999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Therapie für einen Vampir (OT: Der Vampir auf der Couch / AT: Im Schatten des Spiegels / Therapy for a Vampire) / AT/CH / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Narration ist das ein oder andere Mal etwas hölzern und die Dialoge vereinzelt ein wenig gestelzt, sodass das sympathische Treiben oftmals an Theater erinnert.
Gelegentlich ist das Beziehungs-Karussell aber auch ganz flott und mit Wortwitz gespickt. Doch letztlich fehlt es an Biss, obwohl das Spiel mit Motiven und Verweisen recht amüsant und unterhaltsam ist und das ohne in Albernheit und Langeweile abzudriften, das auch am gut aufgelegten Cast liegen könnte.
Schön bebildert ist das Ganze auch, doch die Beleuchtung erinnert abermals an Theater. Ein düsterer Farbfilter hätte vielleicht mehr Horrorstimmung erzeugt, obwohl man nicht wirklich einen Horrorfilm erwarten sollte, da trotz Vampirismus die Betonung auf Komödie liegt – genauer gesagt auf Beziehungskomödie.
Eine Vampir-Beziehungskomödie, deren Humor feinsinnig ist, also nicht zu derb und schwarz. Seichte Unterhaltung.
Beneath - Abstieg in die Finsternis (OT: Beneath / AT: Abstieg in die Finsternis) / US / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Eine Stärke des Films ist, dass er zum Großteil in einem Bergwerk spielt, was generell eine finstere Klaustrophobie generiert.
Es dauert auch nicht sonderlich lange, bis ein Stolleneinsturz eine äußerst dichte und beklemmende Stimmung sowie Spannung aufbaut, als beinahe minutiös immer bedrohlicher wirkende Momente folgen.
Vom Grubenunglücks-Thriller wandelt sich das Szenario in der Folge dezent zum Horror, deren Anleihen im Laufe der Zeit immer mehr in den Vordergrund rücken, in Form von schrecklichen "Halluzinationen“, die als gezielt eingesetzte Schocker relativ solide funktionieren.
Die Lage spitzt sich zu, die Luft wird knapper, die Nerven liegen blank, austretende Gase machen zu schaffen, man will sich an die Gurgel gehen und Hilfe lässt auf sich warten. Trotzdessen stellt sich eine Bindung zu den Figuren nur leidlich ein, während die Mimen treffend besetzt sind und jeder innerhalb seiner Rolle zu überzeugen weiß.
In Anbetracht der auftretenden Panik und genügend Konfliktpotentials, hätte man die Anfeindungen und Auseinandersetzungen noch intensiver und drastischer darstellen können. Aber dabei handelt es sich bereits, um Meckern auf hohem Niveau.
Eine weitere Stärke des Films ist aber, dass man lange Zeit im Unklaren gelassen wird, was dort unter Tage los ist. Sind es der Sauerstoffmangel und/oder die giftigen Gase, die die "Halluzinationen“ auslösen, oder ist es etwas völlig anderes?
Dass sich zum Schluss die Legende von einst verschütteten Minenarbeitern bewahrheitet und man den paranormalen Weg eingeschlagen hat, hat mich nicht besonders umgehauen, aufgrund der Berechenbarkeit der gespenstischen Konventionalität.
Lifespan - Das Geheimnis des Lebens (OT: Lifespan / AT: Das Geheimnis des Lebens / Le secret de la vie) / NL/GB/BE/US / 1975
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
LIFESPAN - DAS GEHEIMNIS DES LEBENS ist ein intelligentes Suspense-Drama, welches sich entschleunigt, zurückhaltend und intellektuell einer interessanten Thematik widmet und diese in eine faszinierende Geschichte über die Suche nach Unsterblichkeit bettet.
KLAUS KINSKI übernahm nur eine kleine Rolle, als nebulöser Pharmazeutiker aus der Schweiz, die dennoch von Bedeutung ist.
Die Hauptrolle übernimmt HIRAM KELLER als junger, engagierter Wissenschaftler Dr. Ben Land, der die Nachforschungen eines Kollegen, der Selbstmord begangen hat, aufgreift und entdeckt, dass er kurz davor stand, ein Mittel zu entwickeln, um den Alterungsprozess zu stoppen. Zunächst distanziert, wird er immer besessener, desto näher er der Entschlüsselung des Geheimisses kommt. Wobei eine Affäre mit der auf Bondage abfahrenden Geliebten des verstorbenen Kollegen, sowie der nebulöse Pharmazeutiker aus der Schweiz, seine Neugierde des Weiteren anstacheln.
Science-Fiction über Gerontologie mit Mystery-Einschlag, die sich mit dem Versuch beschäftigt, den Tod zu überwinden, wunderschön in Amsterdam gedreht, hält überdies ein Voiceover die Dinge in der Spur.
Das Ende lässt die Geschehnisse in der Luft hängen, was ich als Kniff sehe, um zum Nachdenken anzuregen.
Bad Spies (OT: The Spy Who Dumped Me) / US/CA / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die weibliche Buddy-Actionkomödie BAD SPIES katapultiert Audrey (MILA KUNIS) und Morgan (KATE MCKINNON) in die Welt der Spionage, wobei sie eine Kamikaze-Mission nach Europa verschlägt, welches sich baldigst, als Minenfeld herausstellt.
Der Eurotrip zweier naiver, US-amerikanischer Freundinnen nach Wien, Budapest, Prag, Berlin und Amsterdam liefert die Rahmenhandlung, um im entsprechenden kulturellen und architektonischen Hintergrund, kompromisslose Verfolgungsjagden und nicht gerade zimperliche Actionszenen bieten zu können, sowie augenzwinkernd allerlei Klischees des Agenten- und Actionfilms durch den Kakao zu ziehen, wenn die BFFs innerhalb dieser skurrilen Ausnahmesituation über sich hinauswachsen.
BAD SPIES will nichts weiter sein als lockere Unterhaltung, was nur teils funktioniert. Weil aufgrund der harten Kontraste die Symbiose kränkelt, wenn harmloses Geplänkel von brutalen Morden gebrochen wird. Die Kreuzung aus Feelgood-Movie, Splatter-Streifen und Haudrauf-Frauenpower-Klamauk ist schon gewöhnungsbedürftig. Insbesondere, wenn bemüht in die obligatorische Romantik-Kiste gegriffen wird, wirkt das neben der ausufernden Gewalt schlichtweg fehl am Platz. Der Spagat zwischen alledem gelingt eben nicht immer, aber immer öfter(!!!)
Die Chemie zwischen MILA KUNIS und KATE MCKINNON scheint soweit zu stimmen, doch auch ihre Charaktere sind sehr konträr, sodass die Freundschaft zwischen zwei solch unterschiedlichen Frauen etwas unglaubhaft erscheint. Audrey ist eher nachdenklich, zurückhaltend und leicht melancholisch, wohingegen Morgan quirlig, überdreht und nervtötend auf Krawall gebürstet ist, dass GILLIAN ANDERSON nur mit dem Augen rollen kann, als Geheimdienst-Chefin und weibliches Vorbild.
Mit IVANNA SAKHNO als Nadejda, bekommen es die Amateur-Agentinnen tatsächlich mit einer angsteinflößenden Gegenspielerin zu tun, samt irren Blick und schmerzhafter Akrobatik.
Unterm Strich haben wir hier einen bunten Strauß Blumen, bei dem für jeden etwas dabei ist, außer wenn man auf dieses und jenes allergisch reagiert.
6 Autos mit Schaltgetriebe.
Evolution (AT: Ivan Reitman's Evolution) / US / 2001
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Wir wünschen einen angenehmen Weltuntergang.
EVOLUTION ist eine herrliche Science-Fiction-Komödie mit DAVID DUCHOVNY in der Hauptrolle, der seinem Metier die Treue hält.
Auch der Rest der hochkarätigen Besetzung ist für einige Lacher gut und spielt sich die Bälle zu, wie ORLANDO JONES, SEANN WILLIAM SCOTT, JULIANNE MOORE und DAN AYKROYD.
Die rasendschnelle, extraterrestrische Evolution ist kurzweilig und kreativ gestaltet. Außerdem nimmt sie sich selbst nicht zu ernst.
Die Effekte in Handarbeit sind Spitzenklasse, doch die aus dem Computer sind ziemlich trashig, was den sonst hochwertigen Eindruck der Produktion arg mildert.
Dennoch haben wir es hier mit einer aufregenden Expedition in neue Welten zu tun, die zugleich ein ulkiges Treiben darstellt und dessen Highlight ein Löschfahrzeug voll Anti-Schuppen-Shampoo der Marke „Head & Shoulders“ ist.
Deep Impact (AT: Impact) / US / 1998
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Grundsolider und absolut sehenswerter Katastrophenfilm, in dem aber nicht die Katastrophe im Vordergrund steht, sondern das Schicksal der Menschen, der Menschheit.
Die Handlung staubt zwar keinen Innovationspreis ab und wird gemächlich aufgebaut, doch ist interessant genug, um verdammt unterhaltsam und phasenweise äußerst spannend zu sein, woran wohl auch die herausragend gute Besetzung einen großen Teil beiträgt.
Dass die Geschichte im weiteren Verlauf vor Pathos und Kitsch anfängt zu triefen und ordentlich auf die Tränendrüse drückt, stört mich überhaupt nicht. Denn gelegentlich braucht es, braucht man genau so etwas, damit es einen packt – wenn man nicht allzu hartherzig ist.
Ghostbusters (AT: Ghostbusters 3 / Ghostbusters: Answer the Call) / US/AU / 2016
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Ich finde das Reboot mit weiblichen Pendants gar nicht so übel, wie es bei der Allgemeinheit abschneidet. Das liegt vielleicht daran, dass ich mir gelegentlich Komödien anschaue, die auf Frauen gemünzt zu sein scheinen, und mich auch von denen oft gut unterhalten fühle bzw. mit dem Humor meistens etwas anfangen kann, der häufig aus viel nervigem Geplapper, peinlicher Situationskomik, vulgären Schenkelklopfern und Gender-Kalauern besteht. Obwohl das so ist, ist meines Erachtens oftmals eine hohe Trefferquote dabei, so auch bei GHOSTBUSTERS (2016). Von Vorteil ist es selbstverständlich, wenn man sich von Intellektualität verabschiedet und zwischendurch gerne mal niveauloses Terrain betritt.
GHOSTBUSTERS (2016) ist jedenfalls schnieke aufgemacht, ob die Effekte, die Designs der Geister, die Ausrüstung der Geisterjäger und ihr Automobil.
Die Charaktere sind zwar Stereotype, doch ergänzen sich hervorragend und machen bisweilen Laune. Für die größten Lacher sorgt aber wohl CHRIS HEMSWORTH als unterbelichtete Empfangsdame, die er schön trocken rüberbringt.
Die Geschichte rollt die Gründung der Geisterjäger von vorne auf und wird flott erzählt, garniert mit viel Action. Vielleicht sogar etwas zu viel Action, da es an ruhigen Momenten hapert, in denen sich die Charaktere hätten entwickeln können. Auch der Gegenspieler bleibt eher blass in Erinnerung.
Aufgüsse von Klassikern haben generell einen schweren Stand, doch der heraufbeschworene Shitstorm ist für mich nicht nachvollziehbar, denn das Finale zieht zumal alle Register der bombastisch-ektoplastischen Geister-Sause und entschädigt einige Mängel. Anspielungen und Cameos aller noch lebender Ghostbusters auf/aus die/den Originale/n sowie ein Wiedersehen mit SIGOURNEY WEAVER und Slimer muss man auch nicht missen.
Primal Rage (AT: Primal Rage: The Legend of Oh-Mah) / US / 2018
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Es existiert ja bereits eine Palette an Filmen über Bigfoot, doch ich kann mich nicht erinnern, jemals einen gesehen zu haben.
Dieser hat mir „ganz gut“ gefallen, insbesondere durch seinem Trashfaktor und der Komik. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob dies beabsichtigt war, weil der Streifen letztlich wie ein ernstgemeinter Beitrag wirkt, mit latenten Ähnlichkeiten zu PREDATOR.
Doch dass Bigfoot, der einem hässlich geratenen Gorilla ähnelt, in naturalistischer Eishockeyspieler-Montur durchs Dickicht hetzt, also mit Gesichtsmaske sowie Arm- und Schienbeinschoner aus Baumrinde, ist schon ulkig. Genauso ulkig ist es, dieses haarige Ungetüm zu sehen, wie es mit Pfeil und Bogen hantiert oder anfangs ständig hinter einem Baum, Busch oder Stein hervorlugt à la Kuckuck, wo bin ich?
Doch davon abgesehen ist das Kostüm schon geil und Bigfoot sorgt auch für etwaige derbe und vor allem handgefertigte Einlagen, bei deren Härte es mich wunderte, dass sie nicht gekürzt sind. Er hat es speziell auf Köpfe abgesehen, so werden sie eingeschlagen, zerquetscht und abgerissen.
Nach einleitendem Überlebenskampf im reißenden Fluss, schwillt ein Hauch Spannung, als die Protagonisten auf zwielichtige Rednecks stoßen, die ihnen an der Tanke schon nicht koscher vorgekommen sind.
Einen weiteren Handlungsstrang bilden ein Sheriff und sein Deputy mit indianischen Wurzeln, die der Legende eben den Ureinwohner-Mythos verpassen. Wobei ein Ritual in einem Zelt mit bewusstseinserweiternden Substanzen, etwas zu ausgiebig ausfällt, und der Auftritt einer Hexe/Schamanin auch eher für Gelächter sorgt.
Obwohl die Laufzeit etwas zu üppig ist, stimmt das Timing und es wird nie langweilig. Wenn man das Ganze nicht allzu ernst nimmt, kann man durchaus kurzweilig unterhalten werden.
Angriff der Riesenspinne (OT: The Giant Spider Invasion / AT: Invasion of the Giant Spiders / Angriff der Riesen-Spinne) / US / 1975
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Auch wenn ANGRIFF DER RIESENSPINNE zweifelsohne jedes Merkmal eines reinrassigen Trashfilms erfüllt, ist mir der Unterhaltungswert bedauerlichweise zu mager ausgefallen.
ANGRIFF DER RIESENSPINNE erinnert bisweilen an Science-Fiction- und/oder Monsterfilme der 50er-Jahre, durch die bspw. JACK ARNOLD Berühmtheit erlangte.
Insbesondere die billigen Tricksereien sorgen für charmantes Amüsement, doch um einen wohlwollenden Trashfaktor zu generieren, sind die flauschigen Spinnen aus einer anderen Dimension meines Erachtens zu selten im liebreizenden Einsatz.
Die hanebüchene Handlung und besonders das haarsträubende Wissenschafts-Gewäsch, tun zwar ihr bestes, doch irgendwie kommt der Zinnober nicht ausm Knick.
Ich würde zwar behaupten, ein Faible für schlechten Geschmack zu haben, doch ANGRIFF DER RIESENSPINNE konnte mich trotz schwachsinniger Story, dilettantischer Darstellerleistungen, ulkigen Dialogen, absurdem Verhalten und grottigen Effekten nicht vollends umhauen.
Halloween Night - Satan lebt! (OT: Halloween Night / AT: The Damning / Death Mask / Hack-O-Lantern / Satans Wiedergeburt) / US / 1988
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Absurdes Zwischending aus albernem Okkult-Horror, schnarchigem Slasher-Pulp und etwas Sleaze, bei dem ein nerviger Satanisten-Opi seinen leicht zu beeinflussenden und zum eigenbrötlerischen Kraftsportler herangewachsenen Enkel, entgegen jeglichem Familiensinns, an Halloween rituell opfern will, um Satans Wiedergeburt einzuleiten, während zusätzlich ein Killer in Teufelskostümierung in der Kleinstadt Unruhe stiftet.
Eigentlich ist alles am Start bzw. dreist zusammengeklaut, was brauchbaren und kein Klischee auslassenden Spät-Achtziger-Horror-Schund ausmachen könnte, wie Okkultismus, Halloween, nackte Haut, Hardrock und gory Details. Doch leider werden diese Elemente in einer unfassbar unsinnigen und belanglosen Story verwurstet, mit Tanzen, Dating, Stand-Up-Comedy und viel Gewäsch, dass die Handlung kein Stück unterfüttert oder vorantreibt, sondern nur Gelächter auslöst.
Eine der bemerkenswertesten Szenen des Films ist aber, als der vom Satanismus angefixte Enkel einen Albtraum hat, in dem er den Gitarristen/Bassisten der Hardrock-Band D.C. LACROIX gibt, beim Song „Devil’s Son“, und eine dunkelhäutige Dämonenbraut Laserstrahlen aus den Augen schießt und den Enkel per Dreizack köpft.
Cold Skin - Insel der Kreaturen (OT: Cold Skin / AT: L Pell freda / La Piel fría) / ES/FR / 2017
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„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“
Dieses philosophische Zitat von FRIEDRICH NIETZSCHE, welches zu Beginn des Filmes eingeblendet wird, beschreibt den Inhalt ganz gut. Auch wenn der neueste Streich von XAVIER GENS (FRONTIER(S) - KENNST DU DEINE SCHMERZGRENZE?, THE DIVIDE - DIE HÖLLE, DAS SIND DIE ANDEREN!), der die Adaption des Romans „Im Rausch der Stille“ des Autoren ALBERT SÁNCHEZ PIÑOL ist, die tiefgründige Wahrhaftigkeit dieser Worte nicht gerecht wird. Da ich den Roman selbstverständlich nicht gelesen habe, kann ich es auch nicht über ihn aussagen.
Letztlich handelt es sich, um eine in beeindruckend naturalistischen Bildern stimmungsvoll inszenierte Schlechtwetter-Creature-Horror-Mär samt Lovecraft’schen Flair, deren Parabel ebenso schroff, wie die insulare Landschaft durchgezogen wird, und die auf existenzielle Fragen nur banale Weisheiten folgen lässt.
Obwohl die amphibischen Kreaturen ansehnlich sind, die Darsteller reife Leistungen abliefern und der Soundtrack schön dick aufträgt, kann ich nur guten Durchschnitt vertreten, da auf die amphibischen Kreaturen überhaupt nicht eingegangen wird, die Angriffswellen irgendwann zu viel werden und auch wenn harter Tobak durchgekaut wird, der Blick in den Abgrund nicht tief genug ist, damit er in mich hineinblicken konnte.
The 4th Floor - Haus der Angst (OT: The 4th Floor) / US/CA / 1999
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Da der Ärger mit den “Nachbarn“ mit der Zeit diverse potentielle Täter hervorbringt, lädt das Szenario zum Mitraten ein und vermag kleinere Spannungsmomente zu erzeugen.
Doch da derweilen nicht viel dabei herumkommt, verliert sich die Spannung baldigst, da sich eine konkrete Bedrohung erst im Finale zu erkennen gibt.
Letztlich handelt es sich um atmosphärischen Psychoterror im Mietshaus, mit beachtlichem Cast und offensichtlichen Anleihen bei Klassikern, deren mysteriöse Prämisse zwar am Ball bleiben lässt, bis man eben zu der Erkenntnis kommt, dass sie ungenügend umgesetzt ist, insbesondere als die Auflösung recht schwächlich ausfällt.
The Nun (AT: Valak) / US / 2018
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Die Lokation des Klosterschlosses im Teil Rumäniens, welches im Mittelalter hängengeblieben ist, wirkt genauso finster wie jenes Zeitalter, was der Atmosphäre zu Gute kommt, in Sachen Unheimlichsein und Bedrohlichkeit.
Leider ist die Story arg dünn und wirr erzählt. Das wirre Erscheinungsbild kann aber auch daher rühren, dass anstatt der dämonischen Nonne eine Hintergrundgeschichte zu spendieren, der düstere Nonnenterror irgendwann Überhand nimmt und ein Jump-Scare den nächsten jagt, was zur Folge hat, dass die Geisterbahnfahrt eher abschreckt als erschreckt.
Eine fetzige Idee ist aber, dass man TAISSA FARMIGA ins Conjuring-Universum mit aufgenommen hat, die eben wie eine jüngere Version ihrer großen Schwester, VERA FARMIGA, daherkommt und einem deshalb wie ein vertrautes Gesicht vorkommt. Außerdem spielt sie Schwester Irene beachtlich.
Slender Man / US / 2018
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Sorry, vor diesem Film habe ich nie etwas vom Slender Man gehört, daher kann ich auch keinerlei Vergleiche ziehen, zu was auch immer.
SLENDER MAN ist ein dunkel abgefilmtes, harmloses und blutleeres Filmchen, deren Story die übliche Standarkost ist, der heutigen "Horrorfilme" für schreckhafte Teenies.
Das ist nicht unmittelbar ein Problem, wenn der Standardkost nur ein klein wenig Originalität und Innovativität beigefügt wird. Doch das kann ich von dieser Verfilmung des Phänomens nicht wirklich behaupten, da sich die audiovisuell doch äußerst unheimlichen, albtraumhaften Sequenzen, in denen auch der Slender Man größtenteils gekonnt angsteinflößend dargestellt wird, irgendwann nur noch aneinanderreihen, sodass der Gruselfaktor mit der Zeit immens schwindet und Spannungsmomente zur Mangelware werden.
The Inhabitant (OT: El habitante) / MX / 2017
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DER EXORZIST trifft auf DON’T BREATHE!
Nur in arg abgespeckter Form, darum sollte man die Erwartungshaltung etwas tiefer stapeln.
Ja, wir haben es hier mit einem Film zu tun, deren erste Hälfte ein Home-Invasion-Thriller und deren zweite Hälfte ein Exorzismus-Horror ist.
Die drei Schwestern sind sympathisch und erledigen ihren Job solide, wie auch der Rest der Besetzung.
Ein Manko ist aber, dass der Einbruch sehr unprofessionell begangen wird. Die drei Schwestern tragen weder Masken noch Handschuhe und außerdem sagen sie ständig ihre Vornamen lautstark. Doch die drei Schwestern sind auch keine professionellen Einbrecherinnen, sondern tun es aus Zwang.
THE INHABITANT kommt zum Glück schnell in die Pötte, sodass flugs Interesse geweckt wird, als es nach dem Einbruch mysteriös und geheimnisvoll zugeht und sich merkwürdige Dinge ereignen, obwohl man rasch durchschaut, dass das Mädchen besessen zu sein scheint.
Dass die drei Schwestern keine professionellen Einbrecherinnen sind, macht sich zudem anhand ihrer emotionalen Verhaltensweisen bemerkbar, die zwischen Vorurteilen und Misstrauen sowie Hilfsbereitschaft und Hilflosigkeit changieren. Der Grund für ihre Emotionalität während dieser Situation ist, schrecklicher Missbrauch im Kindesalter, den man in Rückblicken zu sehen bekommt und der Empathie für die drei Schwestern herbeiführen soll – was so lala klappt.
Großes Lob verdient NATASHA CUBRIA, die die besessene Tamara mimt und dank Make-up, ihrem diabolisch-breiten Grinsen und dem verschlagenen Blick Gänsehaut beschert und die Anwesenden gegeneinander ausspielt, da sie bzw. der Dämon die dunkelsten Geheimnisse derer kennt und offenherzig ausplaudert.
Als schließlich ein Kardinal zu Rate gezogen wird, gerät das Treiben zwar arg konventionell, doch hält dennoch einige kleinere Überraschungen bereit.
Trotzdessen hält sich die Spannung in Grenzen und auf Blutvergießen wird größtenteils verzichtet, doch die phasenweise bedrückede Atmosphäre, teils intensiv gerate Austreibung und einige Finten halten "ganz gut“ bei Laune.
The Mine - Halloween in der Hölle (OT: Abandoned Mine / AT: The Mine) / US / 2012
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Die Ausgangslage, das Szenario birgt einiges an Potential, dass eine Gruppe junger Leute, Halloween den besonderen Kick verleihen und die Nacht in einer alten Mine verbringen will, um die sich zahlreiche Spukgeschichten ranken, da sich vor genau 100 Jahren dort eine Tragödie zugetragen haben soll, bei der die Familie des ehemaligen Besitzers zu Tode gekommen ist.
Leider kann sich die Ausgangslage, das Szenario lange Zeit nicht wirklich zwischen Spuk und reinem Überlebenskampf entscheiden, sodass auf Dauer keine konkrete Bedrohung auszumachen ist, als die Truppe, ausgestattet mit Helmkameras und Taschenlampen, den unheimlichen Ort betreten um festzustellen, dass nach dem Abstieg in einen Schacht, das Seilende sabotiert wurde und sie gezwungen sind, nach einem anderen Ausgang im Stollen zu suchen, was sie immer tiefer ins ungewisse Dunkel des Berges führt.
Bedauerlicherweise wird bei alledem versäumt, die Figuren interessant zu gestalten, da sie lieber lebende Klischees mimen sollen, die sich außerdem saudämlich verhalten. Insbesondere die Darstellung eines Inders ist fragwürdig und peinlich.
Die Lokation weiß einige Zeit Stimmung zu erzeugen, doch da sie keine Abwechslung liefert, schwindet der Gruselfaktor mit der Zeit immens.
Im letzten Drittel wird zwar ein Twist ausgepackt, den ich nicht kommen sah und der das Ganze nicht zum Totalausfall verkommen lässt, dennoch vermag es diese Wendung nicht, mir mehr Punkte aus den Rippen zu leiern, da es an Schauwerten, Höhepunkten, Originalität, Blutvergießen und spannenden Einlagen zum Mitfiebern mangelt.
Tempus Tormentum / CA / 2018
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Auch wenn der Titel und das Cover, auf dem der 18er-Flatschen prangt, etwas völlig anderes suggerieren, wie zum Beispiel einen Torture Porn, der mit Blood, Guts und Gore spendabel ist, hat der Streifen in Wirklichkeit eine FSK 16-Freigabe.
Darum wird die Erwartungshaltung nicht ansatzweise erfüllt, da man eher einen DAVID LYNCH nachahmen will, wenn er stark von Pilzen und Wodka beeinflusst ist. Ein trippy Katz-und-Maus-Spiel offenbart sich, bei dem die Katzen nur spielen wollen und daher mit Gewaltdarstellungen gehaushaltet wird.
Letztlich haben wir als minimalistische Handlung, eine sinnlose und spannungsarme Hetzjagd, die, weil sie in keinem Fragen beantwortenden Kontext involviert ist, zusehends in Logiklöcher verfällt, und bei der man die Angst, die der Protagonist empfindet, nie spürt, da man keine solide Hintergrundgeschichte bekommt, um eine emotionale Verbindung zu der Hauptfigur oder den Leuten, die ihn jagen, herzustellen.
Durch eine willkommende Stilistik aus verspielter Kameraarbeit, gelungenen Licht- und Farbspielen sowie dem Einsatz von viel Kunstnebel erinnert TEMPUS TORMENTUM an Gothic-Horror und/oder bisweilen sogar Gialli, der 60er- und 70er-Jahre, was für ansprechende Atmosphäre sorgt, wie auch der Synthie-Score, der eher an die 80er angelehnt zu sein scheint.
Man hätte der von selbst tippenden Schreibmaschine mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, doch letztlich ist sie nur eine überflüssige Beigabe, auf die nicht näher eingegangen wird, daher findet man auch keinen Zugang, zu einem eventuellem Interpretationsspielraum.
Schließlich fehlt es an Schauwerten, die vielleicht für Abwechslung gesorgt hätten, und im Übrigen ist die deutsche Synchro kein Vergnügen, doch zum Glück wird wenig gesprochen.
Halloween (AT: Halloween Returns / Halloween H40: Forty Years Later / Halloween: The Next Chapter) / US / 2018
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HALLOWEEN (2018) ist das direkte Sequel vom gleichnamigen Schlitzer-Klassiker, den JOHN CARPENTER 1978 ins Leben gerufen hat, und ignoriert alle anderen Teile. Darum setzen die Ereignisse auch 40 Jahre nach der Nacht des Grauens ein und JAMIE LEE CURTIS ist wie damals, als Laurie Strode im Einsatz, nur eben als gewappnete Großmutter, die als Psychotante abgestempelt wird.
Auch wenn ein Wiedersehen mit der ikonischen Figur des Michael Myers sowie mit Scream-Queen JAMIE LEE CURTIS eine tolle Sache darstellt, bin ich mir unsicher, ob solch eine Rückkehr von Nöten gewesen ist. Denn die Story hat mich gelegentlich doch arg an die originale Fortsetzung HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK erinnert. Bei der originalen Fortsetzung ist meines Erachtens sogar noch mehr los und das Krankenhaus bietet ein interessant(er)es Setting, das auch viele Möglichkeiten für kreative Morde geboten hat.
Klar gibt es trotz einiger Ähnlichkeiten auch unterhaltsame Neuerungen. So nimmt der Nachfolger von Dr. Loomis die Psychoanalyse etwas zu ernst, um Michael Myers zum Reden zu bringen. Und Laurie Strode hat nur auf diese Nacht gewartet, um Michael Myers in die Falle zu locken.
Dennoch gibt es einige Kritikpunkte, wie dass ich gerne den Ausbruch und die Flucht beim Gefangentransport von Michael Myers gesehen hätte als nur davon zu hören. Auch mehr Kills hätten deutlicher gezeigt werden können, anstatt sie zu kaschieren, die Kamera wegzudrehen oder gar nicht darzustellen. Außerdem hätte das Finale stärker ausgearbeitet sein und vielleicht noch mit einer fiesen Schlusspointe einen drauf setzen können, statt es so schnell abzuhaken.
Dennoch haben wir es hier mit einer soliden Auffrischung zu tun, die mit Fanservice aufwartet.
Summer of 84 / CA/US / 2018
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Even serial killers live next door to somebody!
Hommagen auf Filme der 80er sind für mich, als Freund von Filmen der 80er, fast immer eine gute Sache. Insbesondere wenn die Hommagen eigene Ideen miteinbringen, neben dem Huldigen.
Leider kann ich das von SUMMER OF 84 nicht unbedingt behaupten. Darum kam es mir vor, als hätte ich das alles schon mal irgendwo gesehen. Daher wusste ich schnell, wohin die Reise dieses Vorstadt-Suspense-Thrillers gehen könnte, sodass der Film eigentlich nur vom nostalgischen Variieren und seinem Retro-Flair lebt, bei dem es mir speziell der Synthie-Score angetan hat, der für eine gelungene Stimmung sorgte.
Die Story konnte mich nicht sonderlich fesseln und das Szenario in seinen Bann ziehen, weil die Geschichte obendrein sehr behäbig erzählt und die Möglichkeit mit großen Überraschungen zu punkten, letztlich wenig genutzt wird.
Die Rollen der Teens sind klar verteilt und klischiert, was ich aber nicht negativ auslege, weil ich die Figurenzeichnungen, als Verbeugung auf Coming-of-Age- bzw. Jugendfilme jenes Jahrzehnts sehe. Ihre derben Sprüche haben mir aber nicht besonders gefallen.
Viel Zeit geht drauf, für paranoides Detektiv spielen samt naivem Grusel, bis der Schlussteil noch überraschend eine gewisse Perfidität entwickelt, doch die Bösartigkeit nicht mit konsequenter Härte abgeschlossen wird.
Cult - Das Grauen im Inneren ist erst der Anfang (OT: Karuto / AT: Cult / Nekusuto horâ 2 / Next Horror 2) / JP/HK / 2013
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CULT ist ein Found-Footage-Film aus Japan, in dem eine Gruppe Studentinnen samt naiven Schulmädchen-Gehabe, den Spuk im Haus der Familie Kaneda dokumentieren wollen.
Zunächst mit einem spirituellen Priester bzw. Exorzisten, der mit den supranaturalen Vorkommnissen überfordert zu sein scheint, wie auch sein eigener Meister, den er zu Rate zieht.
Darum bleibt letztlich alles an einem unkonventionell handelnden, rüde mit seinen Mitmenschen umgehenden und eitlen Poser von Teufelsaustreiber hängen, dem dämonischen Treiben endgültig ein Ende zu setzen.
Das Schulmädchen-Gehabe hat mich nicht sonderlich gestört, da ich es aus diversen japanischen Filmen bereits kenne und mich daran gewöhnt habe.
Die Story ist im Ganzen eigentlich nix besonderes, doch es geht rasch zur Sache und fortan geht ständig der übernatürliche Punk ab, mit viel Tamtam. Das Ding ist nur, dass das Trara überwiegend völlig lachhaft umgesetzt ist, was zum Großteil an den billigen Computereffekten liegt. Doch weil sich der Streifen bierernst nimmt, wirkt es nicht albern und zum Fremdschämen, sondern unfreiwillig komisch und eigenartigerweise unterhaltsam, obgleich sich die Spannung in Grenzen hält und sich die meisten Jump-Scares vorankündigen.
Die Kameraarbeit kommt ohne viel schwindelerregendes Gewackel aus und fängt das Geschehen solide ein. Teils sogar Atmosphäre schaffend, wobei der minimalistische Score keine große Hilfe ist, bis ein skurriler Twist noch dieses und jenes ausbügelt und ein offendes Ende mit einer Fortsetzung liebäugelt.
Talk to the Dead - Nimmst du ab, wenn der Tod dich anruft? (OT: Tôku tu za deddo / AT: Nekusuto horâ 3 / Next Horror 3) / JP/HK / 2013
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TALK TO THE DEAD - NIMMST DU AB, WENN DER TOD DICH ANRUFT? ist meines Erachtens mehr Drama als Horrorfilm. Denn hier geht es um eine junge Frau, die als Callgirl arbeitet, um mit ihrem weitaus jüngeren Bruder über die Runden zu kommen und obendrein die hohen Schulden abzuzahlen, die ihnen ihre Mutter hinterließ, als sie sich selbstsüchtig und verantwortungslos aus dem Staub gemacht hat. Als ihr jüngerer Bruder stirbt, plagen sie Trauer, Schuldgefühle und ein nicht enden wollender Schmerz, insbesondere da er gerettet hätte werden können, wenn er früher gefunden worden wäre. Als sie von einer mobilen App aus dem Untergrund erfährt, mit der man mit Toten kommunizieren kann, sieht sie aller Warnungen zum Trotz die Chance, ihn um Verzeihung zu bitten.
Die Story samt ihrer Idee finde ich bombig, doch leider wird das Ganze extrem transusig erzählt und ist zusätzlich extrem unspektakulär inszeniert. Da hilft es auch nicht viel, dass sich das Ganze zum Schluss manierlich vom paranormalen Familiendrama zum Rache- sowie Liebesfilm wendet.
The Quiet Ones / US/GB / 2014
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Die Idee, dass laut Theorie eines unorthodoxen Universitätsprofessors, Poltergeisterscheinungen nur das Ergebnis von Manifestationen negativer Energie und daraus resultierenden unbewussten telekinetischen Begabungen psychisch Kranker sind, und er bei einem ungewöhnlichen Experiment mit seinen besten Studenten und entsprechender Patienten beweisen will, dass man die Manifestationen nur hervorholen und zu isolieren braucht, um Betroffene zu heilen, ist brillant und birgt immenses Potential.
Leider wird das Potential dieser brillanten Idee nur mangelhaft genutzt und man erlebt eine Berg-und-Tal-Fahrt, über die auch die durchaus atmosphärischen Retro-Bilder sowie der gut auftrumpfende Cast nicht hinwegtäuschen können, bei dem insbesondere JARED HARRIS als unorthodoxer Universitätsprofessor und OLIVIA COOKE als psychisch Kranke und/oder Besessene hervorstechen.
Gründe dafür sind, viele unnötige Nebenhandlungen um Spannungen untereinander und komplizierten Beziehungsstatus, die dem Plot den Drive nehmen.
Immer wenn man denkt, das gleich die Post abgehen wird, kommt letztlich nix oder etwas, dass niemanden hinterm Ofen hervorlockt. Darum ist auch der Gruselfaktor sehr gering, außer wenn man vielleicht sehr leicht zu verängstigen ist.
Patient Zero (AT: Patient Z) / GB / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
PATIENT ZERO ist einer von vielen Filmen über einen unerforschten Virus, der Infizierte zwar nicht tötet und in nach Gehirn lechzende Zombies verwandelt, aber in rasende Bestien der Wut.
Man muss zwar zugeben, dass versucht wird, einen anderen Weg einzuschlagen, da der Fokus auf die Erforschung des Virus und der Suche nach dem Erst-Infizierten liegt, durch jemanden, der immun zu sein scheint und mit den Infizierten kommunizieren kann, aber das ist nicht interessant und clever genug umgesetzt, um das Genre aus den Angeln zu heben. Daher vergeht viel Zeit mit Geschwätz, Spannungen untereinander und komplizierten Beziehungsstatus.
Auch als herauskommt, dass sich die Infizierten weiterentwickeln und, als überlegende Spezies betrachten, die den wenigen überlebenden Menschen, ein Schnippchen schlagen will, hält sich die Spannung arg in Grenzen, trotz der vermehrten Action.
Dennoch habe ich bereits weitaus üblere Konsorten gesichtet, darum ist für mich noch der Durchschnitt drin. Vielleicht auch, weil NATALIE DORMER und JOHN BRADLEY aus der Erfolgsserie GAME OF THRONES mitspielen, sowie STANLEY TUCCI, der scheinbar mit Spaß bei der Sache war.
Virus - Schiff ohne Wiederkehr (OT: Virus) / US/GB/DE/JP/FR / 1999
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR ist ein Science-Fiction-Horror-Action-Thriller, der auf einem Comic-Buch basiert und mit einem beachtlichen Cast aufwartet, und zwar JAMIE LEE CURTIS, DONALD SUTHERLAND und WILLIAM BALDWIN, um nur ein paar Namen zu droppen.
Die Geschichte handelt von einer körperlosen, außerirdischen Lebensform, die ein russisches Forschungsschiff übernimmt, die die Spezies Mensch, als Virus ansieht, und um Gestalt anzunehmen, Kreaturen herstellt, aus Elektronik und den toten Körpern der Crew.
VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR hat mich in seiner Gesamtheit an eine Kreuzung aus ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT und TERMINATOR erinnert, die auf hoher See und im Auge des Sturms spielt.
Wer diesen beiden Filmen etwas abgewinnen kann, sollte auch mit diesem Werk sein Vergnügen haben. Auch wenn VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR diesen beiden Genre-Klassikern nicht das Wasser reichen kann, kommt der Genrefreund auf seine kurzweiligen Kosten, da der Großteil des Budgets, neben der Darstellerriege, wohl für Creature Design, Make-up und sonstige SFX, wie bei den Actionszenen, draufgegangen zu sein scheint. Was einem hier an Hybriden aus Mensch und Maschine geboten werden, kann sich nämlich wahrlich sehen lassen und ist teils angenehm angsteinflößend und gory.
Dass VIRUS - SCHIFF OHNE WIEDERKEHR den beiden Genre-Klassikern nicht das Wasser reichen kann liegt daran, dass die Story letztlich keinen Innovationspreis abstaubt, sich die Spannung im Mittelfeld befindet und die Rollen klar verteilt sind.
Dennoch wird die Story flott erzählt, die Rollen werden stark gespielt und der Film hat eben die erwähnten Schauwerte. Außerdem haben Schiffe als Setting bei mir einen Stein im Brett(!)
Late Phases (AT: Late Phases: Night Of The Lone Wolf / Night of the Wolf: Late Phases) / US / 2014
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Der Hauptdarsteller NICK DAMICI liefert eine wahrlich hervorragende Performance ab, als einsamer Wolf von blindem Vietnam-Veteran.
Eigentlich eine zutiefst verbitterte und vom Leben enttäuschte Gestalt, die dennoch nicht unsympathisch ist, da man sich ungefähr ausmalen kann, was sie zu erleben haben scheint, und sie deshalb einigermaßen verstehen lernt.
Die Story weckt Interesse, weil sie sich unscheinbar gibt und unberechenbar bleibt. Daher kristallisiert sich erst mit der Zeit heraus, dass der Protagonist aus olfaktorischen Verdachtsmomenten, bärbeißig-humoristische Ermittlungsarbeit anstrebt, sich für Verteidigung und Angriff rüstet, sowie letztlich als Held, der er immer sein wollte, von dannen zieht und sogar noch das Vater-Sohn-Verhältnis rührend kittet.
Gut, etwas mehr Tempo und Action hätte es gerne geben können, insbesondere im Mittelteil. Doch unterm Strich ist LATE PHASES ein „ganz guter“ Werwolf-Film, von denen es meines Erachtens nicht allzu viele gibt.