Tyler__Durden - Kommentare
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Alle Kommentare von Tyler__Durden
Das gibt es doch nicht, jetzt bin ich das erste mal seit zwei Jahren wieder richtig Krank und dann geht einer der größten Künstler den dieses Medium je hervorgebracht hat. Wäre ich Abergläubisch dann wäre das mit dem Weltuntergang 2012 nun gar nicht mehr so unlogisch. Wie heißt es noch am Beginn von Sans Soleil: If they don't see happiness in the picture, at least they'll see the black. Nach so einem Verlust fällt es schwer das Glück zu sehen und sich dem Dunkeln zuzuwenden, doch sagt cine es schon treffend, seine Filme sind nicht Tod, seine Erinnerungen sind nicht zerfallen. Sie sind tief verankert in seinen Werken. In seinen Worten und Bildern. Er war einer von uns. Auf wiedersehen Chris Marker. Ich hoffe für dich es gibt tausende Katzen im Himmel.
Bezüglich "bemerkenswerten Kinoabenteuer": Was ist denn auf Platz eins?
Im offiziellen Wettbewerb interessiert mich eigentlich nur der Malick. Vielleicht noch Paradis: Glaube und der von Korine, das war es dann aber. Wirklich interessant wird es aber wie immer nicht im Wettbewerb sondern außerhalb. Ein neuer Wang Bing! Ein neuer Manoel de Oliveira! Ein neuer Michael Mann! Wakamatsu ist auch dabei. Tsai Ming-liang hat einen Kurzfilm am Start. Und dann noch ein paar mir Unbekannte die mich interessieren. Gar nicht mal so über wie ich finde.
Eine alte Dame läuft durch leergefegte Betonhäuserschluchten. Sie hat eine kleine Tüte in der linken Hand. Mit gleichmäßigem aber bedachtem Schritte läuft sie voran. Es scheint Winter zu sein. Sie trägt eine Roten Jacke. Auf dem Boden sind kleine Eislachen über welche sie langsam drüber läuft um nicht auszurutschen. Weit und breit ist niemand zu sehen oder hören. Es ist später Nachmittag. Oder früher Abend. Die alte Frau erreicht einen Hauseingang, sie tritt ein. Die Kamera, welche ihr den ganzen Weg gefolgt ist, bleibt vor der Tür stehen. Sie ist zögerlich, will nicht eintreten. Respekt. Oder doch Ehrfurcht und Angst vor dem was man gleich hören wird. Nun sind wir im Hause der alten Dame, sie läuft durch ihre Wohnung, die Kamera bleibt in einer Einstellung. Die Frau trägt etwas Tee in einen Raum der aussieht wie ein Wohnzimmer. Sie setzt sich auf einen Sessel. Die Kamera, welche bis dato außerhalb dieses Zimmer hineinschaute springt nun durch einen Schnitt ihr direkt gegenüber. Wir sehen das erste mal das Gesicht der Dame. Ein Gesicht welches wir für die nächsten drei Stunden sehen werden, es sehen und manchmal auch Wünschen es doch vergessen zu können, es nicht sehen zu können. So ist das was dieses Gesicht, dieser Mensch erzählt doch schwer zu ertragen. Doch die Kamera bleibt ihr gegenüber. Drei Stunden lang. Sie erzählt von ihrer Jugend, wie sie die Chance auf eine gute Universität zu kommen ausschlug um den Revolutionären beizutreten. Wie selbige sie und ihren Mann dann aber als Rechte bezeichneten wegen eines Essays des Mannes über die Unfähigkeit der Gesellschaft konstruktive Kritik aufzunehmen. Wie sie daraufhin täglich diskriminiert worden sind. Wie sie nach langem leiden Verurteilt wurde, von ihrem Mann und Kindern getrennt ins Arbeitslager geschickt worden ist. Wie sie daraus entkam um ihrem Mann in einem anderen Arbeitslager zu retten welcher am verhungern war. Wie sie ihn nicht fand. Wie sie leidet. Doch erzählt sie all dies in solch gleichbleibendem Ton, in solch einer Ruhe. Wie sie da sitzt in ihrem kleinen Wohnzimmer. Nur ab und an gerät die Stimme ins stocken, doch Tränen sind nie zu sehen. Und die Kamera sitzt ihr gegenüber. Ich selbst hab leider keine intelligenten Wörter parat um zu erklären warum das was Wang Bing hier gemacht hat, und wie er es gemacht hat, so verdammt groß ist. Der Kritiker Andrew Chan hat es aber gut getan, deswegen:
"The American poet Muriel Rukeyser asked, “What would happen if one woman told the truth about her life?”; her answer: “The world would split open.” The tragic extremes of Fengming’s biography seem to demand such a cosmic response, or at least some physical manifestation or visual correlative onscreen, and yet that’s precisely what Wang denies us with his stable camera and minimal editing. Spoken in a small voice in the privacy of a woman’s cramped living room, truth is stripped of its melodramatic and heroic trappings—self-evident in its value, but uncertain in its efficacy as a catalyst of social (let alone supernatural) transformation. Above all, in the span of these three hours, we experience Fengming’s safety—her freedom from physical harm and the fear of greater loss—as if it were as epic a condition as political peril. We wonder how a life that has been propelled moment-to-moment by struggle adjusts to this sedate, solitary aftermath, on this side of a horrific century. Teacups sit on a cluttered table; a microwave is perched on a stand in the corner; a poster of the character fu—meaning good fortune—lies inconspicuously and without irony on the sofa. And light through a window may or may not signal the persistence of beauty. The unshakable power of Wang’s film lies in the tension between its fraught subject and its calm setting, in its desire to function as both a cry of pain and a sigh of relief."
Gefällt mir. Leibe für Edward Yang wird immer Unterstützt.
Ohje, die 60er. Zusammen mit den 50er, 90er und 00er das Jahrzehnt zu dem es mich am meisten hinzieht . Gerade mal gezählt - mehr als die Hälfte von meiner Top 25 ist aus Japan. Und die Hälfte davon fast nur von Yoshida, der mit Eros Plus Massacre auch gleich meinen Lieblingsfilm der Dekade gemacht hat.
Psycho, 1960 - Alfred Hitchcock
Good-for-Nothing, 1960 - Yoshishige Yoshida
Die mit der Liebe spielen, 1960 - Michelangelo Antonioni
Yojimbo - Der Leibwächter, 1961 - Akira Kurosawa
Barfuß durch die Hölle, 3. Teil: ...und dann kam das Ende, 1961 - Masaki Kobayashi
Lawrence von Arabien, 1962 - David Lean
Harakiri, 1962 - Masaki Kobayashi
Zwischen Himmel und Hölle, 1963 - Akira Kurosawa
Das Haus ist schwarz, 1963 - Forugh Farrokhzad
Kwaidan, 1964 - Masaki Kobayashi
Die Außenseiterbande, 1964 - Jean-Luc Godard
Yearning, 1964 - Mikio Naruse
Persona, 1966 - Ingmar Bergman
Woman of the Lake, 1966 - Yoshishige Yoshida
Marketa Lazarová, 1967 - František Vláčil
Mouchette, 1967 - Robert Bresson
The Affair, 1967 - Yoshishige Yoshida
2001 - Odyssee im Weltraum, 1968 - Stanley Kubrick
Spiel mir das Lied vom Tod, 1968 - Sergio Leone
Affair in the Snow, 1968 - Yoshishige Yoshida
The Hour of the Furnaces, 1968 - Octavio Getinos und Fernando E. Solanas
San Francisco, 1968 - Anthony Stern
Pfahl in meinem Fleisch, 1969 - Toshio Matsumoto
Eros Plus Massacre, 1969 - Yoshishige Yoshida
Tagebuch eines Diebes aus Shinjuku, 1969 - Nagisa Oshima
Oha.
http://www.spiegel.de/panorama/schiesserei-bei-batman-premiere-14-tote-und-mehr-als-50-verletzte-a-845470.html
Eigentlich sehr Schade das Lockharts Filme nur auf Ausstellungen oder Installationen ihrer Werke auf der großen Leinwand zu sehen sind. So macht es doch wenig Sinn diesen Film hier, wie auch einige andere von ihr, auf einem kleinen Bildschirm zu sehen. Gerade Teatro Amazonas, welcher für eine halbe Stunde Personen im selbigen Opernhaus zeigt die sich ein von Becky Allen extra für den Film komponiertes avant-garde Stück anhören, ist gerade dafür konzipiert das man ihn auf einer Leinwand in einem Kinosaal (oder etwas ähnlichem) ansieht. Der Film ist nämlich eine Art Spiegel. Lockhart zeigt hier nämlich in einer statischen Einstellung, welche von der Bühne aus die (nach Eingeborenen aussehenden) Zuschauer observiert wie sie wiederum den Chor auf der Bühne observieren welcher gerade das Musik Stück vorführt, unser Spiegelbild. Wir sehen uns selber dort auf der anderen Seite sitzen. Und während Beckys experimenteller Chor langsam verblasst und sich mit den Geräuschen der Zuschauer zu vereinen scheint erkennt man immer mehr wie auch wir uns mit den Leuten auf der anderen Seite überlappen. Oder besser gesagt wie wir unseren sonst so unmerklichen Verhaltensweisen bewusst werden wenn wir sie auf der anderen Seite wiedererkennen. Das kann natürlich auch vor dem Computer oder dem Fernseher klappen, aber ich will mir gar nicht Vorstellen wie viel enormer die Wirkung ist wenn man es in einem große Saal zu sehen bekommt. Wenn der sonst so anonyme Raum des Kinos, welcher das ja sowie so schon sehr voyeuristische Medium umkleidet, auf einmal entblößt und umgekehrt wird sodass wir die beobachteten sind. Großartig.
Irgendwie pures Kino.
Und hier noch einmal: 13 Filme aus den 70er welche am wenigsten Bewertungen auf MP haben und ich als gut (oder besser) empfunden habe. Aber ich lass mal die Weg die ich schon in der Top Liste hatte.
This Transient Life (Akio Jissoji - 1 Bewertung auf MP)
Throw Away Your Books, Rally in the Streets (Shûji Terayama - 1 Bewertung auf MP)
Goodbye CP (Kazuo Hara - 1 Bewertung auf MP)
The Act of Seeing with One's Own Eyes (Stan Brakhage - 2 Bewertungen auf MP)
Ludwig - Requiem für einen jungfräulichen König (Hans-Jürgen Syberberg - 2 Bewertungen auf MP)
Family Nest - (Bela Tarr - 2 Bewertungen auf MP)
The Yakuza Papers 2-5 (Kinji Fukasaku - je 2 Bewertungen auf MP)
Florence (Peter Hutton - 3 Bewertungen auf MP)
Der Geist des Bienenstocks (Victor Erice - 13 Bewertungen auf MP)
Sex And Fury (Noribumi Suzuki - 13 Bewertungen auf MP)
Graveyard of Honor (Kinji Fukasaku - 21 Bewertungen auf MP)
Deep End (Jerzy Skolimowski - 30 Bewertungen auf MP)
Thriller - ein unbarmherziger Film (Bo Arne Vibenius - 57 Bewertungen auf MP)
Hmm, sehr viel Japanisches. Sollte wohl mal meinen Horizont erweitern. :)
Den kenne ich doch? :)
Ohne Reihenfolge.
Heroic Purgatory, 1970 - Yoshishige Yoshida
Zorns Lemma, 1970 - Hollis Frampton
Strafpark, 1971 - Peter Watkins
Schreie und Flüstern, 1972 - Ingmar Bergman
Die eiserne Rose, 1973 - Jean Rollin
Badlands - Zerschossene Träume, 1973 - Terrence Malick
Der Schakal, 1973 - Fred Zinnemann
Der Geist des Bienenstocks, 1973 - Victor Erice
Extreme Private Eros: Love Song 1974, 1974 - Kazuo Hara
Chinatown, 1974 - Roman Polanski
Edvard Munch, 1974 - Peter Watkins
Barry Lyndon, 1975 - Stanley Kubrick
Jeanne Dielman, 23 Quai du Commerce, 1080 Bruxelles, 1975 - Chantal Ackerman
Hedgehog in the Fog, 1975 - Yuriy Norshteyn
Der Spiegel, 1975 - Andreij Tarkovskij
Rot ist die blaue Luft, 1977 - Chris Marker
In der Glut des Südens, 1978 - Terrence Malick
Mad Max, 1979 - George Miller
Apocalypse Now, 1979 - Francis Ford Coppola
Das Schloss des Cagliostro, 1979 - Hayao Miyazaki
Sharon Lockharts Film ist genau das was der Titel impliziert. Ein Lunch Break. Eine Pause von 42 Arbeitern der Bath Iron Works Werft in Bath, Maine. Lockhart, welche zuvor unter den Arbeitern lebte um ein besseres Bild über sie zu bekommen, Filmte die Arbeiter während der Mittagspause in einem langen Korridor welcher fast die gesamte Werft entlang führt. Ein endloser Korridor ausgestattet mit Maschinen, Leitern, Stahlgehäusen jeglicher Art und Sitzmöglichkeiten für den ein oder anderen Arbeiter. Lockhart fokussiert ihre Kamera ins Zentrum des Korridors und folgt ihm geradeaus entlang mit statischer Präzision. Dabei verlangsamt sie in Nachhinein das Bild wodurch diese Fahrt zu einer Art Repräsentation dieses Momentes vom Durchatmen und temporärer Freiheit von den Angelegenheiten der körperlich anstrengenden Arbeiten außerhalb dieses Korridors wird. Die Kamera bleibt dabei aber weitestgehend unsichtbar, die Menschen interagieren kaum mit ihr wenn sie vorbei fährt, nur ein paar schenken ihr kurz einen Blick. Ein Blick der dann aber schnell wieder in die vor einem liegende Zeitung oder auf das zu verschlingende Brötchen zurück fällt. Lockhart erreicht so einen Grad der Authentizität und Realität welcher für ihre formellen Intentionen enorm hilfreich ist. Doch was ist nun so besonders an dem Film, an dieser Fahrt? Nach circa 20 Minuten erscheint in der Distanz ein Hindernis inmitten des Korridors. Eine Stahlstange um genau zu sein steht dort. Man beginnt sich zu überlegen was nun passiert wenn wir dort angelangt sind. Wird die Kamera nach rechts oder links ausweichen und daran vorbei gehen. Wird es den ersten Schnitt im Film geben? Oder wird etwas komplett anderes passieren als man sich vorstellt? Das Lockhart nun wenn sie die Stange erreicht hat einfach dezent nach rechts ausweicht soll jetzt mal Hintergründig bleiben, was dieses Beispiel aber zeigt ist die Stärke von Lunch Break. Die Gedanken wandeln. Das Augen wandelt. Ihre Anfänglich streng anmutender Formalismus weicht sich auf und stellt sich als gar nicht so streng heraus sondern sehr Offen. Er diktiert nicht. Er lässt dem Zuschauer den Raum und die Zeit um in ihnen und in der dargestellten Tiefe des Korridors eine Welt von Details und Menschlich banalen Schattierungen in ihren Gesten zu entdecken, sie wahrzunehmen. Doch nicht nur das, das apokalyptische Raunen auf der Tonspur welches von den Maschinen, so jedenfalls die naheliegende Vermutung, außerhalb des dargestellten Korridors stammt lässt die Pause und den kurzen Moment der Freiheit welchen Lockhart hier in die Länge zieht und fast schon meditiert, noch so viel süßer und wichtiger machen als er schon ist. Denn der Stillstand ist eben nur zeitweilig und das abmühen wird bald wieder beginnen.
Und weil es letztes mal so schön war hier noch einmal: 15 Filme aus den 80er welche am wenigsten Bewertungen auf MP haben und ich als gut (oder besser) empfunden habe.
Wozu denn über diese Leute einen Film? (Thomas Heise - 1 Bewertung auf MP)
Das Haus (Thomas Heise - 1 Bewertung auf MP)
Volkspolizei (Thomas Heise - 1 Bewertung auf MP)
Himmel und Erde (Michael Pilz - 1 Bewertung auf MP)
In Our Time (Edward Yang, Chang Yi, Ko I-Chen, Tao Te-chen - 1 Bewertung auf MP)
Die Spur des Schreckens (Edward Yang - 3 Bewertungen auf MP)
Reassemblage (Trinh T. Minh-ha - 1 Bewertung auf MP)
A Summer at Granpa's (Hou Hsiao-hsien - 2 Bewertung auf MP)
The Boys from Fengkuei (Hou Hsiao-hsien - 1 Bewertung auf MP)
A Time to Live and a Time to Die (Hou Hsiao-hsien - 3 Bewertung auf MP)
Daughter of the Nile (Hou Hsiao-hsien - 1 Bewertung auf MP)
Liebe wie Staub im Wind (Hou Hsiao-hsien - 2 bewertung auf MP)
American Dreams (James Benning - 1 Bewertung auf MP)
Landscape Suicide (James Benning - 1 Bewertung auf MP)
The Runner (Amir Naderi - 2 Bewertungen auf MP)
Himmel und Erde, geteilt durch die feine Linie namens Mensch.
Mit "Blissfully Yours" und Hou's "A Summer at Granpas" ist Betelnut einer von wenigen Filmen die für mich die träge Atmosphäre der heißen Sommertage wieder spiegelt. Nichts zu tun außer Nichtstun. Das Leben steht still und es bleibt nichts anderes als warten. Für die beiden Protagonisten ist es ein warten auf Zusammenkunft, auf die erste Liebe. Die Zeit dahin wird totgeschlagen mit Diebstählen, Prügeleien mit anderen jugendlichen und das langweilen am Flussufer. Und wenn die Liebe dann mal kommt ist sie auch schon so schnell weg wie sie aufgetaucht ist. Mit konsequentem Sinn für kontemplativem Minimalismus photographiert Yang mit statischer Präzision die großangelegten Landschaften und die offenen Städte welche den Film sowie die antriebslosen Charaktere vorantreiben. Vorantreibt in eine Lebensphase aus Nichts und wieder nichts. Den das Leben steht still, es steht still...
Dem Genre des Rachefilms noch neue Akzente hinzuzufügen ist eine schweres Unterfangen. Es wird immer den Antagonisten geben dessen Tat(en) unseren Protagonisten immer irgendetwas weg nehmen das ihm wichtig ist, sei es nun eine Person oder ein Gefühl wie Freiheit, Ehre, Respekt etc. Es wird immer den Moment geben in welchem die Rachegelüste ihr Ende finden wir im Tot des Antagonisten oder dessen Erniedrigung. Viel Spielraum gibt es da nicht um dem Genre noch etwas neues abzugewinnen, deshalb (so scheint es) ist es die Aufgabe vieler Filmemacher der Neuzeit geworden nicht so sehr irgend etwas grundlegendes an diesem Gerüst zu ändern (außer vielleicht Irreversible) sondern die Fallhöhen der jeweiligen Auslöser der Rache sowie die darauffolgende Odyssee zur Erlösung rapide zu erhöhen. Die Gewalt wird angeschraubt bis es keine Spitze mehr gibt die man toppen kann. Der Grad der Boshaftigkeit weiß keine Grenzen mehr. Und die Ästhetik versucht sich dessen neuer Richtung gleichzusetzen. Es wird ruppiger, roter und rasanter. So auch hier bei dem bitter süßen Leben von Kim J-woon. Am Gerüst ändert sich hier nichts, ob dies nun gut oder schlecht ist sei jedem selbst überlassen. Der Weg des Hauptcharakters in sein eigenes Verderben wirkt hier aber, obwohl auch recht alt, nett eingebracht. Langsam aber stetig schleicht sich etwas den professionellen dessen Jobs mit nüchterner Präzision durchgeführt werden, etwas das kitzelt und die doofe Moral gebärt. Gefühle machen sich breit, vor allem das eine bekannte Gefühl mit dem großen L. Doch bleibt dieses, und das wirkt interessant, nicht wirklich von der Gegenseite erfüllt. Es wird nie erläutert ob dies eine Lächeln welches unseren Protagonisten in seine Odyssee aus Blut und Tot geschickt hat nur eine freundliche und temporäre Geste war oder wirklich ein Ausdruck tiefer Verbundenheit. Kim Ji-woon schafft es also nicht wirklich dem Genre vollkommen neues Abzuverlangen, genauso wenig wie er es nicht schafft sich durch seinen Stil irgendwie hervorzuheben. Doch macht er das was er macht durchaus kompetent und versucht in seiner Hauptfigur mehr zu finden und mehr hineinzustecken als es normal üblich erscheint für solch Filme. Und das macht "Spaß".
born like this
into this
as the chalk faces smile
as mrs. death laughs
as the elevators break
as political landscapes dissolve
as the supermarket bag boy holds a college degree
as the oily fish spit out their oily prey
as the sun is masked
we are
born like this
into this
into these carefully mad wars
into the sight of broken factory windows of emptiness
into bars where people no longer speak to each other
into fist fights that end as shootings and knifings
born into this
into hospitals which are so expensive that it’s cheaper to die
into lawyers who charge so much it’s cheaper to plead guilty
into a country where the jails are full and the madhouses closed
into a place where the masses elevate fools into rich heroes
born into this
walking and living through this
dying because of this
muted because of this
castrated
debauched
disinherited
because of this
fooled by this
used by this
pissed on by this
made crazy and sick by this
made violent
made inhuman
by this
the heart is blackened
the fingers reach for the throat
the gun
the knife
the bomb
the fingers reach toward an unresponsive god
the fingers reach for the bottle
the pill
the powder
we are born into this sorrowful deadliness
we are born into a government 60 years in debt
that soon will be unable to even pay the interest on that debt
and the banks will burn
money will be useless
there will be open and unpunished murder in the streets
it will be guns and roving mobs
land will be useless
food will become a diminishing return
nuclear power will be taken over by the many
explosions will continually shake the earth
radiated robot men will stalk each other
the rich and the chosen will watch from space platforms
dante’s inferno will be made to look like a children’s playground
the sun will not be seen and it will always be night
trees will die
all vegetation will die
radiated men will eat the flesh of radiated men
the sea will be poisoned
the lakes and rivers will vanish
rain will be the new gold
the rotting bodies of men and animals will stink in the dark wind
the last few survivors will be overtaken by new and hideous diseases
and the space platforms will be destroyed by attrition
the petering out of supplies
the natural effect of general decay
and there will be the most beautiful silence never heard
born out of that.
the sun still hidden there
awaiting the next chapter.
- Charles Bukowski
http://www.youtube.com/watch?v=hRc6mHS9PjE
Ok jetzt mal aus Spaß eine Top 10 der von mir bewerteten Filme aus den 90er welche am wenigsten Bewertungen auf MP haben:
Der letzte Tanz (Tsai Ming-liang - 1 Bewertung auf MP)
Turbulent (Shirin Neshat - 1 Bewertung aus MP)
Tropische Fische (Chen Yu-hsun - 1 Bewertung au MP)
Good Men, Good Women (Hou Hsiao-hsien - 1 Bewertung auf MP)
Schiebende Hände (Ang Lee - 1 Bewertung auf MP)
Bumming in Beijing (Wu Wenguang - 1 Bewertung auf MP)
Rebels of the Neon God (Tsai Ming-liang - 2 Bewertungen auf MP)
Study of a River (Peter Hutton - 2 Bewertungen auf MP)
Vive l'Amour (Tsai Ming-liang - 3 Bewertungen auf MP)
Korridor (Sharunas Bartas - 3 Bewertungen auf MP)
Platz 10 macht mich gerade etwas stutzig....
Popularität und so. Das Kollektiv hat eben eine bedauernswerte Meinung. Nichts neues.
Das einzige was an Cache aussetzten wäre ist das Haneke es für meinen Geschmack nicht zur Gänze schafft seine offene Dramaturgie mit Konsequenz zu handhaben. Der Mann ist nicht doof, soviel ist klar, er will das wir aktive Teilnehmer seiner dargestellten Realität werden und versucht uns dies möglich zu machen in dem er jegliche Form von Antworten aus dem Film abstrahiert um uns mit Fragen zu entlassen sodass der Film nicht auf der Leinwand (oder auf dem Bildschirm) endet sondern erst in unserem Kopf einen Kreis zu schließen vermag. Er will das man zuhört und zusieht um seine eigene Perspektive an die Offenheit des Filmes anzuschließen. Und das ist gut, sehr gut sogar. Doch schafft er es nicht sich von Muster typischen Mitteln vollkommen frei zusagen, die Kamera ist trotz ihrer statischen zurückhaltigkeit in ein paar Szene am direkten eingreifen in das Verarbeiten der Informationen welche eigentlich für den Zuschauer gedacht worden sind. Dies tritt meistens bei interpersonellen Aktionen auf, was recht schade ist da der Film es die meiste Zeit dann doch schafft (um jetzt mal positiv zu werden) uns die völlige Freiheit im Raum zu lassen um durch diverse Nuancen und Details sowie Verhaltensmustern in die Unruhe der dargestellten Charaktere zu blicken, sie selber zu entdecken und zu deuten. Deswegen ist es auch so Schade wenn sich dann plötzlich ein Schnitt in den Film schleicht der unseren Fokus direkt auf Dinge zieht die wichtig erscheinen oder Haneke sich verpflichtet fühlt auf uninteressantes shot>reverse shot>reaction shot Geplänkel zurück zu greifen. Dies bleiben dann zum Glück Anomalien, trüben den gesamt Eindruck aber etwas. Vielleicht bin ich da aber auch nur etwas Kleinkariert was diesen Kritikpunkt angeht, wer weiß, hat sich jedenfalls so angefühlt. Cache bleib aber selbstredend trotzdem immer noch eine perfide Parabel welche in psychologischer Authentizität ein in sich verschwimmende Bild von Schuldzuweisung und Schuldbewältigung malt dessen Bedeutungen für den Hauptcharakter des Films immer schwerer zu unterscheiden sind.
Butters!
Who else?
Unter den 1732 Filmen die ich laut Moviepilot gesehen habe ist das hier wahrscheinlich der beste Film den ich kenne. Deswegen auch kein dummer Kommentar sondern nur dieser Hinweis, denn allein der Versuch würde mich wohl möglich umbringen. Mag mein Leben aber noch und wer weiß vielleicht sehe ich das alles in ein paar Jahren (Monaten oder sogar Wochen) nicht mehr so und hab dann die Kraft hier was zu sagen was über leere Phrasen-masturbation hinausgeht. Der Hinweis muss aber sein aus Gründen der Aufklärung.
Ein trauriges Bild. Zum Glück nicht repräsentativ.