TschunaSan - Kommentare

Alle Kommentare von TschunaSan

  • TschunaSan 31.03.2025, 22:30 Geändert 31.03.2025, 22:31

    Meine Lieblingskomödien, vielen Dank, Daz, für Deine Idee
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    1. Sunshine Reggae auf Ibiza mit Karl Dall 1983
    2. Police Academy - dümmer als die Polizei erlaubt mit Steve Guttenberg 1984
    3. Die Glücksritter mit Dan Aykroyd 1983
    4. Zwei wie Pech und Schwefel - Bud Spencer u. Terence Hill 1974
    5. Paul - ein Alien auf der Flucht mit Nick Frost 2011
    6. Was ist mit Bob? mit Bill Murray 1991
    7. Eins, zwei, drei mit Horst Buchholz 1961
    8. Caveman - der aus der Höhle kam mit Ringo Starr 1981
    9. Caddyshack - Wahnsinn ohne Handycap mit Chevy Chase 1980
    10. Austin Powers in Goldständer mit Mike Myers 2002

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    • 9
      TschunaSan 31.03.2025, 21:38 Geändert 31.03.2025, 21:45

      Achtung - einige Spoiler in manchen Absätzen möglich...!
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      "Until I Kill You" ist eine vierteilige britische True-Crime - Miniserie. Die Ereignisse basieren auf einen wahren Fall. Man könnte auch sagen: ein zunächst schrulliger Sonderling Sweeney gesp. von Shaun Evans trifft ein 'freches' Sonderlinchen Delia Balmer gesp. von A. M. Martin. Und beide scheinen zunächst zu wissen: er oder sie ist der/die Richtige. Die Locations sind London und Amsterdam. Viel zu schnell offenbart Sweeney sein wahres Gesicht.

      Balmer wird in einen Strudel bis ins Mark erschütternde Ereignisse durch Sweeney gezogen. Hinzu kommt noch obendrauf, dass sie zudem noch selbst ein Opfer des britischen Strafrechtssystems wird, das sie jahrelang in verschiedenen Gerichten und Polizeivernehmungsräumen manipuliert und weiter ihre diversen Traumatisierungen noch verstärkt hat.

      Kurz gesagt, sie hat den Großteil ihres Lebens gelitten. Delias 'Erfahrungen' sind extrem gewesen – sie wäre mehrmals fast gestorben und trägt Schmerzen und Entstellungen durch die teils brutalen Verletzungen, die Sweeney ihr zugefügt hat. In mindestens zwei weiteren Fällen (den von Melissa Halstead und Paula Fields, auf die im Drama angespielt wird) ermordete Sweeney sie, zerstückelte ihre Leichen und warf ihre Überreste in Kanäle in Holland und London.

      Dies ist ein zu Herzen gehendes Drama. Es ist aber auch fesselnd, da Delia in ständiger Gefahr schwebt. Anna Maxwell Martin spielt Delia mit einer Art vorsichtiger Sympathie. Sie ist aufgrund ihrer Eigenarten keine besonders erscheinende, sympathische Person. Sie wirkt unhöflich und offenbart seltsame und sehr individuelle Ansichten zu allen möglichen Punkten des Lebens. Sie ist nicht alltäglich besessen von ihren wenigen Besitztümern; sie führt ein Leben in extremem Minimalismus. (so will sie ihre Wohnung auf keinen Fall mit i-welchen Möbeln verschandeln)

      Martin fängt die Nuancen ihrer Persönlichkeit eindringlich ein – weit entfernt von der Art des eindimensionalen „weiblichen Opfers Nr. 1“, das in allzu vielen solcher Dokumentationen und Dramatisierungen auftaucht.

      Delia ist reizbar und reagiert u.a. mit verblüffender Verachtung auf wohlmeinende Fremde, wenn diese sie fragen, ob sie einen amerikanischen Akzent habe. Im Umgang mit den meisten ihrer Arbeitskollegen verhält sie sich unbeholfen. Sie erklärt einmal, sie habe noch nie jemanden geliebt, weil sie nicht an „diesen kitschigen Kram“ glaube. Eine spezielle Art alternder Hippie also, Anfang der 1990er Jahre, um die 40, die gerne reist und tanzt und in einem Londoner Pub einen charmanten Zimmermann aus Liverpool kennenlernt. Sie lernt auch Sweeneys Familie kennen, und er zieht in jeder Hinsicht bei ihr ein. Mit wachsendem Unheil beobachten wir, wie er langsam seine zwanghafte Kontrolle über sie entwickelt, wie ein Krebsgeschwür, was schließlich darin gipfelt, dass er sie ans Bett fesselt und regelmäßig vergewaltigt. Es ist kaum vorstellbar, aber es bricht noch viel Schlimmeres über Delia herein.-

      Sweeney ist eine Art stereotypischer Serienmörder. In manchen Augenblicken stellt Evans Sweeney einfach als verrückt dar, als einen Folterer, der selbst gequält wird, weil er nicht versteht, warum er tut, was er tut. Wie wir jedoch auch sehen, ist Sweeney bei seiner mörderischen Arbeit immer zielstrebig und entschlossen und seine Momente der Reue und Zärtlichkeit sind einfach nur aufgesetzt.

      In „Until I Kill You“ wird sogar Sweeneys finaler Prozess im Old Bailey wegen seiner anderen Verbrechen mit einer düsteren, klaustrophobischen Atmosphäre gefilmt, die dem Eindruck entspricht, dass Delia auch Jahrzehnte nach ihrer ersten Begegnung mit Sweeney noch immer emotional gefangen ist. Und in der brillanten Darstellung von Maxwell Martin bleibt Delia trotzig, doch nicht geheilt von einer Art Überlebenswut, sondern von Schuldgefühlen. Wenn sie ausruft: „Jeder kümmert sich um die Toten – vielleicht hätte ich sterben sollen, und die Polizei hätte sich einen Dreck darum geschert“, ist es schwer, nicht das Gefühl zu haben, dass sie Recht haben könnte.

      Vier Episoden mit einer Gesamtlaufzeit von exakt drei Stunden, die einen zutiefst berühren und beängstigen. Sehr beklemmend, was neben uns geschehen kann und wie nahe manche Monster einem sein können....

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      • 6
        TschunaSan 31.03.2025, 20:20 Geändert 31.03.2025, 20:24

        Ilja Muromez ist wohl ein berühmter Held der russischen Folklore. Als Bauernsohn entkam er einer lähmenden Krankheit, erlangte übermenschliche Kräfte und wurde ein Ritter, der das Land verteidigte. Zur Filmvorlage diente ein Buch. Außer seinem märchenhaften Rahmen geht es im Film um eine herausragende Schlacht gegen eine Invasion der Turgaren. Sie sind asiatischen Ursprungs und schauen genauso aus wie die Hunnen! Es handelt sich jedoch bei diesem Volk um eine fiktive Schöpfung.

        Wie es sich für einen sowjetischen Film aus der Zeit des Kalten Krieges gehört, zeigt der Märchenstreifen einen ausgeprägten Nationalismus. Das Land selbst wird idealisiert und vermenschlicht, und die Menschen werden ermutigt, sich gegen einen gemeinsamen Feind zu vereinen. Einige Reden im Film grenzen an Propaganda, doch ist es bemerkenswert, dass das schon lange vor der Existenz der Sowjetunion existierte.

        Die Liebe zu Väterchen Russland, ist weitaus universeller, wie sie in dem Film gezeigt wird. Die Kostüme, das Make-up sind sensationell passend; die weiten Schnee-Landschaftsbilder geschmückt mit der wandernden Sonne sind wunderschön geraten. Alles mit ein bissel folkloristischer Musik garniert, die jedoch nie zu lang ausfiel und auch nicht störend wirkte.

        Ein choreographischer Höhepunkt ist eine anmutige Tanzdarbietung einer einzelnen Dame, der einem orientalischen Tanz ähnelt. Sie tanzt auf einer riesigen dicken vergoldeten Scheibe mit vielen Reliefs, die von 12 kräftigen Männern geschultert wird. In der Finalisierung taucht urplötzlich ein dreiköpfiger, feuerspeiender Drache auf, der den GoT Drachen das Fürchten beibringen könnte.-

        Die Darsteller, Weibchen wie Männchen spielen voller Eifer ihren Part. Und man kann ihnen ihre Freude ansehen.

        Der Film ist unterhaltsam und das vollkommen ohne Blut. Obwohl es einige Schlachtszenen gibt.

        Ein Film geschaffen für Fantasy- und Märchenfilmliebhaber.

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        • 3
          TschunaSan 30.03.2025, 08:55 Geändert 30.03.2025, 09:00
          über Oddity

          Es mag informell sein, aber die stillschweigende Vereinbarung zwischen Publikum und Horrorfilmemachern ist wichtig, weil sie nicht unterschrieben und notariell beglaubigt ist. Das Publikum eines Films, der als „Horror“ angepriesen wird, sollte zumindest etwas, wie ein 'eifernder' Horror sein. Das Ausmaß, in dem etwas als solches angesehen werden kann, hängt jedoch wie stets von den individuellen Ansichten ab.

          Oddity, der neueste Film von Regisseur Damian McCarthy, verstößt meiner Ansicht nach gegen diese Vereinbarung.

          Während man sich den Film -besonders nach dem viel versprechenden Start ansieht-, kann man nicht anders als zu denken: „Da wird doch sicher etwas passieren, oder?“ Und dann ist er vorbei, bevor er überhaupt richtig in Fahrt gekommen ist.

          Oddity beginnt mit einem sogar fast genialen, wenn auch unausgegorener Eröffnungssequenz. Man kennt folgendes zur Genüge: Ein Autofahrer wird von einem anderen Auto verfolgt, dessen Fahrer mit der Lichthupe aufleuchtet, usw. In Oddity spielt sich die Szene folgendermaßen ab: Der gerade aus der Psychiatrie entlassene Olin Boole (Tadhg Murphy) erreicht ein quadratisches, robustes Backsteinhaus mit einem Innenhof in der Mitte.

          Jedenfalls kommt Boole an, klopft an die Tür, und die einzige Bewohnerin, Dani (Carolyn Bracken), antwortet durch einen Schlitz. Boole war früher ein Patient von Danis Ehemann Ted, so dass Dani dem Flehen des einäugigen Mannes verständlicherweise mit großem Bangen und Unbehagen dessen zweifelhafte Botschaft zuhört. Boole sagt, dass sich jemand ins Haus geschlichen hat, als Dani an ihrem Auto war. Er würde den Eindringling stellen. Die Szene endet hier aber. Dani ist dann sofort mausetot. So wie der ganze 'Film' mausetot ist wie sich er sich über die ganze lange folgende Strecke darstellt.

          Man möchte schreien: „Lasst ihn nicht rein!“ Man will auch wissen, ob er die Wahrheit über einen ungebetenen Gast sagt, der im Haus lauert.

          Die 'Vereinbarung' ist bei dem Filmchen null und nichtig. Die Richtung, in der der Streifen flugs nach einem wahrlich starken Intro einschlägt fragt man sich ob wieder einmal Budgetbeschränkungen gegeben waren oder ob es um eine Frage des individuellen Geschmacks sei was hier passiert oder eben NICHT passiert. Oddity ist leblos uns schwängert auf der Stelle rum; hölzern und leblos wie die Puppe, die im Mittelpunkt des Films steht.

          Dem zahlenden Kinopublikum mag es in der Hosentasche wehgetan haben, solch einen kargen Streifen zu sichten. Und dann solch einen abgehalfterten Streifen präsentiert zu bekommen, der nach der guten ersten Viertelstunde nur noch mit gähnend langweiligen Längen besticht!

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          • 5 .5

            I-wo in Argentinien wird ein Exorzist angeheuert, um ein Kalb von Mensch von seiner dämonischen Besessenheit zu befreien, die er wohl schon länger hat. Er ist aufgedunsen, übersät mit teilweise riesigen Geschwüren aus dem grüner Eiter quillt. Er wird als „verdorben“ eingeordnet von dem Ex und sei nach dessen Weisheit bereit, ein böses Wesen zu gebären.-

            Man will ihn beiseite schaffen, aber niemand hat den Dämon so richtig auf der Rechnung. Pedro ein geschiedener Familienvater hilft hier tatkräftig mit und legt fleißig 'Hand an'. Als er sozusagen nach Hause kommt, will er seine Kleidung verbrennen, die voll ist mit ekligem Gespei und einfach nur scheußlich riecht. Nach mehreren vergeblichen Versuchen mit durchaus brauchbaren Zündhölzern, verbrennt das verkommene Zeugs. Der bernhardinergroße Hund hat sich zuvor reichlich an dem Duft dieser Kleidung minutenlang gelabt. Plötzlich dreht er durch und die kleinen Kinder von Pedro sind einer unbändigen Gefahr ausgesetzt.

            Dieser Film hat eine ureigene dämonische Struktur. Gänzlich anders aufgezogen als das, was man von diesem Subgenre her kennt. In den ersten gut 40 Minuten gibt es einige krachende und schockierende Szenen, die wahrlich aus dem Nichts kommen. Es fließt etwas Gore, sporadisch dann auch stark und einiges an Splatter wird geboten. Bis dahin sehr spannend und fesselnd.

            Während verstörende Szenen und das Grauen gut rüberkommen, wird die Geschichte für mich nicht befriedigend aufgelöst. Wendungen und 'Enthüllungen' in den folgenden zwei Dritteln wirkten nicht sehr überzeugend. Das Klischee und das Denken, dass autistische Menschen „besessen“ und/oder dämonisch sind, ist immer noch gefährlich und schädlich. Diesen Irrglauben gab es bereits vor 2-3 Jahrtausenden.

            Fazit: Unterm Strich kann der Streifen den hartgesottenen Horrorfan besonders im ersten Drittel überzeugen. Dann wird es mehr ein inszeniertes Gestochere, um einigermaßen einen Abschluss zu kreieren. Es gab dann einige Sequenzen, die wenig Spannungsdichte und Stimmung verbreiteten.

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            • 7
              TschunaSan 28.03.2025, 22:44 Geändert 28.03.2025, 22:45

              Das Spielfilmdebüt von Regisseur Francis Galluppi ist eine liebevolle Hommage an viele Tarantino-Filme. Es handelt sich um einen Krimithriller, der in den 80er spielt und mit schwarzem Humor aufgepeppt wurde.

              In einem abgelegenen Diner in einem Wüstenkaff in Arizona kommt eine kunterbunt zusammengewürfelte Gesellschaft von Dummköpfen, Sonderlingen, Kriminellen, einem Fettwanst und einem cleveren Indianer unverhofft zusammen. Das Ensemble wird angeführt von Jim Cummings, der einen namenlosen reisenden Messerverkäufer spielt, dessen Ruhepause dramatisch verlängert wird, als Bankräuber mit frisch erbeuteter Kohle auftauchen. Alle Ankömmlinge haben eins gemein: ihnen ist ihr Sprit bedenklich zur Neige gegangen. Doppeltes Pech: in der Tanke ist das begehrte Gut ebenfalls ausgegangen und der Nachschub verspätet sich.... .

              Das Skript ist vollgepackt mit knochentrockenen Lachern. Einige überraschende Wendungen und sehr gute Schauspieler in einer clever geschriebenen Geschichte sorgen für ein wirklich spannendes und atmosphärisches Filmerlebnis. Wie seinen gestrandeten Charakteren geht dem Film gegen Ende ein wenig der Treibstoff aus, aber bis dahin hat er schon eine Menge Spaß gemacht.

              Fazit: Wer es spannend, schwarzhumorig und unvorhersehbar mag, sollte sofort mal zupacken!

              Vielen Dank an meinen lieben Buddy Felix, der mir spontan aus dem Lameng raus diese kleine Perle empfohlen hat.😁🎯

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              • 6
                TschunaSan 28.03.2025, 08:25 Geändert 28.03.2025, 08:29

                Weil noch kein Minikommentar - etwas ausführlicher mit kurzem Spoiler
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                Polaris ist in einer dystopischen Zukunft angesiedelt, in der die Welt so stark gefroren ist, daß sie weitgehend unwirtlich und unbezähmbar geworden ist. Der Film bewegt sich auf einer Linie zwischen einem warnenden Märchen und hoffnungsvoller Beharrlichkeit.

                Wir schreiben das Jahr 2144 und die Erde ist zu einem gefrorenen Ödland geworden, in dem sich die Menschen mit Schneemobilen fortbewegen, die an große Gaskanister angeschlossen sind. Als die 10-jährige Sumi (Viva Lee) bemerkt, daß die Bäume um sie herum leiden, gerät sie schnell in die Fänge einer Gesellschaft, die auf die Zerstörung der Natur angewiesen ist, um zu überleben. Sumi wurde von einem Eisbären aufgezogen und ist in der Lage, mit der Natur auf eine Art und Weise zu kommunizieren, wie es anderen Menschen nicht möglich ist. Ihre Unfähigkeit, mit Menschen verbal zu sprechen, hindert sie nicht daran, ihre Reise fortzusetzen und ein Zuhause zu finden, indem sie dem Polarstern folgt.

                Ihre Interaktionen mit Menschen enden fast immer in Blutvergießen. Ihre Sprache besteht ausschließlich aus Knurren und Grunzen, während die Menschen um sie herum ihre eigene Fremdsprache sprechen. Keine der beiden Parteien ist in der Lage, die andere zu verstehen, was zu einem Film ohne Untertitel führt.

                Eisige Blutspoiler: Achtung!!
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                Als die kleine Kriegerin ihre bösartige Wärterin aus nem Käfig kaltblütig abmurkst braucht sie keinen Augenarzt. Sie hat nämlich von Geburt an nur ein Auge, oder hat es als frühzeitig unbekannterweise verloren. Sie grabscht sich ein Auge der Alten und setzt es ohne Transplantationserfahrungen gekonnt in ihr Loch rechts neben der Nase ein. Und es funzt!!!... Ein süßer Schlittenhund zirkelt durch die eisige Kälte.

                Auch ein Miniherde Bisons stampft durch die eisige und gänzlich verschneite 'Prärie'. Die Kleine zeigt unerwartete Talente. Die lupenreine Schneelandschaft wird durch mehrere Goreaufläufe 'verschandelt'. Falls mal, dann so richtig! Das sind dann pure Slashermomente mit akzentuiertem Splatter, der auch mal richig stark ausfallen kann.

                Rasch erlernt sie, einen motorisierenden Schneeschlitten zu lenken, Gas geben, usw. Und bei Verfolgung vom selbigen bei schneller Fahrt auf einen Baum mit Riesenhecht hoch draufzuspringen.... .

                Spoiler Ende
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                Glücklicherweise ist Polaris auch visuell fesselnd. Die schneebedeckte Landschaft erinnert sowohl an die Schönheit der Natur als auch an das unbarmherzige Klima.

                Gerade auch die Kostüme stechen hervor, denn in Polaris gibt es oft Charaktere, die aussehen, als wären sie aus Mad Max entsprungen. Leder und Metallfetzen verbinden sich zu einer Ästhetik, die den menschlichen Einfallsreichtum mit der Umgebung der Charaktere verschmelzen.

                Hinzu kommt die Leistung von Viva Lee, die Hartnäckigkeit und Einfühlungsvermögen gleichermaßen verkörpert. Sumi ist ein kämpferisches, unabhängiges Kind, das mit Hilfe ihrer Eisbärenmutter so lange in der Einöde überlebt hat.

                Das letzte Drittel fühlt sich dann ein wenig zu überstürzt und weniger fesselnd an. Obwohl es dann zum Ende hin, einen für den Film aufregenden Endkampf zwischen dem Schnee-/Eismädchen und Frozen Girl vs MM-Verschnitt kommt.

                Trotz einiger Stolperer im Wettlauf um den Abschluss ist Polaris überraschend gut in der Lage, den Zuschauer an die Hand zu nehmen und ihn in die postapokalyptische, gefrorene Einöde zu entführen. Lediglich die allerletzte Sequenz gleitet in ein kitschiges 'Polaris'-Märchen ab.

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                • 6
                  TschunaSan 27.03.2025, 22:58 Geändert 27.03.2025, 22:59

                  I-wo in der Karibik verbringen Tom und Cassie sowie ihre beiden Kinder ein paar sonnige Tage auf ihrer kleinen Yacht. Als sich die Pole durch i-einen Anlass verändern hat das enorme Konsequenzen für die Ozeane und Meere der Erde. Neben menschlichen Bedrohungen muss sich die Familie in einem Überlebenskampf mit einer erschreckend mutierten Meeresspezies rumschlagen, die sich schier ausgehungert zeigen...

                  Der Film mixt unterhaltsam Katastrophen- und Survival-Thriller-Elemente. Und der Streifen kommt mit geringen Umschweifen doch rasch zur Sache. Die Spannung wird geradlinig aufgebaut und man kann sich auf rasante 85 Minuten einstellen.

                  Weite und trostlose Landschaften, die eine passend und abschreckende Kulisse bieten, werden mit großer Wirkung eingesetzt. Die CGI kommt sporadisch zum Zuge, wobei die Effekte die Spannungsschraube prima ankurbeln. Die Entscheidungen der Figuren ergeben nicht immer Sinn. Aber die Familiendynamik sorgt für ein gewisses Maß an Emotionen, und das knackige Tempo lässt es nicht zu, einen Blick vom Geschehen zu versäumen.

                  Fazit: Recht gut gelungener Mix verschiedener Genres. Insgesamt ein guter Überlebenskampf mit gutem Setting und gelungenen Ideen.

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                  • 7

                    Ein harmloser Tankstopp mitten im Nirwana führt Bobbie (Britni Camacho) mitten in der Wüste New Mexicos mit dem örtlichen Sheriff (John Schwab) zusammen, die seiner Anmache widersteht. Der sie dann jedoch in sein unnachgiebiges Visier nimmt.

                    Es zeigt sich rasch, dass der 'Officer' bzw. 'Sheriff' eine Masche laufen hat, wie einst der psychopathische Hitcher. Es ist ein vertrautes Szenario, das "Blood Star" zu seiner Geschichte macht. Aber so richtig gut. Schon der Intro-Song ist Bockstark und macht große Laune... . Allgemein ist der Filmsound hart und unerbittlich.

                    Das Interesse des Betrachters/in wird durchgehend aufrecht erhalten. Einige interessante Wendungen und schockierende Momente sorgen für Aufsehen. Beide Hauptdarsteller machen einen sehr guten Job.

                    Die Kameraführung und die Landschaftsaufnahmen sind eine weitere Stärke des Films. Die weiten, hitzeflirrenden Wüstenlandschaften und Highways werden eindrucksvoll inszeniert und heizen die bedrückende Atmosphäre zusätzlich an.

                    Der Typ, der den durchgeknallten Sheriff spielt habe ich noch nie zuvor gesehen, empfiehlt sich aber für weitere Aufgaben für das Genre.

                    Das Katz-und-Maus-Spiel, sowie die Verfolgungsjagden, orientieren sich an Klassikern wie 'Breakdown' oder gar einem 'Hitcher'. Der Streifen hebt sich deutlich von der einfachen, bekannten Prämisse ab. Das Motiv des Sheriffs wirkt oft wie ein tödliches Spiel, bei dem es eher um den Nervenkitzel der Jagd als um Gier geht, und es gibt keine offensichtliche sexuelle Motivation außer Macht. Blood Star ist sauspannend und das bis zum letzten Atemzug. Just take a ride....

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                    • 8
                      TschunaSan 26.03.2025, 16:39 Geändert 26.03.2025, 16:44
                      über Heretic

                      Heretic ist einzigartig überzeugend in seiner Herangehensweise, den Zuschauer zu erschrecken, indem er einen zunächst in das Haus eines Verrückten sperrt und dann in die noch unangenehmere Lage versetzt, einigen seiner Aussagen zuzustimmen. Hugh Grant ist der studierte Psychopath in Scott Becks und Bryan Woods' neuem Film, der überzeugend genug ist, um selbst aus den skeptischsten Zuschauern wahre Gläubige zu machen.‍

                      Das Gespräch zwischen Mr. Reed (Grant) und seinen Besucherinnen beginnt recht herzlich. Die Glaubensschwestern Barnes (Sophie Thatcher) und Paxton (Chloe East), junge mormonische Missionarinnen, absolvieren trotz heftigen Sturmregens ihren Haus-zu-Haus-Dienst.

                      Während des ersten Gesprächs erkennt man gut das wachsende Misstrauen auf Barnes' Gesicht und die stillen Machenschaften hinter Mr. Reeds zunehmend kalten Augen. Paxton ist leichtgläubiger als Barnes und eher bereit, ihrem überraschend sachkundigen Gastgeber Zugeständnisse einzugestehen, selbst wenn unbequeme Themen wie anfangs Polygamie zur Sprache kommen. Während ihres weitreichenden Gesprächs, das zeitweise eher einem monologisierten Vortrag gleicht, kommen auch folgende Themen zur Sprache: die Ähnlichkeiten zwischen Religion und Brettspielen, die Frage, ob unsere Realität tatsächlich eine Simulation ist oder nicht.‍

                      "Heretic" könnte der dialoglastigste Horrorfilm sein, den man je gesehen hat, und ist dafür umso fesselnder. Das liegt vor allem am Drehbuch und besonders an Grants fabelhafter Leistung. Er spielt hier mit einem vollkommen einnehmenden Charme, denen die beiden Missionarinnen kaum etwas entgegen setzen können. Reed setzt seine entwaffnenden Qualitäten so lange ein, bis die beiden jungen Frauen, die er in sein Haus gelockt hat, nahezu wehrlos sind.

                      Nun, vielleicht nicht ganz. Paxton und vor allem Barnes können zwar nicht mit der physischen Präsenz ihres Gastgebers mithalten, aber ihre Argumente sind durchaus zu gebrauchen. Mr. Reeds Logik ist zwar solide, aber nicht ohne Ungereimtheiten, und das angebliche Wunder, das er ihnen zeigt, ist vielleicht nicht viel mehr als ein Taschenspielertrick.

                      Die verbalen Auseinandersetzungen beginnen im Wohnzimmer, bevor sie in eine behelfsmäßige Kapelle und dann an einen immens beunruhigenden Ort verlegt werden.

                      Kleinere Kostproben des Mr. Reed als Spoiler
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                      Das Mormonentum sei eine skurrile "Spin-Off "-Ausgabe des Judentums. Es seien alles Variationen des selben Ausgangsmaterials - das Judentum sei hier der Kopf, die Ausgangsbasis. Ihr anhängig sei das Christentum, das sich zur Christenheit abspaltete mit seinen mannigfachen Splitterungen. Und der Islam. Das Judentum sei das Original der monotheistischen Religionen. Es gibt jedoch dort die wenigsten Mitglieder, etwa nur 0,2 % der Weltbevölkerung. Welchen Grund hat es, dass das Original am unbeliebtesten ist?

                      Ende des häretischen Spoilers
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                      Mr. Reed möchte, dass seine Gäste über ihre Überzeugungen nachdenken und sich fragen, ob sie diese nur haben, weil sie ihnen aufgetragen wurden, oder ob ihr Glaube das ist, was sie wirklich in ihrem Herzen tragen und fühlen. Und so stellt er sie vor die endgültige Wahl: Sie sollen durch eine von zwei Türen gehen, eine mit der Aufschrift „Glaube“ und die andere mit der Aufschrift „Unglaube“.

                      Dort lauert das namenlose Grauen....

                      Die Entscheidung, ob ihr Heretic sehen wollt oder nicht, ist wesentlich einfacher, auch wenn sie mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist.

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                      • 4
                        über Inferno

                        Gute Schauspieler, ein wenig Florentina, sowie aufgepeppte Inszenierung - inhaltlich jedoch zusammengesuchter Verschwörungsunsinn. Der theologische Alptraum..

                        Für meinen Geschmack ganz einfach zu konstruiert, verschachtelt und abgehetzt. Die anfängliche Episode mit dem Visionengewitter fand ich hervorstechend stark. Dann verließen sie ihn. So wie ein Ballon durch ein kleines Löchelchen seine pralle Herrlichkeit verliert.-

                        Professor der Symbolik und ne hübsche Brünette düsen durch Kirchen, Kammern und Katakomben um mal wieder auf den letzten Drücker die Welt bzw. in diesem Fall die Hälfte - zu retten. Und aktuelle Gadgets des digitalen Zeitalters dürfen natürlich auch nicht fehlen - Drohnen. Dazu eine wackelnde Handkamera, um dem Ganzen zusätzliche Dramatik zu verleihen. Und viele, zu viele unstetige Verfolgungsjagden.

                        Das ganze Gerenne, Entschlüsseln und Deuten von Zeichen und Inschriften erschöpft sich auf Dauer. Darüber hinaus können selbst die neusten CGI-Effekte irgendwann nicht mehr hinwegtäuschen. Es wirkt dann nur noch öd und blutleer. Und kaum entstehen mal ein paar wenige, ruhige Minuten, in denen mal etwas Hintergrund in die Geschichte einfließen und der Zuschauer Zusammenhänge oder Beweggründe entdecken könnte, geht das nervende verhetzte Treiben wieder los... .

                        Tom Hanks, den ich sonst hier und da schätze, spielt seine erschöpfende Rolle gut. Aber es ist nicht eine seiner Sternstunden.

                        Fazit: Unaufhaltsame Überbevölkerung. Die Lösung ist eine andere: Armut bekämpfen, dann gehen die Geburtenraten von alleine zurück - manchmal mehr als einem lieb ist. Inferno...(?) - nicht einmal ein kleines Lagerfeuerchen....

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                        • Danke Dir KID für die vorerst letzte Anti-Liste^^.
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                          wahrscheinlich komme ich für die Positionen 2-5 an den Marterfahl der Palefaces!!

                          1. Querelle - ein Pakt mit dem Teufel 1982 Kunstfilm 0 Pkt.
                          2. Blues Brothers 1980 "Komödie" 0 Pkt.
                          3. Leathal Weapon 2 1989 A-Komödie 0,5 Pkt.
                          4. Leathal Weapon 1987 A-Komödie 0,5 Pkt.
                          5. Platoon 1986 Kriegsfilm 0,5 Pkt.
                          6. Grunz, schmatz, am Ende war das Ei 1983 Komödie 0,5 Pkt.
                          7. When Alice brokes the mirror 1988 Horrorfarce 0,5 Pkt.
                          8. Das turboscharfe Spanner Hotel 1987 Komödie 1 Pkt.
                          9. Zombie Nightmare 1987 Horror 1 Pkt.
                          10. Galaxy Destroyer 1986 SF 1 Pkt.
                          --------------------------------------------------------------------------------------

                          11. Mission Thunderbolt 1983 Action 1 Pkt.
                          12. Devil Stor 1985 Horror 1 Pkt.
                          13. Hot love 1985 Horror 1 Pkt.
                          14. Beast you 1988 Komödie 1 Pkt.
                          15. Küss mich Doc 1982 Komödie 1 Pkt.
                          16. Träume des Wahnsinns 1988 Horror 1 Pkt.
                          17. Besondere Kennzeichen: Bellissimo 1983 Komödie 1 Pkt.
                          18. Igor and the Lunatics - Blutbad der Bestien 1985 Torture Porn 1 Pkt.
                          19. Das Schlangenmonster 1981 Abenteuerfilm 1 Pkt.
                          20. Das Söldnerkommando 1982 Actiondrama 1 Pkt.
                          21. Death House 1986 Horror 1 Pkt.
                          22. Planet des Grauens 1987 Horror 1 Pkt.
                          23. Mutant - das Grauen im All 1982 Horror 1 Pkt.
                          24. The toxic Avenger 2 1989 H-Komödie 1 Pkt.
                          25. Blutiger Sommer - Das Kamp des Grauens 1983 Horror 1 Pkt.
                          26. Blutiger Valentinstag 1981 (Horror...!??!) 1 Pkt.
                          27. Exterminator 2 1984 Drama-Thriller 1 Pkt.
                          28. Das grüne Ding aus dem Sumpf 1989 (SF) 1 Pkt.
                          29. Der Biss der Schlangenfrau 1988 Horror 1 Pkt.
                          30. Der City Hai 1986 -genreloser Kwark! 1 Pkt.

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                            Ex Marine John Carter (F. Zagarino, der optisch D. Lundgren gleicht) verdient sich seine Brötchen in Südostasien als ne Art Fremdenlegionär a.D. und boxt sich in Showkämpfen so durch. Er stolpert über einen anderen Ex Marine, Wolf Larsen (M. Kove), der sich ein illegales Kartell aufgebaut hat. Haupteinkunftsquelle: An- und Verkauf von jungen, hübschen Süd-Ost Asiatinnen. Wobei der 'Ankauf' oft übergangen wird. Bei dieser Gelegenheit lernt John seine umwerfend schöne Flamme Tanya (Ayu Azhari) kennen.

                            Der Einstieg nach dem Einstieg ist im späteren Anfang recht gut gelungen. Hier und da größere Feuerbälle und Zagarino zeigt in einem guten Kampf, daß er das Substanzielle eines Fighters gut beherrscht. Das Schauspiel der beiden H-Darsteller und der mandeläugigen Schönheit kann man auch als gelungen nennen. Tanya spielt die beiden gegeneinander aus, oder ist sie von Wolf auf John aus i-einem Grund angesetzt worden... (?)

                            Ein Novum in einem Actionfilm: Zwei der Hauptdarsteller geraten in eine tödliche Falle als sie mit ihrem Wagen in einem Container direkt am Meer verenden sollen. Kamera und Setting waren okey, obwohl letzteres etwas begrenzter war. Der Filmsound war verbesserungswürdig. Es gibt eine längere halbgare Sexszene zu verzeichnen. Im Showdown lässt es der Film phasenweise gut krachen mit riesigen mehrfachen Fireballs und einer längeren recht coolen Heli-Motorboot Verfolgungsjagd mit recht ordentlichen finalem Fight.

                            Fazit: Für Fans von 90er Action-Streifen mal ne Gelegenheitssichtung wert. Die Hürde von 5,5 auf 6 Pkt. ist für mich die schwierigste. So auch hier. 5,75 Pkt. für die klitzekleine Actionperle.

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                              TschunaSan 24.03.2025, 22:38 Geändert 24.03.2025, 22:40

                              Bei seiner Veröffentlichung schreckte der Amateurcharakter des Films die Mainstream-Zuschauer ab. Das lag zum einen an seinem verdammt geringen Budget. Man spricht von schlappen 100.000 US-Dollar mit Hilfe einer Super 8 Kamera. In knapp 75 Minuten baute er enorm viel an grotesken, blutigen Spaß wie möglich. Und lässt sich voll und ganz auf die seinem Material innewohnende Albernheit ein. Besonders die umfangreichen, prothetischen Gore-Effekte sind auf seine Weise zumindest einfallsreich – insbesondere die Szene, in der der abgetrennte Zombiekopf einen Finger frisst und dieser langsam aus seinem Loch am Hals ausgleitet.

                              Die untoten Kreaturen sind schwer zu töten, wobei selbst Zerstückelungen und Enthauptungen nur dazu dienen, ihr Vorankommen zu behindern, anstatt sie auf der Stelle zu stoppen.

                              Im Film kämpft ein bunt zusammengewürfelter Haufen 'liberaler Gerechtigkeitsfanatiker' und religiöser Eiferer um das Recht der Zombies, weiterzuwandern oder eine gottgewollte Apokalypse einzuleiten. Tja, wenn wir nicht auch mal an solch einem Punkt stranden..., mit etwas anderem Inhalt. Wer weiß ob und wie dieser findige Schundstreifen in i-einer Weise noch prophetische Auswüchse gebärt.-

                              Gelegentlich schwappen einige reifere Ansätze in die chaotischen Darbietungen ein. Eine Handlung, die nie stillsteht, ohne jemals wirklich Sinn zu ergeben. Den reichlichen und völlig hemmungslosen Einsatz von Blut und Gedärmen muss man hier nicht beanstanden.

                              Fazit: "The Dead Next Door“ bleibt eher einer sehr begrenzten Anzahl von Zuschauern vermittelbar: für eingefleischte Zombiefans, die alles konsumieren wollen. Obwohl die Optik und die schauspielerischen Leistungen des Films zu wünschen übrig lassen, ist er auch einer der blutigsten Beiträge des Sub-Genres.

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                                Hatte mehr erwartet, war dann arg enttäuscht. Der Film wurde offensichtlich mit einem sehr restriktiven Budget gedreht, daher kann ich den Aufwand und die Vision respektieren, die in die Realisierung seiner Fertigstellung gesteckt wurden.

                                Das ist aber schon alles.

                                Schauspiel, vor allem Handlung und vernunftlose Gewalt in perverser Vollkommenheit. Das ganze ist eine widerwärtige Grütze und so was von mies.

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                                  TschunaSan 24.03.2025, 07:20 Geändert 24.03.2025, 07:23

                                  Tom Stall (Viggo Mortensen) ist glücklich in dem Städtchen Millbrook, Indiana und hat ein zufriedenes Leben mit seiner Frau Edie (Maria Belo), einer Rechtsanwältin. Tom führt einen Imbiss in der Kleinstadt und ist überall beliebt. Lediglich Sohn Jack hat in der Highschool einige Probleme, da er von seinem Mitschüler Bobby gemobbt wird. Es ist ein Tag wie jeder andere, aber in der Nähe treiben sich zwei Killer herum, die in einem Motel eine blutige Spur des Todes hinterlassen haben und mal kurz Rast in seinem Imbiss einlegen.

                                  Die beiden bedrohen ohne Anlass das Leben einer Angestellten und Tom kann blitzschnell handeln und die beiden im wahrsten Sinn des Wortes unschädlich machen. Danach hat sich seine Heldentat rumgesprochen. Besonders die Medien sorgen für reichlich Rummel, was Tom gar nicht behagt.

                                  Tatsächlich werden 'Schlafende' geweckt, aus einer äußerst brisanten Vorzeit im Leben des Tom Stall, in der er ein gänzlich Anderer war. Nämlich ein Killer in einem Mafia-Syndikat. Und genau die haben Lunte gerochen und bringen das beschauliche Leben von Tom aus den Fugen. Fogarty, Ed Harris, ein abgesandter Profi-Killer des Mafiabosses Richie (William Hurt) will Klarheit und fordert Tom, den ehemaligen Profikiller "Joey Cusack" heraus. Eine Spirale der Gewalt wird losgebrochen....

                                  Der Film hat einen mächtigen Tarantino Einschlag und die amerikanische Provinz ist hier ein Ort mit zwei Seiten. Neben der Idylle schwelgt auch ein Abgrund der bestialischen Gewalt, der unter der Oberfläche brodelt.

                                  Der Einbruch der Gewalt wirkt nachhaltig heftig und drastisch. Ein Mann, der seine unentdeckte Vergangenheit jahrelang mit sich herumschleppte und sich ein letztes Mal den Dämonen seines verwerflichen Lebensabschnitts stellen muss. Fast schon ein klassisches Westernthema. Sehr gut ist die Dynamik innerhalb der Familie dargestellt. Sie muss sich letztlich ihren Abgründen stellen. Und Tom macht sich auf seine letzte Reise in die Vergangenheit auf, denn dort wartet sein Bruder Richie, der seinen jüngeren Bruder seit seiner Geburt abgrundtief hasst.

                                  William Hurts faszinierender Auftritt als Richie Cusack, der soziopathische, maßlose fiese Bruder von Tom/Joey. Es ist bemerkenswert, wie es diesem Schauspieler gelingt, mit einem fünfminütigen Auftritt einen solch bleibenden Eindruck zu erzeugen. Seine Gestik und Mimik, die Art, wie er spricht, alles ist so präzise ausgeführt und kalkuliert, dass man die Augen nicht von ihm nehmen kann.

                                  Fazit: Meisterliche Gewaltstudie. Die dialoglose Schlussszene, die nur von Howard Shores grandioser Musik untermalt wird, ist ein weiteres Beispiel für großartiges Filmemachen und lässt diesen genialen, mutigen Film auf einer ambivalenten Note enden.

                                  Nach erfolgtem Rewatch verbleibt eine 8,5 Pkt.-Zahl.

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                                    TschunaSan 23.03.2025, 21:22 Geändert 23.03.2025, 21:24

                                    Lucio Fulci inszenierte im Jahr 1989 'Die Uhr des Grauens' für das italienische Fernsehen, welcher eigentlich der erste Teil einer lose verknüpften vierteiligen Reihe unter dem Titel "Die verfluchten Häuser" sein sollte. Auf Grund von einem für das Fernsehen zu hohem Gore Anteil wurden der Film jedoch nicht im italienischen TV uraufgeführt, sondern direkt damals auf Video vermarktet. Teil 2 der Reihe stammt auch von Fulci und ist unter dem Titel "Das Haus des Bösen" erschienen. Teil 3 , Ghostehouse 3 - Haus der verlorenen Seelen und Teil 4 Ghosthouse 4 - Haus der Hexen sind beide von Umberto Lenzi inszeniert worden.

                                    In seinem zweiten und letzten Film über die 'verfluchten Häuser' inszenierte Fulci eine Geistergeschichte (mit mehr dramatischen als Horror-Tönen), in deren Mittelpunkt zwei Kinder stehen, die von ihren Eltern als Waisen zurückgelassen wurden.

                                    Der Film beginnt mit sehr heftigen Splatter und einer grausamen Doppelmord-Szene mit anspruchsloser Klassik untermalt, was eigentlich Gutes verheißt... Plötzlich scheint sich Fulci jedoch daran zu erinnern, dass er einen Film für das TV dreht.

                                    Tatsächlich wird der Mörder noch vor der Hälfte des Films entlarvt und mit dem Tod bestraft, und von da an beginnt eine Abfolge von schlampigen und ziemlich verwirrenden Szenen, in denen zunächst ein ungeschickter und unglücklicher Immobilienmakler und dann ein höchst bescheidener und karikierter Exorzist auftritt. Nach einem sehr verheißungsvollen Start schwächelt der Film etwas bis zur Hälfte; ist aber noch okey. Eine weitere Splatterszene versorgt den Gorehound noch dürftig.

                                    Danach totaler Abfall und Sturz in das Absurde und man hat dann einen Geisterfilm, wobei die Kinder die meiste 'Sendezeit' für sich beanspruchen. Die Geister werden als bläuliche, blitzartige, länglichgezogene, dehnbare, durchschimmernde Lumineszenz wahrgenommen. Über dieses 'Medium' unterhalten sich die Kinder mit beiden Eltern!
                                    Fulcis bedenkliche Regie vermeidet am Ende das totale Desaster, letztlich aber nach fulminantem Start klar schwächer als der 'Uhrenfilm'.

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                                      TschunaSan 23.03.2025, 14:43 Geändert 23.03.2025, 14:44

                                      "Ich bin Connor MacLeod aus dem Clan MacLeod. Ich wurde 1518 in dem Dorf Glenfinnan an den Ufern des Loch Shiel geboren. Und ich bin unsterblich...“, mit dieser Zeile wird unser Held vorgestellt, der von Christopher Lambert gespielt wird, nachdem Mel Gibson die Rolle abgelehnt hat. Lambert war und ist immer noch so etwas wie ein Kumpeltyp; seine schockierende Rolle als flüchtiger Dieb in "Subway" begründete seinen Ruf als unberechenbarer, aber charismatischer Hauptdarsteller und hat ihn für diesen Blockbuster das Tor geöffnet!

                                      MacLeod ist ein Unsterblicher, der dazu 'verdammt' ist, auf der Erde zu wandeln und dabei Kweenlieder zu hören, in einem fantastischen New Yorker Apartment zu grübeln, sich Wrestling-Kämpfe anzusehen und die Ratschläge seines geckenhaften Mentors, des ägyptischen Metallurgen Ramierz (Sean Connery), zu befolgen. Eine Abrechnung, eine Beschleunigung, ein Happening, was auch immer es ist, etwas Böses ist im Anmarsch, und zwar in Gestalt des superfiesen Möpp 'The Kurgan', gespielt von dem immer wieder großartigen Clancy Brown.

                                      Der ägyptische Edelmann Ramirez offenbart ihm, dass er einer Gruppe von Unsterblichen angehört und weiht ihn in deren Regeln ein. Die Wichtigste lautet: ES KANN NUR EINEN GEBEN! Connor ist unsterblich, solange sein Kopf auf seinen Schultern sitzt.

                                      Gezeigt wird Connors Weg durch die Jahrhunderte (in teilweise eindrucksvollen Rückblenden) bis er schließlich im New York der 80er erneut auf seinen Rivalen Kurgan zum alles entscheidenden Kampf trifft. Dieser Kampf hat schon was mega-historisches was das Filmzeitalter anbelangt. Es wird in einigen Gängen hochspannend zelebriert.

                                      Der Film ist eindrucksvoll und firstclass inszeniert, die Actionszenen rasant, die Kostüme und Landschaften bei den Rückblicken sehen klasse aus. Die Pace stimmt; und Spannung und Atmosphäre schäumen über... . Die Rollen sind top besetzt und die Schauspieler zu jeder Zeit überzeugend.

                                      Christopher Lambert hat mit Connor MacLeod einen Charakter gespielt, der wie Rocky mit Sly oder Terminator mit Arnie EINS ist und somit sehr eng an die jeweiligen H-Darsteller gebunden sind.-

                                      Fazit: Highlander ist ein fantastisch inszenierter Film. Es gibt einen Grund, warum Schottland in puncto Talent, Schauspielerei, Drehbuch und Ideen überdurchschnittlich gut abschneidet, und dieser ewige Kampf findet eine seiner unterhaltsamsten Manifestationen in diesem herrlich düsteren Fantasy-Epos. Den Film habe ich bereits als jüngerer Spund geliebt und das wird sich nie ändern.

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                                        Achtung: minimaler Uhrspoiler
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                                        Ohne viel zu erwarten, bin ich an diesen alten Streifen von Fulci rangegangen. Zu meiner Überraschung war das erste Drittel besonders gut.

                                        Es geht um ein sehr krankes und wahnsinniges älteres Ehepaar, das ein Haus voller Uhren hat und irgendwie, durch die Uhren, die Zeit zurückdrehen kann. Die scheinbar ruhige, familiäre Atmosphäre eskaliert, als ein Trio von 'Besuchern' beschließt, das reiche ältere Ehepaar auszurauben.

                                        Sie werden sie in eine seltsame Welt geworfen, in der die Zeit umkehrt und die Toten wieder zum Leben erwachen. Natürlich gibt es keinerlei Erklärung, wie und wodurch die Zeit manipuliert werden kann.

                                        Es ist ein atmosphärischer Thriller, in der reichlich Gore fließt und Gewalt aufkeimt. Zweimal wird kurz aber hart gesplattert. Das Tempo ist erfrischend langsam und die Darsteller, besonders das ältere Paar spielt richtig gut!

                                        Falls man subtilen Horror mag, sollte man zugreifen.

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                                          Im Jahr 1958 bringt eine geheimnisvolle Frau den 15 j. Michael Berg (Ralph Fiennes) zurück nach Hause, nachdem er Scharlach bekommen hat. Er nutzt die Genesungszeit, seine Retterin Hanna -36 Jahre alt- (Kate Winslet) aufzusuchen, um sich bei ihr zu bedanken. Bald beginnen die beiden eine unpassende Affäre, die den ganzen Sommer über andauert. Hanna bleibt ihrer früheren Ausstrahlung treu, ist distanziert und leidenschaftslos, aber Michael ist hoffnungslos verliebt. Obwohl ihn auf der Schule hübsche Mädchen anhimmeln und später noch die reizende Studentin Marte, Karoline Herfurth, ihn keck um ein Date bittet.

                                          Vor jedem sexuellen Stelldichein liest Michael der Hanna vor, weil sie das Lesen nie gelernt hat. Angefangen bei seinen Schulaufgaben - darunter ein deutsches Theaterstück, Homers „Odyssee“, „Huckleberry Finn“ und „Die Dame mit dem kleinen Hund“ - bis hin zu Comics.

                                          Eines Tages verschwindet Hanna spurlos und überlässt Michael sich selbst. Selbst nach Jahrzehnten hat er seine inneren Wunden nie abstellen und lindern können.-

                                          Als er 1966 einem Prozess wegen Verbrechen deutscher KZ-Aufseherinnen an jüdischen Gefangenen in der 'Kölner City' beiwohnt, entdeckt er Hanna als eine der Angeklagten. In den Jahren 1944+45 hatte sie sich hinreißen lassen und unter den Vertrag mit der SS, ohne daß sie lesen konnte und wusste, was exakt auf sie zukam, ihre 'Unterschrift' gesetzt. So nutzte man ihre Ahnungslosigkeit aus, als die Nazis über 300 jüdische Häftlinge in einer Kirche bei lebendigen Leib verbrannte. Sie hatte ein Schriftstück zuvor unterzeichnen müssen, daß man die Juden verbrennen würde. Ein weiterer Greuel der Nazis an eine eigene KZ-Aufseherin, die bei dem Prozess nicht dagegen aufbegehrte.-

                                          Michael hin- und hergerissen zwischen der Erinnerung an die große Flamme, die sie teilten, und der Verurteilung für ihre Verbrechen. Er wird von dem Prozess verfolgt und ist entschlossen, seine Schuldgefühle und seine Liebe zu sortieren.

                                          Die Thematik ist herzergreifend. Es geht um Michaels Zwiespalt, kann er Hannah verzeihen? Kann der Zuschauer ihr verzeihen? Was wird aus Holocaust Verbrechern? Auf der einen Seite stehen ihre abscheulichen Verbrechen. Auf der anderen wie kooperativ sie vor Gericht ist und vor allem WARUM sie das ganze gemacht hat. Warum sie ihren Bürojob bei Siemens hinwirft (eine Beförderung zusätzlich) und weshalb sie alle Schuld auf sich nimmt. Natürlich weil es ihr peinlich war, Analphabetin zu sein. So dass sie quasi in ihr eigenes Schicksal, und das Schicksal der damaligen Zeit, getrieben wurde. Es ist einfach so tragisch.

                                          Der Film spielt u.a. in Heidelberg, Berlin und Köln. In 2008 wurden wir von unserem AG an einem betreffenden Tag informiert, dass wir die Büros im Friesenviertel in Köln für eine entsprechende Zeit nicht verlassen sollten, um nach draußen zu gehen. Denn da wurde ein Film gedreht. Eben dieser. Wir haben diesen Auflauf vom Zimmer aus gespannt durch die Fenster verfolgen können.

                                          Großartig gespielt von Kate Winslet und den beiden Darstellern von "Michael Berg". Auch die restlichen Darsteller/innen machten einen starken Job!

                                          Der lange Schluss ist eine Meditation über die Macht der Liebe und ihre Fähigkeit, außergewöhnlich schwierige Situationen zu überwinden - und sogar die Zeit selbst zu besiegen. Moralisch niederschmetternd und zum Nachdenken anregend, aber emotional nicht anspruchsvoll genug, um sofort den Status eines Meisterwerks zu erlangen, bietet „Der Vorleser“ dennoch herausragende Leistungen, eine prima Filmmusik und eine bewegende Geschichte über komplizierte Zuneigung.

                                          Nach dem Rewatch verliert "Der Vorleser" seinen 'Friesenbonus' und geht von 9 auf 8 Pkt. runter.

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                                            TschunaSan 22.03.2025, 07:59 Geändert 22.03.2025, 08:31
                                            über Ratman

                                            Wie wäre es mit Ratman-Spoiler?
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                                            Ein fehlgeleiteter britischer Wissenschaftler, der in der Dominikanischen Republik arbeitet, hofft auf einen Nobelpreis für seine Arbeit in der Genetik und erschafft im Laufe seiner Experimente sein Meisterwerk: einen winzigen Ratman (Nelson de la Rosa), eine Art Kreuzung aus Affen und Nagetier mit scharfen, spitzen Zähnen und einer Vorliebe für Menschenfleisch.

                                            Glücklicherweise entkommt der Mini-Ratman und beginnt, wahllos Menschen anzugreifen und zu töten, von denen die meisten heiße Bräute und/oder Models sind. Unterdessen erscheint eine Frau namens Monique an einem der Tatorte, die ihre vermisste Schwester Terry (Janet Agren) vermisst. Durch Zufall trifft sie auf einen Autor namens Fred (David Warbeck) und die beiden beschließen, bei ihren Ermittlungen zusammenzuarbeiten, um herauszufinden, wo die vermisste Schwester ist. Während die beiden herumrennen und versuchen herauszufinden, was in aller Welt vor sich geht, duscht Marlis (Eva Grimaldi) und hängt mit einem idiotischen Fotografen rum, der ständig behauptet, seine Fotos würden sie berühmt machen. Was sie nicht ahnen: Der Rattenmann ist in der Nähe, und er ist hungrig.

                                            Der Film braucht eine Weile, um in Fahrt zu kommen, ergibt wenig Sinn und leidet leider am „Mangel-Rattenmann-Syndrom“. Das titelgebende Monster mag ja recht cool sein, aber die Handlung schwächelt doch sehr. Klimpermusik ist das, was man unter 'Soundtrack' versteht. Das kleine mistige Ding quietscht in einer Tour - dann doch lieber das 'Kikeriki' von Luther the Geek! Ja, es gibt so was wie passiven Splatter und einiges an Kunstblut.-

                                            Letztendlich weist Ratman genug Besonderheiten auf und verfügt über klassische Trashelemente, um vlt. noch salonfähig für Trashfans zu sein. Der Streifen berstet vor Klischees. Was den kleinen Ratman auszeichnet ist, dass er stets aus Verstecken die Modells anspringt und sie beißt und so, weil es sie wohl niedlich findet. Das kann man ruhig als eine Art Empfehlung betrachten. Desweiteren werden 'störende' Kerle ebenfalls auf brachiale Rattenweise exekutiert.

                                            Der kleine Rat wurde von dem damals kleinsten Menschen gespielt: "Nelson de la Rosa war ein dominikanischer Schauspieler mit einer Körpergröße von 72 cm und einem Gewicht von ca. 10 kg. Er galt damit als der kleinste Schauspieler der Welt. Im Jahre 1996 hatte er eine kleine Rolle in der Hollywood-Neuverfilmung "Die Insel des Dr. Moreau", u.a. an der Seite von M. Brando. Diese Rolle von de la Rosa soll die Inspiration für die Figur des Mini-Me in Austin Powers gewesen sein." Soweit Onkel Google.

                                            Fazit: Der Film ist alles andere, als ein weiteres Highlight des Italo-Horrors. Er hätte ruhig in der Versenkung bleiben können. Niemand hätte es bemerkt. I-hin macht er einiges mit Trash gut!

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                                            • 7 .5
                                              TschunaSan 21.03.2025, 16:49 Geändert 21.03.2025, 19:32
                                              über Revenge

                                              Etwas Revenge Spoiler zu Beginn. Achtung!
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                                              Der Film von Fargeat ist ein stylisch, blutgetränktes Meisterwerk. Der Film bringt das Rape-and Revenge Genre zu neuen Höhen. Jen gesp. von M. Lutz wird von zwei Kerlen brutal vergewaltigt, was aber nicht sichtbar ist.

                                              Nach ihrer Flucht von dem Anwesen ihres vermeintlichen Freundes Richard stößt sie der von einer ca. 30-40 Meter hohen Felskante und ein Baumstumpf fängt sie dabei auf. Trotzdem wollen die Mörder auf Nummer sicher gehen und kontrollieren später, ob sie tatsächlich tot ist.

                                              Kräftige Neonfarben knallen von der Leinwand, die begleitet wird von einem tranceartigen elektronischen Filmsound die Atmosphäre kräftig ankurbelt. Dazu gesellen sich einige Sequenzen, die sich einer fesselnden wie verstörenden surrealistischen Symbolik bedienen.

                                              Selbst bei den grauenerregendsten Momenten des Films (Wundsäuberung und Blutreinigung durch ein glühend heißes Wüstenbierblech, u.d.a.) sind so dynamisch und kunstvoll, daß es schwer fällt, den Blick von einem Bild abzuwenden, das man lieber nicht sehen möchte. Obwohl dieser Film rein gar nichts für schwache Nerven ist, unterstreicht die harte Natur des Gezeigten die Thematik des Films auf eine Weise, die Fargeats exzessiven Stil ergänzt.

                                              Die unbekannten Darsteller überzeugen durchaus, allen voran natürlich die anfangs wunderhübsche Matilda Lutz, die von der süßen Blondine zum Rambo in Hotpants mutiert! Die kinematographischen und spannungsgeladenen Kameraeinstellungen sind nach Bedarf sensationell und dreckig zugleich.

                                              Von dem Moment an, in dem die Heldin beschließt, dass es an der Zeit ist, Rache auszuüben, bauen sich Action und Nervenkitzel allmählich zu einem Höhepunkt aus, der einen rundum zufriedenstellenden Abschluss und die perfekte Fanfare für den Schluss darstellt.

                                              Fazit: Sexy Babe nimmt blutige Rache und zeigt Nerven aus Stahl-) Simpler Stoff u. super Vergeltungsstory, nicht immer logisch und zuweilen übertrieben, trotzdem astrein spannend und natürlich das Beste, dass den drei Saukerlen der Asch quasi aufgerissen wird!! "Mad Max 2" trifft auf "I Spit on your grave 2" .

                                              Nach getaner Zweitsichtung verbleibe ich bei der Pkt.-Zahl von 7,5.

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                                                TschunaSan 21.03.2025, 06:49 Geändert 21.03.2025, 06:52

                                                Der Film könnte zumindest im Ansatz ein halbwegs gelungener Thriller sein, der mit einem Cover ausgestattet ist, der ihn spannender wirken lässt, als er tatsächlich ist, und der ein deutlich höheres Budget suggeriert.

                                                Es handelt sich um eine australische Produktion. Er spielt in Sydney. Zu Beginn sieht man fleißige Menschen, die ihrem Alltag nachgehen und in der Stadt arbeiten. Ihr gewohnter Alltag wird durch ein katastrophales Zugunglück in der U-Bahn erschüttert. Chaos bricht aus, als die Leichtverletzten das Gebäude verlassen und die Rettungskräfte versuchen, die Schwerverletzten zu versorgen. Bald wird klar, dass es nicht nur den Unfall gegeben hat, sondern auch einen Angriff, bei dem ein sich schnell ausbreitendes Virus freigesetzt.

                                                Zudem zeigt er anfänglich, daß ANGST genauso gefährlich sein kann wie die Verbreitung eines Killervirus. Der Fokus liegt sowohl auf der persönlichen Ebene als auch auf den weitreichenden Auswirkungen eines möglichen Terroranschlags mit einer biologischen Waffe.

                                                Hektische Bilderfolge passt bestens mit unrhythmischem Filmsound, was einem schon recht unbehaglich bei der Sichtung stimmt. Der Einsatz einer Wackelkamera setzt dem Ganzen noch das Krönchen auf. Obwohl 'FFF' nicht in 'Perfektion' und auch nicht überall vorgetragen wird, stößt es mir unangenehm zusätzlich auf.

                                                Nach ca. 20 Minuten kippt der Streifen. Man ist dann einem 'politisch korrekten Thriller' ausgesetzt, der einen über die Gefahren aufklärt, einer Minderheit die Schuld für alles zu geben. Selbst in Down Under hat sich dieser "echte Bazillus" ausgebreitet; wenn wir schon beim 'Thema' sind... .

                                                Politisch aufgeladene Moralapostel, sowie lächerliche, nuancenlose Bösewichte beherrschen das Geschehen. Charaktere, die eine Reihe dummer Entscheidungen treffen, nur um die Handlung voranzutreiben.

                                                Das kommt mir alles sehr bekannt vor, wenn ich nur an den politischen Alltag hier mit seinen geistigen Auswüchsen denke.....

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                                                  Toby (Chris Pine ) und sein knasterfahrener Bruder Tanner (Ben Foster) sitzen in einem Diner und planen einen Banküberfall, der nach ziemlich unkonventionellen Regeln abläuft. Sie nehmen nur kleine, unregistrierte Scheine mit und lassen die fetten Brocken im Safe. nach diesem Schema rauben sie noch eine Reihe weiterer Banken aus. Das Geld benötigen sie für die Tilgung einer Hypothek auf die hochverschuldete Familienfarm. Dort lebt die geschiedene Frau von Toby mit ihren beiden Jungs.

                                                  Es ist erstaunlich, dass die Ranger so lange brauchen, bis sie sich an die Spuren der beiden heften können. Die Ranger Marcus Hamilton (Jeff Bridges) und Alberto Parker (Gil Birmingham) sind auch mit allen Wassern gewaschen und manchmal gar nicht so weit weg von dem Gaunerduo. Die Überfälle haben durchaus ihren Reiz, weil die beiden kein Blutbad hinterlassen, sondern locker mit dem Kleingeld verschwinden - die Ranger im Schlepptau. Besonders die Performance von Jeff Bridges (Marcus Hamilton) reißt den Zuschauer mit, aber auch sein indianischer Kollege Alberto Parker (Gil Birmingham) hat es faustdick hinter den Ohren. (den trifft man fast überall an, in Sachen Neo-Western oder beispielsweise der Serie Yellowstone)

                                                  Auf der verschuldeten Farm wurde inzwischen Öl gefunden, so dass die Familie in jeden Fall ihr Auskommen haben wird. Die Ranger kommen den beiden Bankräubern immer näher, auch Straßensperren werden aufgebaut. Schließlich kommt es zu Shootouts, die ihre Opfer auf beiden Seiten fordern. Die tragenden Figuren des Films sind ganz klar Jeff Bridges und Chris Pine. Aber Ben Foster setzt zuletzt die sehr entscheidenden Akzente....

                                                  Die Prärien im Panhandle Texas-Oklahoma sind nicht oft Schauplatz für so eine ansprechende Mischung aus Krimi, moderner Western, Roadmovie und mehr. Nicht nur die Landschaft auch die Darsteller hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Hervorragend inszenierter Film. Jedes Detail stimmt und man ist von Anfang bis Ende gefesselt. Alles fügt sich schön zusammen, die ruhigen Momente zwischen Brüdern, die Sticheleien zwischen den Rangern, die Kuriositäten aus den kleinen Dörfern, die Banküberfälle und Schießereien - alles wirkt vollkommen sinnvoll, das Tempo des Films ist ausgesprochen gut gelungen. Das Zusammenspiel der vier Hauptcharakter funktioniert hervorragend.

                                                  Fazit: Der Film fängt ruhig an und endet knallhart. Ein sehr sehenswerter Film mit gesellschaftspolitisch aktueller Note, in der neben einem guten Drehbuch alle handwerklichen Elemente wie Schauspiel, Musik, Drehorte oder Stilmittel sinnig kombiniert worden sind. Der Kampf der Charaktere nach dem Showdown, dieses "ich weiß genau was Du getan hast"-Bild ist meines Erachtens nach eine gelungene Mischung aus Spannung und Faszination und der vollkommene Abschluss.-

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                                                    TschunaSan 20.03.2025, 16:27 Geändert 20.03.2025, 16:30

                                                    Steven C. Miller beschert uns einen Film, bei dem man gut erahnen kann, wie die Dinge enden werden, und man kann es kaum erwarten, zu sehen, bis man dort ankommt. Das Drehbuch und die Regie scheinen das zu wissen, und sie machen das Beste daraus, indem sie mit der Anwesenheit der Werwölfe, der Gewalt und das Chaos bis zum 'Geht-nicht-mehr' ausreizen!! Dieser Film ist sehr gewalttätig, es gibt eine Menge Werwolf-Chaos, aber exakt so muss dieses Subgenre auch funzen! Die Geschichte ist ein bisschen dünn, aber wen interessiert das schon?!

                                                    Die Herangehensweise, dass sich Menschen in WW verwandeln wird gänzlich anders angegangen. So finde ich das deutlich besser, spannender und vor Allem: fantastisch innovativ! Grillo spielt einen Wissenschaftler mit militärischem Hintergrund, und das aus gutem Grund. Seine Figur wirkt ein wenig wie eine Mischung aus all seinen früheren Charakteren mit einem Hauch von etwas Besonderem. Seine Leistung hier ist im Grunde wie erwartet, und sie passt gut zum Stoff.

                                                    Ihm zur Seite stehen zwei starke Frauen: Ilfenesh Hadera (privat) und Katrina Law als Teamärztin. Auch gibts ein Wiedersehen mit L.D. Philips als Doc Aranda. Der Rest des Casts arbeitet recht gut, im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen an ihre Rollen.

                                                    Die Kameraführung von Brandon Cox zeigt uns, was sie aus dem Lichtdesign machen können. Dieser Film hat eine Obsession mit blinkenden Lichtern. Sobald das Chaos beginnt, scheint es, als gäbe es nirgendwo eine einzige stabile Lichtquelle. Das funktioniert durchgehend gut, kann aber für den einen oder anderen Betrachter/in ärgerlich sein.-

                                                    Ein Vollmond hat normalerweise etwas romantisches und magisches an sich. In diesem Film stehen die beiden Begriffe in totalem Kontrast zur Wirklichkeit, die sich hier einem erschließt.

                                                    Die Bedrohung durch die Kreaturen ist allgegenwärtig. Und sie treten mitunter in Rudeln auf... . Spannung und Atmosphäre sind am höchsten Punkt, was unter diesen Gegebenheiten nicht weiter verwunderlich ist.- Der Sound unterstreicht in klassischer Weise das Handlungsgeschehen. Die Knuddelwölfe sind herausragend konzipiert, zumal sie die Persönlichkeit ihrer menschlichen Gegenstücke beibehalten, einschließlich einiger visueller Hinweise, die hier und da lustig zu erkennen sind.

                                                    Die Finalisierung setzt noch einmal einen voll oben drauf!!

                                                    Fazit: "Werwölfe“ ist ein wahnsinnig unterhaltsamer WW-Spaß mit enorm viel Gewalt, exzellenten Biestern und tollen Darstellern. Hier bekommt der WW-Liebhaber einen durchgehenden Kick dargeboten, den man in der Weise zuvor noch nie sah! Ab Minute 30 durchgehend - bis zum Ende ist das das Beste in Sachen Werwölfe! Anhaltende Dauer-Kampf-Action, die gar nicht mehr aufhören will....

                                                    Dickes Lob an meinen Buddy CINE für Deine Sichtung und Deinen Kommentar, ansonsten hätte ich einen Bogen um diesen Film gemacht.-

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