7 Punkte etwas zu viel, das richtige Herzblut hat der Film aber, vor allem zeigt er uns gewisse kulturelle Absurditäten, die einem oft nicht so bewusst sind im Westen. Dieser eigentlich völlig harmlose Film ist in Pakistan etwa verboten.
Ich glaube es gibt keinen Schauspieler, den ich so sehr verachte wie Ryan Reynolds.
Klingt nach einem absoluten Hassfilm.
Das Großkonzerne wie Disney oder DC sich vermehrt nun woke geben ist natürlich komplett lachhaft, es ist ein Absichern in alle Richtungen keine Menschenfreundlichkeit. Diversität ist auch heute kein Verkaufsargument. Im Detail wird man dann daran bewerten können ob es der Sache am Ende dennoch dienlich ist oder nicht. Was aber fast immer gleich ist, sind die Wutbürger Reaktionen darauf.
Schon wieder Mexiko und alte Männer, die nochmal jmd dort retten wollen. Aber nunja, vllt bricht Eastwood ja auch etwas mit diesem Klischee. Mule fand ich sogar solide im Vergleich zu seinen neueren Werken kurz davor. Aber man freut sich ja über jeden halbwegs normalen Film weit abseits von dauerironischen Superhelden.
Auch wenn der Film am Rande wohl während der Oscars erwähnt wurde. "Der Rausch" ist seit dem 22 Juli in Deutschland in den Kinos zu sehen. Man könnte ja mal was dazu schreiben.
Vom Regen in die Traufe.
Ich liebe Cricket und habe ihn nie für sonderlich politisch gehalten. In Indien ist es das aber, besonders in Spielen gegen Pakistan, wo es in Halbfinalen oder Finalen zu einem nationalistischen Hahnenkampf verkommt. In "Kai Po Che" geht es aber eher um inner indische Verhältnisse. Muslime, Hindus, Frau und Mann, arm und reich, das unpolitische Cricket muss dafür herhalten. So ist es auch kein Wunder (Auch wenn der Film diese Konfliktfelder nie direkt benennt), dass es drei Freunde (darunter Rajkummar Rao♡), die eine Cricket Akademie gründen wollen, auseinander reißt. Der Film benennt es nicht direkt, aber Modi, die BJP, der Hindunationalismus sind hier Themenfelder.
Dieser Scherzkeks aber auch.
Das Meer ist hier wiedereinmal der Bezugspunkt. So widmet sich Kitano mehr dem Rauschen des Meeres als den Dialogen. Denn sein stiller Held Shigeru ist taubstumm, ebenso die Freundin. Seinen Unterhalt verdient er bei der städtischen Müllabfuhr. An einem seiner Arbeitstage entdeckt er ein beschädigtes Surfbrett und beschließt, trotz allen Spottes, kurzehand sich das Surfen beizubringen. Was bei westlichen Produktionen oftmals zu einer albernen Befindlichkeitsgroteske verkommt, ist bei Kitano eine feinfühlige und stille Reise in die Hoffnungen und Wünsche einfacher Menschen. Es ist der filmische Versuch der Trostlosigkeit des Alltages zu entkommen.
"The Devil's Rejects " ist ein hochgradig unterhaltsamer, wie manipulativer Film. Der klassisch amerikanischen Thematik des Roadmovies verpflichtet, inszeniert hier Rob Zombie eine Splatter Groteske, die den Horror missen lässt, dafür jedoch mit bösartigen Szenerien amerikanischer Hinterlandschaften aufwarten kann. Sicherlich ist "The Devil's Rejects " auch so angelegt, dass man Sympathien mit der Terrorfamilie Firefly empfinden soll, nur ... ich weiß nicht was es über mich aussagt, dass meine Sympathie bei dem korrupten Sheriff lag. Ein bösartiger Film.
Lustig, wie hier viele wieder rumheulen. Glaube der Autor macht sich ja offenkundig lustig über Söder und auch über die CSU. Darf man auch.