Ygdrasoul - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+46 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another124 Vormerkungen
-
Bring Her Back114 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger112 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch92 Vormerkungen
-
Das Kanu des Manitu70 Vormerkungen
Alle Kommentare von Ygdrasoul
Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum…
#16 Avengers 2 – Age of Ultron von 2015
Die eher unbeliebte Fortsetzung von Joss Wheadon…
Mit Avengers - Age of Ultron kehrte Regisseur Joss Whedon drei Jahre nach dem Blockbuster The Avengers zurück, um die nächste große Etappe im MCU zu realisieren.
Der Film trägt die Bürde, sowohl als Fortsetzung eines monumentalen Erfolgs zu bestehen als auch zahlreiche Weichen für zukünftige Filme zu stellen.
Wie sein Vorgänger ist dieser Teil auch irgendwo überladen.
So richtig konnte dieser Film bislang auch bei mir nicht zünden.
Woran es liegt, kann ich auch nicht wirklich sagen.
Der Film beginnt sehr actionlastig, vielleicht zu sehr ? Aber im Grunde sehen wir ja nicht neues...nur in einer anderen Bildreihenfolge.
Jedenfalls finde ich, ist das CGI gar nicht gut, vieles sieht arg plastisch/unecht aus. Obwohl alle Helden vorhanden, erinnerte mich diese Action an den ersten Captain America, der mir ja überhaupt nicht gefällt.
Man merkt hier auch schon die Veränderung in der Tonalität. Die Sprüchen kommen nicht mehr wie an der Diamantenschnur gezogen...Tony bekommt seine Visionen...das Ende wird düster.
Age of Ultron behandelt eben die etwas ernsteren Themen...Technologische Hybris, die ethischen Dilemmata künstlicher Intelligenz, das Trauma von Krieg, sowie persönliche Identität und Schuld.
Tony immer noch beseelt davon, die Welt beschützen zu müssen, entwickelt mit Bruce Banner, Ultron, was natürlich schiefgeht.
Hier nimmt sich der Film leider überhaupt keine Zeit. Mir geht das alles zu schnell mit Ultron, angesichts der langen Laufzeit, hätte man hier durchaus etwas Zeit investieren sollen. Glaube deswegen kommt Ultron, bei mir auch nicht wirklich an.
Im Trailer noch von Benjamin Völz gesprochen, übernimmt hier Andreas Fröhlich die Stimme von Ultron. Durch Fröhlich bekommt er immer eine Art sarkastischen Unterton, was er super macht. Die Frage wäre, ob die Völz Stimme...aber gut…
Hätte, hätte Fahrradkette...
Stark wird quasi zum Prometheus, was sich aber durch die Filme, auch wegen Pepper, angedeutet hat.
Die Neue, Wanda Maximoff, fungiert zunächst als Katalysator für die inneren Konflikte der Avengers, indem sie deren tiefste Ängste sichtbar macht...eine Metapher für die Zerbrechlichkeit vermeintlich unbesiegbarer Helden.
Whedon versucht außerdem, durch ruhigere Momente wie die Szene auf Hawkeyes Farm oder Vision und Ultron im finalen Dialog philosophische Tiefe einzubringen. Diese sind zwar interessant, wirken aber oft abrupt eingebettet in den ansonsten hochdynamischen Ablauf des Films.
Die Action gefällt mir dann im Laufe des Films immer besser und man bekommt die gewohnten Avengers Vibes.
Veronica, der Hulkbuster, Starks Erfindung um den Hulk mal einzufangen, samt Fights zwischen Stark und dem Grünen, machen schon richtig Laune.
Die Schlacht in Wakanda und das fliegende Sokovia sind technisch hervorragend umgesetzt. Das Zusammenspiel aus praktischen Sets, digitalen Effekten und Motion-Capture, insbesondere bei Ultron und Vision, zeigt das hohe Produktionsniveau.
Die Kameraarbeit von Ben Davis kombiniert Dynamik mit Übersichtlichkeit, obwohl die Actionmomente manchmal überladen wirken.
Humor wie gesagt eher selten, wenn sich die kleinen Jungs an Mjölnir versuchen, ist es eine willkommene Abwechselung.
Trivia…
Budget lag bei rund 365 Millionen, einer der teuersten Filme aller Zeiten.
Einspielergebnis...ca. 1,4 Mrd, vierter Rang 2015, weltweit Top 5 aller Zeiten.
Whedon arbeitete mit mehr Kameras und einem dokumentarischen Stil als beim Vorgänger, um mehr Authentizität zu erreichen; dies machte das Editing jedoch deutlich aufwendiger.
Es gab nach dem Abspann keine klassische Mid‑Credit‑Szene, was viele überraschte.
Ursprünglich war geplant, Hulk ins Weltall (Planet Hulk) fliegen zu lassen. Leak bei Latino Review beeinflusste Marvel/Feige, dies zurückzunehmen...stattdessen flieht er an die Küste.
Whedon bezeichnete die Produktion als „die härteste Arbeit meines Lebens“ und fühlte sich oft frustriert durch Kompromisse.
Laut Whedon gab es Auseinandersetzungen um Traumszenen & Thors Farm‑Passage; Marvel wollte mehr Fokus auf Thor legen – Whedon fühlte sich regelrecht unter Druck gesetzt.
Nach „Age of Ultron“ distanzierte sich Whedon vom MCU und kehrte nicht zu weiteren Marvel‑Filmen zurück.
Interview-Kontroverse April 2015: Chris Evans & Jeremy Renner beleidigten Black Widow als „Slut“/„Whore“ in einem Digital Spy‑Interview. Beide entschuldigten sich öffentlich.
Langzeit-Urteil: Oft als schwächster MCU-Avengers-Film bezeichnet. Trotzdem legte er wichtige Grundsteine
Ursprünglich 60 Minuten länger: Der erste Schnitt war über eine Stunde länger, Whedon kürzte aus Selbstanspruch und um Ballast zu vermeiden.
James Spader spielte Ultron direkt gegen Scarlett Johansson in Motion‑Capture...ganz ohne Greenscreen.
Wheadon wollte Spider-Man und Captain Marvel kurz ins OG integrieren, doch die Deals kamen zu spät.
Cast…
Robert Downey Jr. bringt erneut nuancierte Tiefe in seine Rolle...hinter dem Sarkasmus liegt zunehmend Unruhe und Reue.
Er bleibt der Fixstern dieser Reihe.
Chris Evans zeigt die beginnende Entfremdung von Starks Idealen, eine wichtige Grundlage für spätere Konflikte.
Scarlett Johansson und Mark Ruffalo überraschen mit einer sensiblen, wenn auch erzwungener Romanze.
In Cap 2, hatte man noch den Eindruck sie bändelt mit Rogers an, geht die schwarze Witwe hier mit Banner eine Liaison ein. Wirkte auf mich komisch. Kam aus dem Nichts, ich verstehe auch die Argumente nicht, die beide hier austauschen.
Jeremy Renner bekommt als Hawkeye mehr Hintergrund als in allen vorherigen Filmen zusammen, inklusive Familie und Gewissensfragen.
Wie Glaubwürdig dies alles wirkt, soll jeder für sich entscheiden.
Ebenso verhält es sich mit Ultron. James Spader leiht ihm ja seine Stimme, in Amerika wurde er gelobt dafür.
Irgendwie hat Ultron etwas, aber irgendwie auch nicht. Bin da zwiegespalten.
Der Cast ist einfach rieisig. Sogar ein Dr. List aus der Agents of Shield Serie, bekommt hier Screentime.
Thomas Kretschmann ist für mich wieder sehr unglücklich. Vielleicht sollte man ihm echt eine Synchro-Stimme verpassen.
Er wirkt schon etwas lächerlich, keine Ahnung ob es nur an der Stimme liegt.
Ansonsten rennen hier noch...Andy Serkis, Julie Delpy, Idris Elba, Josh Brolin, Hayley Atwell, Stellan Skarsgard, Don Cheadle, Anthony Mackie, Cobie Smulders, Sam Jackson, Aaron Taylor- Johnson, Elisabeth Olson und Paul Bettany durch die Szenerie.
Wanda und Vision, sehe ich als absolute Bereicherung.
Fazit…
Joss Whedon versuchte, ein halbes Dutzend Charakterbögen, zwei neue Helden, einen neuen Schurken, eine globale Bedrohung und mehrere Teaser für zukünftige Filme in ein Drehbuch zu pressen.
Das merkt man natürlich.
Der Film springt zwischen Dialogen, Exposition und Schlachten hin und her. Vielleicht zu wild.
Besonders problematisch ist die Einbindung von Thors Sub-Plot zur Infinity-Saga, die künstlich und studio-getrieben wirkt.
In was und wo badet bitte Thor hier auf der Erde ? Musste wirklich lachen, was für eine Quatsch-Szene, da muss man erstmal draufkommen.
Whedon selbst gab später zu, dass die Arbeit am Film ihn physisch und kreativ erschöpft habe...man spürt diese Spannung im Ergebnis finde ich.
Trotz Schwächen bleibt Age of Ultron ein zentrales Kapitel des MCU für mich. Man kann dem Film sicher einiges vorwerfen, aber die 141 Minuten waren auch irgendwo unterhaltsam.
Der Endfight mit den gesichtslosen Schwergen, fühlt sich sehr beliebig an...hatte aber auch kleine starke Momente.
Die Einführung von Vision, Scarlet Witch und dem Mind Stone.
Der Keim für Civil War wird gelegt, vor allem in der Kollision zwischen Stark und Rogers.
Sokovia dient als zentraler Ausgangspunkt für das Sokovia-Abkommen in Civil War.
Age of Ultron ist wie ein All-you-can-eat-Buffet im Superhelden-Restaurant...du bekommst alles...aber irgendwann reicht es auch mal.
Der Film ist spektakulär, witzig, chaotisch und manchmal frustrierend. Aber auch charmant, weil er versucht, aus dem Gewohnten auszubrechen...mit philosophischem Tiefgang, Familienmomenten und einer bedrohlichen KI.
Ich vergebe 7 Punkte...denke für meinen Ryan wird er oft zu drüber sein. Wahrscheinlich gibt 6 Punkte...mal schauen ;).
Ryan und Yggi schauen…
#11 Wir warten in Ashiya von 1962
Es gibt Filme, die sind nicht unbedingt gut verfilmt sind, aber trotzdem, oder gerade deswegen, sehr interessant --->Teil 2
Der Film spielt in der unmittelbaren Nachkriegszeit – am US-Airbase Ashiya in Japan – und erzählt von riskanten Rettungsmissionen per Flugzeug während eines Taifuns. Ziel ist die Rettung japanischer Schiffbrüchiger.
Der Film ist wohl als Lobeshymne auf den US-Luftrettungsdienst gedacht.
Obwohl Shalako nichts mit diesem hier zu tun hat, mag ich beide, für ihre Andersartigkeit. Würde diese Filme auch nicht in Verbindung bringen, hätte ich sie nicht zufällig hintereinander gesehen.
Verstehe natürlich das beide Filme nicht sonderlich gut abschneiden bei vielen.
Der Film von Michael Anderson, ist an einigen Stellen wirklich etwas ungelenk. Die Rückblenden wirkten organisatorisch auf mich, doch ein wenig unbeholfen.
Für mich punktet der Film aber über seine Charaktere und was sie erleben. Deswegen ist mir die technische Seite hier nicht so wichtig.
Interessant natürlich auch wie die Beziehung von Japan und den USA hier beleuchtet wird. Nach zwei Atombombenabwürfen merkt man hier deutlich, was Phase ist. Aber die Zeiten hatten sich für dieses Ausmaß, doch erheblich schnell wieder verbessert. Also hier auf der Filmebene. Ohne die lokale Filmindustrie, wären viele Filme nicht entstanden.
Wie dieser hier, der einerseits in Japan gedreht und andererseits auch mit japanischem Geld finanziert wurde.
Trivia…
George Chakiris hat sich nur lobend über diesen Film geäußert.
Er war sehr überrascht vom Rollenangebot und sah es als Ehre, das sein Name, neben den beiden Topstars auf dem Plakat zu sehen war.
Er redete auch nichts schlechtes über Yul Brynner, der seinem Ruf als Exzentriker und Egomane, auch bei diesem Film gerecht wurde.
Schließlich kannte er ihn schon von dem Film Könige der Sonne.
Brynner genoss es wohl, larger than life zu sein, immer im Mittelpunkt zu stehen. Legendär wohl seine Streitigkeiten mit McQueen am Set von Die glorreichen Sieben.
Hier bearbeitete er Regisseur Michael Anderson ständig mit Wünschen, Drehbuchänderungen, mehr Screentime für sich selber.
Chakiris soll damit kein Problem gehabt haben, aber Richard Widmark, wurde es irgendwann zu bunt und er stellte sein Veto ein. Dem wurde entsprochen, ansonsten hätte Widmark die Produktion verlassen.
Sein heißgeliebtes Auto, ließ Brynner auch extra nach Japan einfliegen. Eine Affäre soll er auch direkt begonnen haben.
Seine damalige Frau Doris Kleiner, ist im Februar 2025 übrigens verstorben, lese ich gerade.
Ein Wildfang, meine Glatze ;).
Widmark natürlich genau das Gegenteil, total bodenständiger Mensch, ohne Allüren, aber mit Ecken und Kanten.
Professionelles Verhalten, immer bestens vorbereitet und fokussiert.
Konnte die guten Jungs ebenso brillant spielen, wie die andere Seite.
Er studierte hier das Cockpit eines Helikopters, im Detail solange, bis er ein Profi darin war.
Da tragen wirklich zwei Welten aufeinander, mit ihm und Brynner.
Widmark bluffte Chakiris im Heli mal so sehr an, das die ganze Crew erschrak. Chakiris hatte sich das Drehbuch auf den Schoß gelegt, um die Dialoge zu lernen. Da war vorbei für Richard ;).
Widmark soll am Set sehr umgänglich gewesen sein, aber hatte kein Bedarf an sozialen Kontakten. Er zog sich immer allein zurück nach den Drehtagen.
Widmark zierte übrigens das Cover der Erstausgabe der Bravo, zusammen mit Marilyn Monroe.
Widmark verabscheute Waffen, trotz aller Western und diversen Schurkenrollen, sprach er sich immer gegen ein liberales Waffenrecht aus.
1964 kam der Film erst in die Kinos, der Erfolg war moderat mit 2,3 Millionen.
Die Kritiken eher durchwachsen.
Fazit…
Sicher kein Filmklassiker, aber der Film bietet dennoch solide und kurzweilige Unterhaltung vor japanischer Kulisse.
Der Film ehrt die amerikanische Luftrettung in Japan.
Persönliche Traumata und kulturelle Feindschaften werden thematisiert, eingebettet in sentimentale Rückblenden.
Im Mittelpunkt steht eine US-amerikanische Luftrettungseinheit, die während eines herannahenden Taifuns eine gewagte Rettungsmission von Schiffbrüchigen im Japan der Nachkriegszeit durchführt. Dabei reisen die drei Hauptfiguren – gespielt von Richard Widmark, Yul Brynner und George Chakiris – nicht nur durch stürmische Lüfte, sondern auch durch ihre eigene seelische Vergangenheit.
Dieser Mix, wirkte auf mich dann und wann, eben etwas unbeholfen, ungelenk, die Übergänge doch etwas hart.
Jede Figur trägt ein tragisches Päckchen mit sich herum, das sie in breit ausgerollten Flashbacks verarbeiten muss. Diese Unterbrechungen der eigentlichen Rettungsaktion bremsen das Tempo spürbar und lassen das Geschehen stellenweise schwerfällig wirken.
Richard Widmark überzeugt als verbitterter Colonel Stevenson, der Japaner noch immer durch die Linse des Zweiten Weltkriegs sieht.
Yul Brynner verleiht dem Film Charisma, aber seine Figur hat nicht die richtige Tiefe, bleibt leider etwas oberflächlich.
George Chakiris, der kurz zuvor mit West Side Story zum Star wurde, ist mir persönlich etwas zu glatt, zu blass.
Die Figuren sind wohl als Sinnbild gedacht, jede steht für eine innere Wunde der Nachkriegsgesellschaft.
Die Szenen im Flugzeug, der Landeversuch im Sturm, das Zusammenspiel der Crew...das wirkt dynamisch, glaubwürdig und visuell eindrucksvoll für die damalige Zeit.
Die Musik von Frank Cordell ist orchestral und an klassischen Hollywood-Scores orientiert...gelegentlich zu dramatisch, aber stilistisch passend.
Wir warten in Ashiya bemüht sich sichtlich um Völkerverständigung und verarbeitet amerikanisch-japanische Traumata...doch das geschieht aus klar westlicher Perspektive.
Die japanischen Nebenfiguren bleiben stumm oder stereotyp, echte interkulturelle Tiefe fehlt. Der Film will versöhnen, aber traut sich nie, die kulturellen Spannungen wirklich zu thematisieren.
Ich sehe den Film als ein ehrenvoller Versuch, Kriegsvergangenheit, Heldenmut und Menschlichkeit zu verbinden...aber das Ergebnis bleibt ein filmischer Balanceakt mit Turbulenzen.
Kein Meisterwerk, aber ein solider Beitrag aus der Ära des internationalen Hollywood-Kinos.
Deswegen gebe ich 6 Punkte, sicher ein Film, den viele ob seiner Rückblenden, hier ablehnen würden.
Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist…
Rambo mal nicht auf einem Schlachtfeld zu erleben, gefiel mir schon immer. Endlich mal wieder im zivilen Leben angekommen...sagen mir diese Minuten doch sehr zu.
Da ich das Ende von Teil 4 total unpassend fand, weil es einfach keine Erlösung gibt, auf diese Art und Weise, bin ich generell froh über diesen Film.
Wir sind hier nicht bei Pretty Woman.
Zeigt mir auch, das die sogenannte „Fanbase“, den Charakter auch nach 4 Filmen, überhaupt nicht verstanden hat. Egal.
Sly meint: „ Rambo mag mit sich selbst ins Reine gekommen zu sein, ein Zuhause und eine Familie gefunden haben, aber er ist nie ausgeglichen. Auf seiner Ranch gibt es kein echten Trost. Sein Körper ist dort, aber sein Kopf ist es nicht. Ein Soldat kann nie komplett aus dem Krieg zurückkehren.“
Hier geht es nun also weiter, sein Vater, mit dem er sich wohl nicht verstanden hat, lebt nicht mehr. Wäre ein interessantes Gedankenspiel, hier ein alten erfahrenen Schauspieler, wie ein Bruce Dern (jetzt natürlich zu alt) oder sonstige...wo wir diesem Konflikt beigewohnt...aber gut.
Sly meint: „Seit wir Rambo gesehen haben, sind zehn Jahre vergangen. Er hat lange außerhalb der Gesellschaft gelebt und scheint jetzt ein Teil von ihr werden zu wollen.“
Rambo bekommt es mit mexikanischen Kartellen zu tun...liest man hier einige Kommentare, zu diesem Umstand oder Konflikt, wird die Pulsader zum Mahagoni Baum. Ich würde gerne diese Menschen mal dort unten absetzen. Dann schauen wir auf die Uhr und zählen die Minuten...glaub, wir brauchen keinen Stundenzeiger.
Adriana Barraza meint: „Sly ist ein unglaublicher Schauspieler, wenn man ihm in die Augen blickt, kann man die Seele der Figur sehen.“
Trivia…
Dietmar Pohl, deutscher Messer-Designer und Rambo-Fan, entwarf auf Slys bitten das MK-9, auch bekannt als Heartstopper.
Sly hierzu:
https://www.youtube.com/watch?v=SJN5bcOQjzI
Maybe, the last Rambo, sagt er ;).
Sly meint: „ Dieser Film unterscheidet sich von allen anderen ziemlich deutlich. Er ist jetzt Teil einer Familie, dieser Film ist persönlicher.“
Adrian Grunberg meint: Er ist einem Heimatgefühl so nahe, wie lange nicht mehr. Dieses häusliche Leben bringt einen anderen Rambo zum Vorschein. Er ist nun etwas menschlicher, zugänglicher.“
Stallone verzichtete bewusst auf Regie und überließ Grunberg das Ruder.
Die ursprüngliche internationale Fassung (101 Min.) ist deutlich ausführlicher und zeigt mehr Aufbau – die Gewalt erscheint darin etwas stärker motiviert.
Sly meint: „Ich wollte, dass es sich nicht wie ein Heldensieg anfühlt, sondern wie eine letzte, bittere Entladung. Das Blut soll schwer auf dem Zuschauer lasten.“
Co-Autor Dan Gordon, selbst Kriegsveteran, ließ Teile seiner eigenen Traumata ins Drehbuch einfließen...etwa den Verlust seines Sohnes, der in Szenen im Film gespiegelt wird.
Das Budget lag bei 50 Mio. US-Dollar (plus etwa 30 Mio. für Werbung und Prints).
Einspielergebnis...Weltweit ca. 91.5 Mio. bis 95 Mio. Millionen.
Der Film wurde in Bulgarien, Teneriffa und Boyana Studios gedreht.
Drehbuchentwicklung & frühe Fassungen…
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Handlung rund um Rambo in Mexiko wurde bereits nach dem Teil John Rambo von 2008 entwickelt, allerdings nicht umgesetzt. Teile der Story landeten zwischenzeitlich im Drehbuch von Homefront (2013). Stallone schrieb zusammen mit Matthew Cirulnick und übernahm später die Federführung.
2009: Rambo V – The Savage Hunt
Erste konzeptionelle Idee: Stallone plante ein actiongeladenes Monster‑Horror‑Szenario, basierend auf dem Roman Hunter von James Byron Huggins – Rambo jagt eine genetisch veränderte Kreatur im arktischen Gelände.
2011: Rambo: Last Stand (Sean Hood)
Ein düsteres Rachedrama mit Unforgiven-Ton, ohne exotische Monster, aber nicht weiterverfolgt.
2015: Morrell‑Stallone „Seelenreise“
Stallone arbeitete acht Wochen lang mit David Morrell, um eine emotionale, „seelenvolle“ Geschichte zu entwickeln — ein kurzes, aber intensives kreatives Briefing.
Die Idee wurde abgelehnt: Zulieferer wollten stattdessen eine Story über Menschenhandel und Rachekraft.
Mitte 2018: Stallone und Matthew Cirulnick schreiben ein neues Drehbuch, in dem Rambo erstmals nach dem vierten Teil wieder in einem familiar‑zentrierten Racheplot nach Mexiko zurückkehrt. Paz Vega sollte ursprünglich als Carmen mit Schwester auftreten.
November 2018: Rambo lebt auf der Ranch, Maria ist Mutter, nicht Großmutter, Gabriela wird entführt. Carmen spielt darin eine deutlich aktivere narrativen Rolle, mit eigenem Handlungsbogen und emotionalem Engagement. Ein längeres Intro (Hiker-Rettung bei Überschwemmung) sollte Rambo’s selbstlose Seite zeigen – wurde später gestrichen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Meine Gedanken zum Film…
Wenn John Rambo zum letzten Mal das Messer zieht, ist eines klar: Das wird kein leiser Abgang. Die Geschichte folgt der klassischen Racheformel, verliert dabei aber nie den persönlichen Schmerz aus dem Blick.
Auch wenn Rambo Last Blood, eine der altbekannten „ Ein Mann sieht rot“ Varianten ist, ist die Fortführung der Geschichte allerdings nachvollziehbar und stimmig der Hauptfigur angepasst.
Rambo ist ein tragischer Held, der sich für andere aufopfert, um sie zu retten, dem es aber selbst nicht gegönnt ist, sich selbst zu retten, inneren Frieden oder sein Bedürfnis nach Harmonie zu befriedigen.
Die erste Filmhälfte zeigt überraschend ruhige, emotionale Momente. Stallone spielt den alten Krieger verletzlich, gebrochen...kein überlebensgroßer Actionheld mehr, sondern ein alter Mann, der das Leben nicht loslässt, obwohl es ihn längst verlassen hat.
An dem Film wurde wie so oft alles kritisiert, was man sich nur ausdenken kann.
Selbst die Fallen am Ende.
Das die einfach eingebaut wurden, weil Sly nunmal sein Alter hatte und es dadurch realistischer wurde, das er es überhaupt mit dieser Bande aufnehmen kann...ne wäre zu einfach ;).
Natürlich auch nominiert für sämtliche Himbeeren, Blaubeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Holunderbeeren dieser Welt und auch ausgezeichnet.
Genauso lächerlich.
Der Film soll rassistisch, rechtspopulistisch und einfach jede weitere Worthülse, die man sich ausdenken kann sein.
Merke:
man kann 500 Milliarden Filme drehen, wo Asiaten die Bösen sind, Filme über die Mafia drehen, Filme über die Yakuzza, man kann 900 Milliarden Filme drehen, in dem uns russische Männer als Bösewichte präsentiert werden…
Da hörst du genau...gar nix zu. Nix, einfach nix.
Aber hier, ein mexikanischer Menschenhändlerring, die es ja zu Hauf gibt...also hier...hier hört der Spaß nun auf.
Ende im Gelände.
Mir gefällt es Rambo so zu sehen, ein Rancherleben, wie er Menschen aus Flüssen rettet, man hätte den Film auch viel kleiner halten können. Wäre da nicht böse gewesen, diese Gewalt brauche ich nicht, auch wenn sie zum Charakter und dem was er erlebt passt.
Nach dem Overkill aus Teil 4, brauch man sich auch nicht über die Gewalt hier echauffieren. Da wurde uns genug präsentiert, mit der Machete. So funktioniert eben Hollywood, immer noch mal den Vorgänger etwas toppen. Denn ansonsten wäre es ja ein Rückschritt ;=).
Das Tunnelsystem ist auch irgendwo logisch.
Die Tunnel stehen symbolisch für die Nachwirkungen und Narben, die er hat.
Rambo hat dort sein Rückzugsort, dort fühlt er sich wie im Schützengraben, kann seinen Dämonen freien Lauf lassen.
Die Ranch darüber steht für das Gute.
Nebenbei kehren wir am Ende hier wieder zum Anfang zurück.
Durch die Tunnel und Fallen, erinnert man sich wieder an Rambo 1, sollte man zumindest.
Nur diesmal eben blutig, weil es für ihn persönlich geworden ist, man hat ihm den letzten lieben Menschen genommen.
Sly meint: „Wird er in die Enge getrieben, fällt er auf sein wahres Selbst zurück, auch wenn er es gar nicht will. Wenn ihm das Wichtigste genommen wird, bringt er Vergeltung, Leid und Tod über jene, die die Schuld tragen.“
Es geht um etwas noch höheres als im Krieg, persönlicher Verlust.
Hier werden keine Helis vom Himmel geholt. Er nutzt seine Fähigkeiten, seine Umgebung, ein Rambo der zu seinen Wurzeln zurückkehrt.
Sly meint: Das Ende wird die Zuschauen schocken. Eine über 30jährige Filmreise geht dem Ende entgegen.“
Fazit…
Die Synchro von Prochnow, ist leider gelinde gesagt, Mist.
Die Stimme schmälert erheblich das Sehvergnügen. Noch schlimmer ist es in den Creed Filmen, die haben Slys Auftritte wirklich komplett ruiniert. Hier passt es minimal beesser, weil Charakter und Atmosphäre des Film, auch düsterer daherkommen.
Aber trotzdem Note 6 !
Das die Studios sowas durchwinken, aber gut, der Aufwand/Kosten soll so gering wie möglich sein. Man gibt sich überhaupt keine Mühe mehr, einfach hingerotzt und Adios.
Die Regie von Adrian Grünberg mischt Westernästhetik mit Home-Invasion-Horror und einem Finale, das in seiner Brutalität eher an Saw als an klassische Actionfilme erinnert.
Die letzte halbe Stunde ist ein wahres Gemetzel – mit Fallen, Bolzen, Macheten und einer Schippe Gewalt, die den Vorgänger toppt.
Wer First Blood für sein Drama und Rambo III für seinen Over-the-Top-Patriotismus mochte, wird in Last Blood beide Extreme wiederfinden...nur härter, kälter, kompromissloser.
Optisch bewegt sich der Film zwischen modernem Hochglanz und staubigem B‑Movie-Flair.
Die Kamera bleibt oft dicht an Stallone dran, besonders in Nahaufnahmen, die seine Müdigkeit und sein Alter spürbar machen.
Der Kontrast zwischen der trügerischen Idylle der Ranch und der Hölle, die Rambo daraus macht, ist dramaturgisch effektiv.
Stallone trägt den Film mit einer wortkargen, aber emotionalen Performance. Seine Figur bleibt ein Rätsel, getrieben von Trauer und Wut.
Gabriela und Maria bleiben leider eher Projektionsflächen...ihre Rollen wirken funktional, leider nicht vollständig ausgearbeitet.
Ebenso die Antagonisten – zwei mexikanische Kartellbrüder, als sadistische Gegner.
Hier verschenkt der Film Potenzial und liefert Angriffsfläche für ein etwas platte Figurenzeichnung. Es ist schade, dass er seine Gegenspieler nicht mehr Raum gibt.
Trotz aller Gewalt ist Last Blood erstaunlich melancholisch. Es geht um Verlust, um Schuld, um den Schmerz des Alterns. Der Film bemüht sich, Rambo als tragische Figur zu zeigen, die nie Erlösung fand – nicht im Krieg, nicht im Frieden.
Insofern gefällt mir hier das Ende viel besser, weil es zum Charakter passt und kein weichgespülter Quatsch ist.
Wenn Rambo am Ende in seinem Schaukelstuhl sitzt, blutend und alleine, dann ist das nicht nur das Ende eines Films. Es ist der Nachklang einer Ära, die mit Muskelkraft begann und mit innerer Leere endet.
Wer mit einem 80er-Jahre-Rambo rechnet, wird irritiert sein.
Wer ein Charakterdrama erwartet, wird enttäuscht. Aber wer einen kompromisslosen Abgesang auf eine legendäre Figur sucht, bekommt hier genau das...mit Blut, Tränen und einem letzten Schrei aus der Hölle.
Jetzt noch einmal ein Rambo, ohne Action, ein Film wie er im Alter klarkommen muss. Mit all den Problemen, die dieser Charakter hat, eine Art Gran Torino.
Aber das wird leider nie passieren.
Dafür gibt es kein „Markt“ !
Außer mir und dem oder anderen, dem die Figur und was sie erlebt, am Herzen liegt.
7,5 Punkte für diesen vielleicht, letzten Film der Reihe.
Ryan und Yggi schauen…
#10 Ein Hauch von Nerz von 1962
Ein Film, genau nach meinem Geschmack.
Hatte ich jetzt ewig nicht mehr gesehen, in meiner Teenie-Zeit natürlich sehr oft. Aber im Grunde war es wieder wie eine Erstsichtung.
Der Film punktet durch seine beiden Hauptdarsteller und seiner charmanten Art. Für viele heutzutage natürlich nichts mehr. Zu naiv, zu altmodisch etc.
Wie hier die Doris, den Cary anschmachtet, dürfte wohl für Irritationen sorgen ;).
Gut, das ich darin wunderbar nostalgisch baden kann.
Für mich bleibt dieser Film eine elegante, federleichte Komödie aus der Blütezeit Hollywoods, die mit Witz, starbesetzter Romantik und einem Hauch subversivem Humor glänzt. Regisseur Delbert Mann schafft eine Inszenierung, die auf charmante Weise mit der Prüderie der damaligen Gesellschaft spielt, ohne aus dem Takt zu geraten.
Doris Day ist eine perfekt besetzte Mischung aus Naivität, Entschlossenheit und Witz. Ihr Spiel trägt den Film mit einer Leichtigkeit, die selten ins Kitschige abgleitet.
Sie verkörpert die typische Tugendheldin der Ära, absolut virtuos, klar moralisch, sexuell unerfahren und wartend bis zur Ehe.
Ein gängiges Motiv unter der Hays-Code-Regel, die bis Ende der 6oer noch in Kraft war.
Cary Grant als wohlhabender Playboy ist gewohnt souverän, charmant, vielleicht etwas überzeichnet. Seine ruhige, kontrollierte Präsenz bietet einen interessanten Kontrast zur quirligen Doris.
Ihr Zusammenspiel empfand ich allerdings etwas emotional zurückhaltend.
Trivia…
In ihrer Autobiografie beschrieb Doris Day ihre professionelle, aber distanzierte Beziehung zu Cary Grant: höflich, präzise, anspruchsvoll auf Details – aber ohne persönliche Intimität.
In diesem Film war Grant 58 Jahre alt, während Doris Day 39 war – ein für heutige Augen großer Altersunterschied, damals jedoch für Hollywood keine Ausnahme.
Grant war ein großer Fan der Serie The Honeymooners und vermittelte Audrey Meadows (als Connie) die Rolle als Cameo im Film.
Grant war extrem detailverliebt: bestellte persönlich Mode für Day (z. B. den Regenmantel), richtete Kulissen mit seinen eigenen Büchern ein und verfolgte Ausstattung und Stil genau – laut Day wohl der professionellste Kollege, mit dem sie je arbeitete.
Dennoch mochte Grant laut späteren Quellen das Endprodukt nicht: er soll den fertigen Film gehasst haben – vielleicht fühlte er sich unterfordert oder missverstanden, wenn man ihn mit anderen Filmen vergleicht.
Universal meldete den Film als ihren erfolgreichsten des Jahres 1962.
Golden Globe 1963 – Bester Film (Komödie/Musical), Laurel Award für beste Komödie, zudem drei Oscar-Nominierungen (Art Direction, Sound, Writing).
Gastauftritte von New-York-Yankees-Stars: Mickey Mantle, Roger Maris und Yogi Berra – als Cameo in einer Stadium-Szene.
Skandalös nach damaligen Moralvorstellungen...ein Running Gag suggeriert eine nicht‑heterosexuelle Beziehung zwischen Roger und Dr. Gruber – mit Andeutung, dass ein Kind aus dieser Verbindung stammt, was für 1962 eindeutig pikant war.
Meine weiteren Gedanken zum Film…
Besonders unterhaltsam sind die Nebenfiguren: Gig Young als überforderter Psychiater-Assistent stiehlt in vielen Szenen fast die Show, vor allem wenn die Handlung absurde Formen annimmt. Der Humor ist überraschend vielschichtig – zwischen Slapstick, feinem Wortwitz und leicht subversiven Anspielungen (etwa die Untertöne in der Beziehung zwischen Roger und Dr. Gruber).
Die Story an sich ist simpel – Mann trifft Frau, Frau will Ehe, Mann will Affäre, doch sie wird durch clevere Drehbucheinfälle, schnelle Dialoge und eine wunderbar nostalgische Atmosphäre veredelt. Auch der subtile Klassen- und Geschlechterkommentar ist bei aller Leichtigkeit präsent...die selbstbewusste Sekretärin als moralische Instanz in einer Welt voller männlicher Business-Selbstverständlichkeit.
Die stilvolle Ausstattung (inklusive des titelgebenden Nerzmantels), ein Soundtrack, der charmant wirkt und nicht dominiert, und eine fast unschuldig frivole Art, mit den Konventionen der damaligen Zeit zu spielen.
Grant wirkt etwas distanziert, jetzt weiß ich nicht, ob er an das alles nicht so glaubte, er mit Doris nur bedingt etwas anfangen konnte, oder ob er die Rolle so interpretiert hat.
Er scheint über den Dingen schweben zu wollen, wenn er es nicht sogar tut.
Wenn man noch mehr reinlesen möchte, ist er sogar mehr als nur eine Komödie.
Weil der Film unter dem Deckmantel einer charmanten romantischen Komödie – gezielt mit gesellschaftlichen Tabus, Geschlechterrollen und Sexualmoral seiner Zeit spielte, ohne diese direkt zu brechen. Uunter der Oberfläche werden Konventionen ironisiert, hinterfragt oder verspottet, obwohl der Film an der Oberfläche brav und regelkonform wirkt.
Der Film stellt die konservative Moral nicht nur dar, sondern spielt mit ihr z. B. Cathy bekommt psychosomatische Ausschläge bei der Vorstellung einer vorehelichen Nacht. Das ist übertrieben und wird lächerlich gemacht...ein klarer ironischer Hinweis auf prüde gesellschaftliche Zwänge.
In einer Zeit, in der Homosexualität noch kriminalisiert war, lässt der Film anmutende Figuren auftauchen. Klar als Gag, ja, aber nie verächtlich. Für 1962 schon relativ beachtlich.
Dazu wird die klassische Rollenverteilung umgedreht...Cathy ist (trotz scheinbarer Unschuld) ständig die Figur, die entscheidet, steuert, prüft, plant.
Hotelpersonal und Gesellschaft reagieren mit Empörung, wenn eine Frau ohne Ehering reist...der Film spielt das übertrieben und in einer Art Karikatur aus.
Er wirkt oft hilflos, wird nervös, muss sich anpassen. Die Komödie zeigt, dass er zwar Geld und Einfluss hat, aber emotional unterlegen ist.
In einer Zeit, wo männliche Dominanz selbstverständlich war, stellt der Film humorvoll in Frage, wer eigentlich wirklich die Macht in einer Beziehung hat.
Na die Frage...aber gut lassen wir das ;).
Was mir richtig gut gefiel…
Der Humor liegt hier darin, dass der Film gesellschaftliche Normen nicht frontal angreift, sondern durch Ironie, Übertreibung und Umkehrung zeigt, wie absurd viele dieser Normen eigentlich sind – und das alles so clever verpackt, dass der Film trotzdem als harmlos durchging.
Jedenfalls ein glänzender Vertreter des klassischen Hollywood-Kinos – intelligent, witzig, elegant.
Wer stilvolle Romantik mit ironischem Unterton mag, wird hier bestens unterhalten.
Kein revolutionäres Meisterwerk, aber ein kleines Juwel mit Pelzbesatz.
Punkte…
Also im Genre ;)...im Genre finde ich, kann man hier von 6 bis 9 Punkte alles vergeben. Jenachdem wie man die eigene Schwerpunkte legt.
Als reiner Film bekommt der Film 7 Punkte, aber im Genre würde ich auf 8 hochgehen.
Da ich Genrewertungen für sinnvoller halte…
Denke mein guter Ryan, bleibt hier bei der 7...vielleicht geht er aber auch minimal drüber ;).
Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...
#15 Elektra von 2005
Der Film gefiel mir damals nicht wirklich.
Habe ihn danach auch nie wieder gesehen.
Deswegen hatte ich nun die absolute Vollkatastrophe erwartet.
Der Film, besser die Geschichte ist auch nicht wirklich gelungen.
Als er letztens lief, erkannte ich nicht eine Szene davon. Schon komisch manchmal, das man null Erinnerung hat.
Aber ich fand ihn dann weitaus weniger schlimm, als ich es erwartet hatte.
Warum der Film kaum Bezug zum Vorgänger Daredevil nimmt, erschließt sich mir nicht. Schließlich war sie dort erstmal gestorben. Man hat aber nicht das Gefühl, das man etwas erklären möchte, eher so, lass laufen...alles egal.
Alibimäßig werden Mini-Sequenzen eingeblendet, die uns zeigen was Phase ist.
Die Szene mit Ben Affleck, hat man direkt ganz aus dem Film gestrichen. Habe ich mir mal auf YT angesehen, aber eh nicht der Rede wert.
Die Grundgeschichte ist eigentlich nicht schlecht.
Trivia…
Obwohl Elektra im Daredevil-Film stirbt, wurde sie im Spin-Off durch Stick wieder zum Leben erweckt – ähnlich wie in den Comics.
Budget ca. 43 Millionen Dollar. Einspielergebnis ca. 57 Millionen.
Also absoluter Flop, nicht vergleichbar mit Daredevil.
Der Film wurde unter Zeitdruck entwickelt.
Was man dem Film leider auch anmerkt.
Jennifer Garner hatte vertraglich verpflichtend zugestimmt, die Rolle nochmals zu spielen, obwohl sie angeblich wenig Interesse daran hatte.
Garner drehte Elektra parallel zu Dreharbeiten für die Serie Alias was ihren Terminplan extrem belastete.
Es gibt Gerüchte, dass Jennifer Garner den Film hasste. Sie distanzierte sich lange von dem Film.
Laut Crew-Mitgliedern war sie während der Produktion frustriert, wegen des schlechten Drehbuchs.
Angeblich hatte sie mehrfach geäußert, dass sie den Film nur wegen ihres Vertrags drehe.
Die Drehbuchentwicklung verlief chaotisch.
Drei verschiedene Autoren waren beteiligt, das merkt man dem Film an, da er in Ton und Struktur nicht wirklich rund ist.
Die Szene mit Elektra in rotem Leder-Kostüm war eine Fan-Service-Entscheidung auf Wunsch des Studios.
Jennifer Garner bestand darauf, dass die Actionsequenzen so realistisch wie möglich gemacht wurden, mit wenig CGI.
Der Cast ist so verschenkt teilweise, wie die Geschichte.
Vieles, sind nette Ideen, die aber nie weitergeführt werden. Alles bleibt absolut oberflächlich.
So auch die Figuren.
Wieso holt man sich hier Cary-Hiroyuki Tagawa? Um ihn so zu verschenken ?
Terence Stamp gibt dem Film einen kleinen Schuss Würde, aber auch ihn hätte man noch stärker einbinden sollen. Wenn ich schon so Leute am Set habe, sollte ich es nutzen.
Goran Višnjić soll jetzt der neue Mann an der Seite von Elektra sein ? Wirkt absolut erzwungen, seine Rolle bleibt nichtssagend.
Kirsten Prout kam gut bei mir an. Aber sie ist 11 Jahre, von ihr kann man jetzt keine derartige Stütze, für den Film erwarten.
Hätten wir noch die ganze Rasselbande mit Superkräften.
Also die Ideen sind wieder nice, aber die Umsetzung davon ist meistens zu mau. Wieder zu oberflächlich alles. Wenn man denkt, das könnte jetzt Laune machen, isses auch schon wieder vorbei.
Meine Fazit zum Filmchen…
Elektra, versucht aus einer Nebenfigur, eine tragende Heldin zu machen...mit gemischtem Erfolg.
Jennifer Garner gibt sich Mühe, ihrer Figur Tiefe und Würde zu verleihen. Ihre Darstellung ist ernsthaft und körperlich überzeugend. Auf jeden Fall körperlich mehr überzeugend.
Die Kampfchoreografien sind stellenweise ordentlich inszeniert, mit einigen ästhetisch gelungenen Momenten, aber auch schlechten Momenten.
Man darf auch nicht vergessen, wie alt der Film eigentlich schon ist. Da kommen schon ein paar Jährchen zusammen, was das Schauspiel von Jennifer und die Effekte betrifft.
Leider bleibt das drumherum oft blass...die Organisation Die Hand, wird kaum behandelt. Alles wird einem vor die Augen geworfen und direkt wieder eingezogen.
Hier kannste mal schnell schauen, danke reicht, mehr gibt’s nicht.
Was dem Film ebenfalls schadet, ist die fehlende emotionale Bindung.
Vielleicht ist dies sogar der größte Fail.
Elektras tragische Vergangenheit wird zwar angerissen, aber nie wirklich fühlbar. Auch die Beziehung zu dem Vater-Tochter-Duo, das sie beschützen soll, bleibt eher flach als berührend.
Wahrscheinlich, weil sie keine wirkliche Vergangenheit hat, ist einem auch die Zukunft relativ wurscht.
Produktionstechnisch, visuell wirkt Elektra wie ein Kind seiner Zeit...viel Nebel, dunkle Farben, Zeitlupen, eine Ästhetik zwischen TV-Serie und frühem 2000er-Matrix-Abklatsch.
Man erkennt gute Ansätze, aber sie verlaufen oft ins Leere.
Drehbuch, Spannung und Figurenentwicklung lassen zu wünschen übrig.
Für Fans der Figur oder des Früh-2000er-Stils, bringt er noch einen minimalen Charme mit. Aber für die meisten sicherlich nicht zu unrecht eher ein Beispiel dafür, warum das Marvel-Kino erst Jahre später wirklich durchstartete.
Ich bin gändig und vergebe noch 5,5 Punkte.
Bin gespannt auf Ryan, denke mal, er wird hier die 5 zücken.
Yggi muss alleine schauen…
...dafür mit zwei Kids, die Shrek zum ersten Mal gesehen haben und sofort Feuer und Flamme waren. Obwohl ich den Film schon immer mehr als ein Film für Erwachsene halte. Viele Gags sind eben ironischer Humor, haben Doppeldeutigkeiten und Parodien.
Der Film funktioniert durchaus immer noch, die Gags kamen mir nicht angestaubt vor. Hatte ihn jetzt aber auch ewig nicht mehr gesehen.
Die Handlung ist simpel, aber clever verdreht...ein grummeliger Oger wird unfreiwillig zum Held, als er versucht, seine Ruhe im Sumpf wiederzuerlangen. Dabei trifft er auf den laberfreudigen Esel. Die beiden müssen sich zusammenraufen um Fiona zu retten.
Was den Film besonders macht, ist seine Umkehrung klassischer Märchenklischees. Der Held ist hässlich, der Bösewicht ein König im Mini-Format, und die Prinzessin ist kein hilfloses Opfer, sondern selbst voller Geheimnisse. Diese Figuren brechen bewusst mit den traditionellen Archetypen. Der Film kam mir damals einfach mal frisch und anders rüber.
Der Humor bewegt sich zwischen kindgerecht und dreist, mit vielen Anspielungen, die Erwachsene eher verstehen als Kinder.
Ob Seitenhiebe auf Disneyland, Körperhumor oder ironische Meta-Kommentare...der Film nimmt sich selbst nie zu ernst und ist damit ein Vorreiter für spätere Animationsfilme mit doppelter Bedeutungsebene.
Visuell ist der Film für das Jahr 2001 schon beeindruckend, vorallem wenn man bedenkt, dass es sich um einen der ersten großen nicht-Disney-Animationsfilme handelte.
Allerdings wirken die Figuren heute etwas steif in den Bewegungen und limitiert in ihren Gesichtszügen.
Aber nach der Zeit sei das locker verziehen.
Trotzdem hat Shrek als Film sowie der Charakter einen eigenen visuellen Charme, der zur Erzählung passt...roh, frech und nicht auf Hochglanz poliert.
Der Soundtrack gefällt mir heute immer noch. Sind ein paar nette Songz dabei, die sich in den Film gut einfügen und man früher auch privat gehört hat.
Shrek tut so, als sei er nur eine alberne Komödie...doch darunter liegt eine kluge Botschaft...es geht um Akzeptanz, Individualität und Selbstliebe. Die Idee, dass wahre Schönheit von innen kommt, wird hier nicht nur behauptet, sondern konsequent durchgespielt.
Allerdings kratzt der Film oft nur an der Oberfläche, was irgendwo auch logisch ist, tiefere emotionale Entwicklungen werden häufig dann durch einen Gag unterbrochen.
Trivia…
Das Projekt war ein Versuch, Disney zu parodieren und gleichzeitig eine neue Art von Animationsfilm zu schaffen.
Shrek ist voll von Seitenhieben auf Disney: Lord Farquaads Schloss erinnert stark an Disneyland, die Märchenfiguren wurden wie Ausgestoßene behandelt.
Jeffrey Katzenberg, einer der Gründer von DreamWorks, war früher Chef bei Disney und hatte nach einem Streit mit Michael Eisner (Disney-CEO) das Unternehmen verlassen. Viele Interpretieren Shrek als Racheprojekt.
Der Name Farquaad klingt auffällig wie f***wad . Viele sahen darin eine bewusste Anspielung auf Michael Eisner.
Lord Farquaad ist klein, herrschsüchtig, kontrollierend – ebenfalls eine mögliche Karikatur auf Eisner.
Anfangs sollte der Film in Motion-Capture-Technik produziert werden. Nach katastrophalen Tests entschied man sich für vollwertige CGI-Animation.
Chris Farley war ursprünglich als Shrek vorgesehen und hatte 85–90 % seiner Dialoge eingesprochen. Nach seinem Tod 1997 wurde Mike Myers besetzt, der das Projekt maßgeblich veränderte inklusive neu eingesprochener Dialoge mit schottischem Akzent.
Die Entscheidung für den schottischen Akzent wurde erst spät getroffen und kostete Millionen, weil viele Szenen neu animiert werden mussten.
Farley starb während der Produktion an einer Überdosis. Seine Beteiligung blieb lange geheim. Später tauchten Testaufnahmen seiner Shrek-Stimme auf.
Ursprünglich sollte Nicolas Cage die Stimme von Shrek sprechen, lehnte aber ab, er wollte nicht als hässlich wahrgenommen werden.
Der Film dekonstruiert klassische Märchenstrukturen: Der hässliche Oger wird der Held, der Ritter ist ein Tyrann.
Erster Animationsfilm, der je den Oscar für den besten Animationsfilm,neu eingeführt 2002, gewann.
Lief im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes, eine Seltenheit für Animationsfilme.
Mein Fazit zum Filmchen…
Shrek war schon ein Meilenstein des Animationsfilms, weil er etablierte Normen auf den Kopf stellte und bewies, dass Animationsfilme auch respektlos, bissig und popkulturell aufgeladen sein können.
Schon irgendwo ein gewisser Anarcho-Humor.
Das der Film, Disney so einen Haufen vor die Haustüre gelegt hat, war mir nicht klar. Wieder was gelernt heute.
Durchdenkt man es, ist es natürlich sehr logisch, aber aus der Warte hatte ich Shrek nie gesehen.
Kann man durchaus heute noch anschauen, sofern man diesen subversiven Witz mag ;).
Herrliches Wort...subversiv...
Ich gebe dem Oger mal 7,5 Punkte.
Stählerne Schwingen oder Jagdgeschwader Wildkatze oder auch Guadalcanal – Entscheidung im Pazifik.
John Wayne und Robert Ryan gehen hier etwas in den Clinch, bevor sie merken, das es nur gemeinsam geht.
Der Film baut die beiden nicht wirklich als Gegner auf.
John Wayne spielt seinen Charakter, pflichtbewusst, unbeugsam, patriotisch. Seine Figur wirkt dabei weniger als Mensch, mehr als Symbol militärischer Disziplin.
Robert Ryan bringt mehr emotionale Nuancen ins Spiel, ist eben der „weichere“ Gegenpol.
Generell kümmert sich Stählerne Schwingen darum, wie es Piloten mental während Krieges ergeht.
Themen wie Burnout, Ängste, Depressionen und psychosomatischen Beschwerden kommen immer wieder in den Dialogen zum tragen. Relativ ungewöhnlich für die damalige Zeit.
Nicholas Rays Stählerne Schwingen ist ansonsten ein visuell ambitionierter Kriegsfilm, der John Wayne einmal mehr als autoritäre Führungsfigur in Szene setzt.
Die Luftkampfaufnahmen sind für 1951, sicherlich schon beeindruckend in Szene gesetzt.
Der Kamera gelingt es, Archivmaterial und Spielfilmszenen relativ nahtlos zu verbinden.
Der Schnitt ist solide, die Farbgebung für einen frühen Farbfilm richtig gut.
Die Musik von Roy Webb unterstützt das Pathos der Handlung, bleibt aber konventionell.
Trivia…
Die Dreharbeiten fanden auf zwei Marinebasen in Kalifornien statt. Die Innenaufnahmen in den RKO Studios.
Es handelt sich um Nicholas Rays ersten Farbfilm.
Trotz seiner visuellen Stärken und John Waynes Popularität blieb er kein Meilenstein in Ray’s Werk...seine starke persönliche Handschrift war noch nicht erkennbar.
Produzent Howard Hughes war spezialisiert auf Luftfahrt- und Fliegerfilme und sicherte mit seinem Studio RKO Finanzierung und Ausstattung.
Ein bekanntes Gerücht besagt, dass Nicholas Ray bewusst mit Howard Hughes und dessen RKO-Studios zusammengearbeitet habe, um sich vor den antikommunistischen Kampagnen des Senators McCarthy zu schützen.
Legenden ranken sich um die Gage von Wayne, die gehen von 300 Tausend Dollar bis 3 Millionen. Wobei die erste Summe wahrscheinlich am realistischsten ist. Aber bei Howard Hughes wäre theoretisch nichts unmöglich ;).
Eigentlich waren Wayne und Robert Ryan schon zu alt, für ihre Rollen als Kampfpiloten. Dem Publikum war dies aber damals völlig wurscht.
Hinter den Kulissen soll es gekracht haben, weil hier extrem unterschiedliche politische Lager aufeinander tragen.
Robert Ryan war extrem links und völlig gegen Waffen eingestellt.
Howard Hughes und Nicholas Ray hatten auch völlig unterschiedliche Positionen, in der Politik sowie der generellen Weltanschauung.
Ray war mehr auf der Seite von Robert Ryan, John Wayne und Jay C. Flippen tendierten in eine völlig andere Richtung.
Die schwarze Liste wurde auch immer wieder Thema, hier gab es völlig konträre Meinung.
Howard Hughes’ Einfluss als Produzent ist spürbar: Der Film trägt deutliche Züge einer patriotischen Machtdemonstration, Fliegerromantik und amerikanische Militärüberlegenheit inklusive.
Meine Meinung über diesen Film…
Stählerne Schwingen ist ein handwerklich solider, zeittypischer Kriegsfilm mit überzeugender technischer Umsetzung und klassischen Hollywood-Stars.
Für Fans von John Wayne, Robert Ryan oder militärischen Fliegerdramen, sicherlich ganz brauchbar. Wenn man diese alten Filme schätzen gelernt hat.
Der Film lebt eben einfach von John Wayne und Robert Ryan und den Flugszenen.
Mittendrin haben wir noch als guten Geist, der die Stimmung immer wieder auflockert, Jay C. Flippen.
Toller Darsteller sehe ich immer gerne.
Die restlichen Nebenfiguren sind größtenteils Staffage... Klischeehafte Kampfpiloten-Typen, die für gelegentliche Kameradschafts- und Opfermomente sorgen, ohne größere individuelle Tiefe. Was mich aber gar nicht gestört hat.
Für diesen Film brauchte es einfach nicht mehr.
Die Wildkatzen bekommen 6 Punkte von mir.
Ryan und Yggi schauen…
#9 McQ schlägt zu von 1974
John Wayne trifft auf Großstadt-Noir…
Der Film hat mich schon sehr überrascht. Wahrscheinlich hatte ich eher ein Langweiler erwartet. Aber wenn der Duke den Cowboyhut gegen einen Trenchcoat tauscht, hat das durchaus seinen Reiz.
John Wayne lässt die staubigen Prärien hinter sich und betritt hier den urbanen Dschungel von Seattle.
Ganz im Stil der 70er stellt er sich gegen Korruption in den eigenen Reihen und den örtlichen Drogendealern.
Der Film wurde ursprünglich für Steve McQueen konzipiert, der hier sicherlich auch wunderbar gepasst hätte. Alle Elemente für McQueen sind absolut vorhanden, der Film hätte einfach nur noch mehr Tempo.
Wer glaubt, dass John Wayne zu behäbig für Action sei, der kennt McQ nicht. Die Verfolgungsjagden...insbesondere der legendäre Crash am Strand mit dem Green Hornet Pontiac...gehören zum Feinsten, was das 70er-Jahre-Kino zu bieten hat.
Vergleiche mit Eastwood liegen zwar auf der Hand, aber nicht jeder Gaul soll und muss geritten werden.
Mit Sprüchen ala...ich bleib dann lieber bei dem dreckigen Harry...kann ich nichts anfangen.
Ich werde so Sichtweisen und Vergleiche nie mögen. Ist mir einfach zu billig.
Die beiden mochten sich nicht, wobei ich denke, dies wurde eher durch den Duke forciert, der einfach Eastwood, als schlechte Weiterentwicklung im Western-Genre ansah.
Dass John Wayne mit über 65 Jahren noch einmal in eine Rolle abseits des klassischen Westerns schlüpft, ist nicht nur mutig...es ist verdammt beeindruckend. Er bringt eine gewisse Weltmüdigkeit und Würde in seine Figur, die wir natürlich kennen. Das macht McQ sehenswert...ein alter Held in einer neuen Welt...und er schlägt sich wacker.
Wayne war hier schon sehr krank, konnte vieles nicht abliefern, deswegen alleine, verbieten sich schon Vergleiche mit Harry Callahan.
Trivia…
Wayne lehnte die Rolle des Dirty Harry ab. Einige Aspekte – Polizeikorruption, harte Cop-Action – übertrug er auf McQ, das ursprünglich für Steve McQueen gedacht war.
Dramatischer Strand-Stunt mit einem Pontiac Trans Am Green Hornet, beeinflusst von Bullitt (1968).
Verwendung des erstmals entwickelten McQ-Cannon – eine Sprengladung zur Wagen-Drehung, erfunden von Hal Needham.
Hal Needham erfand für die Strand-Verfolgung eine 16‑Zoll-Black‑Powder‑Kanone im Boden hinter dem Fahrersitz. Beim ersten Test wurde das Auto 30 Fuß in die Luft geschleudert – Needham verlor dabei sechs Rippen, brach sich ernsthaft den Rücken, drei Zähne und punktierte seine Lunge.
Er verletzte sich diesen bei Tests und wäre fast gestorben.
2012 erhielt er einen Ehren-Oscar.
Wayne war während der Drehzeit, Januar 1974, schwer krank Pneumonie, einseitige Lungenfunktion, COPD machten ihm schwer zu schaffen.
Cast…
Wayne sehr angeschlagen, überzeugt auch als Cop.
Die Western Einschlägen, sind hier natürlich auch vorhanden, aber der Duke macht im Großstadt-Dschungel auch einfach Spaß.
Das die Damenwelt ihm auch hier noch zu Füßen liegt, aber hey, es war bei allen so.
Eddie Albert ist für solche Rollen immer zu gebrauchen. Nach, Der längste Tag, wieder ein Film mit Wayne zusammen.
Al Lettieri sehe ich immer gerne. Muss an meiner Kindheit liegen, als ich ihn früh in Plattfuß sah. Er hat einfach oftmals eine tolle Präsenz.
Mit David Huddleston verhält es sich ähnlich. Ganz andere Type, aber sehe ich auch gern.
Colleen Dewhurst, Clu Gulager und natürlich unser Roger E. „Magnum“ Mosley in kleineren Rollen.
Den Soundtrack sollte man auch lobend erwähnen. Richtig cooler jazziger Soundtrack von Elmer Bernstein, die richtig Laune macht, den Film auch durchaus nochmal aufwertet.
Fazit…
McQ schlägt zu ist mehr als ein Wayne-Vehikel, es ist ein Neo-Noir-Krimi, harter Action und ikonischer Präsenz.
Wer klassische Copthriller, echte Stunts und John Wayne im modernen Gewand erleben will, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.
Das Tempo lässt evtl. etwas zu wünschen übrig, aber wer den Duke kennt, der weiß, der Mann hat vor der Kamera immer alles gegeben. Rennend und schießend, war einfach nicht mehr möglich.
Geschickterweise hat man hier einen zeitgenössischen Cop-Noir Film gebastelt, insofern ist das Filmtempo eigentlich auch wieder passend.
Das Werk bietet einige bemerkenswerte Stunts, richtig geile Musik und einen ikonischen Star in ungewohntem Gewand.
Punkte ?
Ich vergebe hier mal 7 Punkte, auch sicher unter dem Eindruck, das ich eher ein Schnarcher erwartet hatte und eines bessern belehrt wurde.
Ich hoffe mein Ryan hatte ähnlichen Spaß, aber 7 sollten auch bei ihm drin gewesen sein.
Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum…
#14 Daredevil von 2003
Zwischen Comic-Liebe und Studio-Kompromiss...
Die Kinofassung ist wirklich kaum zu ertragen, der DC holt da nochmal einiges raus.
Wieso trotzdem Bullseye und gerade die Figur des Kingpin, so wenig Screentime bekommen, kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
Ein Held ist immer nur so gut, wie auch sein Schurke ist. Behaupte ich jetzt einfach mal so.
Gerade der Kingpin, hat durchaus seine Relevanz in den Comics, habe ich mir so angelesen ;).
Aber in beiden Fassungen, ist ja hier eigentlich gar nichts von Michael Clarke Duncan zu sehen. Insgesamt auch wirklich eine komische Anlegung der Figur. Nichtssagend größtenteils.
Colin Farrell als völlig überdrehter Bulli, immer eine Sichtung wert. Mit noch mehr Raum, wäre hier mehr Spaß und eine höhere Bewertung möglich gewesen.
Ansonsten sind die meisten Tricks und Effekte, 22 Jahre später eher keine Augenweide. Waren sie allerdings auch damals schon nicht. Manche Einstellungen sind echt abenteuerlich.
Das der Film etwas düsterer daherkommt, gefiel mir sehr gut.
Aber auch hier, war das Jahr 2003 wahrscheinlich noch zu früh.
Damals traute man sich noch weniger zu...
Trivia…
Das Budget lag bei 78 Millionen Dollar, das Einspielergebnis bei 179 Millionen. Also durchaus okay, Interesse an den Figuren war also da.
Der Film sollte ursprünglich düsterer und näher an der Vorlage sein...der Studioeinfluss sorgte aber für eine massentauglichere Version.
Der Director's Cut ist rund 30 Minuten länger und enthält wesentlich düstere und komplexere Handlungsstränge.
Enthält einen ganz neuen Nebenplot mit einem Mordfall, den Matt Murdock als Anwalt aufklärt.
Während der Dreharbeiten kamen sich Ben Affleck und Jennifer Garner näher.
Affleck war damals noch mit Jennifer Lopez verlobt, na da wurde uns was geboten im Blätterwald.
Garner und Affleck wurden später ein Paar, heirateten 2005 und ließen sich 2018 scheiden.
Ursprünglich ist Kingpin im Comic ein weißer Charakter. Die Besetzung von Duncan führte zu teils rassistisch motivierter Kritik unter Hardcore-Fans.
Duncan konterte öffentlich: „Der Charakter ist durch und durch böse...das kann jeder Hautfarbe sein.“
Inhaltlich richtig, aber ich denke, im Kern ging es dann doch um etwas anderes ;).
Ben Affleck distanzierte sich später mehrfach öffentlich vom Film.
Er sagte in einem Interview: „Wenn ich jemals nochmal einen Superhelden spielen würde, dann nur wenn ich sicher sein kann, dass es nicht wieder so läuft wie bei Daredevil.“
Ursprünglich war ein Daredevil-Franchise geplant, inklusive einem Spin-off zu Elektra.
Nach der negativen Rezeption wurde das Franchise jedoch eingestampft.
Trotz seines schlechten Rufs war Daredevil einer der ersten düsteren Marvel-Filme der frühen 2000er, neben Blade und X-Men.
Daredevil half mit, das Superheldengenre wieder populär zu machen obwohl Spider-Man der größere Einfluss war.
Meine Gedanken zu diesem Film…
Mark Steven Johnsons Daredevil ist ein Film, der sich ambitioniert zwischen Comic-Liebe und Studio-Vorgaben verheddert.
Sicher überwiegen irgendwo die negativen Aspekte. Aber das liegt sicher nicht an Ben Affleck. Er gibt sich redlich Mühe, aber 2003 war einfach keine gute Zeit, für derartige Filme. Der Fokus beim Schauspiel, wie man hier sieht, war eben anders gelagert.
Die Effekte für Superheldenfilme, steckten immer noch in den Kinderschuhen. Vielleicht waren aber auch nicht die richtigen Leute an Bord. Denn einiges sah damals schon nicht gut aus.
Ansonsten eigentlich ein Film, den ich ganz gerne sehe im DC.
Wenn der Fokus noch mehr auf den Bad Guys gelegen hätte, vielleicht Elektra gar nicht dabei wäre…
Das Schauspiel noch etwas angepasst worden wäre, dann wirklich kein schlechter Superheldenfilm.
So bleibt für mich mehr negatives, denn positives eigentlich.
Jennifer Garner würde ich jetzt nicht unter Bereicherung verbuchen.
Colin Farrell als Bullseye liefert hingegen eine der schillerndsten Performances des Films...übertrieben, cartoonhaft, aber eben sehr unterhaltsam.
Michael Clarke Duncan als Kingpin hat allein durch seine Statur und Aura Präsenz, aber bekommt eigentlich keine nennenswerten Szenen. Der Endfight ist eigentlich auch sehr unwürdig, selbst für ein Film aus dem Jahr 2003.
Visuell bemüht sich Daredevil, düster zu sein, doch gerade die CGI-Effekte wirken oft unausgereift und überinszeniert. Einige Actionszenen sind solide choreografiert, andere wiederum überladen mit künstlicher Effekthascherei.
Letztlich bleibt das Potenzial der Figuren ungenutzt.
Der Cast ist ja wirklich namenhaft…
Affleck, Garner, Colin Farrell, Michael Duncan, Jon Favreau als Foggy ganz cool, Joe Pantoliano auch immer nice, Mark Margolis, David Keith, Paul Ben-Victor, Coolio, Leland Orser…
Der Soundtrack, gerade die Songs, passen zum Film, auch wenn es nicht meine Musikrichtung ist.
Für den DC gebe ich 6 Punkte. 6,5 wäre auch noch okay.
Die Kinoversion würde wenn überhaupt 4 Punkte bekommen.
Tja, was der liebe Ryan hier raushaut...vielleicht auch eine 6.
Keine Ahnung wie der Charme des Jahrgangs 2003 bei ihm ankam. Wenn er voll einschlug dann 7 Punkte.
Kein guter Film, aber ich will ihn wenigstens ein bisschen mögen.
Warum ? Ich finde man merkt, das alle Beteiligten das richtige wollten, aber eben noch Anfänger waren.
Der Film macht vieles falsch, aber er ist irgendwo wenigstens ehrlicher.
Die Story kennt man grob, rein technisch, gibt es sehr viele Filme die besser aussehen, bessere Darsteller, besser Dialoge, aber dieser hier fühlt sich trotz aller Schwächen ehrlicher an.
Weil 50Cent wahrscheinlich seine Street-Mentalität mit einbringen kann.
Die Dialoge mögen schwächer sein, aber sie sind eben authentischer, als in diversen Hochglanzproduktionen.
Die Darsteller agieren in vielen Produktionen besser.
50 Cent steht hier noch relativ am Anfang, aber dafür und für ein B-Movie, kommt er doch cool rüber. Hat schon eine gewisse Präsenz, für diesen kleinen Ghetto Waffenhändler.
Val Kilmer ging es hier wahrscheinlich schon schlechter, jedenfalls sieht er so aus, was für die Rolle aber leider passend ist.
Seine etwas zurückhaltende, fast kraftlose Darstellung im Film wirkt im Nachhinein wie ein stilles Vorzeichen seines späteren Schicksals.
In Interviews und Auftritten rund um diese Zeit wirkte er gelegentlich fahrig oder zurückgezogen, was zu Gerüchten über Krankheit oder persönliche Probleme führte.
Nebenbei noch im Cast die hübsche AnnaLynne McCord, James Remar, Danny Trejo, Paul Calderon und John Larroquette.
An der ein oder andere Rolle, wie Larroquette, merkt man wieder das schlechtere Drehbuch.
Er wirkt wie nachträglich reingeschrieben und im Finale auch nicht zu Ende gebracht.
Die Story ist dem B-Movie Genre angepasst.
Aber ich mag es, das der Film nicht den üblichen Einheitsbrei präsentiert. Wenigstens wird dieses, Fieser Gangster vs. Undercover Cop leicht variiert.
Problem, was man sich hier ausgedacht hat, funktioniert am Ende
leider nicht richtig. Dafür ist das Drehbuch nicht ausgefeilt genug. Aber ich verzeihe dann gerne mal.
Trivia…
Das Budget betrug 10 Millionen Dollar.
Es gab Gerüchte um Budgetmangel und geringe Produktionsqualität. Viele Actionszenen, sollen wohl aus Budgetgründen gestrichen worden sein.
Der Film zeigt eine Vielzahl von echten Waffenmodelle wie FN PS90, MP5A3, M4A1, Zastava M70, Beretta 92FS, Glocks, Jericho, S&W Model 500 u. v. m.
Die Waffenszenen sind inhaltlich größtenteils korrekt, aber mit absurden Details gespickt (z. B. automatische High‑Explosive‑Sniper‐Rifle).
Meine Gedanken zum B-Movie…
Wer Action sucht, liegt hier falsch.
Wer mit 50 Cent nichts anfangen kann, ist hier falsch.
Leider schauen viele, die mit ihm nichts anfangen können, seine Filme. Warum das so ist, werde ich eventuell eines Tages verstehen ;).
Ehrliche Antworten liest man dazu leider nie.
Wer sich auf den Stil einlässt, die beiden Hauptdarsteller auch in B Movies mag, bekommt ein urbanes Crime-Thrillerchen mit leichtem Straßenflair.
Gerade Kilmer verleiht der Figur des Angel, eine ambivalente Tiefe, die im Laufe des Films immer mehr zum Tragen kommt.
Oberflächlich prallen hier Loyalität, Rache und moralische Zerrissenheit aufeinander.
Der Showdown ist zwar nicht übertrieben spektakulär, dafür aber realitätsnah (B-Movie) inszeniert und konsequent im Ton des Films.
Kein Hollywood-Blockbuster ;) eben ein lausiges, launiges B-Movie.
Ich will das Filmchen mögen, deswegen bekommt er 5,5 Punkte auf einer B-Movie Skala.
Sehe 50 gerne, höre ihn gerne und zwischendurch mal ein B Teilchen, geht bei mir immer.
Jeden Tag Steak mampfen, kann doch jeder und irgendwann, schmeckts au nimmer.
Schlechtes B-Movie Gekloppe…
Dieser Streifen hatte ich mich schon noch ein paar Minuten verloren. Gerade den Anfang fand ich sehr verwirrend.
Kann auch sein das ich etwas verpasst habe. Der Film arbeitet dauernd mit Rückblenden, kam hier nicht richtig rein.
Spielt aber keine auch keine große Rolle, selbst wenn ich den Anfang genau verstanden hätte, bleibt der Film in der Folge uninteressant.
Das Ding wurde mit einem Budget von 600.000 Tausend Dollar in zwei Wochen gedreht. Was einen dann hier so grob erwartet, dürfte klar sein. Deswegen sollte man hier keine große Schimpftiraden loslassen.
Meine Intention, um diesen Film anzuschauen war Scott Adkins, Steven Bauer und bedingt Stephen Graham.
Leider hat Adkins kaum Screentime, schon gar keine Fights am Start.
Hauptdarsteller ist Dominique Vandenberg, mit dem ich absolut null anfangen kann.
Der Streifen ist für mich einfach eine schlechte Direct‑to‑Video‑Produktion, mit hölzernen Schauspielern und einer Geschichte, die ebenso lieblos vorgetragen wird.
Steven Bauer tut mir am meisten leid. Man sieht das er viel mehr kann, auch mehr möchte, aber hier ist einfach nichts drin.
Der Film blieb weitgehend unbeachtet und erschien direkt auf Video...keine Kinostarts, kein großes Medienecho.
Die Diskussion drehte sich eher um die ungewöhnlich harte Inszenierung für ein Low-Budget und die nicht-lineare Erzählweise.
Gemessen an dem niedrigen Budget kann man die Kämpfe, fast noch als gelungen bezeichnen.
Die Kämpfe sind angenehm roh, kein CGI, keine Seiltricks, einfach echte Knochenarbeit. Ohne aber hier in Jubel auszubrechen.
Er soll bei Genre Fans einen gewissen Kultstatus, aufgrund seiner knallharten und blutigen Pit-Fight-Szenen erworben haben.
Kann ich nicht beurteilen.
Fazit…
Das hier ist kein Hochglanz-Hollywood-Produkt, sondern ein schmutziger, brutales B-Movie, der in einer Mischung aus Low-Budget Fight-Club, Amnesie-Drama daherkommt.
Für mich wurde die ganze Geschichte, wenig erbaulich vorgetragen. Mein Adkins nur in nichtssagenden Szenen zu sehen.
Der Rest der Darsteller ist lausig, gerade der Hauptdarsteller, nichts meins.
Mittendrin Steven Bauer, den man einfach nur jedesmal in den Arm nehmen möchte.
Aber man weiß ja was er kann, Scarface und auch die Serie Ray Donovan zeigen, das er sowas wie hier...aber gut.
Das Finale des Films, ist dann wirklich das Sahnehäubchen. Meine Güte, wirklich schlecht in Szene gesetzt alles.
Das Finale endet in einem wilden Geballer, das aussieht wie aus einem billigen Videospiel. So hölzern wie viele Dialoge und Darsteller agieren, ist hier auch die Action unterwegs.
UNser Hauptdarsteller feuert in die Menge, hinter ihm stehen 3 Gegner, die auf ihn feuern, aber nichts trifft ihn. Hammerhart, auch noch nie gesehen sowas.
Wer über die Schwächen des Skripts und die Budgetgrenzen hinwegsehen kann, bekommt einen kompromisslosen Fight-Film.
Nicht schön, rostig wie eine olle Machete.
Für mich leider nicht mehr wie 3 Punkte drin.
„Zwischen Trümmern und Tragik…Mark Robsons Erdbeben als episches Portrait einer untergehenden Stadt“
Gesehen in der Kinofassung und der TV-Langfassung.
Mit Erdbeben drehte Mark Robson seinen zweitletzten Film, bevor er 1978 verstarb. Im Kern ist der Film ein klassischer Katastrophenfilm. Auf der anderen Seite hebt sich er von der Masse etwas ab.
Der Titel ist schon nicht so reißerisch wie die Infernos oder Höllenfahrten. Robson nimmt sich viel Zeit, seine Hauptfiguren einzuführen – sie bekommen einiges an Raum, wahrscheinlich mehr als in vergleichbaren Filmen.
Kam mir jedenfalls so vor, habe aber nicht die Stoppuhr angelegt.
Der Film wurde auch bei den Golden Globes nominiert, Kategorie Drama, was eher untypisch war, für diese Filme.
John Williams wurde ebenfalls bedacht, er wurde in den 70ern zum King of Disaster Scores.
Williams kreiert auch hier, den so typischen Siebzigerjahre-Bedrohungssound.
Schicker Soundtrack, direkt besorgt.
Bis es zum Beben kommt, vergeht die Hälfte des Films, bildet so den dramaturgischen Midpoint der Erzählung.
So erleben wir hier 3 Phasen quasi.
Phase 1...die Vorgeschichte der Figuren
Phase 2...das Beben
Phase 3… Die Folgen und der Kampf ums Überleben
Die Charaktere sind Kinder ihrer Zeit.
Der kernige Charlton Heston, dem wir selbstverständlich eine Affäre zugestanden wird. Nebenbei war er 20 Jahre älter, als seine Affäre. (ich achte auf sowas selten, nehme es ohne Argwohn hin)
Seine Ehefrau, ständig betrunken und am Rande des Suizid, schön dargestellt von Ava Gardner.
Beide Darsteller hatten es zu der Zeit nicht leicht in Hollywood.
Heston bekam wenige Rollen und musste sich neu erfinden. Dieses Genre gab ihm neuen Schub.
Ava hatte es noch schwerer und wahrscheinlich gab es nicht viele Unterschiede, zwischen ihrem Charakter und der Realität.
Lorne Greene, Vater hier von Gardner, war in Wirklichkeit nur 8 Jahre älter als Ava ;).
Dazu gefielen mir die Nebenplots um George Kennedy, Richard Roundtree und Victoria Principal. Pam Ewing hier mit Afro Look, sooooo sweet ;).
Die 3 Geschichten werden in der zweiten Filmhälfte mehr oder weniger zusammengeführt. Fand ich wie gesagt sehr gut.
Mein Liebling Walter Matthau mit dem Cameo Auftritt schlechthin. Die Geburt des Walter Matuschanskayasky.
Nach Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn...im selben Jahre vorher gedreht, absolviert er hier als betrunkener mit rotem Hut, einen tollen Cameo Auftritt.
Meist im Hintergrund sitzend und lallend, fragt man sich...was geht hier...und grinst sich eins...das er für sowas zu haben war.
Eigentlich simpel, er tat seinem Kumpel, Produzent Jennings Lang, nur einen Gefallen.
Dazu narrte der die Öffentlichkeit, er behauptete Matuschanskayasky wäre sein Geburtsname. Dazu erfand Stories über seinen Vater, wahlweise hatte dieser eine Spionagekarriere gemacht, oder ein orthodoxer Priester im zaristischen Russland und einige andere Stories.
Von der Tonalität passt er natürlich nicht wirklich in den Film. Aber als Star-Power sicherlich ein Gewinn.
Die Stars und die krachende Technik lockten dann die Zuschauer ins Kino.
Für gerade mal 7 Million gedreht, spielte er allein nur in Nordamerika 80 Million Dollar ein. Entspräche heute etwa 420 Millionen.
Produktion begann Feb 1974, Budget ca. $6,7 Mio, weltweiter Einspielerfolg ca. 167 Millionen.
Das eigentlich Beben geht dann im Film, mal eben 9 Minuten, obwohl Beben ja eigentlich zwischen 8-10 Sekunden dauern.
Die Effekte, werden auf vielen Seiten und Literatur, aus heutiger Sicht als gut gealtert beschrieben. Bin da zwiegespalten. Damals sicher eine Bombe, aber insgesamt wirkt es schon...aber gut...Mantel des Schweigens darüber. Kann man anschauen, rosige Augen hatte ich aber nicht.
Auf der anderen Seite ist vieles handgemacht.
Wenn Trümmer auf Menschen fallen, bekommt man kein San Andreas CGI Müll, sondern eben handgemachtes. Was dann eben doch realistischer wirkt.
Die Technik wurde damals wohl richtigerweise mit Preisen belohnt.
Den Oscar gewann letztlich der Ton.
Heimlicher Star des Films, der sogenannte Sensurround-Sound, der in nur wenigen Filmen eingesetzt wurde.
Schlacht um Midway, Achterbahn und Kampfstern Galactica.
Manche Zuschauer bekamen Nasenbluten im Kino. Der Prozessor generierte 1.500 Watt und der Sound dröhnte auf Schallwellenfrequenzen von bis zu 120 Dezibel über die Subwoofer. Dies entspricht ca. eines startenden Düsenjets.
Der putz kam ebenfalls von der Decke, was als sehr unschön berichtet wurde.
Aber natürlich bombastisch im Kino.
Das Publikum liebte den physischen Effekt.
Trivia...Entstehungsgeschichten...
In einer Zeit als Hollywood gerade dabei ist, sich im Rahmen der New Hollywood-Bewegung neu zu erfinden, rauscht Robsons spektakulärer Katastrophenfilm durch die Kinosäle. Ein archetypischer des klassischen Hollywood-Studio-Kinos.
Er bedient zwar die Konventionen des Genres, setzt aber trotzdem auch neue Maßstäbe.
Erdbeben war einer der ersten echten Eventfilme/Blockbuster der Filmgeschichte. Die Sensurround-Technologie machte es möglich, das Publikum bekam die Katastrophe physisch im Saal zu spüren.
In den 70ern etabliert sich der Katastrophenfilm als Gegenbewegung zum gefeierten New Hollywood und schlägt die Kunst an den Kinokassen vernichtend.
So wie aus dem Katastrophenfilm so etwas wie moderner Eskapismus im Kino. Vorgespielte Probleme, die von einer Gruppe und ihren meist bravourös gemeistert werden, während die USA in der Realität mit gesellschaftlichen Verwerfungen am Rande der Revolution schwer zu kämpfen haben.
Die Filme laufen meist nach dem gleichen Muster ab. Eine Gruppe von Menschen wird im Angesicht der großen Katastrophe (Feuer, Erdbeben, Schiffsunglück, Meteoriteneinschlag) zu einer Schicksalsgemeinschaft. Die unterschiedlichen Charaktere wachsen unter Anleitung eine ur-armerkanischen Helden über sich hinaus. Der Cast besteht dabei an der Spitze meist aus erfahrenen Altstars, die den dünnen Lebensgeschichten der Figuren ein hohes Maß an Charisma verleihen.
Die Mutter aller Katastrophenfilme ist sicherlich Airport, weil der Film nicht nur eine Erfolgswelle losgetreten hat, sondern ihm noch drei Fortsetzungen folgten. In seinem Fahrwasser entstanden dann Poseidon, Flammendes Inferno, Erdbeben und Co.
Aufwendige Nachdrehs für die TV-Ausstrahlung 1976…
Fürs Fernsehen ergaben sich kuriose Probleme. Die 123 Minuten Kinofassung, erfüllte nicht die Kriterien für den Sender NBC.
Sie war schlicht zu lang mit Werbung.
Skurrile Lösung, der Film soll verlängert werden ;).
So konnte er mit Abstand von einer Woche, als Zweiteiler laufen.
Doch diese Idee scheiterte erstmal, weil man im Schneideraum wohl nur noch Szenen mit Heston und Gardner hatte.
Diese fetzten sich dort wohl in bester Taylor-Burton Manier.
Was ich persönlich, natürlich sehr gerne gesehen hätte ;).
Aber das war für NBC zu viel des Dramatischen.
Also werden Nachdrehs angeordnet ;).
Was damals so alles möglich war...man, man, man…
Die Topstars standen aber nicht mehr zur Verfügung. Lediglich Victoria Principal und Marjoe Gortner vertiefen ihr Duell, in dieser längeren Version.
Zudem bekommt der Film 2 neue Charaktere, die ihr eigenes Schicksal im Flugzeug über L.A. erleben.
Bis auf das Ende von den beiden, was ich durchaus spannend fand, sind die ihre Dialoge aber eher Füllmaterial.
Am ersten Drehtag von Erdbeben, erschüttert ein Erdbeben Los Angeles. Kein Witz.
Am letzten Drehtag des Films ebenfalls ein Erdbeben.
Eine Fortsetzung, wurde trotz des enormen Erfolges des Films nie verwirklicht. Obwohl 2005, im Nachlass von Mark Robson, ein Drehbuch auftauchte. Das Sequel sollte in San Francisco spielen, mit einem Großteil des Cast, von diesem Film.
Drehbuch...ursprünglich Mario Puzo...Verantwortung später bei George Fox, nach 11 Überarbeitungen.
Spruchreife Idee kam nach dem Erfolg von The Poseidon Adventure...Puzo musste reihenweise Szenen streichen, da er an Godfather II gebunden war.
Uraufführung im Grauman’s Chinese Theatre...Deckenputz fiel herunter...Netze wurden nachgerüstet.
Auch andere Kinos zerstörten teilweise Gebäude oder Shops durch Lärmübertragung.
Nach Preview (Okt 1974) ca. 30 Minuten gekürzt – z. B. Eröffnungsszene mit San Andreas Fault, Ava Gardners Abtreibung, einige Nachbeben- und Lumberyard-Sequenzen.
Unfallserie bei Stunts: Rekord mit 141 Stuntleuten – Kopfverletzung eines Stunters blieb im Film...Crash von Quade war improvisiert.
Das Filmende, wurde wohl auf Heston’s Drängen umgeändert. Er wollte das sein Charakter moralisch nicht ambivalent bleibt.
Heston war nicht als Erstbesetzung vorgesehen. McQueen oder Newman waren vorgesehen. Aber die hatten schon Flammendes Inferno zu spielen.
Heston war anfangs nicht begeistert über Ava Gardner, denn die muss bei 55 Tage in Peking wohl sehr schwierig gewesen sein.
Heston meinte: Hier war sie für mich am Ende gar nicht das Thema. In 55 Tage in Peking musste sie eine russische Adelige mimen. In Erdbeben konnte sie sich selbst in einem modernen Kontext spielen. Die Rolle war auch viel kürzer, sodass sie nicht jeden Tag vor den Kameras stehen musste. Genau genommen machte sie uns gar keine Schwierigkeiten.“
Heston sagte dieser Rolle nur zu, weil ihm Universal zu dem üblichen Anteil am eingespielten Gewinn, zusätzlich einiges an Geld geboten hatte.
Heston war sich total sicher, das der Film unter anderem so erfolgreich wurde, weil er sich gegen die Macher durchsetzte und eine Änderung seines Charakters vornahm.
Hierzu gäbe es einiges an Text, was Heston von seinem Charakter hielt. Aber zwecks Spoiler, lasse ich dies weg.
Jedenfalls war das alles nicht gerade positives Zeugs ;).
Meine Meinung über und zum Film…
Erdbeben gilt als Meilenstein im Blockbuster/Event-Kino... wegweisend durch Sensurround-Sound, beeindruckende miniaturale Effekte und Starbesetztes Episoden-Drama.
Die Faszination als Zeitdokument des 70er-Jahre-Kinos, kann man dem Film nicht absprechen.
Schon die Eröffnung mit John Williams spannungsgeladener Musik dokumentiert eine drohende Unruhe, die das gesamte Werk durchzieht. Die Kamera gleitet durch das scheinbar sonnige Los Angeles, das bald zum Epizentrum filmischer Anarchie wird.
Charlton Heston als Bauingenieur trägt den Film nicht nur durch physische Präsenz, sondern durch eine bemerkenswerte moralische Ambivalenz.
In einer Zeit, in der Hollywood-Helden entweder strahlend oder gebrochen sein mussten, stellt Erdbeben einen Mann ins Zentrum, der an seiner Ehe, seinen Idealen und letztlich an sich selbst scheitert, oder wächst ?
Neben Heston glänzt vor allem Ava Gardner in einer tragisch überzeichneten Rolle als emotional instabile Ehefrau. Ihre Darstellung mag aus heutiger Sicht melodramatisch wirken, doch sie verleiht dem Film eine zusätzliche Dosis psychologischer Dichte.
George Kennedy überzeugt, wie eigentlich immer. Einfach ein toller Schauspieler und Type.
An seiner Figur merkt man so deutlich, wir sind in den 70ern.
Das Vertrauen in staatliche Ordnungsmacht (nach Vietnamkrieg und Watergate) war bereits stark beschädigt. Slade kämpft gegen das Chaos, aber seine Wirksamkeit ist begrenzt. Das System, für das er steht, bricht ein wie die Autobahnbrücke, unter der er Zuflucht sucht.
Erfreulich ist zudem, dass der Film trotz seiner Effekthascherei nie die Charaktere aus dem Blick verliert.
Anders als spätere Vertreter des Genres, die häufig in reiner Zerstörungs-Exzesse abdriften, nimmt sich Erdbeben Zeit für leise Momente...eine Mutter in Tränen, ein gestrandeter Motorradstuntman, ein Polizist zwischen Pflicht und Moral. Gerade in diesen Szenen zeigt sich, dass das wahre Drama oft im Inneren der Figuren stattfindet...das Beben ist nur der Katalysator.
Erdbeben ist mehr als ein Katastrophenfilm – es ist ein Denkmal des 70er-Jahre-Kinos, ein Spiegel gesellschaftlicher Unsicherheit und zugleich ein technologisches Experimentierfeld. Mark Robsons Werk vereint spektakuläre Effekte mit menschlicher Tiefe, moralischer Komplexität und einem spürbaren Respekt vor der Urgewalt, die es thematisiert.
Erdbeben versammelt einen Querschnitt durch die Schichten Amerikas. Von der reichen Oberschicht bis zum Stuntfahrer, der sich durchschlägt, vom Abtreibungsthema ( in der Gardner-Figur) bis zum afroamerikanischen Kind, das unter Trümmern gefangen ist.
Das Finale ist reines Überleben, das ist bemerkenswert ehrlich für einen Hollywoodfilm jener Zeit.
Von mir...ich schwanke zwischen 7 und 8 Punkten. Damals bei Erscheinung wahrscheinlich 9 Punkte. Ich gebe 7,5 Punkte.
Ryan und Yggi schauen…
#8 Brannigan – Ein Mann aus Stahl von 1975
John Wayne zwischen Western-Ikone und transatlantischem Cop-Thriller…
Nach Lon McQ, spielte er nun Jim Brannigan, wieder in einem Polizei-Thriller.
Der amerikanische Cop wird nach London geschickt, um einen flüchtigen Verbrecher namens Larkin zurück in die USA zu überführen. Doch als dieser entführt wird, geraten Brannigans direkte Methoden in Konflikt mit dem stoisch-reservierten Stil der britischen Polizei.
Sicher ist er irgendwo ein typischer 70er Polizei-Actionthriller. Tatsächlich transportiert der Film aber mehr...zwischen den Zeilen, über seine Hauptfigur, seinen historischen Kontext und das Amerika, das John Wayne verkörpert.
Das ist auch gut so...denn die eigentliche Geschichte, wird nicht unbedingt mit Schmackes vorgetragen. Alles dümpelt so ein wenig vor sich hin, so kann der Film durch die kulturellen Unterschiede punkten.
Attenborough und Wayne, werden nicht müde, sich die kulturellen Unterschiede ihrer Länder, um den Honigbart zu schmieren.
Höhepunkt sicher am Ende des Filmes, wenn Richard...dem Johnny...alles gute wünscht, das er aber bitte „drüben in ihrer Kolonie“ doch nicht wieder den Gangster verlieren soll ;). Der war schon sehr nice.
Natürlich lebt der Film auch durch seine Darsteller wie John Wayne, Richard Attenborough, Mel Ferrer und John Vernon.
Obwohl ich finde, das die Rolle nicht unbedingt passt, zum guten Attenborough. Wenn man sich dann irgendwann in einer Kneipe die Hucke vollhaut, ist das zwar netter Slapstick, den ich sehr mochte, aber Richard wirkt in der Szenerie deplatziert.
Wie vorher in manchem ebenfalls.
Kam mir alles etwas zu steif und ungelenk rüber, wenn sich John und Richard mit Worten duellieren.
Kann natürlich an mir liegen, wie der Darsteller Richard Attenborough, eben bei mir abgespeichert ist.
In dieser Art Humor, sehe ich Attenborough eher nicht.
Unter der Oberfläche steckt außerdem ein Spätwestern in Polizeiuniform – und ein melancholisches Echo einer Ära, die gerade am Verblassen war.
Gerade in den vielen Szenen zwischen Wayne und Geeson, merkt man, das würde wunderbar und viel besser in einen Western passen.
John Wayne, damals 67 Jahre alt, war kein Mann der Siebziger. Seine Leinwandpersona war jahrzehntelang der unbeirrbare Westernheld gewesen...sehr klar in der Moral, klar in Haltung, wortkarg, standfest. In Brannigan versucht er, diese Figur ins zeitgenössische Genre des Cop-Thrillers zu übertragen.
Die ersten Minuten des Films wirken fast wie eine kulturelle Konfrontation...der raubeinige Amerikaner in Tweed-London. Wayne stapft durch die feinen Gentlemen’s Clubs, pöbelt im Pub, verweigert Etikette und begegnet der steifen Höflichkeit des Commanders Swann mit einigem Spott.
Gerade diese Reibung, erzeugt den stärksten Reiz des Films, wie ich finde.
Wayne spielt Brannigan nicht als Superheld, sondern als müden, aber prinzipientreuen Bullen alter Schule. Sein Körper ist nicht mehr schnell...seine Präsenz aber ungebrochen. Er wirkt wie ein Titan, der in einer anderen Zeit gestrandet ist…
Für mich sieht er hier auch um einiges älter aus, als 1 Jahr zuvor in McQ.
Es soll ihm hier, auch nochmal deutlich schlechter gegangen sein.
London ist kein bloßes Setting...es wird zur dritten Hauptfigur. Regisseur Douglas Hickox nutzt die Stadt effektiv, nicht nur als Kulisse, sondern als Kontrast. London ist alt, organisch, historisch beladen. Brannigan wirkt in dieser Umgebung wie ein Störfaktor...zu direkt, zu laut, zu amerikanisch.
Die visuelle Inszenierung unterstreicht das: Brannigan steht oft allein, überhöht oder deplatziert im Bild, sei es auf der Tower Bridge oder in den engen Gassen der Docks. Die Kameraarbeit von Gerry Fisher betont dabei Perspektiven und Räume, die Wayne isolieren.
Cast…
Fand hier John Wayne schon unterhaltsam. Stark gezeichnet von seiner Krankheit, schafft er trotzdem noch eine gewisse Präsenz.
Richard Attenborough spielt den Gegenpol schon sehr gut... kontrolliert, gebildet, loyal. Seine Figur bringt Würde und Ironie ein, die Waynes rohe Direktheit ausbalanciert. Die Chemie zwischen den beiden ist das emotionale Rückgrat des Films.
Trotzdem denke ich, hätte es hier bestimmt ein passenderen Darsteller gegeben.
Judy Geeson als Sergeant Thatcher ist charmant, bietet eine zarte Nähe zu Brannigan, in einem Western, hätte es stimmiger gewirkt.
Hier im Großstadtmilieu, wirkt es etwas erzwungen.
Die Bad-Guys bleiben hingegen eher Staffage…
John Vernon als Larkin ist etwas zu flach gezeichnet. Aber ich mag den Typ John Vernon, hat für diese Rollen eine tolle Präsenz. Daniel Pilon als Killer erfüllt seine Funktion, aber bekommt auch zu wenig Raum, um richtig glänzen zu können. Schade eigentlich, er wirkt schon recht überzeugend, aber zu wenig relevante Screentime, um dies rüberbringen zu können.
Mel Ferrer einfach immer gut, egal ob auf der guten oder schlechten Seite, immer ein Garant für Qualität.
Lesley Anne Down und Ralph Meeker noch im Cast.
Trivia…
Der Tower-Bridge-Sprung wurde mit Modellen gedreht...die Brücke war noch nicht farbig...erst 1977 wurde sie umgestrichen.
Während der Dreharbeiten traf Wayne Katharine Hepburn...inspirierend für Rooster Cogburn & ihr späteres Projekt.
Das Drehbuch basierte auf einer Story von Christopher Trumbo (Sohn des berühmten Dalton Trumbo) und Michael Butler, mit Beiträgen von William McGivern und William Norton.
Eine seltene Innenaufnahme des Garrick Clubs kam zustande, weil Attenborough Klubmitglied war – im Hintergrund sind Olivier- und Gielgud-Porträts zu sehen.
John Waynes Gesundheitsprobleme...Vor Drehstart litt er unter einer schweren Lungenentzündung und frisch diagnostizierter Herzprobleme. Dreh war sehr anstrengend für ihn.
Wayne hätte anders entschieden, hätte er vorher gewusst, dass McQ...nur mäßig erfolgreich sein würde...er bereute die Produktion jedoch nicht.
Fazit…
Brannigan ist kein Film für Hochgeschwindigkeitsjunkies. Das Tempo ist gemessen, manchmal fast zögerlich.
Die Action ist eben an die 70er Jahre angelehnt, aber nie übertrieben.
Der Soundtrack von Dominic Frontiere ist funky, aber zurückhaltend...der Ton des Films schwankt zwischen grobem Humor und lakonischem Ernst.
Die Musik von Elmer Bernstein in McQ, fand ich weitaus ansprechender.
Was ihn besonders macht, ist seine seltsame Tonalität, Brannigan ist nicht eindeutig Komödie, nicht wirklich Krimi, nicht rein Action, und schon gar nicht Western...sondern ein seltsamer stimmiger Zwitter, was mich letztlich unterhalten hat. Einfach ein Film, der ein bisschen anders ist. Was mir meist sehr gefällt.
Deswegen am Ende noch 6 Punkte von mir für Brannigan.
5,7 wie hier der Durchschnitt ist, fände ich perfekt als Punkteausbeute.
Mal schauen was Ryan, so aus dem Hut zaubert ;=).
Vielleicht zückt er hier sogar ein Punkt mehr als ich.
Bleibt einfach unterhaltsam.
Mal eine nicht Stiller typische Einheitsbrei Komödie, was auch mal bitter nötig war.
Die Dialoge ergeben oft keinen Sinn, einige Gags landen überhaupt nicht. Die eigentliche Story, kann überhaupt nicht funktionieren, aber alles nicht wichtig.
Stiller nicht im Stiller Modus, Tom Cruise schon gar nicht im Cruise Modus...
Downey jr. sucht immer noch den Modus bzw. den Kerl, der einen Kerl spielt.
Nick Nolte kennt nur Geräusche und deren Auswirkung und Steve Coogan sucht sich immer noch selbst.
McConaughey seinen Rekorder.
Tobey Maguire sucht...
Der Film hat leider Längen, gerade in der zweiten Hälfte wirds ein wenig zäh. Aber irgendwie kommt man auch da durch.
Viele Filme/Szenen werden aufs Korn genommen.
Denkwürdig sicher, Stiller im The Beach Modus.
Ansonsten hätte Cruise, längst einen Grossman Film drehen sollen, anstatt die xte Hunt Verfilmung. Aber diesen Traum kann man wohl begraben. Talent zur Komödie ist jedenfalls vorhanden.
Im DC, mit ein paar Minuten mehr, anschauen.
Meisterwerk von Paul Haggis…gesehen im Director's Cut...
Hach, wo soll man anfangen...wo aufhören...
Ein Film, der sich für einen ultra langen Kommentar qualifiziert.
Man kann sich es sich natürlich auch leicht machen und schreiben...Meisterwerk ;).
Leider fehlt mir dieses Gen.
Paul Haggis schrieb das Drehbuch aus einem kompliziertem Gemisch von persönlicher Erfahrung, Ängsten und Beobachtungen. Nach verlasen einer Videothek wurde er Opfer eines Carjackings mit vorgehaltener Waffe. Er ließ daheim direkt sämtliche Schlösse auswechseln.
Jahre später schrieb er erst nieder und hatte da aber auch schon 25 Jahre in L.A. gelebt. Er wurde immer wieder Zeuge der subtilen Form des Rassen- und Klassenkampfs. Er sah jeden Tag, auf welch vielfältige Weise, Menschen sich gegenseitig im Alltag diskriminieren.
Er beobachtete die Rechtfertigungs- und Erklärungsversuche, die ausgeklügelte Vermeidungsmechanismen, die Menschen anwenden, um sich nicht mit der Rassismusproblematik auseinandersetzen zu müssen.
Keiner seiner Bekannten würde jemals zugeben, Vorurteile zu hegen. Egal wie klein sie auch sein würden. Aber zwischen den Zeilen, oder im Scherz, würde man doch hin und wieder die Wahrheit raushören können.
Ich bin froh und dankbar, das Paul Haggis es so geschildert hat. Meine Wortwahl wäre hier sicher etwas direkter geworden. Was ich von der Gesellschaft und den Umgang mit gewissen Themen halte ;). Mit Ehrlichkeit hat das eben sehr wenig zu tun.
Für Haggis geht es zwar um Rassen und Klassenunterschiede, aber vielmehr dreht sich für ihn alles um die grundlegende Angst vor dem Unbekannten. Es geht um Intoleranz, Mitgefühl, die Angst verurteilt zu werden und doch kein Problem damit zu haben, andere zu verurteilen.
„Ich wollte einen respektlosen, witzigen, tragischen und schockierenden Film drehen. Unsere Gesellschaft ist von Angst zerfressen und unser Präsident nutzt dies als Kontrollmittel aus.
Die Medien nutzen dies ebenso aus.
Ich wollte diese Tatsache diskutieren und die vielen Kanäle offen legen.“
Kann ich alles nur zustimmen. Sehe ich ganz genauso.
Haggis weiter: „Der Schlüssel ist eben die Unterscheidung der Menschen in Rassen und Klassenkriterien, Hautfarbe, Einwanderungszeitpunkt und Einkommenshöhe.
Man kann den Film in keine Schublade stecken, weil er sich jeder Stimmungskategorie entzieht.
Der Film dreht sich um das wahre Leben, aber er besitzt auch Elemente der Fabel und Sittenbeschreibung.
Wir erleben Leichtsinn, Herzschmerz, Tragik, Schönheit und Komik. All diese Elemente rufen Anklänge an verschiedene Genres wach, verhindern aber eine klare Einordnung.“
Kann ich wieder nur absolut zustimmen, exakt ist dies meine Wahrnehmung.
Haggis weiter: „Ich nahm mir reale Ereignisse vir und veränderte sie leicht. Außerdem ging es mir darum, zu zeigen, wie jemand auf eine andere Person völlig unabsichtlich Einfluss nimmt...man provoziert den Typen an der Ampel neben sich, der wird sauer und lässt die Wut an jemand anderes aus, der ihm zufällig über den Weg läuft und völlig unschuldig ist. So zieht das seine Kreise.“
Kann ich wieder nur absolut unterschreiben, ich denke, hätten wir alle eine Kamera auf der Schulter, würden man sehen, wie das echte Leben, auch nur ein Film ist. Sowas passiert wahrscheinlich jeden Tag in Dauerschleife. Aber klar, sowas bekommen wir natürlich en Detail mit.
Ryan Philllippe meint: „Es ist ein Zwischending zwischen Moralfabel und Warnung. Man erfährt, wie fragil das Konzept der Menschlichkeit ist und wie selbst die kleinste Entscheidung, die im Augenblick völlig unwichtig erscheint, eventuell mächtige Auswirkungen hat, Wellen ungeahntem Ausmaßes schlagen kann.“
Haggis meint: „Ich hasse es, das Wir immer alles definieren müssen. Wir lieben es, diesen als „gut“ und jenen als „böse“ zu charakterisieren. Wenigstens in diesem Film wollte ich es vermeiden, über andere Leute zu richten. Diesmal wollte ich uns selbst anklagen.“
Sandra Bullock; „ Wer nach diesem Film aus dem Kino geht und sich nicht selbst in den Protagonisten wiedererkennt, ist ein absoluter Lügner.“
Ja das unterschreibe ich doppelt, ich würde auch noch weitergehen, aber meinen Erweiterungsspielraum, behalte ich an dieser Stelle für mich ;).
Don Cheadle meint: „So reden die Leute nun mal. So geht es zu, wenn die Leute mal nicht höflich sind, oder ? Sind wir ehrlich genug, um das zuzugeben? Die Herausforderung bei diesem Film besteht darin, das man eigentlich lachen will, aber weiß, das man über so etwas nicht lachen darf, aber es dennoch tut. Also denkt man nach dem Film darüber nach, wie man reagiert hat und warum.“
Auch hier kann ich alles unterschreiben.
Don Cheadle war übrigens der erste Star, der zusagte. Er war so begeistert, er sagte ich spiele jede Rolle, sucht euch es aus. Mit ihm bekam man dann die Finanzierung, für diesen Film gestemmt.
Don Cheadle sorgte dann mit dafür, das noch mehr Stars zusagten.
Don Cheadles Charakter, ist die einzige Person des Films, die mit allen Charakteren in Verbindung tritt.
Sandra Bullock erging es genauso. Sie las das Drehbuch und wollte jede Rolle. Hauptsache ich bin dabei...Gage absolut zweitrangig.
Larenz Tate meint: „Die Figuren sind so tiefschichtig und ungeschönt dargestellt, das glaubt man gar nicht. Es wird nichts durch einen Weichzeichner gefiltert.“
Eine Bösewicht/Helden Geschichte, sucht man hier vergebens.
Wie ich das geliebt habe…
Meine beiden Augen sehen leider sowas sehr selten.
Jennifer Esposito findet: „Man lacht und fühlt sich gleichzeitig unwohl. Ich habe seit Ewigkeiten kein besseres, kein menschlicheres Skript gelesen.
Ludacris meinte: „Keiner gibt zu, selbst so zu denken, so redet man nur hinter verschlossenen Türen. Das die Problematik so offen dargestellt wird, ist doch ungewöhnlich. Darüber werden sich sicher viele aufregen. Es ist kontrovers, aber so ist verdammt nochmal das Leben. Die Leute haben nur Angst vor der Wahrheit.“
Kann ich nur unterschreiben…
Brendan Fraser war einfach nur begeistert: „mich hat die Geschichte fasziniert, jeder Charakter wird von vorne bis hinten gleich behandelt.“
Dieses Gleichgewicht entstammt wahrscheinlich Haggis weiteren Erfahrungen/Mindset.
Matt Dillon meint: „Jede Figur in dem Film besitzt universelle Gültigkeit. Egal wie gestört sie auch sein mögen, irgendwie geht es jeden von uns etwas an.
Mein Charakter kann sehr liebevoll sein, und leistet als Polizist in vielerlei Hinsicht tolle Arbeit. Dennoch missbraucht er andere und man mit seinen Emotionen nicht umgehen. Ich empfinde dies als zutiefst ehrlich und menschlich.“
Trivia…
Budget: ca. 6,5 Millionen US-Dollar
Viele Schauspieler arbeiteten für weniger Geld, um Teil des Projekts zu sein.
Einspielergebnis: über 98 Millionen US-Dollar weltweit
Der Film wurde in nur 36 Tagen gedreht.
Wegen des sensiblen Themas war es schwierig, Investoren zu finden. (….Was mich überhaupt nicht wundert, diese Art der Ehrlichkeit, war noch nie angesagt ;)….)
Aber das Schauspieler, hier für wenig Geld vor die Kamera kamen, zeigt auch irgendwo, wie jeder wahrscheinlich froh ist, mal wirklich jemand darzustellen, der authentisch wirkt.
Der Gewinn gegen den großen Favoriten Brokeback Mountain sorgte für massive Kontroversen.
Ich muss echt lachen, wenn ich sowas lese, also dieser Goldjunge, war wahrscheinlich nie verdienter.
Brokeback Mountain...lol
L.A. Crash gilt heute als prägendes Beispiel für das Post-9/11-Kino...ein Spiegelbild amerikanischer Ängste, Misstrauen und kultureller Verwerfungen.
Ich denke die Welt, die Menschen, waren schon immer so und werden auch immer so sein.
Er führte zu einer Welle von Episodenfilmen, die ähnliche Themen und Strukturen aufgriffen (z. B. Babel, Traffic).
2008 wurde eine TV-Serie Crash produziert, mit Dennis Hopper in der Hauptrolle. Die Serie wurde aber nach 2 Staffeln abgesetzt und konnte nicht an die filmische Tiefe anschließen.
Cast…
Don Cheadle, Matt Dillon, Thandie Newton, Ryan Phillippe, Brendan Fraser, Terrence Howard, Ludacris, Michael Peña, Jennifer Esposito, William Fichtner, Keith David, Daniel Dae Kim uvm.
Wirklich ein namenhafter Cast, der aber auch richtig abliefert. Gerade die, die gegen ihren Rollentrend besetzt sind, kommen richtig stark rüber. Schade das man sowas, so selten sieht und viele nur ihren Einheitsbrei spielen dürfen.
Meine Gedanken zum Film…
Political Correctness und falsche Zurückhaltung kann man bei diesem Film vergessen, was ich ausdrücklich begrüße.
L.A. Crash beginnt mit einem Autounfall. Aber das ist nur der Aufschlag für eine Filmstruktur, in der nicht nur Fahrzeuge, sondern Biografien, Vorurteile und ganze Weltbilder miteinander kollidieren.
In einem 24-Stunden-Panorama durch Los Angeles verwebt der Film lose verbundene Episoden, in denen Menschen verschiedener Ethnien, sozialer Klassen und Hintergründe durch teils banale, teils erschütternde Begegnungen aus ihrer Komfortzone katapultiert werden. Am Ende bleibt nichts, wie es war...außer vielleicht dem Rassismus, der wie eine bleierne Decke über allem liegt.
Jeder Figur in L.A. Crash haftet etwas Tragisches, Widersprüchliches, Menschliches an. Niemand ist ausschließlich Opfer oder Täter und genau das macht den Film so unbequem.
Und ich denke für viele so schwierig. Denn Ambivalenz kennt der Deutsche ja in der heutigen Zeit kaum noch. In seinen Markus Lanz und Co. Talkshows ist immer alles, entweder Gut oder Böse.
Das ein Cop dich erst unsittlich berührt, aber später dein Leben rettet, unter Einsatz seines eigenen, ist für viele too much. Deswegen unrealistisch, unlogisch, plakativ etc.
Nein, es ist absolut ehrlich und total Glaubwürdig. Niemand ist durch und durch Gut oder Böse. Deswegen feier ich diesen Film abnormal, weil er doch sehr ehrlich aufzeigt, was dort im Großstadtdschungel vor sich geht.
Diese Szenen mit Dillon und Newton zeigen, wie dünn die Grenze zwischen Held und Schurke ist...sie wirft ethische Fragen auf, ohne einfache Film-Antworten zu liefern.
Für mich ist es einfach realistisch und bedarf keiner Antworten.
Nebenbei grandios gespielt von beiden, wie der Rest des Filmes.
Sandra Bullock als reiche weiße Frau, die sich nach einem Raubüberfall panisch gegen jeden Fremden abschottet...nur um am Ende festzustellen, dass ihre vermeintlichen Freunde und sie selbst oberflächlich sind und die einzige echte Nähe von ihrer Latina-Haushälterin kommt.
Diese Wandlung verdeutlicht, wie tief Vorurteile in der privilegierten Oberschicht verankert sein können, eher sind...auch (oder gerade) unter denen, die sich „tolerant“ nennen.
Nebenbei, wie sie den Autodiebstahl selbst affirmiert und dann eben passiert...
Grandios...liebe ich einfach.
Michael Peña, der Schlossmacher mit mexikanischen Wurzeln, schenkt seinem kleinen Kind eine unsichtbare Kugelsichere Umhangkette, um es vor der Gewalt der Welt zu schützen.
Eine der emotional stärksten Szenen, die kindliche Unschuld, väterliche Liebe und die Angst einer marginalisierten Minderheit in wenigen Minuten auf den Punkt bringt.
Wahnsinn, wie sich die Szene aufbaut und du schon weißt, welch Tragödie sich da anbahnt, man aber noch soviel Zeit bekommt, zu hoffen, das es gut ausgehen wird...aber dann der Schuss...
Für einen Moment glauben wir an ein Wunder. Und dann erkennen wir: Es war kein Wunder, sondern ein Ausdruck unseres Wunsches, dass Unschuld überlebt.
Hammer-Szene...auch mit toller Auflösung...keine doofe Filmlogik...sondern brutal echt realistisch, das man es nachvollziehen kann.
Crash verwendet das Mosaik-Prinzip, wie man es auch aus Magnolia oder anderen Filmen kennt...einige Handlungsstränge, lose verbunden durch Zufall oder Schicksal.
Diese verflochtene Dramaturgie spiegelt nicht nur die Komplexität unserer Gesellschaften wider, sondern auch das zentrale Thema des Films….
Wir berühren uns nicht mehr. Wir prallen aufeinander, nur um etwas zu fühlen.
Der Film nutzt geschickt visuelle Kontraste (Nähe/Ferne, Dunkelheit/Licht, Fenster/Straßen) und eine melancholische Musikuntermalung von Mark Isham, die wie ein permanenter Trauermarsch klingt.
L.A. Crash wurde oft vorgeworfen, mit dem moralischen Vorschlaghammer zu arbeiten...seine Figuren seien zu symbolisch, die Wendungen konstruiert, die Botschaft zu plakativ.
Für mich alles Quatsch. Habe selten so einen logischen und ehrlichen Film erlebt. Einfach wunderbar, wie alles nicht nur verwoben ist, sondern einfach so sein MUSS.
Es gibt Momente, in denen der Film fast pädagogisch wirkt, als wolle er dem Zuschauer zurufen: „Schau her, auch DU bist voller Vorurteile!“
In einer Zeit, in der Rassismus oft subtiler, systemischer, uneindeutiger auftritt, bringt Crash das Thema mit einer Wucht auf die Leinwand, die man nicht wegwischen kann.
Und das war 2004 absolut mutig...natürlich auch unbequem. Wer hier nicht ehrlich zu sich selber ist, wird diesen Film ablehnen, oder eben seine Wortschubladen öffnen, um diesen Film abzukanzeln.
Crash ist kein subtiler Film. Er zwingt uns zur Auseinandersetzung...mit unseren eigenen Vorurteilen, mit den Strukturen unserer Gesellschaft, mit den Mikroaggressionen, die wir übersehen (oder selbst begehen).
Ob er zu einfach ist, oder zu brutal, zu lehrmeisterlich oder zu wirksam...darüber kann man diskutieren.
Ich finde ihn einfach nur grandios...von mir 10 Punkte für diesen klasse Streifen.
Brillant geschrieben, brillant gespielt.
Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum…
#13 Agent Carter Staffel 1 von 2015
...ich hatte ja die Hoffnung…
...auf vielleicht eine Agenten Noir Serie, aus dem Hause Marvel.
Aber der Satz war wohl mit Y gemacht.
Könnte mir diese Agentin, schön in der Nachkriegszeit vorstellen, mit Noir Einschlägen und beiwohnen, wie sich Shield langsam entwickelt.
Aber leider kam es völlig anders.
Wie der OneShot mit Peggy Carter schon andeutet, ist die Serie sehr actionlastig.
Dazu mit Kampfaction versehen, die einfach lächerlich wirkt. Statt man sich der Zeit anpasst, geht’s hier voll zur Sache, wie zu unseren Zeiten.
Thematisch rückt die Serie dann leider den Feminismus in den Vordergrund.
Agent Carter ist ein Paradebeispiel für den popkulturellen Feminismus.
Peggy Carter ist eine der wenigen Frauen in einem männerdominierten Geheimdienst.
Hier muss sie sich natürlich beweisen und behaupten.
Dies wird uns mit der Holzhammer vorgetragen. 98% der Männer sind unfähig, die anderen 2%, sind Peggy natürlich auch hoffnungslos unterlegen.
Man fragt sich zwangsläufig, wie überhaupt eine Organisation entstehen konnte, ohne Peggy.
Feingefühl kann man hier vergessen, brachial bekommen wie Superheld Carter serviert. Die Szenen in denen sie um Steve Rogers trauert, sind auch ohne jeglichen Charme, oder Gefühl in Szene gesetzt.
Achtung...Regieanweisung...Trauer...danke reicht schon.
Die Handlung spielt zwischen „Captain America: The First Avenger“ und der Gründung von S.H.I.E.L.D.
Aber von der Gründung, bekommt man hier eigentlich nicht viel mit. Eigentlich gar nichts.
Staffel 1 ist relativ eigenständig, man muss nicht alle Marvel-Filme kennen, um sie zu verstehen.
Querverweise auf das MCU, darunter auf Charaktere, Organisationen und Technologien sind vorhanden.
Wir sehen hier z.b. den Vater von Mickey Rourke, aus Iron Man 2, wie er mit Howard Stark zusammenarbeitet.
Staffel 1 wurde kritisch sehr positiv aufgenommen: Besonders Hayley Atwells Darstellung, der Stil der 40er-Jahre und die feministische Botschaft wurden gelobt.
Trotzdem hatte die Serie nur moderate Einschaltquoten, was vermutlich auch zur späteren Einstellung nach Staffel 2 beitrug.
Ganz ehrlich, Hayley wirkt wie ein Dino, in den 40ern Jahren.
Keine Ahnung, was man daran loben kann. Die Serie präsentiert uns eine reine Wunschvorstellung und wirkt deshalb auch total unrealistisch/unauthentisch.
Das wirkte auf mich als Zuschauer unrealistisch oder überhöht, vor allem wenn sie alle Probleme alleine löst, während andere nur im Weg stehen.
Selbst Jarvis der Butler, ist ein reiner Helfer und im Grunde kann er ohne Peggy auch nichts. Das er sich rührend um seine Frauen kümmern möchte, wird von Peggy eher belächelnd aufgenommen.
Querverweise…
Einige Rückblenden, Requisiten und Dialoge verweisen auf Steve Rogers und die Ereignisse des ersten Captain-America-Films.
Der Schild von Captain America taucht zwar nicht direkt auf, aber sein Erbe ist ständig präsent.
Der menschliche Jarvis ist Vorbild für den KI-Butler J.A.R.V.I.S., den Tony Stark später entwickelt.
Stark Industries wird mehrfach erwähnt und ist eine zentrale Kraft im MCU.
Leviathan...eine geheimnisvolle Organisation, die in der Serie eine Rolle spielt, basiert auf einer russischen Organisation aus den Marvel-Comics.
Sie ist eine Art Gegenstück zu Hydra und wurde später auch in Comics weiterentwickelt.
Die Roxxon Energy Corporation taucht in Agent Carter auf...ein wiederkehrender Konzern im MCU und den Comics.
Roxxon ist in den Comics oft mit illegalen Experimenten und Korruption verbunden.
Die SSR (Strategic Scientific Reserve) ist der Vorläufer von S.H.I.E.L.D., was Kenner aus Captain America und Agents of S.H.I.E.L.D. wissen.
Fazit…
Statt mal etwas subtiler vorzugehen, bekam man eine sehr klare Botschaft präsentiert. Die Frau ist Alles, geht ihr doch einfach alle aus dem Weg.
Wie sie ihre Fähigkeiten erlangt hat...weiß nur der liebe Herrgott.
Gute Erzählungen schaffen eine Balance, zeigen mehrere Perspektiven auf.
Aber hier bekommen wir einfach nur einen weiblichen Bruce Willis, statt alle Männer sind Helden, ist die Frau eben Wonder Woman. Dazwischen scheint es einfach nichts zu geben.
Differenzierte Charaktere sucht man hier vergebens. Die Schablone einfach nur umgedreht.
Ein weiblicher Held, der sich im Alleingang beweist...aber das wurde mir teilweise zu plakativ umgesetzt.
Message statt Story !
Die 8 Folgen habe ich relativ schnell geschaut. Für mich keine komplette Zeitverschwendung, aber bislang das schwächste Serienformat, was ich von Marvel kenne.
Die Folgen waren sicher nicht nichtssagend, der ein oder andere Charaktere ist ganz nett.
Hayley Atwell ist natürlich eine attraktive Person, die ich gerne sehe. Auch die anderen Damen, waren sicher nicht uninteressant, ohne diese Überzeichnung, hätte mir alles mehr zugesagt.
Shea Whigham sehe ich immer ganz gerne. Aber so richtig gefiel er mir auch nicht. Oft auch betont dümmlich, wie er so agiert.
James D'Arcy...tolle deutsche Synchro-Stimme kennt man ja.
Die Figur Jarvis, kam mir direkt vertraut vor und war ein Anker.
Hin und wieder, isser mir aber zu drüber, in seiner Butler/Frauenversteher und seinem englischen Gehabe.
Ich glaube das Ryan hier auch nicht richtig glücklich wurde. Tippe mal von ihm 5 bis 6 Punkte. Eher 5 ;).
Ich gebe der ersten Staffel 4,5 Punkte.
„Alte Männer beginnen Kriege und junge Männer kämpfen sie…
Niemand gewinnt. Jeder in der Mitte stirbt und niemand hat uns jemals die Wahrheit gesagt…“
Seit 1948 kämpft das Karen-Volk Burmas ums Überleben gegen das repressive herrschende burmesische Militär. Millionen Menschen flohen in die Wälder und Berge, um einen aussichtslosen Überlebenskampf zu führen.
Es ist der längste Bürgerkrieg in der Geschichte.
Zwanzig Jahre nach Rambo 3, hat sich Sly Nordthailand ausgesucht, um seinen Antihelden Rambo, wieder auf ein Schlachtfeld führen zu können.
Mir gefiel der Film in der ersten Sichtung gar nicht so sehr.
Ich hatte mir etwas völlig anderes vorgestellt, ich fand die Charaktere allesamt blass, die Dialoge viel zu reduziert, das der Film rein gar nichts zu bieten hat, außer ein brutales dreckiges Finale. Ich sehe es heute etwas anders, verstehe oder honoriere die Bildersprache etwas mehr. Insgesamt die Atmosphäre und die Selbstfindung des Charakters.
Aber Charaktere und Dialoge, sind mir nach wie vor zu reduziert.
Seit Oktober 1982 ist viel Zeit vergangen, mittlerweile ist Rambo zu einem globalen Synonym für einen heldenhaften Kämpfer gegen Unterdrückung geworden.
Die Figur durchdringt das globale Bewusstsein, auf eine für eine Filmfigur beispiellose Weise. Man kann Bilder von Rambo in den Häusern der Rebellenführer der Karen, in Afghanistans trostlosem Gebirgskriegsgebiet und sogar an Orten, an denen die Filme verboten sind finden.
Auf der ganzen Welt wurde sein Name sogar Teil des Lexikons.
In Mexiko ist Rambo ein Idol wie Che Guevara.
Einkauftaschen im Fernen Osten, T-Shirts in Afrika, Rambo Statuen in Mittelamerika.
Als man Statisten und lokale Schauspieler für diesen Film suchte, stellten die Macher fest, das sogar thailändische und burmesische Flüchtlinge und Bergvölker von Rambo wussten.
Man hatte viele Drehbücher für den vierten Einsatz, vom Irak, Afghanistan, Sudan, Kolumbien und dem Sudan. Aber Sly wollte etwas kleineres, was wenig bekannt ist. Also fragte er die Vereinte Nationen, was der drastischste, am wenigsten gemeldete, und verheerendste Ort und Kampf auf dem Planet ist…?
Burma kam als Antwort. Der Völkermord der Myanmaren gegen die Karen.
Sly meint: „Die in diesem Film dargestellten Brutalitäten basieren auf dem, was diesen Menschen widerfährt. Tatsächlich sind meisten Gräueltaten so schrecklich, das ich sie nicht im Film zeigen konnte.“
Sly sah die Geschichte als perfekt an, weil es nicht nur um Rambo geht, sondern weil es tatsächlich gerade dort passiert. Mit den Söldnern und den Missionaren ist es außerdem keine Ein-Mann-Geschichte. Außerdem lernt das Publikum diesen schlimmen Bürgerkrieg kennen…
Nebenbei bleibt Rambo weiterhin in Thailand, kehrt nicht in die amerikanische Gesellschaft zurück.
Rambo ist schwerfällig, weltmüde, Rambo vom Leben erschöpft. Man sieht alles, was er durchgemacht und erlebt hat…
„Scheiß auf die Welt!“
Ähnlich wie im dritten Teil, wo er schon nicht kämpfen wollte, tat er es nur für Trautman. Hier ist allein Sarah der Grund, wieso er seine Füße in die Hölle von Burma stellt.
Er sieht in ihr Hoffnung und einen Optimismus, den er selber schon lange verloren hat. Das alte Gefühl von Loyalität und Beschützerinstinkt gegenüber ihr...lässt ihn wieder kämpfen.
Ein Filmemacher: „Wir können nichtmal einmal annähernd ein Zehntel der Gräueltaten und des systematischen Völkermords zeigen, die jeden Tag an der Grenze stattfinden. Wir haben unsere Nachforschungen angestellt und erfinden das nicht. Es ist alles dokumentiert, keine Gewalt um der Gewalt willen. Sechzig Jahre lang wurden diese Menschen systematisch vernichtet und niemand weiß es.“
Sly meint außerdem: „Die burmesische Geschichte wurde in der Presse so runter gespielt, das liegt daran, das es sehr, sehr mächtige Menschen und Nationen gibt, die die Burmesen unterstützen. Mit diesem Film setzen wir eine fiktive Geschichte in einen realistischen Rahmen. Es liegt eine enorme Verantwortung darin, diese Karen-Geschichte zu erzählen, aber gleichzeitig eine Geschichte mit Dramatik und Tempo zu filmen.“
Schauspieler Graham McTavish gibt zu: „Mein Bewusstsein war praktisch gleich null für diesen Krieg. Ich möchte hier nicht in anmaßende Bereiche abdriften, aber ich glaube ehrlich gesagt, das ein Film dieser Größenordnung mehr dazu beitragen wird, die Aufmerksamkeit auf diesen Konflikt zu lenken, als jede Menge Pressekonferenzen humanitärer Gruppen. Traurig, aber wahr.“
Maung Maung Khin in Wirklichkeit ein ehemaliger Rebellenanführer, war das Risiko bereit, diesen Unmenschen darzustellen. Er hasse die Burmesen, müsse aber nach der Veröffentlichung aufpassen, weil der burmesische Geheimdienst überall ist, sogar in Thailand und es zu Vergeltungsmaßnahmen kommen könnte.
Direkt in Burma konnte man nicht drehen, keine Einreisegenehmigung. Also wurde so nah wie möglich an der Grenze in Chaing Mai gedreht.
Logistisch sowieso ein Alptraum der Film. Die Crew bestand aus dreizehn verschiedenen Ländern. Schauspieler aus 7 verschiedenen Ländern. Eine Crew mit fast 500 Menschen. Genehmigungen, Importlizenzen, Regierungsdokumenten, Sondergenehmigungen einholen, Reisevorbereitungen, Unterbringung einer internationalen Crew... ein echter Alptraum.
Jeden Tag waren mehr als 60 Stuntmänner im Einsatz und Hunderte von Statisten. 200 Fahrzeuge, Dutzende von Zelten im Basislager, Busse, Anhänger, hunderte von Uniformen und Waffen, sechs Schiffe wurden gebaut. 50 Gebäude wurden errichtet, sowie die Einbringung von Pflanzen, Vieh und anderen Tieren. Anlagen von Bewässerung, den Bau von 34 Bambusstrukturen...ich höre auf hier weiter aufzuholen.
Aber so ein Film ist wahrlich nicht mal eben gedreht.
Teams die an Filmen wie V wie Vendetta, Matrix, Troja, München die Spezialeffekte geliefert haben, wurden hier von Sly orchestriert. Dazu die sengende Hitze Nordthailands, Luftfeuchtigkeit und Natur. Kaum Zeit zum drehen, Schlammlawinen, sintflutartige Regenfälle, drückende Hite und logistische Albträume…
Sly meinte am Ende: „Das war eine herrlich brutale Erfahrung. In der heutigen Zeit wo alles mechanisiert und computerisiert ist, war dies die letzte Bastion vom Filmemachen der alten Schule.“
Die Mehrheit der Darsteller sagte, es sei der körperlich anspruchsvollste und schwierigste Filmdreh ihres Lebens gewesen.
Und dann sind wir noch nicht bei Sand, Spinnen, Skorpionen, Ameisen, Mücken,Flöhe, Schlangen gerade Kobras, Baumschlangen, Vipern.
McTavish meinte: „Wir hatten Ameisen, die hätte man satteln und drauf nach Hause reiten können. Etwas 168 Schlangenarten in den unglaubwürdigsten Farben.“
Sly übte mit einem Schlangenbeschwörer wie verrückt, für die Szenen am Anfang mit den Schlangen. Am Ende war er sehr gut darin, Schlangen zu packen und zu kontrollieren. Das Gift wurde gezogen, aber ob sie wirklich Giftfrei waren, konnte niemand sagen.
Die schlimmsten Szenen sollen die mit den Schweineställen gewesen sein. Sly bis zu den Knien im Schlamm, gab Anweisungen, schrie hektisch was passieren soll...riesige Regenmaschinen hatten alles verschlammt, mein Landsmann wurde gekreuzigt und von Schweinen angefressen...meinte Paul Schulze.
Der Arbeit mit den Schweinen, war echt traumatisch, gab Julie Benz zu. 400 Pfund wilde Tiere, du kannst nicht weg, weil du gefesselt dasitzt.
Der letzte Kampf war mit dem deutschen Jugendschutz…
Ein Filminhalt mit schwerer Jugendgefährdung, womöglich gar eine strafrechtliche Relevanz im Bereich der Gewaltverherrlichung. 3 Monate dauerte es und der Film war indiziert. Eigentlich für 25 Jahre. Aber John Rambo kam jetzt nach 15 Jahre wieder vorzeitig frei.
Jugendliche würden heute in Rambo 4 keine Inspiration mehr finden…
David Morrell war begeistert über diesen vierten Teil…
„Ich freue mich, sagen zu können, das ich insgesamt zufrieden bin. Das Ausmaß der Gewalt ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber John Rambo hat eine ernsthafte Absicht.
Dies ist das erste Mal, das der Ton meines Romans First Blood in einem der Filme verwendet wurde. Es ist genauso, wie ich mir den Charakter seinerzeit vorgestellt habe:
Wütend, ausgebrannt und voller Selbstekel. Weil Rambo hasst, was er ist und doch weiß er, das der Kampf das Einzige ist, was er gut kann…“
Das Messer schmiedet Sly selbst im Film. Stallone blieb die ganze Nacht wach, um diese Szene zu filmen…
Nachdem er dieses Messer, im Stile einer Machete geschmiedet hatte, meinte er, einen ziemlich warmen Händedruck zu haben.
Der Bodycount liegt hier sehr hoch, offiziell wird eine durchschnittliche Todesrate von 2,59 Tötungen pro Minute, was mit 466 Toten der höchsten Opferzahl in einem Rambo Streifen entspricht.
Rambo sieht man hier nicht mit nacktem Oberkörper, weil er mittlerweile einige Tattoos hat. Sly meint, das würde nicht zu Rambo passen.
Mit 55 Millionen Dollar Budget, ist der Film schon fast Low Budget, betrachtet man heutige Zahlen.
Das schwere M2 Maschinengewehr sollte Rambo eigentlich in den Händen halten. Es wiegt 120 Pfund, Sly konnte es halten, aber sich nicht schnell drehen damit. Also wurde es auf dem Jeep montiert.
Viele Kritiker meinten, die Wunden, wären ja nur übertriebene Filmaction. Irak und Afghanistan Veteranen bestätigen den Film aber, genauso würden diese Wunden entstehen, die man hier sieht.
Vinnie Jones sollte eigentlich Lewis spielen. Aber letztlich bekam McTavish die Rolle.
Julie Benz beteiligte sich nach dem Film an Hilfe für Burma. Sie könne so nicht mehr einfach weiterleben. Gefällt mir !
Sly erschuf hier auch die Söldnertruppe. Weil er eben Verstärkung wollte, es ist anzunehmen, das hier gleichzeitig die Expendables entstanden sind.
Der Film wurde natürlich von der burmesischen Regierung verboten. Im Land existieren trotzdem viele Bootlegs.
Die Karen National Liberation Army, nutze den Film offiziell als Motivation. Er gab Ihnen einen großen schub an Moral. Sogar einige Dialoge aus dem Film, wurde von kämpfenden Rebellen in den Sprachgebrauch übernommen.
Lebe für nichts, oder stirb für etwas...wurde im Kampf und bei Demos, als Schlachtruf immer wieder zitiert.
Authentizität: Casting mit echten Karen-Flüchtlingen, Landminenopfern, Ex-Kämpfern (z. B. Maung Maung Khin) – stark um Anonymität bemüht, da sehr gefährlich.
Filmmusik...Jerry war hier schon leider von uns gegangen. Sly wollte dafür extra Brian Tyler gewinnen. Der hat hier wirklich einen tollen Score geschaffen…
Auf der einen Seite etwas völlig neues kreiert, aber sich auch vor Jerry vorbeugt.
Klasse Score, absolut stimmig zu dieser Gewaltorgie.
Meine Gedanken zum Film…
Schön das ich auch mal etwas sagen kann…
Anders als seine bombastischen Vorgänger ist dieser Teil kein patriotischer Schlachtruf, sondern eine verstörende Momentaufnahme eines echten Bürgerkriegs.
Sylvester Stallone verzichtet auf Glanz und Glorie...stattdessen liefert er Dreck, Blut, Angst und Verzweiflung.
Stallones Darstellung ist wortkarg, aber eindringlich.
In seinem Blick liegt ein ganzes Leben voller Verlust und Schuld. Die Extended-Version gibt Rambo mehr Raum...wir sehen nicht nur den Kämpfer, sondern den Mann, der sich mit seiner inneren Leere konfrontieren muss. Besonders die ruhigen Szenen mit Sarah geben der Figur Tiefe, man spürt, dass dieser Rambo nicht mehr kämpfen will, sondern nur noch muss.
Für mich findet Rambo hier wieder zu sich selbst. Die Geschehnisse in Birma, machen ihn wieder zu dem, der er mal war.
Indem er Sarah rettet, rettet er auch einen Teil von sich selbst.
Am Ende findet er sogar seinen Weg nach Hause.
Viele sahen darin das perfekte Ende, zumal er noch die gleiche Kleidung aus First Blood anhat.
Ich nicht, ich sehe das etwas anders.
Sicher mag es oberflächlich so sein, aber was dann ?
John Rambo erlebt nun 25, 30 Jahre nichts mehr und sitzt nur noch im Schaukelstuhl auf der Veranda ?
Die Metapher am Ende...Rambo kehrt zurück auf die Farm seiner Kindheit...ist eine der stillsten und stärksten der gesamten Reihe. Es ist kein Triumph, sondern ein vorsichtiges Heimkommen.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Das Verhältnis zum Namen auf dem Briefkasten, seinem Vater, scheint ja alles andere, als einfach zu sein.
Wie bei Rocky, stimmt für mich hier der Blickwinkel nicht, mit dem, angebliche Fans der Reihe, hier urteilen.
Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.
Viel zitiert, aber anscheinend nie verstanden…
Der Film bekommt seine 9 Punkte, weil er diesen Bürgerkrieg, der Welt gezeigt hat.
Er will nicht unterhalten, sondern schockieren.
Weil das Finale eben ist, wie es ist.
Stallone liefert hier vielleicht das ehrlichste Kapitel, seiner Action-Karriere ab.
Nicht ästhetisch stilisiert, sondern rau, dreckig und ungeschönt realistisch. Vielleicht auch an Schonungslosigkeit kaum zu überbieten ist.
Aber alles davor ist wirklich dürftig.
Sicher diese ganze Bildersprache verstehe ich nun. Trotzdem hatte ich mir ein anderen Cast erhofft. Mehr Dialog, vielleicht sogar den alten Witz des dritten Teils...aber der Film entfaltete sich eben komplett anders.
Also bekommt der vierte Teil 9 Punkte von mir. Er ist einfach wie er ist. Schön das hier Danneberg noch zu hören ist.
78/52 - Die letzten Geheimnisse von Psycho
Eine Doku, die ich einfach sehen musste, weil ich den Film und den Charakter „liebe“.
Weil ich die Fortsetzungen mochte, weil ich die Serie richtig gut fand.
Fügt sich auch gut in diese Doku ein, denn wie kann man einen Charakter wie Norman Bates „lieben“ ?
Ich verstehe mich auch oft selber nicht…
In diesen 90 Minuten dreht sich mehr oder weniger, alles um die Dusch-Szene. Ich hätte nicht gedacht, das man aus dieser einen Szene soviel rausholen kann. Aber siehe da, keine Minute empfand ich als langweilig.
Gut, ich bin Fan, für jemand der Psycho als nur ein weiteren Film ansieht, der nimmt es eventuell anders auf.
Manche Thesen von diversen Herren und Damen, gehen mir auch zu weit.
So das Psycho an den zweiten Weltkrieg...ne, da steige ich aus.
Hin und wieder kommen auch andere Hitchcock Filme vor. Hier fand ich es sehr schön, wie diese Duschszene, wohl lange vorbereitet wurde, oder es eben einen imaginären Weg gab, bis Hitch dort landete.
Ich kann nicht annähernd verstehen, wie der Film auf das Publikum gewirkt haben muss. Aber wie jemand schön sagte, er ist die Mutter aller Slasher Filme und er hat Kino und das Genre verändert, in erheblichem Maße. Alle die jemals einen Film in diesem Genre drehten, haben sich hier bedient. Die Doku arbeitet dies schön heraus.
Elijah Wood, wie er hier reinpasst, keine Ahnung, er ist jedenfalls dabei.
Guillermo Del Toro ist hier ebenfalls dabei und Peter Bogdanovich, dessen Filme ich immer gerne sehe, aber er ist mir sehr unsympathisch.
Habe früher schon öfter Interviews gesehen, fand ihn da auch sehr negativ, komischer Typ.
Die anderen kannte ich glaube ich nicht. Aber sie alle steuern irgendwo etwas bei, wenn auch manchmal, mir übers Ziel hinaus.
Doku für Fans, von Hitch & Bates & oder dem Film. Ob reine Slasher Fans hier Freude finden, kann ich nicht beurteilen.
Technisch hervorragend geworden, ansonsten eine gängige Heldengeschichte.
Alle Lobeshymnen dieser Erde an die Macher, Kamera brillant, Licht, Ton, Effekte, alles was mit einer Filmentstehung zu tun hat, ist hier Endlevel.
Sogar die Dialoge sind okay, das übliche Testoschwangeres Soldatengelaber, bleibt mir mal erspart.
Ich muss nicht alle 6 Minuten, ein abgetrenntes Gliedmaß hinnehmen, nur um dann später zu lesen...hach der war ja sowas von realistisch.
Atmosphärisch absolut gelungen, ich fühlte mich von Minute 1 bis zum Ende, hier ins Geschehen integriert. Habe ich in letzter Zeit absolut selten.
Dazu kommt ein perfekter Score von Thomas Newman, die Musik spiegelt perfekt die Bilder.
Der Cast erledigt seine Aufgabe ebenfalls hervorragend. Chapman und MacKay sind ein tolles Team. Chapman gefällt mir fast noch besser in seinen Minuten.
Die Cameos werden gut eingesetzt, sei es durch Szenerie oder Timing.
Ähnlich wie in Der schmale Grat, oder noch älter Der längste Tag. Hat man sich hier sicher zum Vorbild genommen. Wenn auch beim langen Tag, deutlich ausgeprägter.
Der Spannungsbogen ist ebenfalls großartig. Fast mehr ein Abenteuerfilm, denn Kriegsfilm, schafft es der Film die Spannung zu halten, oder noch zu steigern.
Das sind für mich 80% des Filmes. Von daher auch 8 Punkte mehr kommt nicht hinzu.
Denn, er macht auch einiges nicht so gut. Einiges, wie diese Heldengeschichte, wirkt doch zu arg gewollt, bzw. zu dick aufgetragen.
Würde eine Parodie entstehen, würde man den Held wahrscheinlich zeigen, in dem er alte Damen über die Wiese trägt, kleine Maikäfer rettet und Schnecken füttert.
Also wenn Herr Mendes meint, es wurde ihm genauso zugetragen, dann ist das so.
Ich bezweifel es. Dazu passt vieles, viel zu gut ;).
Da dieser Film aus England kommt, war mir schon vorher klar, was für ein typisches Rollenbild ich hier zu erwarten habe. Genauso kam es dann auch. Der Film macht nichts falscher als andere, er ist eben aber auch keine Spur anders.
Lupenreine Gentleman vs Monster. Die andere Seite wie immer gesichtslos.
Ja bitte, wenn man das immer noch so drehen möchte, ich habe mich mit abgefunden und erwarte nichts mehr. Auch nicht von den nächsten Filmen, die aus England oder Amerika kommen sollten.
Ansonsten eine glatte 10 für mich, aber 2 Punkte ziehen wir locker ab, könnten auch mehr sein.
Belassen wir es dabei, keine neuen Feindbilder auf bzw. beibehalten.
Ryan und Yggi schauen…
# 7 Mississippi Burning von 1988
Der Süden brennt !
In der Erstsichtung damals für mich ein Naturereignis. Danach landete die VHS nicht gerade selten im Player.
Gene Hackman und Willem Dafoe, haben sich hier allein durch den Film, für immer meine Gunst erspielt.
Herausragend einfach die schauspielerischen Leistungen von Hackman und Dafoe, die als FBI-Agenten mit unterschiedlichen Methoden und Persönlichkeiten glaubwürdig agieren. Ihre Dynamik trägt maßgeblich zur Spannung des Films bei und verleiht der Handlung den nötigen Tiefgang.
Cast...
Frances McDormand mit ebenfalls toller Rolle und Darstellung.
Michael Rooker…
Brad Dourif…
Kevin Dunn...
Stephen Tobolowsky hier auch richtig gut…
Pruitt Taylor Vince…
Tobin Bell…
R. Lee Ermey…
Badja Djola…
Frankie Faison...
Der Cast, egal ob bekannt oder nicht, ist sicher eine große Stärke von vielen, in diesem Film. Jeder Charakter wirkt total glaubwürdig.
Trivia…
Der Süden brennt im Jahr 1964…
Drei Bürgerrechtler verschwinden spurlos im wundervoll, aber rassistischen Süden der USA.
Robert F. Kennedy hatte entscheidenden Anteil daran, das es ein neues Gesetz, unter Lyndon B. Johnson (unser kleiner Vietnam-Kriegsspezi) verabschiedet wurde.
Am 21. Juni 1964 verschwanden der Afroamerikaner James Earl Chaney, sowie Andrew Goodman und Michael Schwerner in Mississippi.
Der zuständige Gouverneur verweigerte eine ordentliche Untersuchung.
Deswegen trat das FBI auf den Plan, anfangs sehr widerwillig, nur auf Druck vom Präsidenten, bekam die Hoover Behörde plötzlich schnelle Beine.
Natürlich waren unserem Vietnam Präsi, die drei völlig egal.
Johnson machte seine Ego Kampfbahn auf, um dem Süden deutlich zu zeigen, das Seine neuen Gesetze, auch dort unten gelten.
Einwohner und Polizei kooperierten trotzdem nicht.
Es schaukelte sich so sehr hoch, das das FBI, aufgrund des öffentlichen Drucks, zu illegalen Maßnahmen greifen musste.
So wurden Häuser in die Luft gesprengt, Verdächtige eingeschüchtert, bedroht und bestochen.
Daraus wurde am Ende ein Film gestrickt, der Fakten und Fiktionen gekonnt vermischt.
Fiktion ist z.b. der Charakter von Frances McDormand.
Außerdem wurden die Spannungen der beiden Gesetzeshüter Rupert Anderson und Alan Ward in den Mittelpunkt gestellt.
Für die Hauptrollen wollte man Clint Eastwood und William Hurt.
Regisseur sollte Milos Forman werden, der sagte aber ab.
John Schlesinger war Nummer 2, dieser konnte aus Zeitgründen aber nicht.
Also wurde es Alan Parker.
Danach der übliche Krieg ums Drehbuch.
Alan Parker und Gene Hackman waren nicht einverstanden damit, das zuviel Potential verschenkt wurde. Weil die Ereignisse vorwiegend nur als Aufhänger für einen klassischen Copthriller genutzt würden.
Also Regisseur vs. Drehbuchautor man beschimpfte sich solange, bis man Parker nahelegte das Projekt zu verlassen. Dann wäre aber Gene auch gegangen…
Also musste Orion einschreiten und die Wogen glätten.
Parker über sich:
„Leider bin ich ein Hooligan aus Islington. Wenn jemand nach mir einen Stein wirft, dann kommt der garantiert zurück.“
Am Ende entschied sich Orion für Parkers Version und der Drehbuchautor, der alles ins Rollen gebracht hatte, wurde gefeuert.
Hätte Hackman das neue Drehbuch abgelehnt, würde Brian Dennehy seinen Platz einnehmen.
Aber Hack Geneman blieb beim Projekt und dann kam Willem Dafoe hinzu. Die beiden mochten sich und der Rest ist Geschichte.
Frances McDormand bezeichnete die Szenen mit Hack, als Schauspiel-Lehrstunde.
Für Warren Beatty und Alan Parker, ist Hackman einfach nur der beste amerikanische Schauspieler ;).
Vor Kinostart…
Die erste Schnittfassung betrug 140 Minuten, was damals noch recht lang war. Also musste die Schere her, Szenen wurden gestrafft oder komplett gestrichen, wenn sie weder die Handlung vorantrieben noch auf emotionaler Eben wichtig waren.
Einige der brutaleren Szenen wurden abgemildert, damit die Zuschauer nicht durch drastische Gewaltdarstellungen den Kern der Geschichte aus den Augen verloren.
Eine Szene, in der der Klan eine Kirche überfallt, wurde komplett entfernt.
Die echten Namen wurden entfernt, von Opfer, Polizisten sowie der realen Orte. Man hatte Angst vor Klagen…
Allerdings trudelte trotzdem eine ein…
Sheriff Lawrence A. Rainey, glaubte sich im Film zu erkennen...er wurde für seine Taten nie verurteilt. Er verklagte Orion Pictures auf sieben Millionen Dollar.
Erfolglos...wenigstens etwas !
Orion hatte die Hoffnung, das der Film ein Hit werden würde. Alan Parker ebenfalls, aber ihm war mulmig zumute, er ahnte negative Reaktionen auf den Film...eine Sorge die sich bewahrheiten sollte.
Eine Welle der Empörung machte sich breit, unmittelbar nach dem limitierten Kinostart.
Aktivisten und Familienangehörige der Opfer, der getöteten drei Männer, kritisierten die Fiktionalisierung der Ereignisse.
Parker wurde vorgeworfen, für einen Unterhaltungsfilm Fakten und Fiktion zu vermischen und damit den realen Opfern den nötigen Respekt zu verweigern. Außerdem gab es den Vorwurf, das der Kampf der Schwarzen für ihre Bürgerrechte in den Hintergrund rückte und die weißen FBI-Agenten im Zentrum der Handlung standen.
Danny Glover gehörte zu den Kritikern, der keine mutigen Afroamerikaner sehen konnte, die sich gegen die Klans zur Wehr setzten.
Die Witwe von Martin Luther King, meldete sich dann auch noch sehr negativ zur Wort.
Dagegen war Parker, Hackman und die Marketingabteilung von Orion so machtlos, das die öffentliche Meinung diesen Film begrub.
Dabei hatte die Witwe, den Film, zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gesehen…
Letztlich wurde der Film für sieben Oscars nominiert.
In Berlin wurde Parker ebenfalls sehr negativ empfangen, er hätte einen weißen Film für ein weißes Publikum gedreht.
Parker wusste nicht viel dazu zu sagen...außer...er hätte keine Doku gedreht, sein Werk sei Fiktion.
Mississippi Burning schnitt an der Kinokasse mittelmäßig ab.
Die lauten Diskussionen dürften dafür gesorgt haben, das das Schwarze Publikum den Film mied.
Für Roger Ebert, war es der beste Film des Jahres.
Das der Film das Thema Rassismus, in den Mittelpunkt einer gesellschaftlichen Diskussion rückte, wurde Mississippi Burning erst viel später hoch angerechnet.
Wie ich den Film sehe oder wahrnehme…
Bin mal wieder sprachlos, nachdem was ich hier wieder zu lesen bekam.
Für mich ist der Film ein intensives, aufwühlendes Krimidrama, das die düstere Realität des Rassismus im amerikanischen Süden der 60er Jahre auf anrührende Weise porträtiert.
Damals wie heute, wurde ich sofort ins Filmgeschehen gezogen.
Der Film bringt dich in diesen heißen Süden, mit einer fast einzigartigen Atmosphäre und ist zu jederzeit authentisch.
Emotional wie auch intellektuell, für mich großes Kino.
Getragen von tollen Darstellern, die in ihren Rollen aufgehen.
Auf beiden Seiten der Moral versteht sich.
Gerade auf der dunklen Seiten, sind die kleineren Rollen perfekt besetzt.
Michael Rooker z.b. sieht man diesen abgrundtiefen Hass, zu jeder Sekunde an. Ebenso wie dem jungen Brad Deadwood Dourif, der es aber ganz anders rüberbringt. Nicht minder gelungen.
Visuell überzeugt Mississippi Burning mit atmosphärischer Kameraführung und einer durchdachten Bildsprache, die die beklemmende Stimmung in der fiktiven Kleinstadt Jessup County eindrucksvoll einfängt.
Der Soundtrack von Trevor Jones unterstreicht die Dramatik, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Wirklich starker Soundtrack, der mir hier auf die Ohren dröhnt. Mag ich voll.
Fazit…
Mississippi Burning ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch ein eindrucksvolles Plädoyer gegen Intoleranz, Hass und institutionelle Gewalt.
Wahnsinnige Atmosphäre, tolle Darsteller, einfach intensives Kino.
Punkte...von 8 bis 10 würde ich alles unterschreiben.
Was mein Kollege Ryan hier zückt, kann ich schwer einschätzen.
Ich hoffe es geht bei ihm über die magischen 7 Punkte.
Bin mir aber selber nicht sicher, was ich vergeben soll…
Ich vergebe 8 für den Film und einen Bonuspunkt, weil er mich schon seit 1989 begleitet. Er nichts von seiner Intensität verloren hat.
Kriegsfilm von Edward Dmytryk…
John Wayne und Anthony Quinn in den Hauptrollen, reichen für mich schon aus, um hier Feuer und Flamme zu sein.
Die beiden haben dann auch durchaus viel Screentime und jede Menge gemeinsame Szenen.
Ansonsten bekommt man eben ein Kriegsfilm aus dem Jahr 45 präsentiert. Durchaus viele Kämpfe/Schießereien im Gepäck, mit dem damaligen Komparsen Aufwand versehen.
Die Action dem Jahrgang angepasst, ist alles natürlich gediegen in Szene gesetzt.
Die Schauwerte halten sich in Grenzen, die meisten Szenen wurden in Amerika gedreht.
Trivia…
Ein Großteil der Innenaufnahmen und Kulissenbauten entstand auf dem Gelände von RKO Radio Pictures in Hollywood.
Der philippinischen Dschungel wurde in den Wäldern von Sherwood Forest, nördlich von Los Angeles, inszeniert.
Dieser Ort diente in zahlreichen Filmen der 1940er als tropisches Setting.
Für Küstenszenen und Landeoperationen wurde Santa Catalina Island genutzt, insbesondere für Szenen mit Befreiungstruppen.
Die geographische Ähnlichkeit zu den Philippinen spielte dabei eine große Rolle.
Es wurde kein Dreh vor Ort auf den Philippinen durchgeführt – zu unsicher im Krieg.
Die Philippinen standen 1945 zwar unter alliierter Kontrolle, doch logistisch war es nicht realistisch, dort Filmteams einzusetzen.
Bereits während des Drehens wurde das Skript wegen aktueller Kriegslage auf den Philippinen laufend angepasst – Schlacht um Bataan war noch im Gange.
Der Charakter Andrés Bonifacio wird fälschlicherweise als Enkel des philippinischen Nationalhelden präsentiert...tatsächlich hatte dieser keine überlebenden Nachfahren.
John Wayne bestand auf seinen eigenen Stunts und weigerte sich grundsätzlich zu doublen...daraufhin konstruierten Regisseur und Drehbuchteam extra gefährliche Szenen...er spielte letztlich alle selbst.
Der Film ist Teil einer Reihe US‑Kriegsfilme über die Schlacht um Bataan (1941), Bataan (1942), Corregidor/Mutige Frauen (1943), Schnellboote vor Bataan (1945).
Meine Gedanken zum Film…
Charakterisiert die Eröffnung mit realem Film‑Material der Cabanatuan-Rettung.
Die jungen Wayne und Quinn, harmonieren doch sehr gut vor der Kamera. Die beiden tragen das doch etwas dünne Drehbuch, souverän durch die RKO Studios.
Der Film stellt die Amerikaner als heroische Freiheitskämpfer und die Japaner als Bestien dar. Aus heutiger Sicht gesehen problematisch für die Verherrlichung alliierter Gewalt.
Technisch solide in Szene gesetzt, wissen die knapp 90 Minuten einigermaßen zu unterhalten. Wenn man diese alten Filme mag, sollte man hier klarkommen.
Am Ende ist er ein mittelmäßiges Kriegs‑Melodram, geprägt von einer übermäßigen Propaganda‑Agenda.
Ich fand es nicht unbedingt störend, weil ich von den damaligen Ereignissen, aber auch wenig Ahnung habe.
Das sich Amerika gerne so in Szene setzt, ist man ja gewohnt. Da gibt es durchaus viel schlimmeres zu sehen.
5,5 Punkte für John Wayne und Anthony Quinn.
Sehr ambitionierter Film, brauchte aber lange um hier „warm“ zu werden.
Genauer gesagt, brauchte ich bestimmt 50 Minuten, der Anfang ist mir zu wirr. Wer sich mit der damaligen Geschichte Chinas auskennt, hat hier natürlich weniger Probleme.
Aber mir waren das zuviele Namen, Gesichter, Schauplätze ein hin und her.
Aber ab Mitte des Films wird es interessanter, man sieht wie der Westen, sich damals schon alles holen wollte. Banker trieben auch damals schon ihr Unwesen.
Der Film ist prächtig ausgestattet, die Kamera liefert zu jeder Zeit hochwertige Bilder. Alles sieht richtig teuer aus. Blockbuster halt.
Kann mit Ami Schinken jederzeit mithalten.
Trotzdem bleibt auch immer eine Distanz, die Schauplätze wechseln oft und schnell, richtig mitgehen konnte ich hier selten.
Jackie Chan in einer ernsten Rolle, macht er ordentlich, es gibt aber auch viel Screentime ohne Jackie. Die anderen Darsteller waren mir, bis auf Joan Chen, alle unbekannt. Man sieht hier aber durchweg brauchbare Leistungen.
Am Ende ein Film, den ich nicht unbedingt empfehlen würde. Vielleicht für Menschen, die sich dem Land China verbunden fühlen.
Viel Krieg, viel Dialog zwischen den jeweiligen Parteien/Akteuren.
War letztlich nicht so meins.
Was hier geschichtlich stimmig ist, kann ich nicht genau sagen. Aber Revolutionen waren für mich immer gesteuert.
Ryan und Yggi schauen….
#6 City Heat – Der Bulle und der Schnüffler von 1984
Einfach schade…
Konnte es einen planbareren Erfolg als City Heat geben ?
Eastwood und Reynolds, zwei Publikumslieblinge in einer hochbudgetierten Actionkomödie...Regie Blake Edwards.
Na was kann da schiefgehen?
Das mit großen Erwartungen Projekt, scheiterte nicht nur finanziell, sondern auch der Dreh, wurde wohl zum chaotischsten Eastwood Projekt überhaupt.
Blake Edwards hatte das Drehbuch schon bereits Anfang der 70er.
Nach seinem Misserfolg Darling Lili, einem Riesenstreit mit Paramount, hatten ihn so mitgenommen, das er nach Europa floh.
Originaltitel von diesem Projekt hier, Kansas City Blues.
Seine Ehefrau Julie Andrews sorgte zwischenzeitlich dafür, das dieses Drehbuch nicht in der Aschentonne landete. Sie hielt es für das Beste, was ihr Mann je geschrieben hatte.
Blake ließ es daraufhin lange in der Schublade und wartete auf den richtigen Moment.
Nachdem Edwards mit drei Clouseau Filmen und Zehn – Die Traumfrau, wieder große Erfolge feierte, war die Zeit reif, für diesen hier.
Wie es dann weiterging, ist zu unübersichtlich. Reynolds, Edwards und Locke behaupten höchst unterschiedlich, wie sich der Film samt Cast entwickelt hat. Wem soll man da glauben…? Lassen wir es an dieser Stelle sein.
Eastwood und Reynolds waren keine großen Freunde, wie sie die Medien hochstilisierten. Aber sie schätzten sich und teilten viele Wertvorstellungen und hatten auch die gleiche Einstellung zum Beruf.
Es harmonierte also, was man auf der Leinwand auch durchaus sieht. Die beiden suchten ein gemeinsames Projekt und hatten Bock auf den Film.
Gerangel um Gagen, die unterschiedlich waren, wer wo auf dem Plakat und den Credits steht und zu sehen ist, konnte dies nicht schmälern.
Danach das übliche Gerangel, die Darsteller veränderten das Drehbuch immer weiter zu ihren eigenen Gunsten, so das nicht mehr viel übrig blieb, von Edwards Entwurf. Der war richtig angepisst, wusste aber, das Warner den Film nur finanziert, mit diesen beiden Hochkarätern.
Der Start verzögerte sich immer weiter. Das Drehbuch stand nicht, Reynolds und Eastwood steckten noch in anderen Projekten.
Ende 1983 hatte Eastwood die Nase voll und wollte raus. Warner wollte dies natürlich nicht. Was dann passierte, war nicht weniger als die Machtübernahme durch Malpaso.
Edwards wurde gefeuert ;). Vielleicht für ihn sogar ein Segen.
Der Schauspieler Richard Benjamin, wurde sein Nachfolger.
Ab nun heißt der Film City Heat.
Edwards wollte in diesem Film nicht mehr genannt werden und übernahm das Pseudonym Sam O. Brown. Was ein Verweis auf seinen eigenen Film S.O.B. - Hollywoods letzter Heuler darstellt.
Soll keiner sagen, die hätten keine Fantasie.
3 Million Dollar Abfindung gab es dazu.
Reynolds ist der Meinung, Edwards habe sich nie wirklich davon erholt.
Eastwood ließ sich scheiden und erlebte privat ein richtiges Trauma dadurch.
Beruflich, war auch nicht wirklich alles rund.
Reynolds verlor durch Edwards auch sehr viel Einfluss, auf das Projekt.
Im Grunde war alles zum scheitern verurteilt.
Das Casting war ebenfalls totales Cahos weiterhin. Darsteller kamen und gingen, durch die ganzen Terminverschiebungen.
Am Ende wurde der komplette Film auf dem Studiogelände von Warner und Universal gedreht. Hier ließ sich viel Geld einsparen, um die 30er Jahre zum Leben zu erwecken.
Der Film musste chronologisch gedreht werden, weil die Kulissen und Requisiten sonst zu beschädigt wurden.
Dies hatte leider ein heftigen Unfall für Burt Reynolds zur Folge.
In der Prügelei gleich zur Beginn, griff ein Stuntman nicht zum präparierten Stuhl, sondern zu einem echten Metallstuhl, den Reynolds voll ins Gesicht bekam.
Er bekam dadurch einen gebrochenen Kiefer und eine schwere Beeinträchtigung seines Gleichgewichtssinns.
Aufnahmen wieder stoppen? Kommt nicht in Frage für Reynolds.
Zugedröhnt mit Schmerzmitteln, kaum etwas essen könnend, wurde weitergedreht. Er nahm so ab, das die Medien spekulierten, er hätte Aids.
30 Pfund verlor er, die Kombi aus großen Dosen Schmerzmittel und keiner Nahrung, waren Gift für seinen Körper. Ein weiterer Nierenstein kam hinzu, neue Schmerzmittel und Reynolds wurde Medikamenten abhängig, die er erst Jahre später besiegen konnte.
Eastwood konnte das nicht mitansehen und unterbrach immer wieder mal für ein Tag die Dreharbeiten. Was aber nichts half, Reynolds war absolut fertig, am Ende seiner Kräfte, es stand aber noch große das Finale an…
Dies wurde verkleinert und in Abschnitte gecuttet, so ging dort viel Dynamik verloren. Aber für Reynolds vielleicht sogar lebensrettend.
...und nach dieser schweren Zeit, kriegst du eine Nominierung für die Goldene Himbeere.
Wahrscheinlich die ehrenloseste Aktion dieses bescheuerten Konstrukts.
Burt hatte noch mehr Probleme, denn Richard Benjamin hatte panische Angst vor Clint. Der konnte mit Benjamin machen was er wollte, aber Burt hatte keine Kraft dazwischen zu gehen.
Selbst im Schneideraum hatte Benjamin nichts mehr zu melden. Eastwood schallte und wallte, wie er es für richtig hielt.
Dezember 1984 startete der Film und bekam vernichtende Kritiken.
Das Einspielergebnis von unter 40 Millionen Dollar, war ebenfalls ein Waterloo.
Reynolds nahm die Schuld auf sich. Die beiden hätten gerne noch Filme gedreht, was aber so unmöglich wurde.
Reynolds meint:
„Die Verletzung hatte nicht nur Auswirkungen auf den Film, sondern veränderte mein ganzes Leben in mehrfacher Hinsicht.
Monatelang musste ich einen Spezialisten aufsuchen, der meinen Kiefer reparierte. Mit Arbeit war nichts. Tagsüber lag ich zusammengerollt wie ein Embryo auf dem Bett, nachts starrte ich die Flasche an. Ich war süchtig nach all möglichen Tabletten geworden.“
City Heat beschleunigte seinen Karriere Absturz rasant. Er ging danach mindestens 2 mal Insolvent.
Eastwood konnte dieser Film nichts weiter anhaben.
Weil er auch einen weiteren Dirty Harry Film nachschob.
Meine Meinung…
Auch ohne seinen Unfall, wäre der Film baden gegangen.
Das 30er Setting, ist für mich der größte Fail dieses Films.
Die beiden Superstars wirken in dieser Umgebung einfach nicht, eher wie Godzilla und Kong im Schlumpfhausen-Land.
Mir ist aber sowieso kein Film bekannt, der in dieser Zeit spielt, der mich je begeistern konnte.
Meist wirken die Darsteller, durch Dialoge oder sonstige Dinge einfach nicht authentisch. Dazu kann man Action nicht wirklich gut darstellen.
Schade, das man sich keine andere Zeit, für diese beiden tollen Darsteller ausgesucht hat.
Für mich ein absolutes NoGo.
Cast…
Manche behaupten Reynolds und Eastwood hätten keine Chemie, kann ich nicht bestätigen.
Ich finde die beiden passen zusammen und es macht Spaß ihnen zuzuschauen.
Dazu haben wir hier noch Madeline Kahn, Jane Alexander, Richard Shaft Roundtree, Irene Cara, Rip Torn, Tony Lo Bianco, Nicholas Worth, William „mein Lieblings-Deadwood“ Sanderson, Art La Fleur und Robert Davi im Cast.
Sicher die Stärke des Films, die einen über Wasser hält.
Fazit…
Am Ende konnten die beiden Megastars Reynolds und Eastwood diesen Film nicht mehr retten. Die schweren Probleme und das schwache Drehbuch, waren einfach zuviel.
Das der Film letztlich nicht so schlecht ist, wie viele ihn machen, liegt an den beiden Darstellern.
Auch weil Eastwood sich und sein Image hier parodiert, ohne aber lächerlich zu wirken. Er hat diese Wanderung gut hinbekommen.
Die Szene, in denen sie beide plötzlich immer größere Waffen haben...richtig nice.
Oder das berühmte Augenzwinkern von Clint…
Die tollen Sets und die handwerklich gut gemachten Action Sequenzen kann man sicherlich auch erwähnen.
Charisma und Präsenz der beiden, zeigen immer wieder schön, was aus diesem Film hätte werden können, ohne dieses dusselige 30er Jahre Setting, das wirklich keiner gebrauchen kann.
Denn allein mit der reinen Thematik, hat man wohl am Geschmack der Kinogänger vorbei produziert.
City Heat sollte im Kern eine Parodie auf Gangsterfilme der 30er Jahre sein.
Aber wer hat an sowas eigentlich generell Interesse ?
Eastwood und Reynolds, als Bogart und Cagney Verschnitt ?
Hätte ich als Boss niemals abgesegnet. Die beiden gehören in ein zeitgenössisches Umfeld und dann wird der Film von alleine ein Hit.
Im gleichen Jahr erschien Beverly Hills Cop, der durch die Decke ging.
Das Edwards gegen Benjamin ausgetauscht wurde, hat dem Film sicher auch nicht geholfen.
Benjamin war nicht erfahren genug, um das Projekt zu retten. Es fehlt an Tempo, Stil und Biss.
Trotzdem ein Film, den ich mir, nach diesen mir hier unbekannten Infos, nochmal anschauen werde. Gerade wegen Burt Reynolds, der mir wirklich immer noch leid tut.
5 Punkte von mir für diesen unausgegorenen Mix aus Krimi-Action und Slapstick-Komödie.
Ryan und Yggi schauen…
# 4 Spurwechsel von 2002
Schaue ich immer wieder sehr gerne…
...keine Ahnung die wievielte Sichtung dies nun war, aber er gefällt mir immer noch sehr gut.
Das Szenario, Yuppie Anwalt gegen gestressten Versicherungsvertreter - der in Scheidung lebt, überzeugt mich immer wieder aufs neue.
Mir gefällt einfach, wie dieser Anwalt, der im Gerichtssaal bestimmt alles unter Kontrolle hat, im echten Leben eben total überfordert ist. Der sich im echten Leben, eben nicht rausreden oder rausmogeln kann.
Wie er sich selbst und sein Leben, als höher gestellt ansieht und Menschen von der Straße, nur als 1sen und 0llen wahrnimmt.
Viel Glück beim nächsten mal….mit diesem Grinsen lässt er Jackson im Regen stehen, quasi wie im Gerichtssaal, wenn er wieder einen seiner unlauteren Tricks durchgezogen hat.
Was ebenfalls richtig klasse ist, der Film spielt mit mir...ich habe immer den Eindruck, gleich eskaliert es komplett...was aber nicht passiert.
Oder man denkt, ahh jetzt haben die zwei Männer, die Lösung für ihr Problem gefunden...was aber nicht passiert.
Wie es sich langsam hochschaukelt gefällt mir auch, nicht zu übertrieben, aber trotzdem mit dem nötigen Druck dahinter.
Ich kann es mir jederzeit immer noch logisch erklären, was gerade passiert.
Leider natürlich nicht bis zum Ende...an dem Punkt, wo Afflecks Charakter, eine kopierte Seite der Akte einreichen soll, geht’s dann dahin.
Berücksichtigt man alle Filmminuten vorher, hätte Gavin Banek diese Seite eingereicht. Allein schon, um erstmal den ganzen Druck loszusein.
Aber so funktioniert Kino leider nicht.
Denn die Masse muss in dem Glauben den Kinosaal verlassen, das am Ende alles gut ist. Dafür wird dann Glaubwürdigkeit und alles was man sich vorher „erarbeitet“ hat, gerne über Bord geschmissen.
Für mich, muss Kino so nicht funktionieren.
Für mich ist Kino kein Rückzugsort, wo am Ende, doch bitte alles positiv enden muss.
Das hat soviele Filme ruiniert, nur damit Menschen, die mit der Realität nicht klarkommen, ein besseres Gefühl haben….
Schwer zu ertragen…
Bis dahin, fühlt sich der Film für einen Blockbuster, doch sehr realistisch an. Natürlich denkt man wie gesagt immer wieder...Mensch, die müssen doch nur, dann läuft’s doch…
Aber ich sehe das nicht als Schwäche, eher als Stärke.
Der Cast liefert richtig gut ab.
Allen voran Sydney Pollack, der zwar nur einen Nebenpart hat, aber wirklich bockstark daherkommt.
Samuel Jackson, wie wir ihn kennen. Oft eine glaubwürdige Performance.
Ben Affleck sehe ich einfach super gerne. Finde er spielt den Yuppie richtig gut...bis das Drehbuch ihn zwingt, eine erzwungene Charakterwandlung vorzunehmen.
Toni Collette, Richard Jenkins, William Hurt, Dylan Baker, Joe Grifasi, Bruce Altman und Amanda Peet noch im Cast.
Teilweise sicher kleine Rollen, trotzdem ein sehr erlesener Cast.
Soundtrack von David Arnold, der die teilweise beklemmende Stimmung, durch seinen Score toll erweitert.
Fazit…
Beide Charaktere durchlaufen glaubhafte innere Konflikte...besonders Doyle, dessen Abstinenz von Alkohol und innerer Kampf authentisch dargestellt sind.
Die rasante Inszenierung und das hektische New-York-Setting erzeugen eine spürbare emotionale und psychologische Spannung.
Wunderschön, das der Film ohne überzogene Action auskommt.
Affleck und Jackson liefern überzeugende Leistungen.
Ein Film der die menschlichen Schattenseiten, zumindest im Rahmen eines Blockbusters gut beleuchtet.
Das Finale wie gesagt, mir zu versöhnlich...ansonsten hätte ich noch mehr Punkte vergeben.
So bekommt Spurwechsel von mir 8,5 Punkte.
„Wenn er tot ist, ist er tot! “...
Rocky 4 gesehen im Ultimate Director’s Cut…
Da isser endlich...über 1 Jahr hat Sly Promo für seinen DC gemacht.
Ohne YT hätte ich hier gar nichts davon mitbekommen. So habe ich mir natürlich alles angeschaut und der Flitzebogen war gespannt.
Über 40 Minuten neues Filmmaterial hat Stallone benutzt und nicht nur irgendwie 4, 5 Minuten seinen alten Film verlängert.
Wahrscheinlich sind Rocky 3 und 4 die Filme, die ich von allen Filmen ever, am öftesten gesehen habe. Die Zahl will ich gar nicht wissen, aber sie weit über der 50 sein. Abnormal.
Deswegen kenne ich von diesem hier jede Einstellung, jede Gestik, Mimik, Trainingseinstellung, einfach jede Sequenz auswendig.
Umso überraschter natürlich das Ergebnis...denn die über 40 Minuten sind deutlich spürbar.
Natürlich ist es immer noch Rocky 4, aber der Film ist nun viel reifer und erwachsener. Die Dialoge ergeben durch kleine neue Sequenzen, einfach mehr Logik.
Das Wort „besser“ würde ich aber nicht benutzen. Er ist einfach etwas anders.
Von Minute 1 an, der nun mit Apollo im Pool beginnt, erlebt man diesen Film neu und trotzdem vertraut. Dialoge sind länger, etwas anders gestaltet, die Szenerie ist aber immer noch da.
Paulie’s Geburtstag musste weichen. Sly hasste den Roboter von Anfang an.
Der Drago/Apollo Kampf wurde komplett neu geschnitten, ist länger, Apollo kommt sogar am Anfang etwas besser weg. Nur um dann noch mehr einstecken zu müssen.
Durch die neue Vertonung, wirken die Schläge noch brutaler und man kann diesen Kampf, wirklich nochmal anders erleben.
Drago und sein Gefolge bekommen mehr Dialoge. Dadurch wirkt vieles runder.
In Russland gibt es ebenfalls viele neue Szenen, die jeweiligen Trainingsszenen wurden erneuert.
Am Endkampf hat sich Sly ebenfalls rangemacht, ein geübtes Auge erkennt die Veränderungen. Aber die Veränderungen sind nicht so immens, wie im Apollo Fight.
Was natürlich leider fehlt, ist eine deutsche Synchro, die sicher möglich gewesen wäre. Aber bislang hat man diesem DC, leider keine große Bühne gegeben.
Verdient wäre sie allemal.
Auf YT besteht ein Video über die neue Szenen. Ich habe sie nicht gesehen. Aber da Sly seinen kompletten Film neu angestrichen hat, würde ich dieses Video als absolut sinnlos betiteln.
Kennt man diesen Film wirklich, macht es null Sinn.
Für mich bekommen beide Filmversionen 10 Punkte.
Weil ich damit groß geworden bin und Rocky immer omnipräsent war, in meinen Leben und der Filmwelt.
In seiner ganzen Schlichtheit, mit all dem West meets Ost Quark Ideologie, werde ich den und sein Vorgänger immer lieben.