999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 7
    999CINEASTOR666 15.12.2018, 19:42 Geändert 22.12.2018, 13:15

    Hell's Resident (OT: Películas para no dormir: Para entrar a vivir / AT: Films to Keep You Awake: To Let / Inside Hell / To Let) / ES / 2006

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    HELL´S RESIDENT gehört dem Anschein nach zu einem Sechserpack, bei dem sich sechs spanische Regisseure mit ihren Genre-Werken im TV-Format austoben konnten.
    Die Idee dafür entstammt einer spanischen Mystery-Horrorserie der 60er- und 80er-Jahre.
    Bei HELL’S RESIDENT handelt es sich um den Ableger von JAUME BALAGUERÓ, der zuvor bspw. FRAGILE - A GHOST STORY und danach [REC] und SLEEP TIGHT inszenierte.
    HELL’S RESIDENT wirkt wie eine Fingerübung, die mich an die französische Terrorwelle erinnert.
    Die Laufzeit ist mit knapp über einer Stunde meines Erachtens recht kurz, deswegen wird auch nicht lang gefackelt und keine Gefangenen gemacht.
    Obwohl der Film Anfang, Mittelteil und Ende besitzt, erweckte er in mir das Gefühl, als ob eine Menge aus dem Screenplay gestrichen wurde, oder der Drehbuchautor hatte einfach kein Interesse daran, eine ausgewogene(re) Geschichte zu erzählen. Wollte oder musste sich kurz halten und hat sich nur auf Genre-Spitzen beschränkt.
    Bei HELL´S RESIDENT handelt es sich um einen Home Invasion-Thriller unter umgekehrten Vorzeichen.
    Die Darstellung einer Irren, die aus Existenzangst irre wurde, wodurch Sozialkritik geübt wird, ist famos und der Nervenkitzel steigert und steigert sich von Minute zu Minute.
    Die Angst übertragt sich auf den Zuschauer und zieht ihn in den Bann, was der hervorragenden Besetzung zu verdanken ist, wie auch der trostlosen, bedrückenden sowie düsteren und bedrohlichen Atmosphäre im heruntergekommenden Wohnblock.
    Horrorfilmen wird ja oft unlogisches Verhalten der Protagonisten vorgeworfen. Ironischerweise finde ich, dass das Verhalten der Protagonisten in HELL´S RESIDENT oftmals zu rational ist und deswegen unlogisch wirkt, da man es aus zahlreichen Horrorfilmen eben anders kennt.
    Die Protagonisten suchen bspw. effektive Waffen und warten auf den richtigen Zeitpunkt um zuzuschlagen.
    In der Realität würde man wohl im Affekt handeln, sich den erst besten Gegenstand schnappen und drauf los prügeln, oder?

    21
    • 7
      999CINEASTOR666 15.12.2018, 16:07 Geändert 15.12.2018, 16:22

      Extraterrestrial - Sie kommen nicht in Frieden (OT: Extraterrestrial / The Visitors) / CA/US / 2014

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Vom Glibber-Ausbruch zur Sonde im Rektum.
      EXTRATERRESTRIAL - SIE KOMMEN NICHT IN FRIEDEN von THE VICIOUS BROTHERS spielt clever, gekonnt und augenzwinkernd mit einer Vielzahl Klischees und Mustern von Sci-Fi- und Horrorfilmen.
      Die Spielregeln werden zwar per Holzhammer eingeprügelt, doch ich bin den Elefanten im Raum lieber geritten, als mir meinen Spaß tottrampeln zu lassen.
      Neben zahlreichen Genre-Kenntnissen wird auch handwerkliches Geschick unter Beweis gestellt, wenn die “Teenies“ von den Grauen aus der Waldhütte abducted werden sollen und zunächst per Lightshow verängstigt werden, wobei BLITZ//BERLIN soundtechnisch ein heftiges Repertoire auffährt.
      Ein launiges, kurzweiliges und unterhaltsames Unterfangen mit schnieken SFX und etlichen Fingerzeige wird generiert, bei dem ich nicht untern Tisch fallen lassen will, dass MICHAEL IRONSIDE kurz mit von der Partie ist, als Mitstreiter sowie Grasbauer und Verschwörungstheoretiker, genauso wie, dass das konsequente Ende die volle Härte ist.

      15
      • 7
        999CINEASTOR666 15.12.2018, 13:50 Geändert 22.12.2018, 13:17

        Grave Encounters 2 / CA/US / 2012

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Die Fortsetzung gefällt mir um einiges besser, da das Original zunächst doch, als Fake hingestellt wird, doch ein Horrorfilm vernarrter Filmstudent dem keinen Glauben schenkt und nach ausgiebiger Recherche, dem Mysterium auf den Grund gehen will.
        Zuerst habe ich befürchtet, dass kalter Kaffee aufgekocht wird, doch wurde schließlich überrascht, da man sich etwas einfallen lassen hat, dem Ganzen neue Ansätze beiwohnen lassen wollte, sodass eine ausgewogenere Handlung dabei herausgesprungen ist.
        Ich kann mir zwar sehr gut vorstellen und auch irgendwie nachvollziehen, dass Fans des Originals die Einfälle etwas krude finden könnten und den subtilen Grusel vermissen, doch mir haben die Plot-Ideen zugesagt, da sie für Abwechslung sorgten und den Unterhaltungswert phantastisch angehoben haben.
        Außerdem haben die meisten Schockeffekte gesessen, weil sie nicht ständig vorangekündigt wurden.
        Zudem bekommt man einige deftige Einlagen serviert und das Ende ist angenehm gemein geraten.

        17
        • 4
          999CINEASTOR666 15.12.2018, 10:54 Geändert 22.12.2018, 13:17

          Grave Encounters (AT: Cold Spots) / CA / 2011

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Die Ansätze sind jedenfalls nicht übel, doch richtig Schwung kommt in die FF-Kiste erst als sich das Irrenhaus, als paranormaler Irrgarten entpuppt, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.
          Doch es dauert nicht allzu lange, bis sich die Vorgänge wiederholen, wenn der minder sympathische Cast paranoid und langsam dem Wahnsinn verfallend quer durch die dunkle Kante gejagt wird.
          Außerdem kündigen sich die meisten Schockeffekte im Vorfeld an und das Ende ist auch nicht wirklich zufriedenstellend.

          17
          • 4
            999CINEASTOR666 15.12.2018, 10:38 Geändert 22.12.2018, 13:18

            Das Geisterschloss (OT: The Haunting / AT: Das Geisterschloß / The Haunting of Hill House / The Legend of Hill House) / US 1999

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Wenn BIS DAS BLUT GEFRIERT, die sich unscheinbar gebende, vage in ihren Beschreibungen bleibende und geschwätzige klassische Schönheit und Mutter aller Spukhaus-Filme ist, ist die Neuverfilmung ihr verhaltensauffälliges Proll-Balg, das mit der Tür ins Haus fällt, weil es keinen Hehl daraus macht, dass es sich um “echten“ Spuk handelt, da sein albern-überzogender Umgang mit deutlich als solche zu erkennbaren Computereffekten, Mystery, Suspense und Grusel tumb über Bord werfen.
            Man könnte das Ganze, als Horrorkomödie betrachten. Doch dazu bin ich wohl zu humorlos.
            Man könnte das Ganze aber auch, als trashig-turbulente Geisterbahnfahrt wahrnehmen. Doch dazu ist mir der Cast zu namhaft und das Setting zu eindrucksvoll. Darum kommen mein Empfinden und mein Geschmack letztlich in die Bredouille und auf keinen Nenner mit DAS GEISTERSCHLOSS.

            18
            • 4 .5
              999CINEASTOR666 08.12.2018, 13:51 Geändert 12.09.2020, 11:17

              Bis das Blut gefriert (OT: The Haunting / AT: Das Schreckenshaus / Vor Schreck gebannt / The Haunting of Hill House / Until the Blood Freezes) / GB/US / 1963

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              Dass BIS DAS BLUT GEFRIERT die Mutter aller Spukhaus-Filme ist, ist unverkennbar. Da man etliche Elemente in ähnlich gelagerten Nachfolgewerken wiedererkennt, sodass sie zu Klischees geworden sind.
              Die Figurenkonstellation ist auch top. Ein Skeptiker – ein Wissenschaftler, dessen Ehrgeiz seine Rationalität beeinträchtigt – ein Medium, das sich undurchsichtig gibt und im Gegenzug jeden anderen zu durchschauen scheint – und der Hauptcharakter, und zwar eine psychisch labile junge Frau, die vom Tod ihrer Mutter traumatisiert ist, die ihr Leben zum Albtraum machte. Sie ist ihrem Gefängnis entflohen, will Selbstzweifel und Schuldgefühle hinter sich lassen, kann und will nicht mehr zurück und hat nichts zu verlieren, da sie nichts hat.
              Obendrein ist die Kulisse bombastisch und die Darsteller liefern eine tadellose Leistung ab.
              Schön und gut, doch zu meinem Bedauern wendet BIS DAS BLUT GEFRIERT den Großteil der Zeit auf, für ausschweifende und nicht sonderlich geistreiche Dialoge und innere Monologe. Wenn mal etwas annähernd interessantes, (übersinnliches) geschieht, wird dem nicht effektiv nachgegangen, sondern direkt zu nichte gesülzt und ad acta gelegt, sodass über die Laufzeit letztlich wenig passiert.
              BIS DAS BLUT GEFRIERT zieht seine Suspense aus seinen Andeutungen, eben der daraus resultierenden Ungewissheit des Zuschauers, da der Film vage bleibt, ob es sich um echten Spuk handelt, oder um Suggestion und Einbildung.
              Doch durch die Langatmigkeit bricht der Spannungsbogen vehement ein, wenn er denn überhaupt mal hochkommt. Zusätzlich ist das Ganze für abgestumpfte Zeitgenossen, wie mich, keineswegs unheimlich.

              21
              • 4
                999CINEASTOR666 08.12.2018, 11:29 Geändert 08.12.2018, 23:43

                Inoperable - Aus diesem Krankenhaus kommt niemand raus! (OT: Inoperable) / US / 2017

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                Anfangs wird tatsächlich Interesse geschürt, die mit ein klein wenig Spannung einhergeht. Leider wird flott eine potentielle Wendung ausgepackt, die dem Szenario das Mysterium raubt.
                Hinzu kommt noch, dass die “Zeitsprünge“ im Akkord folgen, sodass man immer wieder bei 0 beginnt und der Verlauf sich nur minimal abwandelt, bis zum Finale, welches noch einmal einen Plot-twist mit sich bringt, der alles andere als neu, aber dennoch ein guter ist.
                DANIELLE HARRIS in der Hauptrolle und einige deftige Gore-Einlagen wenden letztlich schlimmeres ab. Das vom Mindfuck besessene Skript hat sich zu viel zugemutet bzw. den Machern hat es an Feingefühl und Gespür gefehlt.

                17
                • 6
                  999CINEASTOR666 08.12.2018, 11:06 Geändert 22.12.2018, 14:53

                  Schlafwandler (OT: Sleepwalkers / AT: Stephen King's Schlafwandler / Stephen King's Sleepwalkers) / US / 1992

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  STEPHEN KING himself hat das Drehbuch verfasst, über ein Mutter-Sohn-Gespann von Werkatzen, die die letzten ihrer Art sind und sich möglicherweise auch deswegen viel zu nahe kommen.
                  Sie sind sehr robust, können sich rasch regenerieren, sind beinahe unverwundbar. Besondere Furcht haben sie nur vor dem Tatzenhieb einer Katze, da er ihnen gefährlich werden kann.
                  Außerdem haben sie die Fähigkeiten sich selber wie auch andere Dinge unsichtbar werden zu lassen, ihre Gestalt vom Menschen zur katzenähnlichen Kreatur zu wandeln, wie auch die von Gegenständen, bevorzugt Autos.
                  Diese Fähigkeiten haben nur einen Haken, und zwar kosten sie ihnen wichtige Lebenskraft.
                  Diese Lebenskraft können sie aber zurückgewinnen, und zwar wenn sie ihr Jungfrauen entziehen. Dafür ist der, als Mensch gut aussehende Sohnemann zuständig, dessen Friedhofs-Date aber für die Katz ist, da er die Katze zu un-grazil aus dem Sack lässt.
                  Fortan wandelt sich die Geschichte zum Belagerungs-Thriller und Familiendrama.
                  In dieses Szenario kann man viel hineininterpretieren wie Außenseitertum, ausgestoßen worden und auf sich allein gestellt zu sein, Existenzangst, Überlebenskampf usw. Allegorisch betrachtet, bspw. weil man der gesellschaftlichen Norm widerspricht (Inzest), oder Isolation durch eine psychische Krankheit (Die Mutter klammert und verlässt das Haus nicht. Der Sohn muss sich um sie kümmern, weil sie ihm sonst ein schlechtes Gewissen macht).
                  Letztlich ist SCHLAFWANDLER kein riesiges Highlight, aber die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist interessant und wird zusätzlich mit einigen kruden Gore-Spitzen garniert.

                  17
                  • 3
                    999CINEASTOR666 07.12.2018, 21:52 Geändert 08.12.2018, 10:21

                    Der Calamari Wrestler (OT: Ika resurâ / AT: The Calamari Wrestler) / JP / 2004

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Bedauerlicherweise wird eine wunderbar krude Idee voller trashigem Kultpotentials, vor einem ernsten Hintergrund gestellt, der der Absurdität jegliche Ironie raubt.
                    Daher bekommt man einen un-pointierten und langatmigen Drama-Plot aufgetischt, der nicht im Entferntesten funktioniert, als gesellschaftskritische Persönlichkeitsstudie, da es wegen der Skurrilität, dem Identitätsverlust an Tiefe mangelt.
                    Außerdem werden wichtige Themen außer Acht gelassen wie Selbstzweifel, Versagensangst und Erwartungsdruck.
                    Auch die Matches konnten mich als Wrestling-Fan, überhaupt nicht überzeugen.

                    13
                    • 7
                      999CINEASTOR666 01.12.2018, 22:50 Geändert 15.12.2018, 16:18

                      Die Entführung von Bus 657 (OT: Heist / AT: Bus 657) / US / 2015

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Auch wenn hier ordentlich in die Schatzkiste der Heist-Movies und Entführungsthriller gegriffen wird, ist der melodramatisch glasierte Plot eine action- und temporeiche Busfahrt, die durch die spielerisch leichte und effizient dreiste Unbefangenheit kaum abgedroschen rüberkommt, und trotz Stereotype im Überfluss und gelegentlichen Logik-Aussetzern, eine Menge Charme hat sowie äußerst zeitvertreibend und launig ist, was auch am duften Cast liegt und den Überraschungen gegen Ende, mit denen ich nicht gerechnet habe, und die das Ganze nochmal immens aufwerten.

                      17
                      • 6
                        999CINEASTOR666 01.12.2018, 21:36 Geändert 29.05.2022, 20:42

                        The Fog - Nebel des Grauens (OT: The Fog / John Carpenter's The Fog) / US / 1980

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Die Atmosphäre sucht ihresgleichen und erzeugt eine klassisch kreierte Gruselstimmung par excellence sowie memorable Bilder, die durch das markerschütternde Theme unter die Haut gehen und im Gedächtnis bleiben. Doch leider ist der Plot ziemlich schlicht und vermag es nur leidlich Suspense aufkeimen zu lassen, was auch an der willkürlichen Wahl der Opfer liegt. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Rollen von JAMIE LEE CURTIS und TOM ATKINS irgendwie überflüssig sind und die Handlung problemlos ohne sie erzählt hätte werden können. Selbstverständlich kann das Ganze auch zum Interpretieren einladen und man kann vieles als Allegorie betrachten, wie dass der Nebel für Entfremdung sowie der Dekonstruktion vertrauter Ideale bzw. die Rache der verheimlichten „Geister der Vergangenheit“, als grausiges Vermächtnis der heroisch-gefeierten Vorfahren steht, die die schreckliche Lüge entlarvt und ins tödliche Chaos stürzt sowie die Augen öffnende Wahrheit ans Licht bringt, die den langersehnten Umbruch einläuten kann.

                        18
                        • 7 .5
                          999CINEASTOR666 01.12.2018, 17:24 Geändert 09.01.2019, 15:30

                          Friedhof der Kuscheltiere 2 (OT: Pet Sematary II / Friedhof der Kuscheltiere II / Pet Sematary Two) / US / 1992

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          Teil II gefällt mir um einiges besser, da meines Erachtens der Fokus woanders liegt, und zwar auf dem Unterhaltungswert. Darum ist der Plot auch ausgewogener und deswegen auch unvorhersehbarer.
                          Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, auch weil das Erzähltempo recht hoch ist. Außerdem nimmt sich das Ganze nicht bierernst und bietet humoristische Einlagen, die sogar bestens funktionieren, wenn man sich auf den trashigen und/oder exploitativen Kurswechsel einstellen kann, der zwar die morbide Atmosphäre des bedrückenden Vorgängers bricht, wie auch die Dramaturgie, was mich aber nicht juckt, solange ich kurzweilig bei Laune gehalten werde.
                          Insbesondere CLANCY BROWN gibt als untoter Sheriff, einen herrlichen Vorzeige-Fiesling ab.

                          19
                          • 5 .5
                            999CINEASTOR666 01.12.2018, 16:22 Geändert 01.12.2018, 16:24

                            Friedhof der Kuscheltiere (OT: Pet Sematary / AT: Pet Cemetery / Stephen King's Friedhof der Kuscheltiere / Stephen King's Pet Sematary) / US / 1989

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            Der Acker im Herzen eines Mannes ist steiniger ...
                            Die Geschichte ist selbstverständlich keine schlechte, doch als Screenplay arg abzusehen, wovon eben auch die Spannung negativ beeinflusst ist.
                            Dass sich fürs Offensichtliche Zeit genommen wird, macht das Ganze auch ein wenig träge, doch die morbide Atmosphäre ist Spitzenklasse, wohingegen einige Effekte angestaubt wirken.
                            Das Familiendrama ist nachzuvollziehen, doch wird gelegentlich etwas holprig rübergebracht, was mitunter am tragischen Overacting der Akteure liegen könnte.
                            Einige wirklich unheimliche und teils verstörende Momente, insbesondere im finalen Teil, ziehen den Karren noch aus dem Dreck.
                            Wegen den Songs von den RAMONES hatte ich überlegt, einen halben Punkt draufzulegen, doch habe mich letztlich umentschieden, da das meinen wirklichen Eindruck verfälschen würde.
                            Manchmal ist der Tod besser!!!

                            19
                            • 4
                              999CINEASTOR666 01.12.2018, 15:32 Geändert 01.12.2018, 15:32

                              The Darkness - Evil Comes Home (OT: The Darkness / AT: 6 Miranda Drive) / US / 2016

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Regisseur GREG MCLEAN, der Genre-Freunden WOLF CREEK, ROGUE - IM FALSCHEN REVIER und WOLF CREEK 2 bescherte, liefert mit THE DARKNESS - THE EVIL COMES HOME ein Spukhaus-Streifen nach Schema F ab, der noch etwas aufgepeppt werden soll, durch Autismus und Indianer-Mythen.
                              Doch die Aufpeppung kann nicht über das Altbekannte, welches man schon tausendmal so oder so ähnlich gesehen hat, und die damit einhergehende Vorhersehbarkeit und daraus resultierende Spannungsarmut hinwegtäuschen.
                              Besonders unheimlich wird es außerdem auch nicht.
                              Nur die passable Inszenierung, der solide Cast und dass ich mich nicht unmittelbar gelangweilt habe, halten mich von einer noch niedrigeren Bewertung ab.

                              21
                              • 7

                                Meine teuflischen Nachbarn (OT: The 'Burbs / AT: Life in the Burbs) / US / 1989

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN hat auch nach all den Jahren nichts von seinem schrulligen Charme verloren. Darum muss man diese Straße einfach lieben, in der die vermeintliche Vorstadtidylle und das Spießbürgertum leichtfüßig auf die Schippe genommen werden.
                                Wie der Nachbarsjunge, bekommt man einen Platz in der ersten Reihe, um sich anschauen zu können, was die tölpelhafte Neighborhood Watch für einen launigen und unterhaltsamen Kokolores veranstaltet.
                                Was MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN als Horrorkomödie obendrein besonders macht ist, dass sie einen Mystery-Einschlag hat und sogar ein wenig spannend ist, da die Klopeks Anlass bieten zu allerhand Spekulationen und Mutmaßungen, sodass man neugierig wird, was sie dort in ihrem Keller tatsächlich treiben.
                                Dass MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN konsequent amüsiert und zum Schmunzeln animiert, obwohl diese überspitzte Gesellschaftssatire mit saftigen Schenkelklopfern sparsam umgeht, liegt glasklar an der Besetzung. Allen voran TOM HANKS sorgt mit seiner Mimik und kleinen Gesten für Heiterkeit als anfänglicher Skeptiker. Aber auch die anderen sind nicht unter den Tisch fallen zu lassen, wie RICK DUCOMMUN als brachialer Blödel – dessen Blödeleien aber nicht seiner selbst willen wirken, da sie sich noch im Zaum halten – BRUCE DERN als Militär-Freak und COREY FELDMAN, der die Ermittlungen, die Spionage durch den Kakao zieht.
                                Das Ende hält schließlich noch einige Überraschungen bereit und bekommt eine Extraportion Schwarzen Humor, damit das Ganze nicht mit einem schalen Beigeschmack abgeschlossen wird und alle nicht zu sehr, als Idioten dastehen.

                                19
                                • 4 .5
                                  999CINEASTOR666 24.11.2018, 17:49 Geändert 11.01.2019, 20:52

                                  Hardcover (OT: I, Madman) / US / 1989

                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                  Virginia (JENNY WRIGHT) arbeitet in einem Second-Hand-Buchladen und versinkt auch gerne mal selbst in Grusel-Schundliteratur. Insbesondere ein Horrorroman des Autors Malcolm Brand (RANDALL WILLIAM COOK) hat es ihr angetan, doch sein Erstlingswerk „I, Madman“ lässt sich nirgendwo auftreiben.

                                  Als dieser Titel eines Tages auf ihrer Türschwelle liegt, der vom verrückten Dr. Alan Kessler (RANDALL WILLIAM COOK) handelt, der in eine Schauspielerin verliebt ist, die ihn aufgrund seines Äußeren zurückgewiesen hat und er sich deshalb selbst verstümmelt, scheint ihre Realität und die Fiktion des Buches zu verschmelzen, als ihr die Romanfigur nachstellt und sich Mordfälle häufen.

                                  Der schmale Grat zwischen Wirklichkeit und Einbildung wird aber nicht lange aufrecht erhalten. Der Film beschneidet seinen Interpretionsspielraum, da er klar macht, dass übernatürliche Kräfte am Werk sind. D. h. dass kein spannendes Verwirrspiel verschiedener Bewusstseinsebenen angestrebt und der Killer seiner Mystik beraubt wird.

                                  So bleibt die Geschichte straight und problemlos zu verfolgen, was heißen soll, dass sie lahm und vorhersehbar erzählt wird, da HARDCOVER nämlich lieber auf düstere Atmosphäre und Selbstironie setzt, wenn Genre-Klischees abgehandelt werden. Ansatzweise interessant wird es deswegen nur, wenn schaurige sowie tragische Romantik auf krude Gewalttätigkeiten trifft, die gelegentlich an gewohnte Slasherkost erinnern, aber nicht allzu explizit ausfallen, um die Phantasie des Zuschauers weiterhin anzuregen.

                                  Manch Dialog ist arg oberflächlich wie auch die Figurenzeichnung, die die Charaktere oftmals naiv aussehen lässt. Dafür sieht der Killer eindrucksvoll aus. Die Maskenarbeit ist Klasse wie auch die Idee, dass er seinen Opfern Gesichtsteile entfernt, um sein eigenes zu “verschönern“, bis zum monströsen Finale.

                                  Etwaige Längen werden aber trotzdem nicht übertüncht und viele Fragen bleiben trotz reichlicher Zeitverschwendungen offen, was schade ist, da es sich bei HARDCOVER, um eine Hommage auf Pulps der 50er-Jahre handelt.

                                  18
                                  • 3

                                    National Lampoon's 301 - Scheiß auf ein Empire (OT: The Legend of Awesomest Maximus / AT: 301 - Deppen der Antike / 301 - Scheiss auf ein Empire / National Lampoon's 301 / National Lampoon's the Legend of Awesomest Maximus) / US / 2011

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    Veralbert werden 300, TROJA, GLADIATOR und BRAVEHEART, doch leider auf wirklich plumpe, tumbe, unbedarfte, gestelzte und viel zu gewollte Weise, dass man mehr mit den Augen rollt, anstatt die Mundwinkel anzuheben.
                                    Die konsequente und voll beabsichtigte Infantilität, Vulgarität und Diskriminierung hängt einem nach kurzer Zeit zum Halse raus.

                                    17
                                    • 8
                                      999CINEASTOR666 24.11.2018, 14:47 Geändert 02.12.2018, 22:21
                                      über Mile 22

                                      Mile 22 / US / 2018

                                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                      MILE 22 ist ein knochentrockener Actionfilm, der mit einer Prise Politthriller vermengt wurde und an Streifen der 80er-Jahre erinnert.
                                      Ein Flick, der klugscheißt, aber eigentlich tumb ist, wovon man sich bestenfalls nicht auf den Schlips getreten fühlen sollte.
                                      Anfangs erfahren wir etwas über James Silva (MARK WAHLBERG), z. B. dass er hochbegabt ist und mit Aggressionsproblemen zu kämpfen hat.
                                      Auch die restlichen Charaktere sind mal mehr, mal weniger aggro drauf, egal ob männlich oder weiblich.
                                      Das ist zwar der dramaturgischen Tiefe der Figuren nachteilig, doch hat mich nicht sonderlich gejuckt, da sie vorrangig kühl berechnend und tödlich effizient sein sollen.
                                      Es genügen zwar wenige Pinselstriche, um sie nicht reine Schablonen sein zu lassen, dennoch stellt sich zu ihnen schwer eine Identifikation ein, da sie im weiteren Verlauf distanziert bleiben, auch aufgrund fehlender Hintergründe.
                                      Das ist aber nicht weiter schlimm, da der Film von Beginn an die ruppige Action-Keule schwingt und es aufs Maul gibt, insbesondere als die titelgebenden 22 Meilen zum Kriegsschauplatz werden, inklusive intensiven Shootouts, krachenden Karambolagen und heftigen Fights.
                                      Was die martialischen Künste betrifft, darf IKO UWAIS nicht unerwähnt bleiben, der diese zum Beispiel in THE RAID - 20 ELITE COPS. 30 FLOORS OF HELL, THE RAID 2, HEADSHOT und BEYOND SKYLINE eindrucksvoll unter Beweis stellte, was er auch hier im kleineren Format tut.
                                      Man erfährt zwar hin und wieder sowie kurz und knapp, dass sich Alice Kerr (LAUREN COHAN, bekannt aus THE WALKING DEAD) im Scheidungskrieg sowie Sorgerechtsstreit befindet, das nimmt aber weder den Drive aus dem Film noch wühlt es emotional auf.
                                      Das ganze Szenario wird zudem immer wieder von einer nachträglichen Befragung James Silvas unterbrochen. Die galligen Kommentare des zynischen Spezialisten stören oder bremsen den Plot aber keineswegs aus, sondern verschaffen ihm einen zusätzlichen Reiz.
                                      Wer mit B-Ware auf A-Niveau etwas anfangen kann, kann hier rasant, kurzweilig, knüppelhart und teils sogar spannend unterhalten werden.

                                      19
                                      • 6 .5

                                        The Equalizer 2 (AT: The Equalizer II) / US / 2018

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        Diesmal wird es persönlich, als eine gute Freundin des Equalizers liquidiert wird und er herausfindet, dass alte Bekannte dahinterstecken. Nun heißt es, unter Beweis zu stellen, dass die Schüler den Meister nicht übertreffen, da er immer noch ein paar Asse im Ärmel hat.
                                        Im Grunde haben wir hier die alteingesessene Vigilanten-Story, die aber edel aufgemacht ist, effektiv Action liefert und den Bonus des DENZEL WASHINGTON inne hat.
                                        Die Nebenplots hätten aber nicht unbedingt sein müssen, da sie teils recht peinlich sind. Wie dass er ein Ghettokind davon abhält, Gangster zu werden, damit es seiner künstlerischen Ader folgen kann.
                                        Das stürmische Finale ist zwar äußerst atmosphärisch, aber auch arg übertrieben.

                                        20
                                        • 7 .5

                                          Paul - Ein Alien auf der Flucht (OT: Paul / AT: Change the Channel!) / US/GB/FR / 2011

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          Wer SIMON PEGG und NICK FROST bereits in SHAUN OF THE DEAD und HOT FUZZ - ZWEI ABGEWICHSTE PROFIS liebgewonnen hat, sollte um PAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT bloß keinen Bogen machen.
                                          Beide begegnen nämlich der kiffenden, fluchenden und zur Tarnung Luft anhaltenden dritten Art, die trotz der derben Art eines SETH ROGEN liebenswürdig wirkt und perfekt zu den sympathischen Nerds passt, die das Duo mimt.
                                          Der Unterhaltungswert des Roadtrips ist hoch und hält den Fanboy von Anfang bis Ende bei bester Laune, weil hier wie wild gehuldigt und persifliert wird.

                                          24
                                          • 5
                                            999CINEASTOR666 23.11.2018, 21:32 Geändert 11.01.2019, 20:55

                                            Nightmare Beach (AT: Nightmare Beach - La Spiaggia Del Terrore / Spring Break / Welcome to Spring Break) / IT/US / 1988

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            Hinter dem fetten Cover verbirgt sich ein ausgelutschter Schlitzerfilm, der volle Kanne Achtziger ist, um einen Killer in Motorradkluft, der sündige Spring Breakers vorzugsweise zu Tode elektrisiert oder anfeuert.
                                            Das Ratespiel um den Killer gestaltet sich aber nicht sonderlich spannend.
                                            Die Kills, freizügige Strandmiezen und vor allem die unfreiwillige Komik halten das Ding letztlich am Laufen.

                                            19
                                            • 3
                                              999CINEASTOR666 23.11.2018, 21:08 Geändert 23.11.2018, 23:20

                                              Z-Office / DE / 2017

                                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                              Kickstarter finanzierte Bachelorarbeit aus Deutschland, bei der Büroangestellte hirnlos hirnlose Büroarbeit verrichten, bis sie sich tatsächlich in hirnlose Zombies verwandeln.
                                              Anfangs erkennt man den Büroalltag durchaus wieder und er wird feinsinnig durch den Kaffee gefiltert, was Charme hat. Doch als die Zombie-Apokalypse in voller Blüte ausbricht, benehmen sich die Protagonisten, als ob sie die Lage überhaupt nicht checken, was total nervt und nicht mehr witzig ist.

                                              15
                                              • 6
                                                999CINEASTOR666 23.11.2018, 20:51 Geändert 23.11.2018, 23:20

                                                Agent Null Null Nix - Bill Murray in Hirnloser Mission (OT: The Man Who Knew Too Little / AT: Mission / Watch That Man) / US/DE / 1997

                                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                Eher durchschnittliche Verwechslungskomödie samt albern konstruierter Story, die zusätzlich britische Agentenfilme phasenweise fade persifliert.
                                                Dennoch wird es nie langweilig und es werden auf jeden Fall gelegentlich die Lachmuskeln gefordert, was an der Souveränität des gut aufgelegten BILL MURRAY liegt, aber eben nicht kontinuierlich über etwaige lasch zündende Gags hinwegtäuschen kann.

                                                19
                                                • 6 .5
                                                  999CINEASTOR666 17.11.2018, 22:15 Geändert 18.11.2018, 06:59

                                                  Zombieland / US / 2009

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Jedenfalls eine verdammt kurzweilige und streckenweise äußerst amüsante Zombie-Komödie, die mir aber noch besser hätte gefallen können, wenn es da nicht einige gravierende Kritikpunkte geben würde.
                                                  Ein Kritikpunkt ist, dass obwohl JESSE EISENBERG die perfekte Besetzung für diese Rolle zu sein scheint, er mir in dieser Rolle nicht sonderlich zusagt, weil er eben zu perfekt in die Rolle des regelkonformen, hasenfüßigen Außenseiters passt. Was ich damit meine ist, dass mir der Kontrast fehlte, in Sachen Optik sowie Mimik und Gestik, der eventuell auch für entsprechendes Amüsement gesorgt hätte. Das ist aber vermutlich nur ein rein subjektives Problem, welches ich habe. Vielleicht ist mir JESSE EISENBERG aber auch nur unsympathisch(!)
                                                  Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich mir die Substanz des Roadtrips nicht erschließen wollte. Selbstverständlich ist bei vielen Roadtrips der Weg das Ziel, doch es gibt wenigstens einen substanziellen Grund, wie eine rettende Bastion.
                                                  Okay, Columbus will seine Eltern besuchen, und Wichita sowie Little Rock haben gehört, dass Pacific Playland frei von Zombies ist. Doch letztlich machen sich alle nur etwas vor.
                                                  Natürlich kann man auch viel hineininterpretieren, wie dass es neben dem vordergründigen Belustigen darum geht, seinen Mut, sein Vertrauen, seine Hoffnung und seinen Humor in schlechten Zeiten nicht zu verlieren und auch mal die Sau raus zu lassen.
                                                  Tja, doch neben diesen Kritikpunkten gibt es ja noch WOODY HARRELSON als raubeinigen, innerlich leiderfüllten Gunslinger auf Twinkie-Jagd, sowie EMMA STONE und ABIGAIL BRESLIN als findige Schwestern mit Vertrauensproblemen auf dem Weg zum Vergnügungspark. Nicht zu vergessen, der Cameo von BILL Fuckin’ MURRAY.

                                                  22
                                                  • 4
                                                    999CINEASTOR666 17.11.2018, 20:18 Geändert 23.03.2019, 16:17
                                                    über Psycho

                                                    Psycho / US / 1998

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Sich an solch einem wegweisenden Meilenstein heranzutrauen, ist ein gewagtes und kaum zu bewältigendes Unterfangen, wie diese, der Entstehungszeit angepasste, 1:1-Kopie überdeutlich unter Beweis stellt, die für diejenigen, die das Original von ALFRED HITCHCOCK kennen und wertschätzen, völlig unnötig und überflüssig ist.
                                                    Obwohl diese Neuverfilmung bis in die Nebenrollen namhaft besetzt ist, wirken die Hauptakteure völlig deplatziert. Insbesondere VINCE VAUGHN ist völlig unpassend als Norman Bates. Obwohl er und ANTHONY PERKINS beide lange Lulatsche waren/sind, hat ANTHONY PERKINS keine direkte Bedrohlichkeit ausgestrahlt. Diese Unscheinbar- und daraus resultierende Unberechenbarkeit hat seinem Norman Bates eine bedrohliche Zerbrechlichkeit sowie zerbrechliche Bedrohlichkeit verliehen. Diese Eigenschaften fehlen VINCE VAUGHN komplett, als Süßigkeiten naschendes und diabolisch-verschmitzt grinsendes Plagiat.
                                                    Außerdem hat man scheinbar versucht, dem Klassiker Tribut zu zollen, in dem man einige markante Szenen ebenso inszenierte wie damals. Doch was 1960 absolut in Ordnung ging und auf der Höhe der Zeit war, wenn ihr nicht sogar voraus, wirkt 1998 nur noch billig und deshalb albern.

                                                    20