TheRambostar007 - Kommentare
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Alle Kommentare von TheRambostar007
Klasse, die Produzenten der Serie scheinen immer ein gutes Händchen zu haben, wenn es um die Besetzung geht. In der ersten Staffel schon Martin Freeman und natürlich Billy Bob Thornton, in der Zweiten dann Kirsten Dunst und Jesse Plemons (oder Meth Damon), einfach klasse! Freue mich auf die dritte Staffel jetzt schon, leider müssen wir uns da aber noch sehr gedulden.
"Meet the Feebles", eine irre Showbiz-Satire, welche wohl so manchen überfordern dürfte. Ich kann jeden verstehen, dem dieser groteske, teilweise verstörende Muppets-Verschnitt, zu viel ist. Peter Jackson demontiert die klassischen Archetypen mit Genuss und verwandelt sie in überwiegend asoziale, sehr überspitzte Klischee-Figuren des Showbiz. Die Satire an sich ist gar nicht mal so clever und wirkt teils etwas zu holzhammermäßig, dennoch strotzt der ganze Film vor Kreativität und man sieht ihm den Aufwand und die Liebe zum Detail in jeder Szene an. Während man sich zu Beginn noch etwas überrumpelt fühlt, von den kaputten Figuren, der grotesken Gewalt und dem schrillen Stil, beginnt man mit der Zeit, Spaß daran zu finden. Man muss sich nur darauf einlassen, denn der Großteil der Szenen und Handlungsstränge, hat sich die Beschreibung "geschmacklos" auf jeden Fall verdient.
Während es nicht einmal eine Hand voll Charaktere gibt, welche eine Identifikation überhaupt zulassen, ist der Rest der Figuren schlicht abstoßend. Das ist natürlich so gewollt und es gibt auch immer mal wieder herzhafte Momente, welche aber im ansonsten vor Asozialität triefenden Plot, etwas untergehen.
Wie schon angemerkt, ist die technische Umsetzung einfach fantastisch. Jackson ist es gelungen, eine in sich glaubhafte Welt zu kreieren, welche ihrem grellen Stil stehts treu bleibt. Wie er die durchweg überzeugenden Sets mit einem solchen Minimal-Budget errichten konnte, ist mir ein Rätsel. Das ihn geringe Mittel noch nie davon abgehalten haben, seine Vision umzusetzen, hat er mit dem im Guerilla Stil gefilmten "Bad Taste" und später "Braindead" hinreichend bewiesen.
Man könnte "Meet the Feebles" in gewisser Weise auch mit "Birdman" vergleichen, nur eben mit ganz viel Sex, Gewalt und schlechtem Umgang.
Fazit: Grelle Satire, welche teilweise etwas zu sehr in Geschmacklosigkeiten abdriftet, aber ansonsten überwiegend gut unterhält. Die Kritik am Showbiz ist nicht sonderlich neu, dennoch ist jede Szene voller Originalität. Die handwerkliche Umsetzung der fantastischen Sets und Kostüme, ist einfach beeindruckend.
"Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" genießt unter Fans des Genres Kultstatus, welcher wohl überwiegend durch die letzte halbe Stunde begründet wird. Die erste Stunde des Films ist über weite Strecken eine dilettantische editierte Aneinanderreihung abstruser Szenen, welche durch ihren kuriosen Aufbau und herrlich absurde Szenarien (Stichwort Hai vs. Zombie) dennoch irgendwie unterhält. Der Soundtrack und das Sound Editing sind auch so eine Sache. Die Übergänge zwischen den Szenen, bedeuten für den Score oftmals einen abrupten Abbruch, was sehr befremdlich wirkt. Das ändert sich jedoch von Abschnitt zu Abschnitt. Manchmal ist der Soundtrack nämlich dann wieder richtig gut und stimmig umgesetzt. Man merkt einfach, welche Szenen Fulci wichtig waren und welche er nur lustlos als Füllmaterial eingefügt hat, um auf eine anständige Laufzeit zu kommen. Die Handlung ist ziemlich forciert und dient eigentlich nur dazu, die blassen Figuren in bedrohliche Situationen zu manövrieren. Wie bemerkt ist der letzte Abschnitt des Films, der Hauptgrund für seine Daseinsberechtigung. Die Friedhof-Szene und das ausgedehnte Finale in der Kirche, sind spannend inszeniert und profitiert von den tollen Masken und dem beachtlichen Gewaltgrad. Das Ende ist zwar irgendwo sehr vorhersehbar, für einen ansonsten aber so günstig produzierten und dümmlich geschriebenen Streifen, recht beeindruckend.
Man muss "Woodoo" als Relikt seiner Zeit betrachten und am Ende bedenken, wie viel Spaß man eigentlich mit einigen Fragmenten davon hatte.
Fazit: Qualitativ stark schwankender Zombie-Trash, vom Genre-Veteranen Lucio Fulci, welcher sichtlich Spaß an der Inszenierung von verschiedensten Geschmacklosigkeiten hatte, was sich auch auf den Zuschauer projiziert. Der Film glänzt mit einigen, wirklich spannenden Szenen und guten Effekten, füllt den Rest aber mit allzu dilettantischem Unsinn und platten Figuren.
"Triple 9" ist kein außergewöhnlicher aber ein stilsicherer Heist-Thriller. Sein grundsätzliches Problem ist, dass er, abgesehen vom tollen Cast, kaum Eigenschaften hat, welche ihn vom Genre-Standard abheben. Der Film ist grundsolide gespielt, handwerklich stark, kann es aber nicht mit den ganz großen Klassikern wie "Heat" aufnehmen. Dazu bekommen die Figuren einfach zu wenig Futter und der Handlung fehlt es an originellen Ideen. Die Charaktere sind immerzu sehr auf Distanz gehalten, was wohl auch am Fehlen eines echten Hauptcharakters liegt.
Die Actionszenen profitieren von der Inszenierung, denn die Wackelkamera wurde hier ausnahmsweise mal richtig eingesetzt. Der Stil an sich ist sehr gelungen. Durch seinen fiebrigen Look verleiht er dem Geschehen zusätzliche Spannung. Von den häufig kritisierten Längen im Mittelteil, habe ich kaum etwas gespürt. Die klaren Spannungsmomente sind zwar beim Auftakt und in der letzte halbe Stunde, trotzdem ist es Regisseur John Hillcoat ("The Road", "Lawless") gelungen, das überschaubare Drehbuch angemessen zu strecken, ohne das sich dabei viel Langeweile breit macht. Man bemerkt zwar, dass manche Szenen der Handlung kaum weiterhelfen und nur als Füllwerk fungieren, dennoch ist hier ein authentisch wirkendes Milleuportrait gelungen, welches seine Spannung nur selten vernachlässigt.
Fazit: Rauer Cop-Thriller, welcher dem Genre zwar nicht viel Neues abgewinnt und seine Figuren nur grob skizziert, dafür aber mit seiner starken Inszenierung, (fast) kontinuierlicher Spannung und ordentlicher Action aufwarten kann.
"Cinema Perverso" halte ich für eine schöne Dokumentation, welche innerhalb von einer Stunde kurz und knackig erklärt, wie das Bahnhofskino entstanden ist und was die Faszination daran war. Dabei melden sich deutsche Filmemacher wie Uwe Boll und Ben Becker zu Wort und geben teils interessanten, teils weniger interessanten Anekdoten und Gedanken preis. Die Doku ist jetzt keine Revolution, dennoch weiß sie mit gut gewählten Ausschnitten aus berüchtigten, heute als Trash-Kult verehrten, Klassikern wie den Russ Meyer-Filmen und deutschen "Report"-Produktionen, zu unterhalten. Es ist gelungen, die Essenz zu verdeutlichen, aus welcher diese Trash-Perlen entstanden sind und auch für Laien deutlich zu machen, wieso man sich sowas überhaupt ansehen sollte. Neben dem Genre-Kino wird hier auch beleuchtet, was das Bahnhofskino für eine gesellschaftliche Bedeutung hatte, wie es sich entwickelte und letztlich von der Videokassette vom Markt verdrängt wurde. Trotz oder wegen der geringen Laufzeit, hat "Cinema Perverso" mir vielleicht sogar etwas besser gefallen, als "Electric Boogaloo", in welchem die Personen häufig nur darüber geredet haben, wie verrückt doch alles war, es aber selten gezeigt wurde. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man vielleicht noch etwas mehr Umfang hätte bieten können, denn zu diesem Thema gibt es sicher mehr, als eine Hand voll interessante Interviewpartner und Orte. Dennoch, am Ende dieser Dokumentation wird sich sicher jeder wünschen, wenigstens einen dieser Film in einem solchen Kino, zu der Zeit, erlebt zu haben, was zeigt, dass der Funkten übergesprungen ist.
Fazit: Kurzweilige Doku über da verpönte Schmuddel-Kino der 60' und 70' Jahre, welche die Faszination und das Gefühl in seiner kurzen Laufzeit gut zusammenfasst und sehenswerte Ausschnitte zeigt. Auch wenn der Umfang etwas mager ist, werden einem hier einige interessante Interviews und Einblicke gewährt, welche non stop unterhalten.
Freut mich, der Punisher funktioniert im TV vermutlich besser, als auf der großen Leinwand. Angesichts der erfolgreichen, zweiten Staffel von "Daredevil" war das ja abzusehen.
Das ist ja mal sowas von vermerkt. Stallone kann ich mir im Mafia-Millieu durchaus vorstellen.
"Der Nebel" ist echt ein schwieriger Film, definitiv nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Zum Einen sind da die teilweise ober peinlichen Dialoge, welche mitunter so abstrus sind, dass man denken könnte die beteiligten Personen wären geistig etwas zurückgeblieben. Das zieht sich zwar nicht durch den ganzen Film, fällt dafür aber in bestimmten Szenen (*Stichwort "Tentakel") besonders deutlich auf. Das ist, in Kombination mit den teils sehr unglaubwürdigen Aktionen der Figuren, schon ein dicker Kritikpunkt. Regisseur war hier Frank Darabont, welcher zuvor schon "Die Verurteilten" und "The Green Mile" adaptiert hat und somit mehr als deutlich beweisen konnte, dass er ein Spezi darin ist, Kings Romane zu adaptieren. Umso erschreckender ist, dass "Der Nebel" handwerklich nicht sonderlich überzeugen kann. Das CGI ist überwiegend mittelmäßig und die willkürlichen auftretenden Zoom-ins erinnern an billige C-Movies. Man hätte nicht unbedingt jedes Monster zeigen müssen und wenn dann etwas mehr auf practical Effects setzen sollen.
Bei der Geschichte merkt man zu jeder Zeit, dass sie Kings-Fantasie entsprungen ist, was nichts Schlechtes ist. Zwar muss der Zuschauer sich auf etwas ungewöhnlichere Szenen einstellen, welche dann aber durchaus funktionieren und spannend sind. Die Konflikte zwischen den Figuren wirken leider etwas erzwungen und der unglaublich hysterische, religiöse Fanatismus nervt ohne Ende. Ich verstehe, dass das der Sinn dahinter ist, aber hätte man das nicht irgendwie subtiler lösen können? *Spoiler* Die Entwicklung normaler Menschen in religiöse Psychopathen, welche sogar nicht einmal davor zurückschrecken, Menschen zu opfern und das innerhalb von wenigen Tagen, empfinde ich als etwas übertrieben. Naja, sicher gibt's da auch wieder gegenteilige Beispiele, welche tatsächlich vorgefallen sind *Spoiler Ende* Der Cast besteht überwiegend aus Leuten, welche man sicher irgendwo, irgendwann mal gesehen hat. Das Thomas Jane die Hauptrolle in "The Walking Dead" angeboten wurde, wundert mich hiernach kaum noch, wenn man bedenkt, dass die halbe Belegschaft hier ja schon versammelt war.
Die Figuren bekommen keine besonders originellen Motivationen und die typischen Archetypen haben sich, im vom Nebel umhüllten Supermarkt, schnell gefunden. Wie gesagt hat der Film durchaus seine originellen Ideen, Spannungsmomente und die Atmosphäre können sich sehen lassen, nur gibt es abseits dessen eben zu viele Ungereimtheiten.
Was mich bei meiner Bewertung noch mehr spaltet, ist das Ende , mit welchem ja wohl niemand gerechnet hätte. So ein durchwachsener Film und dann ein solcher Abschluss. Mit Verlaub, dafür braucht man Riesenklöten. Ich finde es sehr gelungen und ich frage mich, wie Darabont das dem Studio verkauft hat. Es ist ja nicht einmal vom Buch übernommen worden, also wie hat er das gegreenlighted bekommen?
Man merkt vielleicht schon, worauf ich hinaus will. Der Film spaltet mich durch und durch. Ich kann ihn nicht nur Aufgrund des Endes gut heißen, denn er hat große Schwächen, klare Längen, Ungereimtheiten, hanebüchene Dialoge und ist in vielen Szenen echt trashig. Es gelingt ihm immer, ein gewisses Rest-Niveau zu halten, doch ist er deshalb gut? Als King-Adaption vielleicht, doch als Film an sich weniger. Man sollte hier also eine gewisse Offenheit gegenüber etwas fantastischeren Geschichten mitbringen und das Ganze vielleicht auch nicht zu 100% ernst nehmen.
Fazit: Atmosphärischer Grusel, welcher erzählerisch zwischen sehr dumm und durchaus originell schwankt und sich qualitativ irgendwo in der Mitte ansiedelt. Sehr gelungene Momente wechseln sich mit trashigen Einlagen ab, sodass man zwar merkt, dass Darabont ambitioniert war den kritischen Untertönen King's gerecht zu werden, dabei aber leider jegliche Subtilität vermissen lässt. Figuren und Konflikte sind dazu viel zu offensichtlich und finden selten zu wirklicher Dynamik. "Der Nebel" ist ein kurioser Film und sein Ende, bzw. dessen Existenz, ist das vielleicht kurioseste (und beste) an der ganzen Geschichte.
"I Come with the Rain" ist ein außergewöhnliches Thriller-Drama, welches seine religiöse Symbolik in fast jeder Einstellung förmlich ausschreit. Man muss sich auf die langatmige Inszenierung und den unkonventionellen Erzählstil erst einlassen und sämtlichen Erwartungen an den Film aufgeben, denn egal was man erwartet, dieser Film ist anders. Er hat zwar keine besonders stringente Erzählung und bringt auch lange nicht jede Figur zu einem befriedigendem Ende, doch was er hat, ist ein brillante Kinematografie, kombiniert mit einem erstklassigen Soundtrack. Die Bilder sind verstörend, grotesk und auf ihre sehr expressionistische Weise wunderschön. Es werden hier sowohl Natur, als auch Großstadt in schillernden, kräftigen Farben eingefangen. Optisch und musikalisch ist "I Come with the Rain" ein absoluter Hingucker. Ich würde den Stil am ehesten mit dem von "Only God Forgives" vergleichen.
Abseits dessen wird es für so manchen Zuschauer sicherlich schwierig, denn die wenig stringente Erzählweise, macht es einem nicht unbedingt leicht der Handlung zu folgen, obwohl diese im Grunde gar nicht so kompliziert ist. Würde man dem Film vorwerfen, er sei in vielerlei Hinsicht überambitioniert, so könnte ich da durchaus zustimmen. Zwischen überdominanter, religiöser Symbolik und einer grotesken Traumabewältigug des Hauptprotagonisten, bleibt kaum noch Zeit für den sonstigen Plot. Dieser fällt allerdings auch sehr mager aus, weshalb es vielleicht gar nicht so verkehrt ist, dass man hier auch mal etwas vom Geschehen abdriftet. Auch wenn die Jesus-Allegorien gegen Ende etwas die Überhand gewinnen, würde ich den Abschluss als durchaus gelungen ansehen, denn trotz des gewagten Themas hat man nie das Gefühl, der Film würde damit allzu sehr über die Stränge schlagen oder an Ernsthaftigkeit verlieren. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut, selbst wenn ihnen Regisseur Ahn Hung Tran nur wenig zu erzählen gibt, sagen ihr Taten und die klare Bildsprache (teils deutlich inspiriert durch die Kunst von Francis Bacon) genügend über sie aus.
Fazit: Bildgewaltiger und künstlerisch ambitionierter Noir-Thriller, welcher erzählerisch sehr eigensinnig ist, häufig die Spuren wechselt, aber es in jedem Handlungsstrang versteht zu fesseln. Das gelingt ihm durch seine surreale Atmosphäre, groteske Gewalt und den brillanten Score. Die eigentliche Geschichte ist sehr dünn, dennoch sind die Methoden, wie hier religiöse und psychische Themen verarbeitet werden interessant genug, um das zu verzeihen.
"Stander" halte ich für ein durchaus sehr unterschätztes Biopic und ich verstehe die niedrige Bewertung hier nicht (IMDb 7,3!). Der Film ist durchweg spannend, unterhaltsam, gut gespielt und handwerklich nett inszeniert. Die Geschichte vom Bankräuber, welcher auf dreiste Weise die Polizei linkt, hatten wir zwar schon öfter (siehe "Heat", "Public Enemies" und naja "Robin Hood" eben), doch basiert der Film nun mal auf Tatsachen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie viel hier dazu gedichtet wurde, aber die Charaktermotivationen und das Setting wurden stimmig und glaubwürdig eingefangen. Die Hauptfigur wird einem hier klar als Protagonist verkauft und moralische Zwiespälte werden nur geringfügig angesprochen, was der Thematik etwas den Reitz raubt, aus dramaturgischer Sicht aber verständlich ist.
Der politische Hintergrund von "Stander" wäre/ist nämlich durchaus eine gute Begründung für den Protagonisten, was ihn eigentlich erst so spannend macht. Die Überfälle sind nett, haben zudem immer einen gewissen Witz. Ich gebe ja zu, dass der Film etwas zu lang ist und seine Überfälle zu häufig, zu ähnlich und zu unspektakulär zeigt. Man hätte gut daran getan, diese zu reduzieren.
Thomas Jane gibt eine der überzeugensten Performances seiner Karriere, welche zwar nicht unglaublich gut, aber immerhin sehr glaubhaft ist.
Durch die flotte Inszenierung verliert der Streifen nur sehr selten an Fahrt, sodass er zumindest als Unterhaltungs-Film sehr gut funktioniert.
Fazit: Viel zu unbekanntes Biopic, welches man zwar in einigen Punkten hinterfragen, aber dem man seine schauspielerischen und erzählerischen Qualitäten kaum absprechen kann. Auch die Inszenierung ist gelungen und kann über die abschnittsweise etwas eintönige Story hinwegtrösten.
"Mulholland Drive" ist der vielleicht emotionalste Film von David Lynch, denn er erzählt, ohne zuviel zu spoilern, eine zutiefst tragische Liebesgeschichte, nur eben auf seine weirde, unkonventionelle Art. Der Film ist in meinen Augen ein Meisterwerk, welches durch seine kompliziert Erzählweise, tiefe Einblicke in seine Figuren gewährt, selbst wenn oder grade weil er zuletzt alles auf den Kopf stellt.
In diesem gewollten Chaos gehen zwar einige Fragen verloren bzw. bleiben unbeantwortet, aber man sollte sich als Zuschauer selbst die Frage stellen: Braucht man auf alles eine Antwort oder gibt einem die Verweigerung dieser nicht viel mehr zu denken? Im Grunde ist "Mulholland Drive" gar nicht so kompliziert und erzählt von grundsätzlichen Themen wie Liebe, Treue und Eifersucht, welche sich erst gegen Ende wirklich offenbaren. Der letzte Akt ist geradezu Herzzerreißend.
Lynch verbindet hier brillante Charakterzeichnung mit seiner, wie üblich, überragenden Bildsprache. Sie orientiert sich deutlich am Film Noir und kreiert eine traumhafte und rätselhafte Atmosphäre.
Trotz seiner ziemlich enormen Laufzeit und einer Erzählweise entgegen jeglicher Konventionen, ist es diesem erzählerischen Puzzle gelungen, mich wirklich an die Figuren zu fesseln und emotional mitzureißen. Abseits dessen könnte man den Film noch als Showbiz-Satire sehen, doch primär ist er an seinen Figuren und ihrem Schicksal interessiert und dabei ist er meisterhaft. Er verlangt dem Zuschauer viel ab, aber es lohnt sich allemal.
Fazit: Lynchs surreale, kafkaeske Mischung aus Mystery-Thriller und Drama, ein emotionaler Sog in erzählerische Eigenarten, welche aber alle einen Zweck verfolgen und letztlich die Figuren allein als Ziel haben. Grandiose Bildsprache und tolle Schauspieler fügen sich perfekt in Lynchs Wahnsinn ein und ergeben ein absolutes Meisterstück, welches einen eiskalt erwischen und viel zu denken geben wird.
Ich habe mir "The Dark" eigentlich nur gegeben, weil mir gesagt wurde, er sei thematisch nah an "Silent Hill". Als großer Fan der Spiele, war ich daher interessiert, trotz der mageren Wertungen.
Das Problem des Films ist einfach, dass es ihm niemals gelingt, wirklich Spannung aufzubauen, weil so selten etwas passiert. Über seine 97 Minuten hat er scheinbar viel zu wenig zu erzählen und versucht sich durch Landschaftsaufnahmen und wenig subtile Schocks, über Wasser zu halten. Wenn man sich erschreckt, dann nicht wegen dem was passiert, sondern wegen dem Lärm, welcher einem bei jedem möchtegern Jumpscare um die Ohren gejagt wird.
Die Handlung rund um Massensuizide, Sekten und eine verschwundene Tochter erinnert an die von "Silent Hill", weiß aber scheinbar nicht wohin mit sich und ist völlig belanglos. Die Landschaftsaufnahmen schaffen es nur so grade, eine gewisse Grundstimmung aufrecht zu erhalten, was dem Film aber auch nicht weiter hilft. Er kann einem nichts bieten, was man nicht schon öfter und besser gesehen hat. Die beiden großen Namen, Sean Bean und Maria Bello, wirken unterfordert. Vom ganzen Film sind vielleicht die letzten 10 Minuten halbwegs interessant, doch Alles davor ist sowas von schnarchig und hanebüchen, dass es die Mühe trotzdem nicht wert ist, bis zum Ende durchzuhalten. Schade ist, dass hier viel mehr drin gewesen wäre, denn die Atmosphäre hatte gute Ansätze und das Setting wäre mal was Neues für einen Horrorfilm dieser Art.
Fazit: Unterdurchschnittlicher Mystery-Thriller, welcher mit sich selbst und seinen Schauspielern nur wenig anzufangen weiß und einfach völlig belanglos ist. Es bleiben ein paar gute Ansätze und Landschaftsaufnahmen, welche aber nicht über die Leere des Plots hinwegtäuschen können. "The Dark" fehlt der Antrieb, um aus seiner Atmosphäre auch Spannung zu generieren.
Das "Evil Dead"-Reboot tut gut daran, sich an der gnadenlosen (heute etwas albernen) Härte des Originals zu orientieren. Ich bin zwar großer Fan des gesamten Franchises, doch der Humor der beiden Nachfolger wäre hier wohl nicht der richtige Ansatz gewesen. Stattdessen nimmt sich diese Neuauflage durchweg sehr ernst und bietet ein ultra hartes Splatterfest, welches eine grimmig düstere Atmosphäre heraufbeschwört und auch handwerklich sehr stimmig geraten ist. Es wurde hier überwiegend auf practical Effects gesetzt, was schon mal sehr gut ist und dem Original damit schon mehr Tribut zollt, als andere Remakes das über ihre ganze Laufzeit tun.
Allgemein kann man sagen, dass Alvarez hier zwar keine komplette Neuinterpretation gewagt hat, seine Vision aber als eine Kombination aus klassischem Horror und der beispiellosen Härte des französischen Horror-Kinos, aus dem vergangenen Jahrzehnt, sehr gut umgesetzt hat. Er zollt "Tanz der Teufel" dabei zwar Tribut, macht dies aber Gott sei Dank nicht zu seiner Hauptattraktion. Die effektvolle Inszenierung der Splatterszenen ist vermutlich das überzeugendste Argument des Films. Ich kann verstehen, dass das nicht jedermanns Sache ist, doch "Evil Dead" ist weit davon entfernt billig zu sein und lässt Klischees größtenteils aus. Die Figuren sind jetzt nicht die Krone der Originalität, Dialoge und Schauspieler könnten auch besser sein, doch alles bewegt sich noch im Rahmen und funktioniert immerhin solide.
Für das weit ausgedehnte Finale bekommt der Film von mir jedoch am meisten Credit, denn das war sowohl von der Atmosphäre, als auch von der Spannung, der Höhepunkt des Films und zeigt, dass man sich bei einer Neuauflage nicht immer an das halten muss, was schon im Original aufgetischt wurde und welche Möglichkeiten man bei einem Reboot doch eigentlich hat.
Fazit: Handwerklich brillante Neuauflage, welche dem Original sowohl mit seiner Atmosphäre, als auch der Härte, in nichts nachsteht. Bei der Inszenierung wurden hier alle Register gezogen und die Story weicht teilweise erfrischend vom Original ab, ohne sich von dessen Prämisse/Idee zu sehr zu distanzieren. So geht ein Reboot!
"All the Boys Love Mandy Lane" ist jetzt nicht die Offenbarung im Slasher-Sektor, dennoch ist der Film aufgrund seines altmodischen Looks und des Soundtracks einen Blick wert und wird alten Horror-Klassikern wie dem Original "Texas Chainsaw Massacre" als Hommage mehr gerecht, als ihre eigentlichen Remakes. Das Regisseur Jonathan Levine ("50/50", "The Wackness") nicht irgendein dahergelaufener Regisseur ist und seinen ganz eigenen Stil fährt, merkt man in seinem Regiedebüt fast zu jeder Zeit. Es fehlt dem Film etwas an durchgängiger Spannung und die Figuren, natürlich gewollt, unsympathisch ohne Ende. Selbst Mandy Lane ist nicht nur für alle Jungs im Film unnahbar, sondern auch für den Zuschauer. Es ist sehr schwer, Spannung aufzubauen, wenn man keinen Zugang zu den Figuren findet und das ist ein Problem, mit welchem dieser Film auf jeden Fall zu kämpfen hat. Ich weiß, dass die Charaktere genau so sein sollten, wie sie letztlich sind. Vielleicht war es aber schlicht die falsche Entscheidung. Frühere Horrorfilme sind doch auch ohne übersexualisierte Frat Boys ausgekommen. Vielleicht hätte man die Figuren aus mehreren Perspektiven zeigen sollen.
Hinzu kommt, dass der Plot sich etwas über Wert verkauft. Die Wendungen sind absehbar und das Finale bietet nur eine frische Alternative zum eintönigen Mittelteil, doch solche Twists sind heutzutage nichts Neues mehr.
Man kann sich "All the Boys love Mandy Lane" wegen seiner nostalgischen Atmosphäre und den optischen Reizen (und damit meine ich natürlich auch Amber Heard) ansehen, man sollte aber keinen allzu besonderen Slasher erwarten, denn besonders außergewöhnlich oder neu, ist hier hier nur Weniges.
Fazit: Profane Figuren halten diesen Slasher davon ab, echte Spannung zu erzeugen, dennoch ist Levine mit diesem Film ein optisch sehenswerte Reminiszenz an das 70' Jahre-Horror-Kino geglückt, welche durch seinen Score und die Inszenierung eine besondere Atmosphäre kreiert.
"Um jeden Preis" halte ich für einen unterschätzten Film, denn obwohl die Handlung gar nicht so spektakulär ausfällt, funktioniert er als Drama sehr gut. Zac Efron bietet endlich mal eine ernstzunehmende Leistung und Dennis Quaid ist trotz, oder grade wegen seines Overactings, sehr glaubwürdig, weil seine Figur im Grunde fast die ganze Zeit über schauspielert. Er spielt eine eigentlich verachtenswerte Person, welche selten aufrichtig oder authentisch ist, dennoch hängt man als Zuschauer an seinem Werdegang. Obwohl die Themen unterschiedlich sind, fühlte ich mich teilweise sehr stark an "Arbitrage" mit Richard Gere erinnert, welcher eine ähnliche Figur zeigte, welche dem Abgrund immer näher kommt, ihm aber um jeden Preis entrinnen will.
Die restlichen Figuren und Schauspieler kann man auch nur als glaubwürdig bezeichnen. Die Motivationen sind menschlich und die Konflikte begründet.
Die Handlung macht es sich an manchen Stellen etwas zu leicht und bricht viele Subplots oder Figuren plötzlich ab, ohne das diese zu einem befriedigenden Ende kommen, bzw. geführt werden. Das stört den Fluss der Story etwas.
Wo der Film jedoch viel wieder rausholt, ist bei der Inszenierung. Obwohl sich die Handlung sehr ruhig und wenig reißerisch gibt, ist "Um jeden Preis" durchweg spannend und atmosphärisch. Das liegt an intensiven Rennszenen und gelungenen Landschaftsaufnahmen, welche wohl ganz bewusst auf die Romantisierung des weiten Landes und der Agrar-Gesellschaft verzichtet. Hier wird die schmutzige, anti-naturelle Seite des Business sogar, oder ganz besonders, in der Hauptfigur wiederspiegelt.
Fazit: Starkes Drama, welches teilweise zwar etwas erzwungen und gedrungen wirkt, letztlich aber durch seine Figuren, die Aussage und eine starke Inszenierung zu überzeugen vermag.
"Running Man" war zu seiner Zeit thematisch sicherlich noch etwas origineller, als er zur heutigen Zeit wirkt, in welcher ja praktisch jeder zweite Film (insbesondere fast jede YA-Adaptation), eine Dystopie zeigt. Das Thema Medienkritik wird natürlich auch immer gern hergenommen. Vermutlich gab es auch schon Ende der 80' viele, deutlich intelligentere Vertreter dieser Gattung, denn die King-Vorlage dient hier fast ausschließlich als Schwarzenegger-Vehicle für Action, Oneliner und Unterhaltung. Die kritischen Untertöne sind so plump und naiv, dass sie selbst für Grundschüler offensichtlich wären. Das "The Running Man" sein eigens Publikum eigentlich auch mit Brutalität füttert, sei mal dahin gestellt. Der Film ist eben ein Relikt der späten Achtziger und über weite Strecken so käsig, dass man eigentlich nur sehr viel Spaß damit haben kann. Auch wenn Carpenter bei "They Live" etwas kleverer an die Sache herangegangen ist, kann man den Unterhaltungsfaktor der beiden Filme gut miteinander vergleichen. Was gefällt, sind natürlich die lustigen Actionszenen, welche vor comichafter Gewalt überlaufen.
Schwarzenegger spielt hier die Rolle, welche er eigentlich immer spielt und die restlichen Schauspieler sind kaum der Rede wert. Die Kostüme sind aus heutiger Sicht ziemlich peinlich, die Sets quietschbunt und alle Figuren hat man schon dutzende Male so oder so ähnlich gesehen. Spannung kommt selten auf, weil natürlich auch die Handlung von Vorne bis Hinten absehbar ist.
Fazit: Hinter der kritischen Prämisse versteckt sich bei "Running Man" ein sehr klassischer Sci-fi-Actioner, welcher sämtliche Tropen bedient und letztlich auch ähnlich viel Spaß macht, wie der Großteil von Schwarzenegger's Filmografie. Man sollte an den Streifen eben nur keine weiteren Ansprüche stellen.
"Dreamcatcher" ist der kurioseste Film, welcher mir seit sehr langer Zeit untergekommen ist. Ich hatte ja keine Ahnung, was mich hier erwartet. Ein Sack voll guter Schauspieler und King als Vorlage ergeben wohl nicht zwangsläufig einen ordentlichen Film, was sich schon öfter unter Beweis gestellt hat. Dieser Film zeigt, dass man manche Bücher vielleicht einfach nicht adaptieren sollte. Er ist von oben bis unten gefüllt mit Themen, welche im Buch mit Sicherheit detaillierter und besser erklärt wurden, oder vielleicht sogar ein Pay-off erfahren haben. Das ist hier anders, denn was seltsam aber durchaus interessant beginnt, verkommt in den zweiten Hälfte zu einem Trash-Inferno, bei welchem man sich als Zuschauer nie so ganz sicher sein kann, wie ernst das von den Beteiligten jetzt wirklich gemeint war.
Neben dem gigantischen Haufen an Figuren, haben wir hier einen mindestens so großen Haufen an Story-Arcs, von die meisten gar keine Daseinsberechtigung haben und letztlich nirgendwo hinführen. "Dreamcatcher" wirkt wie ein Wust von Ideen, von welchen keine bis zum Ende gedacht wurde. Der Film hätte die Chance gehabt, wenigstens halbwegs vernünftig zu werden, hätte er es nicht in jeglicher Hinsicht übertrieben. Er hat die Bezeichnung "Machwerk" auf jeden Fall verdient, denn was hier teilweise wirklich ambitionierte Ansätze hat und teils wie eine Mischung aus "Signs", "The Thing" und "Stand by Me" rüberkommt, ist letztlich nur eine unharmonische Masse an Szenen, welchen man nur sehr schwer folgen kann und die sich zu keinem Zeitpunkt sinnvoll zusammenfügen. Der Umstand, dass die Figurenzeichnung ebenfalls sehr fragwürdig ausfällt, hilft da auch nicht mehr weiter.
Handwerklich schwankt die Qualität ziemlich. Manche Effekte sehen für ihr Alter (2003) gar nicht so übel aus, andere haben PS2-Niveau.
Gründe für die Sichtung des Films sind seine Kuriosität, der unfreiwillige Unterhaltungsfaktor und natürlich Morgan Freeman's Augenbrauen, welche eigentlich allein schon genug über den Film aussagen.
Fazit: Vollkommen abstruser Alien-Invasion-Film, welcher bis zum Rand mit Handlungssträngen, Ideen und Figuren vollgestopft ist, aber nichts davon konsequent verfolgt und letztlich in einem völligen Fiasko verendet. Dennoch, der Trash-Appeal hat seinen Reiz und unterhält wenigstens.
Verflucht, auf die "The Last of Us"-Verfilmung habe ich richtig Lust. Man sollte "Warcraft" und "Assassins Creed" die Daumen drücken, denn deren Erfolg könnte viele Projekte wieder ins Rollen bringen.
Nachdem "10 Cloverfield Lane" ja eine schon recht außergewöhnliche Entstehungsgeschichte hinter sich hat, war ich angesichts der guten Kritiken doch sehr interessiert an diesem Film. Ich bin kein wirklicher Fan des Found Footage Genres und habe mir den ersten Teil daher auch nur teilweise gegeben. Ich kann mich nur noch sehr wage daran erinnern und deshalb auch kaum Rückschlüsse auf irgendwelche Verbindungen zwischen den beiden Filmen schließen. Einzig kann ich sagen, dass der Stil hier nicht übernommen wurde und die Connection zu "Cloverfield" wohl auch nur sehr unbedeutend ist.
Über weite Strecken ist das bei diesem Kammerspiel alles nebensächlich. Die Charaktere und ihre Interaktion miteinander funktionieren für sich allein schon gut genug, um wirklich intensive Spannungsmomente zu erzeugen. John Goodman spielt über weite Strecken sehr unberechenbar und es freut mich sehr, dass er sich für einen solchen Streifen hergibt. Auch wenn (die häufig unterschätzte) Mary Elizabeth Winstead keine herausragende Leistung bietet, so stellt sie ihre guten Rollenwahl abermals unter Beweis und spielt durchweg solide.
Der Film schöpft seine Intensität zum Glück nur sehr selten aus Action, sondern viel häufiger aus dem gegenseitigen Misstrauen der Figuren. Es werden viel Fragen aufgeworfen, welche aber teilweise auch unbeantwortet oder nur angedeutet bleiben, womit man sich als Zuschauer dann einfach arrangieren muss. In finalen Akt merkt man einfach zunehmend, dass das Skript im letzten Moment noch in eine andere Richtung gelenkt wurde. Dieser Umstand zerstört das Endprodukt zwar keinesfalls, doch wirkt es dadurch weniger rund, als es hätte sein können. Mich würde mal interessieren, wie "The Cellar" ausgesehen hat, als er noch nicht in "10 Cloverfield Lane" umgeschrieben wurde. Mir hat der Film als Thriller-Drama aber trotzdem gefallen und es ist eine positive Überraschung, dass ein Projekt dieser Art letztlich doch noch geglückt ist. Solche Last-Minute-Operationen an Filmen verheißen ja selten etwas Gutes, doch vielleicht ist das der einzige Weg, wie diese kleinen Perlen ihren Weg noch ins Kino finden können.
Fazit: Starkes Kammerspiel, welches durch seine guten Figuren und die rätselhafte Prämisse überzeugen kann. "10 Cloverfield Lane" gelingt es Klischees weitestgehend zu vermeiden und hat immer wieder neue Ideen parat. Das etwas erzwungene Finale und Handlungsstränge ohne wirkliches Payoff schmäleren den Spaß zwar teilweise und wirkt dezent unangebracht, doch ruiniert sie den Film keinesfalls und sind aus cineastischer Sicht doch auch irgendwie interessant.
Der Witz an "The Human Centipede" ist, dass er sich viel interessanter anhört, als er eigentlich ist. Wenn man sich den Film ansieht, dann der Kuriosität halber, denn inhaltlich bekommt man hier nur wenig geboten. Das Ganze ist auf technischem Level solide umgesetzt, die Schauspieler sind mittelmäßig und glänzen hauptsächlich durch Overacting. Regisseur Tom Six tat gut daran, es bei einer Laufzeit von 90 Minuten zu belassen, denn das was er vor der Kamera passieren lässt reicht so grade noch aus den Zuschauer bei der Stange zu halten. Der Film nimmt sich zu wenig ernst um wirklich spannend zu sein, ist auch zu wenig lustig bzw. skurril um als Horrorkomödie durchzugehen. Letztlich ist der Streifen sowohl aus künstlerischer Sicht, als auch aus der Sicht eine Gorehounds, viel zu unspektakulär um als Werk an sich auch nur von irgendeinem nachhaltigen Belangen zu sein. Hier ist tatsächlich nur die Prämisse und mehr nicht. Manche Szenen sind gestört aber sie wirken in keinem besonderen Maße verstörend. Es ist eben doch auch ein Stück weit der Inszenierung zu verschulden, ob ein Film mit seiner Brutalität schocken kann, oder wie hier nicht (besser hat das zum Beispiel in "Martyrs" funktioniert). Wenigstens ist es Six gelungen, den Horror zumindest teilweise im Kopf stattfinden zu lassen und sich beim Splatter sehr zurückzuhalten. Ansonsten eine Paradebeispiel für einen völlig überhypten Horrorfilm, dessen einzige Überraschung eigentlich Dieter Laser ist, welcher seine Hommage an Mengele mit einem herrlich überdrehtem Wahnsinn spielt.
Fazit: (Glücklicherweise) Wenig expliziter Horrorfilm, welcher sich teilweise so weit von Ernsthaftigkeit entfernt, dass man eigentlich von einer Farce sprechen könnte. Dank seines stimmigen Aufbaus und der Darstellung von Dieter Laser, halten Kuriositäts- und Obscuritätsfaktor jedoch zu jeder Zeit einigermaßen bei Laune.
"Cold in July" beginnt als klassische Geschichte, welche man so schon oft gesehen hat, ändert seine Richtung im Verlauf jedoch mehrmals und führt den Zuschauer immer wieder in neue, vermeintlich bekannte Gefilde. Dabei hat der Film einen durchgängigen, sehr atmosphärischen Stil und der Soundtrack wummert immerzu besonders kraftvoll. Dadurch kommt eine grandiose Stimmung auf, welche man sogar mit der eines "Drive" oder "The Guest" vergleichen könnte. Der Cast ist mit Michael C. Hall, Sam Shepard und Don Johnson sehr prominent besetzt, wobei diese aber auch überwiegend ihre klassischen Rollen spielen. Don Johnson's Rolle ist fast schon ein einziges Klischee, obwohl sie wohl eigentlich als Hommage gedacht war. Insgesamt ist "Cold in July" nämlich sehr klassisch gehalten. Die Geschichte pendelt so von Ereignis zu Ereignis und hält zum Zuschauer stehts eine kühle Distanz, ohne aber dessen Aufmerksamkeit zu verlieren. Obwohl etwas zu sehr 80', ist das old schoolige Finale ein inszenatorischer Höhepunkt mit viel Spannung und Intensität.
Dieser Film erfindet das Rad wohl kaum neu, hat nicht die kreativste Geschichte zu bieten und auch nicht die stärksten Figuren, doch funktioniert er als das raubeinige Etwas was er ist, sehr gut.
Fazit: Packender, kühler und wortkarger Thriller, dessen Inszenierung über kleine, inhaltliche Probleme hinwegtäuschen kann und die Spannung stehts zu einem ausreichenden Maße aufrecht erhält.
"After.Life" hat eine relativ interessante Grundidee und ein überraschendes Ende, doch leider weiß der Film absolut nicht, was er in der Zwischenzeit mit sich und dem Zuschauer anfangen soll. Der komplette Mittelteil besteht aus purem Füllmaterial. Als hätte man hier eine Kurzgeschichte als Grundlage gehabt und versucht diese auf 104 (!) Minuten zu strecken. Es gibt viele Szenen, welche selbst nach der Auflösung keinen Sinn ergeben. Das Handeln der Charaktere ist zudem oft nicht wirklich nachvollziehbar bzw. hysterisch übertrieben. Die Streitgespräche zwischen Christina Ricci und Justin Long sind wirklich der Gipfel der unfreiwilligen Komik. Insgesamt sind die Persönlichkeiten der Charaktere auch zu forciert. Gegen Ende entwickelt sich das Ganze in eine Richtung welche der Film nur einschlägt, um dem Zuschauer ein mehr oder weniger schockierendes Finale zu präsentieren, über welches man aber nicht zu sehr nachdenken sollte. Anstatt sich auf einer etwas interkulturelleren Ebene mit seinem Grundthema auseinander zu setzen, ist "After.Life" leider doch hauptsächlich auf plumpen Thrill aus und bedient sich dabei reichlich bei anderen Genrevertretern. Die kühle Atmosphäre, etwas Spannung und Liam Neeson's ansehnliche Performance machen den Film aber erträglich.
Fazit: "After.Life" versagt dabei, seinen Mittelteil mit interessantem Inhalt zu bedecken, ist zu lang und hat eine Auflösung, welche sich mit der eigentlichen Faszination des Films überwirft und letztlich viel mehr zerstört, als rettet. Die Figuren und Charaktere sind leider auch nur wenig Facettenreich. Das Kammerspiel ist zwar grundsätzlich nicht unspannend und hat einen guten Look, doch es fehlt einfach die Substanz an Allem.
Und es geht in die zweite Runde mit John Cusack's Romantic-Comedies aus den Tiefen der 80'. Hier nun "The Sure Thing" von Genre-Spezi Rob Reiner ("Stand by Me", "Harry trifft Sally" u.a.), welcher mit seinem zweiten Spielfilm zwar nicht ganz einen Volltreffer landet, aber einen doch sehr ordentlichen Film abgeliefert hat. Was als doch etwas zu alberne Komödie beginnt, entwickelt sich in ein romantisch angehauchtes Roadmovie, welches durch den gut gesetzten Humor und der passenden Chemie zwischen Sympathiebolzen Cusack und der charmanten Daphne Zuniga, brillieren kann. Der Ausgang der Geschichte ist natürlich von Anfang an völlig klar und die Handlung verläuft ohne wirklich große Überraschungen. Dafür macht "The Sure Thing" aber herrlichen Spaß, welcher nicht nur auf Nostalgie zurückzuführen ist. Die meisten Gags funktionieren heute immer noch, denn für die damalige Zeit, ist der Humor doch recht freizügig. Mich wundert es, dass die sonst so prüden Amis, den mit einem PG-13-Rating durchgewunken haben. Aus heutiger Sicht ist das Alles zwar harmlos, richtet sich aber eindeutig an eine ü16 Zielgruppe. Die letztliche Moral entpuppt sich als deutlich erwachsener als der restliche Film, wovon heutige Teen-Komödien (a la "The Inbetweeners"), einiges lernen können. Alles in allem also eine charmante Komödie, welche sich im Verlauf immer mehr vom Blödsinn entfernt und einen etwas tiefsinnigeren Humor an den Tag legt.
Fazit: Klassische Eighties-Komödie, welche ihren Humor und die Prämisse aber klever hinterfragt. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt und lässt die 100 Minuten wie im Flug vergehen.
In "Say Anything" spielt John Cusack die Rolle, welche er bis zu diesem Zeitpunkt schon perfektioniert hat und auch nicht zum letzten Mal spielen sollte (siehe "High Fidelity" und "Grosse Pointe Blank"). Dieser Film ist vielleicht auch die Perfektion der 80`Jahre Teen-Romance-Filme, denn er funktioniert als das was er ist, einfach herrlich. Aus humoristischer Sicht hält sich Crowe bei seinem Regiedebüt erstaunlich zurück und verschreibt sich überwiegend dem Drama und der Romantik. Es gibt zwar lustige Szenen, doch diese haben nie die typische 80` Jahre Cheesiness und sind sehr nah am Leben, sowie pointiert. Das lässt sich auch über den ganzen Film sagen, welcher aus gängigen Mustern zwar nicht ausbricht, doch durch seine realistischen Hauptprotagonisten wirklich überzeugt. Man sollte sich also keinen stupiden Teen-Blödsinn erwarten (was der deutsche Verleih mit dem Titel "Teen Lover" wohl suggerieren wollte).Man sollte sich von der simplen Prämisse nicht abschrecken lassen. Durch die gute Mischung aus Drama und Humor, haben wir hier ein ordentliches Feel-Good-Movie mit starken Darstellern in Haupt-und Nebenrollen. In kleinen Nebenrollen gibt's noch Jeremy Piven (wen wundert's in einem Cusack-Film?), Eric Stoltz und Joan Cusack (siehe Piven). Gegen Ende stellen sich Handlung und Charakterentwicklung sogar als erstaunlich klever heraus, was ich nicht erwartet hätte. Insgesamt zwar Einer unter Vielen, aber dennoch ein sehenswerter Film, welcher durch seine perfekte Grundstimmung aus der Masse herausstricht und definitiv sehenswert ist. Man muss sowas aber natürlich mögen...
Fazit: Perfekt besetzte Romantic-Comedy, welche von ihren gut aufgelegten Schauspieler und dem zurückgehaltenen Humor profitieren kann. Allein die Szene mit dem Ghettoblaster unterstreicht, wie sehr "Say Anything" ein Kind seiner Zeit ist und glücklicherweise nur das Beste des damaligen Genres bietet. Ein wunderbarer, echter Klassiker!
Sehr gut, das Spiel hatte eine gute Geschichte und der Roman war sicher noch besser. Solange da nicht so ein CGI-Mist draus wird, wie "Alone in the Dark", dann könnte das wirklich mal eine gute Adaption werden. Aber Regisseur ist ja zum Glück nicht Uwe Boll. Bin gespannt.