TheNumber - Kommentare

Alle Kommentare von TheNumber

  • 7

    Sehr schwierig zu bewerten. Der Film wirkt super langatmig, baut aber zum Ende hin eine eigenartige Sogwirkung auf, die einen dann doch emotional packt. Woody Harrelson macht hier einen gewohnt starken Job, ist aber ein widerwärtiger Charakter, zu dem der Film selbst nicht so ganz weiß, wie er stehen soll. Ich habe das Gefühl, man schreckt nicht zurück, zu zeigen, wie eklig er ist als Vater, aber hin und wieder gibt es immer wieder schöne Momente und auch gegen Ende wird die Botschaft mir etwas zu simpel. Brie Larson ist ok im Gegenwarts-Zeitstrang, aber da kann ihr Talent auf jeden Fall besser genutzt werden, auch weil dieser Zeitstrang für lange Strecken des Films schwach verknüpft war mit den Flashbacks und man ihren Charakter nicht so ganz verstanden hat. Gegen Ende hin löst sich das Ganze dann besser auf, aber nichtsdestotrotz hätte man die Lektionen und Motivationen, die sich durch die FLashbacks ergeben, noch besser ausarbeiten können. Max Greenfield ist ein einziges Klischee als ihr Verlobter. Die Kinder und wie sie zusammenhalten ist das, was den Film gegen Ende hin stark macht, nachdem der eigentümliche Lebensstil der Familie (die nicht unähnlich zu Cpt. Fantastic ist, von dem, was ich gesehen habe) sich irgendwann etwas auslutscht.
    Der Film braucht etwas Sitzfleisch, aber liefert dann gegen Ende doch eine recht rührende, wenn auch moralisch etwas fragwürdige, Geschichte mit größtenteils guten Schauspielerleistungen ab.

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    • 8

      Ein ziemlich harter und kompromissloser Action-Streifen, der eine so flache wie fast egale Story hat. Tyler Rake wird hier und da ausreichend charaktisiert, um auf seiner Seite zu sein, und im Gefecht hat ers einfach drauf. Chris Hemsworth kann das auch gut verkörpern, David Harbour fand ich fast etwas unnötig als Charakter.
      Der Hauptpunkt ist aber die Action, und die ist hammer. Der zweite Akt ist fast eine einzige Actionsequenz und die berühmte lange Sequenz ist auch überragend inszeniert mit unsichtbaren Schnitten und einer sehr mobilen Kamera, sodass der Effekt des one-shots den Zuschauer in den Moment bannt und mit auslaugt. Die Action ist hart und cool choreographiert mit super Locations (ich empfehle das Making-of auf YouTube), die abwechslungsreiche und kompromisslose Action erlauben, und macht einfach Spaß zum Zuschauen. Neben dem One-Shot fand ich auch den Kampf gegen die Kinder ziemlich unterhaltsam, muss aber sagen, dass der Film im letzten Drittel (oder fast schon ab der Hälfte) etwas abbaut und mit einer sehr langen Schießerei sich für mich nicht mehr so spannend und frisch angefühlt hat. Dennoch ein kurzweiliger Film, der vor allem in der ersten Hälfte und durch seine Action überzeugt und allein aufgrund der berüchtigten Actionsequenz sehenswert ist, das Drumherum ist es zum größten Teil auch. Ein echtes Actionhighlight aus 2020, von denen es ja nicht allzu viele auf diesem Level gab.

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      • 8
        über Waves

        Waves ist geprägt von einem emotionalen Auf und Ab, wie es der Titel schon andeutet. Die erste Hälfte fokussiert sich auf Tyler und seine Sportkarriere sowie seinen Vater, der ihn extrem pusht, sehr stark gespielt von Sterling K Brown (wie immer also). Der Film wird ziemlich dramatisch und spitzt sich zur Mitte hin zu und wird dann in der zweiten Hälfte ziemlich anders und ruhiger. Dort er hat er mich persönlich stellenweise nicht mehr so ganz abgeholt und sich dann auch etwas länglich angefühlt, der Film hat aber insgesamt als Gesamtwerk einiges Deepes zu sagen über Familie, Erziehung und Vergebung. Starker Film, der mich angesichts der dramatischen und intensiven Ereignisse nur nicht so ganz erreicht hat, wie ich es mir gewünscht hätte.

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        • 8
          über Mid90s

          Eine sympathische Liebeserklärung an den Skater Lifestyle, mit all den wunderschön gefilmten und mit cooler Musik unterlegten Skate Szenen, einem tollen 90s-Look und einer Darstellung von jugendlichem Verhalten, wo sich jeder zu Teilen wiederfindet, was den Film somit auch für die breite Masse öffnet. Das Verlangen dazuzugehören, das Anbiedern und Nacheifern der älteren "Cooleren" und damit verbundene erste Erfahrungen mit erwachseneren Themen und die wachsende Distanz zu Eltern und Geschwistern sind alles Aspekte, die den Film so relatable und authentisch machen. Die Dialoge wirken auch super geschrieben, weil sie natürlich wirken und von den jugendlichen Autoren auch mit einer Lässigkeit performt werden, dass man direkt in die Ära bzw. das Milieu abtaucht und einfach gerne zuhört. Der Hauptdarsteller ist stark und auch Lucas Hedges und Katherine Waterston wissen in ihren Rollen zu gefallen. Die Story ist insgesamt etwas dünn und mir insgesamt einen Tick zu glorifizierend, aber Jonah Hills Regiedebüt zeigt einen stringenten Take auf eine Milieustudie/Period Piece, das sich insgesamt ziemlich rund und authentisch anfühlt und überzeugen kann. Definitiv einen Blick wert, auch weil er echt kurz und knackig ist.

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          • 9 .5
            TheNumber 14.07.2019, 23:44 Geändert 26.07.2019, 01:03

            Ich hab den als Kind soweit ich mich erinnern kann nie gesehen, deswegen war ich sehr gespannt, wie einer DER Disney-Filme heutzutage mit all dem Vorwissen und dem Wissen um die popkulturelle Bedeutung bei mir ankommt. Und ich muss sagen, ich war beeindruckt. The Liong King zog mich direkt in seine Welt und überzeugte mit sehr hübschem Zeichentrick, einer erstaunlichen düsteren und erwachsenen Geschichte (aber was erwartet man, wenn man von Hamlet inspiriert ist :D ) und ganz viel Witz und Gefühl, ohne plump zu sein. Der Film zeichnet durch die Bank sehr interessante Charaktere, gesprochen von tollen Schauspielern. Rowan Atkinson als Zazu hat für viel Witz gesorgt mit seiner vornehmen Ausdrucksweise, James Earl Jones' Stimme hat einfach das nötige Gewicht, das Mufasa braucht, und Jeremy Irons als Scar hat mir auch sehr gut gefallen als schmieriger und gewiefter Verräter (hat mich vom Tonus her sehr an Shir Khan erinnert). Timon und Pumbaa sind durch ihren (Wort)Witz, ihre einzigartige Dynamik und ihre savoir-vivre-Attitüde absolute Showstealer, aber auch Rafiki und Nala bleiben meiner Meinung nach im Gedächtnis; Rafiki aufgrund seines enthusiastischen und jovialen Charakters und Nala wegen ihrer emotionalen Erdung und ihrer Bindung zu Simba. Die Geschichte um Simba ist spannend und erstaunlich emotional durch das Auf-sich-allein-gestellt-Sein und den Konflikt mit der eigenen Schuld und Vergangenheit und ich hab sogar 1,2 Mal Pipi in den Augen gehabt, was auch z.T. an den Songs lag. Die sind teilweise großartig und auch super ikonisch und die paar weniger bekannten, weniger mitreißenden sind absolut akzeptabel und den Rest der Zeit wird der Film von einem überragenden Hans Zimmer Score untermalt. Zu dem erwachsenen Ton der Story passt auch, dass es kaum Disney-typischen Slapstick Humor gibt, was mir positiv aufgefallen ist; der Film nimmt seinen Zuschauer ernst und traut ihm was zu und erklärt nicht alles haarklein durch Dialoge oder übertriebene Mimiken. Einer meiner liebsten Disney-Zeichentrickfilme, der selbst für erwachsene Erstgucker noch vorzüglich funktioniert und einen absolut abholt.

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            • 8

              Der Film fühlt sich mitunter so komisch wie sein Protagonist an. Pete Davidsons Hängi-Hauptcharakter wird sehr ausführlich (ungewöhnlich ausführlich) eingeführt, um ihn richtig kennenzulernen. Nachdem er mir zunächst ziemlich unsympathisch war, war es die Umstellung bei der Zusammenarbeit mit Bill Burrs Charakter (der seine Rolle übrigens überraschend gut spielt), die den Film emotionalen Aufschwung verleiht. Es geht um die Themen Trauerverarbeitung und Erwachsenwerden und ich mag, wohin sich der Film entwickelt und welche Botschaften er aussendet. Pete Davidson macht seine Sache auch gut und Apatow verleiht dem Film trotz für Coming-of-Age-Verhältnisse immenser Laufzeit von fast 140 Minuten eine gelungene Balance von Humor/Leichtigkeit und emotionaler Aufrichtigkeit. Da merkt man auch, dass Davidson autobiografische Elemente ins Buch und in sein Spiel eingebracht hat. Ein witziger wie trauriger Film, der bei mir etwas Anlaufschwierigkeiten hatte, aber dann emotional ziemlich eingeschlagen hat, vielleicht gerade, wenn man selbst schon mal in einer ähnlichen Situation war.

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              • 10

                Ich habe Batman Begins jetzt zum dritten Mal gesehen und er hat nichts an Faszination eingebüßt. Endlich wird mal die Vorgeschichte von Bruce Wayne und sein Werdegang zu Batman erzählt. Dadurch wirkt Batman viel greifbarer und gewinnt an Charakter. Da haben Nolan und Goyer mit ihrem Drehbuch einen sehr guten Job gemacht. Die düstere Grundstimmung, Handlung und Dialoge sind super. Aber auch der Rest stimmt. Die ganzen Aufnahmen sind mit sehr viel Hingabe und Aufwand entstanden(vgl. Bonusmaterial) und der Film hat mich im Kino echt umgehauen. Neben dem super Regisseur Nolan hat der Film einen grandiosen Cast mit Bale, Caine, Holmes, Oldman, Freeman, Neeson, Watanabe, Wilkinson und Murphy. Dazu kommt noch die bombastische Filmmusik von Hans Zimmer. Der Film zieht einen in seinen Bann und lässt einen dann erst nach spannenden und mitreißenden 135 minuten los. Ich kann diesen Film nur empfehlen, er ist meiner Meinung nach (fast) genauso gut wie The Dark Knight.

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                • 8 .5

                  Irgendwie hatte ich den Film nicht so gut in Erinnerung, wie er anscheinend überall angesehen wird. Aber nach erneuter Sichtung muss ich sagen, das war vollkommen unberechtigt. Klar ist Marlins überprotektiver Erziehungsstil und neurotischer Charakter nervig und auch Dorie entpuppt sich zu Beginn nicht grad als Lieblingscharakter des Zuschauers, aber wie man es Pixar kennt, steckt dahinter mehr und es dient dem Plot sowie der Moral der Geschicht. Gerade Dorie gibt dem Film viel Emotionalität und ist ein echter Gewinn für den Film.
                  Komplett vergessen hatte ich den Anfang, der ein Schlag in die Magengrube ist, nicht ganz auf Up-Niveau, aber doch recht düster, gerade für die damalige Zeit. Der Film bietet zumindest für mich weniger Lacher, als ich heutzutage von Animationsfilmen gewohnt bin, aber kleinere clevere Designentscheidungen der zahlreichen Charaktere oder viele der Sprüche haben mich dann doch immer wieder stark zum Schmunzeln gebracht. Das Abenteuer ist dafür sowohl spannend als auch emotional.
                  Ein ziemlicher Meilenstein des Animationsfilm und Teil der unfassbaren Pixar-Erfolgsjahre, wenn auch keiner meiner absoluten Lieblinge.

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                  • 7 .5

                    Die Warriors schafft es, eine sehr stickige, dichte Atmosphäre in dieser heißen Sommernacht in NYC zu erschaffen, die von den Gangkonflikten hervorgerufen wird. Wir folgen den Warriors auf ihrer Odyssee durch das chaotische und wirklich gefährlich wirkende New York und lernen dabei verschiedene andere Gangs kennen, die alle ganz cool designed sind, wodurch sich die Welt größer und greifbarer anfühlt. Natürlich ist der Film mit seinem Machismo nicht unbedingt gut gealtert, dennoch sind die reine Story und ihre Entwicklung und die Kämpfe immer noch sehenswert und spannend. Die Charakter sind nur skizziert, allerdings passt das zum Setting. Ein Kultklassiker mit minimaler wie neugierweckender Prämisse, der vielleicht einige Probleme hat, aber immer noch mit unterhaltsamem Plot und Action und seiner dichten Atmosphäre zu unterhalten weiß. Bin froh, dass ich den noch mal im Kino sehen durfte.

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                    • 8

                      Sehr gelungener, klaustrophobischer Film mit schönen Ideen, was man alles in dem sehr begrenzten Raum machen kann, und einem sehr starken Ende. Ryan Reynolds mit einer seiner besten Rollen. Ich als Zuschauer war fast durchgehend angespannt und kann den Film echt empfehlen.

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                      • 7
                        über Fences

                        Irgendwie etwas enttäuschend nach all dem Oscar-Buzz. Natürlich überragende Performances von Washington und Davis und auch die Dialoge sind ziemlich gut geschrieben. Man merkt auch, dass der Film auf einem Theaterstück basiert, aber anders als bei guten Kammerspielen ist die Story nicht spannend genug und baut zu wenig Spannung auf, sondern resultiert eher in einem sehr langatmigen Film. Washingtons Charakter ist der brutale Unsympath, was nicht zur Unterhaltsamkeit beiträgt. Muss man meiner Meinung nicht unbedingt gesehen haben, aber halt typisches Oscar-Bait.

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                        • 8

                          Der Film verbaut relevante Experimenterklärungen, Ausführungen von Experten sowie Originalzitate/tagebucheinträge sehr geschickt, sodass man auf eine gewisse Art teilweise nachvollzogen werden kann, wie es dazu kommen konnte, ohne diese Gräueltaten zu entschuldigen bzw. die moralische Verantwortung aufzuheben, das wird explizit am Ende noch mal gesagt. Im Film steckt einiges drin, das zur Selbstreflexion und Überdenken der eigenen Handlungsweise führen kann. Definitiv sehenswert, allerdings ganz harte Kost.

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                          • 8 .5
                            über Fanboys

                            Hat mich echt überrascht. Ich war skeptisch ob der relativ stereotypen Darstellung der Nerds, aber der Film hat es trotzdem geschafft, mich öfters zum Lachen oder Schmunzeln zu bringen. Der abgefahrene Roadtrip bietet einige sehr coole Cameo-Auftritte und viele nerdige Anspielungen und Witzchen. Sobald die Jungs einmal losgefahren sind, funktioniert der Film richtig gut, man sollte aber schon was mit Star Wars anfangen können. Gerade vor Episode 7 wünsche ich dem Film, dass er mehr Aufmerksamkeit bekommt, denn Fanboys ist ein lustiger Film von Fans für Fans.

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                            • 8 .5

                              Ein Film, der mir richtig Angst macht, dass ich so was in meiner Familie mitbekomme. Der Film zeigt sehr eindringlich, wie belastend diese Krankheit nicht nur für den Patienten, sondern auch insbesondere für das nahe familiäre Umfeld. Der schwierige Umgang damit hat mich extremst mitfühlen lassen und fast wie bei einem Horrorfilm bitten lassen, dass das jetzt bitte nicht passiert. Dass Alice eine renommierte Wissenschaftlerin ist, macht das Ganze noch dramatischer und hat mich, als jemand, der echt stolz auf sein Gehirn ist (so arrogant das klingen mag :D), noch mehr reingezogen. Julianne Moore hat ihren Oscar absolut verdient, auch Kristen Stewart fand ich überragend. Sehr kraftvoller Film, der einem die Konsequenzen dieser Krankheit fast schon unangenehm nahe bringt.

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                              • 7

                                Vielleicht war ich in der richtigen Laune für den Film, aber ich finde ihn unterhaltsamer als anscheinend die meisten anderen. Ich denke, der Schlüssel ist, dass genauso wie Space Jam 1 sich übelst 90er-mäßig angefühlt hat, ist Space Jam 2 ein Film aus 2021 und das wird vielen wohl nicht gefallen. Der digitale 3D-Look und der Fokus auf Kapitalisierung und Cross-Promo sorgt dafür, dass dieses Sequel eindeutig weniger Herz und Charme hat, was dem Film auch nicht zu Gute kommt. Aber ich sehe auch einige positive Aspekte, denn ich finde Space Jam: A New Legacy trotz seiner recht unsympathisch aufdringlichen WB-Vermarktung ähnlich albern. Ich mochte sogar die Reise durch das WB-Portfolio auf der Suche nach all den Looney Tunes, die oft echt cool (teilweise aber auch etwas brechstangenmäßig) als Zeichentrink-Figuren in irgendwelche Filme und Tentpole-Lizenzen von Warner Bros. eingebaut waren. Diese Jagd nach intertextuellen Bezügen war für mich sehr unterhaltsam und witzig. Das wird noch auf die Spitze getrieben, wenn später beim Basketball-Spiel viele Figuren aus dem WB-Kosmos im Publikum im Hintergrund zu sehen sind. Da gibts viel zu entdecken, was auch Spaß macht, aber andererseits ist es recht ablenkend und auch narrativ nur hanebüchen begründet. Generell stellt der Plot hier absolut keine Meisterleistung dar: Er fühlt sich zwar halbwegs zeitgemäß an, aber die Prämisse und die übergreifende Geschichte rund um Don Cheadles (sehr anstrengende) Figur fühlen sich irgendwie trotzdem ausgelutscht an. Das Einbauen des Videospiels bringt neuen Schwung in das Basketball-Spiel rein, macht es aber gleichzeitig viel mehr over-the-top als Teil 1 (und das will was heißen). Trotzdem war für mich das Basketball-Match und v.a. die 2. Halbzeit ein Highlight, weil gerade in letzterem Abschnitt die Looney Tunes endlich mal gewinnbringend eingebaut wurden und der verrückte Flair von Teil 1 endlich wieder eingebaut wurde. Denn davor muss ich sagen, dass der Humor teilweise echt nicht gezündet hat und auch von dem Charakterbogen wenig Produktives beizutragen hatten. Dabei spielt auch der Einsatz von Lebron James eine zentrale Rolle: Wer James in Trainwreck gesehen hat, kam nicht umhin, sein komödiantisches Talent zu bemerken. Hier spielt James aber einen grimmigen, besessenen, etwas engstirnigen Vater, der bis zum letzten Akt kaum sympathisch war, was es schwierig machte, Team LeBron anzufeuern. Die Looney Tunes haben aber ihres dazu beigetragen, sodass mir der Film trotz einiger nerviger Aspekte und einem Downgrade bezüglich des Hauptcharakters und des Soundtracks ähnlich viel Spaß wie sein kultiger Vorgänger gemacht hat, weil ich in der schamlosen WB-Werbung auch einige unterhaltsame Aspekte sehe und weil das Basketballspiel etwas abwechslungsreicher und weniger simpel war. Es ist nun mal eine neue Legacy, und da kommen einige Entwicklungen hinzu, die vielen vermutlich weniger gut schmecken.

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                                • 9 .5

                                  Hat mich echt überrascht. Die Chemie zwischen Harry und Sally bzw. Billy Crystal und Meg Ryan ist großartig, fast schon einzigartig. Harry ist sehr charmant mit seinen guten Lebensbeobachtungen, Sally ist einfach so lieb und hübsch (allein diese Augen). Die sehr kurweilige Geschichte ist schön und herzerwärmend, hat viele witzige Situationen, ein echter Feel-Good-Film. Die beste RomCom, die ich bis jetzt gesehen habe.

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                                  • 9 .5

                                    Der Film lässt einen während des Schauens fassungslos, dass so was so leicht passieren kann, ohne dabei jemals unplausibel zu werden. Während der titelgebenden Jagd schafft der Film eine so dichte Atmosphäre, dass echt mit (dem fantastisch aufgelegten) Mads Mikkelsen mitleidet, den Druck auch spürt und auch seine Wut auf die anderen Dortbewohner teilt; 2 Stunden Höchstspannung, nach denen man erst mal durchatmen muss. Absoluter Anschaubefehl!

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                                    • 9

                                      Großartig. Vier tolle Schauspieler, von denen jeder seine Momente hat; wunderbar konträre Charaktere, deren Konfliktpotenzial sich nicht nur zwischen den beiden Ehepaaren, sondern auch untereinander innerhalb einer Ehe ausschöpft. Hervorragende und lustige Dialoge. Sehr unterhaltsames Kammerspiel, absolute Empfehlung.

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                                      • 8

                                        Hm schwierig zu bewerten. Ready Player One ist ein cooler, teilweise innovativer Blockbuster, in dem Spielberg seine Verspieltheit unter Beweis stellen kann. Der Film ist sehr anders als das Buch, was vielen Lesern mehr als sauer aufgestoßen ist, aber ich finde, dass der Film als Film gut funktioniert und als Adaption ziemlich schlecht. Es gibt, wie auch im Buch, unzählige Referenzen, die hier zum Glück nicht so obskur sind wie viele der 80er-Referenzen im Buch. Tye Sheridan gefällt mir gut in der Hauptrolle und auch Ben Mendelsohn gefällt mir als Antagonist, der ein evil corporate guy ist und ziemlich versucht, eine gewisse "Bro-Lässigkeit" hinzukriegen. Viele fanden Halliday zu autistisch dargestellt und gespielt, ich fand Rylance jetz nicht überragend, aber in Ordnung. Art3mis finde ich vom Charakter her mal gut und mal weniger gut getroffen. Auch die 3 Rätsel sind anders, aber ich fand das Feeling der Abenteuerlust und der Bedeutung der Quest echt gut getroffen.
                                        Darüber hinaus ist das eigentliche Highlight des Films die visuelle Opulenz und der Ideenreichtum. Klar hätte man in der Virtual Reality noch viel abgefahrener werden können, aber ich fand die erste Kamerafahrt schon geil, viele der besonderen Settings sowie eine überragende Einbindung eines speziellen Films, wo mir die Kinnlade bis zum Boden geklappt ist ob der Genauigkeit, mit der sie das Feeling des Klassikes getroffen haben; ein absoluter Magic Moment. Die VR-Charaktere fand ich teilweise bisschen komisch designed und hart am Uncanny Valley vorbeigeschrammt, aber man gewöhnte sich besser dran als bei anderen Filmen. Kleines Comedy-Highlight war T.J. Millers I-R0k. Der Film ist spannend und baut, wie das Buch, ein Gefühl des Abenteuers und des Entdeckertriebs auf und war für mich ein kurzweiliges Filmerlebnis, das nicht gerade vom vorherigen Lesen des Buchs profitiert hatte.

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                                        • 10

                                          Endlich mal habe ich den bestbewertetsten Film aller Zeiten nachgeholt. Nicht so wie bei andere Klassikern, wurde ich trotz hoher Erwartungen vollkommen zufrieden gestellt, da der Film trotz stolzer Laufzeit konstant interessant ist und mit einem sehr befriedigenden Ende (obwohl es mir halb gespoilt wurde, immer noch sehr geil aufgebaut) aufhört. Einen großen Anteil daran hat der Hauptcharakter Andy Dufresne, der mit seiner Integrität und Solidarität und seinem Optimismus ein wahrlich inspirierender Charakter ist und alle Interaktionen mit anderen Charakteren interessanter macht. Dadurch werden auch die Dialoge spannend, weil man echt wissen will, was die Leute zu sagen haben. Auch das Ende wird drehbuchtechnisch fantastisch aufgebaut und sorgt für einen legendären Film-Magic-Moment.
                                          Als Gefängnisfilm angelegt und vermutlich auch prägend für das Genre, hat der Film zu Beginn einige recht harte Szenen und ein fantastisches Voice-Over vom Erzähler, Morgan Freeman. Diese Voice-Over-Erzähler-Sequenzen legen den Charakter von Andy Dufresne von Anfang an interessant an und durch sein ungewöhnliches Handeln ist die Phase, in der er Freunde findet, recht interessant, weil nicht klischeebeladen. Außerdem wird jede Szene durch die hervorragende Chemie zwischen Tim Robbins und Morgan Freeman aufgewertet. Je länger der Film geht, desto mehr mag man Andy. Seine Aktionen, bei der er manchmal seinen eigenen Arsch riskiert, machen ihn super sympathisch; trotz seiner Intelligenz ist er nie arrogant; trotz der ganzen Scheiße, die ihm passiert, gibt er nie auf, sondern fungiert als Symbol der Hoffnung und des Durchhaltevermögens.
                                          Der Film ist aber auch eine harsche Kritik am US-Justizvollzugssystem, neben dem verdammt hassenswerten weil heuchlerischen Warden wäre da auch hauptsächlich Brooks zu nennen. Außerdem von Roger Deakins fantastisch auf Film eingefangen und mit einem Score untermalt, der nicht aufdringlich wirkt, aber stellenweise schön passend ist.
                                          Für mich ein perfekter Film, durch sein Genre als Gefängsnisdrama spricht er viele verschiedene Zuschauer an und steht daher nicht umsonst auf #1 bei imdb, weil sich eben sehr viele verschieden Geschmäcker darauf einigen können. Ob er das jetzt verdient hat oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber für mich zählt er definitiv zu den besten Filmen aller Zeiten und liefert mit Andy Dufresne einen ikonischen Charakter sowie eine emotionale, fesselnde Geschichte, die sowohl dramatisch als auch inspirierend und berührend ist.

                                          [Wenn die Eigenwerbung erlaubt ist, eine ausführlichere Version in englischer Sprache findet sich auf meinem neune Blog: https://cinematticsite.wordpress.com/2016/12/02/shawshank-2/]

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                                          • 8 .5

                                            Wieder mal wunderschön gezeichnet und entworfen, verzaubert der Film einen von Anfang an. Der Film ist ein Zusammenspiel zwischen nostalgischer Erinnerung und Ehrung der Vergangenheit und dem "seinen Frieden machen" und somit dem Blick in die Zukunft. Das kann auch als Metapher verstanden werden, denn Hayao Miyazaki gibt hier das Zepter weiter an seinen Sohn Goro, der hier einiges an Potential zeigt. Umi ist sehr sympathisch und hat eine eher untypische Beziehung zum zweiten Protagonisten Shun, die auch emotional etwas komplexer ist, womit mir der Film für das ganz junge Publikum eher ungeeignet scheint. Der Film hebt die Bedeutung von Gemeinschaft hervor, mit der Arbeit der Schüler am altehrwürdigen Clubhaus sowie dem omnipräsenten wichtigen Thema Familie. Der Film mag nicht ganz frei von Kitsch sein, aber mich hat das überhaupt nicht gestört. Er kommt vielleicht nicht ganz an die Hayao-Meisterwerke ran, aber nichtsdestotrotz ist der Film absolut sehenswert und unterhaltsam.

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                                            • 7 .5
                                              TheNumber 06.05.2019, 10:55 Geändert 06.05.2019, 12:23

                                              Ein sehr interessanter Film, auch wenn nicht so viel Ahnung von Kunst hat. Kunstliebhaber werden die Darstellung des künstlerischen Schöpfungsprozesses zu schätzen wissen und die Darstellung der inneren Fragen und der Selbstzweifel. Weiterhin erkennen Eingeweihte immer wieder Landschaften und Motive, die van Gogh gemalt hat, was dem Film eine weitere interessante Note verleiht. Das ist die große Stärke des Films und ist auch sehr nachvollziehbar dargestellt, auch wenn Schnabel sich hier und da in zu langen nachdenklichen Einstelllungen verliert. Dafoe spielt hier eine seiner größten Rollen und macht das verdammt gut. Oscar Isaac als Gauguin fand ich ganz interessant, Rupert Friend war leicht ungewohnt in dieser Rolle, aber auch gut. Großes Manko des Films ist der Großteil des letzten Drittels, in dem van Gogh seine Probleme konfrontiert und das super öde und langatmig ist. Zum Ende hin zieht der Film wieder an und hinterlässt einen guten Eindruck. Sehenswerter, nicht zu sperriger Film für Kunstinteressierte.

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                                              • 9 .5

                                                Nachdem ich schon nach dem Trailer ungemein gespannt war auf diesen Film und die ersten Kritiken auf den Festivals schon echt begeistert waren, habe ich mir den Film auch gegönnt und ihn geliebt. Der Film erzählt eine echt involvierende, verzwackte Whodunit-Geschichte mit illustren Charakteren und einigen coolen Wendungen. Rian Johnson hat ein sehr detailverliebtes Drehbuch geschrieben, das ganz offen mit seinem Cluedo-Vibe umgeht und das Detektiv-Katz-und-Maus-Spiel auch eine lockere Note verleiht. Dazu tragen vor allem die Figuren bei, die größtenteils interessant vielschichtig sind. Allen voran ist hier Daniel Craig zu nennen, der in seiner Rolle als Meisterschnüffler Benoit Blanc sichtlich Spaß hat und mit seinem Akzent und seinem Habitus extrem unterhaltsam ist. Nicht umsonst gibt es Gerüchte um eine Fortsetzung, die sich um seinen nächsten Fall dreht. Aber auch die starbesetzte Familie von Harlan Thrombey zeigt verschiedene Gesichter: Chris Evans als Unsympath macht Spaß, Michael Shannon und Jamie Lee Curtis finde ich etwas underused (ebenso Lakeith Stanfield als Blancs Assistent), Toni Collette als Hippie-Guru ist witzig. Ein überraschend wichtiger Teil der Geschichte und des Films ist Ana de Armas, die mit einem eigenwilligen Plot-Device zwar hier und da die Glaubwürdigkeit strapaziert, aber mit einer sehr authentischen gutherzigen Ausstrahlung einen schönen Kontrast zur Familie darstellt. Und gerade dieses Verhältnis zwischen ihr und der Familie ist geschickt gespickt mit einem bissigen politischem Kommentar, was dem Film auch noch eine zusätzliche Ebene verleiht. Auch das Haus ist super designed und weckt einen Brettspiel-Vibe.
                                                Insgesamt war der Film super kurzweilig und auch die Auflösung weiß zu gefallen, denn sie ergibt relativ viel Sinn und man kann sogar teilweise selbst auf Teilaspekte der Lösung kommen, was das Miträtseln befriedigend macht. Für mich schon seit Januar ein Highlight des Jahres und ich hätte definitiv Lust, den noch mal zu sehen, um zu schauen, wo Hinweise und Details versteckt sein könnten.

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                                                • 6

                                                  Na ja. Als Nichtkenner der literarischen Vorlage noch des Originalfilms kannte ich die Story nicht und fand den Film trotzdem weder besonders spannend noch die Story besonders geil. Die Auflösung ist ja wohl voll der Witz, mega lame, und der Weg dorthin war aufgrund blasser Charakterzeichnung auch nicht gerade ein Nägelkauen. Hauptsache, Branagh inszeniert sich selbst als Poirot mit viel zu viel Screentime. Poirot ist natürlich ein interessanter Charakter und wird hier ausreichend beleuchtet, dafür fällt aber einiges anderes dann ab. Einige Schauspieler sind ziemlich verschwendet in ihren Nebenrollen. Der Film sieht hübsch aus und die Zeit geht auch irgendwie ok rum, aber von all den Filmen aus 2017, die ich gesehen habe, war Mord im Orient Express einer der schwächsten und insgesamt eher eine enttäuschende Angelegenheit.

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                                                  • 8 .5

                                                    Ein smarter, spannender Politthriller, der fast schon wie ein Heist-Film ist. Miss Sloanes Genie mag hier und da etwas übertrieben sein und man hatte auch etwas mehr Subtilität und Ambiguität bezüglich der Meinungsbildung des Zuschauers vertragen können und man hätte diesen komplizierten Charakter auch noch etwas genauer beleuchten können, aber insgesamt ist der Film weitestgehend fesselnd, fordert die Aufmerksamkeit des Zuschauers und hat ein paar tolle Wendungen. Die Beleuchtung des Nitty-Gritty, wie in Washington agiert wird, ist interessant und fühlt sich frisch an und auch die Arbeit von Sloane und ihrem Team ist spannend. Jessica Chastain ist ja nie schlecht und liefert auch hier wieder eine starke Performance ab und bringt dem Zuschauer diesen zynischen, berechnenden, obsessiven Charakter echt ein wenig näher, ohne dass der Film suggeriert, ihre Mittel seien zu tausend Prozent legitim. Der Film hätte vielleicht 5-10 Minuten kürzer sein können, aber ich war ziemlich gut unterhalten und gerade nach dem Ende positiv überrascht.

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