999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Unknown - Traue niemanden, nicht einmal dir selbst (AT: Blackout) / US / 2006 ist ein feiner, kleiner, kammerspielartiger Thriller mit namhaften Cast, der die Spannungsschraube immer weiter zudreht. Desto mehr Erinnerungen zurück kommen; desto mehr setzt sich das Bild zusammen und der Nervenkitzel beginnt. Denn die Protagonisten erfahren Stück für Stück wer sie oder die anderen sind und auf welcher Seite sie stehen oder eben nicht. Dadurch entstehen viele Wendungen, die den Film zumindest für mich nie langweilig werden ließen. Mankos gabs natürlich bei der Figurenzeichnung, denn nur weil jemand sein Gedächtnis verlor, wird er ja nicht zu einem anderen Menschen. Ein Psychopath bleibt ein Psychopath und ein Gutmensch ein Gutmensch. Ob nun die Entscheidungen und Vorgehensweisen der Protagonisten glaubwürdig sind, stell ich nicht in Frage, da der Mensch meist aus dem Bauch heraus entscheidet und/oder im Affekt handelt, insbesondere in bedrohlichen Situationen.
Let Us Prey / GB/IE / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dem Leibhaftigen (LIAM CUNNINGHAM) verschlägt es in ein verschlafendes Kuhkaff, um seine Angebetete (POLLYANNA MCINTOSH) für sich zu gewinnen. Dort angekommen landet er prompt in Zelle 6. Einige andere Inhaftierte leisten Six Gesellschaft und natürlich trägt jeder von Ihnen dunkle Geheimnisse mit sich, denn keiner von uns ist frei von Schuld. Wenn diese Sünden nicht bis spätestens Mitternacht gebeichtet werden, kommt ihnen das teuer zu stehen. In Form von schmerzhaften Erinnerungen bzw. Flashbacks bekommen die Protagonisten zu sehen und vor allem zu spüren, was zu tun ist, doch wer hat den Mumm dazu?.
Die Atmosphäre ist dicht, düster und beklemmend und mit einem Carpenter'esken Score unterlegt. Auch die Ausgangslage erinnert an ASSAULT ON PRECINCT 13 und das reduzierte Spiel LIAM CUNNINGHAMS wirkt sehr bedrohlich. Stunde Null rückt immer näher und die Lage spitzt sich immer weiter zu. Der Film ist anfangs mysteriös und wird dann immer actionreicher und gorelastiger. Ein wirklich toller, kleiner und nervenaufreibender Mystery-Horror-Thriller mit einem Ende, dass mich zwar etwas verwirrt hat, aber dennoch nicht enttäuschte.
Creep Van - Terror auf vier Rädern / US / 2012 die einzigen positiven Aspekte des Films sind die meisten handgemachten FX und der Twist am Ende, auch wenn der Twist die Welt der Twists nicht auf den Kopf stellt. Ansonsten bietet dieses Machwerk eine hanebüchene Handlung die stümperhaft und langweilig erzählt wird, sowie eine billige Optik und grottenschlechte Schauspieler und Dialoge.
Frankenstein vs. the Mummy / US / 2015 aufgrund des Titels und dem Cover, habe ich eine potentielle Trashperle erwartet, wurde aber bitter enttäuscht. Die Darsteller und Dialoge sind unterirdisch und der Film nimmt sich viel zu ernst. Wie von fesman erwähnt sieht man hier 2 parallel laufende Handlungen, die nach einer halben Ewigkeit ineinander laufen und dann zur Grusel-Schmonzette werden. Die Mumie (BRANDON DESPAIN) sieht ziemlich gut aus, aber der Homunkulus (CONSTANTIN TRIPES) sieht aus wie eine Mischung aus Alice Cooper und dem Castle Freak. Es gibt etwas Blut, aber überwiegend gähnende Langeweile. Die Laufzeit ist absolut unvertretbar für das dünne Script.
You Can't Kill Stephen King / US / 2012 die Idee ist nicht übel, aber an der Umsetzung haperts gewaltig. Es gibt jede Menge Anspielungen, Zitate und Erklärungen zu Stephen King-Romanen, damit auch Leute die keine Stephen King-Experten sind, verstehen was da abgeht. Anfangs werden alle Figuren inklusive welche(s) Klischee(s) sie erfüllen sollen vorgestellt - auch eine gute Idee. Der Humor ist hier und da stumpf, passt aber meistens ganz gut. Leider ist der Film trotz seiner geringen Laufzeit überwiegend langweilig und die Kills rar gesät und unspektakulär. Das Ende ist dann wieder ganz in Ordnung, lockt aber auch keinen mehr hinterm Ofen hervor.
Maniac Cop 2 - Butcher in Blue / US / 1990 die Fortsetzung setzt storytechnisch nahtlos am Vorgänger an und nach kürzester Zeit passiert etwas recht unerwartetes. Bis dahin werden aber einige neue Charaktere eingepflegt, die das Geschehen in Sachen Polizeiarbeit vorantreiben. Schön ist, dass die Fortsetzung nicht die gleiche Story wie der Vorgänger auffährt, sondern komplett andere Handlungsstränge einbindet. Matt Cordell (ROBERT Z'DAR) findet einen abgedrehten "Freund" namens Turkell (LEO ROSSI) mit dem er seinen Rachefeldzug durchziehen will. Er befreit ihn mit Brachialgewalt aus dem Kittchen und dann gibts eine wilde Spritztour mit einem gekaperten Bus in Richtung Sing Sing. Matt möchte nämlich seinen Peinigern einen Besuch abstatten, um am Ende als "menschliche" Fackel allen die Show zu stehlen. Neben Action und brutalen Kills gibt es auch Brüste und ein paar humorvolle Szenen zu sehen. In diesem Teil lässt sich auch teilweise erahnen, dass Matt Cordell aus dem Jenseits wiederkehrte um Rache zu nehmen, also ist er wohl eine Art Geist ... I DON'T KNOW!
All About Evil / US / 2010
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
ALL ABOUT EVIL ist eine kleine, aber feine Hommage an das Grindhouse-Kino und insbesondere an den Godfather of Gore, HERSCHELL GORDON LEWIS. Ein bunter, abgedrehter und makaberer Spaß, bei dem vermutlich mit voller Absicht Overacting praktiziert wird, das einigen nicht gefallen wird. Trotz dessen ist ALL ABOUT EVIL ein wirklich außergewöhnlicher Genrebeitrag, als die graue Maus Deborah Tennis (NATASHA LYONNE) nach dem Tod ihres über alles geliebten Vaters am Boden zerstört und das einzige was er ihr hinterlässt, sein ganzer Stolz ist. Und zwar das Filmtheater in dem Exploitation- und B-Movies des Horror-Genres laufen. Nachdem Deborah mehr oder weniger im Affekt ihre böse Stiefmutter killt – weil sie ihr das Lichtspielhaus wegnehmen will, um daraus eine Pension zu machen – findet sie plötzlich ihre wahre Bestimmung. Papis kleine Prinzessin hat nämlich Starqualitäten und sollte ein großer Filmstar werden. Da der Mord an ihrer Stiefmutter auf der Überwachungskamera festgehalten wurde und zufällig auf der Kinoleinwand landete, scheint die Chance endlich gekommen zu sein. Die Kinobesucher sind nämlich nach Sichtung des Snuff-Kurzfilms aus dem Häuschen und wollen mehr. Also gibt Deborah ihnen mehr und schart eine Gruppe Psychos um sich, die ihr bei den Inszenierungen helfen sollen. Deborah ist selbstverständlich der Star, das Genie dahinter und zugleich Drehbuchautorin, Regisseurin und Schauspielerin. In Wahrheit ist das jedoch alles nur Schein.
Dead Meat - Stirb und friss! (OT: Dead Meat) / IE / 2004
... ist ein kurzweiliger und kostengünstig inszenierter Zombiefilm von der grünen Insel. Aus seinen bescheidenen Mitteln holt er dennoch das Beste heraus.
Okay, die Schauspieler sind akzeptabel, die Dialoge zweckmäßig, die Maske miserabel und die Story die übliche Zombie-jagt-Mensch-Hatz. Aber dafür ist die Synchro halbwegs in Ordnung, die irische Landschaft ist rau und wunderschön, die meisten Effekte sind nicht von schlechten Eltern und weil der Streifen kurz und knackig daherkommt, entsteht auch kaum Langweile.
Er spiegelt auch viel Lokalkolorit wider wie Schafe, Rinder, Schieberkappe, Hurling und Whiskey. Es gibt gelegentlich auch witzige Passagen bzw. spleenige Figuren (ob nun gewollt oder nicht?) und auch ein paar nette Einfälle, wie schlafende Untote oder eine Zombie-Kuh.
Ich habe schon weitaus schlechtere Machwerke gesehen, also alles im grünen Bereich.
Maniac Cop / US / 1988 ist ein gelungener Genremix aus Action-Krimi, Cop-Thriller und Slasher mit einem namhaften Cast, tollem 80er Charme und auch etwas Witz. Heutzutage wirkt MANIAC COP etwas over the top und daher ein bisschen trashig, aber dem einen oder anderen könnte das too much sein. Ich sah die ungeschnittene Langfassung und wenn man die Story auf die Grundmauern runterreißt, folgt sie den üblichen Slasher-Motiven, aber dies wird eben durch die Mischung aus Krimi (Ermittlungsarbeiten), Action (Schießereien, Verfolgungsjagden), Thriller (falscher Verdächtiger) und Slasher (deftige und einfallsreiche Kills) aufgewertet. Es gibt zwar ein paar Ungereimtheiten, aber die werden durch den Spannungsbogen und dass man für diese Zeit und das Budget das Beste rausgeholt hat wettgemacht. Leider bleibt im Verborgenen was Matt Cordell (ROBERT Z'DAR) eigentlich genau ist? ... Zombie, Geist oder was auch immer. Er ist auf jeden Fall ein mit Bärenkraften ausgestatteter und scheinbar unsterblicher schweigender Bulle, der hier und da an Jason Vorhees erinnert.
Helldriver (OT: Nihon Bundan: Heru Doraibâ) / JP / 2010
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich sah die ungeschnittene Exportfassung, die um einiges kürzer ist als die japanische Version von knapp 2 Stunden. HELLDRIVER ist eine absolute Trash-Granate aller erster Güte, die ihres Gleichen sucht. Im Gegensatz zu vielen anderen japanischen Filmen dieser Art, bietet HELLDRIVER eine passable Synchro, einen passenden rockigen Score und sogar eine echt gute Story, wenn man ihr denn folgen kann. Denn man bekommt beinahe nonstop vor Kreativität überschäumende, groteske, bizarre und skurrile Absurditäten ins Gesicht gedonnert. HELLDRIVER hat mir zudem sehr gut gefallen, da er nicht so viel wert auf alberne, infantile Slapstick-Einlagen legt, sondern sich auf die Gore- & Splatter-Action konzentriert und daher etwas "ernster" wirkt. Auch wenn die Bezeichnung "ernster" in diesem Zusammenhang völlig daneben gegriffen ist. Hin und wieder gibt es sogar einige echt gute, trockene Gags. Die handgemachten FX sind überragend und die billigen CGI-FX schmälern das Gesamtbild nicht, da es zum Trash-Overkill passt. Einige Szenen/Bilder setzen Maßstäbe, denn sie wirken wie ein Trip auf Ayahuasca.
Antropophagus II - Das Biest kehrt zurück (OT: Rosso Sangue / AT: Absurd - Ausgeburt der Hölle) / IT / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
JOE D'AMATO plante diesen Film eigentlich als Fortsetzung zu MAN-EATER - DER MENSCHENFRESSER bzw. ANTROPOPHAGUS. Doch der Hauptdarsteller GEORGE EASTMAN war mit dem Drehbuch nicht einverstanden, da er auch schon mit dem Vorgänger unzufrieden war und schrieb daraufhin unentgeltlich ein neues Drehbuch. Aus vermutlich Vermarktungszwecken wird einem dennoch eine Fortsetzung suggeriert, obwohl die Filme inhaltlich keine Gemeinsamkeiten aufweisen. GEORGE EASTMAN hat meines Erachtens gute Arbeit geleistet, denn die Story ist im Vergleich zum Vorgänger bei Weitem besser. Aber aus heutiger Sicht dennoch formelhaft. Der Killer besitzt diesmal beinahe übermenschliche Kräfte. Das hat mich an Michael Myers und/oder Jason Vorhees erinnert. Anders als sein "Vorgänger" legt der Film nicht zu viel Wert auf Gruselstimmung bzw. Atmosphäre, sondern eher auf Spannung und eine hohe Dichte an Gore-Effekten. Die auch etwas besser sind als bei MAN-EATER. Der Score ist auch überwiegend passend und nicht so nervig wie bei ANTROPOPHAGUS. Ich sah die Langfassung, die auch tatsächlich einige Längen aufwies. Vermutlich ist die kürzere, aber dennoch ungeschnittene, Fassung knackiger inszeniert. Doch für einen 81er-Low-Budget-Italo-Schocker ist der Film sehr gut.
Man-Eater - Der Menschenfresser (OT: Antropophagus) / IT / 1980 bietet eine simple Geschichte, die mit schlechten Schauspielern und Dialogen träge erzählt wird. Bekanntheit erlangte der Film wohl nur durch seine Beschlagnahmung, doch aus heutiger Sicht wirken die Effekte sehr billig und unrealistisch, auch wenn die Intentionen dahinter abscheulich sind. Untermalt wird das Geschehen durch einen meist unpassend wirkenden 70er-Synthie-Sound. Summa summarum sollte man sich als Hardcore-Horrorfan dieses Machwerk mal zu Gemüte führen, aber einmal anschauen reicht.
Lady Frankenstein (OT: La Figlia di Frankenstein / AT: The Daughter of Frankenstein) / IT / 1971 ist ein Low-Budget Exploitation-Streifen der sich dem altgedienten Frankenstein-Motiv bedient. Im Grunde wird einem eine recht langwierige Gruselmär über Liebe, Intrige und Größenwahn erzählt. Die Maske des Homunkulus (PAUL WHITEMAN) ist miserabel und die Kills sind ziemlich stumpf und unblutig. Selbst Lady Frankensteins (ROSALBA NERI) Brüste können die Grusel- und Spannungsarmut nicht rausreißen.
Vampire Girl vs. Frankenstein Girl (OT: Kyûketsu Shôjo Tai Shôjo Furanken) / JP / 2009 ist einer dieser skurrilen und an Kreativität übersprühenden Nippon-Fun-Splatter. Man sollte über das Gezeigte nicht großartig nachdenken und einfach die Freak Show der Absurditäten auf sich einrieseln lassen. Es wird einem eine Teenie-Vampir-Frankenstein-Schmonzette serviert mit infantilen Slapstick-Einlagen, bizarren Figuren, Mutationen und abgedreht billigen Splatter-Effekten.
Red Machine - Hunt or Be Hunted (OT: Into the Grizzly Maze / AT: Endangered, Last Frontier) / US/CA / 2014 ist eine solide Mischung aus Action-Abenteuer und Tier-Horror mit leichten Ansätzen eines Familiendramas. Der namhafte Cast macht seine Sache, soweit es die geradlinige Story ohne große Überraschungen hergibt, gut. Die Szenen mit dem echten Bären werden oftmals in Nahaufnahmen und wilden Schnitten gezeigt. Vermutlich um den Bären und den Schauspielern nicht zu viel zu zumuten und sie in Gefahr zu bringen. Aufgrunddessen kommen auch einige minderwertige CGI-Effekte zum Einsatz. Wenn man über all dies hinwegsehen kann, bietet Red Machine aber spannende B-Unterhaltung.
Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis / US / 2014 JAKE GYLLENHAALS Darstellung eines abgemagerten, hochambitionierten, analytisch begabten, eloquenten, zynischen und sensationsgeilen Soziopathen, der anscheinend jegliche Ethik und Moral verloren hat oder vielleicht nie besaß, ist grandios und zieht einen sofort in den Bann. Er will mit seiner "Firma" (Video Production News) das nächste Level erreichen und macht die Leute um sich herum skrupellos von ihm abhängig. Wer Lou Bloom in die Quere kommt, dem kommt es teuer zu stehen, denn er hat seine Berufung gefunden, für die er, wenn es sein muss, Unfallorte manipuliert, Informationen zurückhält oder einen 187 inszeniert und im wahrsten Sinne über Leichen geht. Obendrein gibt es tolle Nachtaufnahmen der Stadt der Engel und die Kritik am Sensationsjournalismus, die zum Nachdenken anregen soll.
Die 5. Welle (OT: The 5th Wave) / US / 2016 ist ein Film der an junge Zuschauer gerichtet ist, zu denen ich mich nicht mehr zähle. Er ist einer dieser dystopischen Teeniestreifen à la TRIBUTE VON PANEM oder DIE BESTIMMUNG, geht aber eher in die Richtung KRIEG DER WELTEN oder INDEPENDENCE DAY. CHLOE GRACE MORETZ spielt ein High School Girl, das sich stets top gestylt und mit wahnwitzigen Survival-Skills ausgestattet, im Alleingang auf die Suche nach ihrem Bruder macht, während außerirdische Invasoren die Menschheit ausrotten wollen. Natürlich kann man, wenn man bereits etwas älter ist, dem Film Kitsch, Schmalz, Plattitüden, Vorhersehbarkeit und auch Unlogik vorwerfen, aber den meisten jüngeren Zuschauern wird das wohl nicht unbedingt negativ auffallen. Ich fand den Film, wenn man ihn etwas blauäugig betrachtet recht interessant, spannend und unterhaltend.
Howl - Endstation Vollmond / GB / 2015 der von seinem Job ausgelaugte Zugbegleiter Joe (ED SPELERRS), der gerade durch eine Ablehnung als Supervisor noch weiter runtergezogen wurde und nun widerwillig eine nächtliche Doppelschicht einlegen muss, hat nachdem der Zug mit etwas kollidierte und der Lokführer spurlos verschwunden ist, die undankbare Aufgabe für die Sicherheit der despektierlichen Fahrgäste zu sorgen. Joes einziger Lichtblick ist die Servicekraft Ellen (HOLLY WESTON), in die Joe "heimlich" verknallt ist. Nach kollektiven Bedrängen Joes verlassen die Insassen den Zug und treffen auf den Lokführer, daraufhin steuern sie panisch zurück in den Zug und das Geschehen nimmt allmählich seinen Lauf. Das Setting im "beengten" Zug ist erfrischend und die unterschiedlichen sympathischen/unsympathischen Charaktere sind passabel. Die Werwölfe sehen auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig aus, doch wenn so ein Vieh vor mir stünde, würden mir die Knie schlottern. Die Story ist nicht sehr umfangreich und weist einige Längen und gigantische Logiklöcher auf. Die Spannung hält sich auch in Grenzen, dennoch hat der Film einige nette Szenen inne, doch bleibt letzten Endes leider nur Durchschnitt.
JeruZalem / IL / 2015 ist eine schwache Mischung aus CLOVERFIELD und KATAKOMBEN mit religiösem Touch. Die Idee, dass Geschehen durchs Google Glass zu sehen ist ganz nett. Das Setting ist auch Klasse, doch leider braucht der Film eine ganze Weile bis er in Fahrt kommt, dass erinnert mich an einige ELI ROTH-Filme, wie HOSTEL und AFTERSHOCK, denn der Anfang gestaltet sich mit Abfahrt, Ankunft, Leute kennenlernen, Sightseeing, Party und noch mehr Sightseeing und Party. Bis dann endlich die "Hölle" losbricht und alle in Panik ausbrechen, Sirenen heulen, das Militär hart durchgreift und riesige Dämonen die Stadt unsicher machen. An diesem Punkt schleicht sich etwas Spannung und Atmosphäre ein, die dann aber zum Schluss durch religiösen Nonsens zunichte gemacht wird. Es gibt weitaus schlechtere Found Footage-Filme, aber JeruZalem schafft es nicht über das Mittelmaß hinaus.
Charlie's Farm / AU / 2014 ist ein typischer kostengünstig runtergekurbelter Backwood-Slasher nach bekannten Schema und ohne Netz und doppelten Boden. Leider kommt Charlie erst in den letzten 30 Min. zum Zug und dezimiert im Eiltempo in teils, teils ganz ansehnlichen Kills einem nach dem anderen. Die ersten 60 Min. sind zwar viel zu lang bis es wirklich in die Vollen geht, aber sie sind nicht unbedingt komplett belanglos und ermüdend, wie bei vielen anderen Vertretern dieses Genres. In den ersten 60 Min. wird nämlich die Legende um Charlie bzw. seiner Eltern bzw. der Farm in Rückblenden erzählt. Natürlich trieft diese Legende auch nicht vor Kreativität, ist aber immer noch besser als 'ne Stunde irgendwelchen "Teens" beim Party machen usw. zuzusehen. Charlie selbst ist wirklich ein riesiger und angsteinflößender Mistkerl, der aber viel zu kurz kommt und #SPOILER# wirklich alles wegrotzt, d. h. es gibt nicht mal ein Final Girl/Boy. Nichtsdestotrotz kann man sich Charlie's Farm ruhig mal anschauen, wenn man nicht zu viel erwartet.
Martyrs / FR/CA / 2008
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
MARTYRS ist ein unkonventionell erzähltes Psychodrama, dass sich im späteren Verlauf zum Torture Porn entwickelt. Der Film beginnt, wo andere Filme aufhören und das mit schonungsloser Brutalität.
Nachdem die 10 jährige Lucie (MYLENE JAMPANOI) nach monatelangen Entbehrungen dem Wahnsinn nahe ist und ihren Peinigern entkommen konnte, will sie 15 Jahre später mit ihrer Freundin Anna (MORJANA ALAOUI) der Sache auf den Grund gehen. Anna scheint die einzige zu sein die ihr die Geschichte abkauft, doch als Lucie ohne Vorwarnung und in Begleitung heftiger psychotischer Schübe ein Massaker bei einer scheinbar ganz normalen Familie anrichtet, zweifelt Anna allmählich an Lucies Zurechnungsfähigkeit. Als Lucie durch ihre Halluzinationen Suizid begeht, wird die Nebenfigur Anna plötzlich zur Hauptfigur. Nachdem Anna völlig verstört und ungläubig in ihrer Verzweiflung etwas Ordnung schaffen will, entdeckt sie einen geheimen Zugang, der sie zu einem Verlies führt, in dem eine gepeinigte Frau vor sich hin vegetiert. Anna will ihr helfen und ist sich nun bewusst, dass ihre Freundin Lucie mit allem recht hatte und die ganz normale Familie nur ein Trugbild war. Das Geschehen bleibt nicht lang unbeachtet und die "Organisation" stürmt in das Haus und macht Anna zum Teil ihres perfiden Experiments, dem titelgebenden Martyrium.
Es wird kurz erklärt worauf das Martyrium hinausläuft, und zwar einen Bewusstseinszustand zwischen Leben und Tod zu erreichen. Die "Organisation" möchte also etwas über den Sinn des Lebens bzw. etwas über das Leben nach dem Tod erfahren. Das Martyrium mag einigen dröge, langwierig und grausam erscheinen und genau das ist es auch, was Anna tagein, tagaus durchleiden muss. Als Anna einige der Wenigen ist, die diesen Zustand erreicht und noch den letzten Schritt des Martyriums überstehen muss, ist die "Organisation" aus dem Häuschen und lädt ihre "Anhänger" ein um ihren Triumph zu feiern. Der Kopf der "Organisation" lässt sich im Vorfeld Annas Odyssee ins Ohr flüstern, das bleibt dem Zuschauer verwehrt. Daraufhin tut der Kopf etwas sehr unerwartetes. Dem ein oder anderen könnte das Ende enttäuschen, doch als ich darüber nachdachte wie der Film an diesem Punkt plausibel hätte enden können, hatte ich zwei Alternativen, die aufs Gleiche hinauslaufen. Daher finde ich auch das Ende phänomenal, aufgrund seiner Andersartigkeit.
Auge um Auge - Out of the Furnace / US/GB / 2013 ist ein atmosphärisch dichter und beklemmend ruhig inszenierter Rachethriller mit starkem Drama-Anteil und grandioser Besetzung. Die Handlung ist geradlinig und bietet keine großen Überraschungen, aber diese Mängel werden durch das tolle Schauspiel schnell wettgemacht.
Freaks of Nature / AT: The Kitchen Sink / US / 2015 die abgedrehte Idee hörte sich interessant an und hätte vermutlich auch jede Menge Potential, denn immerhin spielen neben Menschen auch Vampire, Zombies und zu allem Überfluss Aliens mit. Leider wird aus alledem nicht sonderlich viel gemacht und alle "Kreaturen" bleiben blass und unausgereift, die Story ist unkreativ und der Humor läuft auf Sparflamme. Gut, der Film hat eine heitere Grundstimmung und langweilt auch nicht auf ganzer Linie. Es gibt ein paar gute Gags, Effekte und Actioneinlagen, doch das wird leider nicht ausreichen, um sich zumindest in mein Gedächtnis einbrennen zu können.
Snowpiercer / FR/KR/US / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das letzte bisschen Menschheit ist in der ratternden Arche "gefangen", da die Welt unter Schnee und Eis begraben ist. Die letzen Überlebenden werden dennoch klassifiziert und in einer Kaste gehalten. Im letzten Waggon herrschen Angst, Hunger und Krankheiten, während die Passagiere in den vorderen Waggons in Luxus schwelgen und allen Todsünden rühmen. Denn ein Schuh gehört an den Fuß und nicht auf den Kopf. Ein Hut gehört auf den Kopf und nicht an den Fuß. Man muss seinen vorbestimmten Platz in der heiligen Maschine akzeptieren. Doch davon haben die Passagiere im letzten Waggon die Schnauze gestrichen voll und treten die Revolte/Revolution an, in dem sie sich von Waggon zu Waggon durchschlagen, doch dabei stoßen sie auf heftigen Widerstand. Man bedenke, dass es sich um die Adaption einer Graphic Novel handelt, darum können einige Figuren, Gewalteinlagen und Geschehnisse skurril und grotesk wirken. Es gibt ein paar wenige minderwertige CGI-Effekte, dafür werden aber die Gewaltspitzen in nahezu poetischen Bildern festgehalten. Ob die Sozialkritik bzw. die Parabel auf unsere Gesellschaft nun feinsinnig und subtil oder grobschlächtig und mit dem Holzhammer daherkommt, ist relativ und jedem selbst überlassen, wie jenes aufgefasst wird. Natürlich war mir die Kritik schnell bewusst und durchzog den gesamten Film, aber stand für mich eher im Hintergrund. In erster Linie sah ich einen surreal anmutenden, dystopischen Science-Fiction-Actioner mit tollem Plot, tollen Charakteren und tollem Twist. Neben den bereits erwähnten minderwertigen CGI-Effekten, finde ich das schockierend pessimistische Ende nicht optimal, deswegen bekommt SNOWPIERCER auch keine 10 Punkte von mir, aber gute 9 sind durchaus drinne.
Mörderspinnen - Es gibt kein Entkommen, wenn die Spinnen kommen (OT: Kingdom of the Spiders) / US / 1977 die positiven Aspekte des Films sind der Country-Score, die Landschaft Arizonas, die echten Spinnen und ihre Hügel, einige vermutlich unfreiwillig witzige Momente und die Bilder ganz am Ende des Films. Die Story ist ganz passabel, doch leider sehr spannungsarm inszeniert, daher wirkte der Film sehr langwierig und BILL SHATNERS Machogehabe sehr unsympthisch auf mich.