999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Return of the Living Dead 3 (OT: Return of the Living Dead III / AT: Die Rückkehr der lebenden Toten 3 / Return of the Living Dead Part III / Battalion 3) / US/JP / 1993
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Bei der zweiten Fortsetzung ist erstmal Schluss mit lustig.
D. h. dass es sich hierbei um einen ernstgemeinten Sci-Fi-Splatter-Horror handelt, der im Kern eine tragische Heranwachsenden-Romanze bereithält und zusätzlich der Piercing-Szene huldigt(!)
Tatsächlich ist aber diese Heranwachsenden-Romanze der Grund, warum ich nicht mehr Punkte springen lasse. Denn die Liebschaft führt beim Hauptprotagonisten zu irrationalem Verhalten. Eben Entscheidungen, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Da hätte eventuell der Humor der beiden Vorgänger Abhilfe geschaffen, wenn das irrationale Verhalten dazu gedient hätte, einen Gag zu zünden.
Doch davon abesehen ist die flott erzählte Handlung recht gehaltvoll, ausgewogen und abwechslungsreich, sodass keine Langeweile aufkommt, trotz Spannungsarmut.
Außerdem hat der Streifen einige skurrile Ideen auf Lager und liefert obendrein eine fette Portion Splatter. Insbesondere als man gerade denkt, dass es vorbei sei, geht nochmal ordentlich die Lutzi ab.
Piranhas II - Die Rache der Killerfische (OT: Killer Fish / AT: Piranhas 2 / Deadly Treasure of the Piranha / Killerfisch / Killerfish / The Naked Sun / Naked Sun / Piranha II - Die Rache der Killerfische / Piranhas / Treasure of the Piranha) / IT/GB/BR/US / 1979
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Nein, PIRANHAS II - DIE RACHE DER KILLERFISCHE ist nicht die Fortsetzung von PIRANHAS (1978), das ist nämlich PIRANHA II - FLIEGENDE KILLER (1981). Hierbei handelt es sich nur um Namenstäuschung des Vertriebs, um Geld zu verdienen.
PIRANHAS II - DIE RACHE DER KILLERFISCHE beginnt mit einem spektakulär-feurigen Edelstein-Raubzug und anschließender ebenso spektakulär-explosiver Flucht. Beim zusehends abflachenden Mittelteil könnte man fast von einem Psychothriller des Misstrauens und der Spannungen untereinander sprechen, der in einen kostengünstig getricksten Katastrophenfilm aus Hurrikan und Dammbruch ebbt, bis der Schlussakt allerlei Register des blutigen Tierhorrors zieht und das Ganze als fintenreicher Krimi ausgeht.
Ein obskurer und leidlich spannender Mix, mit Colt Seavers und trashigem Unterhaltungswert, wie ihn nur die Italiener hinbekommten, und um sich vom reinen Plagiieren loszulösen.
Darüber hinaus, weiß der fetzige Soundtrack von GUIDO & MAURIZIO DE ANGELIS, besser bekannt als OLIVER ONIONS, zu gefallen.
Hellbound (AT: Chuck Norris in Hellbound / Cold to the Touch) / US / 1994
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HELLBOUND ist eine unterhaltsam-trashige Mixtur aus obskurem Dämonen-Horror und charmant-käsigem Buddy-Cop-Action-Vehikel, die mit einer launigen Kreuzritter-Klopperei beginnt, mit einem brutalen Rabbiner-Mord in Windy City fortgeführt wird und den Großteil der Laufzeit mit okkulter wie augenzwinkender Ermittlungsarbeit in Israel auffüllt – was mal eine Abwechslung in Sachen Lokation hergibt als die üblichen US-Großstädte.
Da CHUCK NORRIS keine Vorstellung benötigt, will ich auf CHRISTOPHER NEAME zu sprechen kommen, der den übel gelaunten Dämon „Prosatanus“ mimt. Denn er spielt den Dämon ausgesprochen unheimlich und bedrohlich, was wohl auch an der angsteinflößenden Maskenarbeit liegt. Außerdem sorgt seine Figur für etwas handgemachten Gore, wenn man den Film ungeschnitten zu sehen bekommt.
Über die partielle Vorhersehbarkeit der generischen Handlung und die damit einhergehende Spannungsarmut, weiß das hohe Erzähltempo teils hinwegzutrösten, wie auch das harmonierende Ermittlerduo aus brummig-verschmitztem, Schläge und Tritte austeilendem Bullen und dem dauerhungrigen, nonstop quasselnden Sidekick.
Kopfjagd (OT: Eddie Macon's Run / AT: Eddie Macons Flucht) / US / 1983
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KOPFJAGD ist bis weit in den Mittelteil sehr unterhaltsam und kurzweilig. Ob der tierische Gefängnisausbruch, die Marathon-Flucht über Stock und Stein, sowie der Verdacht des Viehdiebes.
Das Ganze wird außerdem nie langweilig, durch die Rückblenden, die aufzeigen, wie es zu alledem gekommen ist.
Erst als der Flüchtling unfreiwillig eine einflussreiche Geisel nimmt, die kein Problem damit hat, als Geisel genommen worden zu sein, und ihm lieber hilft, um ihn herumzukriegen, wird es unglaubwürdig.
Auch der persönliche Rachefeldzug des kernigen Polizisten, der von KIRK DOUGLAS gespielt wird, ist völlig überzogen. Dass er Gnade walten lässt, ist außerdem genauso generisch, wie das zuckersüße Happyend der Familienzusammenkunft.
Auch wenn dass das Gesamtbild leider ziemlich herunterzieht, punktet der Soundtrack aus Countrysongs darüber hinaus.
Vier im rasenden Sarg (OT: Race with the Devil / AT: Urlaub in der Hölle) / US / 1975
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VIER IM RASENDEN SARG ist ein okkulter Actionthriller, der als Roadmovie aufgemacht ist, um die Paranoia vor Sekten die ganze Bezirke einnehmen, wie es auch heute noch in den USA der Fall ist.
Ob die Demontage der Unabhängigkeit, der Abenteuerlust, des Freiheitsdrangs und des Entdeckergeistes beabsichtigt oder nur Zufall ist, bin ich mir unschlüssig. Doch egal wie, steht es dem Film sondergleichen.
Die Spannung entwickelt sich aus der unheimlichen Ungewissheit, wer hier unter einer Decke steckt, und was die dunkle Macht mit den Reisenden eventuell gedenkt zu tun. Des Weiteren aus dem Gefühl, nirgends sicher zu sein, da überall Augen und Ohren sind, insbesondere als sich erste Zweifel verhärten, aufgrund merkwürdiger Vorkommnisse aus Drangsal und Terror.
Dennoch sollte man keine Hochspannung erwarten, aufgrund einiger Ruhephasen. Doch auch wenn das Vehikel im Mittelteil auf Reserve tuckert, gibt das garstige Ende nochmal richtig Stoff.
Trotz des gelegentlichem Fuß vom Gas nehmens, ist dieser filmische Unsicherheitsfaktor aber konsequent unterhaltsam, auch wenn die Grundprämisse letztlich recht einfach gestrickt und konventionell umgesetzt erscheint, obwohl sie weitaus mehr Cleverness und Potential geboten hätte.
Falls jemand mit der Logik hadert, erkläre ich mir das Ganze so, dass die Sektenmitglieder die Ausflügler unterwegs erledigen wollen und nicht bei ihren Stopps, da sie es, wie einen Unfall aussehen lassen wollen, falls sich höhere Stellen einmischen wie bspw. Bundesbehörden.
Dead Zone - Der Attentäter (OT: Dead Zone / AT: The Dead Zone - Das Attentat / Stephen King's Dead Zone / Stephen King's The Dead Zone) / US/CA / 1983
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DAVID CRONENBERG hat sich an die sterile Adaption des Romans DEAD ZONE - DAS ATTENTAT des STEPHEN KING gemacht, den ich selbstverständlich nicht gelesen habe.
Aufgrund der episodischen Struktur der Narration, wirkt DEAD ZONE - DER ATTENTÄTER zunächst dissonant, doch später umso einnehmender und interessant, da die Erzählung dennoch konsequent ist und eine ambivalente Nachdenklichkeit an den Tag legt.
In den Grundfesten ein Drama, dessen Horror aus einem ungewollten „Geschenk“ resultiert, und zwar die Bürde der Verantwortung tragen zu müssen und die schwere Entscheidung zu treffen, Ignoranz und Egoismus abzulegen, um durch Altruismus und Opferbereitschaft, die Menschheit vor einem verheerenden Schicksal zu bewahren.
Eine Tragödie als übernatürlicher Polit-Thriller darüber, zu wissen, das Richtige getan und Erlösung erfahren zu haben, nachdem einem alles genommen wurde – gebannt in einem fesselnden Finale.
CHRISTOPHER WALKEN spielt die innerliche Zerrissenheit um ethische Fragen, die seiner Figur des trockenen Durchschnittsbürgers, die nach einem schrecklichen Unfall und fünf Jahren Koma, mit einer kräftezehrenden und lebensverkürzenden hellseherischen Gabe erwacht, die Segen und Fluch zugleich ist, erwartungsgemäß hervorragend.
The Others (AT: The Darkness) / US/ES/FR/IT / 2001
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"Vorhänge auf für THE OTHERS"
THE OTHERS ist ein geruhsam vorgetragener Mystery-Grusler im klassischen Gewand, der sich undurchsichtig gibt wie dichter Nebel. Doch, weil er in Klischees badet, ist er teils vorhersehbar und erzeugt ergo nur leidlich Suspense. Es wird zwar der Versuch gestartet, akustisch für Schrecken zu sorgen, doch wenn danach nichts folgt, oder nur unspektakulärer “Spuk“, intensivieren die beängstigenden Klänge die lichtempfindliche Schauergeschichte nur desolat.
Letztlich ist THE OTHERS ein Familiendrama, in dem NICOLE KIDMAN zwar brilliert, doch ihre Rollenfigur bedauerlicherweise nervtötend dickköpfig und blauäugig-religiös ist, sodass mich die Dramaturgie nicht ergreifen konnte. Deswegen stand ich auch kurz davor, noch weniger Punkte zu vergeben. Doch der finale Plot-twist ist hervorragend, auch wenn ich ihn zum Teil dechiffrieren konnte. Nur wer oder was „Die Eindringlinge“ wirklich sind, hat mir zur Entschlüsselung gefehlt. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht wirklich darüber nachgedacht habe, sonst wäre ich vielleicht darauf gekommen.
Trotz dieser gelungenen überraschenden Wendung, hat mich der Rest so gut wie gar nicht überzeugt, daher kann ich auch nicht mehr Punkte springen lassen.
Evil Toons - Flotte Teens im Geisterhaus (OT: Evil Toons / AT: Evil Toons - Flotte Girls im Geisterhaus) / US / 1992
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Vier Textil-allergische Studentinnen wollen die Haushaltskasse aufbessern und sollen eine luxuriöse Mordvilla auf Vordermann bringen bzw. bezugsfertig machen. Doch als ihnen zufällig ein geschwätziges Buch in die Hände fällt – das dem „Necronomicon“ aus der TANZ-DER-TEUFEL-Trilogie zum Verwechseln ähnlich sieht – beschwören sie aus Versehen einen Dämon in Zeichentrickfiguren-Gestalt – der ein entfernter Verwandter vom „Wolf (TEX AVERY)“ und/oder von „Taz, der tasmanische Teufel“ aus der Trickfilmserie LOONEY TUNES sein könnte – der sofort Besitz von einer der offenenherzigen Damen ergreift und nunmehr auch den anderen flotten Teens an die Wäsche will.
Da die Story recht mager ist, ist sie komplett vorhersehbar bzw. nimmt sich Zeit fürs Offensichtliche. Doch eigenartigerweise ist es trotzdem gelungen, sie dermaßen unterhaltsam zu gestalten, dass ich von der Kurzweiligkeit überrascht war. Soll heißen, dass noch gar nicht viel passiert ist, als das jähe Ende baldigst nahte. Das kann womöglich an den freizügigen Girls gelegen haben, die zur damaligen Zeit in der Erwachsenenunterhaltung tätig waren, und sich beim Überlebeskampf auf charmante Weise dämlich anstellen. Ein Highlight des Films ist DICK MILLER, der sich in einer Szene DAS VERMÄCHTNIS DES PROF. BONDI von ROGER CORMAN ansieht und witzig kommentiert, in dem er die Hauptrolle spielt. DAVID CARRADINE ist auch mit von der Partie und sogar die Schlüsselfigur, die nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hat.
Letztlich bot mir dieser Trashfilm zu wenig Toon sowie zu wenig Sex und Violence, darum kann ich ihn nicht als ganz großen Wurf bezeichnen. Doch als Fan von FRED OLEN RAY und/oder anspruchslosen Erotik-Horrorkomödien, sollte man nicht gänzlich enttäuscht sein.
Bubba the Redneck Werewolf / US / 2014
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Gelegentlich mag ich es, mir einen minder intelligenten Trashfilm anzusehen, doch die kostengünstig inszenierte Comic-Verfilmung BUBBA THE REDNECK WEREWOLF ist selbst mir zu blöd.
Von der hirnrissigen Story hätte ich ja absehen können – solange sie mich gut bei Laune hält – doch wenn sich zusätzlich noch die overgeacteten Figuren fern jeglicher Logik verhalten, ist mir das zu viel an hinterwäldlicher Albernheit.
Da können auch die handvoll treffsicherer Gags, die vereinzelte Liebe zum Detail und die wenigen Splatter-Einlagen nicht viel dran ändern, wenn es dem teuflischen Tohuwabohu an Charme, wirklich aberwitzigen Ideen und vor allem Plausibilität mangelt.
The Hollow Child (AT: The Hollow Ones) / CA / 2017
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Die verdrießliche Bürde des Nachwuchs-Cineasten ist, dass ihm vieles verdammt bekannt vorkommt. Dennoch bestätigen Ausnahmen die Regel. D. h. gut geklaut, gut kopiert und/oder gut kombiniert gehen für mich in Ordnung, solange es eben gut gemacht ist. Bedauerlichweise kann ich das von THE HOLLOW CHILD nicht behaupten.
So hat mich THE HOLLOW CHILD sehr an THE HALLOW (2015) erinnert. Denn bei THE HOLLOW CHILD geht es auch um Kreaturen des Waldes und eine Wechselbalg-Thematik. Der prägnante Unterschied ist nun, dass THE HOLLOW den Horror-Aspekt in ein Familiendrama involvierte, wohingegen THE HOLLOW CHILD das Ganze in ein Coming-of-Age-Drama inkludiert.
Das Problem ist nun, dass die Story ungelenk ist und sich sowohl beim Coming-of-Age-Drama als auch beim Horror-Aspekt, an altbewährten Mustern und Motiven vegangen wird, ohne Innovativität und Originalität beizusteuern. Sodass für mich weder Spannung noch Grusel oder effektive Schockeffekte auszumachen gewesen sind.
Getoppt wird die Chose durch ein vorhersehbares Ende, dass weder überrascht und/oder schockiert, weil man es schon etliche Male gesehen hat – meist auch besser umgesetzt.
Dennoch ist nicht alles schlecht. Bspw. werden von Anfang an sehr atmosphärische Bilder geschaffen, und auch die Darsteller sind keine Totalausfälle. Selbstverständlich sind ihre Darstellungen nicht oscarreif und ihre Figurenzeichnungen nicht weltbewegend, aber ihre Arbeit erledigen sie solide.
Die Schadenfreundinnen (OT: The Other Woman / AT: Sweet Revenge) / US / 2014
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DIE SCHADENFREUNDINNEN ist eine konventionell konstruierte Komödie, bei dem sich die Ehefrau, die Geliebte und ein weiteres Betthäschen zusammen tun, um die süße Rache sympathisch-psychopathisch am schmierigen Frauenhelden auszukosten.
Auch wenn der Film doch eher auf Frauen gemünzt zu sein scheint, können sich auch Männer kurzweilig amüsieren. Mehr als kurzweiliges Amüsement ist aber wirklich nicht drin, da viele Gags in die Hose gehen – in einem Fall sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
LESLIE MANN als Ehefrau, die völlig durch den Wind ist und Tipps von einer besten Freundin benötigt, die sie leider nicht hat als braves Hausmütterchen – CAMERON DIAZ als abgeklärte und berechnende „Ex“-Loverin – KATE UPTON als kurvenreicher, junger Hüpfer sowie NIKOLAJ COSTER-WALDAU als entlarvter Casanova tragen ungemein zum Amüsement bei. Ohne diesen namhaften, teils erfahrenen und kompetenten Cast, wäre DIE SCHADENFREUNDINNEN nur halb so amüsant.
DON JOHNSON als Sugar Daddy sollte auch nicht unerwähnt bleiben sowie NICKI MINAJ als wandlungsfähiger Sidekick.
Vorbilder?! (OT: Role Models / AT: Big Brothers / Little Big Men) / DE/US / 2008
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Danny Donahue (PAUL RUDD) ist dauergenervt, vom Leben enttäuscht und nörgelt an jeder Kleinigkeit herum. Deswegen macht seine Freundin Beth (ELIZABETH BANKS) Schluss, wodurch er in ein noch tieferes Loch fällt. Anson Wheeler (SEANN WILLIAM SCOTT) ist das komplette Gegenteil von Danny und außerdem eine Sexmaschine. Beide Mitdreißiger/Energydrink-Promoter umgehen eine Gefängnisstrafe, indem sie Sozialdienst mit Kindern und Jugendlichen ableisten.
Danny hat den schüchternen Nerd Augie (CHRISTOPHER MINTZ-PLASSE) an der Backe, der keinen Schlag bei den Frauen hat und sich in die Fantasiewelt des LARP flüchtet, wodurch ihn sogar seine Mutter und sein Stiefvater als Sonderling sehen, auf den sie nicht stolz sein können. Wheeler hat den frechen, schwarzen Macho Ronnie (BOBB’E J. THOMPSON) an der Backe, der nonstop schimpft wie ein Rohrspatz und bei seiner alleinerziehenden Mutter lebt.
Im Laufe der Zeit finden bei Danny und Wheeler Selbstfindungsprozesse statt, da sie sich teils in ihren „kleinen Brüdern“ wiederfinden bzw. registrieren, woran es ihnen fehlt, und zwar an Vaterfiguren, an Vorbildern. Danny lernt die guten Seiten des Lebens zu schätzen und Wheeler Verantwortung zu übernehmen.
Dennoch sollte man den Filmtitel wohl augenzwinkernd betrachteten, denn besonders pädagogisch wertvoll ist das Ganze nicht. Auch als Komödie gewinnt VORBILDER?! keinen Innovationspreis, da sich der Film an bekannten Mustern und Motiven des Genres bedient, wie Gags unter der Gürtellinie, Slapstick, einer seichten Lovestory und einem süßlichen Happyend.
Ein gut aufgelegter und namhafter Cast, eine charmant erzählte Geschichte sowie Wortwitz und Situationskomik bescheren einige herzhafte Lacher und halten bestens bei Laune. Insbesondere als der actiongeladene Live-Rollenspiel-Showdown wieder alles ins Lot bringt, was ohne die Hardrock-Truppe „Kiss“ wohl unmöglich gewesen wäre.
Mom and Dad (AT: Mum and Dad) / US/GB / 2017
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Kinderhasser werdet hellhörig, denn hier haben wir es mit einer Schwarzen Komödie zu tun, bei der es ausnahmsweise Eltern auf ihre Kinder abgesehen haben und nicht umgekehrt.
Der väterliche Beschützerinstinkt legt eine 180-Grad-Wende hin und wird zum Killer, und die Mutterliebe steht auf Kriegsfuß mit dem Kindchenschema.
Somit und obendrein wird das schöne, heile Vorstadtidyll und perfekte Familienglück gewaltsam auf die Schippe genommen. Doch auf Seiten der Satire hat man das Verarschen des American Dreams schon um einiges bissiger gesehen.
Fürs schicke Häuschen mit hübschem Gärtchen sowie Haushälterin und Firebird in der Garage, schuftet sich Dad im Büro kaputt, doch die Midlife-Crisis lässt ihn insgeheim in rebellischen Jugenderinnerungen schwelgen, da er eigentlich kein Spießer sein will.
Moms Leben dreht sich ausschließlich darum, für die Kids pflichtbewusst und treu zu sorgen, wenn sie sich nicht gerade durch körperliche Ertüchtigung fit hält, um sich von anfallenden Erziehungsproblemen abzulenken.
Das Töchterchen steckt gerade in der bockigen Trotzphase der Pubertät und treibt den Generationskonflikt voran, und der Sohnemann lässt überall Spielzeug herumliegen, was das Risiko von Genickbrüchen erhöht.
MOM AND DAD ist ein Film, den ich gerne mehr gemocht hätte. Ein Film, dessen Szenario so viel Potential birgt, sodass ich von Szene zu Szene dachte, da könnte dieses und jenes folgen. Doch was dann folgte, war meist nur durchschnittlich. Trotz der Unberührtheit etlicher Möglichkeiten, ist der Gesamteindruck aber „ganz gut“.
Dass der Gesamteindruck „ganz gut“ ist, liegt mitunter am Cast. SELMA BLAIR als Psycho-Glucke ist Spitzenklasse, doch insbesondere NICOLAS CAGE liefert als Dad eine irre Vorstellung ab, wie schon lange nicht mehr. Auch die Kids sind nicht von schlechten Eltern(!)
MOM AND DAD verwendet audiovisuelle Spielereien, um den Grund der elterlichen Wutausbrüche zu skizzieren. Dass es sich eben nur um Skizzierungen handelt und es keine hundertprozentige Klarheit gibt, ist ein wenig schade. Zwischendrin werden nämlich Frequenzgeräusche und Schneerauschen eingestreut, die einen anderen Ursprung suggerieren. Außerdem finde ich, dass diese Einschübe irgendwie nicht ins “harmonische“ Gesamtkonzept passen und den Flow stören.
Das Geschehen kippt vom bekannten Viren- bzw. Zombie-Apokalypsen-Ausbruchs-Szenario (Belagerung, Attacken, Wegrennen etc.) schnell zum “Home Invasion“; als Mom und Dad die Kids an einem beschaulichen Tag Daheim drangsalieren. Dem heimischen Überlebensstrategien wird auch die meiste Aufmerksamkeit geschenkt, was ich etwas nebbich finde. Gut und gerne hätte man der Absurdität der Prämisse nämlich gleichkommen können, in Form von comichafter Brutalität à la CRANK 1 + 2, aufgezogen im Stile der THE PURGE-Filmreihe (2 - 4).
Der Showdown wartet noch mit LANCE HENRIKSEN auf, der seinem Fratz an die Gurgel will und nochmal etwas Tempo ins Spiel bringt. Dennoch stiehlt sich das Skript letzten Endes aus der Verantwortung, das Ganze zu einem stimmigen Abschluss zu bringen.
Skyscraper / US / 2018
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Sky is the Limit.
Ein feurig-terroristischer Anschlag auf einen hyper-technologisierten Mega-Wolkenkratzer in Hongkong, zwingt Sicherheitsfachmann Will Sawyer (DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON), sich in das brennende Hochhaus zu schwingen, um Gangster den Gar auszumachen und trotz Beinprothese, seine geliebte Familie überlebensgroß aus dem flammenden Inferno zu retten.
Auch wenn das Szenario den einen oder anderen an STIRB LANGSAM erinnern könnte, haben die beiden Filme letztendlich relativ wenig gemeinsam. So spielen die Terroristen eher eine “untergeordnete“ Rolle, da die größte Gefahr das Feuer selbst ist und SKYSCRAPER mehr zum Katastrophen- als zum Actionfilm macht – dennoch kommt die Action nicht zu kurz. Außerdem ist Will Sawyer nicht John McClane und DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON nicht BRUCE WILLIS, wenn ihr versteht, was ich meine.
SKYSCRAPER ist schlicht und ergreifend ein weiterer Fast Food-Blockbuster, für die sich DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON mittlerweile prädestiniert hat. Wer da im Vorfeld etwas anderes erwartet hat als ein bildgewaltiges CGI-Gewitter und realitätsfernes Actionspektakel, ist selbst dran schuld.
Von der Rettungsaktion der Ein-Mann-Armee mal abgesehen, spielt DWAYNE “THE ROCK“ JOHNSON den gehandicapten Mann mit Schuldgefühlen wie auch den liebevollen und treu sorgenden Familienvater authentisch. Auch NEVE CAMPBELL (SCREAM 1 - 4) weiß zu überzeugen als toughe und kämpferische Ehefrau und Mutter.
SKYSCRAPER nutzt ein altbewährtes Konzept für ein kurzweiliges und modernes Action-Vehikel der kleingeistigen Unterhaltung, bei dem ich sogar szenisch Spannung wahrgenommen habe, da einige spektakuläre Stunts effektiv-adrenalingeladen umgesetzt werden, obwohl man vermutlich schon vorher weiß, dass Will Sawyer jedes ausweglose Szenario mit geballter Muskelkraft und unbändigem Willen meistert – weil auch für ihn als Mensch mit Handicap, unmögliches möglich ist.
The First Purge (AT: American Nightmare 4 / The Purge 4: The Island) / US / 2018
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Auch wenn das Konzept in den Grundzügen immer dasselbe ist, lässt man sich immer wieder etwas einfallen und schüttelt verschiedenerlei Szenarien aus dem Ärmel.
Zudem habe ich den Anschein, dass obwohl es sich bereits um den vierten Beitrag zur Säuberungsaktion handelt, dem Konzept noch lange nicht die Ideen ausgehen.
Trotz dieses Anscheins, bietet das Prequel – welche normalerweise Hintergrund- bzw. Entstehungsgeschichten aufrollen sollen – relativ wenig Background bzw. käut wieder hoch, was man aus vorangegangen Titeln bereits weiß. Dieser Sachverhalt fällt für mich aber nicht sonderlich schwer ins Gewicht. Dennoch wäre es schön gewesen, etwas innovatives und originelles über Intention, Ambition und Motivation zu erfahren, sodass vielleicht auch mehr Punkte drin gewesen wären.
Um das Ghetto und deren Bewohner anschaulich darzustellen, wird nicht vor Klischees und Schablonen zurückgeschreckt. Dennoch sind die Rollen schnell verteilt und es werden Sympathieträger und Unsympathen etabliert, die sich teils, teils im Laufe der Zeit entwickeln.
Die Idee mit den farbigen und leuchtenden Kontaktlinsen samt integrierten Kameras taugt für einige Gefahrenmomente und Gewaltspitzen im Halbdunkel.
Der dystopische Horror weicht indes einem Action-Thriller mit diversen Shootouts und Kehlenschnitten, der final an einen Mix aus THE RAID - 20 ELITE COPS. 30 FLOORS OF HELL und STIRB LANGSAM erinnert.
Die Kreativität und der Ideenreichtum der Purger hält sich bei der ersten Säuberung noch arg in Grenzen. So bilden explodierende Teddybären bereits die einfallsreichsten Highlights. Trotzdem ist das Szenario unterhaltsam, phasenweise durchaus spannend und kurzweilig, weil es unberechenbar ist und nebenbei Spitzen in Richtung aktueller US-Regierung austeilt.
Neben der dreckigen und düsteren Atmosphäre, hat es mir auch der Hip-Hop/Rap-Soundtrack angetan, der einige fette Tracks zu bieten hat, die ballern wie die Knarren, während dieses 12-stündigen Ausnahmezustandes, und bombig in den Kontext passen.
He's Out There (AT: Scarecrow) / US / 2018
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Keine Ahnung, ob die Beleuchtung ein Stilmittel sein soll? Aber das oftmals zu hell und/oder zu dunkle Bild bewirkt eine unästhetische Billo-Optik, die der Atmo schadet. Nach einer Weile legt sich dieser Kontrast aber ein wenig, oder fällt einfach nicht mehr so sehr auf.
Da der Flick wie tausendmal gesehen beginnt, hatte ich die Befürchtung, gelangweilt und/oder enttäuscht zu werden. Doch nach einer Weile stellt sich ein passables Vehikel aus Terror, Home Invasion und Slasher heraus.
YVONNE STRAHOVSKI spielt das mutige und starke Muttertier solide, das ihre Angst überwindet, um ihre geliebten Töchter zu beschützen. Auch die Töchter, ABIGAIL und ANNA PNIOWSKY, stehen der Darstellung in nichts nach, was insbesondere in Anbetracht ihrer Alter beachtlich ist.
Schon früh wird eine düstere Legende offenbart, um mit der Erwartung des Zuschauers zu jonglieren, ob sie sich bewahrheitet oder jemand/etwas anderes dahintersteckt.
Der durch seine creepy Maskierung in seiner Bedrohlichkeit gut dargestellte Killer, lässt etwas auf sich warten, bis er die Linse unsicher macht. Zuvor betreibt er Psychoterror in Form von vergifteten Cupcakes, ominösen Geräuschen, unheilvollen Botschaften, Reifendemontage, Eier werfen, gruseligen Puppen und Bildergeschichten.
Bedauerlicherweise hält sich der Gore-Gehalt aber insgesamt arg in Grenzen. Ein paar ausgehöhlte Augen und ein Axthieb in den Kopf bilden da schon die Highlights.
Dass die Motivation des Killers letztendlich nur eine nebulöse Erklärung erfährt, hat mich nicht sonderlich gestört, da ihn das nur mysteriöser und unberechenbarer macht.
Ab einen bestimmt Punkt wird zwar der Versuch unternommen, Spannungsmomente zu schaffen, doch für mich als alten Genre-Hasen funktioniert das leider nur sporadisch. Außerdem münden die Spannungsmomente in Ereignisse, die nicht von Innovativität geprägt sind. Weil diverse Abläufe vorherzusehen sind, sind sie mir auch nicht mehr Punkte wert.
Meg (OT: The Meg / AT: Meg: The Monster) / US/CN / 2018
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MEG ist wie die meisten Blockbuster heutzutage komplett oberflächlich, weil er nichts weiter als Fast Food sein soll/will, das man schnell konsumieren kann und das satt macht, doch den verwöhnten Gourmet-Gaumen nicht in Jubelstürme versetzt.
MEG kombiniert Tierhorror und Actionkomödie stimmig miteinander und formiert ein kurzweiliges Konglomerat, dem letztendlich der Biss fehlt, was auch an der FSK 12-Freigabe unschwer zu erkennen sein sollte.
Außerdem sollte man nicht zu sehr auf Realismus und Logik pochen, um anständig unterhalten zu werden.
Unmengen Spannung und Intensität sollte man auch nicht erwarten, da es sich eben um ein Fast Food-Blockbuster mit einer FSK 12-Freigabe handelt, d. h. dass es relativ harmlos zugeht und abzusehen ist, wer die Final Girls und Boys sind.
Dass vieles dennoch so gut funktioniert, liegt selbstverständlich mitunter am Cast.
Dass JASON STATHAM den charismatischen, sympathischen und kompetenten Helden geben kann und in Actionszenen überzeugt, wird den meisten wohl im Vorfeld klar gewesen sein – dabei aber auch hinreichend Schuldgefühle vergangener Fehler vermittelt.
Auch BINGBING LI kann als mutige und intelligente Meeresbiologin sowie starke und liebevolle Mutter überzeugen und hat eine gute Chemie mit dem unerschrockenen Hero.
Auch andere Darsteller wie RAINN WILSON als überambitionierter Milliardär, CLIFF CURTIS als Kumpeltyp und RUBY ROSE als durchgestylte Tüftlerin sind spielfreudig.
Die Angriffe des Urzeithais sind teils überraschend und effektiv inszeniert, was mitunter an den hochwertigen Computereffekten liegt, die man bei solch einem Budget auch erwarten kann.
Positiv ist außerdem, dass sich nicht von einer sinnlosen Actionszene zur nächsten gehangelt wird, sondern sich auch Zeit genommen wird, die Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen vernünftig einzuführen.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz und ist wirklich witzig, weil er nie deplatziert wirkt oder in Klamauk ausartet.
Ragman - Tödliche Frequenz (OT: Trick or Treat / AT: Ragman) / US / 1986
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RAGMAN ist all denen zu empfehlen, die auf klassischen Rock und Metal abfahren, auf 80er-Jahre-Coming-of-Age-Filme stehen und trashige Horrorfilme lieben, denen eine gehörige Portion Ironie innewohnt.
Die Story ist im Grunde nix Besonderes, doch der Film besitzt auf jeden Fall Charme und hat diverse Insidergags auf Lager. So spielt bspw. OZZY OSBOURNE augenzwinkernd einen Rock’n’Roll verteufelnden Revenant, und zieht somit die damaligen Sittenwächter durch den Kakao.
Zungenakrobat GENE SIMMONS sollte auch nicht unerwähnt bleiben als Radiojockey Nuke.
RAGMAN nimmt Musikgenre-Klischees aufs Korn sowie die Hexenjagd auf jugendgefährdende Texte, die in härtere Töne gebettet sind.
Außerdem greift er ordentlich in die Trickkiste, ob ein Kurzauftritt eines horny Gummimonsters, oder verrückt spielende Elektroware, oder eine blaue Blitze schießende Gitarre.
Das ist mMn eher Fantasy als Horror, deswegen fehlen dem Ganzen auch Schockmomente und Gore. Auch Spannung kommt nur sporadisch auf, doch dafür geht der Cast absolut in Ordnung und der Soundtrack der Band FASTWAY geht ins Ohr.
Trick 'r Treat - Die Nacht der Schrecken (OT: Trick 'r Treat / Süsses, sonst gibt's Saures! / Süßes, sonst gibt's Saures! / Trick or Treat) / US / 2007
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TRICK ‘R TREAT - DIE NACHT DES SCHRECKENS erzählt vier Geschichten, die sich zu Halloween ereignen und auf unheimliche Weise miteinander in Verbindung stehen.
Man sollte sich keine Illusionen machen, denn die „Keine Jugendfreigabe“ ist ziemlich hoch gegriffen, da auf visuelle Härte größtenteils verzichtet wird.
Das ist aber keinesfalls ein gravierender Kritikpunkt, denn letztlich haben wir hier ein verdammt atmosphärisches Filmchen, das nonstop formidabel auf Halloween einstimmt.
Auch wenn die Geschichten geschickt miteinander verwoben sind, hätte ich es womöglich besser gefunden, wenn sie nacheinander erzählt worden wären, als dass zwischen ihnen umhergesprungen wird.
Die schaurige Atmosphäre nimmt aber das gesamte Geschehen charmant ein, das Schauspiel ist durch die Bank solide und auch das Handwerk glättet einige Wogen.
Wogen wie, dass die Geschichten in Sachen Innovativität und Originalität nicht durch die Decke gehen und sich auch in Sachen Spannung und Intensität bedeckt halten. Dennoch wird ein stimmiges Gefüge geschaffen, das gut bei Laune hält, auch wenn die Wendungen nicht immer umhauen und mich der rabenschwarze Humor höchstens amüsiert hat.
Dead End / FR/US / 2003
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Dass es über die kompakte Laufzeit ereignisreich ist und einige Irrungen und Wirrungen geboten werden, kann man dem gespenstischen Ganzen nicht absprechen. Wie auch, dass ein gewisser Mystery-Touch das beengte Geschehen ummantelt.
Doch da die Ereignisse relativ unspektakulär in Szene gesetzt sind und mit irrationalem Verhalten unterfüttert werden, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Die Irrationalität wird zwar zum Schluss aufgeklärt, doch währenddessen ist sie ein klein wenig nervig.
Der Humor ist tiefschwarz und makaber – was üblicherweise genau mein Ding ist – doch hat mich leider überhaupt nicht zum Lachen gebracht. Auch wenn die Masken fielen und sich Abgründe auftaten, piksten die satirischen Spitzen schlichtweg nicht doll genug, um mein Zwerchfell aus der Reserve locken zu können.
Letztendlich heben nur LIN SHAYE und vor allem RAY WISE den Film leicht über Durchschnitt, auf den ich übrigens durch HELLPHONE - EIN TEUFLISCHES HANDY aufmerksam geworden bin. Denn HELLPHONE - EIN TEUFLISCHES HANDY ist vom selben Regisseur wie DEAD END, und in einer Szene von HELLPHONE - EIN TEUFLISCHES HANDY, schauen sich die Protagonisten DEAD END im Kino an.
5,5 Frauen in Weiß.
Session 9 / US / 2001
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
„Wem ist denn hier der Asbest zu Kopf gestiegen?“
Einen gewissen Mystery-Touch kann man dem Ganzen nicht absprechen. Wie auch einen zögerlichen Spannungsaufbau, durch ein scheinbar falsch getriebenes Spiel, welches die dunklen und heruntergekommenen Gänge des ehemaligen Irrenhauses mit animosen Misstrauen füllt.
Doch an einem bestimmten Punkt bricht die Spannung ein, wegen Bummelei und geringem Ereignisreichtums, und kann auch über einen längeren Zeitraum nicht mehr aufgebaut werden. Dadurch spielte ich bereits mit dem Gedanken, vorzeitig abzubrechen. Da ich aber keine abgebrochenen Filme bewerte und kommentiere, wurde mein Durchhaltevermögen mit einem passablen Ende belohnt. Das mich allerdings nicht dermaßen umgehauen hat, dass ich mehr Punkte springen lassen könnte.
4,5 Lobotomien
Sinister - Wenn Du ihn siehst, bist Du schon verloren (OT: Sinister / AT: Footage / Found Footage) / US/GB / 2012
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Düster und geruhsam vorgetragener Grusel-Krimi um einen Schriftsteller in der Schaffenskrise, der mit der Familie in ein Mordhaus zieht und zu Whiskey getränkten Recherchezwecken für seinen ersehnten True-Crime-Bestseller den Mordfällen auf den Grund geht, wobei ihm dämonische Super 8-Snufffilmchen den Kinderfresser auf den Hals hetzen.
SINISTER - WENN DU IHN SIEHST, BIST DU SCHON VERLOREN versteht es, die bedrückende Atmosphäre phasenweise äußerst unheimlich sein zu lassen und auch einige Jump-Scares funktionell zu platzieren. Doch der engagierte Cast kann nicht über diverse Stereotype hinwegtäuschen und lachhafte Schauer- und Schreck-Sequenzen überspielen. Score und Geräuschkulisse sind aber stets saftig. Insbesondere die Heimvideos sind immens verstörend, wie auch die Hintergrundgeschichte von Mr. Boogie aka Bughuul (NICHOLAS KING).
Im Endeffekt ist die investigative Arbeit aber ziemlich zäh, die familiären Spannungen deprimierend und die Inszenierung konsequent dunkel, sodass es über die gesamte Laufzeit keinen Stimmungswechsel gibt.
Letztlich halten sich Pro und Kontra aber die Waage, wie meine Bewertung verdeutlichen soll. Auch weil der Schluss angenehm infam ausfällt.
Meet The Blacks (OT: Meet The Blacks / AT: The Black Purge) / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
MEET THE BLACKS ist eine Spoof-Comedy auf THE PURGE - DIE SÄUBERUNG, die die Handlung beinahe 1:1 kopiert und mehr Wert auf “Horror“ und „“Action“ legt als auf parodistische(n) Kreativität und Ideenreichtum.
Okay, in jeder Szene wird wie wild gequasselt und Worte wie „Bitch“ und das „N-Wort“ fallen fast im Sekundentakt. Der Witz soll aus Rassenklischees und Vorurteilen gewonnen werden, was wegen der Plumpheit nur geringfügig klappt.
Außerdem habe ich Horror und Action in Gänsefüßchen gesetzt, um keine falschen Erwartungen zu wecken. Man bekommt hier keinen bluttriefenden Horrorfilm oder gnadenlosen Actionfilm geboten, sondern harmlosen Klamauk.
Der Grund, warum ich mich trotzdem für den Durchschnitt entschieden habe ist, dass die Familie Black sympathisch ist, die bekannte Story flott vorangetrieben wird und einige skurrile Purger aus der Vergangenheit des Black-Familienoberhauptes zum Schmunzeln animieren.
Das Morgan Projekt (OT: Morgan) / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
DAS MORGAN PROJEKT ist das bildstarke Langspielfilmdebüt von LUKE SCOTT, dem Sohn von RIDLEY SCOTT.
RIDLEY SCOTT hat auch gleich die Produktion übernommen und womöglich seine Beziehungen spielen lassen, damit die Besetzung bis in die Nebenrollen bekannte Gesichter vorweisen kann.
In vagen Ansätzen erinnert DAS MORGAN PROJEKT an BLADE RUNNER, gleicht aber letztlich einer Mischung aus EX MACHINA und SPLICE - DAS GENEXPERIMENT. Nur mit dem gravierenden Unterschied, dass philosophische Fragen zwar aufgeworfen werden, doch anstatt dass versucht wird intelligente und den Intellekt stimulierende Antworten zu finden, bekannte Genrepfade betreten werden, die aber dennoch kurzweilig und unterhaltsam zum Ziel führen.
Die titelgebende Morgan (ANYA TAYLOR-JOY) ist nämlich ein durch Nanotechnologie und synthetischer DNA künstlich erschaffener Mensch, der sich rasend schnell entwickelte und ihre Schöpfer in allen Belangen überholte, was sie gefährlich macht.
Darum wird Lee Weathers (KATE MARA) – eine Unternehmensberaterin in Sachen Risikomanagement – zu einer abgelegenen und streng geheimen Forschungseinrichtung geschickt, um einen Vorfall zu untersuchen, zu bewerten und gegebenfalls zu stoppen.
Da Morgan auch Emotionen inhäriert bekam, ist sie im pädagogischen Sinne unter diesen Umständen in ihrer psychologischen Entwicklung gestört, da sie keine Chance zur Selbstbestimmung hat. Sodass der Break vom kammerspielartigen Sci-Fi-Drama mit Horror-Flair zum spannenden Backwood-Amoklauf-Actioner konsequent und nachvollziehbar ist.
Dieses Segment hätte zwar größere Eier haben können, doch etwas Blutvergießen, solide choreografierte Kampfeinlagen und eine kurze Verfolgungsjagd gehen durchaus in Ordnung. Besonders das Duell zwischen der unterkühlten Lee Weathers und der unberechenbaren Morgan ist packend – auch wenn der schlüssige finale Twist abzusehen ist.
DAS MORGAN PROJEKT ist kein Geniestreich, aber höchst effektiv und deswegen denen zu empfehlen, die erwähnten Filmen etwas abgewinnen konnten, doch sich von ihnen einen höheren Unterhaltungswert gewünscht haben, für den sie gut und gerne auf Tiefgründigkeit verzichtet hätten.
7 Hoodies.
Heilstätten / DE / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz vorurteilsfrei an deutsche Horrorfilme herangehe. Das liegt daran, dass meine Befürchtungen oftmals Bestätigung gefunden haben. Manche davon sind sogar in meiner Hassfilmliste zu finden. Dennoch hat HEILSTÄTTEN mein Interesse geweckt und deswegen habe ich einen Blick riskiert.
Zunächst dachte ich, abermals in die Falle getappt zu sein, als nervtötende, hyperaktive und famegeile YouTuber eingepflegt werden, die im peinlichen "Jugendjargon" schwadronieren und als Challenge, 24 Stunden in einem Geisterhaus verbringen wollen, um das sich Schauergeschichten ranken.
Auch wenn ich dem Ganzen positiv gegenüber stand, rutschte meine Wohlgesonnenheit weiter in den Keller, als Jump-Scares aus der Mottenkiste zur Attacke blasen und Klischee um Klischee im Dunkeln lauert
Zugegeben, anders als die deutschen Wackelkamera-Nullnummern aus meiner Hassfilmliste, macht HEILSTÄTTEN optisch was her. Die Heilstätten werden in durchaus atmosphärischen Bildern eingefangen, die Unheimlichsein und Bedrohlichkeit passabel transportieren. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass die Jump-Scares für den Horrorfilm-Neuling effektiv sind. Wer bereits einige Haunted-House-Streifen gesehen hat, entdeckt aber kein Neuland.
Trotz der visuellen Reize, wäre meine Bewertung bis dahin immer noch unterdurchschnittlich ausgefallen. Doch dann kommt kurz vor Feierabend eine fetzige Wendung, die ich nicht kommen sah – vielleicht weil ich die Hoffnung auch schon aufgegeben hatte.
Doch bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und die Wendung hebt den Film auf eine Metaebene und mein Gesamturteil auf den Durchschnitt. Leider nur auf den Durchschnitt, weil die Möglichkeiten, die diese Wendung hätte bieten können, nur dürftig genutzt werden, weil ihnen auch wenig Zeit eingeräumt wird. Positiv zu erwähnen ist aber, dass durch die Wendung, die Jump-Scares und Klischees in einem anderen Licht dastehen.
Ganz nett ist außerdem, dass HEILSTÄTTEN zum Schluss noch plakativ Kritik übt, und zwar an der Verdummung der Jugend durch anspruchslose Videos von YouTubern, die nur nach Klicks, Likes und Aufmerksamkeit geiern.
5 Pranks.