Diese Woche gibts ne kleine Premiere (und heimliche Primetime-Soap-Hommage): Zum ersten Mal kehrt eines unserer Fragebogen-Opfer zurück, und beantwortet 7 Fragen, die es bei seinem ersten Fragebogen noch nicht gab. Thomas Hetzel hat sich an die neuen Fragen gemacht und kürt nicht nur den besten Batman, sondern auch den schlechtesten Spider-Man, verdammt einen Kultfilm und beweist uns, dass Geschmäcker keine Konstante sind. Nicht zu vergessen die vielleicht kontroverseste Antwort von allen: Österreich: Null Points! Vielleicht inspirieren euch die Antworten ja, euer Debut im Fragebogen zu geben - oder eine fulminante Rückkehr hinzulegen, obwohl ihr schon einmal mit den 7 im fahlen Mondlicht getanzt habt. Wenn ja, sagt einfach Bescheid, und der Fragebogen ist unterwegs zu euch!
Ch-ch-ch-changes: Gibt es einen Film, den du früher total
genial fandest, inzwischen aber nicht mehr sehen kannst?
Umgekehrt wird auch ein Schuh draus: Gibt es einen Film,
den du früher nicht leiden konntest - bis dir auf einmal die
Augen aufgingen?
Na ja, früher fand ich die Neuauflage Wieder allein zu Haus besser als die Filme mit Macaulay Culkin. Lag wohl daran, dass ich es cooler fand, dass es hier nicht zwei, sondern gleich vier Bösewichter gab, die in die Fallen des kleinen, schlauen Jungen stolperteten. Außerdem waren es hier keine einfachen Einbrecher, sondern Spione. Jetzt muss ich jedoch zugeben, dass die vier einfach nicht an das Charisma von Joe Pesci und Daniel Stern als Harry und Marv rankommen und Alex D. Linz ist sicherlich süß, aber eben nicht Macaulay Culkin. Ich will damit nicht sagen, dass ich nun Wieder allein zu Haus schlecht finde, aber ich finde eben Kevin - Allein zu Haus und Kevin - Allein in New York deutlich besser. Dennoch ist Wieder allein zu Haus allemal besser als der missratene vierte Teil Kevin - Allein gegen alle.
Umgekehrt fand ich früher Disneys Der Glöckner von Notre Dame
furchtbar, weil ich einfach nicht einsehen wollte, dass Esmeralda den (für
mich) unsympathischen Phoebus nimmt und nicht Quasimodo.
Heute finde ich das zwar immer noch ungerecht, aber davon abgesehen,
liebe ich den Film. Wie ihr sicherlich alle wisst, bin ich ein Riesen-Fan
von Victor Hugos Roman und ich finde, der Film ist sowohl für Kinder als
auch für Erwachsene super gemacht. Aber das waren die meisten Disney-
Zeichentrickfilme in der damaligen Zeit sowieso.
Kontaktbörse: Welche zwei Leute (ob vor oder hinter der
Kamera, noch lebendig oder nicht) wären wie geschaffen für
eine Zusammenarbeit? Und wie sähe dieser Film aus?
Ich würde mich echt darüber freuen Leonardo DiCaprio und Colin Farrell
mal zusammen in einen Film zu sehen. Am besten in einem Thriller, und
beide würden dann Rollen spielen, in denen man die zwei nicht so häufig
sieht.
Colin Farrell würde einen normalen Durchschnittsmenschen darstellen und
Leo einen miesen Erpresser, der Colins Familie bedroht und ihn dazu zwingt,
eine Bank zu überfallen, jemanden umzubringen, oder sonst irgendetwas
schlimmes zu tun.
Dabei könnte Leo mal so richtig fies sein, denn ich weiß, dass er auch das gut
spielen kann.
You are all weirdos! Der Erfolg welches Schauspielers oder
Regisseurs ist Dir unerklärlich? Welches Talent wurde hingegen
von der Welt sträflich vernachlässigt?
Ich finde, es gibt viele Schauspieler, bei denen ich mich frage, warum diese
überhaupt als Schauspieler bezeichnet werden, aber zurzeit gibt es zwei die ich
ganz besonders für überbewertet halte:
Als erstes Christoph Waltz! Kann mir mal einer erklären was an dem so
besonders ist? Ich wurde schon in Inglourious Basterds nicht mit dem Kerl
warm, aber in Django Unchained fand ich ihn echt total nervtötend.
Dauernd brachte er einen dummen Spruch nach dem anderen raus, dass ich mir
irgendwann nur noch wünschte „Alter, bitte halt endlich die Fresse!!!“
Außerdem war es die gleiche Rolle ,wie in Inglourious Basterds: der
sarkastische Sprücheklopfer, der sich für besonders witzig hält, aber es in
meinen Augen einfach nicht ist.
Und dafür zweimal den Oscar? Hilfe!!!
Als zweites wäre da Michelle Williams: Tja, was für viele Kristen Stewart
ist, ist sie für mich: Immer gleich griesgrämig in die Kamera gucken, ohne
jegliche Arten von Emotionen. Ja, das ist für mich das Einzige was die Williams
kann. Sorry, aber ich verstehe nicht, was das mit Schauspielern zu tun hat. Und
ich weiß auch nicht, was den Regisseur von My Week with Marilyn dazu
gebracht, sie als Marilyn Monroe zu besetzen. Immerhin hat sie in dem Film
einen zweiten Gesichtsausdruck erlernt. Ansonsten frage ich mich aber wirklich,
warum die im Filmgeschäft ist.
Andersrum frage ich mich dann warum jemand wie Jim Caviezel noch nicht
der richtige Durchbruch gelungen ist. Der Typ ist sowas von wandelbar und
überzeugend in seinen Rollen, und trotzdem muss er sich entweder fast nur mit
Nebenrollen oder mit B-Movies über Wasser halten. Ich hoffe trotzdem, dass
ihm irgendwann der große Sprung glückt.
Welches war die passendste Besetzung der gesamten
Filmgeschichte, welches die unpassendste? Kolossale
Fehlentscheidungen finden hier auch ein Zuhause...
Die unpassendste Besetzung der Welt, war für mich natürlich, die von Tobey Maguire und Kirsten Dunst in den Spider-Man Filmen von Sam Raimi.
Hier frage ich mich wirklich, was Raimi sich bei der Besetzung gedacht hat.
Tobey Maguire kann ich mit seinem komischen „Mondgesicht“ nicht ernst
nehmen. Dem fehlte einfach die Härte.
Die einzigen Szenen in denen er glaubhaft wirkte, waren die dramatischen,
wenn er geheult hat. Ja, heulen, das konnte er - und dumm grinsen.
Aber ansonsten wirkte er als Spider-Man einfach nur lächerlich.
Und was soll ich noch groß zu Kirsten Dunst sagen. Die Frau ist in jeder Rolle
eine Fehlbesetzung, denn sie kann einfach nichts.
Da lob ich mir wirklich Marc Webbs The Amazing Spider-Man. Man
kann von den Filmen ja halten was man will, aber Andrew Garfield kann man
wenigstens ernst nehmen, und Emma Stone ist nicht nervtötend.
Wer ist deine größte Filmheldin, dein liebster Filmheld? Und
warum ist sie / er / es besser als die anderen?
Im Grunde ist Batman mein größter Filmheld, aber eben nur gespielt von Michael Keaton, denn er hatte einfach die perfekte Mischung aus Härte,
Verletzlichkeit und Zurückhaltung.
Bei ihm konnte man wirklich sagen: Blicke sagen mehr als tausend Worte. Seine
Mimik fand ich einfach genial, selbst als Batman. Während die nachfolgenden
Darsteller als Flattermann meist keine Miene verzogen haben, schaffte es
Keaton als Batman, selbst mit einem Lächeln im Gesicht furchteinflößend zu
wirken.
Zu Batman selbst kann ich nur sagen, das Besondere an ihm ist, dass er keine
Superkräfte hat, dafür aber mit enormem Einfallsreichtum und Intelligenz
seine Feinde überlistet.
Außerdem bin ich nun mal mit Batman aufgewachsen. Ob die ulkige Serie aus
den 60er mit Adam West, der Zeichentrickserie aus den 90ern, oder die Realfilme
von Tim Burton und Joel Schumacher: Batman war immer um mich herum.
Welchen großen, hochgelobten Klassiker oder Kultfilm
magst du insgeheim überhaupt nicht? Welche Lücke in deinem
Filmwissen hast du bisher geheim gehalten? Wir verraten es auch
keinem...
Auch hier gibt es wieder eine Menge Filme, bei denen ich nicht verstehe, warum sie als
Kultfilme gelten, aber meine absolute Nummer 1 ist Fargo.
Was ist an dem Film so toll? Der ist nicht lustig, nicht spannend, sondern einfach
nur langweilig. Außerdem spielt Frances McDormand (wie in jedem ihrer Filme)
echt grottig.
Ich kann generell mit den Filmen der Coen-Brüder nichts anfangen,
aber Fargo ist, meiner Meinung nach, von allen der schlimmste.
Wenn du einen Film hättest vollkommen anders machen
können, welcher wäre es, und wie hätte er ausgesehen?
Nun vollkommen anders hätte ich ihn jetzt nicht gemacht, aber ich hätte schon
einige Sachen daran verändert, und zwar bei der Verfilmung von Das Bildnis des Dorian Gray von 2009 mit Colin Firth.
Erstmal hätte ich etwas bei der Besetzung geändert. Colin Firth als Lord Henry
Wotton, Ben Chaplin als Basil Hollward und Rachel Hurd-Wood als Sybil
Vane würde ich so lassen, denn die waren super besetzt. Ben Barnes als Dorian
Gray allerdings würde ich durch jemand anderen besetzen, weil er in der Rolle
einfach total überfordert war. Am besten durch Andrew Garfield oder Robert Pattinson. Rebecca Hall als Emily Wotton würde ich komplett weglassen, nicht
nur weil ihre Rolle ziemlich überflüssig war, sondern weil sie auch verdammt
viel genervt hat.
Dann würde ich die ganzen Sexszenen streichen, denn ab einen gewissen Punkt
wurde das einfach alles zu viel.
Was mir an dem Film auch nicht gefiel, war die Tatsache, dass Henry am Ende
auf einmal der Gute und Dorian der Böse war. Obwohl doch Henry an allem
Schuld hatte. Ich hätte es eher so enden lassen, dass Henry schließlich
zwar von dem Mord an Basil und dem Bildnis erfährt, Dorian dann aber
erpresst. Dorian würde dann aber wieder zur Vernunft kommen und Henry eher
aus Notwehr töten. Natürlich würde Dorian dann auch sein Bildnis zerstören
und dadurch ebenfalls sterben, aber dann käme zumindest auch Henry nicht
ungeschoren davon.
Und für alle die sich fragen, ob ich das Buch von Oscar Wilde überhaupt
gelesen habe, kann ich sagen: Ja, ich habe es gelesen, fand es aber ziemlich
langweilig. Und auch wenn Oliver Parker mit dem Film von 2009 kein
Meisterwerk geschaffen hat, so finde ich, hat er es doch geschafft, aus dem
handlungsarmen und dialoglastigen Originalroman, einen unterhaltsamen Film
zu machen. Wenn er nur die Dinge, die ich gerade genannt habe, so verändert
hätte, dann hätte es wirklich ein Meilenstein werden können.