AddoMoody - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+37 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens144 Vormerkungen
-
One Battle After Another119 Vormerkungen
-
Bring Her Back95 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch82 Vormerkungen
-
Caught Stealing61 Vormerkungen
Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #873
…Der sture verwitwete Matt, der eine Werkstatt für Oldtimer betreibt, staunt nicht schlecht, als seine entfremdete Tochter Riley mit Ihren Kids bei Ihm wieder einzieht. Das Leben aller Beteiligten wird auf den Kopf gestellt…Zeit für Aufarbeitung und tiefgreifende Veränderungen…
„Hör mal wer da Hämmert“ vermischt sich mit „Two Broke Girls“…
Der Heimwerker-King Tim Allen und die freche Kat Jennings machen als Vater-Tochter-Gespann keine schlechte Figur, da beide Ihre gewohnten Komödie-Stärken abspulen. Als wäre das nicht schon 90er/2000er Sitcom-Nostalgie pur ist, wird die Besetzungsliste noch durch Sean Williams Scott aka „Stifler“ & Jenna Elfmann („Dharma & Gregg“) prominent erweitert. Abgehandelt wird in der Sitcom neckischen Familienproblemen, Liebelein, Generationskonflikten und der Arbeit in der Werkstatt.
Die Serie ist überwiegend ein Tim Allen-Vehikel, der nach seiner Tool Time Sendung und dem Outdoorgeschäft aus „Last Man Standing“, nun eine Werkstatt leitet, was eine Art Kombination aus seinen beiden Vorzeige Serien ist. Und wieder spielt er einen konservativen Vorstädter mit großen Herz und Problemen mit liberalen Leben. Wer mit all den genannten Serie seinen Spaß hat, der wird hier gut aufgehoben sein.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Disney-Sitcom keine innovativen Bäumen ausreißt, sondern eine klassische 90s-Sitcom ist, nur eben in zeitgemäßer Gestalt & der Addition nostalgischer Darstellern!
Addo's Filmkritik #872
In „The Amateur“ verkörpert Oscarpreisträger Rami Malek den CIA-Analysten Charlie Heller, der zwar äußerst begabt ist, aber auch ein ziemliches Weichei. Das ändert sich, als seine geliebte Frau bei einem Terroranschlag in London ums Leben kommt. Er schwört Rache, die Ihm seine Arbeitsgeber verwehren, so nimmt er sich die Sache selbst an…
Die Racheprämisse kommt frisch und unverbraucht daher…
Die Regie platziert einen stimmigen Aufbau, der souverän in den spannenden Mittelteil gleitet, wobei dem letzten Drittel der inszenatorische Mut abgeht. Das Stimmungsbild erinnert an klassische Agentenfilm, aber eben im hochwertigen modernen Gewand. Problematisch wird es dazwischen bei den Handlungsabläufen seines Hauptcharakters, das teils sprunghaft oder nicht besonders sinnvoll erscheinen. Das gleichen zumindest die fein säuberlich ausgewählten und inszenierten Action-Parts aus.
An der Idee, an der Umsetzung, sowie an den hochkarätigen Nebendarstellern (Rachel Brosnahan, Laurence Fishburne, Jon Bernthal, Caitríona Balfe, Holt McCallany) gibt es nichts zu meckern.
Dennoch bleibt der Film im Gesamten zu distanziert. Obwohl Rami Malek eine guten Job abliefert, liegt es an seinem introvertiert geschriebenen Charakter, dass der Film nicht mehr abwirft. Dem Film fehlt es an ENERGIE und der Drive vom Anfang ist schnell passe. Nichtsdestotrotz mal ein Anders gelagerter Rache-Thriller!
Addo's Filmkritik #871
In der Netflix-Mini-Serie „Four Seasons“ folgen wir drei seid Ewigkeiten befreundeten Paaren, die sich vierteljährlich zum gemeinsamen Urlaub verabreden und dort jedes Mal Ihre wabernden Beziehungs-Problemchen eskalieren.
Dabei ist dies die Serienadaption von dem Alan Alda-Film „Vier Jahreszeiten“ aus dem Jahr 1981, der unteranderem von der Comedy-Spezialistin Tina Frey mit verfasst wurde. Mit Steve Carrel, Colman Domingo, Will Forte & eben Tina Frey sind die Rollen mit lauter Comedians besetzt, die aber die Fähigkeiten mitbringen dramaturgisch zu glänzen. Aufgrund der Beziehungs-Twist und welche Fragen hier aufgeworfen werden, schwankt die Serie zwischen Situationskomik, dialoglastig Szenarien und Dramedy umher.
Durch die klasse Darsteller ist das prima verkörpert, über die acht Folgen, die an unterschiedlichen Urlaubsgebieten, zu unterschiedlichen Jahreszeiten sich abspielen, entwickelt das Ensemble eine glaubhafte Freundschaftliche Bindung zueinander. Das köchelt aber nur auf Oberflächlicher Sparflamme, der Tiefgang bei den Figuren bleibt aus und somit fehlt die spanende Bindung für den Zuschauer. Der Humor hätte hier in die Bresche springen können, wirkt aber, trotzt dem Talent der Darsteller, wenig zwingend.
Zwar hat die Serie keine Macken und ist grundsolide in allen Belangen, aber trotzt der talentierter Besetzung, fehlt ihr das Gewisse etwas!
Addo's Filmkritik #870
…Im Yosemite-Nationalpark wird die Leiche einer Frau gefunden. Der mysteriöse Todesfall wirft Fragen, da die Identität ungeklärt ist und die Park-Behörden unter öffentlichen Druck stehen. Ein Einzelgängerisch Park-Ranger und eine frisch zugezogen Großstadt Polizistin gehen dem Fall auf die Spur...
„Untamed“ ist ein weitere Eintrag im großen Repertoire von Netflix-Thriller Serien und setzt inszenatorisch genau beim Bekannten an. Der Fall wird durch die Ermittlungsarbeiten, wechselhaften Rätseln und den persönliche Schicksale der Hauptcharaktere auf die übliche Weise verwoben. Ein innovativ Preis wird die Serie dafür 100% nicht erhalten, dafür ist für Krimi/Thriller-Cracks der Fall & die spätere Auflösung viel zu gewöhnlich geraten. Besonders der Nebenplot mit der traumatischen Vergangenheit des Park-Rangers ist mitunter eine zähe Angelegenheit.
Aber die 6-teilige Mini-Serie entwickelt seinen Reiz durch die prächtige Kulisse des Yosemite-Nationalparks. Wenn die beiden Ermitteln, hauptsächlich zu Pferd, den Spuren in den geheimnisvollen Wäldern nachgehen, dann bricht die Serie aus Ihren auferlegten Genre-Fängen aus. Was deutlich mehr Raum hätte, einnehmen könne, waren die punktuellen Natives-Mythologie Momente, die vornehmlich durch die Dialoge gesetzt werden. Besonders erfreulich für mich war es, Hauptdarsteller Eric Bana („Hulk“, „München“) seit langer Zeit mal wieder in einer anspruchsvollen Rolle performen zu sehen. Dies gilt auch für die restliche stark aufspielende Darstellertruppe, in der „Jurassic Park“-Hero Sam Neil eine tragende Nebenrolle innehat.
Die grandiose Kulisse des Yosemite-Nationalparks und wie diese in das Thriller-Konzept eingefügt wird, gefällt ungemein.
Allerdings kann der „Jane Doe“-Mystery-Fall qualitativ nicht mithalten. Bis auf die spektakuläre erste Folge, ist Sie meilenweit hervorsehbar und wird durch die schablonenhafte Traumabewältigung der Hauptfigur zersetzt!
Addo's Filmkritik #869
Der mittlerweile sechste Kinofilm (!) des Sony's Spider-Man Universe bildet auch endlich den Abschluss des verunglückten Versuchs ein nachhaltiges Universum zu erschaffen. Diesmal darf sich Aaron Taylor-Johnson als populärer Spiderman-Bösewicht KRAVEN versuchen, der in den Comics als weltbester Jäger gilt & übermenschliche Fähigkeiten sein Eigen nennt.
Nach dem ersten Teil von Venom, ist dies der einzige Film der Reihe, der in Teilen unterhalten kann. „Kraven“ bekommt hier die klassische Superhelden Origin Story spendiert, die sich eng mit dem russischen Familienursprung beschäftigt.
Was der Film deutlich besser hinbekommt als seine Vorgänger, ist die Darstellung von „Kravens“ Fähigkeiten, in der Taylor-Johnson seine körperlichen Vorzüge zur Schau stellen kann. Auch nicht zu vernachlässigen, was die „Venom“ Filme nicht gebacken gekriegt haben, ist der blutige inszenierte Härtegrad, der einfach bestens zum Charakter passt.
Die Verbindung zu Spiderman ist auch hier wieder nicht zu erkennen. Nach einen interessanten Start verkommt er schnell zu einem brutalen 08/15 Anti-Superhelden-Stück, der bekannte Comic-Film-Klischees repetitiv durchkaut. Richtig uncool, ist die CGI-Darstellung der Tierwelt, was befremdlich wirkt und ebenso das mehr vorm Greenscreen gedreht wurde als in der echten Natur. Negativer Höhepunkt…Russel Crowe als Kravens-Vater, mit grässlichen russischen Akzent und einer lustlosen Lowlight-Performance.
„Kraven“ zeigt nochmals deutlich, woran es am Sony's Spider-Man Universe mangelt. Es fehlt schlichtgesagt die Teilnahme von SPIDERMAN selbst, den jeder der Bösewichten ist auf den beliebten Wand Krabbler abgestimmt. Allein auf weiter Flur, halten die Figuren ihre Eigenständigkeit nicht aufrecht, da bringt es auch nichts Sie zu sympathischen Anti-Helden umzuschreiben!
Addo's Filmkritik #868
Mit „Venom“ und „Morbius“ konnte Sony keine Argumente für sein Spider-Man Universe sammeln. Dennoch führte Sony seine Weg weiter fort, solange natürlich die Kasse stimmt. Mit „Madame Web“ erhielt die erste weibliche Schurkin ihren eigenen Film, ein großes Wagnis, da die Figur in den Comics schon immer eher ein Side-Charakter war.
So schlüpft nun Dakota Johnson in die Rolle der Cassandra Webb aka Madame Web, die über Hellseherische Fähigkeiten verfügt und weitere Spinnendamen damit anzieht. Zusammen müssen Sie sich einer großer Bedrohung stellen…
„Verrückte Dinge passieren und ich hab keine Ahnung, warum“
Dieses Zitat der Hauptfigur trifft hier exakt den Punkt. Mystisch, Futuristisch und Action lastigen geht es hier zur Sachen und ist zugleich ein Team-Up (u.a. Sidney Sweeney), das erstmal im Sony-Spidey-Universum Bezugspunkte zu anderen Universen herstellt. Inhaltlich war es das schon, da durch die verschieden Stile nichts greifbar ist und der Film langatmig seinen nichtsnutzigen Prämisse regelrecht hin stümpert. Die Darsteller wirken in dem Chaos verloren, insbesondere wenn die wenig gelungen & überladenen Effekte jegliche Immersion vermissen lassen.
Hätte was werden können, wenn man vorab eine Vision und Ambitionen gehabt hätte. Die Figur der Madame Web funktioniert ohne Spiderman überhaupt nicht.
So bleibt ein zum Wegrennen austauschbarer Superhelden-Abklatsch zurück, der mehr mit seiner schamlosen Produktplatzierung auffällt, als zu einem Mindestmaß zu unterhalten!
Addo's Filmkritik #867
Aller guten Dinge sind drei, heißt es so schön, aber definitiv nicht bei „Venom: Last Dance“….
Zum dritten Mal schlüpft Tom Hardy in die Rolle des außerirdischen Symbionten, diesmal muss er sich gegen Knull, dem absoluten Schöpfer der Symbionten auseinandersetzen…Allerdings ist dies eine Mogelpackung, den viel mehr muss sich unser Antiheld gegen die Schergen des Ober-Bösewichtes beweisen.
Die Macher schicken hierfür Tom Hardy/VENOM auf einen schrägen Road-Trip, wo nochmal alle Unzulänglichkeiten aus den vorangegangen Teile als eine Art Best-Of-Veranstaltung zelebriert werden. Die Luft ist hier deutlich raus, da ein Tom Hardy hier auch keine Lust mehr versprüht. Er kämpft sich spürbar durch das indiskutable Skript, das mit ständig wechselnder Tonalität wild umherspringt und die namhaften Nebendarsteller erst gar zur Geltung kommen.
Ambitionen, wer braucht das schon…“Venom: The Last Dance“ gibt sich vollkommen dem Klamauk hin. Zumindest wissen alle Beteiligten in welchem Schrotthaufen Sie mitspielen, auch wenn es dies nicht besser macht!
Addo's Filmkritik #866
Der erste Teil konnte an den Kinokassen überzeugen, obwohl der Film das Potenzial der Figur „VENOM“ voll gegen die Wand gefahren hat. Bei der logischen Fortsetzung übernahm Andy Serkis die Regie, das Budget wurde erhöht und mit dem vorab in den End-Crédit-Szene angekündigten Woody Harrelson als ikonischer Erzfeind „CARNAGE“, bekommt Tom Hardy einen bedrohlichen Gegner auf Augenhöhe entgegengestellt.
Trotz der neuen Kreativen Ausrichtung wurde aus den Fehlern aus dem ersten Teil nicht gelernt. Es ist die gleiche wirre Abfolge, nur in größerem Maßstab. Wer einen Comic-Relief hier sucht, der wird abermals enttäuscht werden, es ist ein kreativloser Superhelden-Streifen, der mit austauschbarer Action und schlecht geschriebenen Humor aufwartet. Die Hoffnung das Andy Serkis mit seinem schwarzhumorigen Mindset hier was Cooles raushaut, erfüllt sich leider nicht.
Auch Tom Hardy und Woody Harrelson wirken hier größernteils ratlos in Ihrem Spiel und verfehlen jeglichen Wirkung. Anders als im ersten Teil, gerät der Film mit der Zeit zur nervigen Veranstaltung, da hier der schrille Sound, das hektische CGI-Gewitter und das abermalige Story-Wirrwarr das Sehvergnügen gehörig attackiert!
Ein Satz mit X das war wohl nichts!
Addo's Filmkritik #865
Sony der Rechteinhaber des Spiderman-Universum ging mit Marvel einen Deal ein, der den Wand Krabbler in das MCU spülte und logischerweise sahnte dieser mit drei eigenständigen Abenteuer & mehreren Gastauftritten bei anderen Marvel-Helden mächtig ab. Sony wollte selbstredend ein Stück vom Kuchen abhaben und formte in Rekordzeit sein eigenes Film-Universum.
Das „Sony Spider-Man Universe“ (kurz „SSU“) war geboren, dass sich vornehmlich den Schurken der Spiderman-Welt widmet, ohne dass die Spinne auftritt. Als Startschuss suchte man sich niemand geringeres als einen der beliebtesten, stärksten und brutalsten Schurken aus…Den außerirdischen parasitären-Symbionten VENOM, dessen Background stark mit dem des Reporters Eddie Brook verknüpft ist.
Der Coup daran…Für die Titelrolle konnte TOM HARDY gewonnen werden, der mit seinem brummigen Art der Bromance zwischen Eddie und dem Symbionten genau die richtige Chemie einflößt.
Unter der Regie von „Zombieland“-Macher Ruben Fleischer bleibt der restliche Film erschreckend sprunghaft. Das Skript schwankt mit seiner Tonalität umher & schafft es nicht seiner Schlaffen Story einen roten Pfaden zu verpassen. Wir haben einen Einführung, ein durchgehetzten Mittelmittel, der ruckartig zum Finale springt. Seine erzählerischen Unzulänglichkeiten versucht er in einem Wirrwarr von hektischen CGI-Action-Sequenzen zu verdecken.
Tom Hardy in absoluter Spiellaune, der Rest ist kreativer Downgrade. Am meiste schmerzt es, dass die bedrohliche Comicvorlage zu einem sympathischen Anti-Held mutiert. Der Ansatz aus dem Comics, einen Buddy-Body-Horror-Action-Streifen abzuliefern, wird aufgrund der niedrigen Altersfreigabe (12) gar nicht erst verfolgt!
Addo's Filmkritik #864
Drachen-Fantasy-Formate fristeten früher eher ein Schattendasein im Kino, sind jedoch heutzutage in der filmischen Welt nicht mehr wegzudenken. Serie wie „Game of Thrones“ oder Kinofilme wie „The Hobbit“ oder „Drachen zähmen leicht gemacht“ steigerten die Popularität des frühere Fantasy-Sub-Genre enorm. Noch bevor Drachen-Action Mainstream tauglich wurde, gab es Werke wie „Dragonheart“ oder „Elliott der Drache“ und eine Ausnahme die 2002 in die Kino’s kam und bis heute immer noch unter der Sparte Geheimtipp läuft.
Die Rede ist von „Herrschaft des Feuers“ (OT „Reign of Fire“), ein Fantasy-Actioner aus der zweiten Reihe, der eine simple Prämisse verfolgt… Christian Bale, Matthew McConaughey & Gerard Butler kämpfen in einer postapokalyptische Welt, gegen eine übermächtigen Drachen Armee, die nahezu die gesamte Zivilisation ausgelöscht haben...
Sicherlich der Film hat seine Macken, wie die wackelige Drachen-Mythologie, das massig verschwendetes Potenzial beim World Building & das unfreiwillig witzige Finale. Dem zum Trotzt hat der Film ein unglaublichen Drive, so dass immer Dampf im Kessel herrscht und der Film keine Flauten hat. Das vorhandene Budget wird auf kreativerweise komplett ausgenutzt, wo speziell das Drachen-Design voll überzeugt.
Was ich schon immer cool fand, wenn ein trashiger Genre-Film, mit großartigen Schauspielern aufwartet. Gerade dieses filmisches Exemplar spielt diese Formel vollends aus. Mit den Oscarpreisträgern Bale/ McConaughey und Publikumsliebling Gerard Butler sind hier spätere Weltstars am Werk, die dem Drachen-Reißer die entscheidende Portion Coolness, Ernsthaftigkeit und Spannung verleiht.
Cooler Drachen-Trash, den man seine Defizite gerne verzeiht, weil er durch cleveren Effekteinsatz und den Charisma seiner namhaften Darsteller feurig unterhält!
Addo's Filmkritik #863
Konklave (Begriffserklärung)…“Ein Konklave ist die Versammlung der Kardinäle der römisch-katholischen Kirche, die zur Wahl eines neuen Papstes zusammentritt. Es ist ein streng abgeschlossener Raum, meist die Sixtinische Kapelle im Vatikan, wo die Kardinäle unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Wahl treffen…“
Aus diesem historischen Prozedere schrieb Autor Robert Harris den gleichnamigen fiktionalen Bestseller-Roman. Darin spinnt er aus dem Ableben und der Wahl zum neuen PONTIFEX MAXIMUS, ein intrigantes Machtspiel unter den Kardinälen. Der in Deutschland geboren Regisseur Edward Berger der sich mit „Im Westen nichts Neues“ vorab einen Namen im Filmgeschäft gemacht hat, widmete sich der anspruchsvollen Beststeller-Verfilmung. Unterstützung bekam er dabei von Drehbuchautor Peter Straughan („Dame, König, As, Spion“), der schlussendlich für seine Arbeit den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhielt.
Wie man bereits heraushört, ist „Konklave“ ein Kammerartiger-Thriller, der sich in den heiligen Räumen des Vatikan abspielt. Dafür braucht es auch Darsteller die als Kardinäle glaubhaft erscheinen. Mit Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow und dem stimmigen internationalen Cast wurden die richtigen Kandidaten gewählt. Die erhabenen Darsteller, das Setting des Vatikans & der Einblick in das päpstliche Prozedere sind zweifellos die Vorzüge des Filmes. Allein das macht Freude zu beobachten.
Allerdings lässt er als Thriller sehr viel liegen, da er seinem Spannungsbogen nie richtig spannen kann. Das Etablieren der unterschiedlichen ausgerichteten Kardinäle und wie das die Gruppendynamik beeinflusst, hat was von Schubladendenken. Als fiktionales Thriller-Geflecht, nimmt er sich dazu die Freiheit, übertrieben Effekthascherei zu betreiben. Auch die immer wieder aufkeimenden Fragen der Integrität und der Ausübung der Religion, bleibt relativ oberflächlich.
„Konklave“ besticht mit sehenswerten Schauspiel, einem spannenden Setting & einer meisterhaften Optik. Aber die lasche Thriller-Komponente und der fehlende Tiefgang verhindern deutlich mehr!
Addo's Filmkritik #862
I keep a close watch on this heart of mine
I keep my eyes wide open all the time
I keep the ends out for the tie that binds
Because you're mine, I walk the line….
James Mangold inszenierte 2006 mit „Walk the Line“ ein stimmiges Music-Biopic über die amerikanische Country-Ikone und den MAN IN BLACK – „JOHNNY CASH“…Wenn man genau hinschaut, ist es auch ein Biopic über seine geliebte Frau & Country-Star June Carter und wie beide über einen Zeitraum von einem Jahrzehnt zueinander finden, im Kontext Ihrer jeweiligen Musik-Karrieren.
Mit Joaquin Phoenix (Oscar-Nominierung) & Reese Whiterspoon (Oscar!) fiel die Wahl auf zwei aufkommende Darsteller, die den Originalen zwar überhaupt nicht ähneln, aber eben von den Originalen selbst, kurz vor Ihrem Ableben als würdig abgesegnet worden sind. Die große Verantwortung, die damit eingeht, meistern die beiden exzellent. Sie singen und spielen nicht nur die Musikstücke selbst, sondern hauchen den realen Figuren leben und eine große Portion Leidenschaft ein, bleiben dabei unglaublich nahbar für uns Zuschauer.
Regisseur James Mangold, schafft es zusätzlich den Kontext der Musik durchweg zu bewahren. Seine Inszenierung im Einklang mit dem starken Drehbuch, trifft volltrefflich die emotionale Töne und entführt uns in eine wunderbar authentisch eingefangen Sixties Welt. Der rote Pfaden ist dabei die Beziehung zwischen den Hauptfiguren, wahrend Ihrer Höhen und Tiefen Ihres Privatlebens und der schlauchenden Karriere im Rampenlicht. Das entscheidende dabei, ist die knisternde Anziehungskraft zwischen den beiden, wobei das nicht beschönigt wird und die Opfer dahinter kritisch aufgezeigt werden.
Fazit:
Kraftvoll inszeniertes Musik-Biopic, das auch nicht Musik-Fans emotional abholt…Die brillanten Phoenix & Whiterspoon erwecken Johnny Cash & June Carter zum Leben…Sie brillieren darstellerisch und musikalisch in einer feinfühlig turbulenten Charakter-Love-Music-Story!
Uff….sehr coole Idee für ne Top-Liste, aber meine Güte war des schwer Filme in das „Guilty Pleasure“ Konstrukt einzuordnen. Daher habe ich Filme genommen, die mit einer Crazy Story daherkommen oder aus Ihren Schwächen unterhaltsame Stärken formen. Dazu natürlich Filme die durchschnittlich bis schlecht besprochen wurden, aber mir immer was gegeben haben 😊
Tremors – Im Land der Raketenwürmer (1990)
Bill & Ted’s verrückte Reise in die Zukunft (1991)
Die Herrschaft des Feuers (2002)
Nix zu Verlieren (1997)
Bodycheck (1986)
Kings of Rock – Tenacious D (2007)
L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn (1985)
Mars Attacks (1996)
The Faculty (1998)
Wayne’s World 1 + 2 (1991/1993)
Honorable Mentions:
Wer ist Harry Crumb? (1989)
Shang High-Noon (2000)
Die Glücksjäger (1989)
Masters Of The Universe (1987)
Evolution (2001)
Death Note (2017)
Pacific Rim (2013)
Anaconda (1997)
Orca – Der Killerwal (1977)
Addo's Filmkritik #861
In „Old Guy“ verkörpert Christoph Waltz einen alternden Superkiller, dessen Zeit vorbeischeint. Widerwillig nimmt er einen neue Aufgabe an. Einen talentierten Jüngling das Handwerker beibringen, was beide vermasseln und von nun auf der Abschussliste ihre Auftraggeber stehen…
Eine turbulenten Action-Komödie das im Killer-Metier angesiedelt ist und sich munter bei bekannten Vorbildern bedient. Durchweg schwingt hier ein Deja-Vu mit, da hier ein Killer-Klischee nachdem anderen verarbeitet wird. Des Weiteren spielt der Mentor/Schüler die allseits bekannte Prämisse durch, die man bereits 1000-mal in Buddy-Movies erblickt hat.
Dabei machen Christoph Waltz und Cooper Hoffmann, Sohn von Hollywood Legende Philip Seymour-Hofmann, als ungleiches Killerpaar, das sich ständig kabelt durchaus Freude. Aber die beiden Darsteller erhalten von der kreativlosen Regie und dem blassen Drehbuch keine Unterstützung.
Dem Humor fehlen die Pointen und die Action ist langweilig, das führt zu einer antriebslosen Action-Komödie, der es an Tempo, Ideen und Highlights fehlen, da könne die bestens gelaunten Christoph Waltz und Cooper Hoffmann wenig dagegen ausrichten!
Addo's Filmkritik #860
BOB DYLAN ist zweifellos einer der einflussreichsten Singer/Songwriter in der Musik-Geschichte, da ist es folgerichtig das in Zeiten von Music-Biopics eine ambitionierte filmische Adaption folgt. Verantwortlich für „Like a Complete Unknown“ ist hier James Mangold, der bereits mit dem Johnny Cash Verfilmungen „Walk the Line“ ein Brett abgeliefert hatte. In die Rolle des legendären Folk-Sängers schlüpft Timothée Chalamet, was aussagt, dass wir die Anfangszeit von Dylan behandeln.
Der Zeitraum, den der Film umfasst sind die Jahre 1961-1965, in der Dylan quasi aus dem Nichts auf der Bildfläche erschien und die damalige Musikwelt mit seinem Folk-Sound auf den Kopf stellte. Der Konflikt der sich wie ein roter Pfaden durch den Film zieht, ist die Suche nach der eigenen Identität in einer anonyme Welt. Hierfür ändert Dylan seinen Stil, von akustischen Folk-Sound, zum elektrischen Gitarrensound, was damals in der Folkszene
Anfangs hatte ich meine Zweifel, aber Chalamet liefert eine starke Version von Bob Dylan ab, sowohl musikalisch als auch den eigenbrötlerischeren Charakter Dylans fängt er bestens ein. Unterstützung bekommt er von Edward Norton, als seinen herzensguten Mentor „Bob Seger“, Monica Barbaro mit einer klasse Darstellung der Folk-Ikone „Joan Baez“ und „Narcos-Star“ Boyd Holbrook als lebhafte Version von Johnny Cash. Ebenso herausstechend ist die atmosphärische Dichte, die durch das bestens getroffen 60er-Retro-Design, dem Spielen von Lichteffekten und Dylan’s rebellischer Musik, ein introvertiertes Gefühl vermittelt.
Frei von Schwächen ist der Film jedoch nicht, der durchweg diese Kleinigkeiten mitschleppt. Der zentrale Konflikt ist nicht packend genug, die Liebesbeziehungen des Künstlers werden zu schnell abgehandelt und wer denkt das hier intime Einblicke in den Charakter gewährt werden, der wird enttäuscht zurückgelassen. Wer das sucht, ist bei dem 2007er Film „I’m Not There“ besser aufgehoben, der deutlich aussagekräftiger ist.
Mangold kommt zwar nicht an sein kraftvolles „Walk the Line“ heran, ist dennoch eines der stärksten Music-Biopic‘s der letzten Jahre, weil er das Lebensgefühl der anfänglichen 60er prächtig einfängt.
Jedoch mehr klasse inszenierter Konzertfilm als aussagekräftige Biografie, über einen eigenwilligen Künstlers, der schwer zu greifen ist!
Addo's Filmkritik #859
…In einem Wohngebäude in Hamburg, müssen die Anwohner zu Ihrem Entsetzen feststellen, dass Sie eingemauert sind und der Kontakt zur Außenwelt völlig zusammengebrochen ist. Um der Situation zu entkommen, müssen die Einwohner das Mysterium um die futuristische Ziegelmauer lösen…
Die deutsche Netflix-Produktion kommt als waschechtes Genre-Kino daher, für die sich Regisseur Philip Koch verantwortlich zeichnete und dieser vergangenes Jahr bereits mit „60 Minuten“ einen soliden Genre-Film ablieferte.
„Brick“ ist solide inszeniert und mit namhaften deutschen Darstellern (Matthias Schweighöfer, Murathan Muslu, Frederick Lau) besetzt. Ein gewisses Mystery-Potenzial ist zweifelslos vorhanden und die Möglichkeit, wohin sich die Story entwickeln kann, ist vielschichtig.
Das Ergebnis was daraus gemacht wurde, ist Ernüchterung pur. Der Film schafft es zu keinem Moment eine Intensität aufzubauen, die ein Mystery-Kammerspiel eben zwingend verlangt. Anstatt in Richtung Horror, Thriller oder Gesellschaftskritik zu kippen, wird uns seelenloses Beziehungs-Drama aufgetischt. Das geht so weit, das permanent das Pacing irreparable gestört wird. Das wird zusätzlich noch mit massig austauschbaren Klischees angereichert, die aus wesentlich besseren Filmen abgekupfert wurde.
Zu Guter Letzt enttäuschen auch fast alle Darsteller (Besonders Schweighöfer & Lebensgefährtin Ruby O. Fee), die offensichtlich mit dem Genre-Ansatz überfordert sind.
Keine schlechte Idee, mit reichlich Potenzial…
Letztendlich enttäuschend seelenloser über dramatisierter Genre-Content Made in Germany!
Addo's Filmkritik #858
„Delirious“ im deutschen Sprachraum eher bekannt als „Des Wahnsinns fette Beute“ oder dem gängigen Mainstream-Titel hierzulande „Jack allein im Serienwahn“, kommt mit einer unkonventionellen Komödie-Prämisse daher…
Komödie-Legende John Candy verkörpert einen Fernsehautor, der sich eines Tages in seiner eigenen supererfolgreichen Seifenoper wieder findet. Zu seinem Schreck auch mit den dramatischen Intrigen, den Liebelein und dubiosen Figuren. Der Clou an der Sache, der Autor kann die Geschichte zu seinen Zwecken umschreiben….
Der Film ist eine satirische Parodie auf die amerikanische Seifenopern der 80er Jahre, wo „Dallas“ und „Denver-Clan“ zu den bekanntesten Vertretern gehörten. Man übernimmt auch diesen hochwertige körnigen TV-Look & die verspielten Settings dieser Dekade.
Die Darstellercrew, die überwiegend aus TV-Stars (u.a. David „Sledge Hammer“ Rasche & Emma Samms aus Denver-Clan!) besteht, agiert dementsprechend stark über emotionalisiert, ein bekanntes Element von Soaps. Dazu durchbricht der Film die dritte Wand und spielt kauzig mit mehreren Erzählebenen.
Die richtige Burner-Komödie ist daraus zwar nicht geworden, hierzu fehlen die großen Schenkelklopfer, aber das stilvolle Verarschen von dem Soap-Formaten hat viele clevere Einfälle zu bieten.
Dennoch gebührt der Applaus am Ende John Candy, der mit seinem voluminösen Talent den Film an sich reißt und dem Zuschauer eine gute Zeit beschert!
Addo's Filmkritik #857
Viel zu verspätetet Fortsetzung zum Netflix-Hit „Old Guard“ aus dem Jahr 2020. Aus dem damals hoch gehandelten Projekt, das Franchise Ambitionen hegte, ist beim Sequel fast gar nichts mehr übrig. Das halbe Jahrzehnt zwischen den beiden Filmen, haben die Produzenten kreativ völlig Verschlafen.
…Die Beschützer der Menschheit sind zurück(!)…Wieder muss sich Charlize Theron, diesmal sterblich, mit Ihrer Gruppe von Unsterblichen Söldner einer großen Bedrohung stellen. Nach 500 Jahren kehrt eine alte Bekannte zurück und sinnt auf Rache…
Die Story flacht gegenüber dem Vorgänger nochmals komplett ab und der dramatische Anstrich ist vollkommen passe. Der Film plätschert seelenlos vor sich, mit austauschbaren Action und Fantasy Tam-Tam bestückt, weckt er überhaupt kein Interesse.
Die namhaften Schauspieler (Uma Thurman, Henry Golding, Chiwetel Ejiofor) wirken befremdlich zurückhaltend und spielen Ihren Stiefel lediglich runter. Und wieder kommt in Sachen "Unsterblichkeit" nur esoterischer Mist rüber. Die übliche Hochglanz Optik rundet das Content-Produkt dann passend ab.
Dramatische Langeweile….
Addo's Filmkritik #856
…Eine Clique unsterblicher Krieger, die sich seit Jahrhunderten im Geheimen tummeln und als Söldner die Weltgeschichte mitbestimmt haben, bekommen in der Gegenwart reichlich Druck von einem mächtigen Feind…
Netflix witterte hier Franchise-Potenzial, was die originelle Fantasy-Drama-Prämisse durchaus hergibt. Mit Charlize Theron konnte man sich eine Schauspielgröße für den Hauptpart der Anführerin „Andy“ an Bord holen. Der abwechslungsreiche internationale Cast, fängt das ungewohnte Superhelden-Format ein. In Sachen Engagement und der benötigten Spielfreude gibt es hier nichts auszusetzen, was auch für das hochwertige Produktionsdesign gilt.
Die Problemen liegen vielmehr beim drögen Skript, die das Fantasy-Story-Potenzial andeutet, aber nur oberflächlich am Köcheln hält. Die unsichere Regie kann dem Drehbuch nichts Bahnbrechendes abgewinnen, was eine Kettenreaktion zur Folge hat und dem Film stoisch abhandelt. Die Action, Teamdynamik oder die Bösewichte bleiben wirkungslos und sind zwischen all den ähnlichen Filmen, verdammt austauschbar. Zu dem Mysterium der Unsterblichkeit, der interessanteste Aspekt, kann der Film bis auf paar Taschenspielertricks nichts Relevantes beisteuern.
Maximal kurzweilig, aber sicherlich kein überzeugendes Argument für einen Franchise-Start!
1. The Shawshank Redemption (1994)
2. Brubaker (1980)
3. Papillon (1973)
4. Die Klapperschlange (1981)
5. Der Unbeugsame (1967)
6. Flucht aus Absolom (1994)
7. 14 Tage lebenslänglich (1994)
8. Hurricane (1999)
9. Das Experiment (2001)
10. Outland – Planet der Verdammten (1980)
Honorable Mention:
Dead Man Walking (1995)
Alien 3 (1992)
Gesprengte Ketten (1963)
Get the Gringo (2012)
Shot Caller (2017)
Flucht von Alcatraz (1979)
The Green Mile (1999)
Zwielicht (1996)
Bronson (2008)
Addo's Filmkritik #855
…Der angehende Vater Justin (Nicholas Hoult), wird in einem Mordprozess als Geschworener berufen. Während der Verhandlung wird Ihm bewusst, dass er mit dem Mord in Verbindung steht und er in ein moralisches Dilemma hineinschlittert…
Die 41. Regiearbeit von Clint Eastwood, stellt auch gleichzeitig das höchstwahrscheinliche Ende seiner über 60-jährigen Filmkarriere dar. Als Abschlussfilm suchte sich die Hollywood-Legende ein Justiz-Drama aus, das gekonnt mit einem moralisches Dilemma spielt. Für den Film standen Eastwood ein sinnvoll gewählter Cast zur Verfügung, der unter anderem mit Schauspielgrößen wie J.K. Simmons (Whiplash), Toni Collette (Hereditary) oder Kiefer Sutherland besetzt ist.
Eastwood vermeidet hier unnötigen erzählerischen Ballast und wirft uns gleich den Konflikt der Hauptfigur vor die Füße. Daraus entwickelt er einen ruhig erzählten Charakter-Thriller, der sich überwiegend im Gerichtssaal und zwischen den Geschworenen abspielt. Viele Charaktere erhalten dabei Ihre Momente, ohne dass Sie jegliche Tiefe versprühen, sondern vielmehr zweckgebunden sind.
Mehr braucht auch es auch nicht, denn der Film interessiert sich für das moralisches Dilemma seine Figur und wie Sie damit umgeht. Dabei holt er uns Zuschauer auch ins Boot und wir fragen uns selbst, wie wir in der Situation handeln würden. Dazwischen wird der Fall aufgerollt und aus verschiedenen Sichtweise dem Zuschauer offenbart.
Typisch Eastwood…Still und leise zelebriert er nochmals sein gesamtes Repertoire des Filmemachens und schenkt uns zum Abschluss seiner Karriere, einen klassisch geradlinigen Gerichts-Thriller-Drama, der erstklassig gespielt ist und zum Nachdenken anregt!
Addo's Filmkritik #854
Das fulminante Duo John Cena & Idris Elba war eines der Highlights in James Gunn „The Suicide Squad“, unter der Schirmherrschaft von Amazon Prime nahm man sich der Gleichung an und formte eine Action-Komödie ganz auf seine beiden Stars ausgerichtet.
In „Heads of State“ verkörpern Sie niemand geringeres als den britischen Premierminister und den US-Präsidenten. Die ungleichen Männer, die sich nicht Grün sind, geraten durch einen mächtigen Gangster in ein turbulentes Abenteuer, die Sie zur Zusammenarbeit zwingt…
Die Story ist selbst für eine actionreiche Komödie abgefahren und erinnert sehr an “Killer’s Bodyguard“. An sich ist es ein klassischer Action-Buddy-Movie, der durch John Cena Part auch als Persiflage auf die aktuelle Trump-Administration verstanden werde kann. Die Zickige-Chemie zwischen den beiden Stars klappt dabei hervorragenden und das in jeglicher noch so schwachsinniger Situation. Der Film nimmt sich glücklicherweise selbst nicht so ernst, was die richtige Entscheidung ist, da er dadurch leichtfüßig wirkt. Weniger gut ist die über dämonisierte Lauflänge, die auf den Zusatz von Pryanka Chopra (Grauenvoll) zurückzuführen ist, die wie das fünfte Rad am Wagen wirkt. Selbstverständlich beinhaltete das noch zusätzlich eine ungelenke Love-Story.
Aber Regisseur Ilya Naishuller („Nobody“) hat noch einen Ass im Ärmel…Die geile Action…Diese ist schön überzeichnet und sprüht geradezu von Ideen und Anspielungen auf bekannte Genre-Vertreter. Das habe ich dem Film nicht zugetraut, ebenso nicht das die drei Hauptakteure beim körperlichen voll mitziehen.
„Heads of State“ liefert das, was der Trailer versprochen hat. Zwei bestens aufgelegte Stars sorgen für kurzweilige chaotische Unterhaltung. Zwar eindeutig zu lang geraten und die dritte Figur im Bunde hätte man sich sparen können, dafür belohnt uns der Film mit sauberen Action-Einlagen!
Addo's Filmkritik #853
Die Original-Apple Serie „Dope Thief“ nimmt uns mit nach Philadelphia und ist als hartes Melodrama gezeichnet. Es geht um die zwei kriminelle Ray (Brian Tyree Henry) & Manny (Wagner Moura) die sich als DEA-Agenten ausgeben und Drogendealer abziehen. Bis Sie mit Ihrer Masche an die falschen geraten und sich damit in eine tödliche Abwärtsspirale begeben…
Die Serie fängt äußerst vielversprechende an, sieht optisch sehr ansprechend aus und vermittelt eine trostlose Drogen-Atmosphäre. Die Story wird auch klasse in Gang gebracht und verspricht sehr viel nach den ersten zwei Folgen. Die Macher gehe jedoch schnell weg von den griffigen Action-Elementen, konzentrieren sich vielmehr auf die Hauptfiguren wie Sie im Drogenmoloch Philadelphia’s ums Überleben kämpfen. Den anfängliche „The Wire“-Vibe kommt der Serie leider schnell abhanden und spätestens ab der vierten Episoden plätschert Sie nur noch vor sich hin.
Trotzt hochwertiger routinierter Inszenierung, kann die Serie das anfängliche hohe „The Wire“ Niveau, nicht aufrechterhalten. Es fehlt an eigenen Ideen, Tempo und Spannung, was der Serie, trotzt klasse Darsteller, im weiteren Serien-Verlauf das Genick bricht. Der Cocktail aus Phillie-Sozialstudie, verbrecherischer Freundschaft, Thriller und leichten Komödie-Einflüssen wäre als Film besser aufgehoben gewesen!
Addo's Filmkritik #852
Aus politischen Gründen, muss eine Gruppe Menschen Hals über Kopf flüchten und stürzen mit Ihrem Flugzeug im Niemandsland der Kalahari-Wüste ab. Verletzt und ohne Hoffnung auf Rettung, müssen sich die Überlebenden in der Trockensavanne gefährlichen Raubtieren erwehren…
Der Trailer sah nach B-Movie-Survival Kost aus, weckte aber durch den Cast Interesse. Mit „American Pie“-Darling Mena Suvari, „Into the Wild“-Star Emile Hirsch und Ryan Phillippe, ist diese Art von Film äußerst prominent besetzt. Und ein 90 Minuten Survival-Streifen, wo blutrünstige Löwen Ihr Unwesen treiben, kann man sich ja mal gönnen.
Falsch gedacht - „Kalahari – Hunting Grounds“ ist eine langweilige Mogelpackung. Die Löwen und Hyänen sind selten im Einsatz und wenn, dann grauenvoll inszeniert. Der Überlebenskampf besteht überwiegend aus pseudo-religiösen Diskussionsrunden und minderwertig eingefangenen Landschaftsaufnahmen. Diesen Survival-Trip kann man sich getrost sparen!
Addo's Filmkritik #851
"Ich bin die beschissene Muse der Serienmörder."
Serienmörder haben schon immer eine gewisse Faszination ausgelöst, das nahm der 1995er-Thriller „Copykill“ (OT: „Copycat“) als Grundlage und machte daraus eine Best-Of-Veranstaltungen berühmter Serienkiller. Im Mittelpunkt steht die von Sigourney Weaver, verkörperte Kriminalpsychologie Dr. Helen Hudson – DIE MUSE DER SERIENKILLER…Die nach einem traumatischen Erlebnis unter Agoraphobie leidet. Als ein neuer Serienkiller an Ihre Tür klopf, der berühmte Vorbilder nachahmt, unterstützt Sie die Polizei beim mörderischen Katz und Maus-Spiel….
Obwohl schon 30 Jahre alt, funktioniert er als moderner Psychothriller immer noch bestens, weil er eben nicht Genre üblich abläuft. In erster Linie liegt es daran, dass hier die Historie der Serienkiller sich dem Plot einverleibt und die Taten des Killers die historischen Ereignisse kopiert. Ein weiteres Highlight ist die Frauen Power, die der Film bietet. Sigourney Weaver brilliert als verletzliche, aber auch scharfsinnige Psychologin, während Holly Hunter die geerdete Polizistin gibt. Die Dynamik zwischen den beiden funktioniert bestens und die intensive Jagd auf den Killer bildet den roten Faden ab.
Frei von Schwächen ist der Film jedoch nicht, da er einiges an erzählerischen Ballast bereithält. Zwar nehmen die Nebenhandlungen nicht viel Raum ein, wirken aber manchmal komplett deplatziert. Hinzukommt, dass die Identität des Killers relativ früh gelüftet wird, wodurch die Spannung drunter leidet. Diese Mängel schaden dem Film nur minimal und die fehlende Spannungsfaktoren, werden durch die dichte Atmosphäre abgefedert.
"Copykill" führt die Serienkiller-Thematik in den Mainstream…Fesselnde Atmosphäre und ein dynamischen Frauen-Duo sind das Herzstück des Psycho-Thrillers, denn man einige inhaltlichen Mängel gerne verzeiht!