AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • 7 .5
    AddoMoody 01.03.2025, 11:05 Geändert 01.03.2025, 11:05

    Addo's Filmkritik #760

    In WIDMUNG & GEDENKEN an die Große Hollywood-Legende - Eugene Allen „Gene“ Hackman (1930-2025) ….

    In seinem letzten großen Film, der John Grisham Verfilmung „Das Urteil – Jeder ist käuflich“ mimt Hackman den schmierigen Geschworenenberater „Rankin Fitch“, der im Auftrag der Waffenlobby, bei einem möglichen Präzedenzfall, die Jury-Auswahl manipulieren soll. Im Gegenüber stehen das undurchsichtige Jury Mitglied John Cusack, die wunderbare Rachel Weisz und dem nahbaren Staatsanwalt Dustin Hoffman. Gerade mit letzterer pflegte Hackman eine innige Beziehung, da beide sich vor Ihrem Durchbruch in der Traumfabrik ein Zimmer geteilt haben & Ihrer Karrieren gleichzeitig starteten.

    Die anständige Buchadaption (OT: „Runaway Jury“) gehört dabei zweifellos zum oberen Drittel der Grisham-Verfilmungen, da er seine Kritik an die Waffenlobby klar, strukturiert und nachvollziehbare in Schwarz-Weiß-Manier wiedergibt. Die Darsteller liefern hervorragende Arbeit ab, das Spannungslevel ist konstant verfügbar und obgleich viel Klischee mitschwingt, wirkt die Anti-Waffen-Message zielgerichtet. Grisham, speziell wenn die Geschworenen unter sich sind, fand definitiv Inspiration für seine Geschichte beim Klassiker „Die 12. Geschworenen“.

    Das herausstechende Highlight ist jedoch klar GENE HACKMAN, den es hier braucht, da die Waffenlobby-Charaktere abseits seiner Figur arg im Klischee baden. Quasi im Alleingang verkörpert der Schauspiel-Veteran die dunklen Maschenschafften der Waffen-Liebhaber. Mal hoch emotional, mal arrogant herablassend, dann passiv aggressiv oder stark verunsichert, Hackman setzt in jeder Situation feine Nuancen, die die Geschichte gerade benötigt.

    Der Film zeigt zusammenfassend, wie Gene Hackman als Schauspieler brillierte. Vollkommen in der Rolle angekommen, setzt er Akzente um Akzente, sticht in einem hervorragenden Ensemble heraus und gibt seinen Kollegen trotzdem den Raum zu glänzen. Seine letzte Erinnerungswürdige Szene, ist der Disput mit Dustin Hoffmanns in den Toiletten-Räumen des Gerichtes. Knapp 5-Mintüge Schauspielkunst, die das Thema „Waffen“ kontroverse behandeln. Gerade die fiese kapitalistische angehauchte Performance Hackman’s verleiht den Film seinen kontroversen Touch.

    Und ein letzte Mal das Hackman die Filmwelt begeistert hat, in diesem Sinne - Ruhe in Frieden Legende!

    15
    • 7

      Addo's Filmkritik #759

      Eine Fortsetzungen das irgendwie keiner gebraucht hätte…

      Aber das Sequel „22 Jump Street“ entpuppt sich als selbstironischer und Sequel kritisierender Wahnsinns-Spaß, das sich seine Daseinsberechtigung über seine Laufzeit redlich verdient. Vor allem der Umstand, dass der Film & Beteiligten genau wieso was Sie machen, machen in sehenswert. Spendiert wird uns die gleiche Prämisse, in leicht abgewandelter Form, die nur eine Richtung kennt, Volle Kanne voraus…

      „Work hard yes, play hard Yes“

      Im Mittelpunkt steht wieder das Duo Channing Tatum/Jonah Hill die abermals dem Affen ordentlich Zucker in den Arsch blasen. Diesmal sorgen die beiden am College für Aufruhr, wo wieder eine neue Designer-Droge im Umlauf ist und die liebgewonnen Figuren Schmidt/Jenko in trotteliger Manier den Tag retten.
      Typisch für eine Fortsetzungen die allseits bekannte Formel - schneller, größer, bunter und noch eine Spur absurder – diese wird mit reichlich satirischer Selbstironie angewendet, was spaßig ist, auch wenn im Vergleich zum ersten Teil an einige Stellen es deutlich überreizt wird. Hier ist besonders der Showdown und der Football-Part zu nennen. Abgesehen von diesen kleinen Dellen, agiert das Sequel auf dem gleichen Komödie-Niveau wie sein Vorgänger.

      Das Star-Duo zieht erfolgreich sein absurdes Ding durch, die frischen Nebendarsteller (u.a. Jillian Bell, Peter Stormare) stehen Ihnen in nichts nach, was wieder zu einer hohen Gag-Dichte führt. Und schlussendlich bekommen wir einen Abspann, der in die Geschichtsbücher eingehen wird und die Hoffnung auf eine Trilogie kreativ im Keim erstickt.

      „22 Jump Street“ beweist, wie man als Komödie-Sequel funktionieren kann & stellt immer den Spaß in den Vordergrund!

      12
      • 7 .5

        Addo's Filmkritik #758

        Das irgendwann die 80er-Kultserie „21 Jump Street“ ein Remake erhält, war klar wie das Amen in der Kirche. Das es sich aber nicht um eine Neuauflage im Serienformat handelt, sondern eine gewagte Großproduktion für das Kino, ist ein mutiger Ansatz. Mit der Originalserie hat der Film nicht mehr viel am Hut, nur der Titel, die High-School-Undercover-Grundprämisse und einige Verbeugungen vor dem Original (inkl. Superlustigen Gastauftritt der alten Crew um Johnny Depp) sind hier Bestandteil.

        Das Risiko zahlt sich aus!

        Die Macher hinter dem Film, Phil Lord/Chris Miller, orientierten sich bei Ihrem Remake-Ansatz an den Will Ferrell/Mark Wahlberg Komödie-Hit „Die etwas anderen Cops“. Zwei ungleiche trottelige Undercover-Bullen, bauen mit Ihren Eigenarten so viel Mist und lösen dadurch irgendwie den Fall. Dieser Ansatz fruchtet prächtig mit der Serien-Prämisse, die mit einem erstaunlich kreativen Drehbuch hier hantiert. Das ermöglicht bzw. gibt den Schauspielern genügend Raum Ihr schier grenzenloses Improvisation Talent auszuschöpfen.

        Insbesondere die ungleiche Tandem Channing Tatum und Jonah Hill sind der Schlüssel, dass der Anarcho-Spaß richtig schön aufgeht. Beide haben richtig Bock sich zum Affen zu machen und zelebrieren Ihren Komödie-Künste mit einer Homo-erotischen Note zum Schreien. Sie ballern sich die Pointen nur so um die Ohren und verhelfen dem Film zu einer hohen Gag Dichte. On Top sorgen eine ganze Latte namhaften Stars in Nebenrollen (u.a. Ice Cube, Rob Riggle, Jake Johnson, Nick Offermann) für unzählige absurd lustige Momente, die man nicht so schnell vergisst.

        Das super erfolgreiche Kino-Remake von „21 Jump Street“ überrascht als absurd-abgefahrene Action-Komödie mit sprudelnd kreativen Einfällen und dem unverschämt frei aufspielenden Duo Tatum/Hill. Schon jetzt ein Instant-Classic!

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        • 7 .5
          AddoMoody 25.02.2025, 15:42 Geändert 25.02.2025, 15:43

          Addo's Filmkritik #757

          Man, waren das noch Zeiten…

          Anfang der 90er…Ich war ungefähr 8 Jahre alt, da schipperte über den großen Teich die total angesagte Teenager Crime-Serie „21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer“ nach Deutschland. Mein älterer Bruder, der voll im Teenager Alter angekommen war, feierte gleich zu Beginn die Serie enorm ab. Da wir zur damaligen Zeit lediglich einen Fernseher hatten und ich als jüngerer Brüder nichts zu sagen hatte, musste ich es mir auch reinziehen.

          Klar in dem Alter versteht man nicht was vor sich geht, aber dennoch ist die Serie mir im Gedächtnis geblieben, das Sie das bunte Lebensgefühl der ausgehenden 80er charmant eingefangen hat. Nach über 30-Jahren, haben ich mir die Serie (1987-1991) mit Ihren 5 Staffeln auf 103 Episoden verteilt, die letzten Monate reingezogen.

          Und „21. Jump-Street“ hat zurecht seinen Kultfaktor, da er den 80s-Zeigeist herrlich Klischeebeladen wiedergibt und die damalige Jugendkultur charmant widerspiegelt. Nicht nur im Pop-Kulturellen-Bereich (Musik, Mode, Frisuren, Technik) hat sich die Serie ausgetobt, sondern vor allem die Problem die damals die Teenager umhergetrieben angesprochen. Themen, die mit den Jahrzehnt assoziiert werden, sind fester Bestandteil der Handlung. Darunter Drogen, HIV, Vergewaltigungen, Konservatismus, die Reagan-Ära, Erpressung, Rassismus oder gar das Militär. Das führt dazu das die Episoden sehr abwechslungsreich gestaltet sind, auch wenn diese qualitativ Schwankungen unterliegen.

          Aber das coolste an allem waren die Darsteller. Das Aushängeschild schlechthin…JOHNNY DEPP…erlebte mit seiner Rolle des rebellischen „Officer Tom Hanson“, seinen Durchbruch und wurde in jungen Jahren zur Stil-Ikone. Mit seine weiteren Mitstreiter wie Doug Penhall (Peter DeLuise) Harry Truman (Dustin Nguyen ) Captain Fuller (Steven Williams) und der reizenden Judy Hoffs (Holly Robinson Peete), ergab das eine schlagkräftig sympathische Truppe. Die Charakter waren damals schon divers gezeichnet, hatte alle Ihre eigenen spannenden Geschichte, die Sie letztendlich zu einem bestens harmonierenden Team geformt hat.

          Was mir noch aufgefallen ist, das hohe Maß an Gastauftritt von zukünftigen Hollywood-Stars (u.a. Brad Pitt, Josh Brolin, Mario van Peebles, Christina Applegate, Vince Vaughn). Das hatten in den 80er nur die großen Serienproduktion „Dallas“, „Magnum“ oder „Miami Vice“ zu bieten. Ebenso war die Musik fester Bestandteil der Seire, die sich damals an die Songauswahl vom den relativ jungen, aber immens populären MTV beeinflusst wurde. Zu Klängen von Bands wie "R.E.M.", "U2", "Depeche Mode", „Eurovision“, "Aerosmith" oder „Shiva“ deckt der Soundtrack prächtig den 80s-Zeigeist ab.

          Den Stecker zog letztendlich der zum Star aufgestiegene Johnny Depp selbst, der keine Lust mehr hatte, auf die Rolle reduziert zu werden und stieg nach der 4 Staffeln aus, um sich seiner Filmkarriere zu widmen. Dadurch fällt die 5 Staffel, die ohne Ihren Star auskommen musste, deutlich ab.
          Nichtsdestotrotz waren die ersten 4 Staffeln, locker naives Cop-Crime-High-School-Serie, die sich wie eine sympathisch klischeehafte Inkarnation des 80s-Lebensgefühl anfühlte!

          11
          • 4 .5
            AddoMoody 23.02.2025, 20:32 Geändert 25.02.2025, 14:17

            Addo's Filmkritik #756

            Irreführendes Marketing….

            „Absolution“ reiht sich nahtlos in Liam Neeson Filmographien der letzten Jahre ein. Maximal Durchschnitt, ohne irgendwas beim Zuschauer zu bewirken. Dabei liefert der Nordire eine seiner besseren Vorstellung der letzten Jahre ab, aber nur bringt es herzlichst wenig da der Film inhaltslos vor sich hinplätschert. Als Action Film beworben, bekommen wir hier ein Thriller-Drama serviert, mit geballten Fokus auf den emotionalen Part.

            …Neeson verkörpert einen ehemaligen Boxer, der mehr als drei Jahrzehnte für einen Gangster („Ron Pearlman“) die Drecksarbeit erledigt. Nachdem seine körperlicher & mentaler Zustand so langsam den Geist aufgeben, will er die Beziehung zu seiner Tochter reparieren, was zu einem letzten Gefecht führt…

            Der Film leidet erheblich unter seinem frechen Marketing. Man erwartet einen dreckigen Genre-Actioner, wo Liam Neeson auf „Hellboy“-Ron Pearlman trifft, bekommt aber ein Charakter-Drama mit leichten Thriller-Elementen aufgesetzt. In Sachen Action-Momenten bietet dieser spärliche Kampfeinlagen im typisch behäbigen Liam Neeson-Mode. Das die Geschichte dann noch formelhaftes Drama abspielt, erschwert es den Film positiv aufzunehmen.

            Wenn das Marketing ehrlich zum Inhalt gewesen wäre, Ok, aber dadurch fühlt man sich permanent im falschen Film gefangen, ohne die positiven Seiten richtig zu würdigen. Zumindest zeigt Neeson sein Talent mal wieder und trägt einen schnicken Bart!

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            • 7

              Addo's Filmkritik #755

              „Longlegs“ war 2024 sowas wie der Horror-Überraschungshit & schlug aufgrund seines Marketings einige Hohen Wellen. Dabei ist das Werk von Osgood Perkins („Gretel & Hänsel „) kein Geniestreich oder macht was Fundamental anders. Das Gerüst der Handlung, das eine begabte FBI-Agentin einem Serienmörder auf der Spur ist, erinnert zwangsläufig an das Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“.

              Ein Vergleich zum Klassiker ist nicht angebracht, da Perkins es versteht die bekannten Versatzstücke für seine inszenatorische Vision passend zu arrangieren. So bekommen wir Einblick in die Ermittlungsarbeiten, die als Slow-Burn-Drama voranschreitet und mit Okkulten/Übernatürlichen Komponenten gefüttert wird. Die Story bleibt, trotzt Auflösung, durchweg nebulös und nicht sonderlich prickelnd. Aber von der ersten bis zur letzten Minuten, besticht der Film mit seiner unangenehmen Atmosphäre, die punktuell mit blutigen Ausreißern weiter vertieft wird & das beklemmende Gefühl weiter manifestiert.

              „It Follows“- Beauty Maika Monroe besticht als introvertierte FBI-Agentinnen mit übernatürlichen Hang mit Ihrem zurückgenommen Spiel. Der fast unkenntlich gemachte Nicolas Cage, trumpft in limitierten Spielzeit, mit einer bizarren Overacting-Vorstellung auf, die aber einwandfrei zum Gesamtbild passt. Die restliche Besetzung ist zweckdienlich angelegt, wobei ich überrascht war, die Horror-Erfahrene Alicia Witt („Düstere Legenden“) seit Ewigkeiten wieder erblickt zu haben.

              Der mauen & hochtrabenden Geschichte zum Trotzt, beachtlicher Horror-Beitrag, der durch sein Schauspiel und seiner atmosphärischen Dichte bekannte Elemente eigenwillig interpretiert!

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              • 7 .5

                Addo's Filmkritik #754

                Nach Anlaufschwierigkeiten habe ich nun die erste Staffel von der gefeierten HBO-Serie „White Lotus“ durch durchgebinged. Anders als erwartet, ist dies ein Abgesang auf die Reichen und Schönen und ihr privilegiertes Luxus-Leben. Verantwortlich hierfür ist Mike White (Skript + Regie), der seit „School of Rock“ bei mir ein Stein im Brett hat, aber auch einen Ewigkeit nichts nennenswertes mehr auf die Beine gestellt hat.

                Die Prämisse: Im fiktiven Luxus-Resort „The White Lotus“ am Standort Hawaii, verbringen mehrere privilegierte weiße Menschen ihren Urlaub. Ihre Probleme haben Sie gleich mitgebracht, diese kollidieren mit den Angestellten des Resorts und spitzt sich immer weiter zu…

                Sicherlich die Ausgangslage ist nicht Neues und Sieben Episoden zu je einer Stunden, haben es sich in Sich. Daher schleichen sich paar kleine Längen ein, einige Figuren sind (bewusst)-unerträglich gezeichnet und vom Ende hätte ich mir mehr versprochen…

                Allerdings schafft Mike White („Nacho Libre“) anhand seines scharfsinnigen Skripts einen entlarvenden Blick auf die Oberschicht und kombiniert diese mit griechischer Götter-Mythologie. Dabei verliert er sich nicht in oberflächlichen Kapriolen, sondern seziert spannungsgeladen fein säuberlich die privilegierte Welt der Protagonisten. Der Effekt dabei, die Reichen werden nicht als Göttern dargestellt, sondern als unbeholfenen Lappen, die ohne Ihren Reichtum verloren erscheinen.

                Der Hauptgrund warum ich die Serie gemieden haben, war ein Teil der Darsteller-Riege (u.a. Jake Lacy, Sydney Sweeney, Alexandra Daddario), deren Schauspiel nicht gerade berauschend ist. Jedoch werden diese von dem restliche Cast aufgefangen und gewinnbringend eingesetzt. Hervorstechen tun hier vor allem die wunderbare Jennifer „Stifler’s Mom“ Coolidge, Steve Zahn als verunsicherte Familienvater und der überragende Murray Bartlett („The Last of US“) als Ressort-Manager mit dunklen Trieben.

                Die erste Season von „The White Lotus“ überzeugt durch sein entlarvendes Satirisches-Konzept auf die Reichen & Schönen. In schöner Hawaii-Location liefern die Darsteller in angespannten Atmosphäre ab und lassen trotzdem noch Raum für Verbesserung für spätere Staffeln!

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                • 7

                  Addo's Filmkritik #753

                  Robert Linklater’s „A Killer Romance“ orientiert sich an dem realen Leben von einem gewissen GARY JOHNSON…Dieser War ein UNI-Professor, der im Auftrag der Polizei zum Auftragskiller wurde und als Lockvogel mehr als 70 Verhaftungen vorzuweisen hatte. Johnson war als Undercover-Killer so überzeugend, dass er sich im Großraum-Houston einen Ruf als knallharte Hit-Man erworben hat.

                  Der Regisseur (u.a. „Boyhood“ & „Scholl of Rock“) nahm die skurrile Geschichte, die auf einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2001 beruht und formte zusammen mit seinem Hauptdarsteller Glen Powell („Twisters“) ein hervorragendes Drehbuch. Der entscheidenden Zusatz zu den wahren Begebenheiten war der, das sich der Pseudo-Auftragskiller in seine Klientin verknallt & dadurch seine Tarnung aufliegt…

                  Aus dieser Ausgangslage heraus unterhält „A Killer Romance“ als abwechslungsreiche Liebes-Verwechslungskomödie, die im weiteren Verlauf weitere Facetten preisgibt. So ist auch ein gewisser Actionanteil vorhanden, ebenso wie Spannungsmomente und ein Schuss Erotik. Dabei stellt das Drehbuch auch die Frage, ob das Vorgehen der Polizei, ganz koscher ist und öffnet nochmals einen gewinnbringenden Twist.

                  Mit Glenn Powell, wurde die Hauptrolle mit einem aufkommenden Star besetzt, den ich die Rolle nicht zugetraut hätte. Aber der Mann steckt reichlich Herzblut in die Rolle und überzeugt mit seiner wandelbaren Vorstellungen in allen Kombinationen. Sein Love-Interest Adria Arjona („Blink Twice“) agiert mit Ihrem sinnlichen Charakter auf Augenhöhe, so dass Ihre Liebschaft erfrischend & nicht formelhaft daherkommt.

                  Richard Linklaters lockere Killer-Romanze ist andersartig, überzeugt mit seinem wandelbaren Hauptdarstellern, einer heißen Liebschaft und vielen skurrilen Eigenarten!

                  PS: Unbedingt den Abspann erleben, wo der wahre GREG HOHNSON porträtiert wird… Was für ne beeindruckende Type!

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                  • 6

                    Addo's Filmkritik #752

                    "Bring niemanden um, wenn es nicht unbedingt sein muss!"

                    Diesen bedeutsamen Ratschlag erhält Polizist Terry („Himesh Patel) von seinem neuen Kollegen Will (grandioser Bart „Joseph Gordon-Levitt). Jedoch gleich bei seinem ersten Routine-Einsatz geht alles schief und die beiden stehen mit einer Leiche da. Ihr Vertuschungsversuche bringt das gemütliche Städtle Providence gehörig in Fahrt…

                    Durch den Filmtitel und die Prämisse ist es offensichtlich, dass „Greedy People“ von Fargo inspiriert wurde. Zumindest die erste Filmhälfte, die zwischen schwarzen Humor, Kuriosem und dem aufbauenden Plot umherschwenkt, deutet vieles in die Richtung der Coen-Brüder. Zusätzlich geizt der Film nicht mit satirischen Spitzen auf die amerikanische Gesellschaft. Was gut zum Handlungsort passt, der hier vor der unverbrauchten Kulisse & der malerischen Küste von Rhode Island spielt.

                    Irgendwann kommt es jedoch zum Knick, wo sich die Tonalität in Ernsthaftigkeit ändert & die Habgier der Charaktere offenbaren soll. Der Übergang wird dabei grobschlächtig vollzogen, wo du als Zuschauer dann dich kurz sammeln musst. Das Ende ist dann konsequent, verfehlt aber gefühlt seine Wirkung. Die Darsteller wiederum brillieren auch in den kleinsten Nebenrollen, wobei Lily James mit Ihrem Film-Ehemann Himesh Patel ihre „Yesterday“-Reunion feiern.

                    Klein und Solide. „Greedy People“ ist vom Charakter her, ein „Fargo“ für Arme…der spätestens in der zweiten Hälfte, mit seiner eingeschlichenen Ernsthaftigkeit Probleme offenbart. Aber die lustige erste Hälfte und die engagierten Darsteller machen Ihn dennoch vergnüglich!

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                    • 7

                      Addo's Filmkritik #751

                      …Zwei Elite Scharfschützen verpflichten sich für ein Jahr, eine geheimnisvolle Schlucht zu bewachen. Auf gegenüberliegenden Türmen stationiert, sollen die beiden tunlichst den Kontakt zueinander vermeiden. Durch die Isolation, das Unbekannte aus der Schlucht und menschlicher Neugier, entwickeln die beiden dennoch eine Beziehung zueinander. Was ungeahnte Auswirkungen auf Ihren Auftrag hat…

                      Unter der Regie von „Dr. Strange“-Macher Scott Derrickson ist das scheinbar eine weiterer oberflächlicher Streaming Großproduktion, diesmal aus dem Hause Apple. Es handelt sich hierbei um einen wilden Genre-Mix, der mit einem Skript klarkommen muss, der nicht zur absoluten Spitzenklasse zählen dürfte. So gibt der Film Passage her, die einen verwirren und weit weg von stimmiger Erzählweise. Ebenso sind die Effekte nicht erste Güteklasse und Sigourney Weaver Auftritt gibt nicht viel her.

                      Dennoch erinnert mich der Film an die 80er-Jahre, wo es an Tagesordnung war, unterschiedlichste Genres miteinander zu kombinieren. So auch bei „The Gorge“, der anfänglich ein auf Militärthriller macht, dann Fantasy Anleihen auspackt, dann auf Baller-Action umschwenkt und noch Horror-Elemente draufpackt. Keiner dieser Aspekte wird voll ausgespielt, bis auf den, der den Film dann aus dem Streaming-Sumpf-Bereich empor hebt….

                      Es ist überraschenderweise der Romantik-Part, der hier überwiegt und dieser behutsam um die beiden Hauptcharaktere aufgebaut wird. Fast eine komplette Stunde nimmt sich der Plot Zeit, um die Charaktere und Ihre Beziehung in der dystopisch ähnelnde Ausgangslage zu ergründen. Obwohl das Drehbuch Probleme hat die Mixtur zusammenzuhalten, ist auf das Duo Miles Teller & Anya Taylor Joy verlass.

                      Die Chemie der beiden stimmt, da Sie Bock auf Ihre Rollen haben und mit viel Elan das Beste aus dem Drehbuch herauslocken. Die beiden verleihen dem Film einen unverwechselbaren Charakteren.
                      Das macht „The Gorge“ zu einem interessanter Old School Genre-Mix, der offensichtliche Schwächen hat, aber mit seinem charaktergetriebenen Ansatz und seinen zwei bestens aufgelegten Darstellern abwechslungsreiche Unterhaltung verspricht!

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                      • AddoMoody 15.02.2025, 12:27 Geändert 15.02.2025, 18:04

                        Rechtzeitig zum Einsendeschluss :)
                        Leider konnte ich paar heiße Kandidaten (The Substance, Konklave, Anora) für die Liste nicht nachholen. War auch eher ein durchwachsenes Kino Jahr.
                        Besten Dank für die Organisation der MCA-2025 <3

                        🎞️ Bester Film
                        -------------------------------------------------------------------
                        The Holdovers
                        Civil War
                        All of us Strangers
                        Furiosa: A Mad Max Saga
                        Love Lies Bleeding
                        Late Night with the Devil
                        Alien: Romulus
                        The Zone of Interest
                        Poor Things
                        King’s Land

                        🎬 Beste Regie
                        -------------------------------------------------------------------
                        Yorgos Lanthimos (Poor Things)
                        George Miller (Furiosa: A Mad Max Saga)
                        Alexander Payne (The Holdovers)
                        Andrew Haigh (All of us Strangers)
                        Alex Garland (Civil War)
                        Jonathan Glazer (The Zone of Interest)
                        Denis Villeneuve (Dune: Part Two)
                        Luca Guadagnino (The Challengers – Rivalen)
                        Hayao Miyazaki (Der Junge und der Reiher)
                        Jeremy Saulnier (Rebel Ridge)

                        📖 Bestes Drehbuch
                        -------------------------------------------------------------------
                        American Fiction
                        The Holdovers
                        Challengers – Rivalen
                        All of us Strangers
                        Poor Things
                        Love Lies Bleeding
                        The Zone of Interest
                        Der Junge und der Reiher

                        👨🏻 Bester Darsteller
                        -------------------------------------------------------------------
                        Paul Giamatti (The Holdovers)
                        Domenic Sessa (The Holdovers)
                        Andrew Scott (All of Us Strangers)
                        David Dastmalchian (Late Night with the Devil)
                        Michael Keaton (Beetlejuice, Beeteljuice)
                        Jeffrey Wright (American Fiction)
                        Mark Ruffalo (Poor Things)
                        Josh O’Connor (The Challengers – Rivalen)
                        Mads Mikkelsen (King’s Land)
                        Wagner Moura (Civil War)

                        👩🏻 Beste Darstellerin
                        -------------------------------------------------------------------
                        Cailee Spaeny (Civil War/Alien: Romulus)
                        Emma Stone (Poor Things)
                        Katy O'Brian (Love Lies Bleeding)
                        Jody Cormer (The Bikeriders)
                        Da'Vine Joy Randolph (The Holdovers)
                        Daisy Edgar-Jones (Twisters)
                        Scarlett Johansson (To the Moon)
                        Anya Taylor-Joy (Furiosa: A Mad Max Saga)
                        Sandra Hüller (The Zone of Interest)
                        Penelope Cruz (Ferrari)

                        🤨 Schlechtester Film
                        -------------------------------------------------------------------
                        Argylle
                        The Crow
                        The Union
                        Gladiator II
                        A Quite Place: Tag Eins

                        🎎 Bester Animationsfilm
                        -------------------------------------------------------------------
                        Der Junge und der Reiher
                        Noah’s Ark
                        Kung-Fu Panda 4
                        Johnny Puff: Secret Mission

                        🎥 Beste Kamera
                        -------------------------------------------------------------------
                        Poor Things
                        Civil War
                        Challengers
                        Dune: Part Two
                        Late Night with the Devil

                        🧙🏻 Beste Ausstattung
                        -------------------------------------------------------------------
                        Furiosa: A Mad Max Saga
                        The Bikeriders
                        To the Moon
                        Poor Things
                        Beetlejuice, Beetlejuice

                        ✂️ Bester Schnitt
                        -------------------------------------------------------------------
                        Civil War
                        The Zone of Interest
                        Poor Things
                        Late Night with the Devil
                        Furiosa: A Mad Max Saga

                        💥 Beste Effekte
                        -------------------------------------------------------------------
                        Planet der Affen: New Kingdom
                        Monkey Man
                        Dune: Part Two
                        Alien: Romulus
                        Furiosa: A Mad Max Saga

                        🎵 Beste Filmmusik
                        -------------------------------------------------------------------
                        Hans Zimmer (Dune: Part Two)
                        Trent Reznor & Atticus Ross (Challengers – Rivalen)
                        Danny Elfman (Beetlejuice, Beetlejuice)
                        Jerskin Fendrix (Poor Things)
                        Lorne Baflor & Harold Faltemeyer (Beverly Hills Cop – Axl Foley)

                        🎙️ Bester Song
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                        Damian Jurado – Silver Joy (The Holdovers)
                        Flo & Eddie – Keep it Warm (Late Night with the Devil)
                        Trent Reznor & Atticus Ross - Compress/Repress (Challengers - Rivalen)

                        📺 Beste Serie
                        -------------------------------------------------------------------
                        Ripley
                        The Sympathizer
                        Shogun
                        The Penguin
                        Fallout

                        👨 Bester Seriendarsteller
                        -------------------------------------------------------------------
                        Andrew Scott (Ripley)
                        Walton Goggins (Fallout)
                        Colin Farrell (The Penguin)
                        Hiroyuki Sanada (Shogun)
                        Harrison Ford (Shrinking)

                        👩 Beste Seriendarstellerin
                        -------------------------------------------------------------------
                        Rebecca Ferguson (Silo – Staffel 2)
                        Anna Sawai (Shogun)
                        Cristin Milioti (The Penguin)
                        Kaya Scodelario (The Gentleman)
                        Natalie Martinez (Bad Monkey)

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                          AddoMoody 15.02.2025, 11:41 Geändert 17.02.2025, 15:12

                          Addo's Filmkritik #750

                          „Männer und Frauen könne nie Freunde sein. Der Sex kommt ihnen immer dazwischen."

                          …Dies ist die Geschichte von Harry Burns & Sally Albright, die sich 1977 über den Weg laufen und in den nachfolgenden 12 Jahren in größeren Abständen immer wieder begegnen. In dieser Zeit wandelt sich Ihre Beziehung von Abscheu, zur Freundschaft bis hin zum Happy End. Wir begleiten die beiden auf Ihrer Reise dahin…

                          „Harry & Sally“ ist der Instant-Classic, der Evergreen, das Vorzeigewerk der romantischen Komödien. Auch fast vier Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung (1989), hat er keinerlei Rost angesetzt und bespielt die bekannte Formel des Genres mit glaubhafter Menschlichkeit. Themen wie Liebe, Sex, Beziehungen, Freundschaften werden hier beispiellos und in einem leichten hintergründigen Ton beleuchtet.

                          "Kann ich einer Frau nicht sagen, dass ich sie attraktiv finde, ohne dass ich sie anmache?"

                          Das zugrunde liegende Oscar nominierte Drehbuch von der RomCom-Grande Nora Ephron („Schlaflos Seattle“) ist das Paradebeispiel, wie man die Problemchen von Männlein und Weiblein miteinander in Einklang bringt. Dabei folgt Sie einer altbewährten Formel, die sich mit cleveren Dialogen, Humorspitzen („Orgasmus-Szene“) und einer zurückhaltenden Inszenierung auszeichnet. Für diese zeichnet sich Rob Reiner („Eine Frage der Ehre“) verantwortlich, der dank des starken Skriptes, sich auf seine Inszenatorische Finesse konzentrieren kann. Dieser interpretiert den Film wie einen behutsamen Swinging-Jazz-Song, der die Komplexität menschlicher Beziehung pointiert einfängt. Ein besonderes inszenatorisches Highlight, sind die Zeitsprünge, wo urplötzlich ältere Ehepaare eingeblendet werden & kurz darüber philosophieren, Wie Sie zueinander gefunden haben…ZUCKER….

                          "Großartig, eine Frau als Freund. Ich glaube du bist die erste attraktive Frau in meinem Leben, mit der ich nicht schlafen will."

                          Das all diese Elemente zueinander finden, liegt dann an den Hauptinterpreten Billy Crystal und Meg Ryan. Beide waren zum Zeitpunkt bereits etablierte Stars und sind hier am Peak Ihres Schaffens. Gerade die beiden sind es, die das formelhafte Genre-Korsett sprengen und Ihren ungleichen Figuren glaubhaftes Leben einhauchen und dabei mit einer unglaublich Chemie bestechen.
                          Es ist wie die Metapher „Cowboy trifft auf Prinzessin“ und die Gefühle zueinander sind stärker als die persönlichen Prinzipien oder die Gegensätze. Wie die beiden das Verkörpern ist wahrhaftig und wir noch von zwei passenden Side-Kicks abgerundet.
                          Billy Crystal „City Slickers“-Buddy Bruno Kirby und „Star Wars“-Legende Carrie Fisher mimen die besten Freunde, die selbst zueinander finden und das Gefühlschaos urkomisch mit orchestrieren.

                          „Ich will genau das, was Sie hatte“

                          Es bleibt dabei…Der wohlig runde Klassiker „Harry & Sally“ vereint alle Stärken des Genres und ist generationsübergreifend eine Wohltat für das Herz…
                          Schlicht gesagt, das Nonplusultra der Romantischen Komödien!

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                            Addo's Filmkritik #749

                            Wohlhabende New Yorkerin, will Ihren Liebsten bei seinem Kongress in Dublin überraschen. Nach einer alten irischen Tradition will Sie Ihm am 29. Februar einen Heiratsantrag unterbreiten. Zu Ihrem Pech kommt Sie auf der falschen Seite der Insel an und die Zeit drängt. Hilfe für den mühseligen Weg zu Land, findet Sie bei einem kratzbürstigen Pub-Besitzer…

                            Es ist sofort offensichtlich, wohin das unfreiwillige Liebes-Duo über die wunderschönen irischen Landschaften hinsteuert…

                            HAPPY END auf Autopilot…
                            Jedoch bis dahin dürfen wir uns auf freches Necken zwischen New Yorker-Großstadt-Häschen und Irisch kratzigen Pub-Besitzer beiwohnen. Dass die Dame unfreiwillig mit der eigenwillige irischen Traditionen noch zurechtkommen muss, erhöht nochmals das Charme-Level. Dazu wenn man genauer hinschaut, ist dies ein waschechtes Road-Movie, wo der eigentliche Star des Filmes, die irische Insel selbst, die perfekte Kulisse darstellt.

                            Entscheidend ist am Ende das Zusammenspiel der beiden Turteltäubchen. Hier muss man sich bei Schauspielgröße Amy Adams keine Sorgen machen, die als ambitionierte Großstadtfrau, im Clash mit der irischen Folklore passend aufspielt. Noch besser macht es Ihr Love-Interest Matthew Goode („Watchmen“), der als kratzbürstiger irischer Barbesitzer ganz klar die Sympathie zu fliegen. Der dritte im Bunde ist „Severance“-Star Adam Scott, der die undankbare Rolle des Fast-Bräutigams abbekommt und in seiner überschaubaren Leinwandzeit wenig zustande bringt.

                            Vorhersehbare Road-Movie-Romanze, das seine oberflächliche schablonenhafte Prämisse launig wiedergibt und mit seinem irischen Charme, besonders zum Valentinstag kurzweilig unterhält!

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                              Addo's Filmkritik #748

                              Die Netflix Bodyshaming-Schwangerschafts-Urlaub Komödie „Irgendwie Schwanger“ ist komplett auf die komödiantischen Fähigkeiten seiner Hauptdarstellerin Amy Schumer ausgelegt. Sie verkörpert eine frustrierte 40-jährige, die kurz vorm Kollaps steht, als Ihr Freund fremdgeht & die beste Freundin Ihre Schwangerschaft verkündet. Um Ihr Selbstwertgefühl aufzubauen, gibt Sie sich selbst als schwanger aus…Was anfänglich seinen Zweck erfüllt, ändert sich rapide als Gefühle ins Spiel kommen.

                              Eines vorweg, wer mit Amy Schumer nicht klarkommt, wird wohl hier bei dem Film auf Granit beißen. Von der Tonalität erinnert der Ansatz an die erfolgreichen Judd Apatow Komödie Streifen der 2000er Jahre. Man nimmt sich ein Aller Welt Thema vor, paart diesen mit Klamauk, derben Humor und richtig gesetzten herzerwärmenden Momenten. Das Ganze wird dann durch die passend gewählten sympathischen Nebendarstellern weiter aufgelockert.

                              Amy Schumer spielt dann gnadenlos ihr Programm runter und überschreitet einige Male die Grenze zur Nervigkeit.

                              Die Gute scherrt sich nicht um den Anstand und ringt Themen wie Schwangerschaft, Mutterschaft und die Probleme dahinter, zumindest einige köstliche Spitzen ab. Alleine schafft Sie das jedoch nicht, tatkräftiger Unterstützung bekommt Sie von Ihren spaßigen Side-Kicks. Darunter begleiten Will Forte, Jilian Bell („22 Jump Street“), „Ginny & Georgia“-Beauty Brianne Howey und die derb aufspielende Neuentdeckung Urzila Carlson die wichtigsten Nebenrollen.

                              Einige Lacher bringt der Film also rüber, die Geschichte jedoch ist unausgewogen. Es braucht ne gefühlte Ewigkeit, bis der Schwangerschafts-Fake in die Gänge kommt, nur um dann im Eilverfahren abgehandelt zu werden. Das dann die im Fokus stehende Romanze bei solchen Filme langweilig rüberkommt, erklärt sich dann leider von selbst.

                              Netter Versuch…
                              Nur kriegt Er keine Balance zwischen derben Klamauk und den feineren Umgang mit dem Thema Schwangerschaft hin…
                              Es ist wie die darin erwähnte „Alpaka Macchiato“…irritierend amüsant, zu mehr reicht es auch nicht!

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                                AddoMoody 13.02.2025, 22:24 Geändert 14.02.2025, 14:04

                                Addo's Filmkritik #747

                                Im Amazon Original „You Can't Run Forever“ flüchtet eine Teenagerin in die Wildnis, Ihr dicht auf den Fersen ein erbarmungsloser Soziopath im Amoklauf-Modus….

                                Inszeniert & geschrieben wurde der Survival-Thriller von Michelle Schumacher („I’m not Here“), die gleich Ihren Ehemann die Rolle des mordenden Psychopathen anvertraut hat. Dies ist kein geringerer als „Whiplash“-Oscarpreisträger J.K. Simmons, der die Rolle dementsprechend genüsslich ausfüllt. Das Ehepaar hat es sich nicht nehmen lassen, gleich Ihre Tochter Olivia Simmons in eine Nebenrolle zu casten.

                                Abgesehen von J.K. Simmons-Part fehlt es dem Thriller schlicht und ergreifend an Qualität in allen Bereichen. Die Idee, die dahinter steckt sind anhand 3-4 Twists sichtbar, aber ungenügend umgesetzt bzw. schlecht ausgebaut.
                                Als Survival-Thriller beworben, fällt der Survival-Anteil sehr mager aus. Die Protagonisten stolpern durch den Wald, haben dabei permanent Handy-Empfang und kommen immer an den richtigen Stellen raus. Das dann noch zwei Handlungsebenen + Backflash unbeholfen aufgemacht werden, während die Haupthandlung gar nicht richtig gelegt ist, erschwert es IRGENDWAS zum Film aufzubauen. Die Nebendarsteller tun Ihr übrigens, da Sie bestenfalls durchschnittliches TV-Spielfilm-Niveau erreichen.

                                Das Drehbuch hatte die Vision eines spannenden Survival-Thriller, die holprige Umsetzung ist das genaue Gegenteil davon…
                                Somit bleibt nur J.K. Simmons amüsante Psycho-Vorstellung erwähnenswert…

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                                  Addo's Filmkritik #746

                                  …Julia Roberts, Bradley Cooper, Jessica Alba, Ashton Kutcher, Patrick Dempsey, Jamie Foxx, Kathy Bates, Queen Latifah, Emma Roberts, Shirley McLane, Jennifer Garner, Topher Grace, Jessica Biel, Anne Hathaway…
                                  Die Besetzung hat es in sich und auch der dazugehörige Soundtrack besticht mit großem Staraufgebot (u.a. Amy Winehouse, Taylor Swift, Marron 5, Ben E. King, Jamiroquai) …

                                  Das und das entsprechende Budget wurde in die Hände von dem erfahrenen RomCom-Spezialist Garry Marshall (u.a. „Overboard“, „Pretty Woman“) gelegt. Dieser sollte eine episodenhafte Ensemble-Komödie aufs Parkett zaubern, die für den Tag der Liebe das sein sollte, was der überzeugende 2003er "Tatsächlich...Liebe“ für das Weihnachtfest war.
                                  Im Gegensatz zu seinem britischen Weihnachts-Pendant, geht „Valentine's Day“ bei der Ensemble-Formel auf Nummer sicher. Die Stars werden gewinnbringend positioniert und durch leblose Hochglanz Episoden durchgeprügelt. Jede einzelne Figur geht einem komplett am Arsch vorbei und kippt permanent in Albernheiten ab.

                                  Besonders enttäuschend ist die Inszenierung von Garry Marshall, der in seiner Paradedisziplin einen kreativen Downfall hinlegt. ZU keiner Zeit wird hier glaubhafte Romantik vermittelt oder geschweige denn, prickelnde Liebessituation erschaffen. Bei der namhafte Besetzung schöpft man Hoffnung, aber keiner der genannten Namen kann sich ins Rampenlicht spielen.

                                  „DER“ selbst betitelte Valentinstag-Film entpuppt sich als biedere Klamauk Werbeveranstaltung im rosaroten Hochglanz-Look!

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                                    AddoMoody 11.02.2025, 14:48 Geändert 12.02.2025, 13:18

                                    Addo's Filmkritik #745

                                    Bei „The Bikeriders“ werden Erinnerung an „Sons of Anarchy“, „Made of Steel“ oder den Über Biker-Klassiker „Easy Rider“ wach. Regisseur Jeff Nichols („Midnight Special“) interpretiert die Subkultur der Bikerszene als atmosphärische Milieustudie, die durch die weibliche Erzählerin eine kontrastreichen Touch bekommt.

                                    Inspiriert wurde der Filmemacher von einem Bildband, der Mitte der 60er bis Anfang der 70s eine ausgedehnte Bilderstrecke der hartgesotten Männerwelt eingefangen hat. Schon mal vorab…Beim Abspann dranbleiben, den Auszüge aus eben jenen Bilderreihe sind der eigentliche Abspann & laufen minutenlang durch.

                                    NOSTALGIE & COOLNESS PUR…

                                    Die Geschichte um die fiktive Biker Gang „VANDALS“, wird im klassischen Sinne erzählt, dabei wird die Gründung des Clubs unter die Lupe genommen, die wichtigsten Mitglieder vorgestellt und wie die jeweiligen Hierarchien sich entwickeln. Die erste Hälfte fängt dabei den Lebensstil der hartgesottenen Männer atmosphärisch ein und besticht durch das feine Auge von Nichols, der hier die zugrundliegenden Bilder zum Leben erweckt.
                                    Dazu ist der Film auch ein lebendiges Zeit Kolorit der ausgehenden 60er-Jahre, besticht mit einer perfekten Ausstattung & dem rebellischen Soundtrack (u.a. Shangri-Las, Bo Diddley, Muddy Waters, Bob Dylan).

                                    Im späteren Verlauf werden die freiheitsliebender Biker mit den negativen Einflüssen Ihres Lebensziel konfrontiert, mit dem dementsprechenden Kontrollverlust. Hier verpasst der Streifen jedoch sein Potenzial nachhaltig umzusetzen und das mehrdeutig einzufangen.

                                    Bei der Besetzung standen Jeff Nichols renommierte Hollywood-Größen zur Verfügung. Tom Hardy als Anführer Johnny, spielt seit langer Zeit wieder einen passenden Charakter. Die hinreißende Jodie Comer, die Erzählerin & das Herz des Filmes zugleich ist, schlägt sich als Bikerbraut mit Bravour gegen die Männer Horden. Aber erstaunlichsten sind die Riege an namhaften Darstellern (Michael Shannon, Boyd Holbrook, Norman Reedus) die in kleinen Rollen Charakter zeigen und wie geschaffen sind die harten Biker zu verkörpern.
                                    Die lässige Darstellung der Crew, lässt den zumindest charismatischen wirkenden Austin Butler als Main-Character aber verblassen. Es ist wie bei seinen Darstellung von „Elvis“ oder als „Dune-Bösewicht, zwar eine annehmbare Performance, der jedoch das Gewisse etwas abgeht.

                                    Verlockend ist der Film also allemal….

                                    Aber es hätte doch mehr Charaktertiefe oder grundsätzlich hätte der Film mehr Substanz nötig gehabt, dann würden er mit Lobeshymne zugeschüttet werden. So ist das ein unterhaltendes, aber auch oberflächliches Portrait einer Subkultur.
                                    Dennoch ist „The Bikeriders“ eine nostalgisch aufgeladene Milieustudie des Biker-Lebens der ausgehenden 60er Jahren. Die Besetzung ist wie maßgeschneidert und verwegenen Bildern fangen beeindruckenden den Highlife der Außenseiter ein!

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                                      AddoMoody 11.02.2025, 10:02 Geändert 22.02.2025, 10:00

                                      Addo's Filmkritik #744

                                      Halberstadt, Sachsen-Anhalt, die Wende ist da und mehrere Nachbarn finden mehrere Millionen DDR-Mark und wollen beim D-Mark Umtausch groß absahnen. Jedoch hat der solidarisch gedachte Plan sein Hacken…Die Gier der einzelnen Anwohner….

                                      Leichtfüßige Ossi-Komödie, die auf Wahren Ereignissen beruht…

                                      Das tolle an der Nostalgie-Komödie ist die Besetzung, die vornehmlich aus Darstellern besteht, die selbst aus dem Osten stammen. Mit der Oscarnominierten Sandra Hüller, dem knurrigen Peter Kurth, Max Riemelt („Die Welle“) oder Ronald Zehrfeld („Sterben“) ist hier allerlei talentiertes deutsches Schauspieltalent am Start.

                                      Mit den thematisch verbundenen Darstellern, den Originaldrehorten und der detailreichen Ausstattung wird uns ein authentischer Ost-Charakter vermittelt. Die zugrunde liegenden Ereignisse, Sind soweit interessant, dass Sie den ganzen Film tragen können. Dazwischen passieren dann immer wieder heitere Absurditäten, die Schwung in die Sache bringen.

                                      Ist der Schwung jedoch erstmal abgeklungen, offenbaren sich anhand der Nebenhandlungen die Schwächen. Die Hauptgeschichte wird routiniert vorangebracht, aber der Rest (Stichwort: Liebesdreieck!) hätte nicht sein müssen & zieht es unnötig in die Länge. Die passable Wohnblock-Dynamik offenbart aber einige anstrengende Nebenfiguren. Der harmlose Umgang mit der DDR-Thematik hätte noch deutlich Potenzial hergegeben.

                                      So ist das am Ende ein sympathischer Ost/West-Heimat-Film, der am Ende zu Gutmütig mit seiner Geschichte umgeht!

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                                      • 7 .5
                                        AddoMoody 10.02.2025, 00:33 Geändert 18.02.2025, 08:27

                                        Addo's Filmkritik #743

                                        „The Order“ ist gefällige Thriller-Unterhaltung, die sich auf wahre Ereignisse beruft, die zwischen den Jahren 1983 & 1984 stattgefunden haben. Darin terrorisiert eine rechtsextremen Splittergruppe den Nordwesten der USA, um sich auf den Sturz der Regierung vorzubereiten. Ein FBI-Agent kommt mit Hilfe eines Kleinstadt-Sheriffs dem Vorhaben auf die Spur!

                                        Die wahre Geschichte um den Anführer der Terrorgruppe The Order - Robert Jay Mathews, gehört zu den mahnenden Beispielen rechter Gewalt in den Vereinigten Staaten. Hierzu sind bereits einige Doku’s erschienen, aber vor allem die Olivier Stone Verfilmungen „Talk Radio“ von 1988, die Ihren Fokus auf die Ermordung des Radiomoderators Alan Berg legte, etablierte die Ereignisse im Mainstream.

                                        Regisseur Justin Kurzel findet hier anhand Jude-Laws FBI-Mann „Terry Husk“ einen anderen Zugang zu der Geschichte. Er entwickelte daraus einen True-Crime-Thriller, der die Tonalität von True Detektive und den beiden Tyler Sheridan Thrillern „Wind River“ und „Hell or High Water“ gelungen kopiert. Zwar kann er genannten Vorbilder nicht vollkommen das Wasser reichen, ist aber aufgrund des geschichtlichen Fokus auf die Rechte Gewalt in den Staaten, im Einklang mit dem heutigen Zeitgeist, spannend zu beobachten.

                                        Was dabei glückt, ist die Vermeidung von Klischees gegenüber rechter Ideologie oder blanker Dämonisierung. Im Verlaufe des Falles, tauchen wir Tief in den Sumpf der White Power-Bewegung ein, folgen dem Hintergrund dieser Gesinnung und wie Sie letztendlich schön demaskiert wird. Der Erzählstil ist dabei geradlinig gehalten, geradezu besonnen, nur um mit punktuellen Actionmomenten herausgerissen zu werden. Ebenso darf bei solchen Filmen nicht der Handlungsort fehlen, der die atmosphärischen Gegebenheiten bestens wiedergibt. Diesmal verschlägt es uns in den Bundesstaat Washington, um genauer zu sein in das raue Kaskadengebirge (Cascades) und den Großraum Seattle.

                                        Überzeugen tuen hier vor allem die Darsteller.

                                        Jude Law als abgehalfterter FBI-Agent brilliert ebenso, wie sein gegenüber, Nicholas Hoult, der den charismatischen Anführer der rechten „The Order“-Bande kühl kalkuliert verkörpert.
                                        Letztendlich fehlt dem Film der Überraschungseffekt, da die Geschichte bekannt ist und der warnenden Botschaft das Unvergessliche abgeht.

                                        Abgesehen davon…Für eine Streaming-Veröffentlichung, die kaum vermarktet worden ist und als Crime-Thriller-Beitrag, vor allem für Liebhaber des Genres ein Volltreffer!

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                                        • 8

                                          Addo's Filmkritik #742

                                          Ungeachtet das Gary Oldman hier die Hauptrolle mimt, habe ich lange Zeit das Apple Original „Slow Horses“ gemieden. Wieder eine Spionagethriller-Serie in grellem Ton, die in letzter Zeit wie Pilze aus den Boden schossen. Die Serie basiert auf den gleichnamigen Roman von Mick Herron und handelt von einer Unterabteilung des britischen Geheimdienstes, den „Slow Horses“!

                                          Die Story: In das sogenannten „Slough House“ werden Agenten/innen abgeschoben, die im Einsatz versagt haben. Den Haufen von Losern leitet der brillante, aber auch exzentrische Ex-Spion Jackson Lamb (grandios „Gary Oldman“), der sich alsbald mit seiner abgeschriebenen Truppe in der Spionage-Welt beweisen muss…

                                          Anfänglich braucht man etwas um mit „Slow Horses“ warm zu werden. Wenn man drin ist, dann suchtet man die vier Staffeln im Akkord-Tempo durch. Dabei fällt auf, dass die abwechslungsreichen Spionage-Geschichten nicht der absolute Brüller sind und ähnliche Formate sogar hier besseres zu bieten haben. Aber der traditionelle Spionage-Plot ist hier Mittel zum Zweck, um die ambivalenten Charaktere von der Kette zu lassen. Im Vergleich zu anderen ähnliche Serien, besticht diese mit Ihrem zynisch stechenden Humor, der aber nie albern eskaliert, sondern klasse mit der ernsten Spionage-Welt arrangiert ist.

                                          Vor allem Gary Oldman als Anführer „JACKSON LAMB“ beschenkt uns mit einer unglaublich virtuosen Darstellung einer undurchsichtigen Figur. Zu seinem scharfsinnigen exzentrischen Verstand, kommt sein unflätiges Verhalten gegen alles und jeden hinzu. Es kann schon mal vorkommen das Lamb sein gegenüber an Furzt, um seine Abneigung zu zelebrieren. Besonders das Zusammenspiel mit seinen „Slow Horses“ (Jack Lowdon, Rosalind Eleazar, Kristin Scott Thomas) ist das Widererkennungszeichen der Serie, strotz vor unkonventionellen und eben klassischen Spionage-Elementen.

                                          Well Done…Well Done…

                                          “Slow Horses“ entpuppt sich über die vier Staffeln als momentanes Spionage-Highlight. Spannender Handlungsverlauf, dank Guten Darstellern, Abwechslungsreichen Orten, optisch Very British inszeniert, mit beißender Humor versehen und Gary Oldman in politisch unkorrekter Höchstform!

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                                          • 6 .5

                                            Addo's Filmkritik #741

                                            „Top Gun“ war ein unbeschreiblicher Kassenerfolg, das führte dazu, das Regisseur Tony Scott und der zum Superstar aufgestiegene Tom Cruise, 1990 wieder gemeinsame Sachen machten. Diesmal tauchen Sie in die NASCAR-Welt ein. Hier verkörpert Cruise den ehrgeizigen und waghalsigen Fahrer „Cole Trickle“, der Hoch steigt, tief fällt und sich wieder Zurück kämpft.

                                            Eben das klassischen Sportlerdrama Klischee wird hier zackig abgearbeitet. Dabei darf man keine Charakter-Studie erwarten oder geschweige denn eine abgebrühte Geschichte. Genauso wenig darf man von der Liebesromanze zwischen Cruise & Kidman irgendwelche tiefgründigen Gefühlsausbrüche rechnen. Die Geschichte ist also genauso Öde wie ein Nascar-Rennen selbst, er dreht sich nämlich 100 Runden lang nur im Kreis. Die ähnlich gelagerte Story von „Top Gun“, war deutlich besser ausbalanciert.

                                            Aber Tony Scott setzt bei „Days of Thunder“ ohnehin komplett auf seine unwiderstehliche Videoästhetik-Bildsprache, die In schnellen Schnitten, röhrendem Sounddesign und den Adrenalingeladenen Rennsequenzen getränkt sind. Obwohl die Uninspirierten Handlung nie in die Gänge kommt, sind es die namhaften Darsteller (u.a. Michael Rooker, John C. Reilly) die Rennsport-Elan versprühen. Besonders charmant und für, die Mentor Schüler Beziehung zwischen Tom Cruise und Robert Duvall („Der Pate“), wo man noch am ehesten von Charakter Momenten sprechen kann.

                                            Oberflächliches Rennsport-Spektakel nach bekannter Formel…Tony Scott & Tom Cruise haben deutlich bessere Filme zu bieten, aber dennoch ist „Tage des Donners“ ein Film, denn man seine Schwächen gerne verzeiht, druch seinen rasanten Charakter!

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                                            • 7 .5

                                              Addo's Filmkritik #740

                                              Während der Corona-Pandemie kam mit der Blumhouse-Produktion „The Hunt“ ein kleines feines Independent-Filmchen heraus, der schnell durch Vorführungen auf diversen Filmfestivals in aller Munde war.

                                              Beworben wurde das Ganze dann als eine Art Menschenjagd-Horror-Slasher-Abrechnung auf die erste Trump-Amtszeit und mit dem zusätzlichen deftigen Härtegrad, entstand Schwupps das Prädikat „Skandalfilm“. Jetzt, nachdem ich den Film nach der damaligen Kinoerfahrung, zum zweiten Mal gesichtet habe, hat er zum Glück seine Skandal-Attitude abgelegt.

                                              Der satirische Gedanke hinter dem Plot und den Twist, „das Liberale Jagd auf Republikaner machen“, ist simpel & amüsant zu gleich. Zwar kann er sein satirisches Potenzial nicht voll ausspielen, weil er in den entscheidenden Momenten nicht bissig genug ist, aber zumindest der zynische Slasher Humor, der auf die Amerikanische Gesellschaft zielt, ist hier erstaunlich gut getroffen.
                                              Genauso überzeugend sind die Kills, sowie Kampfsequenzen, die kreativ abgefilmt sind & immer wieder kleine Highlights darstellen. Die Charaktere bleiben größtenteils oberflächlich, aber vor allem der Anfang, wo noch nicht zu erkennen ist, wer sich als Hauptakteuer herauskristallisiert, die Blickwinkel sich permanent wechseln, geben dem Streifen gleich enorm auftrieb.

                                              Apropos Hauptdarsteller/in…
                                              Ohne die herrliche überzeugende Betty Gilpin (u.a. „GLOW“, „American Primeval“) wäre der Film nur halb so viel wert. Ab dem Moment, wo die Gute am Abzug ist, meistert Sie die Prüfung zwischen Brutalität, Humor und absurden Situationen, mit einem derart zynischen Selbstbewusstsein. In der zweiten Hälfte, wenn Sie die Gemengen Lage zuspitzt, zeigt Sie dann auch physisch, was Sie draufhat.

                                              Eine Bitte an Hollywood, gibt dieser Frau mehr prestigeträchtige Rollen!!!

                                              „The Hunt“ ist herrlich sarkastischer Exploitation-Slasher-Spaß mit hoher Bodycount-Dichte und einer blutigen Spitze Richtung Demokraten/Republikaner. Dank der überragenden Betty Gilpin kratz er am Kultpotenzial und gehört definitiv zu dem Vorzeigewerken von Blumhouse Productions!

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                                              • 5 .5

                                                Addo's Filmkritik #739

                                                Das Amazon-Original „Elevation“ handelt von einem postapokalyptischen Welt, in der 95% der Menschheit von kugelsicheren Monstern („Reaper“) dahingerafft worden sind. Die restlichen Überlebenden haben sich in kleinen Siedlungen in den Rocky Mountains verschanzt, da die Angreifer eine Höhe von 2500 Metern meiden. Jedoch aus medizinischen Zwang, muss sich eine kleine Gruppe in die gefährlichen Zone vorwagen…

                                                In den vergangenen Jahren, spätestens seit „The Last of US“ blüht das postapokalyptischen Sub-Genre richtig auf. „Elevation“ reiht sich in diese Riege ein, dabei wirkt er wie eine Mischung aus „Krieg der Welten“ trifft auf „A Quite Place“, nur eben im kleineren Budget-Format und vor der beindruckenden Landschaft der Rocky Mountains.

                                                Was dem entgegen steht, ist der schwache Handlungsverlauf, der immens viele Logiklöcher offenbart und diese sich auf den kompletten Film negativ niederschlägt. Es ist einfach zu viel Leerlauf drin, bis auf drei große Sequenzen (Skilift, Mine, Hospital), die Nervenkitzel andeuten, bleibt nicht viel zum Erwähnen. Dazu kommt noch die wirre Mythologie der Monster, die mehr Fragen aufwerfen, als welche zu beantworten.

                                                Die Darsteller (Morena Baccarin, Anthony Mackie) machen währenddessen einen soliden Job, aber gerade wo die Figuren eine gewisse Gruppendynamik entwickeln, wird diese unnötig dramaturgisch gekillt. Letztendlich wäre mehr drin gewesen, aber das schlampige Drehbuch und die Ideenarme Inszenierung verhindern genau dies!

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                                                • 4 .5

                                                  Addo's Filmkritik #738

                                                  Zwei Hochzeiten, am selben Ort, zur selben Zeit??? Das Chaos ist vorprogrammiert….

                                                  Will Ferrell gegen Reese Whiterspoon und das unter der Ägide von Regisseur/Autor Nicholas Stoller, der uns bereits Komödie-Hits wie „Fast verheiratet“, „Nie wieder Sex mit der Ex“, oder „Bad Neighbors“ geschenkt hat. Die Idee ist nicht neu (siehe „Vater der Braut“ oder „The Fockers“), aber bietet immer reichlich Möglichkeiten eine witzige Ensemble Komödie abzuliefern.

                                                  Partyfilm voller vertanen Chancen….

                                                  Aber leider entpuppt sich das Hochzeits-Party-Spektakel als konservativ kitschige Familien-Gefühlsduselei. Das witzige an dem Film ist, dass er Situation kreiert, die Lacher versprechen, aber bewusst nicht ausgespielt werden. Der eigentliche Humor, der uns vorgeworfen wird, besteht aus dem öden Gezanke zwischen den Hauptdarstellern und dem Aufeinanderprallen von der elitären Boomer-Fraktion, auf die verwöhnte Tik-Tok-Generation. Auch hier werden unzählige Möglichkeiten, um Lacher zu generieren, einfach ignoriert.

                                                  Der Kitsch killt den Spaß!!!!

                                                  Darsteller wie Regisseur wirken erschreckend gehemmt, Es erweckt den Anschein, als ob hier bewusst die politisch korrekte Keule (Amazon-Studio?) geschwungen wird und man jegliche Eskalation vermeide. Reiche diverse Menschen prallen bei einer Hochzeitsgesellschaft aufeinander und herauskommt ein zahmes Ensemble-Spiel ohne wirkliche Highlights. Das irgendwann Will Ferrell mit einem Krokodil ringt, verkommt zur Nebensächlichkeit.

                                                  Und dann, wenn man schon mit dem Film abgeschlossen hat, kommt während des Abspannes eine Musiknummer mit Ferrell/Whitersppon und den kompletten Darstellen, die offenbart welch fetzig Komödie hätte Sie sein können.

                                                  Warum erst im Abspann?!

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                                                  • 4 .5

                                                    Addo's Filmkritik #737

                                                    DAVE BAUTISTA als der AUFTRAGSKILLER schlechthin (!)… Dieser will würdevoll abtreten und engagiert die „Who is Who“-Killer-Elite, um Ihn zu erledigen. Just bevor es soweit ist, ändert sich die Situation grundlegend und die Killer-Legende sieht sich einem Herr an Messer wetzenden Kollegen konfrontiert.

                                                    Und wieder ein Film mit dem Titelzusatz- „Killer“, der sich im generischen Action-Komödie-Streaming-Sumpf suhlt. Alles an dem Film wurde bereits in besseren Projekten bereits deutlich kreativer wiedergegeben. Um sich von der breite Masse abzuheben, bildet die stumpfe Romanze zwischen Dave Bautista und „Rebell Moon“-Mimin Sofia Boutella das Herzstück des Filmes.

                                                    In Sachen Schauspiel wirkt die Besetzung abschreckend, aber zumindest ihre Spielfreude rettet sich in den soliden Streaming-Bereich. Es ist natürlich hilfreich, dass die routinierte Schauspielgröße Ben Kingsley oder sympathische Darsteller-Typen wie Terry Crews mitmischen.

                                                    Was der Film teilweise gut einhält, sind die satten Action Choreografien, die ansehnlich gestaltet sind. Der Rest, insbesondere das „Killer-Spiel“, das nach dem Prinzip „10 kleine Jägermeister“ funktioniert, ist maßlos überzeichnet und das im bekannten Szenario und den üblichen Stereotypen. On Top, scheint dann die grobschlächtige Love-Story immer durch, wobei die romantischen Momente voller unfreiwilliger Komik bestechen.

                                                    Krankhaft überzeichnetes Killer-Spiel, samt kitschig hölzerner Romantik…Das einige blutige Momente parat hält und zumindest spielfreudig daherkommt. Aber der bekannten, aber auch potenziell spaßigen Prämisse keine eigene Identität widmet. Allseits bekannter Streaming-Durchschnitt!

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