Oscar 2015 - Die ersten Favoriten für die Beste Regie

25.10.2014 - 17:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Boyhood, Foxcatcher, Imitation Game, Interstellar, Birdman
AMPAS, Universal, Warner, Squareone
Boyhood, Foxcatcher, Imitation Game, Interstellar, Birdman
29
8
Wer gewinnt 2015 den Oscar für die Beste Regie? Wir haben ein paar Favoriten für die goldigste Saison des Jahres zusammengestellt. Aber Vorsicht: Nicht alles, was im Herbst summt, fliegt im Februar auch auf die Bühne.

Nachdem wir vergangene Woche unsere ersten Favoriten für den Oscar für den Besten Film vorgestellt haben, sind heute die Hintersmänner dran, die Marionettenspieler, die kreativen Genies im Klappstuhl, die Lob und Hohn ernten, während First Assistent Director, Second Assistent Director und Second Unit-Spezis mangels Aufmerksamkeit in ihre Schecks heulen. Mit anderen Worten: Es geht um den Oscar 2015 für die Beste Regie und den kann unter fünf Kandidaten normalerweise nur ein Glücklicher gewinnen. Regie und Film gehen nicht immer Hand in Hand bei der Preisvergabe, weswegen wir uns diesmal für eine Mischung aus klassischen Oscar-Stoffen und Projekten entschieden haben, die durch ihre technischen oder kreativen Ambitionen die Herzen der Wähler für sich gewinnen könnten. Und Gone Girl. Aber seht selbst!

Oscar 2015 - Die ersten Favoriten für die Beste Regie:

Birdman - Alejandro González Iñárritu (Kinostart: 15.01.2015) 

 
Vergangenes Jahr gingen Regie und Film beim Oscar getrennte Wege und von solch einer Entwicklung könnte auch Alejandro González Iñárritus Birdman profitieren. Bei den abstimmenden Regisseuren dürfte der Film, der wie einst Hitchcocks Cocktail für eine Leiche eine lange Plansequenz suggiert, als technische und kreative Meisterleistung eines "mavericks" punkten. Fragt nur Ang Lee und Iñárritus Kumpel Alfonso Cuarón. Bisher wurde Iñárritu einmal für den Regie-Oscar nominiert und zwar für Babel.

Boyhood - Richard Linklater (Kinostart: 05.06.2014)  


Ein einzigartiges Konzept, eine einzigartige Umsetzung, ein einzigartiger Film. Habe ich schon erwähnt, dass Boyhood einzigartig ist? Richard Linklaters Film könnte für die Academy "the best of both worlds" darstellen, wie der Amerikaner sagt: Das mit viel Leidenschaft umgesetzte Projekt eines eigensinnigen Regisseurs (so die potenzielle "Narration" der Kampagne), das auch noch richtig ans Herz geht und in dem sich viele Wähler wiederfinden dürften. Ein - ihr ahnt es schon - einzigartiger Oscarkandidat. 

Interstellar - Christopher Nolan (Kinostart: 06.11.2014)


Kann irgendjemand einem schwitzenden Matthew McConaughey widerstehen? Ein Mysterium, schwerer auszuklamüsern als der Plot von Inception. Aber wir sind hier bei den Regisseuren und eine Oscarnominierung in dieser Kategorie wäre ein Novum für Christopher Nolan, der zweimal beim Drehbuch und einmal in der Königsklasse am Goldmännchen vorbeisauste. Wird Interstellar dies ändern? Viel hängt davon ab, ob Interstellar in den Mainstream schießt und sich dabei aus Sicht der Wähler eine gewisse (seriöse) Erhabenheit bewahrt.

Gone Girl - Das perfekte Opfer - David Fincher (Kinostart: 02.10.2014)

 
Vielleicht lassen sich die Oscarspezis von der aktuellen Diskussion um David Finchers Gone Girl blenden, sodass in zwei Monaten kein Roboter-Hund mehr nach der Romanadaption bellt. Obwohl Einspielergebnis, Bestseller-Vorlage und die thematisierte Rezession Gone Girl in einen "respektablen" Oscarkandidaten verwandeln könnten, ist es fraglich, ob Regisseur David Fincher davon profitiert. Einen Stein scheint Fincher bei den wählenden Kollegen im Brett zu haben. So war war er zweimal für den Regie-Oscar nominiert: Einmal für eine F. Scott Fitzgerald-Verfilmung, einmal für ein Zeitgeist-Biopic. Ob die zerknitterten Hemden von Ben Affleck im Vergleich genug Eindruck schinden können? Auf das "I also thank Tyler Perry" freue ich mich jedenfalls jetzt schon.

Foxcatcher - Bennett Miller (Kinostart: 29.01.2015)


Bennett Miller wurde immerhin schon einmal für den Regie-Oscar nominiert (Capote), was ihn als Variable in der Oscar-Rechnung besser einschätzbar macht als Neulinge wie Angelina Jolie oder Morten Tyldum. Trotzdem könnte ihm einerseits der als kühl und abweisend beschriebene Ton des Thrillers zum Nachteil gereichen, andererseits die Frage, ob seine Regieleistung für Außenstehende überhaupt prägnant genug ist. Andererseits hat Tom Hooper auch schon einen Regie-Oscar gewonnen. Wie so oft im Oscar-Rennen wissen wir, dass wir nichts wissen.

Das Verfolgerfeld beim Oscar 2015 für die Beste Regie:

Unbroken Angelina Jolie (Kinostart: 22.01.2015)
American Sniper
- Clint Eastwood (Kinostart: 15.01.2015)
The Imitation Game
Morten Tyldum (Kinostart: 22.01.2015)

Mr. Turner - Meister des Lichts
- Mike Leigh (Kinostart: 06.11.2014)
Selma
- Ava DuVernay (Kinostart: 19.02.2015)

Weitere Kandidaten für den Oscar 2015 für die Beste Regie:   

Big Eyes - Tim Burton
Into the Woods
- Rob Marshall
Whiplash
- Damien Chazelle
Die Entdeckung der Unendlichkeit
- James Marsh
The Gambler
- Rupert Wyatt
A Most Violent Year
- J.C. Chandor
Still Alice
- Richard Glatzer & Wash Westmoreland
Grand Budapest Hotel
- Wes Anderson
Inherent Vice
- Paul Thomas Anderson 
Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere - Peter Jackson

Als Orientierung für die obige Auswahl haben wir die aktuellen Rankings bei den einschlägigen Seiten In Contention , GoldDerby , AwardsCircuit , IndieWire  und AwardsDaily  verglichen. 

Wer beim Oscar abräumt, erfahren wir am 22. Februar 2015. Dann werden die Academy Awards verliehen. Am 15. Januar werden die Nominierungen bekanntgegeben.

Welchen Regisseur seht ihr unter den Favoriten beim Oscar 2015?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News