AddoMoody - Kommentare
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Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #793
Auch „Striptease“ entstand Mitte der Neunziger im Zuge des sensationellen Erfolg von „Basic Instinct“. Ein Pseudo Erotik-Thriller, indem Demi Moore als ehemalige FBI-Agentin mit dem Strippen beginnt, um das Geld für das Sorgerecht Ihrer Tochter zusammen zu kriegen. Erweitert wird die Prämisse mit einer ungelenken politischen Mord-Intrige…
Machen wir uns nichts vor, das Konzept des Filmes zielt einzig und allein darauf Demi Moore die Klamotten vom Leib zu reißen. Dies hat sich die Hollywood-Schönheit mit satten 12,5 Millionen Dollar auch ordentlich kosten lassen. Befeuert durch diesen Umstand und dem letztendlich dürftigen Kritiken, richtete sich das Marketing schlicht auf die Bezahlung seiner Darstellerin. Das der Film an den Kinokassen (Über 100 Millionen $ - Einspielergebnis), trotzt diesem Marketing, performte, ist der Witz an der Sache.
„Striptease“ ist infantile Fleischbeschau der peinlichen Sorten, indem sogar gestandenen Darsteller (Robert Patrick, Burt Reynolds, Ving Rhames) zu degenerierten Nebendarstellern abgestraft werden. Ab dem Moment, gehörte Demi Moore nicht mehr zur 1A-Liga-Hollywoods und benötigte fast 30 Jahren um mit „The Substance“ wieder hochzukommen. Rückblickend betrachtet, mach Ihr aktuelles Comeback, Ihr stupides Karriere-Down auch nicht besser!
Addo's Filmkritik #792
Mit „Basic Instinct“ hatte Regie-Legende Paul Verhoeven Blut geleckt, mit „Showgirls“ war die Idee, das Showbusiness & den dazugehörigen American Dream sexualisiert zu demontieren. Hierzu folgen wir der begnadeten Tänzerin Nomi (desaströs -"Elizabeth Berkley"), die in die Glitzerwelt von Nevada zieht, um groß Karriere zu machen. Als begehrte Stripperin, schafft Sie es in eine große Show und liefert sich mit dem Star der Show einen folgenreichen Zweikampf….
Was man Verhoeven lassen muss, der Ansatz stimmt, jedoch ist die katastrophale Umsetzung mit sieben Goldenen Himbeeren prämiert worden. Das völlig zurecht, da er mit einem hanebüchenen Drehbuch die Oberflächliche Las Vegas-Welt, eben mit derselben inhaltsleeren Oberflächlichkeiten zeichnet. Sex, Nackte Haut, Obszönitäten – Zusammengefasst – Sexismus steht hier im Vordergrund, anstatt Ihn intelligent anzuprangern.
Über die Jahren seit Veröffentlichung sind Leute hinzugekommen, die in dem Film ein übertriebenes „Guilty Pleasure“ erkennen wollen oder sogar als vakant sehen. Das Argument dabei, Verhoeven nimmt das schrille Showbusiness unterhaltsam, mit überzeichneter greller Satirischer Note auseinander.
So richtig funkt die Argumentation aber nicht, da er jeglichen Anspruch & das Gefühl für die Situation komplett vermissen lässt. Immer wenn es drauf ankommt, wird plump sexualisiert. Das schlimmste jedoch sind die inhaltslosen Dialoge und das dazugehörige Schauspiel, das an miese 90s-Soap-Serien erinnert. Hauptdarstellerin Elizabeth Berkley spekulierte auf Ihren großen Durchbruch, aber bevor die Karriere überhaupt losging, war Sie hiermit erledigt. Genauso erlitten die bekanntesten Darsteller um Kyle MacLachlan, Gina Gershon & Robert Davi eine gehörigen Karriere-Knick.
Es bleibt dabei – „Showgirls“ ist eine Perle des schlechten Geschmacks und gehört zu den Vorzeigewerken schlechter 90er-Filme!
Addo's Filmkritik #791
Nach dem vermeintlichen Ende der Mutterserie, kam 2022 mit „Buba“ der Prequel-Film zur supererfolgreichen deutschen Netflix Serie „How to Sell Drugs Online – Fast“. Im Zentrum steht hier die abgedrehte Nebenfigur Jakob „BUBA“ Otto, der die Hauptcharaktere Moritz & Lenny mit Dope beliefert hat. Erzählt wird uns seine ganz „persönliche“ Vorgeschichte, die sich bis zu seinem kultigen Auftritt in der Hauptserie erstreckt.
Wirklich notwendig geraten ist der Filmableger nicht wirklich, da er der Originalserie überhaupt kein Benefit einbringt. Aber hier spring Hauptdarsteller Bjarne Mädel in die Bresche. Er war bereits in der ersten Staffel das ungekrönte Highlight & der Szenendieb schlechthin.
In seinem eigenen Film, nutz der „Tatortreiniger“ & „Stromberg“-Star die große Bühne, um seiner Figur noch mehr Facetten abzugewinnen. Er hält dem Film mit seinem Talent am Leben, da erzählerisch & doch viel Sand im Getriebe ist. Zumindest sticht mit Filmbruder Dante (passend „Georg Friedrich“) noch ein weiterer spaßiger Charakter heraus, der im Zusammenspiel mit „Buba“ die besten Pointen abliefert.
Abgesehen von Bjarne Mädel und dessen darstellerischen Witz, ist der Film ein wildes Halli-Galli mit nervigen Nebenfiguren, der mit sich selbst scheinbar nichts anfangen kann. Für die Hauptserie, trotz der vielen clever eingestreuter Gastauftritte, ist der Filmableger obsolet. Daher nur für Hardcore-Fans der Mutterserie & vom köstlichen Bjarne Mädel wirklich unterhaltsam!
Addo's Filmkritik #790
Im Jahr 2019 erschien mit „How to Sell Drugs Online – Fast“ eine der stärksten deutschen Serien der letzten Jahre. Das ambitionierte Netflix-Projekt entpuppte sich als zeitgemäßer Jugendreport und dem Digitalen Zeitgeist. In den ersten drei Staffeln folgen wir den Teenager Nerds Moritz und Lenny, die aus dem heimischen Kinderzimmer, Online, ein europaweites Drogen-Imperium stampfen, dabei hochfliegen und tief fallen…
Was sofort auffällt und fester Charakter Bestandteil der Serie, ist der visuelle Umgang mit dem Digital-Life und die bissige Verwendung von zeitgemäßen popkulturellen Anspielungen. Darüber hinaus, ist vor allem der Coming-of-Age Aspekt, die skurrilen Neben-Figuren („Buba“, „Jens Zimmermann“) , der verspielte Gangster-Vibe und der treffende Humor Garanten für den Erfolg. Was darüber hinaus überraschend gut funktioniert, ist die Entwicklung der Hauptcharaktere, unabhängig ob man Sie nun sympathisch findet oder nicht. Die für sich eigentlich abgeschlossene Story, wird jetzt mit der vierten Staffel endgültig, zumindest lt. den Produzenten (!), abgeschlossen.
…Moritz wird nach 4 Jahren aus der Haft entlassen und hat große Pläne. Ein legales Business mit seinem besten Freund Lenny aufbauen…Nur blöd das dieser bereits mit dem verhassten Dan ein erfolgreiches Business am Laufen hat. Was Moritz wieder rasend vor Eifersucht macht und er, trotzt Warnung, wiederholt auf kriminelle Abwege gerät…
Die Abschluss-Staffel hält den qualitativen Standard der ersten drei Staffeln spielend aufrecht, ergänzt sinnvoll seine eigenwilligen Stilmittel und erzählt die Geschichte zufriedenstellend zu Ende. Dabei kehren alle bekannten Beteiligten (Die noch leben) zurück und erweitern Ihren Charakter-Arc auf schräge Art und Weise weiter. Die Neuzugänge fügen Sich organisch in das Serien-Gebilde ein. Herausstechen tun hier besonders Moritz Knast-Buddy „Ersan“ (Szenendieb – „Leonidas Emre Pakkan“) und der exzentrische Drogenboss Behzat Aygün (köstlich – „Hasan Ali Mete“).
Fazit:
„How to Sell Drugs Online (Fast)“ gilt nicht umsonst als einen der innovativsten deutschen Serie der letzten Dekade. Die skurrile Mischung der deutschen Eigenarten, gepaart mit dem frechen Humor und der Charakterbezogenen Handlung sind kurzweilig. Richtig Trubel in die Serie bringen dann die zahlreichen skurrilen Figuren, das Dealer-Attitude und der fetzige inszenatorischen Umgang mit aktuellen popkulturellen & Digitalen Einflüssen!
CREEPY....Aber in Sachen Horror Brutal schwer eine Top Ten zu nennen, bei dem wohl abwechslungsreichsten Genre überhaupt, dazu mit den unzähligen Sub-Genres die noch hinzu kommen...Daher konnte ich unter einer Top 30 nicht bleiben, verzeiht :)
The Thing - Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
Der Weiße Hai (1975)
Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
Tanz der Teufel 2 (1987)
Die Fliege (1985)
Shining (1980)
Get Out (2017)
From Dusk till Dawn (1996)
Hereditary (2018)
The Hitcher (1987)
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Evil Dead (2013)
Nope (2022)
An American Werewolf in London (1981)
Wolf (1994)
Bram Stoker’s Dracula (1992)
I Saw the Devil (2010)
Sleepy Hollow (1998)
Dawn of the Dead (1978)
The Descent (2007)
Dead Zone (1984)
Der Exorzist (1973)
Freitag der 13. - Jason lebt - Part VI (1986)
Hollow Man (2000)
Angel Heart (1987)
A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors (1987)
Der Mieter (1976)
Critters (1986)
Die rabenschwarze Nacht – Fright Night (1985)
Videodrome (1983)
Shocker (1989)
Stephen King's ES (1990)
Addo's Filmkritik #789
…KAPSTADT, Südafrika: Der G20 Gipfel der führende Industrienationen, wird kurzerhand von Bösen Buben in beschlaggenommen, die mit der Hilfe der Politik Größen Ihre Interessen durcherpressen wollen. Während die Regierung kollabieren, haben die Terroristen nicht die Rechnung mit der US-Präsidentin Danielle Sutton gemacht….
Amazon Prime schickt den nächsten Stirb Langsam-Klon auf die Menschheit los, der mich aber mehr an Wesley Snipes-Passagier 57 erinnert, den an Bruce Willis Paraderolle. Das eigenartige daran, wenn man die schräge derzeitige Realität der Trump Regierung entgegenstellt, dann ist eine US-Präsidentin im Abendkleid, die gegen Krypto-Terroristen in den Kampf für die freie Welt zieht, irgendwie nicht mehr so skurril. Das gute daran, es ist keine politische Veranstaltung mit irgendwelchen weichgewaschenen Statements.
So oder so, Oscarpreisträgerin Viola Davis verleiht der trashigen Prämisse tatsächlich sowas wie Würde. Sehr cool dabei, als durchtrainierte US-Präsidentin entdeckt Sie Ihren inneren „Liam Neeson“. Als Ober-Bösewicht ist, ausgerechnet „Homelander“-Legende Anthony Starr besetzt, dessen Talent zwar nicht voll genutzt wird, er zumindest als Stereo-Bösewicht ordentlich Dampf ablassen darf.
Es hackt beim Film deutlich an anderen Stellen. Die rasche Inszenierung garantiert durchweg Action, obwohl dieser nur mittelprächtig gelungen ist, vor allem bei den Kampf-Choreografien wird schlampig gearbeitet. Dazu ist es nicht hilfreich, das Action-Momente durch das miese CGI ein Downgrade erhalten. Mehr Humor hätte der Veranstaltungen besser getan als das aufgesetzte Narrativ „America Saves the World“ ständig zu befeuern.
Flott, Anspruchslose Action-Unterhaltung, aber generisch Ohneeee Ende…Viola Davis/Anthony Starr ist die Mittelmäßigkeit zu verdanken und für einige Action-Cracks vielleicht sogar ein Guilty-Pleasure-Kandidat!
Addo's Filmkritik #788
Kevin Bacon als unfreiwilliger Kopfgeldjäger des TEUFELS, der von nun an auf Dämonen Jagd geht und gleich seine Familie im Schlepptau hat. Die 8 Episoden sind mit knapp einer halben Stunden kurzweilig geraten, längen entstehen somit keine. Ein innovatives Spektakel ist das sicherlich nicht, eher ein Aufwärmen bekannter Elemente, aus deutlich besseren Genre Vertretern.
…Supernatural x Ash vs. Evil Dead x Family-Dynamik + Country Music Life
= THE BONDSMANN…
Mainstream ist das keinesfalls, eher was für Genre-Liebhaber, die, was für die genannten Vorbilder übrighaben. Die Serie ist im Grunde eine einzig lange Pilotfolge, die noch Ihre eigene Identität sucht und in Großenteilen unausgereift wirkt. Bis das Szenario und die Mythologie so richtig greift, vergeht fast die halbe Staffel bis wirklich Tempo reinkommt. Bahnbrechend Neues wird nichts gezeigt, es bewegt sich alles im Bereich seichtem Horror-Mystik-Serien-Trash.
Je nachdem wie die Serie performt und ob es für eine weitere Staffel reicht (der Cliffhanger steht), gibt es reichlich Verbesserungsmöglichkeiten. Der Härtegrad kann zulegen, der Humor besser abgestimmt werden, stärkere Nebendarsteller engagieren und zwingend zeitgemäßeres CGI. Dann kann die sympathische Grundprämisse der Dämonen-Jäger Familie um Kevin Bacon vielleicht doch noch zünden!
Addo's Filmkritik #787
„Sunrise“ schildert den Konflikt zwischen einem rassistischen Prediger und einem Ex-Cop, der in seine trostlose Heimatstadt zurückkehrt, als vermeintlicher Vampir…
Die Kritiken haben mich anfangs abgeschreckt, aber durch die Teilnahme von Guy Pearce, der bereits ähnliche Rolle in dem äußerst unterschätzten „Brimstone“ verkörperte, gab ich Ihm eine Chance. Tja, die Mehrheit hatte leider Recht, der Film schludert mit seiner Handlung zwischen Möchtegern Vampir-Streifen, Folk-Horror und rassistischen Vorurteilen.
Abgesehen vom Star des Filmes, ist der restliche Cast dürftig in seiner Darstellung. Die Atmosphäre ist zwar stimmig, die Landschaftsbilder (Irland?!) beeindruckend, aber Handlungstechnisch springt dabei kein Mehrwert raus. Das herum springen zwischen den Genre führt zu nichts und der Film bleibt ereignislos. Er prangerte auf ungemütliche Weise religiösen Fanatismus mit dem Vorschlaghammer ein, ohne dabei differenziert oder zielführend zu sein.
Obwohl Guy Pearce charismatisch aufspielt & die Atmosphäre was her macht, bleibt dennoch viel schauriges Stückwerk zurück, das zu Tode langweilt!
Addo's Filmkritik #786
Achtung – Ehepaar in der Krise!
Um diese zu überwinden, braucht es ein erotisches Abenteuer, Bühne Frei für „Der Vierer“, der sich als Remake des spanischen Kassenerfolges „Amor En Polvo“ ( „Liebespulver“) herausstellt. Die Befürchtung das mit dem Thema wieder übertrieben umgegangen wird stellt sich zum Glück nicht ein, aber das Potenzial wird eben auch kaum an gefummelt.
Herausgekommen ist eine verspielte Charakterstudie zwischen vier Charakteren, mit anleihen zum Kammerspiel. Das Beziehungsdrama, die Gefühlslagen und die baldigen Erwartungen werden weitestgehend amüsant porträtiert. Besonders reizvoll das gegen die Geschlechts spezifischen Stereotypen authentisch angekämpft wird. Dies führt dazu das einige spaßige und wiederrum Momente mit Tiefgang entstehen.
Aber immer, wenn die Qualität steigt, kommt immer dieses deutsche Film Syndrom der „lächerlich Übertreibung“ hinzu. So wird die Komponente „SEX“ im Grunde gar nicht erst bedient, obwohl der Film ein prickelndes erotisches Erlebnis suggeriert. Ähnlich verhält es sich mit den Darstellern, die Ihren Charakteren was abgewinnen können, dann aber unnötig ins lächerliche Abdriften. So verkommt das potenziell aufregende spanische Remake, zum durchschnittlichen & leider leidenschaftslosen deutschen Komödie-Stell-Dich-ein!
Addo's Filmkritik #785
„The White Lotus“ geht in die dritte Runde…
Diesmal verschlägt es die bereits bestens bekannte „Strange-Rich-People“ Prämisse ins exotische THAILAND. Gleich vorab, dies ist die beste Staffel der Serie bisher, die spielend die zweite Staffel in den Schatten stellt und die Premieren-Staffel nochmals in allen Bereichen toppt. Nachdem der Fokus in den Vorgängerstaffeln auf Geld und Sex lag, geht es hier um Spiritualität und den Tod selbst.
Dafür standen Showrunner Mike White („School of Rock“) ein eindrucksvoller zusammengestellter Cast zur Verfügung. Wo die Vorgänger-Staffel bei den Figuren enorm gekrankt hat, sind es hier vornehmlich gerade die Figuren, die der Geschichte Ihren Stempel aufdrücken. Das tolle an der Cast-Konstellation ist, dass Sie aus profilierten Serien-Darstellern besteht, die bereits in bekannten Serien (u.a. Fargo, Justified, True Detektive) ordentlich Eindruck hinterlassen haben. Hinzukommen zwei spannende Rückkehrer und junge frische Darsteller (u.a. Patrick Schwarzenegger, Aimee Lou Wood), die sich hier gehörig Ihre Sporen verdienen.
Was dann richtig klickt, ist die spannenden Eskalations-Spirale, die über die wohlgetimten 8 Episoden durchgespielt wird. Vor der einnehmenden Kulisse des thailändischen Luxus-Resort, wird auch eben jene Kultur synchron zu den Eigenschaften der Charaktere zelebriert. Ein gewisses spirituelles Unwohlsein schleicht sich ein, das durch den treibenden Score und den abwechslungsreichen Ereignissen den Puls immer weiter vorantreibt. Das führt dazu das wir als Zuschauer jede Woche heißblütig auf die neue Episode warten und die Staffel mit einem Fulminaten Finale abschließt.
Mike White hat die Balance gefunden zwischen seiner verschachtelten Erzählweise, der Krimi-Inszenierung und den Stärken seiner Darsteller. Gerade die Schauspieler überzeugen hier in vollen Zügen, wo jeder eine Erwähnung verdient hätte, aber besonders 3 Figuren stachen bei mir hervor. Als erstes haben wir Sex Education Darling Aimee Lou Wood, die mit Ihrem unschuldigen Blick + Hasenzähnen eine große Portion herzliche Wärme einfließen lässt. Sie ist der Kontrast zu Ihrem Freund, der viel zu alt ist & vom grandiose Walton Goggins („Fallout“) verkörpert wird. Als Dritter im Bunde, der lediglich einen kleinen Part einnimmt, sehen wir tatsächlich Sam „f****g“ Rockwell („Hammer absurder Monolog über Lady Boys“). Wer dann auf die Idee kam, diesen mit Walton Goggins nach Bangkok zu senden, hat eine der grandiosesten Casting-Entscheidungen der jüngeren Serie Geschichten hingelegt.
Alles in Allem macht Season 3 seine enttäuschende vorgänger-Staffel vergessen. Noch mehr, alles, was die ersten Staffel Prima gemacht hat, wird hier nochmals getoppt und etabliert „The White Lotus“ endgültig als gegenwärtiges HBO-Edelstück!
Darauf habe ich gewartet :) In keinem Genre ist es schwieriger einen guten Streifen abzuliefern, wie in Sachen Liebesfilm. Nachfolgend meine Top 25!
Besser geht’s nicht (1997)
Vicky Cristina Barcelona (2009)
Harry & Sally (1988)
Silver Linings (2012)
True Romance (1993)
Blau ist eine warme Farbe (2013)
Vergiss mein Nicht (2004)
Call me by Your Name (2017)
Her (2013)
500 Days of Summer (2009)
Notting Hill (1999)
Walk the Line (2005)
Leaving Las Vegas (1995)
Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser (1987)
Brokeback Mountain (2005)
Casablanca (1942)
Der Geschmack von Rost und Knochen (2012)
Palm Springs (2020)
Tatsächlich…Liebe (2003)
Marriage Story (2019)
Beale Street (2018)
Die Brücken am Fluss (1995)
Before Sunrise (1995)
La La Land (2016)
Addo's Filmkritik #784
Wenn unerwartet eine Hollywood-Blöddel-Komödie zum Kino-Hit (Kontext: Budget abhängig) avanciert, dann ist eine Fortsetzung nahezu folgerichtig. So auch bei „Hot Tub Time Machine“, wo der erste Teil, spätestens mit der Heimkino-Auswertung bei Genre-Liebhabern zum kleinem kultigen Guilty-Pleasure-Film aufgestiegen ist.
Die obligatorische Fortsetzung setzt beim Zeitreise-Plot an, den unsere Behämmerten-Helden aus dem ersten Teil, haben Mist gebaut & wollen dies beheben. Aber Anstatt die Vergangenheit aufzusuchen, katapultiert Sie der Whirlpool diesmal in die ferne Zukunft.
Die Idee ist folgerichtig, aber leider bringt das Sequel nur ¾ der alten Crew wieder zurück. Das Fehlen von John Cusack (trotzt Cameo) wiegt hier irgendwie schwer. Als Ersatz springt Severance-Star Adam Scott ein, der es anfänglich gut macht, aber wie der restliche Film in der zweiten Hälfte komplett ins Niveaulos kippt.
Der Film und die Darsteller sind stehts bemüht, aber der fehlende warme Retro-Charme, wird durch ein steril buntes futuristisches Zukunfts-Szenario ersetzt. Noch viel schwerwiegender wiegt das die verrückte Gruppendynamik nicht zündet und im Verlauf es zu zähen Pippi-Kacke-Veranstaltung mit fragwürdigen Witz verkommt. Der futuristische Ansatz hält paar Gags parat, aber an die dichte der brüllend komischen Momenten des Vorgängers, ist das Sequel Galaxien entfernt. Schwer genießbare Fortsetzungen…
Addo's Filmkritik #783
„Hot Tub Time Machine - Der Whirlpool ... ist 'ne verdammte Zeitmaschine“….
Der Titel ist Programm…
Den aus dieser dämlichen Prämisse holen die Beteiligten das Beste heraus, denn das Konzept könnte glatt aus einem zotteligen 80er-Jahre-Movie stammen. Drei Kumpels in der Mid-Life-Crisis, samt Teenager-Anhang, Reisen ungewollt per Whirlpool in die vergangenen 80er & erhalten die Chance Ihr Leben neu auszurichten…
Das der Streifen, zwischen all dem infantilen Shit, bestens funktioniert, liegt an dem crazy zusammengestellten Freundes-Quartett. Craig Robinson gibt den unsicheren Soul-Men, Clark Duke den nerdigen 2000er-Teen, Comedian Rob Coddrey den freidrehenden Irren und der Star des Filmes John Cusack („Teen Lover/Stand by me/Der Volltreffer“) gibt seinen melancholischen 80er-Hero zum Besten. Nicht zu vergessen das weitere 80s-Ikone wie Chevy Chase oder „Back to the Future“-Star Crispin Glover in brüllend komischen Nebenparts sich die Ehre geben.
Der komplette Cast wird der ausschweifenden Retro-Prämisse vollkommen gerecht. Aber das aller stärkste daran, dass Sie die Ausgangslage einer 80er Comedy mit dem derben Humor der Neuzeit verbinden. Die Running-Gags sitzen, Die frivolen Anspielungen stimmen, die Zeitreise-Thematik ist verspielt („Louglle“) & jeder erhält Freiraum sein komödiantisches Talent einzubringen. Aber erst als Ensemble, das sich gegenseitig die übertriebenen Gags in die Fresse haut, erweckt der Film ein kurzweilige Dynamik, die an die abenteuerlichen 80er-Komödie-Klassiker erinnern.
Cooler Retro-Spaß, der wohlwollend zu den Guilty-Pleasure-Komödien-Perlen der 2010er gezählt werden kann!
Addo's Filmkritik #782
Mord im Weißen Haus!!!
…Während der US-Präsident ein Staatsbanketts mit dem australischen Regierung abhält, wird der White House Chief Usher A.B Winter (Giancarlo Esposito) Tod aufgefunden. Was anfänglich als Selbstmord aussieht, wirft schnell einige mysteriöse Fragen auf. Diese soll die die Weltbeste Detektivin zügig beantworten – CORDELIA CUPP….
Serienschöpfer Paul William Davies („For the People“) schafft hier den Spagat zwischen eigenständigen komödiantischen Whodunit-Fall und die Verbeugung vor Klassikern des Genres. Er schafft es auf entzückende Weise alte Krimi-Klassiker von Agatha Christie bis Alfred Hitchcock, sowie neue Genre-Perlen wie „Knives Out“ oder „Der Untergang des Hauses Usher“ zu integrieren. Das geht sogar soweit, dass die jeweiligen Episoden auf die jeweilige Klassikern aufbauen oder Elemente von diesen inne haben (z.B. Folge 3 – „Knives Out“).
Eine blanke Hommage oder Kopie ist die Serie dadurch keinesfalls. Sie hat genug eigenwilligen Charakter, der sich mit den klassischen Krimi-Elementen verbindet. An vorderster Front ist Hauptdarstellerin Uzo Aduba („Greedy People“) zu nennen, die Ihre brillante Ermittlerin äußerst facettenreich anlegt & wir vordergründig Ihrer exzentrischen Ermittlungsarbeit folgen. Die passionierte Vogelliebhaberin ist wie die weibliche Mischform von „Colombo“ und Daniel Craig’s „Benoit Blanc“.
Trotz der starken Hauptfigur ist die Serie doch eher ein Ensemblestück, da unzählige skurrile Figuren auftauchen und Ihre eigenwillige Sicht auf die Tat wiedergeben. Hinzu kommt dann noch eine dritte Sicht auf Geschehnisse, die Befragung durch den Kongress zu den Ermittlungen, die nochmals neue Blickwinkeln preisgeben.
So kommt es zu einem munteren Rätselraten, Dialogen, Monologen, permanenten Wendungen und aufregende Enthüllungen. Im Zentrum des Ganzen stehen das Weiße Haus (132 Zimmer!), das wunderbar in die Geschehnisse eingebettet wird. Und zu guter Letzt, das Opfer/die Leiche selbst – Giancarlo Esposito. Der Breaking Bad-Mime hat in den vergangenen Jahre viele ähnliche Rollen verkörpert. Hier wiederum schenkt er uns endlich wieder eine starke Performance, wobei er lediglich in Rückblenden zu sehen ist. Dies macht er mit viel Charisma weg und verleiht der Serie noch den fehlenden Schuss der würdevollen Anmut.
Ein Hacken hat das spannende Vergnügen dennoch…Acht Folgen & die jeweilige Laufzeit wirken auf das Whodunit-Konstrukt spürbar ausufernd. Selbst bei eingefleischte Krimi-Cracks schleichen sich paar anstrengende Momenten ein.
Abschließend - Krimi und Detektiv Fetischisten kommen hier voll auf Ihre Kosten, auch wenn die Lauflänge ein Tick Too-Much ist. Wer mit dem Genre nichts anfangen kann, ist hier fehl am Platz, da die Serie Krimi-Liebhaber zum exzessiven & amüsanten Rätselraten einlädt!
Addo's Filmkritik #781
Desaströses „DIE HARD“-Rip-Off…
…Terroristen sprengen die beiden Ende einer Brücke, nehmen die Überlebenden als Geisel, um Ihre politisch Motivierte Tat umzusetzen. Den Tag rettet wieder einmal ein Marine der zur falschen Zeit am falschen Ort ist...
Infantil zusammengefasst – „Stirb Langsam“-C-Movie auf einer Brücke!!...
Dabei sind alle liebgewonnen „Die Hard“-Elemente inkludiert, nur ist die Umsetzung dieser inszenatorischer Dünnpfiff. Dämlicher Handlungsverlauf, haarsträubende Dialoge, miserables CGI, verwirrende Handlungsmuster, dürftig verrauchte Actionszenen, peinliches Overacting und und und…
„The Bridge“ lässt kein filmisches Fettnäpfchen aus, das hätte VIELLEICHT amüsant werden können, nur nimmt der Film sich zusätzlich zu seiner dürftigen Vorstellung - TODERNST. Das macht ihn zu einem heißen Anwärter für die gurkigsten Filme des Jahres!
Addo's Filmkritik #780
Selten passiert es, das Filme erscheinen, die mir Ihrer Thematik so kraftvoll umgehen, dass Sie sich nachhaltig in das kollektive Gedächtnis der Menschen brennen. In diese Kategorie fällt der von „Rollerball“-Regisseur Norman Jewison inszenierte Klassiker „In der Hitze der Nacht“ (OT: „In the Heat of the Night“). Beim Erscheinen im Jahr 1967, setze dieser ein spannendes Statement gegen Rassismus und gehört heute zu den Vorzeigewerken der US-Bürgerrechtsbewegung.
…In einem Örtchen im US-amerikanischen Süden, wird der wohlhabendste Bewohner der Stadt ermordet aufgefunden. Schnell stellt die Polizei einen Verdächtigen, einen Schwarzen auf der Durchreise. Dieser entpuppt sich jedoch als der äußerst fähige Polizeidetektiv „Virgil Tibbs“ (Sidney Poitier), der von nun an mit den örtlichen und von Vorurteilen sprudelnde Polizeichef Gillespie (Rod Steiger) an der Aufklärung arbeiten muss…
Runtergebrochen, vermengt der Film die Anti-Rassismus Botschaft mit einem Krimi-Plot. Dabei hat er schon erhebliche Anleihen an das New-Hollywood Kino, ist aber Formel ein klassisch gefilmter Hollywood-Streifen. Der Crime-Anteil ist aus heutiger Sicht daher „gewöhnlich“ inszeniert, aber für damalige Maßstäbe bot die explizite Ermittlungsarbeit völlig neue Blickwinkel. Der eigentlich Fokus sind die ungleichen Figuren des Virgil Tibbs und Chef Gillespie. Beide könne sich anfangs nicht riechen und begegnen sich mit einer gehörigen Portion Ablehnung.
Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich eine epische Charakterstudie, in dessen Verlauf die beiden durch intensive Dialoge ihre Vorbehalte überwinden, währenddessen Sie dem Täter überführen. Das besondere daran, ist der Umgang mit der Rassismus-Thematik. Keine Klischees, keine extravagantes Getue und das Schwingen mit der moralischen Keule werden ebenso vermieden. Anhand der beiden ungleichen Männer, die unterschiedliche Gesellschaftsschichten verkörpern, verarbeitet der Film auf clevere Weise rassistische Ressentiments.
Das dies nachhaltige Wirkung über die Jahrzehnte entwickelt, liegt an seinen beiden Hauptdarstellern. Sidney Poitier, der damals bereits Oscar prämiert war und in vorherigen Filmen wie „…Rate mal, wer zum Essen kommt“ & „Gesprengte Ketten“ bereits in ähnlichen Rolle mitspielte, setzt sich hier endgültig ein Denkmal. Seine Figur des „Virgil Tibbs“ ist eine Ikone des selbstbewussten gebildeten schwarzen Mannes. Im Gegenüber ist Rod Steiger (Die Faust im Nacken), als grober hinterwäldlerischer Polizei-Chef.
Wie die beiden Ihre Ansichten vertreten, über Vorurteile streiten, Ängste ansprechen und für eine gerechte Sache gegenseitige Empathie entwickeln ist ganz großes und wichtiges Kino.
Brilliant bespielter Anti-Rassismus-Klassiker mit dem Prädikat: Besonders wertvoll!!
Addo's Filmkritik #779
Bereits in den frühen 90er geisterten Sequel Pläne zum Tim Burton’s „Beetlejuice“ durch die Zeitschriften dieser Welt. Irgendwann waren die Hoffnungen darauf zum bloßen Wunschgedanken verkommen. Bis Burton mit der Neuauflage bzw. dem modernen Ableger des Adams-Family-Stoffes „Wednesday“ gigantischen Erfolge verbuchen konnte. Diesen Rückenwind wusste er zu nutzen und bescherte uns satte SECHSUNDDREIßIG Jahre später das Sequel zum kultigen Lottergeist.
Die Rückkehr des Regisseurs zu seinen filmischen Wurzeln, weckte wieder seinen inszenatorischen Geist und dürfte bei Liebhabern des ersten Teiles reichlich Nostalgische Gefühle heraufbeschwören. Selbstverständlich ist hier von Michael Keaton die Rede, aber auch Winona Ryder und die in letzter Zeit wieder präsentere Catherine O’Hara sind wieder am Start. Jedoch bleibt es nicht beim Aufwärmen des alten Rezeptes. Burton versucht hier den alten Vibe des Filmes, mit dem heutigen Zeitgeist zu kollabieren. Hierzu besetzte er den Star aus seiner supererfolgreichen „Wednesday“-Serie Jenny Ortega in einer tragenden Rolle, um die neuen Generation zu locken.
Grundsätzlich gilt jedoch, alles, was mit „Beetlejuice“ selbst & dem fantasiereichen Jenseits zu tun hat, macht unheimlich viel Spaß & sprudelt nostalgisches Pippi in die Augen. Wobei Michael Keaton zwar mehr Spielzeit bekommt als im Original, aber für meinen Geschmack immer noch zu wenig. Der Grund hierfür liegt an den Neuzugängen, von denen einzig Willem Dafoe, Spiellaune verkörpert. Die restlichen Neuzugänge um Jenny Ortega, Monica Bellucci & Justin Theroux sind zutiefst unsympathisch und nerven zunehmend mit Ihrem platten Handlungsstrang.
Fazit:
So entsteht ein qualitatives Gefälle, zwischen dem kreativen Jenseits und der öden realen Welt. Aber dadurch das Burton sein inszenatorisch Mojo von früher aufleben lässt, stehe ich der verspäteten Fortsetzung wohlgesonnen gegenüber!
Durch den gigantischen Erfolges an den Kinokassen, gibt’s sich Burton vielleicht ein Ruck für einen dritten Film, wo dann Keaton's "Beetlejuice" komplett im Zentrum stehen sollte!
Addo's Filmkritik #778
Vergessenes CARTOON-HIGHLIGHT!
Gerade einmal ein Jahr hat es gedauert, bis Tim Burton’s Kulterfolg „Beetlejuice“ einen Nachfolger bekommen hat. Kein Nachfolger im engeren Sinne, sondern in Form einer Cartoon-Serie (!), die in den 80ern sich großer Beliebtheit erfreuten (siehe „Ghostbusters“ & Zurück in die Zukunft „). Burton fungierte hier als ausführender Produzent, was man am Zeichenstil bestens erkennen kann. Den der morbide Look aus dem Film, wird bestens adaptiert, was die Serie definitiv zu den besseren filmischen Ablegern im Cartoon-Bereich macht.
Die Serie (1989-91) besticht vor allem mit einer komplett anderen Tonalität als der Original Film. Was die Serie auszeichnet, ist sein nerdiger und freundschaftlicher Umgang mit seine Figuren. Aus dem Bösewicht „Beetlejuice“ wird ein makabrer Anti-Held, der trotzt dunkler Manieren letztendlich einen stabilen moralischen Kompass aufweist. Außerdem wohnt der Lottergeist als Untermieter bei der Familie Deetz & hat ein inniges freundschaftliches Verhältnis zu Winona Ryder Figur der „Lydia Deetz“. Vom Charakter bleibt der „Juice“ dennoch stimmig zur Performance von Michael Keaton.
Zu den weiteren bekannten Figuren wie die schrillen Eltern von Lydia, den gefürchteten Sandwürmer gesellen sich neu geschaffen Figuren, wie die steppende Spinne „Ginger“, das französiche Skelett „Jacques“ oder das haarige Monster von nebenan. Das erweckt eine kreative Cartoon-Welt, die kindgerecht das Thema Tod und dem Makabren Unvollstellbare vermittelt!
Addo's Filmkritik #777
„Beetlejuice“ weckt jedes Mal wollige Kindheitserinnerung in mir, den der Streifen hat seinen ganz individuellen EMO-Charakter. Der Dank geht hier an das damalige Regie-Talent Tim Burton, der in seinem zweiten Kinofilm mit seinem Kreativen-Output alles auf eine eigenständige Karte setzt. Das große Risiko in Sachen Erzählweise und der eigenwilligen makabren Optik zahlte sich vollkommen aus. An den Kinokassen avancierte die Geister-Komödie zum Überraschungshit, Tim Burton brachte dies den endgültige Durchbruch & der Film entwickelte sich schnell zum popkulturellen Phänomen.
Das erstaunlichste bis heute, von der Erzählweise hat dieser bis heute ein Alleinstellungsmerkmal. Anfangs folgen wir dem idyllischen Pärchen Barbara & Adam, das mit fortschreitender Dauer von der schrillen Familie Dietz als Hauptprotagnisten abgelöst wird. Während sich das eigentlich Highlight - Michael Keaton als „Beetlejuice“, mit der geringsten Screen-Time begnügen muss. Diese Konstellation ist auf dem Papier eigentlich zum Scheitern Vorurteilt.
Auf wundersamerweise, setzt der junge Burton diese Story-Komponenten in den richtigen Takt zusammen, so dass die Darsteller ihren eigentlich platten Figuren das Beste abgewinnen können. Geena Davis & Alec Baldwin sind das sympathische Herzstück, die exzentrische Familie Deetz, samt Emo-Kid- „Winona Ryder“, verkörpern überspitzt den wohlhabenden 80s-Klischee-Zeitgeist. Aber erst Michael Keaton Performance des anarchistischen frivolen Lottergeist, haucht dem Film das Lebhafte & seinen schrägen Humor ein. In gerade knapp 12 Minuten Screentime, nutzt Keaton jede Sekunde für seine schwungvolle Geister-Unterhaltung.
Last but not Least - Die fantasiereiche Gestaltung des „bürokratischen“ Jenseits, das kreative Kostüm-Monster-Design und der einfallsreiche mit zahlreichen Referenzen versehene Umgang mit dem Leben nach dem Tod. Das alles packt Burton in Überschaubare und ereignisreiche 90 Minuten.
Abgerundet wird das mit dem perfekt abgestimmten Score von Danny Elfmann („Men in Black“) und einigen Stücken von Harry Belafonte („Day-O - The Banana Boat Song „), die zum Markenzeichen des Filmes mutieren sollten.
Die eigenwillige Erzählweise, beeindruckende Grusel-Effekte und Darsteller die mit dem makabren schaurigen Vision des Regisseurs voll mitgehen. Das macht aus „Beetlejuice“ einen charmanten Kult-Horror-Spaß, der sich einiges Traut & sich auch als Hommage alter Gruselklassiker versteht!
„Nichts ist seltener, als eine schöne Komödie.“
Friedrich von Schlegel (1772 - 1829)
In diesem Sinne, meine Top Ten + Erweiterung :)
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The Big Lebowski (1998)
High Fidelity (2000)
Brügge sehen...und sterben?
Besser geht's nicht (1997)
Tropic Thunder (2008)
Hot Fuzz (2007)
Superbad (2007)
Burn after Reading (2009)
Die Glücksritter (1983)
Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
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Ziemlich Beste Freunde (2011)
Dr. Strangelove (1964)
Kiss Kiss, Bang Bang (2005)
Bube, Dame, König, Gras (1998)
Verrückt nach Mary (1998)
The Nice Guys (2018)
Dumm & Dümmer (1994)
Der große Diktator (1940)
Zoolander (2001)
Waynes World 1+2 (1992/93)
Adams Äpfel (2005)
Ein Fisch Namens Wanda (1988)
Die etwas anderen Cops (2010)
Das Apartment (1960)
21 Jump Street (2012)
Addo's Filmkritik #776
In der "Alte weißer Mann“, nimmt Regisseur Simon Verhoeven den Woken-Zeitgeist humorvoll ins Visier. Als Format fiel die Wahl auf die allseits bekannte Ensemble-Culture-Clash-Komödie, die vom engagierten Jan-Josef-Liefers angeführt wird.
Auch wenn der Film Passagen hat, wo er mit bissigen Spitzen sich dem Thema widmet, so ist er zu dreiviertel wieder das übliche Klischee-Spiel, dem jegliche Bodenhaftung abhandenkommt. Erinnern tut er dabei an Verhoeven 2016er Kinoerfolg „Willkommen bei den Hartmans“, der das Flüchtlingsthema mit siechten Humor anging.
Obwohl die gesellschaftliche Privilegien alter weißer Männer angeprangert werden, können es die Macher nicht lassen Themen wie „GENDERN“, „DIVERSITÄT“ oder „INKLUSION“ mit reinzupacken. Hinzukommen dann noch Familienprobleme und der Druck des schablonenhaften Arbeitgebers. Überladen ist noch gnädig ausgedrückt, da sich die erste Stunden wie ein wenig langes Vorspiel anfühlt.
Der eigentliche Höhepunkt, das Multi-Kulti-Dinner, fordert dann tatsächlich einige gelungene Pointen zu Tage, aufkommende Dialogwitz, die einen nahbarer Streitkultur andeuten und bekannte Argumentation clever hinterfragt. Leider geht der interessante Part lediglich eine gute Viertelstunde und der Film biegt gegen Ende zum nichtssagend Family Happy End ab. Was immerhin Prima umgesetzt ist, der Film vermeidet es, als Klugscheißer aufzutreten.
Ein Haufen Potenzial bleibt dennoch auf der Strecke, aber Verhoeven verschwendet Ihn überwiegend für übertriebenen Klamauk nach bestem Schema F Motiv.
Das Paradebeispiel für den verlorenen realistischen Bezug, ist hier der Part von Elyas M’Barek zu nennen. Der als "Self-Care-Tech-Guru" vollkommen neben der Spur läuft. Das entscheidende, den suggerierten Humor und die Warmherzigkeit bringt er gar nicht erst auf die Platte!
Addo's Filmkritik #775
Der dritte Auftritt von Alan Richardson als „REACHER“ ist Easy-Going-Action in Reinform…
Diesmal muss der intelligente Hünen-Vagabund, sich als DEA-Spitzel in die Organisation eines einflussreichen „Teppichhändlers“ einschleusen. Dieser hat gezwungene Kontakte zur russischen Mafia, während Reacher selbst noch eine blutige Rechnung aus vergangenen Zeiten zu begleichen hat.
Die dritte Season beruht auf Lee Child siebten Band „Der Janusmann“ und ist im Bundessatt Maine überwiegend angesiedelt. Neues liefert die dritte Staffel leider nicht ab, Sie konzentriert sich vollkommen auf die Fähigkeiten seines Hauptdarstellers und die beliebten Elemente aus den Vorgänger-Staffeln.
Eine wendungsreiche Geschichte, die simple gestrickt ist, weder Spannung noch Tiefgang generiert. Sie ist dermaßen vorhersehbar gestaltet, dass der Zuschauer bestens seine Gedanken ad Acta legen kann. Der Fokus geht klar Richtung Action-Momente, die reichlich vorkommen und abwechslungsreich in Szene gesetzt sind.
Wie bereits gefühlt Tradition, stehen „Reacher“ wieder einige Sidekicks zur Seite, die zwar nicht viel hergeben, aber von den jeweiligen Darsteller akzeptabel verkörpert werden. Was weniger gut funktioniert ist diesmal der Humor. Der wirkt phasenweise klumpig, schlecht getimt und eher unfreiwillig lustig. Zumindest passt wieder einmal das Frotzeln von "Reacher" gegenüber den Guten und Bösen.
Die zweite Season hat es schon angedeutet, aber mit der dritten Staffel verkommt „Reacher“ endgültig zur Serie vom Reisbrett. Das, was man erwartet, liefert die Staffel ordentlich ab, ohne jeglichen Anspruch auf mehr!
Die Legendären 80er...Ein Jahrzehnt das nicht nur unsterbliche Klassiker hervorgebracht hat, sondern ebenfalls eine Flut an Trashigen-Sondermüll sein eigen nennen kann...
Daher spielend meine Top 20 der Bullshit Filme aus den 80ern :)
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Die Blaue Lagune (1980)
Missing in Action 2 – Die Rückkehr (1985)
Supermann IV – Die Welt am Abgrund (1988)
Der weiße Hai 4 – Die Abrechnung (1987)
Grease 2 (1982)
Die Munchies - Sexmonster aus dem All (1987)
Halloween III (1983)
King Kong lebt (1986)
Oz – Eine fantastische Welt (1985)
Rambo III (1988)
Die Fliege 2 (1989)
Who´s That Girl (1987)
Flashdance (1983)
Xtro - Nicht alle Außerirdischen sind freundlich (1983)
Red Sonja (1985)
Missing in Action 2 – Die Rückkehr (1985)
Der kleine Lord (1982)
Momo (1986)
Watchers - Gnadenlos gejagt (1988)
Karate Kid 3 - Die letzte Entscheidung (1989)
Addo's Filmkritik #774
Der Grieche Yorgos Lanthimos gehört zweifelsohne zu den begnadetsten Filmemachern der vergangenen Dekade. Mit seinem vier-fach Oscar prämierten „Poor Things“, wirft er uns ein exzentrisch, sexualisierte feministische Frankenstein-Version vor, mit dem der Regisseur endgültig im Mainstream angekommen scheint?!
Nicht wirklich, den Lanthimos bleibt sich seinen Grotesken-Stil weitestgehend treu…Sperriges Geschichtenerzählen, die uns in eine schrullige Welt eintauchen lässt, vollgespickt mit neurotischen Figuren, die sich durch ein Gefühlschaos bis zur wuchtigen Pointen wuselt… Dennoch unterscheidet sich „Poor Things“ grundsätzlich von seinen anderen Werken. Nicht nur seine farbenfrohe Pracht ist da zu nennen, sondern vielmehr der unerschütterlich Lebens bejahende Charakter, denn er trotzt aller Widerstände in sich trägt.
Dieser Charakter hört auf den Namen „BELLA BAXTER“ – die von der mit dem Oscar (völlig zu Recht!) ausgezeichnete Emma Stone brillant verkörpert wird. Auf unnachahmliche Weise begleiten wir Ihre feministische Reise, die voller Lebenshunger und Wissensdrang steckt. Vom infantilen kindlichen Verhalten, schamlosen Offenbarung bis hin zur gebildeten, selbstbewusste, für sich stehenden Dame. Der groteske Weg zur Emanzipation, ist selbstverständlich gesäumt voll zynischer Erfahrungen, mit dem männlichen Geschlecht. Nicht nur die ekstatischen sexuellen Vorzügen, sondern auch Chauvinismus, Misogynie und weitere toxisches Männlichkeitsmerkmale werden auf schamlos infantile Art demaskiert. Dabei bleibt Emma Stones Fantasie-Charakter „Bella“ immer glaubwürdig und unterhält mit Ihrem Freiheitsdrang ungemein.
Die eigenwillige Geschichte ist das eine, aber beim visuellen hat sich Lanthimos inklusive Team nochmals selbst übertroffen. Der Film sieht größtenteils wie ein hochwertiger 50er-Jahre Abenteuerfilm aus, der mit einer sonderbaren künstlerischer Note versehen ist. Die Riesengroßen Handgemachte Sets sind beindruckend gestalten und ergänze sich hervorragend mit der fantastischen Kamera von Robbie Ryan. Die Wandelnde psychodelische Farbkombinationen, die ausgefallenen Kostüme, die kitschigen Miniaturen, die portugiesische Lebenslust, der verzerrte Score von Jerskin Fendrix, die Bullaugen Optik und die skurrile Darbietung des restlichen Cast. Audiovisuell ist das eine enorme Wucht, die man nicht alle Tage im Kino bestaunen kann, sicherlich leichter Stoff ist das nicht, vor allem als Mann erlebt man auf schamlose Weise eine Demaskierung.
Fazit:
Absonderlich faszinierendes Frankenstein-Gehopse, dass seine Feministische Note mit bunter Wucht dem Zuschauer entgegenschlägt. Wie bereits in seinen Vorgängern Filme, fordert Lanthimos viel vom Zuschauer ab, wenn man sich jedoch drauf ein lässt, erhält man Zugang zu einem abstrakten Meisterstück der Kinogeschichte!
Addo's Filmkritik #773
In seiner absoluten Prime widmete sich Regisseur Alan Parker („Angel Heart“) mit „Mississippi Burning“ (7-Oscar Nominierungen!) dem Krebsgeschwür der amerikanischen Gesellschaft, dem tief verwurzelten Rassismus!
Die Basis für das Thriller-Drama beruht auf wahren Begebenheiten, die sich im Jahre 1964 im ländlich sumpfigen Bundesstaat Mississippi ereignet haben. Drei junge Bürgerrechtsaktivisten fielen Mitgliedern vom Ku-Klux-Klan zum Opfer, was mächtig Staub & Fragen aufwirbelte…
Der Film schildert die Suche bzw. die Ermittlungsarbeit der Behörden, diese müssen sich jedoch auf der Suche nach der Wahrheit, zunehmend gegen Vorurteile, rassistische Ideologien und den tief verwurzelten Hass erwehren. Im Zentrum stehen zwei FBI-Ermittler, die unterschiedlichen nicht sein könnten.
Gene Hackman mimt den volksnahen rauen Agenten Rupert Anderson. Während der aufsträubende Willem Dafoe, den gesetztreuen progressiven Agenten „Alan Ward“ spielt. Nicht nur der Fall und die krankhafte Ideologie dahinter weckt in den Männer die Wut, sondern auch die unterschiedlichen Herangehensweise beider ist konfliktreich. Im Schatten der Rechtsstaatlichkeit, die an Ihre Grenzen stößt und dem Drang nach Gerechtigkeit, spielt der Film zugleich gekonnt mit der Moral.
Das entscheidende ist wie Alan Parker diese überkochende Gemengen Lage in Szene setzt. Der deutsche Zusatztitel „Die Wurzel des Hasses“ bringt es perfekt auf den Punkt, den Parker ergründet mit Hilfe des Thriller-Konstrukt, die rassistischen Hintergründe der Tat. Im Einklang mit der Oscar prämierten Kamera Arbeit von Peter Biziou („The Truman Show“), erzielt er dadurch eine dringliche Glaubwürdigkeit, die in einigen Bedrückenden Momenten mündet.
Fantastisch bebilderter zynischer Anti-Rassismus-Streifen mit historischen Ansatz. Brillant verkörpert durch sein Hauptdarsteller-Duo, setzt Regisseur Alan Parker eine ungemütlich Atmosphärische Thriller-Dichte und versucht sich in spannender Manier an menschlichen Lösungsansätzen beim Thema Rassismus!