AddoMoody - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines118 Vormerkungen
Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #514
In Zeiten wo Videospielverfilmungen immer mehr an Qualität gewinnen, wirkt eine filmische Adaption des PlayStation Rennspiel-Klassikers "Gran Turismo" gerade zu schon nachvollziehbar. Die Umsetzung orientiert sich dabei an der realen Geschichte von Jann Mardenborough, der sich als erster E-Gamer für einen Startplatz als echter Rennfahrer qualifizieren kann.
DIe Ausgangslage drückt in der ersten halben Sunde ordentlich auf das Gas Pedal. Die Findungsphase der Figuren und der Geschichte ist abwechslungsreich in Szenen gesetzt und die Macher bringen durchaus einige interessante Ideen auf die Strecke. Das Konzept ist sichtlich bemüht die alte und die neue Generation an Gran Turismo-Spielern abzuholen. Für die schauspielerischen Glanzpunkte sorgen Orlando Bloom und allen voran David Harbour, der als Mentor und Sympathieträger die wichtigen Akzente setzt. Die braucht es auch, den Jungdarsteller Archie Madekwe fehlt ist in der Hauptrolle deutlich an Charisma.
Sobald er als Hauptfigur in der Motorsport-Welt angekommen ist, verfällt der Film leider komplett ins generische. Er spult die üblichen Genre Motorsport-Mechanismen ab. Auf Siege und schnelle Aufstiege, folgen bittere Niederlagen, die Alle emotional fordert, die Sponsoren zweifelt lässt und letztendlich doch alles im Guten endet. Dazwischen gibt es die übliche Mentor/Schüler Debatten, eine lieblose Love-Story und die klischeeüberzogene Familien Hintergrundgeschichte.
Was richtig störend mit der Zeit wird, ist die Selbst Beweihräucherung, als die Rennspiel Simulation schlechthin zu sein. Unter diesen Umständen sind die Rennsequenzen actionreich, aber keineswegs realistisch in Szene gesetzt. Es fehlt dieser absolute Rennsport-Realismus, die eben die Spiele ausgezeichnet haben . Allein das legendäre Strecken wie der Nürburgring, Le Mans oder Spielberg, an vollkommen anderen Orte gedreht worden ist, trübt den Realismus-Flair erheblich.
"Gran Turismo" ist sicherlich kein Totalschaden und der Ansatz der Umsetzung und die kompetente Inszenierung von Neill Bloomkamp wissen zu gefallen. Allerdings bremst der Film sich mit fortlaufenden Dauer mit seiner Mutlosigkeit selbst aus und verfällt zunehmend in eine generische Werbeveranstaltung ab!
Addo's Filmkritik #513
F. Gary Grays Rache-Action-Thriller ist einer dieser Filme, der beim Publikum super gut ankommt, während er von der Kritikerseite regelrecht zerrissen wird. Der Film könnte glatt als moderne Version eines Charles Bronson Selbstjustiz-Thriller durchgehen. Der Grund ist hier offensichtlich der Racheplot, der Selbstjustiz gutheißt, dabei seine einfache Schwarz-Weiß-Zeichnung nutzt, um ins Extreme zu verfallen.
Das macht den Film in seiner erste Hälfte sogar richtig unterhaltsam. Der Spannungsaufbau des Racheplots ist zielstrebig und handwerklich ist das durchweg makellos inszeniert. Die Darsteller um Gerard Butler und Jamie Foxx herum, geben den eindimensionale Figuren ausreichend Energie, um kompetent zu wirken. Mitunter geht der Film nicht gerade zimperlich in Sachen Gewaltdarstellung oder der Andeutung davon um, das gibt dem Film noch den nötigen Schuss emotionale Unterhaltung mit. Allein die Szene wo Gerald Butler seinen perfiden Racheplan in die Tat umsetzt und den Hauptschuldigen in mehrere dutzend Teile malträtiert, bleibt unvergessen.
Wenn der Film jedoch ins Rollen kommt, sprich die bis dahin smart gestaltete Geschichte etabliert ist, bröckelt der Film in der zweiten Spielhälfte regelrecht auseinander. Zig Logiklöcher springen einem förmlich ins Auge und das anfangs starke Drehbuch verstrickt sich immer mehr in plumpe und haarsträubende Wendungen, die mit Realismus gar nichts mehr am Hut haben. Trotzdem bleibt der Film bis zum Ende hin lebendig, nur das schlappe Finale drückt das Gesamtergebnis nochmals nachhaltig.
Ein unterhaltsam konstruierter Rache-Thriller, der irgendwann seine Glaubwürdigkeit opfert und sich komplett dumpfer Thriller-Unterhaltung widmet. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt einen kurzweiligen & harten Action-Justiz-Thriller zu sehen!
Addo's Filmkritik #512
Ganze fünf Jahre hat es gebraucht, bis die vierte Staffel True Detetctive an den Start geht. Dabei schwingt, auch 10 Jahren nach der Erstausstrahlung immer noch die legendäre erste Staffel über allem. Wie bereits die zwei Vorgänger Staffeln muss Sie auch der vierte Auftritt daran messen lassen. Das die neuste Staffel Ambitionen hat, kann man unschwer erkennen. Das Budget verspricht eine hochwertige Inszenierung, mit Schauspiellegende Jodie Foster und der Newcomerin und Ex-Boxerin Kali Reis hat man hierzu noch zwei Hauptdarstellerinnen die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide ermitteln in der fiktiven Kleinstadt Ennis, hoch im Norden Alaskas, wo ein dutzend Forscher unter mysteriösen Umständen umgekommen sind...
In Ihren besten Momenten, sprich der Atmosphäre, erinnert die Serie an John Carpenters "The Thing". Eine Forschungsstation, wo mehrere mysteriöse Leichen gefunden werden und daraus ein Whodunit-Fall entsteht und das in einer isoliert feindlichen Umgebung. Diese allseits bekannte Ausgangslage wird atmosphärisch richtig gut aufgegriffen, so das wir als Zuschauer manchmal selbst nicht wissen wie uns geschieht. Die Darsteller liefern dabei ab, den es gibt hier genug Momente für zwischenmenschliches Drama, das charakterlichen Tiefgang generiert und den Handlungsort weiter vertieft.
Jedoch will die Serie in Ihren entscheidenden Momenten zu viel auf einmal und verliert sich phasenweise im seelenlose Getue. Mal harter Thriller, dann Native-Milieu Drama, dann Akte-X-Mysterie-Mechanismen, Horror-Vibes bis hin zum unglaubwürdigen konstruierten Krimi. Es fehlt hier die handwerkliche Stringenz, die unterschiedlichen Einflüssen zu einem roten Pfaden zu kombinieren.
Das hier noch die Figuren, obwohl Sie stark gespielt sind und genügend Charakter zeigen, einen nicht mitnehmen, ist auf Dauer problematisch. Die neue Showrunnerin versucht hier altbewährtes, mit Ihrem eigenständigen Stil zu paaren, dadurch fehlt der Staffel das durchgehend fesselnde, die eben eine Serie wie "True Detetctive" ausmacht. Auch die Auflösung, mit all den Hintergründe, wirkte in seiner Gesamtheit ziemlich fahrig.
Das Schauspiel und der atmosphärische Handlungsort überzeugen, beim Rest und vor allem in seiner eigenen Entscheidungsfindung und der eigenen Ambition tappt die vierte Staffel zu lange im Dunkeln!
Addo's Filmkritik #511
Nachdem überraschend gelungene Erstling, geht es in der zweiten Runde gleich nahtlos weiter. Sörensen hat immer noch mit Angstzustände zu kämpfen, die nach den Ereignissen aus dem ersten Teil sich noch verschlimmert haben. Just taucht da der nächste Mord auf und der neurotische Kommissar muss ein blindes Mädchen, vor einer streng religiösen Gemeinschaft beschützen.
Bjarne Mädel (Der Tatortreiniger) punktet als Hauptdarsteller und zeigt noch als Regisseur, das er durchaus eine eigene Handschrift vorweist. Im Vergleich zum ersten Teil, ist der Krimi-Anteil hier weniger ausgereift. Dafür überzeugt er mit schrägen Figuren und richtig schön absurden Dialogen, in die man sich verlieren kann.
Durch den weniger gelungenen Krimi-Faktor, ist der Spannungsgrad deutlich geringer wie erhofft. Aber ich rechne Bjarne Mädel es hoch an, das er versucht die Krimi-Elemente bzw. die Suche nachdem Mörder anders darzustellen, wie es sonst in Deutschland getan wird. Hier versucht er anhand von Theaterszenen den jeweiligen Mord nachzustellen. Das ist äußerst clever inszeniert, nur fehlt hier noch das entscheidende Spannungs-Momentum.
Beim Humor, dem Kerngeschäft von Bjarne Mädel, punktet er mit wunderbaren Dialogen, die durch die Figuren, die allesamt schrulligen nordischen Charme versprühen, in exzentrischer Situationskomik mündet. Zusätzlich dazu, besticht der Film wie bereits im ersten Teil, mit einer lakonischen Friesland-Atmosphäre, die sich wunderbar mit den Charakteren deckt.
Der zweite Auftritt vom neurotischen Kommissar Sörensen, ist nicht so rund wie der Erstling, aber immer noch gut genug, um sich auf einen weiteren Teil zu freuen!
Addo's Filmkritik #510
…..Big Brother is Watching You - als durchgestylter 90er-Blockbuster-Verschwörungs-Action-Thriller mit einer hektisch Paranoiden-Inszenierung....
Kurz vor dem Jahrtausend Wechsel, haute Regisseur Tony Scott zusammen mit Star-Produzent Jerry Bruckheimer einen rasanten Action-Paranoia-Thriller raus, der mit seiner Thematik der all umfassenden Überwachung (George Orwell lässt grüßen) seiner damaligen Zeit weit voraus war. Das heißt bevor die Ereignisse von 11. September die Welt veränderten & Snowden mit seinen Enthüllungen die Welt endgültig schockierte.
Zwar wir das Thema nur oberflächlich behandelt, wie man es von eben von einer Bruckheimer Produktion gewöhnt ist, aber das reicht um sich mit den angedeuteten Gefahren im Kopf auseinanderzusetzen. Von seiner Brisanz hat der Streifen bis heute dabei nichts eingebüßt. Dabei passt der Regiestil und die Bildsprache von Tony Scott perfekt zum Thema. Zwar hat er in den dramaturgischen Parts, deutliche Dämpfer im Pacing, aber die hohe Anzahl an kreativen Schnitten, die dynamische Kameraführung und die verwackelte Lichtgebung verstärken das Paranoia Gefühl bis zum Anschlag.
Das Drehbuch gibt sich die Mühe, die ernste Thematik realistisch darzustellen. Das funktioniert bei den Verfolgungs-Actionszenen prächtig, bei der Darstellung der Geheimdienste wird es mitunter zu generisch. Glücklicherweise gibt das Skript hier den Darstellern genug Raum Ihr Können unter Beweis zu stellen. Das nehmen die spielfreudigen Akteure um Will Smith, Gene Hackmann oder Jon Voight dankend auf und verschaffen Ihren Figuren die nötige Glaubwürdigkeit und klar strukturierte Systemkritik.
Packend gestylter Hollywoodblockbuster, der die Gefahren der medialen Überwachung gut genug anreißt, damit die fähige Inszenierung und seine spielfreudigen Dartseller daraus ein intensiv rasantes Paranoia Action-Thriller Werk zaubern!
Addo's Filmkritik #509
Eine der vielen Judd Apatow Komödien aus den 2000ern, die nicht zu den oberen Highlights wie "Superbad" oder "40 Jungfrau männlich sucht" gehört, aber definitiv eine Sichtung wert, da er einige nette Einfälle zu bieten hat. Für das Drehbuch zeichnete sich Jason Segal (How I met your Mother) verantwortlich, der gleich mit die Hauptrolle übernahm & so die Rolle mit reichlich Leben füllen konnte.
Segal spielt einen Fernseh-Komponisten, der von seiner berühmten Schauspiel-Freundin nach 5 Jahren einfach abserviert wurde. Um seinen wochenlangem andauernden Herzschmerz zu entfliehen, fliegt er in den Urlaub nach Haiwaii. Im Resort angekommen, muss er entsetzt feststellen, das seine Ex mit Ihrem berühmten Lover ebenfalls Vorort ist. Eine Woche voller Gefühlschaos steht an...
Der Ablauf des Filmes ist nicht gerade innovative Komödie-Kost, sie erfühlt aber weitesgehend Ihre Berufung. Auch beim Humor fällt die Treffer Quote deutlich geringer aus als in anderen Apatow-Komödie. Dafür überzeugt der Film mit seinem Hawaii-Flair, der einen richtigen schönen Urlaubsvibe bei einem hinterlässt. Dazu die großen Riege an schrägen Nebenfiguren die von Ihren Darstellern (u.a. Jonah Hill, Paul Rudd, Mila Kunis, Bill Hader), spielfreudig verkörpert werden. Zu guter letzt sind da noch die kleinen Einfällen die gefallen. Das Dracula-Musical a la "Muppets" ist immer wieder der Hammer und die überspitzte Kritik an der amerikanischen TV-Landschaft, die anhand von kurzen Auschnitten wunderbar parodiert werden.
Nette kleine Feel-Good-Herzschmerz-Komödie, die zwar nichts neues beisteuert und kaum die Lachmuskeln strapaziert, dafür mit kleinen Ideen und den lockeren Darstellern, eine gute Zeit bescherrt!
Addo's Filmkritik #508
Tony Scott`s vorletzter Kinofilm, hierfür wagte er sich an ein Remake vom Walter Matthau Klassiker "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123" aus dem Jahre 1974 heran. Hierzu standen ihm ein aufwendiges Budget zur Verfügung und die Erlaubnis an Originalschauplätze in New York zu drehen. Mit Denzel Washington und John Travolta hat man mehr als fähiges Personal in den Schlüsselrollen besetzt.
Von der Besetzung her ist also alles erste Güte Klasse, wobei man erwähnen muss, das keiner hier wirklich gefordert wird. Insbesondere bei Denzel merkt man an, das Ihm die Rolle nicht großartig kitzelt. John Travolta wider rum spielt die Antagonisten Rolle laut und überdreht, was in einigen Situationen auf Kosten seiner Bedrohlichkeit geht.
Ansonsten kann der Film nicht durchgehend überzeugen. Der gute Aufbau des Filmes, der andeutet das es auf ein rasantes Psycho-Duell hinausläuft, wird spätestens im Mittelteil Tempo arm. Tony Scott macht hier den gleichen Fehler wie bereits in seinen Filmen "The Fan" oder "Domino". Er konzentriert sich viel mehr auf seinen hektisch Visuellen-Stil, anstatt seine Geschichte packend und realistisch voranzubringen. Im Grunde ist es einfach ein Remake, das in die heutige Zeit gepackt wird und jeglichen Ideenreichtum dabei vermissen lässt.
Trotz eines gewissen Unterhaltungswertes, durch das kompetente Personal, lässt der Film einen ernüchternd zurück. Die vorhandenen Möglichkeiten und die möglichen Spannungselemente werden lieblos auf die Bahngleise geschubst, um sich in seinen stylischen Bildern zu ergötzen!
Leinzi, Petr & Batman besten Dank für eure Mühe.... Viel Spaß mit der Liste ;)
**************************************************************************
Bester Film:
The Banshees of Inisherin
Babylon
Die Frau im Nebel
Broker
Past Lives
Oppenheimer
Guardians of the Galaxy Vol. 3
Air - Der Grosse Wurf
Killers of the Flower Moon
Godzilla Minus One
**************************************************************************
Beste Regie:
Christopher Nolan (Oppenheimer)
Damien Chazelle (Babylon)
Martin McDonagh (The Banshees of Inisherin)
Park Chan Wook (Die Frau im Nebel)
David Fincher (The Killer)
Celine Song (Past Lives)
Ali Abbasi (Holy Spider)
Ari Aster (Beau is Afraid)
Ben Affleck (Air - Der große Wurf)
Martin Scorsese (Killers of the Flower Moon)
**************************************************************************
Bestes Drehbuch:
The Banshees of Inisherin
Past Lives
Tár
Die Frau im Nebel
Oppenheimer
Godzilla Minus One
Killers of the Flower Moon
Broker
Holy Spider
Spider-Man:Across the Spiderverse
**************************************************************************
Bester Darsteller:
Colin Farrell (The Banshees of Inisherin)
Brendan Gleeson (The Banshees of Inisherin)
Matt Damon (Air - Der große Wurf/Oppenheimer)
Song Kang-ho (Broker)
Cillian Murphy (Oppenheimer)
Robert Downey Jr. (Oppenheimer)
Michael Fassbender (The Killer)
Brad Pitt (Babylon)
Brendan Fraser (The Whale)
David Jonsson (Rye Lane)
**************************************************************************
Beste Darstellerin:
Annette Bening (Nyad)
Sophie Wilde (Talk to Me)
Kerry Condon (The Banshees of Inisherin)
Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon)
Greta Lee (Past Lives)
Kaitlyn Dever (No one will Save you)
Tang Wei (Die Frau im Nebel)
Kate Blanchett (Tár)
Lily Sullivan (Evil Dead Rise)
Margot Robbie (Babylon)
**************************************************************************
Schlechtester Film:
Rebel Moon (Part 1)
Napoleon
65
Winnie The Pooh: Blood & Honey
Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines
**************************************************************************
Bester Animationsfilm:
Spider-Man:Across the Spiderverse
Der Super Mario Bros. Film
Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem
**************************************************************************
Beste Kamera:
Oppenheimer
Beau is Afraid
Babylon
Evil Dead Rise
Killers of the Flower Moon
**************************************************************************
Beste Ausstattung:
The Creator
Babylon
Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben
Killers of the Flower Moon
Oppenheimer
**************************************************************************
Bester Schnitt:
Mission Impossible: Dead Reckogning
Killers of the Flower Moon
Oppenheimer
Evil Dead Rise
Babylon
**************************************************************************
Beste Effekte:
The Creator
Oppenheimer
Guardians of the Galaxy Vol. 3
Godzilla Minus One
Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben
**************************************************************************
Beste Filmmusik:
Guardians of the Galaxy Vol. 3
Air - Der Große Wurf
Killers of the Flower Moon
Tár
Babylon
**************************************************************************
Bester Song:
Robbie Robertson - Wahzhazhe: A Song for My People (Killers of the Flower Moon)
Rachel Zegler – The Hanging Tree (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes)
Jack Black - Peaches (Der Super Mario Bros. Film)
Jarvis Cocker - You Can't Wake Up If You Don't Fall Asleep (Asteroid City)
**************************************************************************
Beste Serie:
Ted Lasso (Staffel 3)
The Last of US
The Bear - King of Kitchen (Staffel 2)
Shrinking
Winning Time: Aufstieg der Lakers Dynastie (Staffel 2)
**************************************************************************
Bester Seriendarsteller:
Ebon Moss-Bachrach (The Bear)
Jeremy Allen White (The Bear)
Jason Sudeikis (Ted Lasso)
Sylvester Stallone (Tulsa King)
Steven Yeun (Beef)
**************************************************************************
Beste Seriendarstellerin:
Bella Ramsey (The Last of Us)
Betty Gilpin (Mrs. Davis)
Hannah Waddingham (Ted Lasso)
Jessica Williams (Shrinking)
Carla Gugino (Der Untergang des Hauses Usher)
Addo's Filmkritik #507
Wie der Filmtitel bereits suggeriert, geht es um ein erfolgloses Kinder Football-Team. Das kriegt eines Tages den ehemaligen NFL-Superstar Jaycen "Two J's" Jennings als Coach zur Seite gestellt. Er wurde aufgrund eines verschuldeten Unfalls zur gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Der selbstsüchtige Ex-Profi und die Kids brauchen jedoch einige unkonventionelle Maßnahmen um sich als Team zu finden...
Den Plot hat man schon hunderte Male in den verschiedensten Varianten bereits platt gewälzt und gehört zweifelslos zu den klischeehafteste Storylines überhaupt. Es gibt überhaupt keinen Anhaltspunkt im kompletten Film, das die Macher hier was ambitioniertes wagen wollen oder gar neue Ideen dem Plot entnehmen können. Ab der ersten Minuten ist es sonnenklar, wie der Film abläuft bzw. zu welchem Ende er kommen wird.
Das Alleinstellungsmerkmal des Filmes ist sein Hauptdarsteller. Ausgerechnet Snoop Dogg (!) übernimmt den Part des Ex-Football Profis. Und wo Snopp draufsteht, ist auch eben Snoop drin. Das er schauspielerisch limitiert ist, wissen wir, das er einen Ex-Football-Star mimt, kauft keiner ab. Aber dafür lässt er seinen unvergleichlichen Charme spielen. Insbesondere in der ersten Hälfte, die defintiv nicht jugenfrei ist, garantiert er allein mit seiner Vulgär-Sprache für einige Lacher.
Das erinnert alles ein wenig an ein Mash-Up von "Harold & Kumar" & die "Bären sind los". Wobei in der ersten Hälfte es sich um eine waschechte Stoner-Komödie handelt und sich dann schnell noch in der zweiten Hälfte auf einen familientaugliche Message durchmogeln kann.
Wer was auf Snoop gibt und sich auch die vorhersehbarsten Sport-Komödien reinzieht, der sollte einen Blick riskieren können, alle anderen werden Snoops-Underdoggs unter Zeitverschwendung einstufen!
Addo's Filmkritik #506
Ein Klassiker des frühen 80er Kino’s, der sogar bei einigen Cineasten als richtungsweisender Kultfilm gilt. Zusammen mit "Tron" war er maßgeblich daran beteiligt, das die Welt der Computer den endgültigen Einzug in die Kinosälle hielt. Man muss dem Film auf jeden Fall eingestehen, dass er mit seiner Geschichte noch heute brandaktuell wirkt. Die Prämisse, dass ein junger Hacker, sich unabsichtlich in das Verteidigungssystem des Militärs heckt und die Welt an den Rande eines nuklearen Krieges bringt, hat heute noch einen faszinierende Wirkung, allein aufgrund der gegenwärtigen Thematik von künstlicher Intelligenz.
Der größte Star des Filmes, sind für mich jedoch nicht die Schauspieler, sondern Regisseur John Badham (u.a. Saturday Night Fever & Ein Vogel auf dem Drahtseil). Er inszenierte die ernste Ausgangslage eines weltweiten Atomkriegs als Feel-Good Movie, mit einer äußerst humorvollen Ernsthaftigkeit. Dabei ist das handwerklich immer noch eine Astreine Inszenierung, die zusätzlich bei der Aussattung, für damalige Verhältnisse, authentisch wirkende Retro-Kulissen geschaffen haben.
Zwar ist die Geschichte derb vorhersehbar und die Jung-Darsteller um Mathhew Broderick sind teilweise etwas unbeholfen in Ihrem Spiel. Aber gerade bei solchen Retro-Streifen merkt man immer wieder gut, das Schwächen nicht gleich was schlechtes bedeuten. Den gerade die offentsichtlichen Schwächen verleihen dem Film Natürlichkeit und Badham Regie bringt in der zweiten Hälfte noch zusätzlich Spannung in die Heiterkeit mitrein.
Fazit:
Der tiefe 80er-Nostalgiecharme, die leichtfüßige Regie und die immer noch wirkungsvolle Geschichte, kaschieren so manch vorhersehbaren Problemchen. „War Games“ ist zwar nicht der Über-Kultfilm, aber doch charmant genug, um als kleines Schmuckstück durchzugehen!
Addo's Filmkritik #505
Das Regiedebüt von John Michael McDonagh, dem älteren Bruder von „Brügge“-Mastermind Neil McDonagh. Für sein Debüt lieh er sich gleich Darsteller Brendan Gleeson aus und schrieb Ihm die Hauptrolle perfekt auf dem Leib. Auch die weiter Besetzung ist mit Schauspielgrößen wie Don Cheadle, Liam Cummingham & Mark Strong für einen Debütfilm äußerst vorzüglich besetzt.
…Gleeson mimt den irischen Dorfpolizisten Sergeant „Gerry Boyle“, der mit seiner grummeligen gleichgültigen Art seinem Job nachgeht. Mit dem Gesetzt und politischer Korrektheit nimmt er es dabei nicht genau, da passt es Ihm gar nicht in dem Kram, dass er einen jungen ehrgeizigen Kollegen an die Seite gestellt bekommt. Zu allem Überfluss muss er sich noch mit einem Mord, einem schwarzen FBI-Agenten und einen örtlich agierenden Drogenring herumschlagen...
Im Vergleich zu seinem Bruder, schafft es John Michael nicht an dessen Brillanz heran. In Sachen Tiefe, Doppeldeutigkeit und Anspruch ist er seinem jüngeren Bruder klar unterlegen. Wo sich aber beide stark ähneln, ist wie Sie den jeweiligen Handlungsort einarbeiten. Speziell hier sind die Landschaften wunderbar fotografiert und das irische Landleben erweist sich als schrullig, lebendig und steckt voller rauen Überraschungen.
Wo es der ältere McDonagh aber auf jeden Fall drauf hat, sind die grandiosen geistreichen Dialoge, die immer wieder in skurrile Situationskomik mündet. Dabei ist das Timing ein Segen und harmoniert perfekt mit der bitterbösen Atmosphäre und seinen rabenschwarzen Humor. Dies kommt am Ende vor allem den Darstellern zu Gute. Der Elefant im Raum ist hier selbstverständlich Brendan Gleeson, der den Film von hinten bis nach vorne rockt & einen unvergesslichen Charakter abgibt. Don Cheadle ist der amerikanische Gegenpart, der mit seiner US-Arroganz einen Gegenentwurf zum kauzig irischen Landleben darstellt. Wer hätte gedacht das diese Konstellation mit zu den besten Buddy-Duos der letzten Jahre gehört.
Nicht ganz auf der Höhe des jüngeren Bruders, schafft es aber dennoch John Michael McDonagh einen überzeugenden Erstling hinzulegen, der als schrullig düsterer Transatlantik-Buddy-Crime-Komödie vor einer beachtlichen Irischen Kulisse, glänzen kann!
Addo's Filmkritik #504
Der College-Professor und liebende Familienvater Thad Beaumont, ist nebenbei unter dem Pseudonym „George Stark“ ein Erfolgreicher Horror-Autor. In seinen bluttriefenden Romane kann er seine dunkelsten Fantasien verarbeiten. Bis eines Tages eine mysteriöser Mordserie in seinem Umfeld, trotzt Alibis, Ihn mit eindeutigen Beweisen schwer belastet. Beaumont schockierender Verdacht – sein Pseudonym „George Stark“ hat sich in die Wirklichkeit manifestiert und tödliches Eigenleben entwickelt…
Die starke Romanvorlage wirkte schon immer dafür prädestiniert, daraus einen einzigartigen Film zu entwickeln. Stephen Kings selbst sah das auch so und wählte als zuständigen Regisseur mit Zombie-Meister George A. Romero einen engen Freund und fähigen Filmemacher dafür aus. Diese vielversprechende Zusammenarbeit mündet leider nicht in den Film, den die Vorlage verdient hätte. Den Romero hält sich viel zu eng an die Vorlage von King, dadurch erweckt die Inszenierung einen biederen Eindruck. Auch schafft er den Spannungsaufbau und die visuellen Möglichkeiten der Vorlage nicht in das Medium Film zu transportieren.
Der Film ist handwerklich solide inszeniert und einige Ekeleffekte sind praktischer Natur. Allerdings sah der Film schon beim Erscheinen nur wie ein besserer US-amerikanischer Fernsehfilm aus. Dementsprechend schöpfen die Macher in Sachen Produktionsdesign und bei den Effekte nie die Möglichkeiten aus, die Sie aufgrund der Vorlage hatten. Wenn ich hier in Schutz nehmen muss, ist Hauptdarsteller Timothy Hutton. Der die anspruchsvolle Doppelrolle vollkommen annimmt und sich voll einen abspielt.
Leider verpasste damals Regielegende George A. Romero mit seiner biederen überraschungsarmen Inszenierung den großen Coup. Trotzdem reicht es für eine kurzweiligen mystischen ekel Psycho-Horror, da die Vorlage von King einfach Sau- „Stark“ ist und Timothy Hutton entfesselnd aufspielt!
Addo's Filmkritik #503
Fünf junge Männer entführen den einflussreichsten Gangsterboss der Stadt – Charlie Barret (genial - "Christopher Walken"). Die Idee dahinter, Sie wollen mit seiner Hilfe ein entführtes Mädchen freibekommen. Der Plan gestaltet sich jedoch schwierig, da der Gangster geschickt die jungen Männer gegeneinander ausspielt, in dem Wissen, das seinen Leute in bald ausfindig machen werden…
Abgesehen von dem Nervösen Beginn und dem letztendlich unbefriedigendem Finale, bekommen wir im Mittelteil in weiten Teilen ein unterhaltsames Thriller-Kammerspiel geboten. Dabei gefällt das der Film minimalistisch gehalten ist und seine Unterhaltung aus den Wortgefechten seiner Protagonisten zieht. Christopher Walken, der hier überwiegend sitzend und gefesselt zu sehen ist, macht dabei am meisten her. Er ist es der den Film Format verleiht und die restliche Besetzung so weit wie möglich mitnimmt. Ihm zur Hilfe springt Denis Leary als smart philosophierender Chauffeur/Killer des Gangsterboss, der ein weiter Grund für eine Sichtung ist. Wo es jedoch merklich abfällt, sind die Jungdarsteller, die nie wirklich an Walken Schauspielkünste heranreichen und auch im Verbund keine wirkliche Dynamik entfalten können.
Immerhin inszenatorisch wird das Alles clever vorangebracht und hält sich im übersichtlich ruhigen Fahrwasser auf. Vom optischen her ist es das typische Mitte der neunziger Szenenbild, das farblich entsättigt wirkt, noch mit schnellen Schnitten & hektischen Fotomontagen aufgepeppt wird. Dieser immer wieder gestreute 90s-MTV-Look passt jedoch gar nicht zum minimalistischen Stil, den der Film gewählt hat.
Der Film hat einige Patzer bei der Story, dem Twist und dem Ensemble vorzuweisen. Aber aufgrund seines Minimalismus und einem einnehmenden Christopher Walken, dürften vor allem Genre-Liebhaber auf Ihre Kosten kommen!
Addo's Filmkritik #502
…Monate sind bereits vergangenen und noch immer gibt es keine Anhaltspunkte an den Mord von Mildred Hayes Tochter. In Ihrer Wut und Bitterkeit mietet Sie sich drei Werbetafeln (Billboards!) und klagt darin den örtlichen Sheriff der Unfähigkeit an. Diese Aktion setzt in der Kleinstadt eine Kettenreaktion in Bewegung, die in einen erbitterten Kleinkrieg mit dem rassistischen Officer Dixon endet….
Obwohl Martin McDonagh mit seinem Zweitwerk „7 Psychos“ einen guten Film abgeliefert hat, war der „Brügge“-Hype dahin und in der allgemeinen Wahrnehmung wurde sein Zweitling als Enttäuschung abgespeichert, da er seinem Debütfilm nicht die Stirn bieten konnte.. Für sein drittes Werk ließ sich McDonagh einige Jahre Zeit und feilte in dieser Zeit besonders eifrig am Drehbuch.
Herausgekommen ist ein außergewöhnlicher Film, der bereits mit seiner Ausgangslage eine Bandbreite von Gegensätze setzt, die sich im Verlauf seiner Handlung bravourös und doppelbödig mit menschlicher Tragik auseinandersetzt. Dabei wandelt er zwischen Rachethriller, Komödie und lakonisches Drama umher und trifft dabei präzise seinen Ton. Hier geht es nicht um die Tat an sich, sondern wie die beteiligten Figuren daran zu zerbrechen drohen. Dabei bricht der Film die anfänglichen klare Gut & Böse Struktur wunderbar auf und die Charaktere entfalten sich in unberechenbar schöner Manier vor uns aus. Das dies mit einer Menge pechschwarzen Humor, Gewaltspitzen und stimmungsvollen Musikstücken (überragend – „Carter Burwell“) unterfüttert wird, schürt bis zur letzten Minute die Neugier des Zusehers.
Das diese doppeldeutige Herangehensweise glückt, liegt wie schon bei „Brügge“ an der bestens gewählten und aufgelegten Darsteller Riege. Hier toppt eine herausragende Performance die andere. Die beiden mit den Oscar ausgezeichneten Frances McDormand und Sam Rockwell spielen ihren erbitterten Kleinkrieg unvergesslich aus. Dazu zeigt Woody Harrelson, ebenfalls hier mit einer Oscar-Nominierung bestückt, dass er in der richtigen Rolle unverschämt gut spielen kann. Ergänz werden die Drei mit etablierte Darsteller wie John Hawkes, Abbie Cornish, Zeljko Ivanec oder Peter Dinklage, die mit den aufstrebende Jungdarsteller wie Lukas Hedges, Caleb Landry Jones, Kerry Condon in Ihrer kurzen Leinwandzeit die perfekte Ergänzung zu den Hauptdarstellern abgeben und jeder einzelne in entscheidenden Momenten brilliert.
Das zweite Meisterwerk von Martin McDonagh! Eine Grandiose direkte Darstellung menschlicher Tragik, das von einem bärenstarken Drehbuch, bitterbösen Pointen, unvorhersehbaren Momenten, pechschwarzen Humor und vom groß aufspielenden Schauspiel getragen wird. In all seiner Bitterkeit & Tragik ist es umso erstaunlich, wie der Film auf vielschichtige Art das Hoffnungsvolle und das menschliche herausarbeitet und ganz nebenbei unvergessliches Unterhaltungs-Kino bietet!
Addo's Filmkritik #501
Nach seinem Debüt "Brügge" legte McDonagh gleich mit einer lockeren Gangsterkomödie nach. Das Ensemble, das Ihm hier zur Verfügung stand, gehört mitunter zu den sympathischsten Cast Zusammenstellungen, die einem in den Kopf kommen kann. Colin Farrell, Sam Rockwell, Woody Harrelson, Christopher Walken, Tom Waits führen, den spielfreudigen Cast an und jeder von Ihnen darf einen schräge Figur ausgiebig zelebrieren.
…Der Drehbuchautor Marty (Colin Farrell) steckt in einer fundamentalen Schaffenskrise. Seine besten Freunde Billy und Hans (Rockwell/Walken), die Ihren Lebensunterhalt mit Hundeentführungen verdienen, wollen Ihm dabei helfen wieder in tritt zu kommen. Allerdings gehen die beiden mit ungewöhnlichen Methoden hier vor, wahrend gleichzeitig Sie aus Versehen den geliebten Hund des berüchtigten Gangsters Charlie Costello (Woody Harrelson) entführen. Ein blutiges Chaos ist vorprogrammiert….
Der Film ist ein wilder Genre-Ritt, der mit einer großen Portionen Ideenreichtum und jeder Menge schwarzen Humor versehen ist. Er bewegt sich hierbei geschickt zwischen Indie Film und Mainstream-Unterhaltung, ohne dass er je in eine jeweilige Richtung präferiert. Die Handlung orientiert sich hierbei nicht in klar fassbaren Bahnen und spielt gekonnt selbstironisch mit seiner eigenen Meta-Ebene. Dadurch hat der Film den Vorteil, dass er Aufgrund seiner exzentrischen Charaktere, der unzähligen Ideen und dem schrägen Humor einige verblüffende Twists abgewinnt.
Allerdings hat die konfuse Handlung auch Ihre Preis. Er verliert sich im Mittelteil in einigen nervigen Nebenhandlungen. Zum Beispiel fand ich schon immer das die Storyline um Olga Kurylenko und die Geschichte um Christopher Walken's Frau nicht auf der Höhen des gesamten Filmes agiert.
Nicht das erhoffte nachfolge Meisterwerk von McDonagh, dafür war die Erwartungserhaltung ehrlich gesagt auch viel zu utopisch. Nichtsdestotrotz sprüht der Film vor Ideenreichtum, hat einen Cast der voller Hingabe agiert und selbstironisch über weite Strecken unterhält. Da verzeiht man den Film die konfuse Handlung und die mangelnde Stringenz herzlich gerne!
Addo's Filmkritik #500
Als 500. Jubiläums Film, fiel meine Wahl auf Martin McDonagh brillantes Regiedebüt „…Brügge sehen und sterben...“. Was bei seiner Veröffentlichung noch als kleine Genre-Perle gehandelt wurde, etablierte sich über die Jahre als waschechter Kultfilm, der in allen Belangen diesen Titel gerecht wird.
…die beiden Auftragskiller Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) werden nach einem Missglückten Auftrag nach Belgien, in die mittelalterliche Stadt Brügge geschickt. Sie sollen da ausharren, bis sich die Lage beruhigt hat und auf keinen Fall dürfen die beiden auffallen. Leichter gesagt als getan, den die beiden müssen mit unfreundlichen Kassierern, Gnomen auf Pferde-Beruhigungsmittel, eifersüchtigen Skinheads, nachtragenden Kanadiern, obskuren belgischen Waffenhändlern, Selbstmordversuchen & mit drogendealenden Schönheiten zurechtkommen. Was Ihrem cholerischen Boss Harry Waters (Ralph Fiennes) gar nicht schmeckt…
Der Film funktioniert auf seine Art auf mehreren Ebenen prächtig. Dabei ist der Film von seinen Dialogen getrieben und von seinen Charakteren definiert. Das verleiht dem Film bei nähere Sicht eine doppelbödige Tiefgründigkeit, die man sich nicht entziehen kann. Wir haben zu einem die Schuld der Protagonisten, die in Ihrem Verlauf sich stark an die griechische Mythologie anlehnt, weil sich die Figuren der Tatsache bewusst sind, dass Sie Ihrem Schicksal nicht entkommen können. Das die Figuren hier sich noch selbst reflektieren, Empathie zeigen und an Ihrer Schuld zu zerbrechen drohen, gib dem Zuschauer reichlich Substanz zum Mitfiebern.
Andererseits geht der Film auch als schwarz humorige Gauner-Komödie durch, der mit absurden Dialogen, grotesken Pointen, obskuren Gewaltszenen, einer stimmigen Dynamik und seinem perfekten Timing zu unterhalten weiß. Dabei gleitet er zwischen Humor, Melancholie und Tragik in stimmigen Bahnen. Das Oscar-nominierte Drehbuch versteht es in meisterhaft Erzählweise all dies zu einem großen eigenwilligen Ganzen zu vereinen.
On Top, kommt dann die schauspielerische Leistungen hinzu. Bei der Besetzung wurde hier auf den Punkt genau gecastet. Als von Schuld zerfressenen Killer durfte Colin Farrell endlich das zeigen, was er draufhat, und verlieh seiner Karriere den entscheidenden Schwung. Brendan Gleeson als melancholischer Gegenpart erhielt endlich die Anerkennung, die er verdient hat. Ralph Fiennes wiederum fügte seiner Filmographie endlich Coolness hinzu. Zu guter Letzt, haben wir die Stadt Brügge selbst, die als heimlicher Star, fantastisch in die Geschichte eingebet wird. Je nachdem wie die Geschichte verläuft, ändert sich auch die Wahrnehmung der Stadt. Mit Ihrer unwirklich wirkenden gotischen Architektur, bestückt Brügge den Film mit einer schaurigen Atmosphäre, die wirklich an ein beschießendes Märchen erinnert.
Ein Grandioses Regiedebüt, das wie ein Gemälde des Fegefeuers konzipiert ist und trotzdem mit einer Leichtigkeit einer Gauner-Komödie auftritt. Ein stimmiges Drehbuch, der magische Handlungsort, die bestens harmonierende Besetzung & die existentialistische Erzählweise machen „Brügge“ zu einem kultigen Vergnügen, der nicht nur durch Einzelszenen, sondern als kompletter Film sich in das Gedächtnis brennt. - Schon jetzt ein moderner Klassiker!
„…Vielleicht ist genau das die Hölle, den Rest der Ewigkeit im beschissenen Brügge zu verbringen…“
Addo's Filmkritik #499
Nachdem Clint Eastwood mit „Erbarmungslos“ erfolgreich sein Western Image demontiert hat, nahm er sich bei seinem nächsten Projekt „In The Line of Fire“ sein Action-Image zu Brust. Unter der Regie von Wolfgang Petersen, dem hier der endgültige Durchbruch in Hollywood gelungen ist, spielt Eastwood einen alternden Secret Service-Agenten, dem der Makel anlastet, beim JFK-Attentat versagt zu haben. Er erhält jedoch unverhofft eine zweite Chance, da ein potenzieller Attentäter Ihm ein perfides Spiel aufzwingt, bei dem es um die Ermordung des aktuellen US-Präsidenten geht...
Ein richtig geschmeidiger Action-Thriller ist entstanden, der in erste Linie von seinem hochspannenden Psycho-Spielchen zwischen Eastwood und John Malkovich lebt. Die klassische Inszenierung die gut zu seinem Darsteller passt, verzichtet auf Hollywood typische Boom-Boom Actioneinlagen. Petersen setzt die wenigen Action-Elementen & Gewaltszenen gekonnt an den richtigen Stellen ein. Der Film schreite dabei gemächlich & konzentriert vor sich hin, steigert dabei seinen Spannungsgrad behutsam, bis zum genialen Showdown in Los Angeles.
Im Verlauf der Handlung, werden die beiden Hauptprotagonisten nach und nach vertieft, was vorzüglich zum weiteren Spannungsaufbau beiträgt. Bei dieser Charakter Vertiefung wird gleichzeitig mit amerikanischen Traumata gespielt. Dunkle amerikanische Geschichte wie das Kennedy oder Lincoln-Attentat oder die Gefahr von einem abtrünniger Agenten werden geschickt in die DNA der Hauptcharaktere verwebt. Das macht aus dem ohnehin schon facettenreichen Spannungsgrad einen nervenzerfetzenden.
Dabei liefert Eastwood eine seiner eindringlichsten Schauspiel-Vorstellungen ab und nimmt gekonnt das älter werden auf die Schippe. In John Malkovich hat er den kongenialen Gegenpart schlechthin. Malkovich konnte in der Rolle des potenziellen Attentäters „Mitch Leary“ dermaßen überzeugen, dass hierfür die Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller heraussprang.
Fazit:
Wolfgangs Petersen sichere Regie, das stimmige Drehbuch und zwei überragende Hauptdarsteller erwecken ein intensives Thriller-Spiel in klassischem Muster, der Charakter getrieben ist und zu den stärksten Vertretern des 90er-Jahre-Thriller-Kinos gehört!
Addo's Filmkritik #498
Regisseur Jean-Jacques Annaud („Duell – Enemy at the Gates“, „Der Name der Rose“) verfilmte mit „Sieben in Jahre in Tibet“ die Memoiren von dem österreichische Himalaya-Bergsteiger Heinrich Harrer. Im Jahre 1939 versucht Harrer im Auftrag des deutschen Reiches den Nanga Parbat zu besteigen. Die wirren des zweiten Weltkrieges holen Ihn jedoch ein und er gerät in britische Gefangenschaft. Nach Jahren gelingt ihm die Flucht, die Ihn in die „Verbotene Stadt“ Lhasa führt. Hier trifft er auf den jungen Dalai Lama…
Der Abenteueraspekt in der ersten Hälfte ist spannend zu verfolgen. Atemberaubende Landschaftsaufnahmen vereinen sich mit einer lebhaften Kameraführung. Ein junger Brad Pitt versucht sich hier engagiert ein anspruchsvoll Profil zu erspielen. Er schafft es auch überwiegend den Wandel Harrer’s glaubhaft darzustellen, aber genau hier setzt das große Problem ein, die Regie.
Der komplette Weg, den der Film von seiner Erzählung und den Charakterwandel hinlegt, hat einen hakeligen Rhythmus, der jegliche Intensität abwürgt. Obwohl sich Regisseur Annaud eng an die vorhanden liegenden Memoiren hält, vergisst er dabei einen emotionalen Kern zu etablieren. Das führt dazu, das sich die Regie mit dem Schauspiel seiner Hauptdarstellers in den wichtigsten Szenen beißt. Ebenso vermag das Drehbuch nicht zu überzeugen, da sich bis auf die China-Thematik, als zu oberflächlich erweist. Wenn ich mich nicht täusche, ist der Film, aufgrund des Umgangs mit den chinesischen Invasion Tibets, immer noch in den Volksrepublik auf dem Index.
Die interessante Reise der Figur und die von Brad Pitt als Schauspieler, vor beeindruckenden Landschaftsaufnahmen & dem Abenteuer Faktor sind allemal sehenswert. Aber das wackelige Drehbuch, die Distanz der Charaktere und die laue Symbolik drücken den Film deutlich nach unten!
Addo's Filmkritik #497
…Nach einem verheerenden Mega-Beben in Südkorea, ist nichts wie es einmal war. Jahre später ist nur noch Ödland übriggeblieben, wo der Überlebenskampf an oberster Stelle steht. In dieser Gemengelage macht sich ein Jäger auf die Gefährliche Reise ein junges Mädchen von den Klauen eines verrückten Wissenschaftlers zu retten…
Heiterer südkoreanischer Endzeit-Actioner, der wenig Eigenständiges bietet und sich munter bei ähnlichen US-Vorbildern bedient. Dabei ist das Endzeit Szenario auf das nötigste reduziert und das Konzept des Filmes beruht darauf, dass Superstar Ma Dong-seok aka Don Lee (u.a. Train to Busan, Eternals) gehörig rum Kloppen kann.
Nachdem vielversprechenden Anfang, lässt der Film aber zu viel Zeit liegen und schleppt seine zu konstruierte Story vor sich her. Dabei ist es spannend die Postapokalyptische Welt zu beobachten, nur wird das alles durch die überwiegend eindimensionalen Figuren ausgebremst. Insbesondere das grauenhaft hysterische Spiel des Ober-Bösewicht ist die quälendsten Schauspieleinlagen seit langer Zeit.
Der Film komm daher für meinen Geschmack dann viel zu spät in die Gänge. Hier allerdings kommt das Charismatische Auftreten von Ma Dong-seok hier dann zur vollen Geltung. Mit überzeugenden Gore Effekten, saftigen Actioneinlagen und klasse inszenierten Kampfeinlagen, bekommt er noch genug Zeit, um sich durch eine Horde Zombie artiger Kreaturen zu metzeln. Das entschädigt zwar nicht für die erste Hälfte, macht aber abschließend noch richtig Spaß.
Abgesehen von einem wie immer überzeugende Ma Dong-seok, der immer mehr zu einer modernen harten Version von „Bud Spencer“ wird, ist der restliche Film austauschbare Endzeit-Kost, was schade ist, da ich von den Südkoreanern deutlich besseres gewohnt bin!
Addo's Filmkritik #496
Die erste Staffel machte "Reacher" zum Amazon-Hit schlechthin und ganz nebenbei konnte er die Kritiker und vor allem die Zuschauer abholen. Auch in der zweiten Staffel bekommen die beliebten Elemente ausreichend Raum, mit dem kleinen Unterschied das diesmal im Team-Modus operiert wird. Der Plot dreht sich um seine ehemalige Spezial-Einheit, die nach und nach ausgelöscht wird. Reacher tut sich mit dem restlichen Kameraden zusammen, um das Komplott aufzudecken und Rache an den Verantwortlichen zu vollziehen…
Seien wir mal ehrlich, „Reacher“ ist nicht gerade eine ambivalente oder Genre verändernde Serie. Aufgrund der unzähligen & exzellent geschriebenen Roman-Vorlagen von Lee Child, können die Macher hier nicht viel Falsch machen. Glücklicherweise kopiert die zweite Staffel nicht einfach seine Erfolgsformel, sondern setzt hier auf Teamarbeit. Durch diese Team Dynamik weht frische Wind rein und beleuchtet gleichzeitig die Hintergründe des Einzelgänger-Daseins von Reacher.
Im Vergleich zur ersten Staffel hat Alan Ritchson nochmals paar Kilo an Muskelmasse zugepackt, was man deutlich am breitschultrigen Gang beobachten kann. Er wird auch hier, um einiges mehr gefordert und der Action Anteil ist um vieles höher. Allerdings kann er auch nicht überall Glänzen und es fehlt immer noch das Charisma in Sachen Dialoge. Aber grundsätzlich steigert die Serie sich in allen Bereichen nochmals, was auch an dem erhöhten Budget liegt. Auch die Geschichte ist komplexer gehalten, versprüht aber nicht zwingend einen Aha-Effekt. Wer hier was Neuartiges entdecken will, der ist bei der falschen Serien.
Die Serie hätte auch in den Neunziger Erscheinen können und hätte kein Unterschied zu heute gemacht. Die Serie will unterhalten, ohne dass der Zuschauer gefordert wird. Die Seiten sind klar zwischen Gut und Böse abgesteckt. Dadurch werden die Bad Guys munter getötet oder gefoltert, ohne dass man ein schlechtes Gewissen hat, da die Sympathie immer bei Reacher plus Team bleiben.
Die zweite Staffel macht genau dort weiter, wo die erste aufgehört hat, begeht dabei aber nicht den Fehler sich zu wiederholen. Es ist ein leicht bekömmliche Action-Serie, die durch Ihre Geradlinigkeit und der starken Vorlage durchweg unterhält, ohne je anspruchsvoll oder realistisch zu sein!
Addo's Filmkritik #495
Martin Scorsese gehört zweifellos zu den bedeutendsten Filmemachern unsere Zeit, der schon immer einen Hang dazu hatte, unbekannte dunkle amerikanische Geschichte zu verfilmen. In „The Killers of the Flower Moon“ widmet er sich den teilweisen aufgeklärten Mordserie an den Osage-Indigenen, die im Oklahoma der 1920er-Jahre zu unermesslichen ÖL-Reichtum gelangen. Dieser Reichtum mündete in eine niederträchtige Osage-Mordserie...
Im Vergleich zu dem zugrunde gelegenen Roman von David Grann, wird die Geschichte aus der Sicht der Osage erzählt, anstatt der Sicht des damals am Anfang befindlichen FBI. Allerdings ist die Sicht auf die Dinge nicht korrekt. Den vordergründig stehen hier die zwiespältigen Figuren von Leonardo di Caprio und Robert De Niros im Fokus. Die sich in der Welt der Osage einnisten und den weitreichenden und niederträchtigen Plan schmieden, den Osage Ihr Öl-Reichtum abzuluchsen. Dabei verkörpert die hervorragende Lily Gladstone die tragisch symbolische Figur dieses Unterfangens und gleichzeitig ist Sie der emotionale Ankerpunkt des Filmes.
Die unendlich wirkende Spielzeit von 206 Minuten, schreckt etwas ab, aber im Nachhinein hat sich der Aufwand größtenteils gelohnt. Den Scorsese geht behutsam mit der Thematik um, treibt den Film langsam voran, was mit der treibenden Blues/Indigenen-Soundtrack von dem kürzlich verstorbenen Robbie Robertson im Einklang steht. Durch sein handwerkliches Geschickt vermittelt er die Geschichte akribisch und detailreich, allein die Kameraführung innerhalb der detaillierten und stimmig wirkenden Kulisse ist sensationell. Man weiß, wo man steht und wohin die Geschichte führt, bevor Sie passiert. Das verleiht dem Film Vielschichtigkeit und treibt die erschütternde Boshaftigkeit immer weiter voran.
Leichte Abzüge gibt es, wenn der Film in seine letzte Stunde abbiegt. Hier werden die Vorfälle aufgearbeitet, was mich stark an das letzte Drittel von „Oppenheimer“ erinnert hat. Allerdings gelingt es hier nicht so fesselnd, wie es Nolan hinbekommen hat. Hier wird ersichtlich das die Figurenzeichnung über den Film immer eine gewisse Distanz inne hatte. Die Figuren von Leo oder De Niro wirken gegen Ende kalt und steril. Packend wie die vorherigen zwei Stunden, konnte mich der Schluss nicht mehr.
Eine Odyssee der Niederträchtigkeit!
Ein wichtiger und guter Film von Scorsese, der die Sinne für dieses dunkle Kapitel der amerikanischer Geschichte schärft. Handwerklich und vom Schauspiel ist der Film über jeden Zweifel erhaben. Nichtsdestotrotz wäre der Ansatz die Geschichte aus der Sicht des FBI zu erzählen um einiges packender gewesen, da Scorsese in Sachen Charaktersprache viel zu steril vorgeht und Ihm die Unberechenbarkeit alter Filme abgeht!
Addo's Filmkritik #494
Sein wir mal ehrlich, Liam Neeson verkörperte in den vergangenen Jahren vermehrt und vorsichtig ausgedrückt, in nur noch überwiegend mittelmäßigen Streifen die Hauptrolle. Aber aus dem Nichts kommt Amazon Prime mit einem feinen kleinen Thriller ums Eck, der stark an eine Mischung aus “The Banshees of Inishering” und “The Guard” erinnert.
Nur kommt „Saints & Sinners“ ohne ein Quäntchen Humor aus und bedient sich dabei auf erfrischender Weise einiger klassischen Western-Elemente. Das Packt er in ein irisches Küstendorfsetting, das zeitlich Mitte der siebziger angesiedelt ist. Der Plot ist dabei simpel zusammengefasst…
„Örtlicher Auftragskiller kreuzt seine Klingen mit flüchtiger IRA-Terroristin“.
Eine raffinierte Story sieht anders aus, genauso wenig sollte hier eine Politisches Statement zum Irland-Konflikt erwartet werden. Der Film schöpft seine Kraft aus dem Spiel seiner Akteure und seiner intensive Irland-Atmosphäre. Dabei geht der Film langsam voran und der überwiegende Teil des Filmes ist es ein gegenseitiges Belauern. Dazu passt die geradlinige Erzählweise, die mit einer gehörigen Portion Western-Feeling daherkommt.
Bei dem Cast ist es ein aufeinander Treffen von irischen Schauspielgeneration. Neben einen souveränen Liam Neeson, spielt auch die alte Garde um Ciaran Hinds & Colm Meaney tragende Nebenrollen. Auf der anderen Seite haben wir eine klasse aufspielende Kerry Condon (“The Banshees of Inishering”), die als rachedurstige IRA-Terroristin, Neeson-Figur spielend Paroli bietet. Dazu noch eine Sarah Greene & „Game of Thrones“-Ekel Jack Gleeson, die Ihren Rollen ebenfalls Charakter verleihen.
Zutiefst Atmosphärischer Thriller, der mit seinen Darstellern zu überzeugen weiß und dem Westernfach ein kleines Sub-Genre offenbart – Moderner Irischer Spätwestern! Wer hätte das gedacht - Die erste kleine Überraschung des Jahres 2024!
Addo's Filmkritik #493
…MMA-Kämpfer „Octavio“ hat 60 Minuten Zeit zum Geburtstag seiner Tochter zu gelangen, ehe Ihm das Sorgerecht entzogen wird. Dummerweise fällt ihm das kurz vorm Beginn eines wichtigen Kampfes ein und verärgert damit eine Menge an dubiose Gangster-Figuren, die fortan durch den Großstadt Dschungels Berlin Jagd auf Octavio machen...
Abgesehen vom eher dürftigen emotionalen Kern, klischeehaften Pseudo-Gangstern und der arg konstruierten Motivation des Hautprotagonisten , ist hier ein straighter Genre Film aus deutschen Lande geglückt. In seiner kurzen Spieldauer besticht er mit einem rasanten Rhythmus und mehr als passablen Action-Elementen. Insbesondere die Kampfszenen sind gut choreografiert und mit der Kamera dynamisch abgestimmt. Es ist auch mehr als hilfreich, dass die Kampfszenen überwiegend mit echten Kampfkünsten oder Stuntman besetzt sind & dadurch ein gewisse Authentisches Gefühl mitschwingt.
Zugleich ist der Film auch eine Milieustudie und Berlin als Handlungsort, sowie deren Einwohner, bekommen hierdurch eine besondere Note zugesprochen. Ebenso der Soundtrack, der mit modernen deutschen Hip bestückt ist, der mich persönlich kalt lässt, aber wie die Faust aufs Auge zum Film passt.
Der Inhalt ist voll für den Arsch und einige Hänger hat der Film auch inkludiert. Allerdings besticht der Film mit stilvoller Action und er verfolgt konsequent seine Idee. Mal zur Abwechslung ein kurzweiliger deutscher Genre-Film, bei der die Richtung stimmt!
Addo's Filmkritik #492
Das Kino-Regiedebüt von Danny DeVito, der als Vorlage sich hier gleich beim Meister selbst, Alfred Hitchcock und seinem Mord-Klassiker „Der Fremde im Zug“ bedient. Daraus macht er eine Seichte Krimi-Komödie, die sich auch gut als Familienunterhaltung eignet, da der boshafte Kern der Geschichte nie die Oberhand gewinnt.
…Billy Crystal als verbitterter Ex-Ehemann verbündet sich mit dem ausgebedeutenden Muttersöhnchen Danny DevIto, um die Ex bzw. die Mutter um die Ecke zu bringen. Nur kriegen die beiden Killer-Amateure das überhaupt hin...?
Danny DeVito verbeugt sich sichtlich vor dem Meister der Suspense, geht hier aber im Vergleich zum großen Vorbild keine blutigen Risiken ein. Für die Vorlage, die reichlich Möglichkeiten hergibt, ist der Film damals wie heute viel zu handzahm geraten. Ein Mord, Folter, Gewalt oder das Zeigen von Abgründen werden hier maximal nur angedeutet. DeVito geht klar in Richtung leichte Komödie, mit dem Fokus auf Situationskomik. Die Regieleistung ist unterhaltsam, nur das er in Sache schwarzen Humor nicht sein volles Potenzial ausspielt.
Dafür hat der Film ein Herz für seine Grundsympathischen Außenseiter, die von Billy Crystal/DeVito mit reichlich Selbstironie verkörpert werden und den Film gewinnbringend voranbringen. Das erstaunliche an dem Film ist jedoch, dass er eine Oscarnominierung einheimsen konnte. Anne Ramsey (Die Goonies) spielt hier richtig überzeugend die boshafte, Hexen ähnliche Mutter von DeVitos Figur und wurde folgerichtig als beste Nebendarstellerin nominiert.
Der Film wäre jedoch um einiges besser, wenn er sich mehr Biss zugetraut hätte. So bleibt ein kurzweiliges 80er Werk zurück, das inhaltlich nicht viel bietet, aber durch die Leistungen von Danny De Vito Anne Ramsey & Billy Crystal auf der Höhe Ihres Schaffens, griffig unterhält!
Addo's Filmkritik #491
Achtung! Samen-Raub…
Ja richtig gelesen, typische amerikanische Komödie, die ein ernstes Thema schlüpfrig ausbeutet und denkt dabei witzig zu sein. Es geht um ein Mittdreißigerin die in einer Lebenskrise steckt, nachdem Sie ihren Ex mit der Neuen Flamme mit samt Nachwuchs erblickt hat. Um sich Ihren Kinderwunsch zu erfüllen, überreden Sie ihre beiden schrägen Freundinnen eine Samenspender-Party zu schmeißen, wo Sie sich zwischen mehreren potenziellen nichtsahnenden Kandidaten entscheiden kann...
In Sachen Humor kann man alles verarbeiten, vor allem wenn es geschickt angegangen wird. Dieser Film ist das Paradebeispiel wie es nicht gehen sollte. In der heutigen Zeit eine derartige Komödie rauszuhauen ist mehr als seltsam. Dreist wird es dann, wenn das grottige Drehbuch uninspiriert von einem schweinischen Gag zum anderen stolpert. Das noch in miserablen Dialoge irgendein ein Schwachsinn gebastelt wird, um die Motivation der Samen-Räuber zu rechtfertigen, killt jeden Funken von Humor.
Die Cast Zusammenstellung ist mit Schauspielern bestückt, die Ihre beste Zeit längst hinter sich haben und in der Vergangenheit in eben solche Streifen Glänzen konnten. Allerdings ist von damals bei den Akteuren nicht viel Glanz übriggeblieben. Es ist viel mehr eine Anreihung an Gags, die das Ziel haben so geht es geht unter die Gürtellinie zu greifen. Unterfüttert wird das, mit den Marotten eben jener Schauspieler die sich über die Jahre längst abgenutzt hat.
Schweinische Komödie, mit einem Assi-Plot und einer nervig lahmen Inszenierung!