AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • 7 .5
    AddoMoody 12.08.2024, 11:34 Geändert 12.08.2024, 15:11
    über Alien³

    Addo's Filmkritik #602

    …Nach den Ereignissen aus dem zweiten Teil und der Flucht, landet Ripley notgedrungen auf dem entlegenen Gefängnisplaneten „Fiorina 161“. Ein trister Ort, mit mehr als einen dutzend kahlgeschorenen Sträflingen, die einen auf religiös machen und Schnappatmung bei der unverhofft Begegnung mit einer Frau kriegen. Als sei das schon nicht schwer genug für Ripley, hat sich wieder einmal ein Alien eingeschlichen und versucht den Tod über die Strafkolonie zu bringen…

    Nachdem die ersten beiden Teile schnell zu modernen Klassikern des Genres herangewachsen sind, wussten die Verantwortlichen offenbar nicht wie Sie mit den übergroßen Fußtapfen umgehen sollten. Die chaotisch ausufernde Produktionsgeschichte ist bis heute legendär (Das Making-Of sei hier zu empfehlen!) und es grenzt an ein Wunder, das dieser Film überhaupt das Licht der Welt erblicken durfte. Dem dritten Teil merkt man die chaotische Produktionsgeschichte deutlich an. Zwischen verschiedenen Visionen, zig Drehbuchentwürfen, ein Dutzend unterschiedlicher Autoren, grässlichen CGI-Momenten, kamen noch Fragwürdige Studioentscheidungen, blöde Story-Elemente (Hicks/Newt!), der Einfluss der Hauptdarstellerin und ein voreiliger Kulissenbau erschwerend hinzu.

    All das zu Lasten des Regieneulings David Fincher, der zuvor mit Musikvideos auf sich aufmerksam machte und nun von den Studiobossen die schlimmste Erfahrung seines Lebens machen musste. Bis heute distanziert sich Fincher von seinem Regiedebüt. Folgerichtig schmierte der Film an den Kinokassen, bei Kritikerin und der Fanbase ab und fristete lange ein Dasein als hässliches Entlein der Franchise.
    Aber wie wundersam das Leben doch manchmal spielt, ist gerade Alien 3 der Film, der über die Jahre sich gemausert hat.

    Das liegt einerseits an David Fincher selbst, der nach seinem Regiedebüt eine eindrucksvolle Karriere hingelegt hat und für seinen eigene Handschrift bekannt geworden ist. Wer Fincher Filmografie intus hat, der merkt rückblickend wieviel tatsächlich von seiner Vision drinsteckt. Der pessimistisch düstere Grundton verzückt, genauso die deutlichen Anleihen zum ersten Teil, das, nachdem Actionreichen zweiten Teil, die Franchise wieder „Down to Earth“ bringt. Die düsteren Katakomben ähnlichen Kulissen, die in tristen Grau- und Brauntönen gehaltene Optik führen zu einer dichten Atmosphäre, die zu der spannungsgeladenen Inszenierung passt.

    Ebenfalls einen großen Anteil daran, hat wieder Sigourney Weaver, die im Sinéads O`Connor Gedächtnis-Look wieder das fundamentale Highlight des Filmes darstellt. Zwischen erschütternder Hoffnungslosigkeit & ungewollten Alien-Mutter-Freuden, ist Sie wieder im Bad-Ass Modus unterwegs und gewinnt der Figur “ Ellen Ripley” wieder neue Facetten ab.

    Fazit:

    Kein weiteres Meisterwerk, aber im Genre, definitiv überdurchschnittlich anzusiedeln. Den nach all den Jahren und mehreren Fortsetzungen, ist gerade der dritte Alien-Auftritt der Eintrag der Reihe, der am meisten zugelegt hat.

    Selbstverständlich erreicht er nicht das Niveau der ersten beiden Teile und die Horror-Produktionsgeschichte ist immer wieder spürbar. Dafür überzeugt er mit einem äußerst pessimistischen Grundton, seinen Klaustrophobischen Charakter, den dreckigen Look und seiner im Gesamten mutigen Alien-Vision.

    Unbedingt den „Assembly Cut“ sich anzuschauen, der den Film noch mehr abgewinnt!

    12
    • 9 .5

      Addo's Filmkritik #601

      …57 Jahren irrte Ripley im Kälteschlaf durch das All…Als Sie geborgen wird, muss Sie zu Ihrem Entsetzen feststellen, dass Ihr niemand die Ereignisse aus dem ersten Teil richtig abkauft und noch viel schlimmer…Der Alien-Planet wurde kolonisiert und nun herrscht Funkstille…Ripley kehrt mit einer Truppe Marines zum Planeten LV-426 zurück, um den Bürokratischen Umgang mit dem fremden Organismus zu verhindern… angekommen erleben Sie das nackte Grauen…

      "Sie fahren dahin, um sie zu vernichten. Sie wollen sie unschädlich machen, nicht studieren oder etwa mitbringen?"

      Die Fortsetzung bietet eine komplett andere Konstellation & dadurch vollkommen neue Perspektiven, behält aber noch den bedrohlichen Geist des Erstlings bei. Auf dem Regiestuhl wurde Ridley Scotts von dem jungen aufstrebenden James Cameron abgelöst, der zwei Jahre zuvor mit „Terminator“ ebenfalls einen wegweisenden Sc-Fi Granate rausgehauen hatte.

      Cameron der alte Perfektionist, wollte sicherlich keine Kopie drehen, Er erweitert nämlich sinnvoll und durchdacht die faszinierenden Basics die Scott einst eindrucksvoll gelegt hat. Der entscheidenden Unterschied und kleinwenig dem 80er-Zeitgeist geschuldet, fügte er dem Gemisch aus Science-Fiction und Horror, noch reichlich satte Actioneinflüssen hinzu. Aber er beging nicht den Fehler Effekthascherei zu betreiben, sondern entwarf ein Drehbuch, das die Geschichte und die Effekte/Action harmonisch zusammenführt. Die Waage zwischen knallharter Atmosphärischer Action und authentischen Charakter orientierten Handlungsmustern hält sich grandios in Balance.

      Im Vergleich geht Ihm die Tiefgründigkeit & Bedrohlichkeit des ersten Teiles zwar etwas ab, aber dafür erweitert er das Alien-Universum organisch und steigert die Alptraumhafte Faszination noch weiter. Auch auf menschliche Seite, schafft es Cameron mehr Kontext zu liefern (Weyland-Yutani Gesellschaft, Kolonie, Cyberdyne Systems usw..) und sogar allerlei beachtliche und kreativen Zukunftstechnologien (Emotion-Tracker, Atmosphären-Wandler, Smart Gun) zu inkludieren. Auch hier ändert der Film sein narrativ, dass ausgerechnet der erste Teil etabliert hatte. Die Künstliche Intelligenz (Lance Henriksen als „Bishop“) ist hier nicht mehr die Gefahr, sondern der treuer Helfer.

      "Ich bin zwar synthetisch, aber ich bin nicht blöd!"

      Die Schlüsselrolle übernimmt hier logischerweise Sigourney Weaver, die zwischen all dem Chaos, den zahlriechen Aliens, den knallharten Marines und der dubiosen Gesellschaft, sich glaubhaft beweist & dennoch selbstbewusst ihre Weiblichkeit betont. Weaver („Oscar-Nominierung“!) spielt mit einer unglaublichen Bandbreite, zwischen tougher Action-Heldin und feinfühligen Mutterinstinkten, ist die Figur „Ellen Ripley“ endgültig zu einer der spannendsten Frauenfiguren der Kinogeschichte aufgestiegen. Der übrige Cast ist homogen und mit interessanten Schauspielern besetzt. Dabei ist die überwiegende Besetzung der Sprechrollen mit Darstellern (Michael Biehn, Bill Paxton, Lance Henriksen) aus Cameron’s vorherigen „Terminator“-Film besetzt. Genau die Figuren wo neben Weaver den größten Impact auf den Film haben!

      "Einen Augenblick bitte, dieses Kolonieprojekt hat immerhin einen Wert von mehreren Milliarden Dollar!" - "Schicken sie mir, wenn sie wollen, die Rechnung!"

      Fazit:

      Schweißtreibende Spannung, Charakterentwicklung, Kosmos-Erweiterung, In sich geschlossen und moderne Tricktechnik…James Camerons gelingt eine meisterhafte Fortsetzung, „Aliens“ ist eines der wenigen Sequels, das seinem Vorgänger in nichts nachsteht und diesen versiert weiterausbaut, aber trotzdem seinen eigenen Charakter zu Tage fördert!

      17
      • AddoMoody 09.08.2024, 11:06 Geändert 09.08.2024, 14:48

        Verdammt, Das Sport-Genre, eines meiner Lieblings-Genre überhaupt, das ich nicht glatt selber auf so eine Liste gekommen bin 😊 Aus einer Top Ten, mache ich doch gleich mal eine Top 20 😉 Martial-Arts-Filme und Sc-Fi-Movies habe ich mal bewusst ausgeklammert.

        Mögen die Spiele beginnen!

        1. Freiwurf – Hoosiers (Basketball)
        2. Weiße Jungs Bringens nicht (Basketball)
        3. Wie ein Wilder Stier (Boxen)
        4. Warrior (MMA)
        5. Ford vs Ferrari (Motorsport)
        6. Moneyball (Baseball)
        7. Million Dollar Baby (Boxen)
        8. Rush – Alles auf Sieg (Motorsport)
        9. Eine Klasse für sich (Baseball)
        10. Jerry Maguire (Football)

        11. Bodycheck (Eishockey)
        12. When we were Kings (Boxen – Doku)
        13. Tin Cup (Golf)
        14. Schlappschuss (Eishockey)
        15. I, Tonya (Eiskunstlauf)
        16 Goon – Kein Film für Pussies (Eishockey)
        17. Cool Runnings (Bob)
        18. Gegen jede Regel (Football)
        19. Pumping Iron (Bodybuilding - Doku)
        20. Dodgeball (Völkerball)

        18
        • 10
          AddoMoody 09.08.2024, 10:04 Geändert 10.08.2024, 11:28

          Addo's Filmkritik #600

          “Die Crew des Raumschiff-Frachters „Nostromo“ wird unsanft aus dem Hyper-Schlaf gerissen. Die eigene Bord-K.I. („Mother“) hat auf einen unbekannten Planeten ein Notruf Signal empfangen. Die Rettungsmission geht gehörig schief und ein Besatzungsmitglied wird von einer unbekannten Spezies befallen, das zügig zum todbringenden Monster mutiert und der Besatzung nach dem Leben trachtet…

          Als „Alien“ im Jahre 1979 das Licht der Welt erblickte, konnte keiner erahnen, welche Pionierarbeit er Genre übergreifend leisten würde. Zur damaligen Zeit des New-Hollywood steckten Science-Fiction Filme künstlerisch in der Sackgasse und wurde vornehmlich von massentauglich glattgebügelten Werken wie Supermann, Star-Trek oder dem aufkommenden, an Märchen angelehnten Star-Wars Filmen dominiert. Anders artige Sc-Fi Filme hatte es im Mainstream Bereich deutlich schwieriger beim Publikum und den Kritikern zu bestehen.

          Der talentierte & damals unbekannte Regie-Neuling Ridley Scout ändert bei seiner zweiten Regiearbeit das Narrativ des Genres. Er erschafft die Symbiose aus Science-Fiction und Horrorfilm und ändert mal nebenbei die Perspektive auf das Weltall grundlegend. Es ist düsterer, kälter, dreckiger und bedrückender als zuvor gesehenes und zählt Jahrzehnte später noch immer als beliebtes Stilmittel des Genres. Diese ungewöhnliche Grundkonstellation dient als Fundament für den Plot, der nicht besonders originell daherkommt, aber in effektive Bahnen verläuft.

          Der Bedrohliche Grundton ist gesetzt und spielt fortan seine unterschiedliche Motiven, zu einem klaustrophobischen nervenaufreibenden Spannungstrip aus. Dabei kommt der Film langsam in die Gänge, damit wir als Zuschauer die Charaktere, Umgebung und Atmosphäre zu spüren bekommen. Die elementare Gefahr des „Aliens“ tritt vergleichsweise spät auf die Bühne, dies aber mit einem derben Knall (Stichwort: „Brustkorbdurchbruch“), der den Film in Horrorgefilde abkippen lässt. Dabei entfesselt sich die Spannungsdramaturgie durch die Charaktere auf uns Zuschauer, die durch Einklang mit der altmodische Inszenierung was beängstigend Reales bewirkt.

          Das Design des „Aliens“ war hier entscheidend. Es musste spürbar Angst verbreiten, was in zig Skizzen und Entwürfen mündete, jedoch keines überzeugte die Verantwortlichen wirklich. Hilfe suchten Sie dann beim Schweizer Künstler/Maler H.R. Giger – Die Geburtsstunde des „Xenomorph“, wie wir Ihn heute fürchten & Lieben. Obwohl dieser nicht gerade wirklich viel Screentime bekommt, ist jede einzelne Sekunde faszinierend und gleichzeitig ein fleischgewordener Alptraum. Das Design des „Xenomorph“, die „Face-Hugger“, die Eier, einfach das Gesamte Repertoire der Effektarbeit sucht bis heute ihres Gleichen. Das damals die Effekte den Oscar für die besten Spezialeffekte einheimste, versteht sich von selbst.

          Ein weiter prägende Entscheidung des Filmes, ist die Besetzung der Hauptrolle. Anfänglich war „Ripley“, ein Männlein, auf das die Studiobosse pochten, jedoch wurde dies schnell verworfen und Ridley Scott setzte durch, dass Ripley ein weiblicher Charakter wird. Die Wahl der Hauptdarstellerin fiel auf Sigourney Weaver. Eine unbekannte Theater-Darstellerin, mit markanten Gesicht und komplett gegen das Schönheitsideal der damaligen Zeit besetzt. Anfänglich ist Sie die unsympathischste der Figuren, aber im Angesicht der Gefahr, entwickelt Sie sich zur resoluten Heldin, die einen kühlen Kopf bewahrt. Die restliche Besatzung der Nostromo (u.a. John Hurt, Ian Holm, Yaphet Kotto) macht ebenfalls einen hervorragend Job, obwohl Ihre Charakterzeichnung oberflächlich gehalten wird, sind Ihre Eigenschaften On Point beschrieben. Das führt dazu, das die Besatzung mit Ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten einen passende Dynamik entwickelt, von dem der Film dramaturgisch enorm profitiert.

          Fazit:

          Ein Genre-Übergreifendes Meisterwerk der Filmgeschichte & eine Sternstunde des Spannungskinos, das bis heute seine Einflüsse geltend macht und neue Interpretationen Möglichkeiten eröffnete. Er definierte das Sub-Genre des Sc-Fi-Horros, startet Ridley Scotts Karriere, zeigte das auch Frauen resolute Action-Helden verkörpern konnten und setzte mit H.R. Giger Monster-Design bahnbrechende Maßstäbe. Darüber Hinaus definierte er den Dreckigen Weltraum-Look und warf spannende zukunftsweisende Fragen auf & machte dadurch das zeitgenössische Kino vielschichtiger!

          17
          • 8
            AddoMoody 06.08.2024, 10:29 Geändert 02.10.2024, 09:11

            Addo's Filmkritik #599

            "Geben Sie mir das Justiz-Ministerium, Unterhaltungsabteilung!"

            Aus heutiger Sicht ist die sehr freie Adaption der Stephen Kings Novelle „Menschenjagd“ (Unter dem Pseudonym Richard Bachmann veröffentlicht!) sicherlich keine Gourmet-Kost. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn man weiß aus welcher Zeit der Streifen kommt & gleichzeitig mit Ihm groß geworden ist. Der Faktor „Nostalgie“ ist hier entscheidend. Denn wenn man Objektiv & emotionslos an „Running Man“ ran geht, findet man spielend Ansatzpunkte zu Kritik. Selbst Stephen King selbst, stellte der Verfilmungen ein schlechtes Zeugnis aus. In diesem Falle völlig schnuppe…

            Den er verkörpert wie kaum ein anderer Film, das 80er Action-Kino-Feeling dermaßen treffsicher. Dabei lässt er aufgrund der vielschichtigen Vorlage und der unzähligen Möglichkeiten einiges an Potenzial liegen. Dennoch übernimmt er die spannendsten Elemente der Geschichte....

            ...die Vereinigten Staaten in der nahen Zukunft sind ein totalitäres System, das durch die Medien permanent auf Kurs gehalten wird. Die beliebtestes Show ist dabei „Running Man“, das Verurteilten Verbrechern die Möglichkeit auf Freiheit bietet. Vorausgesetzt Sie überleben die sadistischen Menschen Jagd, in der Sie klar im Nachteil sind. Die neuste Attraktion, ist der zu Unrecht Verurteilte Massenmörder Ben Richards, der nicht so leicht totzukriegen ist….

            Die Geschichte hat einfach Ihren Reiz, was Formate wie „Squid Game“ oder „Die Tribute von Panem“ noch heute deutlich beweisen. Aber im Grunde ist „Running Man“ ein Schwarzenegger-Vehikel, der im selben Jahr mit „Predator“ zusammen seine Action-Stellung eindrucksvoll zementierte. Er ist als muskelbepackten Anti-Held „Ben Richards“, allein von seiner Physis her prädestiniert gegen die „Jäger“ zu bestehen. Aber hier, etabliert Schwarzenegger seinem Schauspiel ein wichtiges Element – ENTERTAINMENT + die natürlich obligatorischen One-Liner („Das ist Subzero. Jetzt für immer Zero“).

            „Und wen liebt ihr und wer liebt euch?“

            Aber ein klein wenig ist Richard Dawson als schmierige narzisstischer TV-Host „Killian“ der Szenedieb. Kein Wunder, der Mann kommt vom Fernsehen und ist vornehmlich als Fernsehmoderator populär geworden, was er in der Rolle herrlich überspitzt aufnimmt. Die Jäger (Buzzsaw, Subzero, Dynamo, Fireball, Captain Freedom) werden von Ex-Footballern, Wrestlern oder Semi guten Schauspielern verkörpern, was das Trash-Level zusätzlich erhöht.

            Des Weiteren hat der Film Rückblickend einige Zukunftsweisende Anspielungen (Fake News, Deep Fakes, Medien-Hysterie) rausgehauen. Dazu die zynische Atmosphäre, gepaart mit dem grellen Show-Light ist achtziger Kino-Ästhetik in Reinform. Obwohl die Gesellschaftskritik nur oberflächlich stattfindet & mehr drin gewesen wäre, schafft es der Film durch eben jene Facetten einige fiese Pointen durchzubekommen.

            Fazit:

            „Running Man“ ist weit entfernt von einem perfekten Film, da er die Vorlage sehr frei und infantil verarbeitet. Trotz all dem Brutalo-Testosteron Getue ist das ein dystopisches Action-Trash Festival von hohem Unterhaltungsfaktor mit einigen treffenden Gesellschaftskritischen Spitzen. Auch nachdem x-ten Male anschauen, entfacht er eine Menge Nostalgische-Liebe!

            16
            • 5

              Addo's Filmkritik #598

              Fast zwanzig Jahre nach seinen letzten Film, kehrt Regie-Veteran John Woo mit Silent Night nach Hollywood zurück. Für das große Action-Comeback suchte er sich einen interessante Prämisse aus…Bei einem Bandenkrieg stirbt ein kleiner Junge und sein Vater wird dabei schwer verwundet, was ihm die STIMME kostet. Der schwere Verlust, macht den Familienvater zum stummen Rächer…

              Nach einem munteren Beginn, benötigt der Film jedoch fast die Hälfte der Spielzeit um in Schwung zukommen, da das Vorgeplänkel hier ungeschickt gezogen wird. Wenn es dann zur Sache geht, verbleibt nur noch ein gutes Drittel der Laufzeit übrig. Hier gibt der Film dann richtig Gas und Woo kann einige harten Sequenzen liefern. Über den kompletten Film gesehen, stechen auch einige inszenatorische Woo Merkmale heraus, wobei der Action-Anteil erst im letzten Drittel so richtig anzieht

              Allerdings ist hier nichts Nachhaltig. Wenn es richtig losgeht, sitzt man schon gelangweilt da & kann vom letzten Drittel nicht mehr gepackt werden. Die spannenden Idee eines Stummfilmes zündet nie wirklich. An vielen Stellen hätte man sich dann doch ein klein wenig Dialog gewünscht. Warum alle Nebenfiguren auch stumm bleiben, wird wohl das Geheimnis der Macher bleiben. Ebenso sind die Figuren krankhaft überzeichnet, was im Normalfall kein Problem darstellt, aber durch den ernsten Grundton, wirken diese wie Fremdkörper.

              Ja, Silent Night hat paar nette Action-Sequenzen und zwischendurch blitzt John Woo Stilbewusstsein heraus. Aber unterm Strich, mangelt es dem Film an Spannung, Tempo und Überzeugung. Ironischerweise wird der mutige Ansatz zum Problem, den Dialog hätte dem Film deutlich besser getan. Es wirkt, als ob John Woo-MAGIE im hohen Alter verglüht ist!

              15
              • 8
                AddoMoody 02.08.2024, 11:15 Geändert 02.08.2024, 11:16

                Addo's Filmkritik #597

                „Civil War“ ist der neuste Streich von „Ex-Machina“-Mastermind Alex Garland und eines vorneweg, die Erwartungen, die das Promo-Material und allein schon der Filmtitel vermittelt, werden hier radikal unterwandert. Wer einen Action mäßigen Kriegsfilm erwartet, der brutal und Effekt lastig daherkommt und eine klare Anti-Kriegs Botschaft verfolgt, der wird sich verdutzt umschauen.

                Mit läppischen 50 Mio $, die bis dato teuerste A24 Produktion, die eigenwillig Ihren frischen Ansatz verfolgt und ein ungewöhnlichen Kriegsfilm zeigt, der nicht wirklich vergleichbar ist. Am ehesten würde ich Ihn noch mit Coppolas „Apocalypse now“ vergleiche, weil ebenso viel menschlicher Wahnsinn drin steckt…

                …In der nahen Zukunft hat ein Bürgerkrieg die Vereinigten Staaten von Amerika entzweit. Eine Gruppe Kriegsreporter macht sich auf den gefährlichen Weg in die Hauptstadt, um den autoritären Präsident kurz vor seinem Sturz noch zu interviewen…Ihr eigennütziger Trip durch die Wirren des Krieges ändert alles…

                Alex Garland erschuf eine fiktive Ausgangslage, die nahe an der aktuellen politischen Lage der USA angelehnt ist, aber vermeidet es partout sich auf eine bestimmte Seite zu schlagen. Ebenso werden die fundamentale Fragen (Wo? Warum? Wer?), die üblicherweise Kriegsfilme sich stellen, zur Seite geschoben. All dieses Schubladen Denken wird komplett ausgeblendet.

                Aber das erstaunlichste an Allem, er ist nicht ansatzweise politisch geprägt, sondern behandelt die ethische Integrität der Medien und welche fatalen Auswirkungen diese entfachen können. Kurzum, es ist die objektive Sicht eines Kriegsreporters auf den Wahnsinn des Krieges, der nicht wertend wird, sondern die bittere Realität festhält. Dabei arbeitet der Film die Wichtigkeit dieser Menschen und die Arbeit der Presse heraus, erlaubt sich jedoch auch ein paar Logik-Makel.

                Inszenatorisch geht Garland ebenso einen eigenwilligen Weg, was mir im Nachhinein extrem gut gefallen hat. Im Kontext eines subtilen Roadmovies mit keiner strikten Pace, vermittelt er die Wirren des Krieges, mit plötzlichen Soundwechseln, einer besonderen Songauswahl, kreativen Kamerawinkeln oder friert das Bild plötzlich ein, um den Anschein einer Fotografie zu erwecken. Zusammengefügt sorgen diese Stilmittel, für einen authentisches Feeling, was in der heutigen Zeit voller Konflikte, besonderes betrübt.

                Den ungewöhnliche Ansatz, verfolgten die Macher auch bei der Wahl des Personales. Als Hauptakteurin tritt hier Kirsten Dunst, als toughe Kriegsreporterin auf, die der Situation nur scheinbar gewachsen ist. „Narcos“-Escobar-Darsteller Wagner Moura spielt den impulsive Journalisten, mit klaren ethischen Motiven unglaublich nahbar. Aber die Entdeckung ist Cailee Spaeny („Alien Romulus“), als blauäugige Kriegsreporterin, die zwischen Kriegsschrecken und süchtig machender Faszination ihre Rolle gekonnt ausbalanciert.

                Fazit:

                Hätte ich den Kommi, gleich nach dem Film geschrieben, wäre die Bewertung deutlich niedriger ausgefallen. Aber Tage später war der Film immer noch präsent, er hat mich schlichtergreifend mitgenommen, was ein hohes Qualitätsmerkmal für mich darstellt.

                Alex Garland erschafft einen ungewöhnlichen Anti-Kriegsfilm-Road Trip in realitätsnahen dystopischen Setting, der nicht wertet, sondern die Bilder für sich sprechen lässt und dadurch nachhaltig zum Denken anregt. Ein Film der in Zukunft deutlich an Relevanz gewinnen wird!

                13
                • 2 .5

                  Addo's Filmkritik #596

                  Seit einiger Zeit gibt es ja die Diskussion oder besser gesagt das Klischee „Das der deutsche Film nur Müll rausbringt…“. In den vergangen Jahre hat das deutsche Kino oft bewiesen, das dies nicht der Fall ist…

                  Tja, dann kommt so eine Netflix-Produktion wie „Spielabend“ daher getrappt… ein Streifen, der wir ein Ozean auf die Mühle der Kritiker des deutschen Film sein wird. Er atmet alle schlechten Eigenschaften, die ein deutscher Film in den vergangene zwei Jahrzehnten vorzuweisen hat.

                  Die simple Prämisse – Ein Pärchen ist auf einen Spieleabend eingeladen, der aus dem Ruder läuft und die frische Liebe auf die Probe stellt, ist nicht neu, bietet aber genügend Möglichkeit was witziges zu erzählen.

                  Das Ergebnis, überzeichnete Figuren und Rollenbilder, denen jeglichen Anflug von Charme oder gar ein Minimum an Sympathie abgeht. Das Schauspiel erinnert dabei an eine uninspirierte Laientheater Gruppe, die zu viel Ramazotti intus hat. Dabei sind mit Axel Stein und Janina Uhse bekannte Akteure dabei, die aber genauso absaufen.
                  Dazu wird das Kernelement „Spielabend“ gar nicht erst bedient, sondern man stolpert von einer dämlich konstruierten Situation zu nächsten. Alleine die Szene wo der aktuelle Freund mit dem Ex buchstäblich die Schwänze vergleichen bei einem Tischtennis-Match, ist Fremdschäm-Pur-Modus.

                  Mehr will ich nicht mehr dazu schreiben, den „Spieleabend“ ist nichts weiteres wie dümmlicher deutscher Netflix-Content der witzige Situation generieren will, aber komplett in Peinlichkeit absäuft…

                  12
                  • AddoMoody 01.08.2024, 16:06 Geändert 02.08.2024, 06:59

                    War zur Abwechslung ne Liste, die leicht zusammenzustellen war. Wobei Sequel/Prequel bei einigen fließend sind…

                    Sequel

                    1. Zurück in die Zukunft II + III
                    2. Für ein paar Dollar mehr (1965)
                    3. Aliens – Die Rückkehr (1986)
                    4. Terminator 2 (1991)
                    5. Kill Bil Volume II (2004)
                    6. Bill und Ted‘s verrückte Reise in die Zukunft (1991)
                    7. The Dark Knight (2008)
                    8. Lethal Weapon II
                    9. Mad Max II (1981)
                    10. Das Imperium schlägt zurück (1983)

                    Prequels

                    1. The Good, The Bad & The Ugly (1966)
                    2. Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984)
                    3. Better Call Saul
                    4. Der Pate II (1974)
                    5. Infernal Affairs II (2003)
                    6. Star Wars: Rogue One (2016)
                    7. Andor
                    8. X-Men First Class (2011)
                    9. Roter Drache (2002)
                    10. Star Trek (2009)
                    11. The Thing (2011)

                    14
                    • 8
                      AddoMoody 01.08.2024, 14:39 Geändert 01.08.2024, 14:45

                      Addo's Filmkritik #595

                      Der 1987 erschienene Bestseller „Aus Mangel an Beweisen“ (1978) von Scott Turows, wurde bereits zügig Anfang der Neunziger erfolgreich mit Harrison Ford in der Hauptrolle verfilmt. Nun widmet sich der auf überwiegend Gerichtsthemen spezialisierte Drehbuchautor David E.Kelley (u.a. „Boston Legal“, „Ally McBeal“) sich dem Stoff. Seine Adaption verfrachtet er in die heutige Zeit und macht daraus eine Miniserie, bestehend aus 8 Folgen.

                      Hier hatte ich meine Befürchtung, ob es dem Stoff guttut, ihn auf Serien Länge zu ziehen. Die neue Elemente, die dazu kommen, vor allem das abgeänderte Finale, tun der fast 40 Jahre alten Vorlage extrem gut. Dabei bleibt es größtenteils bei derselben Geschichte, das heißt dass eine neue Sicht der Dinge nur bedingt vorhanden ist….

                      …Die Junge Staatsanwältin Carolyn Polhemus wird bestialisch ermordet. Ihr Kollege Rusty Savich (Jake Gyllenhall) übernimmt hochmotiviert den Fall, nur um kurz selber als Hauptverdächtiger zu zählen, da er eine leidenschaftliche Affäre mit Ihr hatte. Fortan muss er seine Unschuld vor Gericht Beweisen, was sein Familienleben zu zerstören droht….

                      Wie bereits die literarische Vorlage, sowie die erste Verfilmung, ist auch die Serie charaktergebunden. Dabei hat die Serie den zeitlichen Vorteil, die Charakter besser auszuarbeiten, den Fall intensiver zu beleuchten & nutzt dieses vollkommen aus. Dabei wird Geschichte durchdacht vorangetrieben (Verbrechen – Anklage – Vorbereitung – Gericht – Urteil = Auflösung), mit Rückblenden oder den Gedanken der Protagnisten intensiviert. Trotz des langsamen Voranschreitens kommt nie Langweile auf, da die Dialoge astrein geschrieben sind und die Darsteller förmlich darin aufgehen.

                      Als Fixpunkt dient hier Jake Gyllenhall, der wieder einmal seiner Filmographie eine neue Facette hinzufügt. Sein Spiel lässt den Zuschauer bis zum Schluss im unklaren ob er mit de Mord was zu tun hatte oder nicht. Dennoch, ohne Kritik an Ihn, haben mir die neben Charaktere noch mehr gefallen.

                      Peter Sarsgard (Gyllenhalls Schwager!) verkörpert wieso oft den Unsympathischen, hier als Ankläger & spezieller Intimfeind von „Rusty Savich“. Das nenn ich intensive schauderhaften Arschloch-Performance.

                      Renate Reinsve („Der schlimmste Mensch der Welt“) spielt das Opfer Carolyn Polhemus überwiegend in Rücklenden. Das die Rolle so komprimiert wirkt, holt die Gute eine Unmenge dabei raus und empfiehlt sich spielend für höhere Aufgaben

                      Ruth Negga mimt Gyllenhalls Frau „Barbara Sabich“, die zwischen Betrogener Ehefrau, Familiensinn und Wut überzeugend umherwandelt. Obwohl Sie lange im Geschäft ist, für mich darstellerisch der absolute Durchbruch.

                      Aber Bill Camp als Verteidiger/Bester Freund von „Rusyt Savich“ ist der Ober-Hammer. Seine Figur des alten Haudegens „Raymond Horgan“ ist mit seiner direkten schroff Art eine Augenweide und bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Ich muss für den Mann hier endlich eine Lanze brechen. Seit Jahren überzeugt er als Nebendarsteller sowohl in Film („Black Mass“, „Joker“) als auch im Serienfach („Das Damengambit“, „The Outsider“). Für mich der renommierteste Nebendarsteller Hollywoods im Moment.

                      Fazit:

                      Der Serie geht zwar der inszenatorische Mut etwas ab, aber darstellerisch überzeugt die Miniserien im vollen Umfang, egal ob Jake Gyllenhall, Bill Camp, Ruth Negga oder Peter Sarsgaard, jeder legt seine Figuren prächtig an und die Geschichte entwickelt dadurch einen emotionale Sog, der einen bis zum Schluss fesselt.

                      So setzt man eine Romanvorlage in Serienform um!

                      13
                      • 6 .5

                        Addo's Filmkritik #594

                        …nach einem gewaltsamen Einbruch, sind die Eheleute Kurt Russel/Madeline Stowe unter Schock…das ist jedoch Ihr kleinstes Problem, da der hilfsbereite Streifenpolizist Ray Liotta, eine gefährliche Obsession entwickelt…

                        Psychothriller aus den frühen Neunzigern, der nicht besonders originell rüberkommt, dafür aber das Szenario der Bedrohung routiniert abspult. Insbesondere die durchdachte Kameraführung, sticht ins Auge, was vor allem bei den Frontalen Einstellung der Gesichter äußerst gut rüberkommt. So entsteht den Großteil der Laufzeit eine dichte Thriller-Atmosphäre, die den Zuschauer kurzweilig mitnimmt.

                        Denke ich an diesen Film, kommt mir selbstverständlich gleich Ray Liotta in den Sinn. Dies ist die erste Rolle nach seinem „Goodfellas“-Durchbruch, wo noch viel von seiner Spiellaune zu spüren ist. Er verkörpert den obsessiven Polizisten überzeugend und vermittelt es gut, wie er jegliche Kontrolle verliert und in seinem krankhaften Liebeswahn abdriftet.

                        Ihm gegenüber steht Kurt Russel, als erfolgreicher Geschäftsmann, der nach und nach in den Abgrund schaut. Das, was er verkörpern soll, erledigt Kurt Russel einwandfrei, aber doch eher eine Unauffällige Rolle in seiner Vita. Interessanter wird es da schon bei seiner Film-Frau, Madeleine Stowe, die hier als Objekt der „Begierde“, Ihre Sinnlichkeit gewinnbringend in den Film einfließen (Inkl. freizügigen Liebesszene) lässt und man nachvollziehen kann warum Liotta‘s-Figur so spitzt auf Sie ist.

                        Was mir noch gefiel, ist der Partner von Ray Liottas Psycho-Cop - Gespielt von Roger E. Mosley, bekannt aus „Magnum“, wo er jahrelang Tom Selleck Helikopter-Kumpel T.C. verkörperte.

                        Über die komplette Laufzeit macht der Film & die Beteiligten also einen beachtlichen Thriller-Eindruck. Er wäre durchaus noch besser bei mir weggekommen, wenn dramaturgisch gegen Ende er es nicht übertrieben hätte und das Ideologischen aus heutiger Sicht nicht so überholt wirkte!

                        12
                        • 4 .5
                          AddoMoody 26.07.2024, 11:26 Geändert 03.08.2024, 09:10

                          Addo's Filmkritik #593

                          Guy Ritchie bedient sich bei wahren Begebenheiten & Amazon gibt Ihm hier einen Freifahrtschein…

                          Großbritannien ist von den Nazi eingekesselt…Um die Nachschub-Linie zu gewährleisten, beauftragt Churchill ein Trupp Verrückter Individualisten, deren Auftrag es ist, die Versorgung der Nazi U-Boot-Flotte im Atlantik zu kappen…Zweiter Weltkrieg, Nazi-Killer auf einem Himmelfahrtskommando…da klingelt doch was?!…

                          Richtig, die Weltkriegs-Groteske erinnert stark an den Stil von Tarantino’s „Inglourious Basterds“, wird mit Agenten Anleihen zu James Bond (inkl. Ian Flemming als Figur!) unterfüttert und bedient sich Story-technisch offensichtlich bei „Die Seewölfe kommen“ von 1980. Das alles vereint Ritchie unter sein handwerkliches Geschick & seiner ganz eigenen Tonalität.

                          Herausgekommen ist ein wildes Ding…Es wird geballert, abgestochen, infiltriert, gebombt und gemordet, was das Zeug hält. Allerdings verläuft das alles in bekannten Mustern ab, dabei ist die suggerierte Härte oft ein frommes Lämmchen. Der Film wirkt viel zu herausgeputzt. Alle haben schicke Kleidung an, coole Accessoires, stylische Bärte – was zugegeben gut zum namhaften Cast (u.a. Henry Cavill, Cary Elwes, Eisa Gonzales, Henry Golding) passt. Eher weniger passend, ist die Chemie der Gruppe, die viel zu routiniert, für den verrückt Ansatz wirkt. Herausstechen tut niemand, am ehesten trifft das noch auf „Reacher“-Darsteller Alan Ricthson zu, der als hünenhafter Däne („…Ich verschwinde erst mit einem Eimer voller Nazi-Herzen“) einen hohen Body-Count auffährt. Amüsant aus deutscher Sicht, das tatsächlich Til Schweiger hier den Bad Boy mimt und für seine Verhältnisse macht er einen ordentlichen Job als Nazi-Scherge.

                          Das Problem des Filmes, sitzt tatsächlich auf dem Regiestuhl. Guy Ritchie hat in den vergangenen Jahren eine Menge an Projekte rausgehauen, die Qualitativ zwischen Klasse („The Gentleman“, „The Covenant“) und Rohrkrepierern ("Operation Fortune") schwanken. Er schafft es nicht über Ansätze hinaus und enttäuscht mit seiner einfallslosen & spannungsarmen Inszenierung. Darüber hinaus experimentiert Er den komplette Film über, mit der Tonalität. Zwischen anfänglichen humorvollen Unterton und Agenten Klamauk, wandelt sich der Streifen in der zweiten Hälfte zu einer ernsten Geschichtsstunde, mit comichaften Einschlag. Er schafft es nicht den Film wie aus einem Guss wirken zu lassen.

                          Die grauen Gehirnzellen beansprucht das Werk zu keiner Minute. Es ist einer dieser Filme – „Hirn abschalten und sich berieseln lassen“. Das Berieseln verläuft sich jedoch schnell in ausgelutschte Brutalität & ungeschickten Wendungen. Der Film erweckt den Anschein Besonders zu sein, was er im Endeffekt leider nicht ist, eher ein weichgespültes „Inglourious Basterds“ für Arme!

                          13
                          • 6

                            Addo's Filmkritik #592

                            Kevin Bacon ist not amused!

                            …Nachdem sein ältester Sprössling bei einem Bandenritual regelrecht hingerichtet wird, verzichtet der Bürohengst/Familienvater auf den Prozess und springt gleich in den Rachemodus über. Mit seinem unbedarften Selbstjustiz-Trip setzt er einen Spirale der Gewalt in Gang…

                            Bei Rachefilmen entscheiden oft kleine Nuancen oder kreativen Entscheidungen über die Qualität des fertigen Filmes. Bei „Death Sentence“ ist das Verhältnisse zwischen gut & schlecht, ein 50:50-Ding…Die guten Sachen, werden von den schlechten Sachen aufgewogen…

                            Was weniger gut funktioniert, ist der Drama-Anteil, der zwischen Tränen & Selbstmitleid, einen klaren emotionalen Zweck dient, diesen aber zu konstruiert wieder gibt. Es wirkt immer dem Film gegenüber hemmend, wenn es in das emotionale Abdriftet. Sämtliche Familienszenen, auch die der Bösewichte fallen unter diesem Eindruck, was die jeweiligen Handlungen der Protagonisten im lächerlichen Licht erscheinen lässt. Ebenso sind die grimmigen Gang-Mitglieder und die unfähige Polizei nur schmückendes Beiwerk.

                            Was er jedoch gut hinbekommt, sind die harten Action Sequenzen. Allein die Verfolgungsjagd zu Fuß, die in einem klasse inszenierten Parkhausgetümmel endet, ist starke Genrekost. Genauso verkörpert Kevin Bacon ambivalent den Normalo, der zum knallharten Rache Engel sich wandelnd. Im Gegenüber steht ein nicht wiederzuerkennende Garret Hedlund („Tron Legacy“) als unbarmherziger Gangster, der durchaus Potenzial besitzt. Erwähnenswert ist der Kurzauftritt von John Goodman noch, also widerlicher Waffenverkäufer, mit bösen familiären Background gibt er dem Film noch einen dreckigen Anstrich.

                            Action-Thriller-Drama-Hybrid, mit reaktionären Racheplot und über konstruierten Drama Momenten. Dafür mit einer knallharten dunklen Seite versehen und klasse Action Momenten gespickt!

                            11
                            • 5 .5

                              Addo's Filmkritik #591

                              Der erste veritable Hit des Jahres 2024 (Einspielergebnis weltweit – 220 Mio. $!), ist eine RomCom die wir in den vergangenen Jahre ein Dutzend Male durchlebt haben…Zwei attraktive Junge Menschen die erfolgreich im Leben stehen, laufen sich über den Weg, verbringen eine magische Nacht miteinander, nur um wegen banaler Dinge in gegenseitiger Abneigung zu verfallen…Wie das Leben spielt, laufen sich beide auf der Hochzeit Ihrer besten Freunde über den Weg. Um die Hochzeitsfeier nicht zu ruinieren, Beschließen Sie, sich als Pärchen auszugeben, nur um später trotzdem Gefühle zu entwickeln…

                              OKAYYY - „Wo die Lüge hinfällt“ (OT - „Anyone but You“) wird das Genre der Liebeskomödien sicherlich nicht nachhaltig prägen. Dafür spielt sich einfach zu viel über die konventionelle Genre-Elemente ab. Das die Geschichte dann in das übliche Happy End-Finale schippert, ist so sicher wie das Amen in den Kirche.
                              Aber zwischen all dem Liebestheater und Oberflächlichkeiten, entwickelt er einen gewissen Charme, den man leicht folgen kann. Dabei ist er in keinem Bereich elitär. Das Ensemble ist gut miteinander abgestimmt, was in einige passable Komödie Momenten mündet, aber inklusive einiger Gags, die nicht zünden wollen.
                              Ebenso sind die Hauptdarsteller Glen Powell/Sydney Sweeny Süß miteinander, aber gehören sicher nicht zur Obersten RomCom-Schublade. Was besonders heraussticht und wenig frische reinbringt, ist der Handlungsort Sydney, mit den obligatorischen australischen Eigenarten.

                              So stupide die Hit-RomCom auch abläuft, einen gewissen Unterhaltungswert kann man Ihr nicht absprechen!

                              10
                              • 7

                                Addo's Filmkritik #590

                                …Hartes und kultiges 90s-Action-Kino…

                                …Ein schiffgelaufener spektakuläre Raub in luftiger Höhe, endet für die Beute (Drei Koffer voller Millionen von Dollar) im abgelegenen Hochgebirge. Die skrupellosen Gangster zwingend zwei verfeindete Bergführer die Koffer zu bergen…Sylvester Stallone kann bei Bergungsversuch entkommen und nimmt den Kampf auf….

                                Der allseits geschätzte Sly-Actioner „Cliffhanger“ ist zwar ein spektakulärer Action-Kult-Film, der aber ehrlich gesagt allerlei Probleme mit sich rumschwingt. Da haben wir das Drehbuch, das seine Action-Pointen richtig setzt, aber Handlung und Charaktere dürftig ausarbeitet. Dabei ist die Story schlicht gehalten, verzichtet auf Überraschungen und klettert schnurstracks seinen vorhersehbaren Weg empor. Allerdings zwischen den genialen Actionszenen, gibt es unzählige Logikpannen, bei den ich heute noch mit dem Kopf schütteln Muss, da die Handlung oftmals keinen Sinn zu ergeben scheint. Ebenso ist der damalig Zeitgeist so langsam, aber sicher überholt, was sich bei mir vor allem an der übertriebenen Brutalität äußert.

                                Aber Bühne frei für Regisseur Renny Harlin, der es damals wie kein andere verstand, dürftige Ausgangslagen oder schwache Drehbücher in was Kostbares zu verwandeln. So geschehen bereits in Filmen wie „Stirb langsam 2“, „Depp Blue Sea“ oder auch „Tödliche Weihnachten“, so schafft er es auch hier, effektiv die schwächen zu Dämpfen oder bestenfalls sogar in Stärken zu verwandeln. Nach der dramatischen Eröffnungssequenz geht es schnell zur Sache, ab da, hält der Film konstant sein Level, die mit der waghalsige Stuntarbeit, immer wieder mit Highlights, weiter fesselt. Gespickt mit wunderschönen Panorama Bilder des Gebirge (hier die italienischen Dolomiten) und One-Liner zum Schießen, entwickelt der Film seine eigene Dynamik, die bis zum überzeugend Showdown mündet.

                                Selbstredend kommt hier der Cast und Sylvester Stallone ebenfalls zur Geltung. Stallone selbst besticht hier mit seiner körperlichen Präsenz, seine Darstellung des Bergsteigers „Gabe Walker“ sticht aus seiner Filmographie heraus. Die Nebendarsteller, wo vor allem Michael Rooker seiner Rolle was abgewinnen kann, verkörpert durchweg Stereotypen, die Zweckdienlich gut eingesetzt werden. Einer sticht Sie aber alle aus - JOHN LITHGOW. Er verkörpert den sadistischer Oberbösewicht mit einer spielfreudigen Selbstverständlichkeit, dass er jede seiner Szenen dominiert. Die herablassenden Arroganz, die eher verschmitzt darstellt, verleiht dem Film zusätzlich noch schwarzen Humor.

                                Fazit:

                                Hirn und Verstand sucht man hier vergebens, gleichfalls sägt die Zeit langsam am Seil des kultigen 90s-Streifen, da seine Schwächen immer spürbarer werden. Jedoch durch die handwerkliche Finesse von Regisseur Renny Harlin und der prächtigen Stuntarbeit, ein ungemein unterhaltendes & effektvolles Action-Stück, denn man sich immer zwischendurch geben kann!

                                12
                                • 8

                                  Addo's Filmkritik #589

                                  Nachdem weitreichenden Ereignissen aus der dritten Staffel und dem ereignisreichen Spin-Off „Gen V“, müssen alle Protagonisten erstmal schauen, wo Sie bleiben. Jede der Hauptfigur hat ein Konflikt, den er sich in dieser Season stellen muss, dabei müssen die Charaktere einige düstere Einschläge verkraften, während die übergeordnete Geschichte mit dem Spin-off Geschichte stimmig fortgeführt wird, mit dem Makel das vermehrt hier politische Satire betrieben wird, ohne dass man die weltweiten Auswirkungen spürt.

                                  Wie in jeder Staffel gibt es auch diesmal wieder Neuzugänge (Firecracker, Sage, Joe Kessler), die immens viel Einfluss auf den Story-Verlauf und die bekannten Charaktere haben. Das die Neuen noch Ihren eigene Marotten mitbringen, wirkt hier ein wenig wie ein Deja-Vu aus den vorherigen Teilen, dennoch wird gegen Ende ihre Wichtigkeit noch unterstrichen.

                                  Das Markenzeichen der Serie, wie die Gewaltschübe, Schock-Momente, Explizite Sexuelle Inhalte, satirische Überzeichnung und die eigenwillige Gruppen-Dynamik sind wieder volles Programm. Zur Wahrheit gehört aber, dass die ersten kleinen Abnutzungserscheinungen sich einschleichen. Zudem sind nicht alle Figuren-Stränge gewinnbringend. Vor allem Frenchy und seine „Colin Storyline“, kam mehr oder weniger aus dem nichts, um dem Charakter nochmal einen tragische Tiefe zu verleihen, aber wirklich in den Kontext fitten tut Sie nicht und wird gegen Ende wieder fallen gelassen.

                                  Aber zum Glück schüttelt die viert Staffel diese Schwächen anhand der letzten drei Folgen gekonnt ab. Denn hier beginnt die Staffel endlich Schwung zu nehmen und das vorher erzählte in hochinteressante Konstellation zu packen. Im Grunde ist die Staffel dazu da, alle Handlungsstränge zusammenzuführen & für das große Finale zu positionieren.

                                  Unterm Strich ist der vierte Auftritt von Homelander, Billy Butcher & Co. wieder hochwertige Unterhaltung mit seinen beliebten Eigenarten, wobei die Geduld der Zuschauer, durch fehlende Konsequenzen, leicht strapaziert wird. Dennoch setzt die Season genüg Statements und macht richtig Bock auf die Finale fünfte Staffel!

                                  15
                                  • 5
                                    AddoMoody 23.07.2024, 09:01 Geändert 23.07.2024, 09:05

                                    Addo's Filmkritik #588

                                    „The Acolyte“ ist ein Star Wars Projekt, das ca. 100 Jahre vor der Skywalker Saga angesiedelt ist und uns endlich in die Zeit der „alten Republik“ führt. Neue Ausgangslage, Neue Handlungsorte, Neue Figuren – Die Möglichkeiten frische Star Wars Geschichten, zu erschaffen schienen schier endlos.

                                    Der Fokus liegt hier auf den Zwillingsschwestern Ousha/May die von einem Hexen-Zirkel großgezogen wurden und durch einen folgenreichen Konflikt mit den Jedi-Orden getrennt werden. Jahre später ist die eine ein Jedi-Padawan, während die andere Ihren unerschütterlich Hass auf die Jedi ausleben will…das aufeinander treffen nach langer Zeit, hat weitreichende Auswirkungen auf die Macht….

                                    Anhand der simplen Ausgangslage, wird versucht viel zu erzählen. Der Über-Konflikt, wird unterfüttert mit einem kritischen Blick auf den Jedi-Orden, die Nutzung der Macht und dem Aufbegehren der Sith. Vom visuellen Standpunkt sieht die Serie Star Wars typisch hochwertig aus, mit dem Verweis, dass hier ein erfreulicherweise düsterer Anstrich gewählt wurde. Ebenfalls sind die Kämpfe mehrheitlich schön dramatisch inszeniert und für Star Wars-Verhältnisse sogar brutal.

                                    Vom technischen her gibt es nichts zu mäkeln, aber beim wichtigsten Aspekt – Eine packende Geschichte zu erzählen – wird wieder mal bei Disney geschlampt. Einige Versatzstücke, wie die „alte Republik“ oder die kritischere Sicht auf den Jedi Orden, erwecken jede Menge Hoffnung. Nur um uns dann eine ungelenke Exposition, die aus einem Schwall von über dramatisierten Dialogen, gespickt mit einem behäbigem Erzähltempo (grobschlächtige Zeitsprünge) auf das Auge zu drücken. Viele unnötige Zwischensequenzen, die gar nichts Aussagen und die Geschichte künstlich aufplustern, jedoch genau das Gegenteil erreichen und Sie dadurch massiv verschleppen. All das, was erzählt wird, hätte man spielend in der Hälfte der Folgenanzahl packen können.

                                    Die Kritik am mehrheitlich divers besetzte Cast, ist völlig lächerlich, da „Star Wars“ von Anfang an, die Figuren divers besetzt hat. Wo die Kritik aber zutrifft, sind die dämlichen arrangierten neuen Figuren, die zwischen naiv-dämlichen Verhalten, steinerner Mimik & holprigen Dialogen umherirren. Ob die emotionslosen psychisch labilen „Zwillingsschwestern“, die Drama-Queen von Jedi-Meister oder der sexualisierten Kylo Ren Verschnitt. Keiner der neuen Charaktere vermag es nachhaltig zu beeindrucken, genau das geht der Serie am Ende ab, ein charakterliche Fixpunkt, den man folgt.

                                    Fazit:

                                    Die harschen Kritiken sind teilweise maßlos übertrieben, da „The Acolyte“ einige interessante Momente und Ideen parat hält. Aber als Gesamtwerk ist es wieder mal ein Star Wars Projekt, das die „Hoffnung“ zu Nichte macht. Wirre Erzähl Struktur, fehlendes Figuren Charisma, Logikfehler und der unwürdige Umgang mit dem Star Wars Lore verderben wieder einmal den interessanten Ansatz!

                                    11
                                    • 6 .5

                                      Addo's Filmkritik #587

                                      Durch einen echten Vorfall inspirierte Romantische Komödie, in der Nicolas Cage als gutmütiger Streifenpolizist „Charlie Lang“ mangels Kleingeld, der blanken Kellnerin Jane Fonda daraufhin ein Versprechen abgibt – Sollte er im Lotto gewinnen, teilt er mit Ihr den Gewinn…Wie das Schicksal so spielt, fallen die Zahlen….

                                      Liebesglück ist stärker als alles Geld der Welt, das ist ein klein wenig das Leitmotiv des Filmes, das mit seiner Prämisse und New York als Ort der Handlung in altmodischen märchenhaften Erzählton rübergebracht wird. Das ausgerechnet „Black Moses“-Aka Isaac Hayes („Shaft“) hier den Erzähler mimt und noch in einigen Szenen mitmischt, verschafft dem Film einen souligen Märchen Charakter. Der Schwung fehlt der Inszenierung sichtlich, dafür springen Nicolas Cage/ Jane Fonda in die Bresche, die mit Ihrer herzlichen Energie anstecken und fast im Alleingang den Wohlfühl-Charme definieren.

                                      Mit Überraschung geiz der Streifen, da der romantische Weg bereits vorgezeichnet ist und für den Zuschauer leicht zu durchschauen. Im locker leichten positiven Grundton müssen noch einige Hürden zum Happy End genommen werden, wie die beiden Ex-Partner (Herrlich cholerisch „Rosie Perez“ & „Stanley Tucci“) oder das aufdringliche öffentliche Interesse.

                                      Alles in Allem - Feinfühliges Großstadt-Märchen, das behutsam und quirlig von seinem Schauspiel-Ensemble um die zuckersüßen Nicolas Cage & Jane Fonda belebt wird!

                                      10
                                      • 6

                                        Addo's Filmkritik #586

                                        …Gene Hackmann als Staatsanwalt, muss eine widerwillige Zeugin eines Mafia-Mords zurückführen, während schon die Bösen Buben Gewehr bei Fuß stehen…

                                        Peter Hyams („Outland“, „Presidio“) inszenierte den Film schnörkellos, mit den allseits bekannten Versatzstücken der bekannten Prämisse. Der Fokus lag hierbei auf der intensiven Bildsprache, die teils in klassischer Machart in Szene gesetzt wurden und durchaus einen passablen Spannungsaufbau aufweist. Dabei gibt der Film nicht viel her, da etwa 3/4 der Handlung sich während einer Zugfahrt abspielen, daher auch der originelle deutsche Titelzusatz „12 Sunden Angst“.

                                        Obwohl der Film nicht viel hergibt, befüllt er seine Thriller-Elemente auf funktionelle Weise. Selbstredend ist es von Vorteil, eine Schauspieler wie Gene Hackmann an Bord zu haben, der hier aus wenig, sehr viel macht. Großangelegte Action-Einlagen, über dramatisierte Taschenspieler Tricks oder abwechslungsreiche Wendungen sind hier nicht zu finden. Der Film funktioniert trotzdem, er wird nie langweilig, auch wenn die bekannte Geschichte keine neuen Impulse versprüht. Von wem ich mehr erwartet habe, ist Kronzeugin Anne Archer („Das Kartell“), die in einige Dialogen brilliert, mit Hackmann gute Zusammen passt, aber auch Ihre nervig stupiden Momente hat.

                                        Bekannte Geschichte, Highlight armer Film, der dennoch durch Gene Hackmann‘s Präsenz und Peter Hyams intensive Thriller Inszenierung & seiner einwandfreie Bildsprache zum Anschauen einlädt!

                                        10
                                        • AddoMoody 16.07.2024, 13:55 Geändert 17.07.2024, 07:28

                                          Das war mit Abstand die härteste Liste bis JETZT. Schon Morgen könnte Sie ganz anders aussehen :)

                                          1. LA Confidental (1997)
                                          2. Pulp Fiction (1994)
                                          3. Fight Club (1999)
                                          4. The Big Lebowski (1998)
                                          5. Besser geht’s nicht (1997)
                                          6. Bube Dame König Gras (1998)
                                          7. Sieben (1995)
                                          8. Die üblichen Verdächtigen (1995)
                                          9. Die Verurteilten (1994)
                                          10. Goodfellas (1990)

                                          Honorable Mention:

                                          11. Terminator 2 (1992)
                                          12. Heat (1995)
                                          13. Good Will Hunting (1997)
                                          14. …und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
                                          15. Casino (1995)
                                          16. Gefährliche Brandung (1991)
                                          17. Forrest Gump (1994)
                                          18. The Crow (1994)
                                          19. Trainspotting (1995)
                                          20. Weiße Jungs Bringens nicht (1992)
                                          21. American Beauty (1998)
                                          22. Blade (1998)
                                          23. Fargo (1997)
                                          24. Jurassic Park (1993)
                                          25. Im Land der Raketenwürmer (1990)

                                          23
                                          • 6
                                            AddoMoody 16.07.2024, 11:37 Geändert 17.07.2024, 07:28
                                            über Wedlock

                                            Addo's Filmkritik #585

                                            Die Synopsis von „Wedlock“ könnte glatt aus den ersten 10 Minuten von Schwarzeneggers „Running Man“ hergeleitet sein. Um Ihn auf Spielfilmlänge zu strecken, wird davor und dazwischen ein eindimensionales Doppelspiel zwecks eines Diamantenraubes reingequetscht.

                                            …Rutger Hauer mimt einem Meisterdieb, der von seinen Partnern abgezogen worden ist. Seine Strafe muss er in einem futuristischen Gefängnis absitzen, das mit einem tödlichen Sicherheitssystem (Sprengstoff Halsbänder) ausgestattet ist. Da er vor seiner Festnahme die Beute versteckt hat, zwingt Ihn der Direktor zu einem gefährlichen Doppelspiel….

                                            Die Idee dahinter klingt wie ein verlockender Genre Film, was er irgendwie ist, aber dennoch keine Erwartungen richtig erfüllt. Er beflügelt die Fantasie, ohne davon jedoch was anzubieten. Die Sc-Fi Elemente werden spärlich umgesetzt, der Handlung mangelt es an Spannung und der Film bewegt sich behäbig fort.

                                            Er erfüllt jedoch den Hunger auf Sci-Fi-B-Movies mehr als solide, da er die generischen Komponenten wirklich gut im Griff hat. Der schlichte Sc-Fi Einschlag, der ein Hybrid aus 80s-Erzählweise und früher 90er-Visualität ist, versprüht Eigenständigkeit. Die noch mit der eigenwillige Präsenz von Rutger Hauer bestückt wird.

                                            Trotzdem ein Film der vertanen Chancen!!! Was hätte ein gutes Drehbuch, ein besserer Regisseur und ein anständiges Budget dem Film noch entlocken können. Zumindest Rutger Hauer Fans und Freunde von Handlungsbezogenen Science-Fiction-Trash werden Ihre Freude haben!

                                            12
                                            • 6 .5

                                              Addo's Filmkritik #584

                                              …zwei Womanizer schleichen sich auf Hochzeitsgesellschaft, um die allgemeine Fröhlichkeit, für Bettgeschichten auszunutzen, bis Ihnen die Liebe über den Weg läuft…Die Prämisse ist heute noch verlockender Komödie-Stoff und prädestiniert für einen zottigen Buddy-Movie.

                                              Mit Vince Vaughn & Owen Wilson als Titelgebende „Hochzeits-Crasher“, wurde ein eingespieltes Duo gewählt, das es wirklich versteht die Dynamik zu entwickeln. Auch Regisseur David Dobkin („Shanghai Knights“) beweist hier ein gutes Händchen, da er in viele Szene das Improvisationstalent seines Star-Duo herauskitzelt. Hilfreich hinzu kommt ein spielfreudiges Ensemble, deren Hochkaräter (Christopher Walken, Jane Seymour, Bradley Copper, The Dan-Band) sich nicht zu schade sind, dem Affen Zucker zu geben.

                                              Ein kleinen Dämpfer gibt es bei der Romantik. Auf der einen Seite haben wir anarchisch toxische Beziehung von Vaughn/Isla und auf der anderen Seite die kitschig klebrige Liebelei von Owen/Rachel McAdams. Das Gleichgewicht zwischen Humor und Romantik ist oftmals nicht gegeben. Aber die Zwischentönen mit dem restlichen Cast passen hervorragend, wobei Will Ferrell gegen Ende, einen denkwürdigen Auftritt als Meister der Hochzeits-Crasher hat.

                                              Bis auf einige zu kitschige Passagen unterhält der Film prima, was besonders an dem Tandem Vaughn/Wilson und den zottigen Gastauftritten liegt!

                                              11
                                              • 4 .5
                                                AddoMoody 15.07.2024, 14:55 Geändert 27.08.2024, 14:22

                                                Addo's Filmkritik #583

                                                Tja, um den dritten Teil der Beverly Hills-Cop Reihe, wird gerne ein großer Bogen gemacht & es hat auch seine treffenden Gründe, warum der Film NIE in einem Zug mit den Vorgängern genannt wird.

                                                Der Streifen sieht einfach billig aus, es ist der Versuch ein 80er-Produkt in die Neunziger zu holen, aber das ohne jegliches Fortune. Gehörigen Anteil daran hat die Wahl des Handlungsort, ein fiktiven Freizeitpark, der bis heute befremdlich auf mich wirkt. Zwar ist der Film wieder auf Eddie Murphy ausgerichtet, mit der Hoffnung das dieser liefern wird. Allerdings war das zugrunde gelegene Drehbuch ein DEBAKEL. Keine gewinnbringende Pointen aus den Vorgängern wird nur annährend erreicht.

                                                Das größte Problem hierbei war jedoch die Ausrichtung des Filmes.
                                                Der Hype um die ersten beiden Teile war Mitte der Neunziger bereits abgekühlt und die Komödien zu dieser Zeit wurden anspruchsvoller. Das ist bis zu den Produzenten nicht vorgedrungen, die lieber die Reihe weiter melken wollten, dabei aber jegliches Risiko scheuten. Jeglicher kreativer Output wurde bereits im Keim erstickt, um auf die bewährte Formel zurück zu greifen.

                                                Sehr zum Leidwesen von Eddie Murphy, der seiner Paraderolle „Axl Foley“ mehr Kontur geben wollte und den Film einen ernsten Anstrich verleihen. Aber hier hat er sich verhoben, zwar hat er einige Momente, jedoch wirkt es überwiegend, ob er mit seiner eigenen Figur fremdelt.

                                                Gefangen zwischen seinen Auftraggebern und seinem Superstar, war Regisseur John Landis in dieser Gemengelage die ärmste Sau. Die Fehlende Richtung und das miserabel Drehbuch, haben ihn irgendwann kapitulieren lassen, in dessen Folge er eine leblose Inszenierung zu verantworten hatte. Ich würde behaupten das dieses Projekt Landis Inszenierungs-Geist gebrochen hat, von dem er sich nie wieder erholen sollte.

                                                Am Ende ist eine lahme Action-Komödie herausgekommen, wo viele Involvierte Personen nicht auf einen Nenner kommen, was dazu führt, dass der chaotischer Misch Masch an Einfalllosigkeit direkt in ein schwarzes Loch der Belanglosigkeit führt!

                                                11
                                                • 7
                                                  AddoMoody 14.07.2024, 12:31 Geändert 15.07.2024, 12:03

                                                  Addo's Filmkritik #582

                                                  Der gigantische Erfolg des Erstlings mündete 1987 in einer logischen Fortsetzung. Der zweite Teil knüpft nahtlos an das hohe Tempo des Vorgängers an. Dabei geht er auf Nummer sicher, verzichtet auf Experimente oder gar eine frische Richtung. Das Erfolgsrezept aus dem ersten Teil wird beibehalten & getreu nach dem Motto „Bigger is Better“ werden alle beliebten Elemente weitergeführt….

                                                  Mehr Action…Mehr Dialogwitz…Mehr Situationskomik…Mehr Schauwerte…Mehr Axl Foley…Mehr Taggart & Rosewood…

                                                  Die Richtung des Filmes ist klar, alles ordnet sich den chaotischen Polizisten-Trio unter, damit diese Ihre blendende Chemie ausleben dürfen. Darstellerisch und inszenatorisch erreicht der zweite Teil, locker den Vibe vom ersten Teil. Ihm geht aber das lückenlose Tempo des Erstlings ab. Jedoch packt er visuelle noch einen drauf, da ein gewisser Tony Scott hier Regie führt und mit seiner schwitzigen Music-Video-Ästhetik dem Film hochwertiger erscheinen lässt. Dazu gesellt sich wieder ein Klasse Soundtrack, der mit Bob Segers „Shakedown“ wieder einen Mega-Hit auskoppelte, der es sogar zu einer Oscar/Golden Globe-Nominierung brachte.

                                                  Jedoch nimmt man mit der gleichen Formel auch Schwächen in Kauf. Diese gehen vornehmlich zu Lasten der Story die jeglichem Anspruch (banale Ermittlungsarbeit!) vermissen lässt und dringend nicht logisch hinterfragt werden sollte. Ebenso bleiben die Antagonisten nur blasse Stereotypen, zumindest können Jürgen Prochnow & Brigitte Nielsen etwas Dekadenten-Thrill in den Film hineinwerfen, zu mehr werden Sie nicht genutzt.

                                                  Lebhafte Fortsetzung, mit offensichtlichen Schwächen, aber immer noch mit reichlich Spaß versehen…Die gewinnbringenden Pointen des erste Teils werden wieder klasse bespielt und komplett auf den Rhythmus von Eddie Murphy & dem Buddy-Elementen gelegt!

                                                  12
                                                  • 8

                                                    Addo's Filmkritik #581

                                                    “Beverly Hills Cop” ist bis heute einer der Kultfilme und Referenzwerke der achtziger Jahre. Dabei gehört die Buddy-Action-Komödie sicherlich nicht zu den bedeutendsten Werken des Jahrzehnts und sicherlich gibt es genügend Werke die anspruchsvoller sind. Das Erfolgsrezept lag an der stimmigen Einfachheit, die eine Menge Unterhaltungswert verspricht & das Genre - „Action-Komödie“ auf Jahrzehnte definierte…

                                                    … Die simple Geschichte um den Detroiter-Cop Axel Foley, den es nach Beverly Hills verschlägt, um einen Mord aufzuklären und dabei durch seine unkonventionellen Methoden schnell mit der hiesigen Polizei in Kontakt gerät…Ist komplett auf puren Unterhaltungswert ausgelegt.

                                                    Der entscheidende Faktor – Eddie Murphy! Nachdem er bereits als Co-Star in „Nur 48 Stunden“ und „Die Glücksritter“ famose Auftritte hingelegt hat, war die alleinige Hauptrolle des dauerplappernden Polizisten wie gemalt für den Comedian & katapultierte ihn in Superstar-Sphären. Er spielt sein komplettes Skillset hier aus, besticht hierbei mit Wortwitz, Improvisationskünsten, agilem Schauspiel, Timing und unerhört guter Laune. Ebenso im Team-Verbund mit seine beiden Co-Star John Ashton/Judge Reinhold entsteht eine Menge Charme und Taggart & Rosewood sind als sympathische Stichwortgeber sowieso über jeden Zweifel erhaben.

                                                    Darstellerisch passt es, der Rest des Filmes, liefert noch alle Goldenen Zutaten ab, die eine rasante Action-Komödie ausmachen. Wir haben einen verlockenden Handlungsort, die handgemachte Action wirkt organisch, die Story ist geradlinig, der Bösewicht erfüllt seinen Zweck und viel zeitgenössischer Wiedererkennungswert. Aber vor allem der Soundtrack besitzt bis heute eine große popkulturelle Bedeutung. Angefangen bei Harold Faltermeyer („Top Gun“, „Running Man“) weltweitbekannten Score „Axl F.“ bis zum Titelsong „The Heat is On“ von Glenn Frey, die Musik ist ein fundamentaler Baustein, den er pusht und bestimmt den Rhythmus des Films.

                                                    Fazit:

                                                    Kultige & Zeitlose Buddy-Action-Komödie, mit Superstar-Eddie Murphy in Gala Form & mit einer auf den Punkt rasanten Inszenierung, die alle popkulturellen Facetten der Mittachtziger satirisch zelebriert!

                                                    12