Ioosh698 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ioosh698
1. Welcher Schauspieler/ Welche Schauspielerin ist deiner Meinung nach gut gealtert bzw. altert wie Wein?
Für mich ganz klar Julianne Moore! In meinen Augen hat sie sich wirklich großartig gehalten und sieht auch mit mittlerweile 60 Jahren noch unglaublich gut aus.
Wenn jemand gealtert ist wie ein guter Wein, dann definitiv Julianne Moore.
Ansonsten fallen mir hier spontan noch Kate Beckinsale oder Jared Leto ein. Beide scheinen auch seit Jahren um keinen Tag gealtert zu sein…
2. Was denkst du über folgende Personen?
Rachel Hurd-Wood: Zu ihr kann ich nicht viel sagen, weil ich kaum einen Film mit ihr gesehen habe.
Leslie Nielsen: Ein sehr lustiger und talentierter Kerl, bin aber nicht DER Fan seiner Filme.
Alan Rickman: Eine Legende und einer meiner Lieblingsschauspieler! Unglaublich wandlungsfähig und einmalig. Ich vermisse ihn sehr.
Marion Cotillard: Meine persönliche Lieblingsschauspielerin aus Frankreich! Eine unglaublich tolle Schauspielerin!
Robin Williams: Hier geht es mir ähnlich wie mit Alan Rickman. Robin Williams ist ein wunderbarer Schauspieler gewesen, der eine große Leere hinterlassen hat. Traurig, traurig…
Richard Gere: Richard Gere sehe ich eigentlich immer ganz gern. Ich finde, dass er unglaublich viel Charisma ausstrahlt.
3. Nenne ein lustiges Zitat aus einer guten Film-Parodie:
"Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden!" aus DER SCHUH DES MANITU. Es gibt vielleicht zugegeben deutlich bessere Zitate, aber ich weiß nicht, wie oft ich diesen Spruch nun schon von Leuten im Alltag gehört oder auch selbst gebracht habe…:D
4. Welcher ist dein Lieblingsdisney-Song?
Ich mag die Songs aus DER KÖNIG DER LÖWEN, allen voran „Circle of Life“ und „Can You Feel the Love Tonight“.
„Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem DSCHUNGELBUCH ist auch Spitze, genau wie beispielsweise „The Beauty and the Beast“ aus DIE SCHÖNE UND DAS BIEST oder „You‘ll Be in My Heart“ aus TARZAN.
Früher hat mir auch immer das Lied „Sei ein Mann“ aus MULAN gefallen.
5. Wie viele Stunden schläfst du gewöhnlich?
Meistens ungefähr 7 Stunden.
6. Welches Filmpaar hatte deiner Meinung nach eine tolle Chemie?
Emma Stone und Ryan Gosling harmonieren in meinen Augen immer wieder toll miteinander, egal ob in CRAZY, STUPID, LOVE. oder vor allem in LA LA LAND. Ich würde mich sehr freuen, wenn da irgendwann nochmal ein gemeinsamer Film kommt.
7. Gibt es einen Film, bei dem du mehr auf der Seite der Bösen warst, als auf der, der Guten?
Schwierig… Es gibt durchaus Filme, in denen ich die Bösewichte verdammt genial finde (ich mag gut geschriebene und gespielte Bösewichte allgemein sehr gern), aber in der Regel bin ich trotzdem meistens auf der Seite der Guten.
Leichte SPOILER!
Bei LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG fand ich den Bösewicht, gespielt von Klaus Kinski, beispielsweise um Längen besser als den Helden. Insgeheim habe ich da auch tatsächlich mehr oder weniger auf ein böses Ende gehofft, was ja dann letztlich auch eingetreten ist…^^
8. Findest du "Mr. Bean" lustig oder eher albern?
Ich LIEBE Mr. Bean! Ich habe ihn schon als Kind sehr gemocht und finde ihn auch heute noch verdammt witzig. Eine absolute Meisterleistung von Rowan Aktinson, gerade im Hinblick auf Mimik und Gestik.
9. Guckst du als Erwachsene/r immer noch "Sesamstraße"?
Nein. Um ehrlich zu sein habe ich die SESAMSTRAßE auch als Kind nicht gerne geguckt… War wahrscheinlich einfach nicht mein Fall.
10. Welchen Sänger/ Welche Sängerin magst du, obwohl er/sie gesanglich jetzt nicht so gut ist?
Vince Neil von „Mötley Crüe“. Vince war noch nie ein wirklich guter Sänger, aber trotzdem kann man sich die Band nicht ohne ihn vorstellen.
11. Gibt es einen Schauspieler/ eine Schauspielerin den/die du anfangs nicht mochtest und jetzt schon?
Da fallen mir Brad Pitt und Jennifer Lawrence ein. Beide konnte ich am Anfang nicht wirklich leiden (Brad Pitt mochte ich damals nur durch TROJA). Jetzt gehören sie zu meinen Lieblingsschauspielern, wobei gerade Brad Pitt einer meiner ABSOLUTEN Favoriten geworden ist, den ich einfach immer gerne sehe! Toller Schauspieler!
12. Umgekehrte Frage: Gibt es einen Star, den du anfangs mochtest und jetzt nicht mehr?
Früher stand ich total auf Angelina Jolie. Heutzutage kann ich sie allerdings nicht mehr ausstehen und mache einen großen Bogen um ihre Filme.
13. Welche schauspielerische Performance wird deiner Meinung nach total unterschätzt?
Die von Robert Pattinson und Kristen Stewart. TWILIGHT ist und bleibt furchtbar, aber ansonsten bemühen sich die beiden sehr, von dieser Rolle loszukommen. Gerade Robert Pattinson habe ich mittlerweile in echt vielseitigen und starken Rollen gesehen!
14. Welcher deutsche Schauspieler ist dein Favorit?
Frederick Lau, Moritz Bleibtreu und ganz besonders Christoph Maria Herbst.
15. Hast du ein Musikidol?
John Lennon und die Gebrüder Gallagher, Liam und Noel.
16. Was war deiner Meinung nach die beste Leistung eines schlechten Schauspielers?
Til Schweiger in KNOCKIN‘ ON HEAVEN‘S DOOR. Üblicherweise kann ich diesem Mann so gut wie gar nichts abgewinnen, aber in diesem Film hat er mir zugegeben sehr gut gefallen.
1. Bist du mit den Gewinnern der Oscarverleihung zufrieden?
Also bis auf wenige Ausnahmen, wie beispielsweise PIECES OF A WOMAN oder SOUND OF METAL, habe ich kaum einen Film aus der Oscarverleihung gesehen. Ich freue mich allerdings über die Auszeichnungen für SOUND OF METAL, Anthony Hopkins und Frances McDormand. Auf NOMADLAND bin Ich jetzt echt sehr gespannt!
2. Wenn nein, was hättest du dir anders gewünscht?
Wie gesagt, ich kann diesbezüglich nicht wirklich mitreden. Wenn Riz Ahmed oder Vanessa Kirby einen Oscar gewonnen hätten, hätte ich mich wahrscheinlich sehr für sie gefreut.
3. Gibt es ein Buch, dass dich so überzeugt hat, dass du es jedem empfehlen würdest?
DER HERR DER RINGE von Tolkien. Meine persönliche Bibel ^^
4. Welcher Schultyp warst du? Streber/in? Außenseiter/in? Klassenclown ...? Oder passt du überhaupt nicht in so ein Schema?
Ich hab meinen engen Freundeskreis gehabt und mit dem hab ich den Alltag in der Schule zusammen verbracht.
Ansonsten hab ich mein Zeug gemacht und war immer ganz gut im Hinblick auf meine Noten, aber ich habe halt zugegebenermaßen auch keinen Handschlag zu viel getan, was sich erst in der 10. Klasse geändert hat.
Ich hätte einer der Streber Nr. 1 sein können, aber dafür war ich einfach zu faul und hab mich damals auch sehr leicht ablenken lassen, wenn irgendwo im Klassenraum was interessantes passiert ist. Zumindest hat mir das meine Lehrerin mal gesagt😅
5. Wen hörst du lieber, Frank Sinatra oder Dean Martin?
Frank Sinatra, ganz klar!
6. Bist du der Meinung, dass jemand der unglaublich vermögend ist, wirklich reich ist?
Nein. Das muss bestimmt nicht immer der Fall sein...
7. Macht Geld glücklich?
Geld allein bestimmt nicht. Was nützt mir beispielsweise all das Geld auf dem Konto, wenn ich daneben nicht wirklich etwas hab im Leben? Kein Geld der Welt kann so etwas wie Freundschaft, Familie oder Liebe ersetzen.
8. Glaubst du, dass Menschen wie Jared Leto, Kate Winslet oder Lady Gaga, die unheimlich erfolgreich zu sein scheinen, keine Träume mehr haben, da sie offensichtlich alles haben?
Nein. Ich bin mir sicher, dass auch solche weltberühmten Promis immer Träume haben werden, denn letztlich sind sie auch nur Menschen, die sich nach ihren Träumen und Wünschen sehnen.
9. Findest du es sarkastisch, wenn jemand einem von den oben genannten Personen wünscht, dass alle ihre Träume in Erfüllung gehen mögen?
Nö.
10. Warst du jemals richtig verliebt?
Auf jeden Fall :)
11. Glaubst du an die Ehe?
Ja. Ich persönlich muss zwar nicht unbedingt heiraten, glaube aber schon, dass eine Ehe ein Leben lang halten kann.
Meine Großeltern, die mittlerweile über 50 Jahre verheiratet sind, verdeutlichen mir das immer wieder.
12. Wolltest/Willst du einmal heiraten? Wenn ja, wie sähe deine Traumhochzeit aus?
Ich würde zwar für mich behaupten, die Richtige gefunden zu haben, aber eine Hochzeit steht um ehrlich zu sein trotzdem nicht auf meinem Plan.
Falls es doch mal dazu kommt, dann würde ich natürlich eine richtig große Party schmeißen.
13. Sollte man an Traditionen festhalten?
Ja, aber man sollte auch nicht abgeneigt sein, manch eine Tradition vielleicht doch mal zu brechen. Manchmal ist die Zeit für Veränderungen einfach reif...
14. Glaubst du, dass du tolerant bist?
Ja, ich denke schon. Manchen Dingen kann ich allerdings auch nicht tolerant gegenüberstehen.
15. Hast du die vorherige Frage ehrlich beantwortet?
Jup.
16. Kannst du Fehler leicht zugeben?
Meistens ja, aber manchmal fällt es mir zugegeben auch ziemlich schwer.
17. Schwimmst du mit oder gegen den Strom?
Kommt auf den Zusammenhang an. Wenn ich beispielsweise meine eigene Meinung zu einem bestimmten Thema habe, dann vertrete ich diese auch, egal ob ich damit gegen den Strom schwimme oder nicht.
18. Weißt du aktuell genau was du willst?
Ich glaube schon, ja. Aber wie hat John Lennon mal gesagt: “Life is what happens to you while you're busy making other plans”
19. Was befreit deinen Geist?
Musik und seit geraumer Zeit tatsächlich auch die Natur.
20. Bist du immer du selbst oder schlüpfst du öfter mal in eine andere Rolle?
Meistens natürlich ich selbst, aber ich schlüpfe auch ganz gerne mal in andere Rollen. Wahrscheinlich muss ich ganz gut darin sein, diverse Promis, Filmfiguren, Arbeitskollegen oder andere Bekannte zu imitieren, zumindest wenn man meinen Freunden und Kollegen glauben kann :D
Das war er also, der „Schrecken von Cannes“ und einer der wohl größten Skandalfilme seit der Jahrtausendwende.
Gaspar Noés IRREVERSIBEL ist ein Film, von dem wahrscheinlich jeder Filmfan schon einmal gehört hat, selbst dann, wenn er den Film vielleicht noch gar nicht gesehen hat.
Der Film hat einen verstörenden und doch neugierig stimmenden Ruf, und trotzdem hat es einige Jahre gedauert, bis ich mich endlich dazu durchgerungen habe, dem Streifen eine Chance zu geben.
Viele Filme hebt man sich ja bekanntlich für eine bestimmte Stimmung auf, in der man ebenjene Filme vielleicht noch besser wahrnehmen oder genießen kann.
Für IRREVERSIBEL gibt es keine Stimmung.
Hat man vor dem Film gute Laune, dann möchte man sich nach dem Ende am liebsten für den Rest des Tages verkriechen, wobei man wahrscheinlich noch in akuten Depressionen versinken wird.
Ist man vor dem Ansehen des Filmes gefühlsmäßig ohnehin schon nicht sonderlich gut gestimmt, dann sollte man lieber gleich die Finger davon lassen.
Denn eines ist sicher: besser wird es auf keinen Fall...
Ich habe mich nach einem Film lange nicht mehr so unwohl, dreckig und deprimiert gefühlt wie es hier bei IRREVERSIBEL der Fall gewesen ist.
Diesen Film kann wohl ohne Frage als DAS „Feel-Bad-Movie“ bezeichnen.
Und dennoch, so unangenehm er auch ist, kann ich nicht abstreiten, dass mich der Streifen sehr gepackt hat.
In umgekehrter chronologischer Erzählweise präsentiert uns Regisseur Gaspar Noé eine intensive Geschichte über das tiefe Verlangen nach Rache, unglaublich großen Schmerz und inniger Liebe. Diese Geschichte wird dabei ohne Rücksicht auf Verluste und mit teils schockierenden Bildern zum Leben erweckt.
Der Anfang des Filmes, der ja eigentlich das Ende darstellt, beginnt verdammt hektisch, unübersichtlich und voller Intensität. Die Farbpalette an Bildern, die dabei entsteht, wirkt faszinierend und unheimlich zugleich, was durch den einschneidenden Soundtrack von Thomas Bangalter (bekannt von „Daft Punk“) nochmal zusätzlich verstärkt wird.
Schon in den gut ersten 20 Minuten entwickelte der Film einen Sog, in den ich förmlich hineingesaugt und vollkommen durchgeschüttelt wieder ausgespuckt wurde. Auf der einen Seite wirklich innovativ und mitreißend inszeniert, auf der anderen Seite aber auch ziemlich verstörend und durch die Bilder fast schon surreal wirkend, allerdings in einer verdammt unangenehmen Art und Weise.
Man weiß selbst nicht so recht, was denn eigentlich vor sich geht. Alles geht unfassbar schnell und endet mit dem ersten großen Schlag in die Magengrube.
So folgt der Film nach und nach seiner umgekehrten Erzählweise und lässt die Handlung immer mehr aufklaren, ehe dann der nächste derbe Schlag ins Gesicht folgt (Muss man diese Szene eigentlich noch als Spoiler kennzeichnen?).
Die gut 10 Minuten lang gezeigte Vergewaltigung von Alex (Monica Bellucci) ist natürlich harter Tobak und auch nur schwer zu ertragen, wobei diese Szene durch die detaillierte Inszenierung auch noch gnadenlos echt wirkt.
Man fühlt sich als Zuschauer fast schon selbst schuldig, weil man nichts dagegen unternehmen kann und dazu verdammt ist, dieser Vergewaltigung mit gebundenen Händen beizuwohnen, obwohl man am liebsten durch den Bildschirm springen und helfen würde.
Ob es nun nötig gewesen wäre, diese Szene so lang und ausführlich zu zeigen, ist natürlich eine andere Frage.
Damit hat Gaspar Noé natürlich bewusst polarisiert bzw. provoziert und die Abneigung des Publikums mit Sicherheit auch mit einkalkuliert, aber in meinen Augen hat er sich damit auch etwas getraut.
Ich meine, was denken denn die Leute, wie eine Vergewaltigung abläuft? Die Szene ist schonungslos, ziemlich abstoßend und hart, aber genauso läuft es leider ab.
Eine zugegeben grenzwertige, fassungslos stimmende und verstörende Szene, aber wahrscheinlich auch sehr nah dran an der Realität.
Danach wird der Film zunehmend ruhiger und konzentriert sich mehr auf das Innere und die Hintergundgeschichten seiner Charaktere. Hier macht sich dann auch der Kniff der umgekehrten Erzählweise bemerkbar.
Man sieht Alex, ihren Freund Marcus (Vincent Cassel) und ihren Ex-Freund Pierre (Albert Dupontel) auf einer Party, als die Welt noch in Ordnung war, kurz bevor ihr Leben für immer zerstört werden wird.
Gerade das Ende des Filmes, wenn man Alex und Marcus glücklich und verliebt sieht, während sich die bisher hektischen Bilder des Filmes in ruhige, idyllische und ästhetische Aufnahmen gewandelt haben, tut so gleich nochmal viel mehr weh, weil man in diesen raren Momenten des Glücks genau weiß, welch furchtbare Schicksalsschläge auf die Figuren noch zukommen werden...
So wirkt das Ende, also der eigentliche Anfang der Geschichte, gleich nochmal einen Ticken niederschmetternder und trauriger.
IRREVERSIBEL wird seinen Ruf als Skandalfilm wahrscheinlich niemals loswerden. Ich persönlich kann hier jede Bewertung nachvollziehen, vom Hassfilm bis hin zum Lieblingsfilm, auch wenn es sich zugegeben irgendwo „falsch“ anfühlen“ würde, diesen Streifen als Lieblingsfilm zu bezeichnen.
Für mich war dieser Film eine einmalige Erfahrung, da ich selten einen Streifen gesehen habe, der seine Geschichte so drastisch, abstoßend, brutal, kompromisslos und dennoch packend erzählt hat.
Ich hatte während des ganzen Films ein schlechtes Gefühl im Magen. Man fühlt sich während dem Film wie bereits erwähnt schon fast selbst etwas schuldig, da man der ganzen Kompromisslosigkeit einfach gnadenlos ausgeliefert wird ohne etwas ausrichten zu können. So ein Gefühl der Hilflosigkeit habe ich bisher nur selten bei einem Film gespürt.
IRREVERSIBEL hat mich schockiert wie kaum ein Film zuvor, aber gleichzeitig hat er mich über 90 Minuten hinweg auch nicht mehr losgelassen.
Diesen Film wird jeder Zuschauer emotional anders aufnehmen und bewerten, daran besteht kein Zweifel.
Die Geschichte ist eigentlich sehr simpel, aber durch die unglaublich bedrückende und realistisch wirkende Inszenierung, wobei man natürlich auch die Erzählweise nicht vergessen darf, verlangt Gaspar Noé dem Zuschauer hier einiges ab. Viele Bilder sind aufgrund der hektischen Kamera und dem Zusammenspiel der Farben, gerade wenn ich an die ersten 20 Minuten denke, fast schon Alptraumhaft.
Die Vergewaltigungsszene steht dabei natürlich mitunter stellvertretend für den Ruf des Films. Diese Szene hat in mir einfach nur Wut, Abscheu und vor allem tiefes Mitgefühl für Alex ausgelöst, gerade nach der für sie frohen Botschaft am Ende des Filmes, was das ganze Drama noch tragischer und deprimierender werden lässt als es ohnehin schon ist.
Allgemein schwirrt mir der Film immer noch im Kopf herum, und das wird wahrscheinlich auch noch eine Weile so bleiben...
Ein schwer zu ertragender und intensiver Film, der mich aufgesaugt und nicht mehr losgelassen hat.
Auch wenn es sich schon beim Schreiben zugegebenermaßen ziemlich falsch anfühlt, für solche Erfahrungen liebe ich Filme.
1. Du hast die Wahl: Urlaub auf einem Clubschiff oder auf einem Segelboot?
Das Segelboot hört sich nach mehr Abenteuer und Action an, aber ich würde mich aus dem Bauch heraus wahrscheinlich doch lieber für das Clubschiff entscheiden.
Allerdings bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich den Urlaub auch unbeschadet überstehen würde, weil ich während meinem letzten Aufenthalt auf einem Schiff nämlich fast vor Bord gefallen wäre, da mir einfach unfassbar schlecht war und ich die ganze Angelegenheit überhaupt nicht vertragen hab😅
2. Selbstgekochtes oder Fertiggericht?
Also wenn es schnell gehen muss, gerade unter der Woche, dann doch lieber ein Fertiggericht. Nach der Arbeit habe ich auch zugegeben keine Lust bzw. bin zu faul um mich noch großartig die Küche unsicher zu machen.
Meine Fähigkeiten hinter dem Herd sind allerdings sowieso eher beschränkt. Zum Glück hat meine Freundin da geschicktere Hände als ich, sonst wäre ich öfters mal aufgeschmissen...^^
3. Eine Bank wurde überfallen und eine aufgebrachte Menschenmenge fordert dich auf, den Dieb aufzuhalten. Deine Reaktion?
Ich soll also den Dieb aufhalten, während die Menschenmenge keinen Finger krumm macht? Zusammen hätten wir da bestimmt viel bessere Chancen...
Ich würde natürlich sofort die Polizei verständigen.
Wenn der Dieb allerdings bis an die Zähne bewaffnet ist, was bei einem Bankraub ja gar nicht so unrealistisch ist, würde ich mir aber definitiv zweimal überlegen ob ich versuche ihn aufzuhalten bzw. anzugreifen.
Wie sagt ein Kollege von mir immer: „Nicht den Helden spielen...“
4. Hast du schon einmal Applaus bekommen?
Ja.
5. Ein Date und du, ihr versteht euch bestens, dann beichtet dir dein Gegenüber eine Geschlechtsumwandlung, wie reagierest du?
So wie ich mich kenne, würde mir wahrscheinlich erstmal das Gesicht einschlafen. Ich wäre natürlich sehr überrascht, keine Frage.
Das Date würde ich aber auf jeden Fall weitermachen bzw. ganz normal zu Ende führen (warum auch nicht?), doch viel mehr würde danach dann nicht mehr passieren. Das würde ich meinem Date auch in einer höflichen Art und Weise mitteilen.
6. Schlagzeug oder Klavier?
Für mich definitiv und ohne Zweifel das Schlagzeug! Natürlich kann ein Klavier auch sehr schön sein, aber es gibt doch nichts Besseres als ordentlich auf die Drums zu hauen.
https://youtu.be/UOSf9f5_qZ8
https://youtu.be/O5Up-qHTJdY
https://youtu.be/utYq-AIJSbg
https://youtu.be/a3Eo6htO4t8
Ich habe mich auch tatsächlich mal am Schlagzeug spielen versucht, aber leider hab ich dafür wahrscheinlich einfach nicht das nötige Talent gehabt, weshalb ich dann letztlich doch ganz klassisch zur Gitarre gekommen bin, die ich mittlerweile seit gut anderthalb Jahren spiele :)
7. Ein Türsteher verweigert dir und deiner Begleitung den Einlass. Wie reagierst du?
Ich würde ihn nach dem Grund fragen. Wenn er uns dann immer noch den Einlass verweigert, würde ich ganz einfach in einen anderen Club gehen. Aus dem Alter, wo man sich über Türsteher aufregt, wenn mal als Teenie mit Muttizettel nicht reingelassen wird oder aus sonst irgendwelchen Gründen draußen bleiben muss, bin ich mittlerweile raus.
8. Ein romantischer Abend, was könnte dir dabei die Stimmung verderben?
Da gibt es schon einiges, zum Beispiel wenn mein Gegenüber nur am Handy hängen würde...
9. Wem oder was kannst du zu keiner Zeit widerstehen?
Nougat😋
10. In der 1. Klasse allein verreisen oder Tickettausch und Holzklasse zu zweit?
1. Klasse und allein verreisen.
11. Hotel oder Campingplatz?
Hotel. Ich war persönlich noch nie ein Fan von Camping. Ist tatsächlich überhaupt nicht mein Fall.
12. Bevorzugst du den Wald, Dschungel oder die Wüste?
Ich war bis jetzt weder im Dschungel noch in der Wüste unterwegs, deshalb nehme ich den Wald.
13. Wo würdest du lieber leben: auf dem (dann kultivierten) Mars oder im Mittelalter?
So interessant ich das Mittelalter auch finde, ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, in dieser dunklen Zeit gelebt zu haben.
Deshalb würde ich mich jetzt erstmal auf den Mars festlegen, wobei man da natürlich auch nicht sagen kann, wie ein mögliches kultiviertes Leben dort vielleicht mal aussieht...
14. Würdest du lieber einen Bestseller schreiben oder die Hauptrolle in einem Blockbuster spielen?
Ich würde die Hauptrolle in einem Blockbuster spielen.
15. Hast du schon einmal geträumt jemand ermordet zu haben? Falls ja: wie fühlte sich das für dich an?
Ich glaube nicht, nein.
16. Jemand wird in der Bahn angepöbelt: fühlst du dich verpflichtet zu helfen?
Ja, bisher bin ich allerdings noch nicht in so eine Situation gekommen.
17. Lieber ein süßes Gebäck oder ein scharfes Essen?
So gern ich scharfes Essen mag, ich habe schon immer einen süßen Zahn gehabt, deswegen würde ich mich wahrscheinlich immer für das süße Gebäck entscheiden...;)
Ich glaube für mich hat sich eine Zweitsichtung selten so sehr gelohnt wie bei diesem Film hier.
Es sind einige Jahre vergangen, seitdem ich Steven Spielbergs KRIEG DER WELTEN das letzte Mal gesehen hatte.
Der Film, in dem sich Tom Cruise mit seinen Kinder, unter anderem Dakota Fanning, im Überlebenskampf wiederfindet, nachdem die Erde von einer hochintelligenten außerirdischen Lebensform angegriffen wurde, genießt ja unter den meisten Filmfans eher einen mäßigen Ruf, wenngleich der Streifen überwiegend gute Kritiken erhalten hat.
Ich muss zugeben, dass ich KRIEG DER WELTEN ebenfalls nur als mittelmäßigen Film in Erinnerung gehabt habe.
Nun muss ich allerdings sagen, dass mir KRIEG DER WELTEN nach der zweiten Sichtung unerwartet gut gefallen und mich in seinen besten Momenten förmlich an den Bildschirm gefesselt hat.
Es kam mir durchweg so vor, als hätte ich einen komplett anderen Film als damals gesehen.
Steven Spielberg inszeniert die Alien-Invasion für einen Mainstream-Film in meinen Augen ungewohnt düster, dreckig, hart, brutal, kompromisslos und ohne jede Aussicht auf Hoffnung (die FSK 12 erscheint mir hier im Vergleich zu manch anderen FSK-Einstufungen etwas fragwürdig...).
Die Auswirkungen und Dimensionen dieser scheinbar ausweglosen Apokalypse, gerade im Hinblick auf die Ängste der Menschen, die sich im Angesicht des Todes in einem unglaublichen Chaos aus Flucht, Verzweiflung und Wahnsinn wiederfinden, kommen für meinen Geschmack besonders stark zur Geltung.
Dieses Gefühl der Apokalypse, des berühmt berüchtigten „Weltuntergangs“, kommt hier für mich so wunderbar spürbar und auch greifbar nah zum Vorschein, wobei das Geschehen von Spielberg in konsequente sowie äußerst realistisch wirkende Bilder gehüllt wurde, die eine bedrohliche und authentische Atmosphäre entwickeln, was dem Film eine durchweg spürbare Intensität verleiht. Ich habe mich bei kaum einem anderen Genrevertreter so mittendrin im Geschehen gefühlt wie hier...
Ich persönlich finde den Streifen von Anfang bis Ende verdammt spannend, wobei KRIEG DER WELTEN stellenweise wirklich großartige Szenen zu bieten hat, gerade wenn ich beispielsweise an die Stelle im Keller denke, bei der ich tatsächlich etwas feuchte Hände bekommen habe. Mehr Spannung und Intensität geht eigentlich kaum noch.
Aber das bleibt letztlich natürlich Ansichtssache.
Ein paar vereinzelte Effekte mögen vielleicht auch aus heutiger Sicht etwas angestaubt wirken, aber das bleibt am Ende Meckern auf hohem Niveau, denn ansonsten hat Steven Spielberg technisch einmal mehr alle Register gezogen und teils atemberaubende Bilder auf die Leinwand gezaubert, die manchmal wunderschön, intensiv und brutal zugleich sind.
Tom Cruise überzeugt hier schauspielerisch einmal mehr in seiner Rolle als Familienvater, der mit seinen beiden Kindern irgendwie versucht zu überleben und sich dabei auch noch anderen familiären Problemen stellen muss.
Vielleicht nicht seine beste oder erinnerungswürdigste Rolle, aber dennoch glaubhaft, leidenschaftlich und gewohnt gut gespielt! Ich sehe Tom Cruise immer wieder gern.
Dakota Fanning überzeugt hier ebenfalls an der Seite von Tom Cruise als dessen kleine Tochter, aber etwas anderes bin ich von ihr auch nicht gewohnt, da ich sie noch nie schlecht erlebt habe, wobei eben gerade auch die Rollen aus ihrer Zeit als Kinderdarstellerin immer großartig gespielt sind.
Ansonsten spielen hier auch Justin Chatwin, der mir vor allem als Jimmy/Steve in SHAMELESS im Gedächtnis geblieben ist und hier in die Rolle von Tom Cruise Sohn schlüpft, und auch Tim Robbins in seiner kurzen Rolle als Überlebender, der zunehmend den Verstand verliert, sehr gut auf!
KRIEG DER WELTEN hat mich bei der zweiten Sichtung tatsächlich unerwartet stark und effektiv geplättet!
Ich kann verstehen, wenn einige Leute nicht den ganz großen Wurf in diesem Film sehen, aber ich persönlich wurde gestern wirklich lange nicht mehr so toll unterhalten und vor den Bildschirm gekettet wie bei KRIEG DER WELTEN.
Steven Spielberg hat hier eine düstere, um Realismus sowie Intensität bemühte und hochspannende Alien-Invasion geschaffen, welche die Meinung Zuschauer wahrscheinlich immer etwas spalten wird. Das Ende kommt dabei zugegeben wirklich etwas abrupt, aber ansonsten fällt mir persönlich wenig ein, was ich diesem Streifen vorwerfen könnte.
Ein packendes, hartes und toll inszeniertes Erlebnis.
Und am schönsten ist es doch immer wieder, wenn dich ein Film vollkommen unerwartet begeistert, ohne dass du auch nur ansatzweise damit gerechnet hast, oder etwa nicht?
Von 6,5 auf 9 Kampfschreie der Tripoden aufgewertet.
Das war mittlerweile bereits meine dritte Sichtung von THE DIRT, und das Teil macht einfach immer wieder absolut Bock und Laune!
Ich habe mich damals so sehr gefreut, als bekannt wurde, dass Netflix ein Biopic über das exzessive Leben von „Mötley Crüe“ in der Planung hat.
Als ich dann noch erfuhr, dass der Film die FSK 18 bekommt, was im Kontext der verrückten Bandgeschichte nur logisch erscheint, dauerte es nicht lange, bis Netflix mein mit Rock getränktes Herz höher schlagen ließ.
Natürlich sollte man hier keinen filmischen Geniestreich mit ungeahnter erzählerischer Tiefe und schauspielerischen Jahrhundertleistungen erwarten, denn davon ist der Streifen doch weit entfernt.
Aber es ist ein authentischer, unglaublich unterhaltsamer und ohne Rücksicht auf Verluste inszenierter Rausch des ganzen Chaos, das „Mötley Crüe“ damals in den 80ern unaufhaltsam mit sich gezogen hat.
Sex, Koks, Nutten, Affären, Skandale, Koks, Heroin, komplett verwüstete Hotelzimmer, energiegeladene Konzerte, geile Songs, Millionen verkaufte Platten, unzählige Groupies und natürlich noch mehr Koks.
„Mötley Crüe“ = Sex, Drugs & Rock N‘ Roll
Willkommen bei einem ganz normalen Tag auf Tour mit Vince Neil, Nikki Sixx, Tommy Lee und Mick Mars.
Wie es diese vier Herren im Kontext ihres intensiven Lebenswandels geschafft haben, heute allesamt noch am Leben zu sein, ist mir manchmal immer noch ein Rätsel...
Das Glück war damals wohl mehr als nur auf ihrer Seite.
Viele Szenen im Film wurden tatsächlich mit großer Genauigkeit inszeniert, was sich im Abspann, großartig und passend untermalt mit „Kickstart My Heart“, anhand einiger Vergleiche aus Film und Realität erkennen lässt.
Wenn man sich während des Filmes also denkt, dass es mit der Band doch niemals so verrückt gewesen sein kann, wird man während des Abspanns definitiv eines Besseren belehrt.
Aufgrund dieser Tatsachen besitzt der Film natürlich auch ungemein viel Tempo und einen sehr hohen Unterhaltungswert.
Für Fans von Rockmusik dürfte das hier mit Sicherheit ein wahres Biotop sein, während „Außenstehende“ wahrscheinlich schon nach der Eröffnungssequenz die Flucht ergreifen dürften...
THE DIRT macht einfach immer wieder unglaublich viel Spaß, und am besten lässt sich dieser Streifen wohl mit einigen alkoholischen Getränken genießen.
Es wurden natürlich auch einige ernste Themen der Bandgeschichte behandelt, unter anderen die schwere Heroinsucht von Nikki Sixx oder der Tod von Vince Neil‘s kleiner Tochter Skylar, die mit 4 Jahren an Krebs gestorben ist. Vince Neil hatte als alkoholisierter Fahrer eines Sportwagens auch einen Unfall mit Todesfolge zu verantworten. Die Schattenseiten des Ruhms, auch sie werden beleuchtet.
Wenn ich beispielsweise daran denke, dass Tommy zu Glanzzeiten täglich 7,5 Liter Wodka wie Wasser getrunken hat, bin ich umso glücklicher, dass die Jungs ihr Leben heute im großen und ganzen im Griff haben. Viele andere große Musiker hatten damals (leider) nicht so viel Glück...
Überwiegend macht THE DIRT aber vor allem eines, nämlich verdammt gute Laune!
Meine Lieblingsszene bleibt weiterhin die, in der man Tommy Lee zum Song „Girls, Girls, Girls“ auf einem scheinbar ganz normalen Tag auf Tour begleitet, und dabei von einem chaotischen Szenario ins nächste katapultiert wird. Genial und unverblümt inszeniert! Herrlich.
Ich mag „Mötley Crüe“ sehr gern, bin allerdings auch nicht DER riesengroße Fan der Band, aber viele ihrer Songs dürfen natürlich in keiner guten Playlist fehlen und transportieren immer gute Stimmung sowie ordentlich Adrenalin, beispielsweise „Wilde Side“, „Girls, Girls, Girls“, „Dr. Feelgood“, „Home Sweet Home“ oder natürlich „Kickstart My Heart“.
Live sind die „Crüe“ zwar in meinen Augen nicht mehr ganz das Gelbe vom Ei, was allerdings auch hauptsächlich Sänger Vince Neil geschuldet ist, da jeder senile 90 jährige mehr Textsicherheit besitzt als der gute Vince, aber im Endeffekt hat sich die Band ihren Platz im Rockolymp und ihre treue Fanbase wirklich verdient.
Die Band hat damals in den 80ern eine ganze Generation geprägt und nicht umsonst mehr als 100 Mio. Platten verkauft.
Letztes Jahr war ja eigentlich eine große Reunion-Tour durch die Staaten geplant, was natürlich aufgrund der aktuellen Umstände ausgefallen ist.
Mal schauen, wie sich die Band auf der Bühne präsentiert, wenn es dann endlich mal soweit ist...
Bis dahin werde ich weiterhin gerne die Musik dieser chaotischen Truppe hören, die das „Sex, Drugs & Rock N‘ Roll“ Image wahrscheinlich so sehr gelebt haben wie kaum eine andere Band.
Ich gehe nach der dritten Sichtung noch auf 8 Punkte hoch.
So, Netflix. Als Nächstes bitte einen Film dieser Art über „Guns N‘ Roses“ oder den guten alten Ozzy, der ja im Film selbst einen kleinen aber ungemein denkwürdigen Auftritt hat, der allerdings wahrscheinlich nur ansatzweise den „Wahnsinn von Oz“ widerspiegelt...;)
ROCK ’N‘ ROLL WILL NEVER DIE🤘
Diese 5 Zitate sind mir jetzt spontan als Erstes eingefallen, aber es gibt natürlich noch viel, viel mehr tolle Filmzitate...
DER PATE
„Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.“
AMERICAN BEAUTY
„Ich habe ständig gehört, dass in der Sekunde, bevor du stirbst, dein ganzes Leben vor deinen Augen abläuft. Zunächst einmal, ist jene Sekunde gar keine Sekunde, sie zieht sich ewig hin, wie ein Meer aus Zeit. Ich sah wie ich im Pfadfinderlager auf meinem Rücken lag und Sternschnuppen beobachtete... Und wie gelbes Laub von den Ahornbäumen fiel, die unsere Straße säumten. Oder die Hände meiner Großmutter und wie ihre Haut wie Papier wirkte. Und das erste Mal, als ich den brandneuen Firebird von meinem Cousin Tony bestaunte.Und Jane, und Jane... Und Carolyn.Eigentlich könnte ich ja ziemlich sauer darüber sein, was mir widerfahren ist, aber es fällt mir schwer wütend zu bleiben, wenn es so viel Schönheit auf der Welt gibt. Manchmal habe ich das Gefühl, all die Schönheit auf einmal zu sehen, doch das ist einfach zu viel. Mein Herz fühlt sich dann an wie ein Ballon, der kurz davor ist, zu platzen. Und dann geht mir durch den Kopf, ich sollte mich entspannen und aufhören zu versuchen, die Schönheit festzuhalten, dann durchfließt sie mich wie Regen und ich kann nichts empfinden, außer Dankbarkeit für jeden einzelnen Moment meines dummen, kleinen Lebens. Ich bin sicher sie haben keine Ahnung wovon ich rede, aber keine Angst, eines Tages verstehen sie es.“
DER HERR DER RINGE - DIE GEFÄHRTEN
“Das tun alle, die solche Zeiten erleben. Aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden. Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist.“
LOST IN TRANSLATION
"Je mehr man über sich selbst und über das, was man will, weiß, desto weniger lässt man an sich ran."
BLADE RUNNER
"Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Ich sah C-Beams, glitzernd im Dunkeln nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit ... zu sterben..."
Seit einer gefühlten Ewigkeit habe ich mir endlich mal wieder einen meiner liebsten Filme mit Leonardo DiCaprio angesehen.
JIM CARROLL habe ich das letzte Mal vor mittlerweile bestimmt über 10 Jahren gesehen, irgendwo am Anfang meiner Jugend.
Damals hat der Film, der auf den Tagebüchern des echten Jim Carroll basiert, welche dieser im Jahr 1978 unter dem Titel „The Basketball Diaries“ veröffentlichte, bei mir auf jeden Fall Eindruck hinterlassen, keine Frage.
Etwa zur selben Zeit haben wir damals in der Schule WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO (1981) geschaut. Nach diesen beiden Filmen habe ich mir geschworen, egal in welch ausweglose oder verlockende Situation ich vielleicht mal kommen könnte, niemals Hand an Heroin zu legen, was sich ein ein paar Jahre später mit REQUIEM FOR A DREAM nochmals tiefer in meinen Kopf eingebrannt hat und mich in gewisser Weise nachhaltig geprägt hat.
Der Film erzählt aus der Jugend des jungen Jim Carroll (Leonardo DiCaprio), der mit seinen Freunden, unter anderem Mickey (Mark Wahlberg), auf einer katholischen High School zur Schule geht, für die er aufgrund seines Talents im Basketball ein Stipendium erhalten hat.
Jim steht eine scheinbar äußerst erfolgreiche Zukunft bevor, doch außerhalb des Spielfelds verfällt er mit seinen Freunden immer mehr den Drogen.
Was mit ein wenig Kokain und zwanglosen Liebeleien als vermeintlich harmloser Spaß für zwischendurch beginnt, entwickelt sich rasend schnell zum menschlichen und sozialen Abstieg der Jugendlichen, aus dem es kein entkommen zu geben scheint...
Der Teufelskreis, in dem sich Jim und seine Freunde befinden, kommt dabei besonders gut zur Geltung.
Es ist ein Kreislauf, aus dem es scheinbar keinen erfolgreichen Ausbruch geben kann. Die Jungs sind immer auf der Suche nach Geld, um sich den nötigen Stoff leisten zu können, der ihre Sucht manchmal nur für ein paar Stunden befriedigen kann, bevor sie sich wieder auf die Suche nach Geld begeben müssen und dabei nicht selten auf kriminelle Methoden zurückgreifen, die mit der Zeit immer drastischer werden.
Der Film ist rau, düster, dreckig, ehrlich und beschönigt absolut nichts. Manche Szenen sind wirklich äußerst intensiv und ergreifend.
Zu sehen, wie die Jungs ihr Leben gnadenlos gegen die Wand fahren und immer tiefer im Drogensumpf versinken, hat auf mich immer noch dieselbe Wirkung gehabt wie früher.
Leonardo DiCaprio zeigt hier als Jim Carroll eine ausnahmslos grandiose Leistung. Dieser Film ist einer DER Beweise dafür, wie gut Leo auch schon früher war, am Anfang seiner Karriere.
Viel mehr Worte sind hier auch gar nicht nötig, denn was Leonardo DiCaprio hier aus seiner Rolle rausholt, ist schlichtweg ganz großes und einprägsames Schauspiel.
Es bleibt mir ein Rätsel, weshalb er dafür nicht einmal eine Oscarnominierung erhalten hat...
Daneben kann vor allem Mark Wahlberg in der Rolle des Mickey überzeugen. Für Wahlberg war JIM CARROLL damals einer seiner ersten großen Filme, wobei er hier wirklich eine starke Leistung gezeigt und einige starke Szenen zu verbuchen hat.
Aber auch ansonsten ist der Film sehr gut besetzt, unter anderem mit Lorraine Bracco als Mutter von Jim oder Michael Imperioli (ich liebe ihn in DIE SOPRANOS, genau wie Lorraine Bracco!) in einer kleinen Nebenrolle als Jim‘s Krebskranker bester Freund.
JIM CARROLL bleibt am Ende ein Film, der sich vor anderen Genrevertretern, wie eben beispielsweise WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO oder REQUIEM FOR A DREAM, in meinen Augen nicht verstecken braucht.
Der Film beginnt recht ruhig und lässt zu Beginn nicht vermuten, was bald noch folgen wird.
Mit der Zeit entwickelt sich der Streifen dann allerdings zu einem intensiven und nachdenklich stimmendem Drogendrama, dessen rabenschwarzer und bedrückender Atmosphäre man sich trotz der harten Thematik kaum entziehen kann, was nicht zuletzt den großartigen Schauspielern zu verdanken ist, allen voran Leonardo DiCaprio, der hier gegen Ende zu Höchstform aufläuft.
Ein ganz starkes Drama.
8,5 Sprünge in den Harlem River.
WILD ROSE ist ein Musikfilm aus dem Jahr 2018, der in den Kinos allerdings keine nennenswerte Beachtung fand und somit wieder relativ schnell von der Bildfläche verschwunden ist.
Mir selbst war der Film ebenfalls kein Begriff, bis ich vor kurzem einige Artikel über ihn gelesen habe, welche den Streifen als klare Empfehlung und mehr als sehenswerte Underground-Perle angepriesen haben.
Da wurde der gute Ioosh natürlich ganz schnell neugierig...
WILD ROSE erzählt die Geschichte von Rose-Lynn, die nach ihrer Haftentlassung versucht, wieder Fuß im Leben zu fassen und den verbogenen Draht zu ihren Kindern und ihrer Mutter wieder zurechtzubiegen.
Rose-Lynn‘s größter Traum ist es, nach Nashville zu gehen und eine Karriere als Countrysängerin zu starten.
Das ist natürlich leichter gesagt als getan, und so begleiten wir die junge Frau bei der Verwirklichung ihrer größten Traums...
WILD ROSE lebt vor allem von seiner Hauptdarstellerin, Jessie Buckley.
Diese zeigt in der Rolle der feurigen Rose-Lynn eine wirklich starke Leistung, und bringt die anarchische Ader und das große Durchhaltevermögen ihrer Figur definitiv sehr glaubhaft und vor allem spielfreudig rüber.
Es macht wahrlich Spaß, Jessie Buckley zuzusehen, genau wie Julie Walters, die im Film die Rolle von Rose-Lynn‘s Mutter einnimmt und einmal mehr eine großartige Leistung gezeigt hat.
Abgesehen von den tollen schauspielerischen Leistungen und dem fantastischen Soundtrack hat mich WILD ROSE allerdings überwiegend kalt gelassen, wobei mich der Film nie wirklich nachhaltig berühren konnte.
Die Geschichte des Filmes bleibt dabei routiniert, ohne auf sonderlich große Überraschungen zu setzen.
Die klassischen bzw. bekannten Thematiken, wie beispielsweise die angeknacksten Verhältnisse innerhalb der Familie oder der Glaube an sich selbst und seine Träume, wurden von Regisseur Tom Harper solide miteinander verwoben, wobei er mich damit emotional allerdings wie bereits erwähnt nie richtig bewegen konnte. Man hat halt das Gefühl, alles irgendwo schon mal gesehen zu haben.
Natürlich muss ein Film mit seiner Geschichte nicht immer experimentieren, keine Frage. Manchmal kann es sinnvoller sein, sich in vertrauten Gewässern zu bewegen anstatt unerforschte Ströme anzusteuern.
Die Grundformel von WILD ROSE habe ich persönlich in anderen Filmen allerdings schon viel besser erlebt, wobei das natürlich immer im Auge des Betrachters liegt.
Auch den Vergleich mit anderen Musikfilmen, wie beispielsweise mit A STAR IS BORN mit Bradley Cooper und Lady Gaga, kann WILD ROSE in meinen Augen nicht standhalten.
Ich habe vor kurzem gelesen, der Film sei das bessere A STAR IS BORN, was ich persönlich überhaupt nicht unterschreiben kann, da WILD ROSE diesem Streifen (starke 8,5 Punkte von mir) für mein Empfinden überhaupt nicht das Wasser reichen kann.
Aber auch solche Vergleichen bleiben am Ende wohl eher Geschmacksache.
WILD ROSE bleibt letztlich ein Film, von dem ich mir doch etwas mehr versprochen hatte.
Der Film ist ganz weit davon entfernt, wirklich schlecht zu sein, aber auch ganz weit davon entfernt, eine wirklich großartige Perle zu sein.
Es ist ein solider Indie-Film, der sich angenehm weit weg vom Mainstream bewegt und sich auf bekannte und bewährte Handlungsmuster verlässt.
Mir hat hier aber leider zu oft das gewisse Etwas und die nötige emotionale Tiefe gefehlt, was eine höhere Bewertung meinerseits verhindert.
Musikfans sollten dennoch einen Blick riskieren, nicht zuletzt wegen der sehr guten Leistung von Jessie Buckley, die meines Wissens nach sogar meist selbst gesungen hat.
P.S.: Country - Drei Akkorde und die Wahrheit.
Den Spruch muss ich mir auf jeden Fall merken.
1. Welchen bereits zu Hause gesichteten Film würdest du gerne einmal im Kino sehen?
Da fallen mir einige Beispiele ein. Die DER HERR DER RINGE Trilogie, die klassische STAR WARS Trilogie, AMERICAN BEAUTY, LOST IN TRANSLATION, FIGHT CLUB, DER PATE, APOCALYPSE NOW, THE DARK KNIGHT, TITANIC, LA LA LAND, FORREST GUMP, GLADIATOR oder LÉON fallen mir hier spontan ein.
2. Welches ist dein Lieblingsbrettspiel?
„Mensch ärgere dich nicht“ oder „Risiko“.
3. In welchem Land das du besucht hast, konntest du mit der dortigen Küche am wenigsten anfangen?
Also mit der französischen Küche konnte ich entgegen aller Erwartungen tatsächlich eher wenig anfangen. Dort bin ich wirklich auf Gerichte gestoßen, die ich in meinem Leben nicht noch einmal probieren möchte...😅
Allerdings gab es auch einige sehr leckere Gerichte.
4. Welches Album hat dich am meisten geprägt, oder ist für dich einfach gesagt, das beste aller Zeiten?
Das beste Album aller Zeiten? Das ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss, da jeder Mensch einen ganz individuellen Geschmack hat.
„Definitely Maybe“ von OASIS wird für mich persönlich immer das Album bleiben, welches mich am meisten geprägt und auch beeinflusst hat. Das Album hat mit unzählige (musikalische) Türen geöffnet und wird ohne Zweifel immer der Soundtrack meines Lebens bleiben.
Wenn ein Musikalbum mein Leben nachhaltig verändert hat, denn auf jeden Fall „Definitely Maybe“!
Andere für mich prägende Alben sind beispielsweise noch „The Dark Side Of The Moon“ von PINK FLOYD, „Highway To Hell“ von AC/DC, „Kill ’Em All“ von METALLICA, „Nevermind“ von NIRVANA, „Appetite For Destruction“ von GUNS N‘ ROSES, „Led Zeppelin IV“ von LED ZEPPELIN, „Abbey Road“ und „The Beatles“ von THE BEATLES („weißes Album“) oder „Heroes“ von BOWIE.
5. Nenne bis zu 5 Konzerte, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind.
- NOEL GALLAGHER‘s HIGH FLYING BIRDS (2016 in Köln und 2015 in Düsseldorf)
- LIAM GALLAGHER (2018 und 2020 in Berlin)
- GUNS N‘ ROSES (2018, Leipzig)
- FOO FIGHTERS (2015, Rock am Ring)
- METALLICA (2019, Berlin)
6. Poste ein Musikstück, das du total hypnotisierend findest.
https://youtu.be/hnpILIIo9ek
„How Soon Is Now?“ - THE SMITHS
7. Achterbahn, Bungee Sprung, Tandem-Fallschirmsprung, Paragliding, Drachenfliegen, Tiefseetauchen oder im Biergarten sitzen?
Ich glaube ich würde mich dann doch ganz unspektakulär für den regionalen Biergarten entscheiden ^^
8. Wir gehen nur nach Äußerlichkeiten. Wer ist für dich aktuell der/die attraktivste Prominente?
Emma Stone, Scarlett Johansson oder Margot Robbie.
9. Wie viele der folgenden Menschen kennst du in etwa persönlich? (Mindestens die Bezeichnung „Bekannter“ muss zutreffen. „Habe ich mich mal unterhalten“ reicht nicht.)
-Veganer 1
-Homosexuelle 3
- Flüchtlinge 2
- Künstler 1
- Wutbürger 1
10. Kommen wir zu europäischen Hauptstädten
- Die schönste? Ich fand Wien schon immer unglaublich schön.
-Die erlebnisreichste? In Berlin gibt’s eigentlich immer sehr viel zu erleben.
-Die angenehmsten Menschen? Ich persönlich finde, dass die Engländer in London ganz cool drauf waren.
- Musst du unbedingt noch besuchen? Rom.
-Würdest du auswandern? London hat es mir schon sehr angetan, aber auswandern würde ich wahrscheinlich trotzdem nicht.
11. Hast du eine Phobie?
Ich habe so meine Probleme mit Schlangen, aber ich weiß nicht, ob man das schon als Phobie bezeichnen kann.
12. Bist du tätowiert?
Nein. Ich hatte es vor ein paar Jahren mal vorgehabt und stand dann auch wirklich schon ganz kurz davor, aber letztlich hab ich die Aktion dann trotzdem abgeblasen.
Irgendwie bin ich aus heutiger Sicht auch ganz froh darüber, dass ich es am Ende nicht gemacht habe.
13. Glaubst du, dass eines Tages die Menschheit frei von Religion sein wird?
Hoffentlich.
14. Welches komplette Album hast du dir zuletzt gekauft/heruntergeladen/gestreamt?
„Medicine At Midnight“ von den FOO FIGHTERS.
15. Filmabend bei dir zu Hause? Was bietest du Deinen Gästen an?
Gute Getränke und ein paar Snacks.
„Je mehr man über sich selbst und über das, was man will, weiß, desto weniger läßt man an sich ran."
Tokio - Großstadt, Metropole und städtisches Unikat.
Ein riesiger Abenteuerspielplatz, auf dem es an jeder kleinen Ecke interessante Dinge zu entdecken gibt, eingebettet in ein leuchtendes Lichtermeer und unzähligen kleinen Details.
Viele Attraktionen kann man sich in ihrer Vielfalt und bunten Farbenpracht mit Sicherheit nicht einmal im Traum vorstellen, während sie für die lebenslustigen Japaner wahrscheinlich an der Tagesordnung stehen.
Ich stelle mir Tokio als ein einzig großes Abenteuer vor.
Bob (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) sind zwei Amerikaner, denen Tokio fremder nicht sein könnte.
Bob ist ein alternder Hollywoodstar, den ein Werbespot für Whisky nach Tokio zieht.
Bob ist weltbekannt und auch weiterhin sehr beliebt, dennoch hat er seinen Zenit schon lange erreicht.
Zu seiner Frau pflegt Bob eine unterkühlte Beziehung - das Feuer, welches sich einst durch ihre Ehe zog, ist schon lange erloschen.
Kommunikation erfolgt meist nur über (Fern)Telefonate oder das Faxgerät, während sich die Kinder schon längst daran gewöhnt haben, dass ihr Vater kaum Zuhause ist.
All dies steht symbolisch für den langsamen und unabdingbaren Bruch einer Ehe.
Eine Tatsache, die sich Bob schon längst eingestanden hat...
Charlotte ist eine junge und gebildete Frau, die ihren Mann John, einen motivierten Fotografen, auf eine Dienstreise nach Tokio begleitet.
Charlotte hat gerade ihr Studium beendet und sucht noch nach ihrem Platz im Leben, während sie tief im Inneren begreift, dass sich die langsam aufkeimenden Zweifel an ihrer Ehe nicht einfach wegpusten lassen.
Sie hat ihr ganzes Leben noch vor sich und trotzdem das Gefühl an einer Sackgasse angelangt zu sein.
Charlotte und Bob sind zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Und dennoch gehören sie zusammen, auf eine ganz besondere und einzigartige Art und Weise.
Nur wissen Sie das zu Beginn von Sofia Coppola‘s Meisterwerk LOST IN TRANSLATION noch nicht.
Das Hotel, in dem sich unsere beiden Protagonisten befinden, steht dabei sinnbildlich für die empfundene Einsamkeit und Isolation, die Bob und Charlotte einfach nicht loslassen wollen, so sehr diese es auch versuchen.
Wenn Charlotte sichtlich verloren durch das Hotel streift oder die Stadt erkundet, während ihr Mann rund um die Uhr mit seiner Arbeit beschäftigt ist, und Bob beim Dreh seines Werbespots durch seinen exzentrischen Regisseur und die damit verbundenen Verständigungsprobleme fast den Verstand verliert, dann fühlt man sich dabei als Zuschauer genauso verloren, melancholisch und einsam wie Bob und Charlotte.
Ich fühle mich jedesmal wieder wie eine Art „stiller Teilnehmer“, der dieser Geschichte aus ein paar Metern Entfernung beiwohnen darf.
Nicht weniger glücklich ist man, wenn Bob und Charlotte in einer abermals einsamen Hotelnacht schließlich endlich miteinander in‘s Gespräch kommen und man somit Zeuge einer wunderschönen zwischenmenschlichen Beziehung wird.
Sofia Coppola hat mit LOST IN TRANSLATION eine kluge, berührende, melancholische, verspielte, witzige, traurige und zutiefst menschliche Charakterstudie erschaffen, die ich in dieser einzigartigen Art und Weise bisher nie wieder so bewundern durfte.
LOST IN TRANSLATION hat schon nach der ersten Sichtung vor etlichen Jahren einen emotional wunden Punkt bei mir getroffen, im positiven Sinne, wohlgemerkt.
Dieser Film hat, ähnlich wie bei AMERICAN BEAUTY, etwas existenzielles mit mir angestellt, ein Gefühl, das ich in dieser Form bei keinem anderen Film fühlen kann.
Ich kann es bis heute nicht recht erklären, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir dieser Film viele wichtige sowie interessante Dinge mit auf den Weg geben will, von denen ich irgendwann im Leben vielleicht mal Gebrauch machen kann.
Als ich LOST IN TRANSLATION zum ersten Mal gesehen habe, war ich ungefähr im selben Alter wie Charlotte, vielleicht ein paar Jährchen jünger.
Schon damals konnte ich mich in einigen Bereichen mit ihr identifizieren. Natürlich war und bin ich nicht verheiratet oder habe Zweifel an meiner Ehe, aber all die anderen Gewissenskonflikte dieser Figur, sei es die Frage nach dem Sinn des Lebens oder ziellose umherwandern ohne einem richtigen Punkt vor Augen zu haben, sprachen mir damals sehr aus der Seele.
Gerade die Frage nach dem Sinn des Lebens oder meiner eigenen Rolle auf dieser Welt sind Themen, die mir auch heute manchmal noch durch den Kopf fliegen...
Mit Bob haben wir scheinbar den perfekten Gegenpol zu Charlotte.
Ein Mann mittleren Alters, mit viel Lebenserfahrung, einer erfolgreichen Karriere und einer vermeintlich glücklichen Familie.
All das, wofür Charlotte Antworten sucht, hat Bob bereits erlebt und gefühlt. Er kann Charlotte‘s Fragen beantworten und deutet an, dass manches, wonach sich Charlotte so sehr sehnt, letztlich doch anders verlaufen kann als diese es sich vorstellt oder wünscht.
Bob: "Der furchtbarste Tag ist derjenige, an dem das erste Kind geboren wird."
Charlotte: "Ja, und das sagt einem keiner."
Bob: "Nichts ist wie früher. Dein bisheriges Leben ist vorbei. Unwiederbringlich. Aber dann lernen sie laufen und sprechen und..., ach, und man will bei ihnen sein. Denn diese kleinen Menschen sind das Entzückendste, Liebevollste, was einem je im Leben begegnet ist."
Charlotte: "Mmh, das klingt schön."
Die beiden ergänzen sich ganz wunderbar miteinander, was vor allem dem großartigen Drehbuch von Sofia Coppola geschuldet ist, die dafür vollkommen zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Ein Goldjunge, den sich die gute Sofia mehr als nur verdient hat!
Die Beziehung zwischen Bob und Charlotte ist unglaublich innig und sinnlich, wobei sie im Film vollkommen ohne Sex auskommt.
Vielmehr wird verdeutlicht, dass dies auch nicht immer nötig ist, um eine tiefe und vertrauensvolle Bindung zu einem anderen Menschen aufzubauen. Liebe kann viele verschiedene Facetten und Gesichter haben und sich ganz unterschiedlich ausdrücken.
Gerade in unserer heutigen Gesellschaft gerät sowas leider immer mehr in den Hintergrund, da der Fokus meist nur noch auf einem Thema liegt...
Ob man die Bindung zwischen Bob und Charlotte letztlich nun als sich anbahnende Liebe oder tiefschürende Freundschaft ansieht, ist mit Sicherheit von Zuschauer zu Zuschauer unterschiedlich, wobei es am Ende wahrscheinlich auch ein wenig Interpretationssache bleibt.
Ich würde es als eine liebevolle und ehrliche Seelenverwandtschaft beschreiben.
Was Bill Murray als Bob und Scarlett Johansson als Charlotte dabei zeigen, ist schlichtweg großartig.
Die beiden harmonieren einfach perfekt miteinander und verleihen ihren Charakteren eine unglaublich große Authentizität und Glaubhaftigkeit.
Man hat tatsächlich das Gefühl, dass die beiden einfach zwei ganz gewöhnliche Leute sind, die in Tokio vereinsamt und verloren ins Gespräch kommen.
Ich bin es auch nach der x-ten Sichtung immer noch nicht leid, Bill Murray und Scarlett Johansson zuzusehen und vor allem zuzuhören.
Dass einige Szenen so echt und wie aus dem Leben gegriffen wirken, hängt mit Sicherheit auch damit zusammen, dass Sofia Coppola den Schauspielern sehr oft Raum für Improvisationen ließ. Die Schauspieler sollten sehr oft einfach intuitiv handeln, was dem Film eine ganz besondere und irgendwo auch einzigartige Note verleiht. Bill Murray‘s Karaoke-Szene entstand beispielsweise rein intuitiv.
Man entdeckt immer wieder neue Details im Schauspiel der beiden, weshalb LOST IN TRANSLATION zumindest auch für mich persönlich einen hohen Widerschauwert hat.
Gerade Scarlett Johansson liefert hier wohl mitunter DEN Beweis dafür, was für eine großartige, talentierte und auch wandlungsfähige Schauspielerin sie ist, weshalb LOST IN TRANSLATION wohl auch immer mein Lieblingsfilm von ihr bleiben wird.
Zwei herausragende und wunderschöne schauspielerische Leistungen.
Ich kann und will mir in diesen Rollen niemand anderes mehr vorstellen als Bill und Scarlett.
Daneben besitzt LOST IN TRANSLATION eine so wunderbar warme Aura, die mich jedes Mal auf‘s Neue gefangen nimmt und für mich in ihrer Art und Weise schlichtweg einzigartig ist.
Der Film strahlt eine so melancholisch sanfte und stark bebilderte Ästhetik aus, die es schafft, mich immer wieder zum Staunen zu bringen.
Ich LIEBE die Bildersprache und die Farbstimmung des Filmes.
Sei es in der Nacht zwischen den bunten Lichtern von Tokio‘s Großstadtdschungel oder an einem einsamen Abend an der Hotelbar.
Ganz besonders mag ich die Szene nach dem Karaoke Abend, als sich Bob und Charlotte in einem separaten Raum eine Zigarette teilen und letztere ihren Kopf auf Bob‘s Schulter legt, während sie ihre pinkfarbene Perücke trägt.
Wenn es davon mal ein gutes und stimmiges Bild gibt, dann würde ich mir das sofort an die Wand hängen...
Wie man wahrscheinlich unschwer erkennen kann, mag ich LOST IN TRANSLATION wirklich sehr, sehr gern.
Der Film ist mir über die Jahre hinweg wirklich ans Herz gewachsen und hat sich zu einem der für mich persönlich wichtigsten Filme in meinem Leben entwickelt.
Das Gefühl, das ich während dieses Films verspüre, erlebe ich sonst bei keinem anderen Film.
Bob und Charlotte habe ich mittlerweile wirklich ins Herz geschlossen und in einigen Punkten kann ich mich auch mühelos mit ihnen identifizieren.
Sofia Coppola, die ich gerne einfach mal umarmen würde um ihr für diesen Film zu danken, hat hier ein kleines aber feines Meisterwerk geschaffen, gesegnet mit ungemein viel Tiefgang und Gefühl.
LOST IN TRANSLATION ist einer dieser Filme, über die ich mich ewig unterhalten und stundenlang diskutieren könnte, auch wenn ich dem Film mit meinen Worten nichtmal ansatzweise gerecht werden kann.
Diese Perle hat vor etlichen Jahren einen speziellen Nerv bei mir getroffen, den (bisher) noch kein anderer Film wieder für sich entdecken konnte, zumindest nicht in dieser Art und Weise.
Ich kann definitiv nachvollziehen wenn manche Leute ihre Schwierigkeiten mit diesem Film haben, denn er muss einen gewissen Punkt treffen um vollkommen zu funktionieren.
Für mich persönlich wird er allerdings immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Zwei einsame und gleichermaßen verlorene Seelen, deren zwischenmenschliche Verbundenheit den Beginn einer neuen Reise darstellt, der ich mit ziemlicher Sicherheit noch sehr oft beiwohnen werde...
Ein träumerisches, verspieltes, musikalisch passend untermaltes, sinnliches, reifes, kluges, nachdenkliches, melancholisches, einprägsames und bittersüßes Kunstwerk, gesegnet mit einem so leisen und doch treffsicheren Humor, dass ich innerlich nur immer wieder Beifall klatschen kann, wobei LOST IN TRANSLATION durch sein grandioses Ende perfekt abgerundet wird.
Ein Film, der mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt, wobei ich ihn am Ende wahrscheinlich niemals ohne Gänsehaut beenden werde...
„Lass uns nie wieder hierherkommen. Es würde nie wieder so lustig werden."
Danke für diesen Film, Sofia!❤️
Ich mag Kevin Costner, sehr sogar.
Durch seine Rolle als Titelheld in ROBIN HOOD - KÖNIG DER DIEBE, meiner Meinung nach die beste Robin Hood Verfilmung überhaupt, gehört er wahrscheinlich zu den größten Helden meiner Kindheit, denn damals habe ich diesen Film wirklich verschlungen und konnte nicht genug davon bekommen.
Ich sehe Kevin Costner als Schauspieler eigentlich IMMER sehr gern, da er ein ungemein großes Charisma versprüht und auch abseits der Leinwand stets einen äußerst sympathischen Eindruck macht, wobei er nebenbei erwähnt auch musikalisch ein äußerst begabter Mann ist.
Zu meiner eigenen Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich Kevin Costner‘s wohl bekannteste Arbeit nun tatsächlich erst zum allerersten Mal gesehen habe.
Die Rede ist natürlich von DER MIT DEM WOLF TANZT aus dem Jahr 1990, bei dem Kevin Costner Regie führte und auch als Hauptdarsteller fungierte.
Nun habe ich mir den Film in der Langfassung von gut 4 Stunden endlich angesehen, und bin so gut wie restlos begeistert von diesem beeindruckenden Film!
Wenn ein Film die Bezeichnung „Klassiker“ oder „Meisterwerk“ verdient hat, dann definitiv DER MIT DEM WOLF TANZT.
Mit diesem Streifen hat Kevin Costner wohl einen der besten Western aller Zeiten geschaffen - groß, episch, emotional, ehrlich und getränkt mit Herzblut und Leidenschaft.
Natürlich braucht man für dieses epochale Werk einiges an Sitzfleisch, aber dafür wird man mit einer schlichtweg großartigen Geschichte, unglaublich viel Tiefgang, fantastischen Schauspielern, einem passenden Soundtrack und mit Bildern für die gottverdammte Ewigkeit belohnt!
Im Ernst, für solche Filme wurde Kino geschaffen und in solch beeindruckenden Werken werden wahrscheinlich die meisten von uns einen DER Gründe sehen, weshalb das Zelluloid durch ihre Adern fließt.
Die Geschichte um den vom Amerikanischen Bürgerkrieg gezeichneten Lieutenant John Dunbar, der sich im Jahr 1863 an einen entlegenen Außenposten weit im Westen verlegen lässt, wo er eines Tages Freundschaft mit Sioux-Indianern schließt, hat mich trotz der enorm langen Laufzeit durchweg an den Bildschirm gefesselt.
John Dunbar, der den ungezähmten Westen sehen möchte bevor es ihn nicht mehr gibt, wird dabei von Kevin Costner hervorragend verkörpert.
Er schafft es über die gesamte Laufzeit hinweg ein äußerst glaubhaftes Bild des Lieutenants zu verkörpern, wobei er all dessen innere Zerreißproben, hin- und hergerissen zwischen dem Pflichtgefühl gegenüber seiner Landsleute und seinem neuen Leben bei den Indianern, welches ihm den inneren Frieden und seine Lebensfreude zurückgebracht hat, wirklich ganz großartig zur Geltung bringt.
Allgemein wurden die Schauspieler wirklich ausgezeichnet ausgewählt, wobei man dabei auch großen Wert auf Authentizität gelegt hat, da die Rollen der Indianer ausschließlich aus Darstellern bestehen, die tatsächlich amerikanische Ureinwohner sind.
Dabei überzeugen zum Beispiel Graham Greene als „Strampelnder Vogel“ oder auch Rodney A. Grant als „Wind in seinem Haar“.
Hier hat Kevin Costner wirklich alle Register gezogen und einen authentischen und stark aufspielend Cast zusammengetrommelt.
Für die Geschichte des Filmes nimmt sich Kevin Costner alle Zeit der Welt, was allerdings auch nötig ist, um spätere Entscheidungen oder Entwicklungen der Charaktere besser nachvollziehen zu können.
Das Leben der Indianer selbst, der Einblick in deren Kultur und deren Lebensphilosophie, wurde von Kevin Costner gekonnt auf die Leinwand gebannt und hat mir sehr gut gefallen, wobei meine Neugier durchweg aktiv geblieben ist.
Außerdem wird mit Vorurteilen aufgeräumt, wobei mir vor allem die tief geschürte Freundschaft zwischen Dunbar und den Indianern gefallen hat, die geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Vertrauen.
In gewisser Weise hat Kevin Costner den amerikanischen Ureinwohnern mit diesem Film ein kleines Denkmal gesetzt und die Menschen gleichzeitig nochmal daran erinnert, wie sehr das Leben der Indianer von den „Weißen“ mit Füßen getreten wurde.
Die sagenumwobene Legende vom „Wilden Westen“, bevor dieser endgültig gezähmt und industrialisiert wurde, mit all den endlosen Prärien und dem großen Gefühl der Freiheit, irgendwo zwischen trampelnden Büffelherden und rauchenden Friedenspfeifen, fängt DER MIT DEM WOLF TANZT wirklich herausragend ein, wobei der Film in seinen besten Momenten wahrlich grandiose Bilder hervorzaubert, die gleichzeitig auch die Schönheit der amerikanischen Landschaft betonen, die in vielerlei Hinsicht natürlich auch heute noch vorhanden ist.
DER MIT DEM WOLF TANZT bleibt am Ende ganz klar das erwartete Meisterwerk und wahrscheinlich DER Film von und mit Kevin Costner. Seine 7 Oscars hat sich der Film wahrlich verdient, denn in diesem Streifen steckt unglaublich viel Herzblut, wobei man zu jeder Sekunde merkt, welch großes Herzensprojekt dieser Film für Kevin Costner gewesen ist. Umso glücklicher ist es, dass Costner stets an seinen Film und dessen Erfolg geglaubt hat, denn ansonsten wäre uns ein wahres Kunststück der Filmgeschichte verborgen geblieben...
DER MIT DEM WOLF TANZT ist ruhig und doch packend erzählt, musikalisch wunderschön untermalt, gesegnet mit grandiosen Bildern sowie täuschend echten Kostümen und daneben hat sich der Film seinen hochgelobten Status mehr als nur verdient!
Einige Szenen, wie zum Beispiel die Büffeljagd, sind wirklich atemberaubend und perfekt inszeniert.
Eine Geschichte zu erzählen, die trotz dieser enormen Laufzeit durchweg Interesse schürt und nie langweilig wird, ist schon eine starke Leistung.
Chapeau, Kevin Costner!
9 tanzende Wölfe, mit der Tendenz zu 10 nach der Zweitsichtung, die irgendwann definitiv kommen wird.
P.S.: Interessant übrigens, wie viele Filme sich die Geschichte von DER MIT DEM WOLF TANZT ebenfalls als Grundpolster nehmen.
Ich denke da beispielsweise an „Der mit den Samurai tanzt“ oder „Der mit den Na‘vi tanzt“...;)
Ich freue mich immer wieder, wenn ich auf einen Film stoße, den ich im Voraus überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt habe, und dabei positiv überrascht werde.
WUNDER aus dem Jahr 2017 war mir überhaupt nicht bekannt, und wenn ich auf Netflix (zugegebenermaßen) nicht zufällig den Startbefehl betätigt hätte, dann wäre das jetzt wahrscheinlich immer noch so.
Durch diese glückliche Fügung habe ich allerdings einen wirklich guten und wertvollen Film gesehen, der mir sehr gefallen hat.
Dreh- und Angelpunkt des Filmes ist der zehnjährige August „Auggie“ Pullman (Jacob Tremblay), der seit seiner Geburt an einer äußerst seltenen Gesichtsdeformation leidet. Bisher stets von seiner Mutter Isabel (Julia Roberts) zu Hause unterrichtet, beginnt für den cleveren Auggie, der unter anderem eine große Leidenschaft für Star Wars und Naturwissenschaften hegt, nun der Alltag an einer richtigen Schule...
Aus diesem Grundpolster entwickelt WUNDER seine Geschichte. Dabei bleibt Protagonist Auggie zwar stets im Vordergrund, allerdings werden auch andere Charaktere und deren Probleme beleuchtet und glaubhaft sowie passend in die Story verwoben, so zum Beispiel Auggie‘s ältere Schwester „Via“ (Izabela Vidovic), die ihren Bruder zwar über alles liebt, sich aber gleichzeitig auch von den Eltern vernachlässigt fühlt, oder sein Klassenkamerad Jack Will (Noah Jupe), der im Verlauf des Filmes eine tolle Charakterentwicklung durchlebt.
Im Vordergrund bleibt allerdings immer Auggie, der mir schon früh im Film ans Herz gewachsen ist. Zu sehen, wie er in der Schule von fast allen gemieden wird, wie ein Ungeheuer, das eine ansteckende Krankheit mit sich trägt, kann einem schon sehr das Herz brechen.
Ein netter und kluger kleiner Kerl, der niemandem etwas böses will und dennoch von den meisten Mitschülern verhöhnt, bloßgestellt und gemobbt wird, nur weil sein Gesicht anders aussieht. Da möchte man ihn am liebsten in den Arm nehmen und aufmuntern...
Da sieht man mal wieder, wie unglaublich grausam die Menschen und vor allem auch (Schul)Kinder untereinander sein können. Das reinste Spiegelbild unserer Gesellschaft...
Umso herzerwärmender ist es allerdings, wenn Auggie dann schließlich erste Freundschaften knüpft und langsam aber sicher seinen Platz innerhalb der Klasse beanspruchen kann.
Dabei ist der Film zwar vielleicht etwas zu sehr „Märchen“, denn ganz so befriedigend und gerecht würde Auggie‘s Geschichte im wahren Leben wahrscheinlich nicht verlaufen bzw. ausgehen, aber dennoch hat der Streifen sein Herz DEFINITIV am rechten Fleck, und vermittelt nebenbei einige wichtige Botschaften. Außerdem zeigt der Film, wie wichtig eine funktionierende Familie und eine gute Freundschaft sind.
Vorurteile, jemanden einzig und allein nach seinem Aussehen zu beurteilen, ohne dessen inneres Gesicht zu kennen, hat noch nie was gebracht.
Schade, dass sich das nie ändern wird...
Daneben muss man auch die großartigen Schauspieler des Filmes erwähnen, allen voran Jacob Tremblay, der hier abermals gezeigt hat, (wie z.B. bereits in RAUM, an der Seite von Brie Larson) dass er ein talentierter junger Schauspieler ist.
Ganz große Klasse, was er hier als Auggie zeigt!
Auch Julia Roberts und Owen Wilson, die ich beide gerne sehe, können als Auggie‘s Eltern auf ganzer Linie überzeugen. Sie stehen immer hinter Auggie und haben ihr Leben für ihn komplett umgekrempelt, haben über die Jahre allerdings auch ihre Tochter ein wenig vernachlässigt, deren Sichtweise der ganzen Geschichte man im Film auch näher kennenlernt.
Eine glaubhafte Darstellung, bei der es vor allem mal wieder gut getan hat, Owen Wilson in einer etwas ernsteren Rolle zu sehen. Ich mag ihn sehr, genau wie Julia Roberts.
Auch die zahlreichen Kinderdarsteller können durch die Bank weg überzeugen und fügen sich toll das schauspielerisch positive Gesamtbild des Filmes ein.
WUNDER bleibt am Ende ein (für mich) sehr, sehr gelungener und auch äußerst berührender Film.
Mit der Thematik von Auggie‘s Behinderung und dem ihm entgegengebrachten Mobbing hat der Film irgendwo einen wunden Punkt bei mir getroffen, weil mir sowas irgendwie immer recht nahe geht.
Als ich noch jünger war und damals kurzzeitig mit dem Bus in die Berufsschule fahren musste, fuhr jeden Tag ein Mann mit, der eine ähnliche, wenn in meinen Augen nicht sogar noch „schlimmere“, Gesichtsdeformation hatte wie Auggie.
Auch er wurde gemieden, geschweige denn durfte er sich setzen, wenn er nach einem Platz suchte. Natürlich habe ich ihn vom Busfenster aus das erste Mal auch angestarrt, das will ich gar nicht abstreiten. Aber ansonsten war das für mich keine große Sache, im Gegensatz zu den anderen Leuten im Bus.
Er saß bestimmt gut 3 Mal neben mir, und hat sich dabei immer ganz freundlich und herzlich bedankt.
Irgendwie traurig, dass man sich dafür überhaupt bedanken muss, oder?
WUNDER ist ein stark gespielter, berührend erzählter und überaus wertvoller Film. Der Film arbeitet stark mit Emotionen, und wen der Streifen damit trifft, wird mit einem tollen Werk belohnt.
Der Film ist schön, stellenweise sehr traurig und ermutigend zugleich, wobei sich wieder einmal zeigt, dass man einen Menschen nie bloß nach seinem Äußeren beurteilen sollte, da man sonst vielleicht versäumen könnte, den Schatz zu finden, der sich tief in seinem Inneren befindet und ihn heller strahlen lässt als die meisten anderen Menschen in seinem Umfeld.
Mich hat der Film tief berührt (wahrscheinlich doch ein bisschen mehr als gedacht...), und darauf kommt es ja letztlich auch an, oder?
Ein kleines Tränchen konnte ich mir dabei nicht verkneifen...
8,5 High Fives mit Auggie.
"Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf. Und wenn man erkennen will, wie Menschen sind, braucht man nichts weiter zu tun als hinzusehen."
1. Bei welcher Musik entspannst du am besten?
Das kommt natürlich darauf an, in welcher Stimmung ich mich befinde.
Zu der Musik von Pink Floyd, Fleetwood Mac, Elton John, Joan Baez oder Joni Mitchell kann ich in der Regel aber immer entspannen oder runterfahren.
2. Wenn du die Möglichkeit hättest mit Star Designer Karl Lagerfeld oder Guido Maria Kretschmer einen Kaffee trinken zu gehen, mit wem würdest du gehen und warum?
Karl Lagerfeld habe ich um ehrlich zu sein nie wirklich gemocht, wohingegen ich Guido Maria Kretschmer immer ganz sympathisch fand. Deshalb würde ich mich für ihn entscheiden.
3. Welcher der beiden ist dir der liebere „Sherlock Holmes“? Robert Downey Jr. (Kiss Kiss Bang Bang) oder Benedict Cumberbatch (The Imitation Game)?
Ganz klar Benedict Cumberbatch, keine Frage! Ich war noch nie ein Fan von den SHERLOCK HOLMES Filmen mit Robert Downey Jr., obwohl ich diesen als Schauspieler sehr gern mag.
SHERLOCK mit Cumberbatch und Martin Freeman finde ich hingegen einfach nur großartig. Kann ich mir wirklich immer wieder ansehen!
4. Hast du zurzeit ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, um was handelt es sich und warum liebst du es so sehr?
Nein, nicht wirklich. Vielleicht meine Jogginghose, die kleidungstechnisch zurzeit wahrscheinlich mein treuester Begleiter ist, da außerhalb der eigenen vier Wände momentan nicht allzu viel läuft ^^
5. Würdest du dich auch ärgern, wenn du auf einer Party deine Schuhe ausziehen müsstest und anschließend feststellst, dass sie jemand geklaut hat, es der Partyveranstalterin aber völlig egal ist?
Ich wäre sicherlich nicht überglücklich darüber, aber angesichts der Tatsache, dass bei Partys schon ganz andere Dinge verloren gegangen sind, könnte ich die Schuhe wahrscheinlich auch irgendwie verkraften^^
6. Glaubst du, dass der deutsche Film gerade sein Comeback erlebt?
In den letzten Jahren sind einige starke deutsche Filme erschienen, aber die deutsche Filmlandschaft wird gefühlt trotzdem überwiegend von nichtssagenden und infantilen Komödien beherrscht.
Kleine (deutsche) Filmperlen kann man immer finden, man muss nur gut genug danach suchen...
7. Wenn du einen Tag als das andere Geschlecht verbringen könntest, was würdest du tun?
Naja, ich würde wahrscheinlich erstmal den halben Tag damit verbringen meinen „neuen“ Körper zu erkunden😅
Joar, und alles weitere wird sich dann zeigen...
8. Trinkst du lieber Tee oder Kaffee?
Tee. Ich kann Kaffee absolut nicht leiden. Ich mag den Geruch von frischem Kaffee zwar sehr gern, aber schmecken tut es mir trotzdem nicht.
Das sollte ich Guido Maria Kretschmer vielleicht noch sagen, bevor wir zusammen einen Kaffee trinken gehen. Hoffentlich gibt’s dort auch Tee. Milch wäre auch in Ordnung.
9. Denkst du, dass dieser Fitness- und Vital-Hype nur eine Phase ist und wieder vorbei geht?
Schwierig. Ich denke, dass sich diese Thematik mittlerweile schon sehr stark in unserer Gesellschaft verankert hat.
Ich glaube auf jeden Fall nicht, dass dieser Hype so schnell wieder vorbeigeht, was ich beispielsweise auch an meinem jüngeren Bruder sehe, der schon seit Jahren im „Fitness-Fieber“ ist. Als er noch jünger war, musste man ihn manchmal regelrecht stoppen.
Gibt in meinen Augen aber auch schlimmeres als den Fitness/Vital-Hype...
10. Was würdest du lieber tun? Mit dem Wohnmobil durchs Land fahren oder an einer Kreuzfahrt nach Teneriffa teilnehmen?
Kommt darauf, worauf ich da gerade Lust hätte. Ich könnte mich auf jeden Fall für beide Möglichkeiten begeistern, wobei ich nach heutigem Gefühl auf jeden Fall die Kreuzfahrt wählen würde.
Auf das Wohnmobil hätte ich aber definitiv auch richtig Bock!
11. Gibt es etwas an deinem Körper, dass du überhaupt nicht magst? Wenn ja, was?
Im Großen und Ganzen bin ich eigentlich recht zufrieden mit meinem Körper. Klar, jeder hat mal etwas, was er vielleicht gerne verbessern oder verändern würde, aber ich kam mit meinem Körper die letzten 23 Jahre erfahrungsgemäß ganz gut zurecht.
12. Würdest du dich jemals einer Schönheitsoperation unterziehen, sei es auch nur, um ein paar Fältchen los zu werden?
NEIN!
13. Was meinst du zu dem ganzen Botox-Hype in Hollywood? Sehen die Personen für dich besser aus oder eher zum davon laufen?
Meistens geht es doch eher nach hinten los, oder? Als bestes Beispiel fällt mir dabei Renée Zellweger ein. Früher fand ich sie auf ihre Art und Weise eigentlich ganz süß, weil sie eben nicht diesem typischen Schönheitsideal entsprach, aber dennoch gut aussah. Auch wenn sie mal gesagt hat, dass sie keinen Eingriff gehabt hat, ihr Aussehen ist ja jetzt ganz klar anders als zuvor, und das nicht zum positiven...
Am Ende bleibt es Geschmacksache und die Promis müssen es natürlich auch selber für sich entscheiden.
14. Glaubst du an das Klischee, dass alle Models dumm sind?
Nein, auf keinen Fall.
15. Wenn du die Chance hättest, mit einem Prominten Essen zu gehen, wer wäre es und warum?
Auf männlicher Seite würde ich mich für Robert De Niro entscheiden, weil er mein absoluter Lieblingsschauspieler ist und mich in vielerlei Hinsicht geprägt hat.
Das wäre auf jeden Fall eine große Ehre für mich.
Auf weiblicher Seite würde ich mich zwischen Emma Stone und Scarlett Johansson entscheiden, wobei ich gefühlsmäßig aber eher zu Scarlett tendieren würde. Ihr würde ich auf jeden Fall sagen, dass sie eine absolut wunderschöne Stimme hat und kaum jemand so gekonnt zwischen Mainstream und Arthouse hin- und herpendeln kann wie sie.
16. Wenn du 500,- Euro geschenkt bekommen würdest, was würdest du damit anfangen?
Ich würde die 500€ wahrscheinlich mit in die Finanzierung meines neuen Autos stecken.
17. Hast du Angst vor dem Alter?
Vor dem natürlichen Prozess des Älterwerden nicht, aber vor möglichen Krankheiten oder sonstigen Einschränkungen hab ich doch manchmal ein kleines bisschen Angst.
Ich habe BLADE RUNNER am vergangenen Tag tatsächlich zum allerersten Mal gesehen, und gehöre damit wahrscheinlich einer kleinen, aber mit Sicherheit dennoch vorhandenen, Gruppe von Filmfans an, die diesen Film bisher noch nicht kannten.
Nun, einen Tag später, sind vor wenigen Augenblicken die letzten Zeilen des Abspanns über meinen Bildschirm gelaufen, nachdem ich mir den Film gleich noch einmal angesehen habe.
In meinem Kopf schwirrt gerade unglaublich viel herum, so viel, dass es mich gefühlt schon fast erdrückt.
Ich versuche zu begreifen, was ich da eben auf dem Bildschirm gesehen und bewundern durfte.
Unzählige Fragen, die irgendwie nach einer Antwort verlangen...
Wer mich kennt, der weiß, dass das eigentlich nicht meine Art ist, aber hier möchte ich mich diesmal nicht in endlosen Zeilen, persönlichen Interpretationen, Analysen oder Thesen verlieren, sondern einfach nur versuchen, ein paar kurze Sätze der Anerkennung und der Faszination zu verlieren, die ich für Ridley Scott‘s Meisterwerk BLADE RUNNER empfinde.
Dieser Film hat die pure Faszination in mir geweckt, für seine kluge Geschichte, für seine interessanten Figuren, für die unfassbar detailverliebte Inszenierung der Dystopie des Los Angels des Jahres 2019, für die wegweisenden visuellen Effekte oder für die einschneidende Filmmusik von Vangelis, die ihren Weg bis in die jede noch so kleine Zelle des Körpers findet.
BLADE RUNNER ist die pure Faszination.
Allein schon die grandiose visuelle Meisterleistung des Filmteams, diese unglaublich perfekt inszenierte Darstellung des zum Moloch verkommenen Los Angeles der (damaligen) Zukunft, mit Cyberpunk in jeder noch so unscheinbaren und lichtgefluteten Werbetafel, lässt mich einfach nicht mehr los.
Hier gibt es so viel zu entdecken, dass es mir mehr als einmal die Sprache verschlagen hat...
Jetzt, nachdem ich BLADE RUNNER endlich gesehen habe, beginne ich langsam, und wahrscheinlich auch nur Ansatzweise, zu verstehen, welch gigantischen und wegweisenden Einfluss der Film für die Filmgeschichte und auch die Popkultur hatte und mit Sicherheit auch immer noch hat.
Für seine Geschichte nimmt sich Ridley Scott angenehm viel Zeit, was auch dem Zuschauer die nötige Zeit gibt, sich in der Welt des Filmes, mitsamt ihren vielen Eindrücken sowie visuellen Ergüssen, zurechtzufinden und Fuß zu fassen.
Die Geschichte des Filmes, die Jagd des namensgebenden Blade Runner (Harrison Ford) nach den abtrünnigen Replikanten, steckt voller Tiefe und nachdenklich stimmenden Thematiken, die wahrscheinlich jeder für sich selbst anders interpretieren wird.
Ich habe mich schon immer für das Thema künstliche Intelligenz interessiert, deshalb hat mir auch die Geschichte um die biotechnisch entwickelten Replikanten, die von normalen Menschen fast nicht mehr zu unterscheiden sind, verdammt gut gefallen.
Dieser Film hat mir einmal mehr gezeigt, dass aus künstlicher Intelligenz, egal wie sehr diese zu unterdrücken versucht wird, irgendwann echte Intelligenz werden kann, mit eigenen Gefühlen und dem Wunsch nach eigener Handlungsfreiheit.
Die Replikanten mögen künstlich erschaffene Menschen sein, denen eingeschweißt wurde, was sie dürfen und was nicht und die exakt die für sie vorgesehenen Aufgaben zu erfüllen haben, ehe sie an ihrer begrenzten Lebensdauer sterben, bevor sie ernsthaft anfangen, wahre Gefühle und Sehnsüchte zu entwickeln.
Am Ende haben jedoch auch sie nur den Wunsch nach einem freien Leben, aus der ihnen aufgelegten Last auszubrechen, zu SEIN, zu LEBEN, FREI zu HANDELN, FREI zu DENKEN und am Ende vielleicht sogar mehr MENSCHLICHKEIT zu zeigen, als es ihre Schöpfer jemals könnten.
Stellvertretend dafür kann man nur das bewegende und verdammt tiefgründige Ende nennen, den weltbekannten „Tears in rain“ Monolog des Replikanten Roy Batty (Rutger Hauer), in dem in so wenigen Augenblicken so unglaublich viel drin steckt, der existenzielle Fragen aufwirft und der so unfassbar nachdenklich stimmt.
Für mich eines der besten nachhaltigsten Enden, das ich in einem Film jemals gesehen habe.
Gänsehaut garantiert!
So, jetzt habe ich wahrscheinlich doch ein bisschen mehr geschrieben und interpretiert als ich eigentlich wollte, aber meine Worte werden diesem Kunstwerk sowieso nicht gerecht.
Ich weiß nur, dass mich ein Film schon sehr lange nicht mehr so begeistert, nachdenklich und sprachlos zurückgelassen hat wie BLADE RUNNER.
BLADE RUNNER ist visuell betörend und wegweisend, erzählerisch dicht, spannend und klug, musikalisch einzigartig und atmosphärisch, schauspielerisch absolut großartig und letztlich ohne Zweifel einer der besten, wichtigsten und wegweisendsten Filme aller Zeiten, gerade für das Science-Fiction Genre.
Das waren noch Filme mit Herzblut, Ideenreichtum, Wagnis, Risiko und Leidenschaft, wie wir sie heute bis auf wenige Ausnahmen mit Sicherheit nicht mehr erleben werden.
In meinen Augen ein absolutes Kunstwerk.
10 Monologe im strömenden Regen.
P.S.: Denis Villeneuve’s späten Nachfolger aus dem Jahr 2017, BLADE RUNNER 2049, habe ich auch gesehen, und halte ihn für eine äußerst gelungene, wenn auch etwas zu lange, Fortsetzung.
LOST IN TRANSLATION - Über die Geheimnisse des Flüsterns...
DIE REIFEPRÜFUNG - Wo der Begriff „Milf“ wirklich herkommt...
LA LA LAND - Was die Leute machen, wenn sie in L.A. im Stau stehen...
Tolle Liste übrigens! Richtig gute Idee! :)
THE REVENANT - warum man niemals ohne Bärenfalle in den Wald gehen sollte...
AMERICAN BEAUTY - warum es sich durchaus lohnen kann, eine Plastiktüte am Straßenrand zu beobachten...
PIECES OF A WOMAN war endlich mal wieder ein Netflix Film, auf den ich mich sehr gefreut habe.
Mit Vanessa Kirby und Shia LaBeouf in den Hauptrollen, die ich beide sehr gern sehe und für talentierte Schauspieler halte, habe ich mir einiges von diesem Film versprochen.
PIECES OF A WOMAN ist ein berührendes und großartig gespieltes Drama geworden, welches sich mit einer Thematik beschäftigt, die man wohl niemandem wünscht.
Dreh- und Angelpunkt des Filmes ist ein schwerer Schicksalsschlag des Paares Sean (Shia LaBeouf) und Martha (Vanessa Kirby).
Letztere ist hochschwanger und steht kurz vor der Geburt der gemeinsamen Tochter.
Bei der geplanten Hausgeburt kommt es allerdings zu schwerwiegenden Komplikationen, wobei das neugeborene Baby kurz nach der Geburt stirbt und für Sean und Martha eine Welt zusammenbricht.
Der Film konzentriert sich ab diesem Zeitpunkt vorrangig darauf, wie unterschiedlich Sean und Martha versuchen, mit dieser Tragödie fertig zu werden und wieder Fuß im normalen Leben zu fassen, wobei auch Themen wie zerkratzte Familienbeziehungen angesprochen und im Kontext der Hauptgeschichte glaubhaft behandelt werden.
PIECES OF A WOMAN beginnt mit den wohl intensivsten 30 Minuten eines Filmes, die ich seit unglaublich langer Zeit gesehen habe.
Für diese beeindruckende und schockierende Eröffnungssequenz, in der die fehlgeschlagene Hausgeburt behandelt wird, hat der Film jedes Lob dieser Welt verdient!
Es ist schwer, diese Bilder zu ertragen, gerade weil der Film so gekonnt zwischen der elterlichen Vorfreude auf das Baby und den sich langsam aber sicher anbahnenden Komplikationen während der Geburt wechselt.
So findet man sich schnell in einem Wechselbad der Gefühle wieder, immer das unausweichliche vor Augen habend...
Was Vanessa Kirby dabei zeigt, ist in Worten nicht auszudrücken und schauspielerisch mitunter das Beste, was ich jemals in einem Film gesehen habe.
Sie spielt dabei so nah an der Realität, so glaubhaft, berührend und intensiv, dass man hier fast schon vergisst, dass es sich nur um einen Film handelt.
Ganz, ganz große Klasse!
Für mich persönlich eine der besten, bewegendsten und auch realistischsten Szenen, die ich jemals gesehen habe.
Nach dieser perfekten Eröffnungssequenz begibt sich der Film dann ich die gewohnten Gewässer eines Dramas, bleibt dabei jedoch trotzdem auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.
Wie bereits erwähnt geht jede Figur anders mit diesem schlimmen Schicksalsschlag um.
Glücklicherweise behält der Film seine Intensität und tiefgründig fast über seine gesamte Laufzeit hinweg bei, sodass einem die Figuren nie egal werden.
Gegen Ende zieht PIECES OF A WOMAN dann nochmal richtig an, und kann während der Gerichtsverhandlung gegen Martha‘s Hebamme, deren eventuelle Mitschuld am Tod des Babys geklärt werden soll, einige seiner besten Szenen verbuchen.
Man findet sich hier als Zuschauer in einer Geschichte wieder, die sich mit Themen wie Trauer, Verlust, Vergebung, Schmerz, Familie, Liebe oder auch der Suche nach innerem Frieden beschäftigt.
Als Zuschauer ist man dabei mittendrin im Geschehen, welches vor allem durch die glaubhaften und stark aufspielenden Schauspieler überzeugen kann.
Dies gilt natürlich vor allem Vanessa Kirby, die mich, spätestens seitdem ich angefangen habe THE CROWN zu schauen, endgültig von sich überzeugt hat.
Sie verleiht ihrer Figur Martha hier glaubhaft Profil und zeigt gerade am Anfang des Filmes eine absolut herausragende Leistung, die sich ungemein realistisch anfühlt.
All den Schmerz, all die Wut und all die Hoffnungslosigkeit, die sich nach dem Tod des Babys in ihr bilden, bringt sie wirklich sehr überzeugend rüber, sodass man als Filmfan nur hoffen kann, dass sie auch in Zukunft in weiteren Filmen so stark aufspielen wird.
Eine ganz tolle Leistung, so authentisch, als wäre es aus dem echten Leben gegriffen.
Respekt!
Daneben überzeugt auch Shia LaBeouf, den ich für einen guten Schauspieler halte, als Sean, Martha‘s Partner und Vater des verstorbenen Babys.
Sean trauert im Film auf andere Art und Weise als Martha, macht einige Fehler und fängt später an, sein Leben und seine Beziehung nochmals von Grund auf zu überdenken.
Dies wird von Shia LaBeouf nicht weniger toll gespielt als von Vanessa Kirby.
Stark!
Neben den beiden Hauptcharakteren kann vor allem noch Ellen Burstyn als Martha‘s Mutter auf ganzer Linie überzeugen, die vor allem gegen Ende eine starke Szene mit Vanessa Kirby hat, aber auch sonst eine sehr gute Leistung zeigt.
Das gilt allerdings auch für den Rest des Casts, beispielsweise für Molly Parker als Hebamme Eva, deren Rolle sich ebenfalls durch große Authentizität auszeichnet.
PIECES OF A WOMAN bleibt am Ende ein ganz wunderbar gespielter und berührend erzählter Film, der eine Thematik aufgreift, mit der sich wohl niemand selbst konfrontiert sehen will.
Die verdammt starke Eröffnungssequenz, die übrigens in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht wurde, ist so unangenehm anzuschauen und doch so packend und realistisch inszeniert, dass sie wohl noch lange in meinen Gedanken herumfliegen wird.
Eine absolut tiefgreifende Szene, bei der ich kurzzeitig vergessen habe, nur einen Film zu schauen.
Ich fragte mich nur, was ich in so einer Situation tun würde? Ich hoffe, dass ich es niemals herausfinden muss...
Ein von Regisseur Kornél Mundruczó stark erzähltes und nachdenklich stimmendes Werk, gesegnet mit großartigen Schauspielern und einer ergreifenden Geschichte.
Dieser Film ist PURE und REINE Fantasie.
In jeder noch so klitzekleinen Pore und Szene von Ridley Scott’s LEGENDE befindet sich diese unfassbar kraftvolle, wichtige und kreative Fähigkeit des Menschen.
Fantasie - dieser große gedankliche Zufluchtsort, die einzigartige Unterhaltung für unseren Geist und Kopf, das Formen von neuen Welten, die Arbeit mit Gedanken und die Erschaffung ganz neuer Vorstellungen, ganz nach unserem individuellen Geschmack und unseren Bedürfnissen.
Fantasie nimmt sicherlich jeder Mensch anderes wahr und jeder wird diese Fähigkeit für sich persönlich anderes interpretieren, aber für mich ist in LEGENDE alles vorhanden, was ich mir unter Fantasie vorstelle.
Auch wenn ich mittlerweile das Untergenre der „High Fantasy“ favorisiere, so sollte sich jeder, der auch nur ansatzweise etwas für Fantasie bzw. Fantasyfilme übrig hat, diesen Film ansehen.
Ridley Scott‘s Werk aus dem Jahr 1985 ist bei weitem nicht fehlerfrei und weit davon entfernt ein unerschütterliches Meisterwerk zu sein, dafür ist der Film stellenweise doch etwas zu dick aufgetragen und in gewissen Momenten vielleicht auch unfreiwillig komisch.
Aber nichtsdestotrotz ist der Film mit einem blutjungen Tom Cruise in der Hauptrolle ein aufrichtiges, liebevoll zum Leben erwecktes, detailverliebtes, düsteres, teils „gruseliges“, ungemein atmosphärisches und musikalisch ausgezeichnet untermaltes Abenteuer, das die Kraft und Möglichkeiten der Fantasie so gekonnt ausspielt wie nur wenig andere Filme.
Wie viel Leidenschaft und Herzblut die Macher in den Film gesteckt haben, lässt sich anhand der großartigen Kostüme, der innovativen Kulissen und der starken Maskenarbeit zu jeder Sekunde eindrucksvoll bestaunen.
Von so viel fantasievoller und handwerklicher Schönheit können sich so manche CGI-Schinken getrost mal eine Scheibe abschneiden...
Eine visuell betörende und bildstarke Reise in eine von Ridley Scott gekonnt und unglaublich detailliert auf die Leinwand gebannte Welt.
Trotzdem ist LEGENDE stellenweise doch sehr eigen inszeniert und ab und zu wird die allgegenwärtige und spürbare Schicht der Fantasie doch etwas zu dick aufgetragen, was eine höhere Bewertung meinerseits verhindert.
Dennoch ist Ridley Scott hier ein zauberhaftes, charmantes und liebevolles Märchen geglückt, das sein Herz ohne Zweifel am rechten Fleck hat.
Wenn es einen Film gibt, dem all die vielen Facetten der Fantasie glaubhaft und voller Wahrhaftigkeit durch die mit Zelluloid gefüllten Adern fließen, dann definitiv LEGENDE.
7 Einhörner.
Ich habe um Marc Webb‘s Neuauflage bzw. Reboot der „freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft“ jahrelang einen großen Bogen gemacht.
Ich persönlich LIEBE die SPIDER-MAN Trilogie von Sam Raimi. Ich bin mit diesen Filmen aufgewachsen und verbinde viele schöne Erinnerungen mit dem „goldenen Trio“ aus Tobey Maguire, Kirsten Dunst und James Franco, auf die ich definitiv nicht verzichten möchte.
Viele negative Kritiken, teils gar vernichtende Kommentare hier auf Moviepilot und auch einige Vorurteile meinerseits haben mich lange davon abgehalten, Andrew Garfield als Spider-Man eine Chance zu geben.
Nun habe ich mir die beiden Filme THE AMAZING SPIDER-MAN und THE AMAZING SPIDER-MAN 2: RISE OF ELECTRO endlich angesehen, um mir selbst ein Urteil zu bilden.
Tja, ich muss tatsächlich zugegeben, dass ich äußerst positiv überrascht wurde!
THE AMAZING SPIDER-MAN ist in meinen Augen ein gelungener (wenn auch irgendwo überflüssiger) Neustart gewesen.
Der Film macht vieles anders als Raimi’s Spidey Streifen, wobei die Regisseure aber auch einen ganz anderen Grundton für ihre Filme verwendet haben.
Mit Garfield als Spider-Man bzw. Peter Parker konnte ich mich überraschend schnell anfreunden und gerade die Chemie zwischen ihm und Emma Stone als Gwen Stacey hat mir, wie auch im Nachfolger, gut gefallen, wobei es mich bei diesen Blicken auch nicht wundert, dass die beiden Schauspieler danach ein Paar geworden sind...
Mit Dr. Connors/Lizard als Schurken hat man vielleicht keinen so ikonischen Bösewicht wie beispielsweise „Doc Ock“ gewählt, aber frischen Wind hat man damit allemal in‘s Haus geweht.
Für mich ein überraschend gelungener Auftakt, der sich Zeit für seine Figuren und seine Geschichte nimmt, schauspielerisch gut besetzt ist und ordentliche Effekte und Actionszenen hat.
Hat mich positiv überrascht!
Mit THE AMAZING SPIDER-MAN 2: RISE OF ELECTRO folgte 2014 gut zwei Jahre später der zu erwartende Nachfolger.
Dieser Film, abermals mit Marc Webb auf dem Regiestuhl, steht seinem Vorgänger für meinen Geschmack in nichts nach.
So sehr dieser Film von vielen auch verurteilt bzw. nicht gemocht wird, was ja vollkommen in Ordnung ist, es fällt mir auch als großer Liebhaber der Raimi Trilogie schwer, diesen Film an den Pranger zu stellen.
In gewisser Weise kann man den Film stellenweise gar mit SPIDER-MAN 3 aus dem Jahr 2007 vergleichen.
Beide Filme haben überdurchschnittlich viele Schurken am Start, es werden einige neue Handlungsstränge ausgesponnen und manchmal stehen die Filme ganz kurz davor, unter dieser großen Last zu zerbrechen.
Zu viel - Dies war vor allem ein Vorwurf, den sich SPIDER-MAN 3 gefallen lassen musste. So sehr ich den Film mag (ich mag ihn wirklich sehr, sehr gern!) das waren berechtigte Kritikpunkte!
In meinen Augen gelingt Marc Webb der Umgang mit dieser breit gefächerten Handlung in manchen Momenten sogar besser und abgerundeter als Sam Raimi...
THE AMAZING SPIDER-MAN 2: RISE OF ELECTRO ist ein erwachsener, düsterer und auch gefühlvoller Film geworden, der sich nah am Comic orientiert und auch optisch eine sehr gute Figur macht (CGI hin oder her).
Es macht durchweg Spaß, sich mit Peter durch den Großstadtdschungel von New York zu schwingen, denn die Inszenierung dieser Angelegenheit ist in meinen Augen wunderbar dynamisch, kraftvoll und doch locker leicht zugleich.
Der Film ist abermals toll besetzt, wobei mir Andrew Garfield als Peter Parker/Spider-Man wieder gut gefallen hat, genauso wie Emma Stone als Gwen Stacy, Jamie Foxx als Max Dillon/Electro, Sally Field als Tante May oder Dane DeHaan als Harry Osborn/Green Goblin, wenngleich dieser James Franco für mich nicht ersetzten kann.
Auch Paul Giamatti ist mit seinem kurzen aber treffsicheren Auftritt ein Volltreffer gewesen!
Die Soundeffekte sind ebenfalls allererste Klasse!
Gerade das Finale mit Electro strotzt nur so von einem herausragenden Sound und innovativen sowie kraftvollen Effekten.
Die Charakterzeichnung der vielen Figuren gefiel mir ebenfalls sehr gut. Die meisten Schurken, wie beispielsweise Electro, sind keine von Grund auf bösen Menschen, sondern wurden vielmehr durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zu Verbrechern.
SPOILER!
Ich finde auch, dass Marc Webb‘s Spider-Man Universum in gewisser Weise das bisher traurigste und irgendwo auch dunkelste darstellt.
Peter hat hier am Ende fast alles verloren, was ihm lieb und teuer ist.
Seine Eltern, seinen geliebten Onkel Ben, seinen Freund Harry, der zwar noch am Leben ist, sich aber durch viele unglückliche Wendungen zum Green Goblin gewandelt hat, und auch die Liebe seines Lebens, Gwen Stacy.
Inwiefern er dabei vielleicht selbst eine Mitschuld trägt, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
Die Szene in der Gwen stirbt, hat Andrew Garfield meiner Meinung nach ganz toll gespielt. Ich habe ihm seinen Schmerz, seine Schuldgefühle und das Gefühl des Versagens, wenn er Gwen’s leblosen Körper im Arm hält, absolut abgekauft!
Eine traurige Szene, die für mich stellvertretend für die emotionale Tiefe dieses Filmes steht.
Aber mit dieser Meinung stehe ich wahrscheinlich ziemlich alleine da...
Für mich nicht weniger emotional als Harry’s Sterbeszene in SPIDER-MAN 3.
Außerdem weiß ich nun, dass ich es wahrscheinlich nicht nochmal ertragen kann, Emma Stone auf der Leinwand sterben zu sehen...😅
SPOILER ENDE!
THE AMAZING SPIDER-MAN 2: RISE OF ELECTRO bleibt am Ende eine richtig gelungene Comicverfilmung!
Marc Webb gelingt es, die große Fülle seines Filmes nie aus den Fugen gleiten zu lassen, was mir gut gefallen hat.
Das Ende des Filmes war ebenfalls super, da hätte ich glatt Lust auf einen dritten Teil...
Wie bereits erwähnt, sträubte ich mich lange Zeit dagegen, mir die beiden Filme anzusehen.
Nun hat sich herausgestellt, dass sie mir überraschenderweise richtig gut gefallen haben.
Ob dieses Reboot nun am Ende notwendig gewesen ist oder nicht, bleibt natürlich eine andere Frage...
Nichtsdestotrotz haben mir diese beiden Teile einmal mehr gezeigt, dass man sich immer seine eigene Meinung bilden sollte.
Marc Webb‘s Version von Spider-Man ist sehr erwachsen, reif und düster. Mit Andrew Garfield, den ich für einen talentierten Schauspieler halte, hat man den Superhelden passend besetzt (was ich mir nie hätte vorstellen können), was man allerdings auch für sämtliche andere Rollen sagen kann, allen voran noch Emma Stone als Gwen Stacy oder beispielsweise auch Martin Sheen als Onkel Ben im ersten Teil.
Auch wenn Sam Raimi, Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco und deren Spider-Man Trilogie IMMER mein Herz gehören wird (daran besteht kein Zweifel!), so haben mir diese beiden Filme des AMAZING SPIDER-MAN auch überdurchschnittlich gut gefallen, wobei ich so manche vernichtende Kritik hier definitiv nicht nachvollziehen kann.
Von Tom Hollands Spider-Man, und das liegt nicht am guten Schauspieler Tom Holland selbst, fange ich aber lieber nicht an.
Der hat seine Spinnennetze schon lange bei mir verschossen...
8 kraftvolle Spinnenfäden, für beide Teile des Amazing Spider-Man.
Bei diesem Teil sogar mit Tendenz zu 8,5 Punkten...
„Don't compromise yourself. You're all you've got.“
Janis Joplin
Wenn mich jemand fragen würde, wer denn meine absolute Lieblingssängerin ist, gäbe es für mich nur eine Antwort: Janis Joplin!
Ich LIEBE Janis‘ einzigartige Stimme, dieses rauchige, tiefschwarze, ungeschliffene und doch unheimlich leuchtende Geschenk, mit dem sie unzählige Menschen auch über 50 Jahre nach ihrem Tod noch berühren und inspirieren kann.
Egal wie oft ich mir ihre Musik auch anhöre, es vergeht kein Moment, in dem sich nicht wenigstens ein kleines Härchen auf meinem Arm aufstellt und verrückt spielt.
JANIS: LITTLE GIRL BLUE ist eine großartige Dokumentation über das Ausnahmetalent Janis Joplin.
Diese Doku stand schon sehr, sehr lange auf meiner Liste, wobei sich das lange Warten letztlich wirklich gelohnt hat.
Regisseurin Amy Berg hat hier ein intimes und toll erzähltes Porträt geschaffen, das dem Zuschauer tiefe Einblicke in das bewegte und leider viel zu kurze Leben von Janis Joplin bietet.
Begonnen wird dabei natürlich handelsüblich ganz von vorne, mit Janis‘ Kindheit im mittleren Süden der USA, gefolgt von ihrer Jugend und dem ersten Kontakt mit der Musik, die später ihre große Leidenschaft werden sollte.
Die Doku ist eine anspruchsvolle Mixtur aus Archivmaterial, zahlreichen Interviews mit ehemaligen Weggefährten bzw. Bandmitgliedern, Konzertaufnahmen (beispielsweise von den beiden legendären Festivals „Monterey Pop“ und „Woodstock“ aus den Jahren 1967 und 1969) und tollen Fotos.
Dabei steht vor allem der Charakter Janis Joplin’s im Vordergrund - ihre Motivationen und Ziele, ihre sehnlichsten Wünsche, ihre Einflüsse (z.B. Otis Redding und Bob Dylan) und auch ihre persönlichen Probleme, von denen es viele gab.
Janis war eine äußerst gefühlvolle, sensible und zerbrechliche Frau, was sie allerdings meistens hinter ihren energiegeladenen Auftritten oder ihrer Reibeisenstimme zu verbergen versuchte.
Sie war sehr verletzlich und hatte beispielsweise immer wieder damit zu kämpfen, dass sie eben nicht dem aalglatten Schönheitsideal der Stars und Sternchen entsprach.
Auf der Bühne, vor unzähligen jubelnden Fans, mitten im Zeitalter der Hippie-Bewegung, fühlte sich Janis frei, sicher und geborgen.
Im Scheinwerferlicht konnte sie ganz sie selbst sein, die Musik fühlen, gestalten und ganz nach ihren persönlichen Vorstellungen auf das Publikum übertragen.
So wurde sie zum einer der prägendsten Musikerinnen ihrer Zeit.
„On stage, I make love to 25,000 different people, then I go home alone.”
Janis Joplin
Nach dem Ende eines Konzertes oder in anderen schwierigen Phasen schlug jedoch oft wieder die Einsamkeit und Verletzlichkeit ein, der nie abwesende Erfolgsdruck und die Angst, von Problemen zerrissen zu werden.
Halt und Zuflucht fand Janis dabei in zu viel Alkohol und Heroin.
Die Droge war ihr Zufluchtsort vor der ständigen Angst, von ihren Problemen oder auch den Problemen ihrer Mitmenschen erdrückt zu werden.
Wie bereits erwähnt war Janis ein äußerst feinfühliger Mensch, den auch die Schwierigkeiten ihrer Mitmenschen, Bandkollegen oder Familienmitglieder schwer belasten konnten.
Zwischenzeitlich gelang Janis der Absprung vom Heroin, was nochmals eine äußerst kreative sowie innovative Phase ihrer Karriere einläutete.
Während dieser Zeit entstand das berühmte und sehr starke Album „Pearl“, welches 1971 posthum veröffentlicht wurde.
In der Zeit, in der Janis dem Heroin abgeschworen hatte, muss sie auf ihr Umfeld wie ein komplett anderer Mensch gewirkt haben, dem der Verzicht der Droge in jeder Pore anzumerken war.
Leider wurde Janis rückfällig und starb am 4. Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin.
Sie wurde gerade einmal 27 Jahre alt.
JANIS: LITTLE GIRL BLUE bleibt am Ende eine fantastische Dokumentation über eine der einflussreichsten und legendärsten Musikerinnen aller Zeiten, die vor allem den Bluesrock entscheidend weiterentwickelte und prägte.
Amy Berg blickt tief in den Geist von Janis Joplin, ohne dabei jedoch dem Kitsch zu verfallen oder an Glaubwürdigkeit einzubüßen.
So bleibt ihre Rockumentary ein berührender, rockiger, aufschlussreicher, kluger und toll inszenierter Rückblick auf das Leben einer einzigartigen Künstlerin, die es in dieser Art und Weise wohl nie wieder geben wird.
Für mich bleibt Janis Joplin meine unangefochtene Lieblingssängerin, deren Musik mich immer wieder berührt und nie in Vergessenheit geraten wird.
Eine Ikone.
9 Verneigungen vor so viel Talent.
P.S.: Ich hoffe Janis, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Brian Jones, Amy Winehouse und Kurt Cobain halten den Rockhimmel mit ihrem „Klub 27“ ordentlich auf Trab... :‘)
- Cersei Lannister (GAME OF THRONES)
- Joffrey Baratheon (GAME OF THRONES)
- Ramsay Bolton (GAME OF THRONES)
- Gustavo „Gus“ Fring (BREAKING BAD)
- Walter White, oder besser gesagt „Heisenberg“ (BREAKING BAD)
- Tuco Salamanca (BREAKING BAD)
- Jim Moriarty (SHERLOCK)
- Ben Linus (LOST)
1. Man hätte dich, statt Kevin, in jungen Jahren alleine zu Hause vergessen. Hättest du Schiss gehabt oder das irgendwie gemeistert?
Die ersten Stunden allein hätte ich wahrscheinlich ziemlich genossen, doch irgendwann hätte ich dann mit Sicherheit Sehnsucht nach meiner Familie gehabt und auch Angst bekommen.
Und die beiden Einbrecher hätte ich bestimmt auch nicht so beeindruckend in die Flucht geschlagen wie der gute Kevin...:D
2. Würdest du dich heute noch an einer Schneeballschlacht beteiligen?
Auf jeden Fall! Ein bisschen Spaß muss doch auch mal sein.
Dazu müsste allerdings erstmal Schnee liegen, denn eine weiße Weihnacht hatten wir bei uns zuletzt vor gefühlt 10 Jahren...
3. Und wenn wir schon bei Schnee sind, was würdest du aus diesem bauen? Konventionellen 3-Kugel-Mann oder etwas ganz anderes?
Einen schönen klassischen Schneemann, so richtig Old School mäßig :)
4. Hättest du den Schneid unter einem Mistelzweig?
Kommt ganz darauf an, wer denn drunter steht...;)
5. Was war in all den Jahren dein schönstes Weihnachtserlebnis?
Ich glaube ich habe, bis auf eine Ausnahme, noch nie ein wirklich schlechtes Weihnachten erlebt.
Es fällt mir auch recht schwer, mir da DAS eine Highlight auszusuchen.
Ein Beispiel fällt mir aber ein: Vor vielen, vielen Jahren lag Weihnachten mal so viel Schnee, dass wir unseren traditionellen Weihnachtsausflug mitsamt Essen und meinen Großeltern ausfallen lassen mussten.
So sind meine Eltern, mein Bruder und ich dann einfach über die komplett zugeschneiten Straßen ins nicht weit entfernte Dorf, was total von der Außenwelt angeschnitten war, zu meinen Großeltern gepilgert, wo wir dann den ersten Weihnachtsfeiertag zusammen verbracht haben.
Man hat sich wirklich wie in der „Apokalypse“ gefühlt, denn man hat keine Straßen mehr gesehen, geschweige denn die eingeschneiten Häuser.
Fand ich damals ziemlich cool und aufregend ^^
6. Welche/r Serie/Film hat dich dieses Jahr besonders enttäuscht?
PENNY DREADFUL. Ich habe mir einiges von der Serie versprochen, wurde dann aber total enttäuscht...
JOHN WICK 2 fand ich auch ziemlich öde, den dritten Teil werde ich mir wahrscheinlich gar nicht erst ansehen...
7. Was war großartig in diesem Jahr?
Die großen Highlights hielten sich in diesem Jahr natürlich in Grenzen, aber der Besuch des Liam Gallagher Konzerts in Berlin (kurz vorm Lockdown) und der Umzug in eine neue Wohnung waren schon ziemlich großartig.
8. Und 2020 in einem Wort?
Unvergesslich.
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
9. Fluffy, Drogon, oder oder Himmelsbison Appa sind nur ein paar Beispiele für die Vielzahl an Tieren aus Film und Serie. Welches hättest du gerne an Ihrer Seite?
So sehr ich den guten Drogon liebe, ich war früher einfach ein unfassbar großer Fan von Appa, weswegen ich mich für den liebenswerten Himmelsbison entscheide.
Fluffy kenne ich gar nicht um ehrlich zu sein.
10. Und welches Fortbewegungsmittel? Millenium Falke, DeLorean oder doch lieber etwas ganz anderes?
Definitiv der Millennium Falke!
11. Was möchtest du als nächstes lesen?
Ich habe vor ein paar Tagen angefangen „Der Goldene Handschuh“ von Heinz Strunk zu lesen.
Der Film hat mir gut gefallen, deshalb wollte ich auch unbedingt die Romanvorlage lesen.
12. Gibt es etwas besonderes in deiner Filmsammlung?
Ich denke nicht, nein. Eine ganz normale Sammlung aus DVD‘s, Blu-Rays, Boxen, ein paar Mediabooks und tatsächlich noch ein paar VHS-Kassetten :)
13. Was hängt bei dir an der Wand?
Normale Bilder, Poster und ein paar Leinwandbilder, die ich sehr gern mag.
Natürlich alles über die Wohnung verteilt und nicht in einen Raum gequetscht.
14. Was würdest du Harvey Weinstein sagen, stündest du ihm gegenüber?
Ein Schlag ins Gesicht würde ich ihm verpassen, mehr nicht.
15. Hattest du es schon mal mit Unwetterfolgen zu tun oder kamst du immer gut weg?
Unser Keller stand mal unter Wasser, aber ansonsten bin ich immer glimpflich davon gekommen.
16. Welche Disney-Figur sagt dir am meisten zu und warum?
Balu den Bären find ich super, vor allem wegen seinem Motto „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ ^^
17. Wärst du gerne Schauspieler/in?
Ich habe bei weitem nicht das nötige Talent dafür und außerdem hat dieser Job auch genug Schattenseiten.
18. Geister, Aliens oder vielleicht sogar der Weihnachtsmann - Woran glaubst du so?
An den Osterhasen.
19. Du und die Couch - was passiert als nächstes?
In letzter Zeit öfters mal eine Reise ins Land der Träume...
20. Schaust du heute noch einen Film? Wenn ja, welchen? Wenn nein, warum nicht? Wo sind wir denn hier? :D
Ich werde mir heute den zweiten Teil von ZWEI WEIHNACHTSMÄNNER ansehen. Hab ich letztes Jahr zum ersten Mal gesehen und es hat mir überraschend gut gefallen :D
Ganz klar CHERNOBYL!
Die Katastrophe war mir vorher natürlich bekannt, doch wie schlimm und verheerend es damals wirklich war, all das tragische Ausmaß, hat mich erst diese grandiose Miniserie gelehrt.
Die Serie war ein derber Schlag in die Magengrube, hat mich allerdings auch dazu gebracht, mich gut zwei Wochen lang intensiv mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
Ein zweites Mal werde ich mir die Serie aber dennoch so schnell nicht wieder ansehen, da sie, und ich bin definitiv kein zartbesaiteter Film/Serienfan, doch sehr schwer zu verdauen war.