TheRambostar007 - Kommentare

Alle Kommentare von TheRambostar007

  • Wow, sieht das peinlich patriotisch aus. Selbstverständlich für eine Bruckheimer-Produktion. Da kommen doch glatt Erinnerungen aus "The Rock" wieder hoch. Irgendwann ist in einem Film das Maß an Dummheit und Ignoranz dermaßen überschritten, dass man damit durchaus seinen Spaß haben kann. Im Fall von "12 Strong" reicht es schon, sich den Trailer anzusehen.

    2
    • 7

      Mit "Homecoming" liefert Joe Dante ("Piranha", "The Howling") einen in meinen Augen sehr unterschätzten Beitrag zur ersten Staffel der "Masters of Horror"-Serie. Wie in seiner späteren Episode "The Screwfly Solution", ist die Grundidee so einfach wie genial; Tote Soldaten erstehen aus ihren Gräbern auf und fordern ihr Wahlrecht ein. Anders als bei anderen Filmemachern, degeneriert diese Prämisse aber keinesfalls in eine abgedroschene Farce oder plumpe Splatterkomödie. Es ist beachtlich, wie ernst Dante seinen Film nimmt und das manche Szenen, die auf dem Papier eigentlich lächerlich klingen, eine ungeahnte Emotionalität inne haben. Dieser Ansatz ist erfrischend ehrlich und schön gegen den Strich angesetzt. Das spiegelt sich auf der Gegenseite natürlich auch in den Meinungen vieler Zuschauer wieder, die sich hier wohl etwas völlig anderes erwartet haben. Tja, Gott sei Dank ist Joe Dante stets ein Freigeist. "Homecoming" ist vielleicht nicht die brillanteste Satire auf das US-Militär, den Wahlkampf oder skrupelloses PR-Management, doch in den 60 Minuten weiß der Film diesen Themen durchaus den ein oder anderen geistreichen Gedanken abzugewinnen.
      Die Handlung hat Spannungsmomente, doch steht schlichter Survival-Horror hier keinesfalls im Vordergrund. Das Ganze hat kaum etwas von einem klassischen Horrorfilm. Anders als bei beispielsweise Romero findet die Kritik hier nicht im Subtext statt, sondern auf der Oberfläche. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Subtext hier im Gegenzug Horror ist, sondern -und mit diesem Empfinden stehe ich vielleicht alleine da- eine echte Tragik.

      Fazit: Mit "Homecoming" nimmt sich Joe Dante dem Zombie-Genre auf seine ganz eigene Art an und erzählt eine simple, aber doch irgendwie ergreifende Geschichte, die viele Themen kritisch aneckt, sich aber nie in alberner Satire verliert.

      3
      • 6
        TheRambostar007 29.08.2017, 12:56 Geändert 29.08.2017, 13:01

        Enthält Spoiler: Nachdem John Carpenters "Cigarette Burns" unter den Folgen der "Masters of Horror"-Serie als unübertroffenes, kleines Meisterwerk gilt, gehen die Meinungen zu seinem zweiten Beitrag, "Pro-Life", sehr auseinander. Man darf diese Filme nicht miteinander vergleichen. "Cigarette Burns" war ein atmosphärischer Mysteriethriller (am ehesten vielleicht noch mit "In the Mouth of Madness" zu vergleichen) und eine der wenigen Episoden, die wirklichen Horror generierte. "Pro-Life" ist hingegeben eine Mischung aus Body-Horror, Monsterfilm und Belagerungsthriller. Um es genauer zu fassen, eine Mischung aus "The Thing", "Prince of Darkness" und "Assault on Precinct 13".
        Das Szenario ist durchaus spannend und auch der Body-Horror ist schön fies. Ich denke Carpenter nahm die Sache hier nicht ganz so ernst. In einem Interview sagte er: "This is really just a Monster Movie, not much more." Mit diesem Ansatz kann man im Rahmen der "Masters of Horror" durchaus leben, gehört das Untergenre des Monsterfilms ja ebenfalls zum Übergenre des Horrors.
        Was dem Film fehlt, ist die richtige Atmosphäre. Eine der größten Fehlentscheidungen ist es beispielsweise, das Ganze bei Tag spielen zu lassen. Dadurch scheint die billige TV-Ästhetik - mit der Carpenter in seinen Spätwerken stets zu kämpfen hatte - leider immer wieder durch.
        Der Ekel kommt jedoch gut rüber. Dazu tragen die doch recht derben Splattereffekte und auch die überwiegend gelungenen Animatronics bei. Bei letzteren wandelt Carpenter jedoch auf einem sehr schmalen Pfad und droht dabei immer wieder ins Lächerliche abzudriften. Während nämlich das spinnenartige Baby noch ziemlich gelungen ist und eine schöne Reminiszenz an den Spinnenkopf in "The Thing" darstellt, ist der Mann im Dämonenkostüm schon sehr gewagt. Die meiste Zeit gelingt es Carpenter jedoch, diese Latexkreatur durch Nebel und Schatten recht schön in Szene zu setzen. Das ändert aber an anderen Stellen nichts daran, dass so eine Kreatur für den gemeinen Zuschauer des 21. Jahrhunderts eher lachhaft und weniger bedrohlich wirkt. Wie gesagt, man sollte das hier nicht allzu ernst nehmen. Da ist es auch eigentlich ganz passend, wie ironisch Carpenters Kommentar zum Thema Abtreibung hier ausfällt, wenn der Dämon die Abtreibung des mehr als unerwünschten Babys aufhalten will, während die letztliche Tötung des Babys von der unfreiwilligen Mutter mit "God's will is done" kommentiert wird und der Kurzfilm auf diesem Oneliner endet.

        Fazit: Carpenters ironischer und dennoch spannender Genremix hat ästhetische Probleme und auch Momente unfreiwilliger Komik bleiben nicht aus. Scheint "Pro-Life" als Horrorfilm zu scheitern, funktioniert er als sarkastischer Monsterfilm doch umso besser.

        2
        • 7
          TheRambostar007 29.08.2017, 00:00 Geändert 07.09.2017, 16:33

          Das Spätwerk von Altmeister Dario Argento ist zurecht umstritten. Spätestens nach der Jahrtausendwende nahm die Qualität seiner Filme stetig ab, bis der ehemalige Maestro mit "Mother of Tears", "Giallo" und endgültig "Dracula 3D" den Rock Bottom erreichte. Vor diesen Totalausfällen gab es jedoch noch ein kleines Lebenszeichen des Italieners, in Form von zwei Beiträgen zur gern übersehenen "Masters of Horror"-Serie. Während "Jenifer" in der ersten Staffel zwar auch schon recht deftig war, tendierte dieser jedoch mehr ins Genre des Erotikthrillers. "Pelts" nimmt sich weit weniger ernst, ist sehr überzeichnet und hat seinen heftigen und garstigen Splatterszenen sogar eine Indizierung zu verdanken. Argento zelebriert die (Selbst-)Verstümmlung förmlich. Weg ist dabei die Eleganz vergangener Tage, in denen seine Opfer aus der PoV-Perspektive des Killers, in gar wunderschön anmutenden Sequenzen, dahingemordet wurden. Gleich zu Beginn gibt es eine tolle Szene, in welcher das quasi versinnbildlicht wird, als sich jemand die blutüberströmten, schwarzen Lederhandschuhe (klassisch für Argentos Gialli) abstreift, nachdem er mit einem Messer ein Tierfell präpariert hat. Neben dieser kleinen Anspielung, findet sich hier neben dem grandios overactenden Hauptdarsteller Meat Loaf, auch John Saxon wieder, mit dem Argento bereits in "Tenebrae" zusammengearbeitet hat.
          "Pelts" ist sicherlich nicht der cleverste oder ausgeklügelste Beitrag zur "Masters of Horror"-Serie, jedoch scheint sich Argento sehr bewusst darüber gewesen zu sein. Der Fokus liegt hier ganz eindeutig auf den derben Splatterszenen und galligem Humor. Im Making of gibt er sogar selbst zu, hier keine politisch oder moralische Geschichte im Kopf gehabt zu haben. Sein Ziel war es, die Figuren und ihre Obsessionen völlig ausklinken zu lassen. Ich will behaupten, dass er das in den 55 Minuten hervorragend gemeistert hat. Seine Episode ist schwarzhumorig, krank und absolut kurzweilig. Um noch einmal das Making of zu zitieren: "Was auch immer man an Grausamkeiten erwartet, in Pelts wird es passieren."

          Fazit: Sehr gelungener, garstiger Beitrag des Maestros zur zweiten Staffel der "Masters of Horror", welcher die derben Splatterexzesse wortwörtlich bis ans Äußerste treibt. Kombiniert mit dem bösen Humor ergibt das eine sehr unterhaltsame Stunde heftigen Irrsinns.

          5
          • ?

            Der Trailer sieht schonmal richtig klasse aus. Freue mich drauf!

            • Ein sehr unterschätzter Schauspieler, der mir insbesondere in den letzten Jahren immer wieder sehr positiv aufgefallen ist, wenn auch in Nebenrollen. Beispielsweise in Auge um Auge oder Cold in July. War für mich stets eine Bereicherung für jeden Film.
              R.I.P.

              3
              • TheRambostar007 15.07.2017, 11:53 Geändert 15.07.2017, 11:54

                Ganz klar ein vollkommen unterschätzter Film, der sich seinen Ruhm wohl erst mit der Zeit verdienen wird. Was das angeht, bin ich aber zuversichtlich. Mein persönliches Highlight des Jahres.

                2
                • 4 .5

                  Ich bin jetzt schon seit einiger Zeit ein großer Verehrer von Dario Argentos Werken und wollte nun natürlich auch seinem verrufenen Spätwerk eine Chance geben.
                  Nachdem "Suspiria" und "Inferno" zu den absoluten Höhepunkten des Meisters in Sachen Ästhetisierung und Atmosphäre zählten, sollte die Trilogie 2007 nun mit "The Mother of Tears" abgeschlossen werden. Zu diesem Zeitpunkt scheint das einzigartige Genie Argentos jedoch längst ausgebrannt zu sein.
                  Der Film ist bemüht darum, an der "Geschichte" der Vorgänger anzuknüpfen und Erklärungen zu liefern. Allein hier liegt schon das Problem. Hatte schon "Suspiria" nur eine halbwegs verfolgbare Handlung, war "Inferno" nur noch ein reiner Bildertaumel, welcher wirklich sämtliche Narrative längst im Keller versauern ließ.
                  Das waren die Großen Stärken. Der Ablass von sämtlichen erzählerischen Konventionen, mündend in einen Albtraum voller Ekstase, in dem sich alles nur noch in der Schwebe zu befinden scheint.
                  Was ist in "The Mother of Tears" davon übrig geblieben? Im Grunde Vieles, jedoch nur in zusammenhangslosen Ansätzen. Einige bemühte Kamerafahrten, die jedoch höchstens Ansätze der Klasse vergangener Tage haben und ein beinahe comicartig immenses Level an Gore und Splatter. Argento serviert zudem am laufenden Band Versatzstücke aus seinen früheren Werken und verbindet sie zu einem riesengroßen Haufen Exploitation-Schlock. Waren mordlustige Primaten und Pools aus Maden in beispielsweise "Phenomena" Teil der seltsam verdrehten Traumwelt, vermag "Mother of Tears" diese Elemente kaum zu verkaufen.
                  Die Momente, in denen die Atmosphäre von "Inferno" und "Suspiria" scheinbar heraufbeschworen werden soll, sind mehr als offensichtlich. Noch offensichtlicher ist jedoch ihr Scheitern. Völlig unverständlich ist dabei der Verzicht auf die stilprägende Farbästhetik. An dieser Stelle hätte sich Argento gern kopieren dürfen, zumindest hätte dies den spröden Look etwas überdeckt.
                  Man muss aber sagen, dass der Film zumindest kurios genug in seinem grandiosen Scheitern ist. Nimmt man ihn nämlich nicht als künstlerisch ambitioniertes Werk, sondern als weirden Trash, ist das Ganze sogar weitestgehend unterhaltsam. Höhepunkte sind, im Gegensatz zum drögen Mittelteil, der Anfang und das Finale, die wirklich vor ausgefallenen Morden und anderem Unsinn strotzen. Man täte als Zuschauer gut daran, Argentos gesamtes Spätwerk so zu betrachten.
                  Kleine Randnotiz: "The Mother of Tears" scheint offenbar sehr von John Carpenters "Prince of Darkness" inspiriert zu sein, sind die Parallelen doch sehr deutlich.

                  Fazit: Seltsames und konfuses Machwerk des einstigen Meisters, welches einen gigantischen Haufen an Versatzstücken früherer Werke zu einem wortwörtlichen Trash-Inferno fusioniert. Dieses Debakel ist gleichermaßen unterhaltsam wie traurig anzusehen.

                  4
                  • 5 .5
                    TheRambostar007 06.06.2017, 23:20 Geändert 06.06.2017, 23:23

                    Enthält Spoiler:
                    "Terminator 5: Genisys" benötigt die ersten dreißig Minuten allein dazu, sich dem Zuschauer zu erklären und seine Existenz überhaupt erst einmal zu rechtfertigen. Wenn man als Drehbuchautor (und ja, hier waren gleich mehrere Hände im Spiel) schon so viel Zeit braucht, um irgendwie ein Sequel zu erzwingen, dann merkt man schon, wie unnötig dieses Unterfangen eigentlich ist.
                    Nachdem das erste Drittel also irgendwie dahin stammelt und selbst kaum etwas zu erklären vermag, läuft danach alles wieder auf ganz klassische und ausgetretene Pfade hinaus. Die zweite Hälfte kopiert mal eben das komplette Finale von "Terminator 2". Allgemein bedient sich Regisseur Alan Taylor vieler, großer Momente der Vorgänger. Leider will das alles aber nicht mehr so recht wirken. Taylor ist ein guter TV-Regisseur (siehe "Game of Thrones", "Die Sopranos" usw.) und man merkt anhand der solide gefilmten Action und dem ordentlichen Umgang mit Special Effects auch, dass er auf technischer Seite durchaus versiert ist, doch es fehlt ihm die Vision. Wie in so vielen Blockbustern heutzutage, wird auch hier ein TV-Regisseur als pures Instrument missbraucht, um ein Produkt zu verwirklichen, aber keine Vision.
                    Über die Fehlbesetzung von Jai Courtney als Kyle Reese lässt sich kaum streiten und J.K. Simmons agiert völlig unter seinen Möglichkeiten als pures Mittel zum Zeck, um den wirren Plot mal wieder sonstwo hin zu bewegen.
                    Trotz aller Kritik möchte ich den Film nicht komplett verreißen, denn ich muss zugeben, dass mich die Beziehung zwischen Sarah Conner (Emilia Clarke) und dem Terminator (Arnie) zuletzt doch irgendwie gepackt hat. Das Ganze ist ein ordentliches Stück vom herzzerreißenden Finale von "Terminator 2" entfernt und zerstört sich im nachhineinen durch die plumpe und ultra dumme Auflösung nochmal selbst, dennoch hat sie mich gehabt, für einen Augenblick.
                    Und ja, Arnie ist tatsächlich das Beste am gesamten Film, sogar schauspielerisch irgendwie. Man hätte aus seiner Performance noch so viel mehr machen können, stattdessen vermischen sich hier feine Nuancen immer wieder mit eher nervigen Gags. Wirklich schade.

                    Fazit: Völlig überkonstruiertes möchtegern Reboot einer Marke, die längst mit dem Kopf viel zu Tief im eigenen Hinterteil steckt. "Terminator: Genisys" ist viel zu inspirationslos und erinnert in seinen besten Momenten höchstens daran, wie grandios die ersten beiden Teile (heute noch) sind. Durch das ordentliche Handwerk von Alan Taylor, ist das Ganze dennoch halbwegs erträglich und tatsächlich sogar zeitweise recht packend. Trotzdem fehlen hier Ideen und vor allem die Seele. Arnold Schwarzeneggers Schauspiel ist tatsächlich zu gut für diesen Film.

                    3
                    • Habs gerade gelesen. Mit 68 eines natürlichen Todes zu sterben ist ja beinahe kurios. Die Filmwelt hat wieder einmal einen großen Schauspieler verloren, der mir ganz besonders als schmierigen Sheriff Potter in Oliver Stone's "U-Turn" in Erinnerung bleiben. Seine Aura war schon immer etwas Besonderes und seine Art Bösewichte zu spielen ohnehin.
                      R.I.P. Powers Boothe

                      2
                      • Dieses Mal muss es aber doch mal klappen. Jaja, gute Schauspieler machen keinen guten Film. Gute Regisseure im Fall von Videospielen scheinbar ebensowenig. Aber irgendwann muss der Fluch doch mal gebrochen werden.

                        2
                        • TheRambostar007 11.03.2017, 22:20 Geändert 11.03.2017, 22:22

                          Ananas Express, Football Factory und Requiem for a Dream.

                          1
                          • 8 .5
                            TheRambostar007 09.03.2017, 14:54 Geändert 07.06.2017, 22:49

                            A Cure for Wellness wird seine Gefolgschaft finden, da bin ich mir ganz sicher. Aus dem ganzen Einheitsbrei sticht dieses visuelle Meisterwerk himmelhoch hervor, auch wenn er sicher noch Zeit brauchen wird, um die Wertschätzung von Leuten zu erlangen, die er (meiner Meinung nach) verdient. Leute sollten Filme nicht immer auf Biegen und Brechen nach ihrer Logik beurteilen, denn oftmals ist das Unerklärte doch um einiges interessanter und reizvoller. Der mausert sich noch, mark my Words.

                            5
                            • TheRambostar007 26.02.2017, 19:28 Geändert 26.02.2017, 19:28

                              Oh nein, wie schade. Ein großartiger Schauspieler, der meiner Meinung nach nie wirklich den Ruhm bekommen hat, der ihm eigentlich zugestanden hätte. Schön wenigstens, dass "A simple Plan" hier nochmal so ausführlich erwähnt wird. War einer seiner stärksten Filme. Die restliche Filmografie des Mannes ist aber auch sonst beeindruckend.
                              R.I.P. Bill Paxton

                              5
                              • 7

                                Für mich sind die "Scream"-Filme alle ungefähr auf einem Level und dabei ist auch der letzte Film von Horror-Guru Wes Craven keine Ausnahme. In meinen Augen basiert die Idee der gesamten Reihe jedoch auf einem früheren und noch etwas klevereren Film vom Altmeister, nämlich "Freddy's New Nightmare". Der hat bei mir einen höheren Stellenwert, weil dort noch etwas intelligenter auf der Meta-Ebene operiert wird. Wes Craven wusste, dass er dem Genre eigentlich nichts mehr hinzuzufügen hat. Was die "Scream"-Reihe seit jeher tut? Sie schlachtet das Slasher-Genre in gewisser Weise aus und wird dabei selbst zum Slasher in seiner reinsten Form. Diese Filme sind für Fans, sie sind die perfekten Partymovies, sie sind einfach das was sie immer sein sollten. Während sich Horror in jedem Jahrzehnt neu erfindet, bleibt "Scream" ein Relikt der Neunziger. Trotz der vermeintlich "neuen Regeln" immer noch das gleiche Spiel. War Teil 4 also nötig? Nö. Macht der Film trotzdem Spaß? Aber hallo! Wer die Reihe schon immer mochte, der wird auch diesen Teil mögen. Wie immer wandern Craven und Williamson auf einem schmalen Grad. Einerseits ist das Ganze eine völlige Farce und klappert alle Punkte -die wir natürlich schon kennen- akribisch ab. Andererseits nimmt sich der Film aber auch hin und wieder mal ernst, was für den Spannungsbogen nötig war. Wie schon in den Vorgängern, ist der Meta-Humor ziemlich offensichtlich, aber trotzdem irgendwie nett verschachtelt. Was im ersten Moment noch auf die Nase fällt, wird im nächsten schon als doppelte Ironie entlarvt, oder sogar noch weiter gespindelt. Man kann also nie wissen. Der Film jongliert mit den Klischees nur so und lässt den Zuschauer rätseln, welches er wohl ausspielt. Ist das nun originell, unoriginell, witzig, dumm oder einfach Geschmackssache? Vielleicht irgendwo dazwischen, man kann aber sagen, dass "Scre4m" sein Konzept angenehm ins neue Horror-Jahrzehnt übertragen hat, ohne dabei den Hang zum 90s-Slasher zu verlieren.

                                Fazit: Ganz nach dem Motto: "Der Slasher ist tot, es lebe der Slasher". Wie auch schon seine Vorgänger, funktioniert "Scream 4" ganz nach dieser Devise und hält alle Ansprüche, die man an den klassischen Vertreter dieses Genres haben kann. Das macht viel Spaß, ist in den richtigen Momenten spannend und zieht doch noch den ein oder anderen Trumpf aus dem Ärmel.

                                8
                                • Wusste gar nicht, dass Thomas Jane auch dabei ist, wie cool ist das denn?
                                  Freue mich auf den Film. Shane Black hat's immer noch drauf, wie er mit The Nice Guys kürzlich gezeigt hat.

                                  2
                                  • Alles Gute zur glatten 50 Mister Del Toro.
                                    Wirklich ein großartiger Schauspieler, der sich mit den Jahren sogar immer noch weiter steigert. Ich hoffe sehr, dass der Mann uns auch in den kommenden Jahren mit großartigen Performances wie in Sicario erfreuen wird.

                                    3
                                    • Ist die Überschrift wirklich ernst gemeint? The Middle mag ich ja irgendwie, aber TBBT geht mir nur noch auf die Nerven. Normalerweise würde ich mir Sender wie Pro 7 sowieso nicht mehr geben, aber wenn ich mal was zum nebenbei schauen brauche, dann lande ich ja doch hin und wieder Mal da.

                                      • 8 .5
                                        TheRambostar007 10.02.2017, 14:26 Geändert 10.02.2017, 14:27

                                        Trotz der mäßigen Wertungen freue ich mich doch sehr auf diesen Film. 146 Minuten reine Bilderflut hört sich für mich schon sehr toll an, selbst wenn das Ganze letztlich Sinn missen lässt. Allein das Art-Design, welches die Trailer zeigen, finde ich absolut großartig. Mal abwarten, vielleicht braucht der Film ja ein paar Jahre, um wirkliche Wertschätzung zu erfahren.

                                        1
                                        • 7 .5
                                          TheRambostar007 03.02.2017, 19:22 Geändert 03.02.2017, 19:28

                                          Mit "Profondo Rosso - Die Farbe des Todes" legte Altmeister Dario Argento damals endgültig seinen Anker im Genre des Giallo, welches er fortan prägen sollte. Kein Wunder, denn hier fühlte sich der Italiener offenbar von Anfang an wohl, wenngleich dieser Film sich doch von seinen zukünftigen Werken unterscheidet. Fangen wir jedoch mit den Dingen an, die bekannt sind; Da ist zum Einen der hier schon legendär geile Goblin-Soundtrack, der das Geschehen exzellent und vor allem exzessiv untermalt. Jedoch fällt hier (nicht zum letzten Mal) auf, wie sprunghaft diese musikalische Begleitung bisweilen ausfällt, bzw. wie plötzlich sie abgeschnitten wird. Ich bin nie ganz dahinter gekommen, warum Argento zu einer derartigen Handhabung neigt. Hin und wieder unterstützt es durchaus die Suspense, in einigen, wenigen Moment wirkt es aber auch etwas unelegant abgehackt.
                                          Was die Inszenierung angeht, so bemerkt man schon in diesem früheren Werk die stilbildenden Kamerafahrten und die daraus resultierende, beklemmende Atmosphäre. Bei den Farbakzenten sticht immer wieder (wer hätte es gedacht) das tiefe Rot ins Auge. Zwar sind die Szenarien hier noch nicht so expressionistisch mit Farben beleuchtet, wie z.B. in den Teilen der "Mütter"-Trilogie "Suspiria" und "Inferno", doch das Szenenbild ist immerzu stimmig und teils sehr schön von der Gotik geprägt.
                                          Was "Profondo Rosso" für mich jedoch auszeichnet, ist tatsächlich die Handlung. Es ist zwar bekannt, dass sich Argento in seinen klassischen Gialli durchaus etwas mehr um die Handlung gekümmert hat, als in seinen rein künstlerischen Farb-Spektakeln, doch "Profondo Rosso" halte ich da durchaus für etwas Besonders. Szenen die zuerst willkürlich wirken, bekommen in der letzten halben Stunde doch tatsächlich eine handlungstechnische Relevanz. Die Auflösung fügt die kontextlosen Szenen auf beinahe brillante Weise zusammen. Natürlich wirkt der Aufbau dadurch zuerst etwas holprig, aber er hat somit einen Sinn. Die letzte Viertelstunde entschuldigt so manches Fragezeichen, welches die etwas konfuse Handlung aufgeworfen hat. Die zwei Stunden sind insgesamt vielleicht ein kleines Stück zu lang ausgefallen, jedoch wird man durch die dichte Atmosphäre, die spannenden Ermittlungen und mitunter sogar dezent auftretenden Humor, sehr gut unterhalten. "Deep Red" ist einfach in sich stimmig.

                                          Fazit: Virtuos inszenierter Giallo mit fantastischem Soundtrack und einer starken Auflösung, die über kleine Längen und Ungereimtheiten hinwegtröstet. Argento's meisterhaftes Fundament seines zukünftigen Schaffens zählt, besonders erzählerisch, zu seinen stärksten Werken und macht dem Genre alle Ehre.

                                          3
                                          • Ah, "Splinter Cell" ist also ein First-Person-Shooter, danke! Da kennt sich aber einer aus mit den Spielen.
                                            Selbst wenn Tom Hardy jetzt dabei ist, bleibe ich erstmal äußerst skeptisch. Das Sourcematerial bietet sich an, um den Film mal wieder voll in den Sand zu fahren. Naja, abwarten. Möchte nicht unfair sein.

                                            1
                                            • Zuletzt noch in "Only Lovers left Alive" bewundert. Ein wahrhaft großartiger Mime. R.I.P. John Hurt

                                              6
                                              • TheRambostar007 25.01.2017, 09:52 Geändert 25.01.2017, 09:53

                                                Die "Oscars so White"-Debatte wird es in diesem Jahr wohl nicht geben, dafür hat man gesorgt. Die Nominierung für ein so konventionelles Rassismus-Drama wie "Hidden Figures" -das wirklich nichts Neues zur Thematik beiträgt- hätte man sich meiner Meinung nach trotzdem sparen können. Naja, dann kann man sich bei der Academy wieder gegenseitig auf die Schulter klopfen.
                                                Mich interessieren in diesem Jahr besonders die Supporting Actors. Auch wenn ich mir eine Nominierung für Aaron Taylor Johnson's überraschende Leistung in "Nocturnal Animals" gewünscht hätte, bin ich auch glücklich mit Michael Shannon und Jeff Bridges.

                                                • Kann ich nur empfehlen, Johnnie To hat in seinen Gangsterfilmen ein gutes Gespür für Atmosphäre und Action. Der Film ist stimmig und sehr stilvoll. Allein die Picknick-Szene ist schon einen Blick wert.

                                                  5
                                                  • 5
                                                    TheRambostar007 03.01.2017, 10:06 Geändert 03.01.2017, 10:10

                                                    Das große Problem von "Hidden Figures" ist, dass er -abgesehen von der Rahmenhandlung- nicht viel Neues auf den Tisch bringt. Das Ganze ist ein klassisches Rassismus-Drama, nur eben bei der NASA. Ja, wir wissen schon wie schlimm die Rassentrennung war und dass es Frauen auch nicht leicht hatten/haben. Ich will ja nicht sagen, dass der Film nicht mit Vielem Recht hat, aber es sind leider nur allzu offensichtliche Dinge, die hier besprochen werden,
                                                    Auf der anderen Seite wird das Zeitgefühl ganz gut eingefangen. Das liegt nicht nur an der guten Ausstattung, sondern auch an Szenen abseits des Hauptplots. Zwar sind die anderen Handlungsstränge -erneut- absolut nichts Neues, aber sie werden immerhin von ordentlichem Schauspiel getragen. Im Allgemeinen ist der Cast an sich beeindruckend. Das Problem liegt aber in den Figuren selbst. Zwar sind diese durchaus charismatisch, es fehlt ihnen aber an nötiger Tiefe. Zu Beginn sind die Figuren bereits fest definiert. Kevin Costner gibt mal wieder den netten Typen, Kirsten Dunst mal wieder die Zicke und Jim Parsons, nun ja den exzentrischen, gemeinen Wissenschaftler eben. Die Entwicklung dieser Figuren ist von Anfang an abzusehen und vom Drehbuch absolut durchkalkuliert. Die Hauptfiguren sind nett, aber auch nicht allzu komplex. Es sind smarte Frauen, die sich mit Verstand ihren verdienten Weg zum beruflichen und sozialen Glück erkämpfen. Das ist schön und gut, hätte aber mehr Futter vertragen können.
                                                    Letzten Endes bleibt "Hidden Figures" ein halbwegs unterhaltsames Biopic/Zeitportait, welches Keinem weh tun und seine Zuschauerschaft im familiäreren Publikum finden wird. Die Moral ist in jeder Hinsicht vertretbar, man sollte nur keine allzu hohen Ansprüche daran stellen.

                                                    Fazit: "Hidden Figures" versucht es seiner Zuschauerschaft Recht zu machen und stellt daher nicht die höchsten Ansprüche an sie. Komplexität sucht man bei Moral und Figurenzeichnung daher weitestgehend vergebens. Immerhin gelingt es dem Film die Atmosphäre der Kennedy-Ära gut einzufangen und fügt ihr angenehm hoffnungsvolle Untertöne hinzu.

                                                    3