999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 4 .5
    999CINEASTOR666 24.11.2018, 17:49 Geändert 11.01.2019, 20:52

    Hardcover (OT: I, Madman) / US / 1989

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Virginia (JENNY WRIGHT) arbeitet in einem Second-Hand-Buchladen und versinkt auch gerne mal selbst in Grusel-Schundliteratur. Insbesondere ein Horrorroman des Autors Malcolm Brand (RANDALL WILLIAM COOK) hat es ihr angetan, doch sein Erstlingswerk „I, Madman“ lässt sich nirgendwo auftreiben.

    Als dieser Titel eines Tages auf ihrer Türschwelle liegt, der vom verrückten Dr. Alan Kessler (RANDALL WILLIAM COOK) handelt, der in eine Schauspielerin verliebt ist, die ihn aufgrund seines Äußeren zurückgewiesen hat und er sich deshalb selbst verstümmelt, scheint ihre Realität und die Fiktion des Buches zu verschmelzen, als ihr die Romanfigur nachstellt und sich Mordfälle häufen.

    Der schmale Grat zwischen Wirklichkeit und Einbildung wird aber nicht lange aufrecht erhalten. Der Film beschneidet seinen Interpretionsspielraum, da er klar macht, dass übernatürliche Kräfte am Werk sind. D. h. dass kein spannendes Verwirrspiel verschiedener Bewusstseinsebenen angestrebt und der Killer seiner Mystik beraubt wird.

    So bleibt die Geschichte straight und problemlos zu verfolgen, was heißen soll, dass sie lahm und vorhersehbar erzählt wird, da HARDCOVER nämlich lieber auf düstere Atmosphäre und Selbstironie setzt, wenn Genre-Klischees abgehandelt werden. Ansatzweise interessant wird es deswegen nur, wenn schaurige sowie tragische Romantik auf krude Gewalttätigkeiten trifft, die gelegentlich an gewohnte Slasherkost erinnern, aber nicht allzu explizit ausfallen, um die Phantasie des Zuschauers weiterhin anzuregen.

    Manch Dialog ist arg oberflächlich wie auch die Figurenzeichnung, die die Charaktere oftmals naiv aussehen lässt. Dafür sieht der Killer eindrucksvoll aus. Die Maskenarbeit ist Klasse wie auch die Idee, dass er seinen Opfern Gesichtsteile entfernt, um sein eigenes zu “verschönern“, bis zum monströsen Finale.

    Etwaige Längen werden aber trotzdem nicht übertüncht und viele Fragen bleiben trotz reichlicher Zeitverschwendungen offen, was schade ist, da es sich bei HARDCOVER, um eine Hommage auf Pulps der 50er-Jahre handelt.

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      National Lampoon's 301 - Scheiß auf ein Empire (OT: The Legend of Awesomest Maximus / AT: 301 - Deppen der Antike / 301 - Scheiss auf ein Empire / National Lampoon's 301 / National Lampoon's the Legend of Awesomest Maximus) / US / 2011

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Veralbert werden 300, TROJA, GLADIATOR und BRAVEHEART, doch leider auf wirklich plumpe, tumbe, unbedarfte, gestelzte und viel zu gewollte Weise, dass man mehr mit den Augen rollt, anstatt die Mundwinkel anzuheben.
      Die konsequente und voll beabsichtigte Infantilität, Vulgarität und Diskriminierung hängt einem nach kurzer Zeit zum Halse raus.

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        999CINEASTOR666 24.11.2018, 14:47 Geändert 02.12.2018, 22:21
        über Mile 22

        Mile 22 / US / 2018

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        MILE 22 ist ein knochentrockener Actionfilm, der mit einer Prise Politthriller vermengt wurde und an Streifen der 80er-Jahre erinnert.
        Ein Flick, der klugscheißt, aber eigentlich tumb ist, wovon man sich bestenfalls nicht auf den Schlips getreten fühlen sollte.
        Anfangs erfahren wir etwas über James Silva (MARK WAHLBERG), z. B. dass er hochbegabt ist und mit Aggressionsproblemen zu kämpfen hat.
        Auch die restlichen Charaktere sind mal mehr, mal weniger aggro drauf, egal ob männlich oder weiblich.
        Das ist zwar der dramaturgischen Tiefe der Figuren nachteilig, doch hat mich nicht sonderlich gejuckt, da sie vorrangig kühl berechnend und tödlich effizient sein sollen.
        Es genügen zwar wenige Pinselstriche, um sie nicht reine Schablonen sein zu lassen, dennoch stellt sich zu ihnen schwer eine Identifikation ein, da sie im weiteren Verlauf distanziert bleiben, auch aufgrund fehlender Hintergründe.
        Das ist aber nicht weiter schlimm, da der Film von Beginn an die ruppige Action-Keule schwingt und es aufs Maul gibt, insbesondere als die titelgebenden 22 Meilen zum Kriegsschauplatz werden, inklusive intensiven Shootouts, krachenden Karambolagen und heftigen Fights.
        Was die martialischen Künste betrifft, darf IKO UWAIS nicht unerwähnt bleiben, der diese zum Beispiel in THE RAID - 20 ELITE COPS. 30 FLOORS OF HELL, THE RAID 2, HEADSHOT und BEYOND SKYLINE eindrucksvoll unter Beweis stellte, was er auch hier im kleineren Format tut.
        Man erfährt zwar hin und wieder sowie kurz und knapp, dass sich Alice Kerr (LAUREN COHAN, bekannt aus THE WALKING DEAD) im Scheidungskrieg sowie Sorgerechtsstreit befindet, das nimmt aber weder den Drive aus dem Film noch wühlt es emotional auf.
        Das ganze Szenario wird zudem immer wieder von einer nachträglichen Befragung James Silvas unterbrochen. Die galligen Kommentare des zynischen Spezialisten stören oder bremsen den Plot aber keineswegs aus, sondern verschaffen ihm einen zusätzlichen Reiz.
        Wer mit B-Ware auf A-Niveau etwas anfangen kann, kann hier rasant, kurzweilig, knüppelhart und teils sogar spannend unterhalten werden.

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        • 6 .5

          The Equalizer 2 (AT: The Equalizer II) / US / 2018

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          Diesmal wird es persönlich, als eine gute Freundin des Equalizers liquidiert wird und er herausfindet, dass alte Bekannte dahinterstecken. Nun heißt es, unter Beweis zu stellen, dass die Schüler den Meister nicht übertreffen, da er immer noch ein paar Asse im Ärmel hat.
          Im Grunde haben wir hier die alteingesessene Vigilanten-Story, die aber edel aufgemacht ist, effektiv Action liefert und den Bonus des DENZEL WASHINGTON inne hat.
          Die Nebenplots hätten aber nicht unbedingt sein müssen, da sie teils recht peinlich sind. Wie dass er ein Ghettokind davon abhält, Gangster zu werden, damit es seiner künstlerischen Ader folgen kann.
          Das stürmische Finale ist zwar äußerst atmosphärisch, aber auch arg übertrieben.

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          • 7 .5

            Paul - Ein Alien auf der Flucht (OT: Paul / AT: Change the Channel!) / US/GB/FR / 2011

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            Wer SIMON PEGG und NICK FROST bereits in SHAUN OF THE DEAD und HOT FUZZ - ZWEI ABGEWICHSTE PROFIS liebgewonnen hat, sollte um PAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT bloß keinen Bogen machen.
            Beide begegnen nämlich der kiffenden, fluchenden und zur Tarnung Luft anhaltenden dritten Art, die trotz der derben Art eines SETH ROGEN liebenswürdig wirkt und perfekt zu den sympathischen Nerds passt, die das Duo mimt.
            Der Unterhaltungswert des Roadtrips ist hoch und hält den Fanboy von Anfang bis Ende bei bester Laune, weil hier wie wild gehuldigt und persifliert wird.

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              999CINEASTOR666 23.11.2018, 21:32 Geändert 11.01.2019, 20:55

              Nightmare Beach (AT: Nightmare Beach - La Spiaggia Del Terrore / Spring Break / Welcome to Spring Break) / IT/US / 1988

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              Hinter dem fetten Cover verbirgt sich ein ausgelutschter Schlitzerfilm, der volle Kanne Achtziger ist, um einen Killer in Motorradkluft, der sündige Spring Breakers vorzugsweise zu Tode elektrisiert oder anfeuert.
              Das Ratespiel um den Killer gestaltet sich aber nicht sonderlich spannend.
              Die Kills, freizügige Strandmiezen und vor allem die unfreiwillige Komik halten das Ding letztlich am Laufen.

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                999CINEASTOR666 23.11.2018, 21:08 Geändert 23.11.2018, 23:20

                Z-Office / DE / 2017

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                Kickstarter finanzierte Bachelorarbeit aus Deutschland, bei der Büroangestellte hirnlos hirnlose Büroarbeit verrichten, bis sie sich tatsächlich in hirnlose Zombies verwandeln.
                Anfangs erkennt man den Büroalltag durchaus wieder und er wird feinsinnig durch den Kaffee gefiltert, was Charme hat. Doch als die Zombie-Apokalypse in voller Blüte ausbricht, benehmen sich die Protagonisten, als ob sie die Lage überhaupt nicht checken, was total nervt und nicht mehr witzig ist.

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                  999CINEASTOR666 23.11.2018, 20:51 Geändert 23.11.2018, 23:20

                  Agent Null Null Nix - Bill Murray in Hirnloser Mission (OT: The Man Who Knew Too Little / AT: Mission / Watch That Man) / US/DE / 1997

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                  Eher durchschnittliche Verwechslungskomödie samt albern konstruierter Story, die zusätzlich britische Agentenfilme phasenweise fade persifliert.
                  Dennoch wird es nie langweilig und es werden auf jeden Fall gelegentlich die Lachmuskeln gefordert, was an der Souveränität des gut aufgelegten BILL MURRAY liegt, aber eben nicht kontinuierlich über etwaige lasch zündende Gags hinwegtäuschen kann.

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                  • 6 .5
                    999CINEASTOR666 17.11.2018, 22:15 Geändert 18.11.2018, 06:59

                    Zombieland / US / 2009

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                    Jedenfalls eine verdammt kurzweilige und streckenweise äußerst amüsante Zombie-Komödie, die mir aber noch besser hätte gefallen können, wenn es da nicht einige gravierende Kritikpunkte geben würde.
                    Ein Kritikpunkt ist, dass obwohl JESSE EISENBERG die perfekte Besetzung für diese Rolle zu sein scheint, er mir in dieser Rolle nicht sonderlich zusagt, weil er eben zu perfekt in die Rolle des regelkonformen, hasenfüßigen Außenseiters passt. Was ich damit meine ist, dass mir der Kontrast fehlte, in Sachen Optik sowie Mimik und Gestik, der eventuell auch für entsprechendes Amüsement gesorgt hätte. Das ist aber vermutlich nur ein rein subjektives Problem, welches ich habe. Vielleicht ist mir JESSE EISENBERG aber auch nur unsympathisch(!)
                    Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich mir die Substanz des Roadtrips nicht erschließen wollte. Selbstverständlich ist bei vielen Roadtrips der Weg das Ziel, doch es gibt wenigstens einen substanziellen Grund, wie eine rettende Bastion.
                    Okay, Columbus will seine Eltern besuchen, und Wichita sowie Little Rock haben gehört, dass Pacific Playland frei von Zombies ist. Doch letztlich machen sich alle nur etwas vor.
                    Natürlich kann man auch viel hineininterpretieren, wie dass es neben dem vordergründigen Belustigen darum geht, seinen Mut, sein Vertrauen, seine Hoffnung und seinen Humor in schlechten Zeiten nicht zu verlieren und auch mal die Sau raus zu lassen.
                    Tja, doch neben diesen Kritikpunkten gibt es ja noch WOODY HARRELSON als raubeinigen, innerlich leiderfüllten Gunslinger auf Twinkie-Jagd, sowie EMMA STONE und ABIGAIL BRESLIN als findige Schwestern mit Vertrauensproblemen auf dem Weg zum Vergnügungspark. Nicht zu vergessen, der Cameo von BILL Fuckin’ MURRAY.

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                      999CINEASTOR666 17.11.2018, 20:18 Geändert 23.03.2019, 16:17
                      über Psycho

                      Psycho / US / 1998

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                      Sich an solch einem wegweisenden Meilenstein heranzutrauen, ist ein gewagtes und kaum zu bewältigendes Unterfangen, wie diese, der Entstehungszeit angepasste, 1:1-Kopie überdeutlich unter Beweis stellt, die für diejenigen, die das Original von ALFRED HITCHCOCK kennen und wertschätzen, völlig unnötig und überflüssig ist.
                      Obwohl diese Neuverfilmung bis in die Nebenrollen namhaft besetzt ist, wirken die Hauptakteure völlig deplatziert. Insbesondere VINCE VAUGHN ist völlig unpassend als Norman Bates. Obwohl er und ANTHONY PERKINS beide lange Lulatsche waren/sind, hat ANTHONY PERKINS keine direkte Bedrohlichkeit ausgestrahlt. Diese Unscheinbar- und daraus resultierende Unberechenbarkeit hat seinem Norman Bates eine bedrohliche Zerbrechlichkeit sowie zerbrechliche Bedrohlichkeit verliehen. Diese Eigenschaften fehlen VINCE VAUGHN komplett, als Süßigkeiten naschendes und diabolisch-verschmitzt grinsendes Plagiat.
                      Außerdem hat man scheinbar versucht, dem Klassiker Tribut zu zollen, in dem man einige markante Szenen ebenso inszenierte wie damals. Doch was 1960 absolut in Ordnung ging und auf der Höhe der Zeit war, wenn ihr nicht sogar voraus, wirkt 1998 nur noch billig und deshalb albern.

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                      • 5 .5
                        999CINEASTOR666 17.11.2018, 18:59 Geändert 16.10.2020, 21:18

                        Therapie für einen Vampir (OT: Der Vampir auf der Couch / AT: Im Schatten des Spiegels / Therapy for a Vampire) / AT/CH / 2014

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                        Die Narration ist das ein oder andere Mal etwas hölzern und die Dialoge vereinzelt ein wenig gestelzt, sodass das sympathische Treiben oftmals an Theater erinnert.
                        Gelegentlich ist das Beziehungs-Karussell aber auch ganz flott und mit Wortwitz gespickt. Doch letztlich fehlt es an Biss, obwohl das Spiel mit Motiven und Verweisen recht amüsant und unterhaltsam ist und das ohne in Albernheit und Langeweile abzudriften, das auch am gut aufgelegten Cast liegen könnte.
                        Schön bebildert ist das Ganze auch, doch die Beleuchtung erinnert abermals an Theater. Ein düsterer Farbfilter hätte vielleicht mehr Horrorstimmung erzeugt, obwohl man nicht wirklich einen Horrorfilm erwarten sollte, da trotz Vampirismus die Betonung auf Komödie liegt – genauer gesagt auf Beziehungskomödie.
                        Eine Vampir-Beziehungskomödie, deren Humor feinsinnig ist, also nicht zu derb und schwarz. Seichte Unterhaltung.

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                          999CINEASTOR666 11.11.2018, 22:20 Geändert 02.12.2018, 22:29

                          Beneath - Abstieg in die Finsternis (OT: Beneath / AT: Abstieg in die Finsternis) / US / 2013

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                          Eine Stärke des Films ist, dass er zum Großteil in einem Bergwerk spielt, was generell eine finstere Klaustrophobie generiert.
                          Es dauert auch nicht sonderlich lange, bis ein Stolleneinsturz eine äußerst dichte und beklemmende Stimmung sowie Spannung aufbaut, als beinahe minutiös immer bedrohlicher wirkende Momente folgen.
                          Vom Grubenunglücks-Thriller wandelt sich das Szenario in der Folge dezent zum Horror, deren Anleihen im Laufe der Zeit immer mehr in den Vordergrund rücken, in Form von schrecklichen "Halluzinationen“, die als gezielt eingesetzte Schocker relativ solide funktionieren.
                          Die Lage spitzt sich zu, die Luft wird knapper, die Nerven liegen blank, austretende Gase machen zu schaffen, man will sich an die Gurgel gehen und Hilfe lässt auf sich warten. Trotzdessen stellt sich eine Bindung zu den Figuren nur leidlich ein, während die Mimen treffend besetzt sind und jeder innerhalb seiner Rolle zu überzeugen weiß.
                          In Anbetracht der auftretenden Panik und genügend Konfliktpotentials, hätte man die Anfeindungen und Auseinandersetzungen noch intensiver und drastischer darstellen können. Aber dabei handelt es sich bereits, um Meckern auf hohem Niveau.
                          Eine weitere Stärke des Films ist aber, dass man lange Zeit im Unklaren gelassen wird, was dort unter Tage los ist. Sind es der Sauerstoffmangel und/oder die giftigen Gase, die die "Halluzinationen“ auslösen, oder ist es etwas völlig anderes?
                          Dass sich zum Schluss die Legende von einst verschütteten Minenarbeitern bewahrheitet und man den paranormalen Weg eingeschlagen hat, hat mich nicht besonders umgehauen, aufgrund der Berechenbarkeit der gespenstischen Konventionalität.

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                            999CINEASTOR666 09.11.2018, 12:58 Geändert 10.06.2019, 12:15

                            Lifespan - Das Geheimnis des Lebens (OT: Lifespan / AT: Das Geheimnis des Lebens / Le secret de la vie) / NL/GB/BE/US / 1975

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                            LIFESPAN - DAS GEHEIMNIS DES LEBENS ist ein intelligentes Suspense-Drama, welches sich entschleunigt, zurückhaltend und intellektuell einer interessanten Thematik widmet und diese in eine faszinierende Geschichte über die Suche nach Unsterblichkeit bettet.
                            KLAUS KINSKI übernahm nur eine kleine Rolle, als nebulöser Pharmazeutiker aus der Schweiz, die dennoch von Bedeutung ist.
                            Die Hauptrolle übernimmt HIRAM KELLER als junger, engagierter Wissenschaftler Dr. Ben Land, der die Nachforschungen eines Kollegen, der Selbstmord begangen hat, aufgreift und entdeckt, dass er kurz davor stand, ein Mittel zu entwickeln, um den Alterungsprozess zu stoppen. Zunächst distanziert, wird er immer besessener, desto näher er der Entschlüsselung des Geheimisses kommt. Wobei eine Affäre mit der auf Bondage abfahrenden Geliebten des verstorbenen Kollegen, sowie der nebulöse Pharmazeutiker aus der Schweiz, seine Neugierde des Weiteren anstacheln.
                            Science-Fiction über Gerontologie mit Mystery-Einschlag, die sich mit dem Versuch beschäftigt, den Tod zu überwinden, wunderschön in Amsterdam gedreht, hält überdies ein Voiceover die Dinge in der Spur.
                            Das Ende lässt die Geschehnisse in der Luft hängen, was ich als Kniff sehe, um zum Nachdenken anzuregen.

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                              999CINEASTOR666 08.11.2018, 19:49 Geändert 10.06.2019, 12:18

                              Bad Spies (OT: The Spy Who Dumped Me) / US/CA / 2018

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                              Die weibliche Buddy-Actionkomödie BAD SPIES katapultiert Audrey (MILA KUNIS) und Morgan (KATE MCKINNON) in die Welt der Spionage, wobei sie eine Kamikaze-Mission nach Europa verschlägt, welches sich baldigst, als Minenfeld herausstellt.
                              Der Eurotrip zweier naiver, US-amerikanischer Freundinnen nach Wien, Budapest, Prag, Berlin und Amsterdam liefert die Rahmenhandlung, um im entsprechenden kulturellen und architektonischen Hintergrund, kompromisslose Verfolgungsjagden und nicht gerade zimperliche Actionszenen bieten zu können, sowie augenzwinkernd allerlei Klischees des Agenten- und Actionfilms durch den Kakao zu ziehen, wenn die BFFs innerhalb dieser skurrilen Ausnahmesituation über sich hinauswachsen.
                              BAD SPIES will nichts weiter sein als lockere Unterhaltung, was nur teils funktioniert. Weil aufgrund der harten Kontraste die Symbiose kränkelt, wenn harmloses Geplänkel von brutalen Morden gebrochen wird. Die Kreuzung aus Feelgood-Movie, Splatter-Streifen und Haudrauf-Frauenpower-Klamauk ist schon gewöhnungsbedürftig. Insbesondere, wenn bemüht in die obligatorische Romantik-Kiste gegriffen wird, wirkt das neben der ausufernden Gewalt schlichtweg fehl am Platz. Der Spagat zwischen alledem gelingt eben nicht immer, aber immer öfter(!!!)
                              Die Chemie zwischen MILA KUNIS und KATE MCKINNON scheint soweit zu stimmen, doch auch ihre Charaktere sind sehr konträr, sodass die Freundschaft zwischen zwei solch unterschiedlichen Frauen etwas unglaubhaft erscheint. Audrey ist eher nachdenklich, zurückhaltend und leicht melancholisch, wohingegen Morgan quirlig, überdreht und nervtötend auf Krawall gebürstet ist, dass GILLIAN ANDERSON nur mit dem Augen rollen kann, als Geheimdienst-Chefin und weibliches Vorbild.
                              Mit IVANNA SAKHNO als Nadejda, bekommen es die Amateur-Agentinnen tatsächlich mit einer angsteinflößenden Gegenspielerin zu tun, samt irren Blick und schmerzhafter Akrobatik.
                              Unterm Strich haben wir hier einen bunten Strauß Blumen, bei dem für jeden etwas dabei ist, außer wenn man auf dieses und jenes allergisch reagiert.

                              6 Autos mit Schaltgetriebe.

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                                999CINEASTOR666 08.11.2018, 14:03 Geändert 08.11.2018, 14:08

                                Evolution (AT: Ivan Reitman's Evolution) / US / 2001

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                                Wir wünschen einen angenehmen Weltuntergang.
                                EVOLUTION ist eine herrliche Science-Fiction-Komödie mit DAVID DUCHOVNY in der Hauptrolle, der seinem Metier die Treue hält.
                                Auch der Rest der hochkarätigen Besetzung ist für einige Lacher gut und spielt sich die Bälle zu, wie ORLANDO JONES, SEANN WILLIAM SCOTT, JULIANNE MOORE und DAN AYKROYD.
                                Die rasendschnelle, extraterrestrische Evolution ist kurzweilig und kreativ gestaltet. Außerdem nimmt sie sich selbst nicht zu ernst.
                                Die Effekte in Handarbeit sind Spitzenklasse, doch die aus dem Computer sind ziemlich trashig, was den sonst hochwertigen Eindruck der Produktion arg mildert.
                                Dennoch haben wir es hier mit einer aufregenden Expedition in neue Welten zu tun, die zugleich ein ulkiges Treiben darstellt und dessen Highlight ein Löschfahrzeug voll Anti-Schuppen-Shampoo der Marke „Head & Shoulders“ ist.

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                                  999CINEASTOR666 08.11.2018, 00:14 Geändert 08.11.2018, 00:14

                                  Deep Impact (AT: Impact) / US / 1998

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                                  Grundsolider und absolut sehenswerter Katastrophenfilm, in dem aber nicht die Katastrophe im Vordergrund steht, sondern das Schicksal der Menschen, der Menschheit.
                                  Die Handlung staubt zwar keinen Innovationspreis ab und wird gemächlich aufgebaut, doch ist interessant genug, um verdammt unterhaltsam und phasenweise äußerst spannend zu sein, woran wohl auch die herausragend gute Besetzung einen großen Teil beiträgt.
                                  Dass die Geschichte im weiteren Verlauf vor Pathos und Kitsch anfängt zu triefen und ordentlich auf die Tränendrüse drückt, stört mich überhaupt nicht. Denn gelegentlich braucht es, braucht man genau so etwas, damit es einen packt – wenn man nicht allzu hartherzig ist.

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                                    999CINEASTOR666 07.11.2018, 18:12 Geändert 07.11.2018, 21:49

                                    Ghostbusters (AT: Ghostbusters 3 / Ghostbusters: Answer the Call) / US/AU / 2016

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                                    Ich finde das Reboot mit weiblichen Pendants gar nicht so übel, wie es bei der Allgemeinheit abschneidet. Das liegt vielleicht daran, dass ich mir gelegentlich Komödien anschaue, die auf Frauen gemünzt zu sein scheinen, und mich auch von denen oft gut unterhalten fühle bzw. mit dem Humor meistens etwas anfangen kann, der häufig aus viel nervigem Geplapper, peinlicher Situationskomik, vulgären Schenkelklopfern und Gender-Kalauern besteht. Obwohl das so ist, ist meines Erachtens oftmals eine hohe Trefferquote dabei, so auch bei GHOSTBUSTERS (2016). Von Vorteil ist es selbstverständlich, wenn man sich von Intellektualität verabschiedet und zwischendurch gerne mal niveauloses Terrain betritt.
                                    GHOSTBUSTERS (2016) ist jedenfalls schnieke aufgemacht, ob die Effekte, die Designs der Geister, die Ausrüstung der Geisterjäger und ihr Automobil.
                                    Die Charaktere sind zwar Stereotype, doch ergänzen sich hervorragend und machen bisweilen Laune. Für die größten Lacher sorgt aber wohl CHRIS HEMSWORTH als unterbelichtete Empfangsdame, die er schön trocken rüberbringt.
                                    Die Geschichte rollt die Gründung der Geisterjäger von vorne auf und wird flott erzählt, garniert mit viel Action. Vielleicht sogar etwas zu viel Action, da es an ruhigen Momenten hapert, in denen sich die Charaktere hätten entwickeln können. Auch der Gegenspieler bleibt eher blass in Erinnerung.
                                    Aufgüsse von Klassikern haben generell einen schweren Stand, doch der heraufbeschworene Shitstorm ist für mich nicht nachvollziehbar, denn das Finale zieht zumal alle Register der bombastisch-ektoplastischen Geister-Sause und entschädigt einige Mängel. Anspielungen und Cameos aller noch lebender Ghostbusters auf/aus die/den Originale/n sowie ein Wiedersehen mit SIGOURNEY WEAVER und Slimer muss man auch nicht missen.

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                                      999CINEASTOR666 07.11.2018, 15:28 Geändert 17.11.2018, 20:30

                                      Primal Rage (AT: Primal Rage: The Legend of Oh-Mah) / US / 2018

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                                      Es existiert ja bereits eine Palette an Filmen über Bigfoot, doch ich kann mich nicht erinnern, jemals einen gesehen zu haben.
                                      Dieser hat mir „ganz gut“ gefallen, insbesondere durch seinem Trashfaktor und der Komik. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob dies beabsichtigt war, weil der Streifen letztlich wie ein ernstgemeinter Beitrag wirkt, mit latenten Ähnlichkeiten zu PREDATOR.
                                      Doch dass Bigfoot, der einem hässlich geratenen Gorilla ähnelt, in naturalistischer Eishockeyspieler-Montur durchs Dickicht hetzt, also mit Gesichtsmaske sowie Arm- und Schienbeinschoner aus Baumrinde, ist schon ulkig. Genauso ulkig ist es, dieses haarige Ungetüm zu sehen, wie es mit Pfeil und Bogen hantiert oder anfangs ständig hinter einem Baum, Busch oder Stein hervorlugt à la Kuckuck, wo bin ich?
                                      Doch davon abgesehen ist das Kostüm schon geil und Bigfoot sorgt auch für etwaige derbe und vor allem handgefertigte Einlagen, bei deren Härte es mich wunderte, dass sie nicht gekürzt sind. Er hat es speziell auf Köpfe abgesehen, so werden sie eingeschlagen, zerquetscht und abgerissen.
                                      Nach einleitendem Überlebenskampf im reißenden Fluss, schwillt ein Hauch Spannung, als die Protagonisten auf zwielichtige Rednecks stoßen, die ihnen an der Tanke schon nicht koscher vorgekommen sind.
                                      Einen weiteren Handlungsstrang bilden ein Sheriff und sein Deputy mit indianischen Wurzeln, die der Legende eben den Ureinwohner-Mythos verpassen. Wobei ein Ritual in einem Zelt mit bewusstseinserweiternden Substanzen, etwas zu ausgiebig ausfällt, und der Auftritt einer Hexe/Schamanin auch eher für Gelächter sorgt.
                                      Obwohl die Laufzeit etwas zu üppig ist, stimmt das Timing und es wird nie langweilig. Wenn man das Ganze nicht allzu ernst nimmt, kann man durchaus kurzweilig unterhalten werden.

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                                        Angriff der Riesenspinne (OT: The Giant Spider Invasion / AT: Invasion of the Giant Spiders / Angriff der Riesen-Spinne) / US / 1975

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                                        Auch wenn ANGRIFF DER RIESENSPINNE zweifelsohne jedes Merkmal eines reinrassigen Trashfilms erfüllt, ist mir der Unterhaltungswert bedauerlichweise zu mager ausgefallen.
                                        ANGRIFF DER RIESENSPINNE erinnert bisweilen an Science-Fiction- und/oder Monsterfilme der 50er-Jahre, durch die bspw. JACK ARNOLD Berühmtheit erlangte.
                                        Insbesondere die billigen Tricksereien sorgen für charmantes Amüsement, doch um einen wohlwollenden Trashfaktor zu generieren, sind die flauschigen Spinnen aus einer anderen Dimension meines Erachtens zu selten im liebreizenden Einsatz.
                                        Die hanebüchene Handlung und besonders das haarsträubende Wissenschafts-Gewäsch, tun zwar ihr bestes, doch irgendwie kommt der Zinnober nicht ausm Knick.
                                        Ich würde zwar behaupten, ein Faible für schlechten Geschmack zu haben, doch ANGRIFF DER RIESENSPINNE konnte mich trotz schwachsinniger Story, dilettantischer Darstellerleistungen, ulkigen Dialogen, absurdem Verhalten und grottigen Effekten nicht vollends umhauen.

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                                          999CINEASTOR666 05.11.2018, 20:39 Geändert 05.11.2018, 23:20

                                          Halloween Night - Satan lebt! (OT: Halloween Night / AT: The Damning / Death Mask / Hack-O-Lantern / Satans Wiedergeburt) / US / 1988

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                                          Absurdes Zwischending aus albernem Okkult-Horror, schnarchigem Slasher-Pulp und etwas Sleaze, bei dem ein nerviger Satanisten-Opi seinen leicht zu beeinflussenden und zum eigenbrötlerischen Kraftsportler herangewachsenen Enkel, entgegen jeglichem Familiensinns, an Halloween rituell opfern will, um Satans Wiedergeburt einzuleiten, während zusätzlich ein Killer in Teufelskostümierung in der Kleinstadt Unruhe stiftet.
                                          Eigentlich ist alles am Start bzw. dreist zusammengeklaut, was brauchbaren und kein Klischee auslassenden Spät-Achtziger-Horror-Schund ausmachen könnte, wie Okkultismus, Halloween, nackte Haut, Hardrock und gory Details. Doch leider werden diese Elemente in einer unfassbar unsinnigen und belanglosen Story verwurstet, mit Tanzen, Dating, Stand-Up-Comedy und viel Gewäsch, dass die Handlung kein Stück unterfüttert oder vorantreibt, sondern nur Gelächter auslöst.
                                          Eine der bemerkenswertesten Szenen des Films ist aber, als der vom Satanismus angefixte Enkel einen Albtraum hat, in dem er den Gitarristen/Bassisten der Hardrock-Band D.C. LACROIX gibt, beim Song „Devil’s Son“, und eine dunkelhäutige Dämonenbraut Laserstrahlen aus den Augen schießt und den Enkel per Dreizack köpft.

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                                            Cold Skin - Insel der Kreaturen (OT: Cold Skin / AT: L Pell freda / La Piel fría) / ES/FR / 2017

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                                            „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

                                            Dieses philosophische Zitat von FRIEDRICH NIETZSCHE, welches zu Beginn des Filmes eingeblendet wird, beschreibt den Inhalt ganz gut. Auch wenn der neueste Streich von XAVIER GENS (FRONTIER(S) - KENNST DU DEINE SCHMERZGRENZE?, THE DIVIDE - DIE HÖLLE, DAS SIND DIE ANDEREN!), der die Adaption des Romans „Im Rausch der Stille“ des Autoren ALBERT SÁNCHEZ PIÑOL ist, die tiefgründige Wahrhaftigkeit dieser Worte nicht gerecht wird. Da ich den Roman selbstverständlich nicht gelesen habe, kann ich es auch nicht über ihn aussagen.
                                            Letztlich handelt es sich, um eine in beeindruckend naturalistischen Bildern stimmungsvoll inszenierte Schlechtwetter-Creature-Horror-Mär samt Lovecraft’schen Flair, deren Parabel ebenso schroff, wie die insulare Landschaft durchgezogen wird, und die auf existenzielle Fragen nur banale Weisheiten folgen lässt.
                                            Obwohl die amphibischen Kreaturen ansehnlich sind, die Darsteller reife Leistungen abliefern und der Soundtrack schön dick aufträgt, kann ich nur guten Durchschnitt vertreten, da auf die amphibischen Kreaturen überhaupt nicht eingegangen wird, die Angriffswellen irgendwann zu viel werden und auch wenn harter Tobak durchgekaut wird, der Blick in den Abgrund nicht tief genug ist, damit er in mich hineinblicken konnte.

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                                              The 4th Floor - Haus der Angst (OT: The 4th Floor) / US/CA / 1999

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                                              Da der Ärger mit den “Nachbarn“ mit der Zeit diverse potentielle Täter hervorbringt, lädt das Szenario zum Mitraten ein und vermag kleinere Spannungsmomente zu erzeugen.
                                              Doch da derweilen nicht viel dabei herumkommt, verliert sich die Spannung baldigst, da sich eine konkrete Bedrohung erst im Finale zu erkennen gibt.
                                              Letztlich handelt es sich um atmosphärischen Psychoterror im Mietshaus, mit beachtlichem Cast und offensichtlichen Anleihen bei Klassikern, deren mysteriöse Prämisse zwar am Ball bleiben lässt, bis man eben zu der Erkenntnis kommt, dass sie ungenügend umgesetzt ist, insbesondere als die Auflösung recht schwächlich ausfällt.

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                                                999CINEASTOR666 04.11.2018, 13:26 Geändert 11.01.2019, 21:15
                                                über The Nun

                                                The Nun (AT: Valak) / US / 2018

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                                                Die Lokation des Klosterschlosses im Teil Rumäniens, welches im Mittelalter hängengeblieben ist, wirkt genauso finster wie jenes Zeitalter, was der Atmosphäre zu Gute kommt, in Sachen Unheimlichsein und Bedrohlichkeit.
                                                Leider ist die Story arg dünn und wirr erzählt. Das wirre Erscheinungsbild kann aber auch daher rühren, dass anstatt der dämonischen Nonne eine Hintergrundgeschichte zu spendieren, der düstere Nonnenterror irgendwann Überhand nimmt und ein Jump-Scare den nächsten jagt, was zur Folge hat, dass die Geisterbahnfahrt eher abschreckt als erschreckt.
                                                Eine fetzige Idee ist aber, dass man TAISSA FARMIGA ins Conjuring-Universum mit aufgenommen hat, die eben wie eine jüngere Version ihrer großen Schwester, VERA FARMIGA, daherkommt und einem deshalb wie ein vertrautes Gesicht vorkommt. Außerdem spielt sie Schwester Irene beachtlich.

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                                                  999CINEASTOR666 04.11.2018, 12:29 Geändert 07.11.2018, 01:24

                                                  Slender Man / US / 2018

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                                                  Sorry, vor diesem Film habe ich nie etwas vom Slender Man gehört, daher kann ich auch keinerlei Vergleiche ziehen, zu was auch immer.
                                                  SLENDER MAN ist ein dunkel abgefilmtes, harmloses und blutleeres Filmchen, deren Story die übliche Standarkost ist, der heutigen "Horrorfilme" für schreckhafte Teenies.
                                                  Das ist nicht unmittelbar ein Problem, wenn der Standardkost nur ein klein wenig Originalität und Innovativität beigefügt wird. Doch das kann ich von dieser Verfilmung des Phänomens nicht wirklich behaupten, da sich die audiovisuell doch äußerst unheimlichen, albtraumhaften Sequenzen, in denen auch der Slender Man größtenteils gekonnt angsteinflößend dargestellt wird, irgendwann nur noch aneinanderreihen, sodass der Gruselfaktor mit der Zeit immens schwindet und Spannungsmomente zur Mangelware werden.

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                                                    999CINEASTOR666 01.11.2018, 14:06 Geändert 01.03.2019, 23:44

                                                    The Inhabitant (OT: El habitante) / MX / 2017

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                                                    DER EXORZIST trifft auf DON’T BREATHE!
                                                    Nur in arg abgespeckter Form, darum sollte man die Erwartungshaltung etwas tiefer stapeln.
                                                    Ja, wir haben es hier mit einem Film zu tun, deren erste Hälfte ein Home-Invasion-Thriller und deren zweite Hälfte ein Exorzismus-Horror ist.
                                                    Die drei Schwestern sind sympathisch und erledigen ihren Job solide, wie auch der Rest der Besetzung.
                                                    Ein Manko ist aber, dass der Einbruch sehr unprofessionell begangen wird. Die drei Schwestern tragen weder Masken noch Handschuhe und außerdem sagen sie ständig ihre Vornamen lautstark. Doch die drei Schwestern sind auch keine professionellen Einbrecherinnen, sondern tun es aus Zwang.
                                                    THE INHABITANT kommt zum Glück schnell in die Pötte, sodass flugs Interesse geweckt wird, als es nach dem Einbruch mysteriös und geheimnisvoll zugeht und sich merkwürdige Dinge ereignen, obwohl man rasch durchschaut, dass das Mädchen besessen zu sein scheint.
                                                    Dass die drei Schwestern keine professionellen Einbrecherinnen sind, macht sich zudem anhand ihrer emotionalen Verhaltensweisen bemerkbar, die zwischen Vorurteilen und Misstrauen sowie Hilfsbereitschaft und Hilflosigkeit changieren. Der Grund für ihre Emotionalität während dieser Situation ist, schrecklicher Missbrauch im Kindesalter, den man in Rückblicken zu sehen bekommt und der Empathie für die drei Schwestern herbeiführen soll – was so lala klappt.
                                                    Großes Lob verdient NATASHA CUBRIA, die die besessene Tamara mimt und dank Make-up, ihrem diabolisch-breiten Grinsen und dem verschlagenen Blick Gänsehaut beschert und die Anwesenden gegeneinander ausspielt, da sie bzw. der Dämon die dunkelsten Geheimnisse derer kennt und offenherzig ausplaudert.
                                                    Als schließlich ein Kardinal zu Rate gezogen wird, gerät das Treiben zwar arg konventionell, doch hält dennoch einige kleinere Überraschungen bereit.
                                                    Trotzdessen hält sich die Spannung in Grenzen und auf Blutvergießen wird größtenteils verzichtet, doch die phasenweise bedrückede Atmosphäre, teils intensiv gerate Austreibung und einige Finten halten "ganz gut“ bei Laune.

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