AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • AddoMoody 15.02.2025, 12:27 Geändert 15.02.2025, 18:04

    Rechtzeitig zum Einsendeschluss :)
    Leider konnte ich paar heiße Kandidaten (The Substance, Konklave, Anora) für die Liste nicht nachholen. War auch eher ein durchwachsenes Kino Jahr.
    Besten Dank für die Organisation der MCA-2025 <3

    🎞️ Bester Film
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    The Holdovers
    Civil War
    All of us Strangers
    Furiosa: A Mad Max Saga
    Love Lies Bleeding
    Late Night with the Devil
    Alien: Romulus
    The Zone of Interest
    Poor Things
    King’s Land

    🎬 Beste Regie
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    Yorgos Lanthimos (Poor Things)
    George Miller (Furiosa: A Mad Max Saga)
    Alexander Payne (The Holdovers)
    Andrew Haigh (All of us Strangers)
    Alex Garland (Civil War)
    Jonathan Glazer (The Zone of Interest)
    Denis Villeneuve (Dune: Part Two)
    Luca Guadagnino (The Challengers – Rivalen)
    Hayao Miyazaki (Der Junge und der Reiher)
    Jeremy Saulnier (Rebel Ridge)

    📖 Bestes Drehbuch
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    American Fiction
    The Holdovers
    Challengers – Rivalen
    All of us Strangers
    Poor Things
    Love Lies Bleeding
    The Zone of Interest
    Der Junge und der Reiher

    👨🏻 Bester Darsteller
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    Paul Giamatti (The Holdovers)
    Domenic Sessa (The Holdovers)
    Andrew Scott (All of Us Strangers)
    David Dastmalchian (Late Night with the Devil)
    Michael Keaton (Beetlejuice, Beeteljuice)
    Jeffrey Wright (American Fiction)
    Mark Ruffalo (Poor Things)
    Josh O’Connor (The Challengers – Rivalen)
    Mads Mikkelsen (King’s Land)
    Wagner Moura (Civil War)

    👩🏻 Beste Darstellerin
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    Cailee Spaeny (Civil War/Alien: Romulus)
    Emma Stone (Poor Things)
    Katy O'Brian (Love Lies Bleeding)
    Jody Cormer (The Bikeriders)
    Da'Vine Joy Randolph (The Holdovers)
    Daisy Edgar-Jones (Twisters)
    Scarlett Johansson (To the Moon)
    Anya Taylor-Joy (Furiosa: A Mad Max Saga)
    Sandra Hüller (The Zone of Interest)
    Penelope Cruz (Ferrari)

    🤨 Schlechtester Film
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    Argylle
    The Crow
    The Union
    Gladiator II
    A Quite Place: Tag Eins

    🎎 Bester Animationsfilm
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    Der Junge und der Reiher
    Noah’s Ark
    Kung-Fu Panda 4
    Johnny Puff: Secret Mission

    🎥 Beste Kamera
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    Poor Things
    Civil War
    Challengers
    Dune: Part Two
    Late Night with the Devil

    🧙🏻 Beste Ausstattung
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    Furiosa: A Mad Max Saga
    The Bikeriders
    To the Moon
    Poor Things
    Beetlejuice, Beetlejuice

    ✂️ Bester Schnitt
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    Civil War
    The Zone of Interest
    Poor Things
    Late Night with the Devil
    Furiosa: A Mad Max Saga

    💥 Beste Effekte
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    Planet der Affen: New Kingdom
    Monkey Man
    Dune: Part Two
    Alien: Romulus
    Furiosa: A Mad Max Saga

    🎵 Beste Filmmusik
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    Hans Zimmer (Dune: Part Two)
    Trent Reznor & Atticus Ross (Challengers – Rivalen)
    Danny Elfman (Beetlejuice, Beetlejuice)
    Jerskin Fendrix (Poor Things)
    Lorne Baflor & Harold Faltemeyer (Beverly Hills Cop – Axl Foley)

    🎙️ Bester Song
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    Damian Jurado – Silver Joy (The Holdovers)
    Flo & Eddie – Keep it Warm (Late Night with the Devil)
    Trent Reznor & Atticus Ross - Compress/Repress (Challengers - Rivalen)

    📺 Beste Serie
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    Ripley
    The Sympathizer
    Shogun
    The Penguin
    Fallout

    👨 Bester Seriendarsteller
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    Andrew Scott (Ripley)
    Walton Goggins (Fallout)
    Colin Farrell (The Penguin)
    Hiroyuki Sanada (Shogun)
    Harrison Ford (Shrinking)

    👩 Beste Seriendarstellerin
    -------------------------------------------------------------------
    Rebecca Ferguson (Silo – Staffel 2)
    Anna Sawai (Shogun)
    Cristin Milioti (The Penguin)
    Kaya Scodelario (The Gentleman)
    Natalie Martinez (Bad Monkey)

    12
    • 10
      AddoMoody 15.02.2025, 11:41 Geändert 17.02.2025, 15:12

      Addo's Filmkritik #750

      „Männer und Frauen könne nie Freunde sein. Der Sex kommt ihnen immer dazwischen."

      …Dies ist die Geschichte von Harry Burns & Sally Albright, die sich 1977 über den Weg laufen und in den nachfolgenden 12 Jahren in größeren Abständen immer wieder begegnen. In dieser Zeit wandelt sich Ihre Beziehung von Abscheu, zur Freundschaft bis hin zum Happy End. Wir begleiten die beiden auf Ihrer Reise dahin…

      „Harry & Sally“ ist der Instant-Classic, der Evergreen, das Vorzeigewerk der romantischen Komödien. Auch fast vier Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung (1989), hat er keinerlei Rost angesetzt und bespielt die bekannte Formel des Genres mit glaubhafter Menschlichkeit. Themen wie Liebe, Sex, Beziehungen, Freundschaften werden hier beispiellos und in einem leichten hintergründigen Ton beleuchtet.

      "Kann ich einer Frau nicht sagen, dass ich sie attraktiv finde, ohne dass ich sie anmache?"

      Das zugrunde liegende Oscar nominierte Drehbuch von der RomCom-Grande Nora Ephron („Schlaflos Seattle“) ist das Paradebeispiel, wie man die Problemchen von Männlein und Weiblein miteinander in Einklang bringt. Dabei folgt Sie einer altbewährten Formel, die sich mit cleveren Dialogen, Humorspitzen („Orgasmus-Szene“) und einer zurückhaltenden Inszenierung auszeichnet. Für diese zeichnet sich Rob Reiner („Eine Frage der Ehre“) verantwortlich, der dank des starken Skriptes, sich auf seine Inszenatorische Finesse konzentrieren kann. Dieser interpretiert den Film wie einen behutsamen Swinging-Jazz-Song, der die Komplexität menschlicher Beziehung pointiert einfängt. Ein besonderes inszenatorisches Highlight, sind die Zeitsprünge, wo urplötzlich ältere Ehepaare eingeblendet werden & kurz darüber philosophieren, Wie Sie zueinander gefunden haben…ZUCKER….

      "Großartig, eine Frau als Freund. Ich glaube du bist die erste attraktive Frau in meinem Leben, mit der ich nicht schlafen will."

      Das all diese Elemente zueinander finden, liegt dann an den Hauptinterpreten Billy Crystal und Meg Ryan. Beide waren zum Zeitpunkt bereits etablierte Stars und sind hier am Peak Ihres Schaffens. Gerade die beiden sind es, die das formelhafte Genre-Korsett sprengen und Ihren ungleichen Figuren glaubhaftes Leben einhauchen und dabei mit einer unglaublich Chemie bestechen.
      Es ist wie die Metapher „Cowboy trifft auf Prinzessin“ und die Gefühle zueinander sind stärker als die persönlichen Prinzipien oder die Gegensätze. Wie die beiden das Verkörpern ist wahrhaftig und wir noch von zwei passenden Side-Kicks abgerundet.
      Billy Crystal „City Slickers“-Buddy Bruno Kirby und „Star Wars“-Legende Carrie Fisher mimen die besten Freunde, die selbst zueinander finden und das Gefühlschaos urkomisch mit orchestrieren.

      „Ich will genau das, was Sie hatte“

      Es bleibt dabei…Der wohlig runde Klassiker „Harry & Sally“ vereint alle Stärken des Genres und ist generationsübergreifend eine Wohltat für das Herz…
      Schlicht gesagt, das Nonplusultra der Romantischen Komödien!

      15
      • 6

        Addo's Filmkritik #749

        Wohlhabende New Yorkerin, will Ihren Liebsten bei seinem Kongress in Dublin überraschen. Nach einer alten irischen Tradition will Sie Ihm am 29. Februar einen Heiratsantrag unterbreiten. Zu Ihrem Pech kommt Sie auf der falschen Seite der Insel an und die Zeit drängt. Hilfe für den mühseligen Weg zu Land, findet Sie bei einem kratzbürstigen Pub-Besitzer…

        Es ist sofort offensichtlich, wohin das unfreiwillige Liebes-Duo über die wunderschönen irischen Landschaften hinsteuert…

        HAPPY END auf Autopilot…
        Jedoch bis dahin dürfen wir uns auf freches Necken zwischen New Yorker-Großstadt-Häschen und Irisch kratzigen Pub-Besitzer beiwohnen. Dass die Dame unfreiwillig mit der eigenwillige irischen Traditionen noch zurechtkommen muss, erhöht nochmals das Charme-Level. Dazu wenn man genauer hinschaut, ist dies ein waschechtes Road-Movie, wo der eigentliche Star des Filmes, die irische Insel selbst, die perfekte Kulisse darstellt.

        Entscheidend ist am Ende das Zusammenspiel der beiden Turteltäubchen. Hier muss man sich bei Schauspielgröße Amy Adams keine Sorgen machen, die als ambitionierte Großstadtfrau, im Clash mit der irischen Folklore passend aufspielt. Noch besser macht es Ihr Love-Interest Matthew Goode („Watchmen“), der als kratzbürstiger irischer Barbesitzer ganz klar die Sympathie zu fliegen. Der dritte im Bunde ist „Severance“-Star Adam Scott, der die undankbare Rolle des Fast-Bräutigams abbekommt und in seiner überschaubaren Leinwandzeit wenig zustande bringt.

        Vorhersehbare Road-Movie-Romanze, das seine oberflächliche schablonenhafte Prämisse launig wiedergibt und mit seinem irischen Charme, besonders zum Valentinstag kurzweilig unterhält!

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        • 5

          Addo's Filmkritik #748

          Die Netflix Bodyshaming-Schwangerschafts-Urlaub Komödie „Irgendwie Schwanger“ ist komplett auf die komödiantischen Fähigkeiten seiner Hauptdarstellerin Amy Schumer ausgelegt. Sie verkörpert eine frustrierte 40-jährige, die kurz vorm Kollaps steht, als Ihr Freund fremdgeht & die beste Freundin Ihre Schwangerschaft verkündet. Um Ihr Selbstwertgefühl aufzubauen, gibt Sie sich selbst als schwanger aus…Was anfänglich seinen Zweck erfüllt, ändert sich rapide als Gefühle ins Spiel kommen.

          Eines vorweg, wer mit Amy Schumer nicht klarkommt, wird wohl hier bei dem Film auf Granit beißen. Von der Tonalität erinnert der Ansatz an die erfolgreichen Judd Apatow Komödie Streifen der 2000er Jahre. Man nimmt sich ein Aller Welt Thema vor, paart diesen mit Klamauk, derben Humor und richtig gesetzten herzerwärmenden Momenten. Das Ganze wird dann durch die passend gewählten sympathischen Nebendarstellern weiter aufgelockert.

          Amy Schumer spielt dann gnadenlos ihr Programm runter und überschreitet einige Male die Grenze zur Nervigkeit.

          Die Gute scherrt sich nicht um den Anstand und ringt Themen wie Schwangerschaft, Mutterschaft und die Probleme dahinter, zumindest einige köstliche Spitzen ab. Alleine schafft Sie das jedoch nicht, tatkräftiger Unterstützung bekommt Sie von Ihren spaßigen Side-Kicks. Darunter begleiten Will Forte, Jilian Bell („22 Jump Street“), „Ginny & Georgia“-Beauty Brianne Howey und die derb aufspielende Neuentdeckung Urzila Carlson die wichtigsten Nebenrollen.

          Einige Lacher bringt der Film also rüber, die Geschichte jedoch ist unausgewogen. Es braucht ne gefühlte Ewigkeit, bis der Schwangerschafts-Fake in die Gänge kommt, nur um dann im Eilverfahren abgehandelt zu werden. Das dann die im Fokus stehende Romanze bei solchen Filme langweilig rüberkommt, erklärt sich dann leider von selbst.

          Netter Versuch…
          Nur kriegt Er keine Balance zwischen derben Klamauk und den feineren Umgang mit dem Thema Schwangerschaft hin…
          Es ist wie die darin erwähnte „Alpaka Macchiato“…irritierend amüsant, zu mehr reicht es auch nicht!

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          • 4
            AddoMoody 13.02.2025, 22:24 Geändert 14.02.2025, 14:04

            Addo's Filmkritik #747

            Im Amazon Original „You Can't Run Forever“ flüchtet eine Teenagerin in die Wildnis, Ihr dicht auf den Fersen ein erbarmungsloser Soziopath im Amoklauf-Modus….

            Inszeniert & geschrieben wurde der Survival-Thriller von Michelle Schumacher („I’m not Here“), die gleich Ihren Ehemann die Rolle des mordenden Psychopathen anvertraut hat. Dies ist kein geringerer als „Whiplash“-Oscarpreisträger J.K. Simmons, der die Rolle dementsprechend genüsslich ausfüllt. Das Ehepaar hat es sich nicht nehmen lassen, gleich Ihre Tochter Olivia Simmons in eine Nebenrolle zu casten.

            Abgesehen von J.K. Simmons-Part fehlt es dem Thriller schlicht und ergreifend an Qualität in allen Bereichen. Die Idee, die dahinter steckt sind anhand 3-4 Twists sichtbar, aber ungenügend umgesetzt bzw. schlecht ausgebaut.
            Als Survival-Thriller beworben, fällt der Survival-Anteil sehr mager aus. Die Protagonisten stolpern durch den Wald, haben dabei permanent Handy-Empfang und kommen immer an den richtigen Stellen raus. Das dann noch zwei Handlungsebenen + Backflash unbeholfen aufgemacht werden, während die Haupthandlung gar nicht richtig gelegt ist, erschwert es IRGENDWAS zum Film aufzubauen. Die Nebendarsteller tun Ihr übrigens, da Sie bestenfalls durchschnittliches TV-Spielfilm-Niveau erreichen.

            Das Drehbuch hatte die Vision eines spannenden Survival-Thriller, die holprige Umsetzung ist das genaue Gegenteil davon…
            Somit bleibt nur J.K. Simmons amüsante Psycho-Vorstellung erwähnenswert…

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            • 3 .5

              Addo's Filmkritik #746

              …Julia Roberts, Bradley Cooper, Jessica Alba, Ashton Kutcher, Patrick Dempsey, Jamie Foxx, Kathy Bates, Queen Latifah, Emma Roberts, Shirley McLane, Jennifer Garner, Topher Grace, Jessica Biel, Anne Hathaway…
              Die Besetzung hat es in sich und auch der dazugehörige Soundtrack besticht mit großem Staraufgebot (u.a. Amy Winehouse, Taylor Swift, Marron 5, Ben E. King, Jamiroquai) …

              Das und das entsprechende Budget wurde in die Hände von dem erfahrenen RomCom-Spezialist Garry Marshall (u.a. „Overboard“, „Pretty Woman“) gelegt. Dieser sollte eine episodenhafte Ensemble-Komödie aufs Parkett zaubern, die für den Tag der Liebe das sein sollte, was der überzeugende 2003er "Tatsächlich...Liebe“ für das Weihnachtfest war.
              Im Gegensatz zu seinem britischen Weihnachts-Pendant, geht „Valentine's Day“ bei der Ensemble-Formel auf Nummer sicher. Die Stars werden gewinnbringend positioniert und durch leblose Hochglanz Episoden durchgeprügelt. Jede einzelne Figur geht einem komplett am Arsch vorbei und kippt permanent in Albernheiten ab.

              Besonders enttäuschend ist die Inszenierung von Garry Marshall, der in seiner Paradedisziplin einen kreativen Downfall hinlegt. ZU keiner Zeit wird hier glaubhafte Romantik vermittelt oder geschweige denn, prickelnde Liebessituation erschaffen. Bei der namhafte Besetzung schöpft man Hoffnung, aber keiner der genannten Namen kann sich ins Rampenlicht spielen.

              „DER“ selbst betitelte Valentinstag-Film entpuppt sich als biedere Klamauk Werbeveranstaltung im rosaroten Hochglanz-Look!

              10
              • 7
                AddoMoody 11.02.2025, 14:48 Geändert 12.02.2025, 13:18

                Addo's Filmkritik #745

                Bei „The Bikeriders“ werden Erinnerung an „Sons of Anarchy“, „Made of Steel“ oder den Über Biker-Klassiker „Easy Rider“ wach. Regisseur Jeff Nichols („Midnight Special“) interpretiert die Subkultur der Bikerszene als atmosphärische Milieustudie, die durch die weibliche Erzählerin eine kontrastreichen Touch bekommt.

                Inspiriert wurde der Filmemacher von einem Bildband, der Mitte der 60er bis Anfang der 70s eine ausgedehnte Bilderstrecke der hartgesotten Männerwelt eingefangen hat. Schon mal vorab…Beim Abspann dranbleiben, den Auszüge aus eben jenen Bilderreihe sind der eigentliche Abspann & laufen minutenlang durch.

                NOSTALGIE & COOLNESS PUR…

                Die Geschichte um die fiktive Biker Gang „VANDALS“, wird im klassischen Sinne erzählt, dabei wird die Gründung des Clubs unter die Lupe genommen, die wichtigsten Mitglieder vorgestellt und wie die jeweiligen Hierarchien sich entwickeln. Die erste Hälfte fängt dabei den Lebensstil der hartgesottenen Männer atmosphärisch ein und besticht durch das feine Auge von Nichols, der hier die zugrundliegenden Bilder zum Leben erweckt.
                Dazu ist der Film auch ein lebendiges Zeit Kolorit der ausgehenden 60er-Jahre, besticht mit einer perfekten Ausstattung & dem rebellischen Soundtrack (u.a. Shangri-Las, Bo Diddley, Muddy Waters, Bob Dylan).

                Im späteren Verlauf werden die freiheitsliebender Biker mit den negativen Einflüssen Ihres Lebensziel konfrontiert, mit dem dementsprechenden Kontrollverlust. Hier verpasst der Streifen jedoch sein Potenzial nachhaltig umzusetzen und das mehrdeutig einzufangen.

                Bei der Besetzung standen Jeff Nichols renommierte Hollywood-Größen zur Verfügung. Tom Hardy als Anführer Johnny, spielt seit langer Zeit wieder einen passenden Charakter. Die hinreißende Jodie Comer, die Erzählerin & das Herz des Filmes zugleich ist, schlägt sich als Bikerbraut mit Bravour gegen die Männer Horden. Aber erstaunlichsten sind die Riege an namhaften Darstellern (Michael Shannon, Boyd Holbrook, Norman Reedus) die in kleinen Rollen Charakter zeigen und wie geschaffen sind die harten Biker zu verkörpern.
                Die lässige Darstellung der Crew, lässt den zumindest charismatischen wirkenden Austin Butler als Main-Character aber verblassen. Es ist wie bei seinen Darstellung von „Elvis“ oder als „Dune-Bösewicht, zwar eine annehmbare Performance, der jedoch das Gewisse etwas abgeht.

                Verlockend ist der Film also allemal….

                Aber es hätte doch mehr Charaktertiefe oder grundsätzlich hätte der Film mehr Substanz nötig gehabt, dann würden er mit Lobeshymne zugeschüttet werden. So ist das ein unterhaltendes, aber auch oberflächliches Portrait einer Subkultur.
                Dennoch ist „The Bikeriders“ eine nostalgisch aufgeladene Milieustudie des Biker-Lebens der ausgehenden 60er Jahren. Die Besetzung ist wie maßgeschneidert und verwegenen Bildern fangen beeindruckenden den Highlife der Außenseiter ein!

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                • 6
                  AddoMoody 11.02.2025, 10:02 Geändert 22.02.2025, 10:00

                  Addo's Filmkritik #744

                  Halberstadt, Sachsen-Anhalt, die Wende ist da und mehrere Nachbarn finden mehrere Millionen DDR-Mark und wollen beim D-Mark Umtausch groß absahnen. Jedoch hat der solidarisch gedachte Plan sein Hacken…Die Gier der einzelnen Anwohner….

                  Leichtfüßige Ossi-Komödie, die auf Wahren Ereignissen beruht…

                  Das tolle an der Nostalgie-Komödie ist die Besetzung, die vornehmlich aus Darstellern besteht, die selbst aus dem Osten stammen. Mit der Oscarnominierten Sandra Hüller, dem knurrigen Peter Kurth, Max Riemelt („Die Welle“) oder Ronald Zehrfeld („Sterben“) ist hier allerlei talentiertes deutsches Schauspieltalent am Start.

                  Mit den thematisch verbundenen Darstellern, den Originaldrehorten und der detailreichen Ausstattung wird uns ein authentischer Ost-Charakter vermittelt. Die zugrunde liegenden Ereignisse, Sind soweit interessant, dass Sie den ganzen Film tragen können. Dazwischen passieren dann immer wieder heitere Absurditäten, die Schwung in die Sache bringen.

                  Ist der Schwung jedoch erstmal abgeklungen, offenbaren sich anhand der Nebenhandlungen die Schwächen. Die Hauptgeschichte wird routiniert vorangebracht, aber der Rest (Stichwort: Liebesdreieck!) hätte nicht sein müssen & zieht es unnötig in die Länge. Die passable Wohnblock-Dynamik offenbart aber einige anstrengende Nebenfiguren. Der harmlose Umgang mit der DDR-Thematik hätte noch deutlich Potenzial hergegeben.

                  So ist das am Ende ein sympathischer Ost/West-Heimat-Film, der am Ende zu Gutmütig mit seiner Geschichte umgeht!

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                  • 7 .5
                    AddoMoody 10.02.2025, 00:33 Geändert 18.02.2025, 08:27

                    Addo's Filmkritik #743

                    „The Order“ ist gefällige Thriller-Unterhaltung, die sich auf wahre Ereignisse beruft, die zwischen den Jahren 1983 & 1984 stattgefunden haben. Darin terrorisiert eine rechtsextremen Splittergruppe den Nordwesten der USA, um sich auf den Sturz der Regierung vorzubereiten. Ein FBI-Agent kommt mit Hilfe eines Kleinstadt-Sheriffs dem Vorhaben auf die Spur!

                    Die wahre Geschichte um den Anführer der Terrorgruppe The Order - Robert Jay Mathews, gehört zu den mahnenden Beispielen rechter Gewalt in den Vereinigten Staaten. Hierzu sind bereits einige Doku’s erschienen, aber vor allem die Olivier Stone Verfilmungen „Talk Radio“ von 1988, die Ihren Fokus auf die Ermordung des Radiomoderators Alan Berg legte, etablierte die Ereignisse im Mainstream.

                    Regisseur Justin Kurzel findet hier anhand Jude-Laws FBI-Mann „Terry Husk“ einen anderen Zugang zu der Geschichte. Er entwickelte daraus einen True-Crime-Thriller, der die Tonalität von True Detektive und den beiden Tyler Sheridan Thrillern „Wind River“ und „Hell or High Water“ gelungen kopiert. Zwar kann er genannten Vorbilder nicht vollkommen das Wasser reichen, ist aber aufgrund des geschichtlichen Fokus auf die Rechte Gewalt in den Staaten, im Einklang mit dem heutigen Zeitgeist, spannend zu beobachten.

                    Was dabei glückt, ist die Vermeidung von Klischees gegenüber rechter Ideologie oder blanker Dämonisierung. Im Verlaufe des Falles, tauchen wir Tief in den Sumpf der White Power-Bewegung ein, folgen dem Hintergrund dieser Gesinnung und wie Sie letztendlich schön demaskiert wird. Der Erzählstil ist dabei geradlinig gehalten, geradezu besonnen, nur um mit punktuellen Actionmomenten herausgerissen zu werden. Ebenso darf bei solchen Filmen nicht der Handlungsort fehlen, der die atmosphärischen Gegebenheiten bestens wiedergibt. Diesmal verschlägt es uns in den Bundesstaat Washington, um genauer zu sein in das raue Kaskadengebirge (Cascades) und den Großraum Seattle.

                    Überzeugen tuen hier vor allem die Darsteller.

                    Jude Law als abgehalfterter FBI-Agent brilliert ebenso, wie sein gegenüber, Nicholas Hoult, der den charismatischen Anführer der rechten „The Order“-Bande kühl kalkuliert verkörpert.
                    Letztendlich fehlt dem Film der Überraschungseffekt, da die Geschichte bekannt ist und der warnenden Botschaft das Unvergessliche abgeht.

                    Abgesehen davon…Für eine Streaming-Veröffentlichung, die kaum vermarktet worden ist und als Crime-Thriller-Beitrag, vor allem für Liebhaber des Genres ein Volltreffer!

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                    • 8

                      Addo's Filmkritik #742

                      Ungeachtet das Gary Oldman hier die Hauptrolle mimt, habe ich lange Zeit das Apple Original „Slow Horses“ gemieden. Wieder eine Spionagethriller-Serie in grellem Ton, die in letzter Zeit wie Pilze aus den Boden schossen. Die Serie basiert auf den gleichnamigen Roman von Mick Herron und handelt von einer Unterabteilung des britischen Geheimdienstes, den „Slow Horses“!

                      Die Story: In das sogenannten „Slough House“ werden Agenten/innen abgeschoben, die im Einsatz versagt haben. Den Haufen von Losern leitet der brillante, aber auch exzentrische Ex-Spion Jackson Lamb (grandios „Gary Oldman“), der sich alsbald mit seiner abgeschriebenen Truppe in der Spionage-Welt beweisen muss…

                      Anfänglich braucht man etwas um mit „Slow Horses“ warm zu werden. Wenn man drin ist, dann suchtet man die vier Staffeln im Akkord-Tempo durch. Dabei fällt auf, dass die abwechslungsreichen Spionage-Geschichten nicht der absolute Brüller sind und ähnliche Formate sogar hier besseres zu bieten haben. Aber der traditionelle Spionage-Plot ist hier Mittel zum Zweck, um die ambivalenten Charaktere von der Kette zu lassen. Im Vergleich zu anderen ähnliche Serien, besticht diese mit Ihrem zynisch stechenden Humor, der aber nie albern eskaliert, sondern klasse mit der ernsten Spionage-Welt arrangiert ist.

                      Vor allem Gary Oldman als Anführer „JACKSON LAMB“ beschenkt uns mit einer unglaublich virtuosen Darstellung einer undurchsichtigen Figur. Zu seinem scharfsinnigen exzentrischen Verstand, kommt sein unflätiges Verhalten gegen alles und jeden hinzu. Es kann schon mal vorkommen das Lamb sein gegenüber an Furzt, um seine Abneigung zu zelebrieren. Besonders das Zusammenspiel mit seinen „Slow Horses“ (Jack Lowdon, Rosalind Eleazar, Kristin Scott Thomas) ist das Widererkennungszeichen der Serie, strotz vor unkonventionellen und eben klassischen Spionage-Elementen.

                      Well Done…Well Done…

                      “Slow Horses“ entpuppt sich über die vier Staffeln als momentanes Spionage-Highlight. Spannender Handlungsverlauf, dank Guten Darstellern, Abwechslungsreichen Orten, optisch Very British inszeniert, mit beißender Humor versehen und Gary Oldman in politisch unkorrekter Höchstform!

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                      • 6 .5

                        Addo's Filmkritik #741

                        „Top Gun“ war ein unbeschreiblicher Kassenerfolg, das führte dazu, das Regisseur Tony Scott und der zum Superstar aufgestiegene Tom Cruise, 1990 wieder gemeinsame Sachen machten. Diesmal tauchen Sie in die NASCAR-Welt ein. Hier verkörpert Cruise den ehrgeizigen und waghalsigen Fahrer „Cole Trickle“, der Hoch steigt, tief fällt und sich wieder Zurück kämpft.

                        Eben das klassischen Sportlerdrama Klischee wird hier zackig abgearbeitet. Dabei darf man keine Charakter-Studie erwarten oder geschweige denn eine abgebrühte Geschichte. Genauso wenig darf man von der Liebesromanze zwischen Cruise & Kidman irgendwelche tiefgründigen Gefühlsausbrüche rechnen. Die Geschichte ist also genauso Öde wie ein Nascar-Rennen selbst, er dreht sich nämlich 100 Runden lang nur im Kreis. Die ähnlich gelagerte Story von „Top Gun“, war deutlich besser ausbalanciert.

                        Aber Tony Scott setzt bei „Days of Thunder“ ohnehin komplett auf seine unwiderstehliche Videoästhetik-Bildsprache, die In schnellen Schnitten, röhrendem Sounddesign und den Adrenalingeladenen Rennsequenzen getränkt sind. Obwohl die Uninspirierten Handlung nie in die Gänge kommt, sind es die namhaften Darsteller (u.a. Michael Rooker, John C. Reilly) die Rennsport-Elan versprühen. Besonders charmant und für, die Mentor Schüler Beziehung zwischen Tom Cruise und Robert Duvall („Der Pate“), wo man noch am ehesten von Charakter Momenten sprechen kann.

                        Oberflächliches Rennsport-Spektakel nach bekannter Formel…Tony Scott & Tom Cruise haben deutlich bessere Filme zu bieten, aber dennoch ist „Tage des Donners“ ein Film, denn man seine Schwächen gerne verzeiht, druch seinen rasanten Charakter!

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                        • 7 .5

                          Addo's Filmkritik #740

                          Während der Corona-Pandemie kam mit der Blumhouse-Produktion „The Hunt“ ein kleines feines Independent-Filmchen heraus, der schnell durch Vorführungen auf diversen Filmfestivals in aller Munde war.

                          Beworben wurde das Ganze dann als eine Art Menschenjagd-Horror-Slasher-Abrechnung auf die erste Trump-Amtszeit und mit dem zusätzlichen deftigen Härtegrad, entstand Schwupps das Prädikat „Skandalfilm“. Jetzt, nachdem ich den Film nach der damaligen Kinoerfahrung, zum zweiten Mal gesichtet habe, hat er zum Glück seine Skandal-Attitude abgelegt.

                          Der satirische Gedanke hinter dem Plot und den Twist, „das Liberale Jagd auf Republikaner machen“, ist simpel & amüsant zu gleich. Zwar kann er sein satirisches Potenzial nicht voll ausspielen, weil er in den entscheidenden Momenten nicht bissig genug ist, aber zumindest der zynische Slasher Humor, der auf die Amerikanische Gesellschaft zielt, ist hier erstaunlich gut getroffen.
                          Genauso überzeugend sind die Kills, sowie Kampfsequenzen, die kreativ abgefilmt sind & immer wieder kleine Highlights darstellen. Die Charaktere bleiben größtenteils oberflächlich, aber vor allem der Anfang, wo noch nicht zu erkennen ist, wer sich als Hauptakteuer herauskristallisiert, die Blickwinkel sich permanent wechseln, geben dem Streifen gleich enorm auftrieb.

                          Apropos Hauptdarsteller/in…
                          Ohne die herrliche überzeugende Betty Gilpin (u.a. „GLOW“, „American Primeval“) wäre der Film nur halb so viel wert. Ab dem Moment, wo die Gute am Abzug ist, meistert Sie die Prüfung zwischen Brutalität, Humor und absurden Situationen, mit einem derart zynischen Selbstbewusstsein. In der zweiten Hälfte, wenn Sie die Gemengen Lage zuspitzt, zeigt Sie dann auch physisch, was Sie draufhat.

                          Eine Bitte an Hollywood, gibt dieser Frau mehr prestigeträchtige Rollen!!!

                          „The Hunt“ ist herrlich sarkastischer Exploitation-Slasher-Spaß mit hoher Bodycount-Dichte und einer blutigen Spitze Richtung Demokraten/Republikaner. Dank der überragenden Betty Gilpin kratz er am Kultpotenzial und gehört definitiv zu dem Vorzeigewerken von Blumhouse Productions!

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                          • 5 .5

                            Addo's Filmkritik #739

                            Das Amazon-Original „Elevation“ handelt von einem postapokalyptischen Welt, in der 95% der Menschheit von kugelsicheren Monstern („Reaper“) dahingerafft worden sind. Die restlichen Überlebenden haben sich in kleinen Siedlungen in den Rocky Mountains verschanzt, da die Angreifer eine Höhe von 2500 Metern meiden. Jedoch aus medizinischen Zwang, muss sich eine kleine Gruppe in die gefährlichen Zone vorwagen…

                            In den vergangenen Jahren, spätestens seit „The Last of US“ blüht das postapokalyptischen Sub-Genre richtig auf. „Elevation“ reiht sich in diese Riege ein, dabei wirkt er wie eine Mischung aus „Krieg der Welten“ trifft auf „A Quite Place“, nur eben im kleineren Budget-Format und vor der beindruckenden Landschaft der Rocky Mountains.

                            Was dem entgegen steht, ist der schwache Handlungsverlauf, der immens viele Logiklöcher offenbart und diese sich auf den kompletten Film negativ niederschlägt. Es ist einfach zu viel Leerlauf drin, bis auf drei große Sequenzen (Skilift, Mine, Hospital), die Nervenkitzel andeuten, bleibt nicht viel zum Erwähnen. Dazu kommt noch die wirre Mythologie der Monster, die mehr Fragen aufwerfen, als welche zu beantworten.

                            Die Darsteller (Morena Baccarin, Anthony Mackie) machen währenddessen einen soliden Job, aber gerade wo die Figuren eine gewisse Gruppendynamik entwickeln, wird diese unnötig dramaturgisch gekillt. Letztendlich wäre mehr drin gewesen, aber das schlampige Drehbuch und die Ideenarme Inszenierung verhindern genau dies!

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                            • 4 .5

                              Addo's Filmkritik #738

                              Zwei Hochzeiten, am selben Ort, zur selben Zeit??? Das Chaos ist vorprogrammiert….

                              Will Ferrell gegen Reese Whiterspoon und das unter der Ägide von Regisseur/Autor Nicholas Stoller, der uns bereits Komödie-Hits wie „Fast verheiratet“, „Nie wieder Sex mit der Ex“, oder „Bad Neighbors“ geschenkt hat. Die Idee ist nicht neu (siehe „Vater der Braut“ oder „The Fockers“), aber bietet immer reichlich Möglichkeiten eine witzige Ensemble Komödie abzuliefern.

                              Partyfilm voller vertanen Chancen….

                              Aber leider entpuppt sich das Hochzeits-Party-Spektakel als konservativ kitschige Familien-Gefühlsduselei. Das witzige an dem Film ist, dass er Situation kreiert, die Lacher versprechen, aber bewusst nicht ausgespielt werden. Der eigentliche Humor, der uns vorgeworfen wird, besteht aus dem öden Gezanke zwischen den Hauptdarstellern und dem Aufeinanderprallen von der elitären Boomer-Fraktion, auf die verwöhnte Tik-Tok-Generation. Auch hier werden unzählige Möglichkeiten, um Lacher zu generieren, einfach ignoriert.

                              Der Kitsch killt den Spaß!!!!

                              Darsteller wie Regisseur wirken erschreckend gehemmt, Es erweckt den Anschein, als ob hier bewusst die politisch korrekte Keule (Amazon-Studio?) geschwungen wird und man jegliche Eskalation vermeide. Reiche diverse Menschen prallen bei einer Hochzeitsgesellschaft aufeinander und herauskommt ein zahmes Ensemble-Spiel ohne wirkliche Highlights. Das irgendwann Will Ferrell mit einem Krokodil ringt, verkommt zur Nebensächlichkeit.

                              Und dann, wenn man schon mit dem Film abgeschlossen hat, kommt während des Abspannes eine Musiknummer mit Ferrell/Whitersppon und den kompletten Darstellen, die offenbart welch fetzig Komödie hätte Sie sein können.

                              Warum erst im Abspann?!

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                              • 4 .5

                                Addo's Filmkritik #737

                                DAVE BAUTISTA als der AUFTRAGSKILLER schlechthin (!)… Dieser will würdevoll abtreten und engagiert die „Who is Who“-Killer-Elite, um Ihn zu erledigen. Just bevor es soweit ist, ändert sich die Situation grundlegend und die Killer-Legende sieht sich einem Herr an Messer wetzenden Kollegen konfrontiert.

                                Und wieder ein Film mit dem Titelzusatz- „Killer“, der sich im generischen Action-Komödie-Streaming-Sumpf suhlt. Alles an dem Film wurde bereits in besseren Projekten bereits deutlich kreativer wiedergegeben. Um sich von der breite Masse abzuheben, bildet die stumpfe Romanze zwischen Dave Bautista und „Rebell Moon“-Mimin Sofia Boutella das Herzstück des Filmes.

                                In Sachen Schauspiel wirkt die Besetzung abschreckend, aber zumindest ihre Spielfreude rettet sich in den soliden Streaming-Bereich. Es ist natürlich hilfreich, dass die routinierte Schauspielgröße Ben Kingsley oder sympathische Darsteller-Typen wie Terry Crews mitmischen.

                                Was der Film teilweise gut einhält, sind die satten Action Choreografien, die ansehnlich gestaltet sind. Der Rest, insbesondere das „Killer-Spiel“, das nach dem Prinzip „10 kleine Jägermeister“ funktioniert, ist maßlos überzeichnet und das im bekannten Szenario und den üblichen Stereotypen. On Top, scheint dann die grobschlächtige Love-Story immer durch, wobei die romantischen Momente voller unfreiwilliger Komik bestechen.

                                Krankhaft überzeichnetes Killer-Spiel, samt kitschig hölzerner Romantik…Das einige blutige Momente parat hält und zumindest spielfreudig daherkommt. Aber der bekannten, aber auch potenziell spaßigen Prämisse keine eigene Identität widmet. Allseits bekannter Streaming-Durchschnitt!

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                                  über Damaged

                                  Addo's Filmkritik #736

                                  Trostlose Serienkiller-Hatz…

                                  Edinburgh, Schottland…Die Stadt wird von einer grausamen Ritualmordserie erschüttert, die sich in Ihrer Herangehensweise an eine vergangene Mordserie aus Chicago orientiert. Drei ungleiche Polizisten gehen der Mordserie auf die Spur…
                                  Der Trailer versprühte schon Bad Feelings und man hätte es besser wissen müssen. Aber der Umstand das Samuel L. Jackson und Vincent Cassel den Film anführen, war dann doch Grund genug reinzuschauen. Tja, sympathische Schauspieler machen noch lange keinen guten Film, vor allem nicht, wenn dieser so uninspiriert und schleppend inszeniert ist.

                                  Es wirkt, als ob hier auf Autopilot geschaltet ist und dieser für kurze blutige Sequenzen deaktiviert wird. Das gleiche gilt für die beiden Zugpferde des Filmes, die hier reichlich müde wirken und nichts von Ihren Fähigkeiten Einfließen lassen. Der dritte im Bunde, tut hingegen durchweg dramatisch Einheitsbrei wieder geben. Wenn diese Drei aufeinandertreffen, dann habe ich selten so schrottige Dialoge miterlebt wie hier. Dagegen klingt ein Steven Seagal Dialog wie Shakespeare...

                                  Dass der Film dem interessanten Handlungsort Edinburgh nichts abgewinnt, ist die eine Sache, dass er sich nicht entscheiden kann ob nun Thriller, Horror oder Genre Mix sein will, wieder eine andere. Aber das trostloseste, ist die Vorhersehbare Handlung, die man schon meilenweit gegen den Wind riecht. Als Pointe setzt der Film tatsächlich einen Cliffhanger um bewirbt dabei unverschämt eine Fortsetzung…Na dann…

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                                  • 9
                                    AddoMoody 28.01.2025, 15:31 Geändert 11.02.2025, 09:39

                                    Addo's Filmkritik #735

                                    New York, CHINATOWN…

                                    Die einstige Postkarten Idylle ist verflogen, seitdem Jugend-Gangs die Straßen in Blut tränken und die Triaden sich die Geschäfte unter den Nagel reißen & zur Expansion ansetzen. In diesem Topf voll überkochenden Reis, wird der höchst dekorierte Bulle New Yorks hin versetzt – CAPTAIN STANLEY WHITE…Ohne jegliche Rücksicht auf Verluste nimmt er den Kampf gegen das organisierte Verbrechen auf…

                                    Michael Cimino galt einst als Regiewunderkind („The Deer Hunter“), bis er sich 1980 mit dem ambitionierten Western Epos und Kolossal-Flop „Heaven‘s Gate“ verhoben hat. Mit gütiger Unterstützung von Produzenten-Legende Dino Laurentis, der Besetzung von Kameramann Alex Thomsen („Legende“) und Oliver Stone‘s Hilfe beim Drehbuch, holte Cimino zum Gegenschlag aus. Zum damaligen Zeitpunkt verpuffte der Wiedergutmachungs-Versuch, sowohl finanziell noch bei den entsetzten Kritikern konnte der Crime-Thriller zünden.

                                    Vakantes 80er-Werk…

                                    Jetzt vier Jahrzehnte später, muss man Cimino diesen Film hoch anrechnen, den mit dem spannungsgeladenen Action-Crime-Thriller „Im Jahr des Drachen“ (damalige Alternativtitel: "Manhattan Massaker", "Chinatown Mafia") schuf er einen qualitativ hochwertigen Genre-Film, der auf die Hollywood Etikette scheißt und unverblümt den zynischen Finger in die Wunden der Amerikanischen DNA legt. Das pessimistisch düster gezeichnete Chinatown dient als Projektionsfläche der zeitgenössischen 80s-Probleme, wo Mord, Rassismus, Korruption, Drogen, Immigration, Menschenhandel und ideologisch getriebene Politik an der Tagesordnung stehen. Seinen furiosen Regie-Stil, fügt der bestens aufgelegte Regisseur noch reichlich Western/Eastern-Kriegs-Elemente hinzu, versieht Ihn mit starken Nebendarstellern, fetziger Mucke und schafft durch seine Grobheit auch hier ein Spiegelbild der Amerikanische Gesellschaft wieder. Das alles kumuliert und verfestigt sich dann in der Figur des Polizei Captain’s Stanley White …

                                    Dieser wird verkörpert von einem entfesselnd aufspielenden Mickey Rourke, der jede Szene an sich reißt, wie ein tollwütiger Berserker durch den Film streift und für den Zuschauer kaum greifbar ist. Den der polnisch stämmige Stanley White (ehemals „Wizynski“) ist ein rassistisch, sexistisch und gewaltverherrlichend Egomane, der das Problem an der Wurzel packt und dabei sein nicht verarbeitendes Vietnam-Trauma freien Lauf lässt. Rohe Gewalt, begegnet Er mit eben dieser, die moralischen Grenzen sind passe und jegliches Mittel ist Ihm recht. Dafür nimmt er jedes Opfer in Kauf, sei es die eigene Ehefrau, Freunde, Kollegen, die Presse oder sogar auf die höchsten Autoritäten der Stadt New York gibt er ein Scheiß drauf.

                                    Wie heißt es so schön…

                                    Ein Protagonist kann nur so gut sein wie der Antagonist sein. Wobei ein Stanley White sicherlich nicht der strahlende Held ist, denn man erwartet, aber ihm gegenüber steht der charismatisch kultivierte Geschäftsmann Joey Ta, (stark - John Lone aus Rush Hour 2“) der an die Spitze der Triaden vorstoßen will und dabei überhaupt keine SKRUPEL kennt. Das aufeinander treffen der beiden unterschiedlichen Männer ist hier das Paradestück und mündet in einem der coolsten Showdown‘s der Genre-Geschichte.

                                    Fazit:

                                    „Im Jahr des Drachen“ ist bis heute ein sträflich unterschätztes 80er-Meisterwerk…Das ist zynisches 80s-Crime-Action-Thriller-Kino, mit einer melodramatischen und sozialkritischen Note.
                                    Im Zentrum dabei, ein herausragender Mickey Rourke, der die Energie und den verwerflichen moralischen Ton unglaublich intensiv wiedergibt. Cimino ist unglaubliches Genre-Kino geglückt, das es heute so nicht mehr zu sehen gibt!

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                                    • 6 .5

                                      Addo's Filmkritik #734

                                      Zoe Kravitz, der Sprössling von Musiker-Legende Lenny Kravitz, hat in der vergangenen Dekade im Mainstream, sowie im Indie Bereich sich ordentlich ausgetobt.
                                      Die erworbenen Fähigkeiten und ihr bereits vorhandenes Talent lässt Sie nun in Ihrem REBIEDEBÜT „BLINK TWICE“ einfließen. Für Ihr Debüt konnte Sie mit Superstar Channing Tatum, aufstrebenden Darstellern („Naomi Ackie“, „Adria Arjona“) und alten Hollywood-Helden („Christian Slater“, „Geena Davis“, „Kyle McLachlan“) gewinnen, die ein spannendes Ensemble abgeben.

                                      …Wir folgen den mittelosen Kellnerinnen Frida & Jess, die bei einem Charity-Event in die Arme des kontroversen Milliardär Slather King stolpern. Dieser lädt die euphorisierten Mädels spontan auf sein neues Insel-Refugium ein. Zusammen mit anderen geladen Gästen haben die beiden eine traumhaft Zeit. Bis sich der Rausch als wahrer menschlicher Abgrund entpuppt…

                                      Was bei Zoe Kravitz Erstlingswerk sofort ins Auge sticht, Ihr vorhandenes Gefühl für eine spannende Bildsprache. Irgendwo zwischen der Optik von „The Menu“ und den Werken von Jordan Peele angesiedelt, verführt das Bild im Verbund mit der Kamera zu einer atmosphärisch geladenen Stimmung. Das Sie als Regieneuling und Ihren musikalischen Background, dann noch ein feines Gespür für audiovisuelles Erzählen offenbart, überrascht dann doch weniger.

                                      Beim der Thematik hat sich jedoch Kravitz zum Schluss hin verhoben. Als Feministischer Psycho-Thriller konzipiert wandeln wir auf den Spuren von „Promising Young Women“, wo toxische Männlichkeit und die Macht weißer Männer angeprangert werden. Man wird lange im Unklaren gelassen, bis der pseudointellektuelle Twist-Plot zuschlägt und die Veranstaltungen zu einem blutig plakativen Rachestück wechselt.

                                      Die Darsteller gehen diesen Weg konsequent mit, bestechen vor allem mit Ihrem spaßigen Wahnsinn, wo ich mich oft an „Get Out“ erinnert gefühlt habe. Vor allem Naomi Ackie („I Wanna Dance with Somebody“) sticht heraus, die sich für ihre klasse gespielte Tortour für höherer Aufgaben empfiehlt.
                                      Aber der Elefant im Raum ist hier Channing Tatum…Als diabolischer Milliardär demontiert er genüsslich sein Schönling Image und legt die beste Performance seid „Foxcatcher“ hin.

                                      Feministischer Mystery-Psycho-Thriller, der Versucht den Zeitgeist zu treffen, viel Aufmerksamkeit dabei einfordert, aber wenig Substanz für den Zuschauer bereithält. Visuell sieht das umwerfend aus, inszenatorisch ist das selbstbewusst dargestellt, nur die Erzählerisch Punchline schlägt ein Luftloch.
                                      Dennoch das Talent & der Mut zur eigenen Handschrift beweist Zoe Kravitz mehr als solide in Ihrem Debüt, auf das Sich blendend aufbauen lässt!

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                                      • 6 .5
                                        über Abigail

                                        Addo's Filmkritik #733

                                        Nach Ihrem Ausflug ins „Scream-Franchise“ kehrt das Regieduo Matt Bettinelli-Olpin/Tyler Gillett zu Ihren eigenständigen Wurzeln zurück. In „ABIGAIL“ kombinieren die beiden Facetten Ihres erfolgreiche „Ready or Not“ mit dem Rodriguez/Tarantino- Klassiker „From Dusk till Dawn“…

                                        Herausgekommen ist ein Horror-Komödie-Action Spaß, der langsam in Schwung kommt & die beiden Filmhälften nicht unterschiedlicher sein könnten. Wie schon bei „Ready or Not“, wird uns nichts bahnbrechend Neues offenbart. Jedoch sticht hier wieder der verspielte Genre-Misch-Masch hervor, der vor allem in der zweiten Hälfte drückt er voll auf die Tube.

                                        Besseres Ensemble, deutlich schwächere Hauptdarstellerin…

                                        Dies ist das große Manko bei „Abigail“ im Vergleich zu „Ready or Not“.

                                        Während die spielfreudigen Nebendarsteller (u.a. Kathryn Newton, Dan Stevens, Kevin Durand) immer wieder Akzente setzen, die „Abigail“-Darstellerin (Klasse „Alisha Weir „) uns das Fürchten lehrt und die Gastaufritte (u.a. Giancarlo Esposito) herrlich bissig sind, ist es gerade die Hauptdarstellerin, die immer wieder negativ dazwischenfunkt.

                                        Verkörpert wir diese von „Scream“-Actress Melissa Barrera, die wie schon in der Blockbuster-Franchise, Probleme hat, den Film Ihren Stempel aufzudrücken. Sie spielt das 1x1 des Scream-Queen-Handbuches durch, das mit einer sturen Ernsthaftigkeit samt entsetzen Gesicht, wo man sich fragt, ob Sie überhaupt weiß in welchem Film Sie da mitspielt. Eine Samara Weaving war da um Galaxien besser, da beide Charaktere ähnliches durchmachen & bei Barrera der schwarzhumorige Ansatz abprallt.

                                        Zum Glück haben die Regie-Nerds über die Jahre an Ihrem handwerkliche Geschick gearbeitet, wobei noch reichlich Potenzial offen liegt. Aber Abigail ist wegen der viele Einfälle und der wendungsreichen Handlung deutlich spritziger geraten, wobei die Lauflänge von 109 Minuten, an einigen Stellen, spürbar sind. Ebenso gelungen ist diesmal der Umgang mit der Übernatürlichen Komponente, mit dementsprechend kreativen Design und den dazugehörigen blutigen Effekten.

                                        Fazit:
                                        Nicht so rund wie „Ready or Not“, aufgrund einiher Längen & der dürftigen Hauptdarstellerin, aber dennoch ein sehenswerter blutig/alberner Genre-Beitrag, der vor allem Horror-Fans zu bespaßen weiß!

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                                        • 7

                                          Addo's Filmkritik #732

                                          Das Regieduo Matt Bettinelli-Olpin & Tyler Gillett hat sich im Horror-Nischen Bereich („V/H/S“) bereits einen kleinen Namen gemacht, was Sie Ihnen finanziellen Spielraum ermöglichte, um mit „Ready or Not“ im Mainstream so richtig durchzustarten. Ihre diabolische Survival-Horror Nummer schildert die elitäre Verlobungsfeier einer Steinreichen Familie, in der sich die zukünftige Braut bei einem tödlichen Familien-Ritual-Versteckspiel beweisen bzw. überleben muss...

                                          Aus einem allseits bekannten Kinderspiel wird ein brutal schräger Horror-Film gemacht?!

                                          Bevor das weltweite Phänomen „Squid Game“ auf der Bildfläche erschienen ist, kriegten wir das hier zu sehen. Aber wirklich neu ist die Idee nicht & auch Revolutionäres findet sich hier nicht. Es ist vielmehr die unterhaltsame Mischung aus bekannten Horror-Versatzstücken, die durch zwei Regie-Nerds zu was Eigenständigen verarbeitet werden.
                                          Das klappt den überwiegenden Film gut, wobei einige Nebenfiguren, der löchrige Plot und die elitäre Familien-Mythologie mehr Schein als Sein sind. Des Weiteren spürt man, trotz der Location eines bedrückendes Herrensitzes wenig Atmosphärische Entfaltung.

                                          Spannung findet trotzdem statt, genauso wie die prächtig gesetzten blutigen Spitzen, die Ihm richtigen Moment zu begeistern wissen. Auch hätte das Herren-Anwesen, deutlich mehr Potenzial gehabt, hier mehr Horror-Feeling rauszuholen. Aber der Glücksgriff schlechthin, der den Film über den Horror-Durchschnitt hebt, ist zweifelsfrei Hauptdarstellerin
                                          SAMARA WEAVING…

                                          Von der anfangs verunsicherten Braut hin zur knallharten Rache-Amazon im Hochzeitskleid + Converse-Schlappen…
                                          Die gute überzeugt in allen Lagen, fügt gut getimt noch schwarzhumorigen Momenten hinzu & bleibt mit Ihrer Präsenz im Gedächtnis.

                                          Fazit:
                                          Kultig ist „Ready or Not“ mitnichten, aber sehenswert genug um als diabolischer Horror-Spaß seinen Platz im Genre zu finden!

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                                            AddoMoody 21.01.2025, 15:34 Geändert 23.01.2025, 10:26

                                            Addo's Filmkritik #731

                                            Cameron Diaz ist „BACK IN ACTION“…

                                            Nach über 10 Jahren kehrt die „Verrückt nach Mary“-Ikone zurück und das im Verbund mit Jamie Foxx. Beide Mimen ein Ex-CIA-Agenten Pärchen, das nach 15 Jahren heiterem Familienleben, von Ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Zusammen mit den beiden bis dahin ahnungslosen Kindern muss sich die Familie in der Spionage-Welt beweisen…

                                            Nach gut einer Viertelstunde verspürte ich ein dringliches Deja-Vu, den der Plot wurde bereits im letztjährigen Apple-Original „Family Plan“ mit Mark Wahlberg & Michelle Monaghan nahezu ähnlich abgefilmt. Die Netflix-Version ist genau das, was uns der Actionreiche Trailer verspricht…

                                            Familienfreundliche Action-Komödie, ohne jeglichen Anspruch, dass das Sub-Genre der inhaltlosen Streaming-Blockbuster weiter füttert. Im Vergleich gehört „Back in Action“ zu den besseren Varianten, aber dennoch weit unter dem Prädikat „sehenswert“. Denn inkludiert sind auch die massiven Schwächen, die eben diese infantile Streaming-Großproduktion der vergangenen Jahre immer mit beinhalten. ER spielt die gewohnte Mechanismen ab und hat keinen künstlerischen Mehrwert im Sinn.

                                            Kein Wunder, Regie bei der ganzen Sache führte Seth Gorden („Baytwach“, „Kill the Boss“), der seine Stars gut aussehen lässt und Sie durch einen überraschungsarmen Plot-Parkour irren lässt. Erstaunlich das Cameron Diaz nach über 10 Jahren Schauspiel Abwesenheit, aber auch rein gar nichts zu Ihren Fähigkeiten dazugewonnen hat. Des Weiteren tauchen noch namhafte Schauspieler wie Glenn Close, Kyle Chandler und sogar ein Andrew Scott auf, die aber sträflich unterfordert wirken.

                                            So ist „Back in Action“ wieder ein netter Zeitvertreib vom Band, der nicht weh tut und schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwindet. Aber letztendlich wieder eine neue Kerbe am Bettpfosten der Action-Komödie-Streaming-Stangenware!

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                                              AddoMoody 19.01.2025, 11:48 Geändert 20.01.2025, 09:59

                                              Addo's Filmkritik #730

                                              Runde Zwei für das AppleTV+-Prestige-Projekt SILO…

                                              In der zweite Staffel mausert sich „Silo“ allmählich zu einer „Must See“-Serie…
                                              Die Trägheit von der ersten Staffel wird endlich überwunden und es ist jede Menge los in der Dystopie-Bunkeranlage. Die Wahrheitssuche wird anhand zwei großer Handlungsebenen weiter fort erzählt. Wir bekommen neue Figur, die über die Staffel hinweg Ihre Wichtigkeit für die Geschichte unterstreichen. Das bringt endlich Energie rein, die noch in der ersten Staffel vermisst wurde.

                                              Zusätzlich haben wir auf der anderen Seite, haben wir Rebecca Ferguson‘s Hauptfigur „Juliette Nichols“, die nach dem Cliffhanger aus der zweiten Staffel, die Außenwelt weiter erforscht und einige spannende Entdeckungen dabei macht. Es funktioniert daher, nachdem Prinzip „Outside/Inside“-Blickwinkel, die sich wie ein Puzzle in der Folge zusammensetzen. Da mehr Charaktere ins Rampenlicht treten, ändert sich auch der Noir-Ansatz hin zu dystopischem Intrigen-Thriller.

                                              In jeglicher Hinsicht legt die Serie in der zweiten Staffel zu. Es kommt Tempo in die Sache, die Spannungsschübe mehren sich deutlich und der Plot offenbart sich endlich dem Zuschauer. In Sachen Produktion Value, ist die Apple-Serie gewohnt hochwertig und die dystopischen Zustände werden durch die neuen Blickwinkel nochmals erweitert.

                                              Sehr erfreulich, Tim Robbins als Intriganter Bürgermeister „Bernard Holland“, der mit allen Mitteln die Rebellion und die Suche nach der Wahrheit torpediert. Was die Macher hervorragend hinkriegen, sie halten die Balance beim Plot. Es wird nur soviel verraten wie es sein muss, aber nicht zu wenig, damit die Lust an der Serie vergeht. Genauso wie die erste Staffel, schließ die zweite Season auch mit einem Riesen Cliffhanger dann Ihre Pforten. Dieser wird aber richtungsweisend, da bereits bestätigt wurde, dass die zugrundeliegende Roman-Trilogie in Vier Staffeln auszuerzählen wird.

                                              Mich hat die zweite Staffel überzeugt und ich bin jetzt ALL-IN!!

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                                                Addo's Filmkritik #729

                                                „Es ist eine Invasion, Sie sind hier, Sie sind hier…“

                                                Eine Kleinstadt in Arizona wird durch einen Chemieunfall von mutierten Riesenspinnen heimgesucht, aus dieser Prämisse bastelt der Film eine Hommage an die klassischen Monsterfilme der 50er-Dekade, samt unzähliger Referenz auf moderner Horror-Streifen.
                                                Horror, Thrill oder gar Spannung sucht man in der Wüste Arizonas vergeblich und schon gar nicht sollte man nachdem künstlerischen Tiefgang fragen.

                                                Das ist aber vollumfänglich OK, da die Macher hier auf die Karte verspielter „Action-Spaß“ setzten, der in Tradition von Filmen wie „Lake Placid“ und „Anaconda“ steht. Nur gibt sich „Arac Attack“ selbstbewusst & vollumfänglich dem trotteligen Humor hin und spart dabei bewusst auf blutige Effekte.

                                                Die Darsteller um „Scream“-Veteran David Arquette & "Cool Runnings"-Star Doug E. Doug gehen mit dem dödeligen Humor voll umfänglich mit, was der entscheidender Punkt ist, warum das Ganze kurzweilig gerät.
                                                Ganz süß – Die blutjunge Scarlett Johansson ist in einer Nebenrolle zu sehen, kurz bevor Sie mit „Lost in Translation“ Ihren Durchbruch gefeiert hat.

                                                „Arac Attack“ ist Trashiger Monster-Spinnen-B-Movie, mit veralteten 2000er Special-Effekten und komplett auf Family-Komödie getrimmt, der sich als kurzer sympathischer Happen erweist!

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                                                  AddoMoody 17.01.2025, 15:02 Geändert 17.01.2025, 15:02
                                                  über Crawl

                                                  Addo's Filmkritik #728

                                                  Es braucht nicht viel einen guten Horror-Kracher rauszuhauen, das beweist Alexandre Aja („Horns“) mit seinem 2019er- „CRAWL“…
                                                  ER folgt der allseits bewährten Formel „Mensch gegen Tier“ und gehört zu den kompetentesten Exemplaren der Gattung Tier-Horror.

                                                  Im Grunde ist das ein zwei Personen-Personen Stück wo das „Maze Runner“-Duo Kaya Scodelario & Barry Pepper das Vater/Tochter Gespann bilden. Die beiden sitzen während eines aufkommenden Hurrikans in ihrem gefluteten Keller fest und kämpfen mit einer Horde an Krokodile ums nackte Überleben…

                                                  Sicherlich der Kroko-Thrill hat mit einigen Logikproblemen zu kämpfen und die Effekte sind aufgrund des überschaubaren Budgets nicht aller erste Sahne. Aber er macht ungeheuerlich viel Laune, da es Aya versteht die simple Prämisse dynamisch zu inszenieren. Dann nutzt er das überwiegend wässrige Kammerspiel dazu, eine Umfeld zu schaffen die nur auf den Überlebensinstinkt aus.

                                                  Hier punktet der Film dann mit einer bestechend gut funktionierenden Atmosphäre, die mit dem aufkommenden Unwetter am Ende weiter verstärkt wird. Auf Ironie oder dergleichen verzichten er fast gänzlich und richtet seinen Fokus komplett auf den Überlebenskampf. Die Vater/Tochter Thematik hätte zwar nicht sein müssen, aber zumindest schaffen es die Darsteller mit Ihrem eindringlichen Spiel die nicht immer sattelfesten Effekte aufzuwerten.

                                                  „The Crawl“ ist klasse Genre-Unterhaltung und erfrischt uns mit seiner konsequent und unkomplizierten Art.
                                                  Simpel formuliert - Tier-Horror zum Anbeißen!

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                                                    Addo's Filmkritik #727

                                                    Biopic über die 2011 viel zu früh verstorbene Ausnahmekünstlerin Amy Winehouse, die seit Ihrem tragischen Ableben zum berühmt berüchtigten „Club 27“ (u.a. Kurt Cobain, Jimi Hendrix, Janis Joplin) zählt. In „Back to Black“, benannt nach Ihrem 2006er Sensationsalbum, widmet sich der Film dem Leben der Musikikone. Das Starke daran, trotz der Skandale, der Erfolge und dem tragischen Verlauf Ihres Lebens, erhebt der Film zu keiner Zeit Anklage.

                                                    Die Musik von Amy Winehouse wird eindringlich vorgetragen, mit weiteren Genre lastigen Songs verfeinert und mit einem klasse komponierten Score von dem renommierten Duo Nick Cave & Warren Ellis veredelt.

                                                    Das war es aber schon mit den positiven Aspekten…

                                                    Der Rest verkümmert an einer lieblose Aneinanderreihung von den bedeutenden Ereignissen der Sängerin. Es ist das gleiche Problem wie bei dem Biopic „One Love“ über Bob Marley, das in etwa zur gleichen Zeit erschienen ist. Man will ein breites Publikum erreichen und dafür opfert man das Authentische und erzählt die Lebensgeschichte ohne nachhaltigen Esprit. Auch Hauptdarstellerin Marisa Abela („Barbie“) fehlt hier der Nachdruck in Ihrer Darstellung, zumindest sind die selbst eingesungen Songs sauber vorgetragen.

                                                    Zwar werden die Höhen und Tiefe der Künstlern abgebildet, aber es fühlt sich nicht stimmig an. Es ist wie so oft bei Musik-Biopics, man will die komplette Geschichte erzählen, verliert aber die Person & was dahinter steckt aus den Augen.
                                                    Letztendlich, trotz der tollen Musik, ein grob dahinvegetierendes Biopic, das dem Menschen Amy Winehouse und Ihrer Kunst kaum gerecht wird. Hier fehlt die inszenatorische Klasse, das packende Schauspiel und jegliche Inspiration!

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