AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • 7

    Addo's Filmkritik #490

    …Emilio Estevez und Charlie Sheen geraten als spielfreudige Müllmänner in ein turbulentes nächtliches Abenteuer, das einen toten Politiker, cholerischen Vietnam-Veteranen, verpeilte Pizzabooten, philosierende Gangster, trottelige Biker-Cops und einen Umwelt-Skandal riesigen Ausmaßes beinhaltet…

    An sich ist der Film nicht gerade besonders, er hat keine Film historischen Highlights zu bieten oder einen Plot, denn man tiefgründig erkunden kann. Die unzähligen Möglichkeiten satirisch mit kommunaler Politik oder Umweltsünden umzugehen, lässt der Film links liegen. Wer mit dem Film nicht aufgewachsen ist und für 90er MTV-Ästhetik nicht viel übrighat, ist hier fehl am Platz.

    Emilio Estevez schrieb das Drehbuch, übernahm gleich den Regieposten mit und setzte sich und seinen Bruder Charlie Sheen als Hauptdarsteller ein. Herausgekommen ist ein wildes Filmchen, das aus dem Grundplot von Alfred Hitchcock‘s „Das Fenster zum Hof“ und „Immer Ärger mit Bernie“ eine turbulente Odyssee durch die Nacht macht. Ich wette Emilio Estevez war beim Drehbuch verfassen dermaßen High, da er sich aus seinen Lieblingsfilmen die unterhaltsamsten Elementen rausgepickt hat und in diesen Film einfließen ließ.

    Grundstimmung eines Krimis, locker sympathischer Surfer-Vibe, Buddy-Movie Anleihen, pointenreiche Actionsequenzen, freche Love-Story, comichaft überzeichneter Klamauk, Reggae-Soundtrack, cool dämliches Gelabber...

    Ja, trotz all der offensichtlichen Schwächen schafft es der Film, all diese verschiedenen Elementen zu einem unterhaltsam lässigen 90s-Low-Budget-Hang-Out Movie zu formen, der nur ein Ziel verfolgt - er will mit reichlich spaßigen Elementen cool unterhalten und das schafft er auch und ist für mich persönlich ein kleines Guilty Pleasure des 90er-Kino’s!!!

    10
    • 3
      über Lift

      Addo's Filmkritik #489

      …eine Diebesbande soll für Interpool einen heiklen Auftrag erledigen. Es handelt sich hierbei um einen halbe Milliarde in Goldbarren, die ein Geschäftsmann für böse Zwecke missbrauchen will. Der Hacken an der Sache, der Diebstahl erfolgt in einen Flugzeug der sich in 10.000 Meter Höhe befindet…

      Hier trifft die Synopsis von „The Italian Job“ auf den aalglatten Kommerz-Look von „Red Notice“, kombiniert wird das mit Kevin Hart in einer untypischen Rolle als „seriöser“ Anführer. Herausgekommen ist schon zu Beginn des Jahres ein nichtsnutziger Netflix Film, der sich weit oben jeder Flop-Liste einreihen wird.

      Allein der Versuch das Kevin Hart sich von seinen eigentlichen Klamauk Stärken wegbewegt und viel mehr einen seriösen Anführer einer Diebsbande mimt, ist gelinde gesagt unpassend. Das dann noch sein Team aus schablonenhaften Charakteren besteht, mindert die Gruppendynamik erheblich.

      Es hat den Anschein, dass hier ein schnell zusammengeschusterte Content rausgehauen wird. Fähige Schauspieler und eben Kevin Hart werden reichlich entlohnt und stolpern durch ein Drehbuch, das einfach nur ein Witz ist. Das der groß angekündigte Super-Heist sich als schlappe Lachnummer am Ende herausstellt, ahnt man schon zu Beginn des Filmes. Bereichert wird das Alles noch mit miesem CGI, einer lahmen Liebesgeschichte und Dialogen zum Haare rausreisen.

      Kurz zusammengefasst - „Lift“ ist ein übler Absturz von einer Heist Nummer, der alles was er anfasst, schon zigmal in besseren Filmen verarbeitet worden ist!

      10
      • 6 .5

        Addo's Filmkritik #488

        Serienzusatz zum Monsterverse, dass bis heute vier Filme zustande gebracht hat und kurz davor steht mit der Fortsetzung zum Godzilla/King Kong Team Up einen weiteren nachzuschieben. Der Serie kommt hier einen Gewisse Spezialfunktion zu. Denn die Filme haben erzählerisch einiges an Schwächen, die hier angegangen werden und zusätzlich werden hier die Hintergründe der Geheimorganisation Monarch, die bereits in den vorherigen Filmen auftauchten, ergründet.

        Die Verbindungen zu den jeweiligen Filmen und was es mit Monarch auf sich hat, wird anhand einer Familiengeschichte beleuchtet. Um alle Filme damit abzudecken, verläuft die Geschichte generationsübergreifend. Das überraschende an dem Ansatz, die Serie fokussiert sich komplett auf seine Figuren, anstatt auf die Monsteraction. Wer sich hier einen Serie synchron zu den Filmen erwartet hat, wo Nonstop Titanen Action vorherrscht der wird bitter enttäuscht werden.

        Die Serie geht mit seinen Monstern sehr sparsam um, da hätte es bei 10 Folgen schon etwas mehr sein können. Nichtsdestotrotz bringt die Serie aufgrund seiner Figuren und Tonalität eine gewisse Seriosität in das Franchise rein. Die Handlung ist das Highlight der Serie, weil Sie den Filmen endlich Relevanz und erzählerische Tiefe verleiht & größtenteils fesselnd unterhält. Bei den Charakteren kann man dies nicht voll umfänglich behaupten. Die Schauspieler machen das alles ordentlich, aber der überwiegende Teil der Charakter ist uninteressant. Dafür hat man mit Kurt Russel und seinem Sprössling Wyatt, die beide die gleiche Figur verkörpern, nur in unterschiedlichen Zeit Linien, zwei Schauspieler, die bei jedem Auftritt punkten.

        Wer epische Monsteraction will, ist bei dieser Serie an der falschen Adresse, da die Titanen hier spärliche Leinwandzeit erhalten & eher eine Nebenrolle spielen. Aber von der Handlung her, der realistischen Tonalität und einem charismatischen Kurt Russel, ist die Serie eine Bereicherung für das MonsterVerse!

        7
        • 6 .5

          Addo's Filmkritik #487

          Mit “Promising Young Women” setzte Regisseurin Emerald Fennell bei Ihrem Debüt gleich ein Ausrufezeichen & schnappte sich sogleich den Oscar für das beste Originaldrehbuch. Jetzt folgt Ihre heißerwartete zweite Regiearbeit „Saltburn“, wo sich Amazon Prime die Rechte hierzu gesichert hat und höchstwahrscheinlich mit dem Hintergedanken spielte, ein Wörtchen bei der kommenden Oscarverleihung mitzureden.

          "Saltburn" ist ein ungemütlicher Film geworden, der vordergründig als Klassenkampf portraitiert wird und der sich mit aristokratischer Dekadenz sowie deren Arroganz & Abgründe auseinandersetzt. Allerdings bewegt der Film sich im Verlauf seiner Handlung in eine komplett andere Richtung wie zunächst angenommen. Den überwiegenden Teil des Filmes, erahnt man nicht wirklich welchen Weg er hier einschlagen wird. Er schippert lange vor sich hin, haut dann einen nicht gerade subtiler Provokation nach der anderen raus. Die Auflösung des Ganzen durch einen Thriller-Twist und seinen vermeidlichen Erklärungsversuchen und die Bedeutung dahinter werden die Zuschauer dermaßen spalten, wie es kein Film im Jahr 2023 getan hat. Mich jedenfalls hat er nicht komplett abholen können, zumindest nicht so wie der Twist in Fennell‘s Erstling “Promising Young Women”.

          Aber eine gewisse Qualität kann man dem Film nicht absprechen. Der Cast weiß zu überzeugen, was bei der Figuren Zeichnung nicht einfach ist. Die Charaktere werden scharfsinnig beäugt, bleiben, aber immer wage in Ihrer Handlung, bis sich im letzten Drittel alles fügt. Vor allem Barry Keoghan in der Hauptrolle, zeigt wieder einmal sein enormes Talent. Auch das Produktionsdesign im Einklang mit den wunderschönen Kulissen, gepaart mit der stilsicheren Inszenierung, bestechen mit einer gewissen Anziehungskraft.

          Ein Film der bewusst mit dekadenten Abgründen provoziert, dadurch in aller Munde ist, es aber nicht nötig gehabt hätte. Der Film ist immer dann gut, wenn er sich auf seine Figuren konzentriert, alles darüber hinaus wird das Publikum spalten!

          10
          • 6
            über Echo

            Addo's Filmkritik #486

            Lang angekündigter Soloauftritt von Maya Lopez aka „Echo“, die im Serien-Ableger von Hawkeye eingeführt worden ist und dort für einen mächtig diskutierten Cliffhanger gesorgt hat. Ein Charakter, der bei seiner Einführung bei mir keine Begeisterungsströme ausgelöst hat und dann noch der Fakt das die letzten Marvel-Serien ziemlich Kacke waren – hatte ich daher Null Erwartungen an die Serie.

            Allerdings hat die Serie gleich mit der Pilotfolge einen starken Beginn, den Sie zwar über die fünf Folgen nicht halten kann, aber im Vergleich zu Gurken wie She-Hulk oder Secret Invasion deutlich besser ist. Vor allem die Hintergrund Geschichte von Maya Lopez und ihr Native-Background wecken Interessen. Darüber hinaus erweckt der Umstand das die Figur „Maya Lopez“ und die Schauspielerin Alaqua Cox gehörlos sind und dadurch viel in Gebärdensprache kommuniziert wird, einen authentischen Anstrich. Grundsätzlich packt Marvel bei „Echo“ die Diversität besser und glaubhafter an als in vorangegangen Projekten.

            Ein weiterer Gewinnbringender Faktor ist der MCU untypische Härtegrad. Routinierte Seher wird das vielleicht nicht umhauen, passt aber gut zu der Figur. Die Serie an sich kann man als Prequel und Sequel zu Hawkeye sehen und vertieft die Figur der „Maya Lopez/Echo“. Aber darüber hinaus versucht Marvel hier, die Marvel Netflix Serie in das bestehende Universum einzuführen. Mit dem Kingpin in einer Schlüsselrolle und weiteren Gastauftritten ist der Übergang hier relativ simpel geraten.

            Allerdings merkt man der Serie Ihre turbulente Produktionsgeschichte an. Man spürt vor allem in der zweiten Hälfte der Staffel, das hier viel gekürzt oder umgeschrieben worden ist. Das hat dann Auswirkungen auf den holprigen Rhythmus und der Geschichte, der recht schnell die Luft ausgeht. Die Kämpfe und wie Sie choreografiert wurden bewegen sich im 50:50 Bereich. Auf sehr gute Actioneinlagen, vor allem in der ersten Folge, folgen zum späteren Zeitpunkt eher dürftig inszenierte Actioneinlagen.

            „Echo“ ist bei weitem kein Game-Changer für das MCU, dafür sind die üblichen Marvel Mankos in Sachen Story-Telling und unausgewogenem Pacing wieder mit dabei. Aber tendenziell bewegt sich Marvel mit der Serie in die korrekte Richtung!

            8
            • 8 .5

              Addo's Filmkritik #485

              Nach dem überwältigenden Erfolg des ersten Teils, verkündeten die Macher für den zweiten Auftritt allerlei Superlativen. Dafür wurde groß aufgefahren, über 1000 Menschen aus der Animationsbranche wirkten an der Fortsetzung mit. Das spürt und sieht man in jeder Millisekunde dem Film an. Die Macher haben jedenfalls nicht zu viel versprochen und Sie schaffen es wirklich den ersten Teil noch zu toppen.

              Allerdings müssen drei Dinge hier beachtet werden. Da es sich um den Mittelteil einer Trilogie handelt, bekommen wir hier kein abgeschlossener Film zu sehen & daher ist dieser Cliffhanger lastig. Des Weiteren wäre es sinnvoll, sich den ersten Teil vorher angeschaut zu haben, sonst geht viel von der Energie des Filmes verloren. Der letzte Punkt ist der innovative Pop Art Animation Stil. Hier werden mitunter in Minutentakt und einem rasanten Tempo von einem Stil zum anderen gesprungen oder gleich mehrere Animationsstile werden miteinander vermischt. Das wirkt anfänglich leicht chaotisch, aber wenn man seine Sehgewohnheiten darauf einstellt, dann packt einen das psychedelisch angehauchte Spiderverse.

              Den, obwohl die Macher in Sachen Visualität einen Meilenstein abliefern, ist doch der emotionale Faktor des Films das Entscheidende. Die Geschichte um Miles Morales wird weiter ausgearbeitet und hat doch irgendwie einen kreativ eigenen Verlauf. Wie im ersten Teil, reißt die Story einen emotional mit, ohne dass man den Überblick über das Multiverse-Chaos verliert. Der Grund ist simpel, die Macher konzentrieren sich und legen Ihren Fokus auf die Figuren, was Superheldenfilmen in den vergangenen Jahren oft vergessen haben. Das Alles würzen Sie mit einem noch besseren abgestimmten Humor, der mit massig Ideenreichtum daherkommt und mit einer reichlichen Palette an interessanten Figuren überzeugt.

              Bärenstarke Fortsetzungen, die das Spider-Multiverse abenteuerlich erkundet und seine Geschichte aus dem ersten Teil kreativ & liebevoll weiter ausarbeitet. In Sachen Visualität ist das der neue Maßstab in Sachen Animationsfilm!

              10
              • 8

                Addo's Filmkritik #484

                Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich im Kino stand und überhaupt keine Lust hatte auf einen animierten Spiderman, der weg von Peter Parker-Storyline hin zum erst einige Jahre zuvor erst erschaffenen Miles Morales wechselt. Zu dieser Zeit hatte die Figur des Spiderman bei mir viel an Kredit verloren, da die aktuellen Filme mit Tom Holland als Netzschwinger mir überhaupt nicht zugesagt haben. Ich befürchtete einen Animationsfilm für die jüngere Generation.

                Nachdem Abspann, musste in konsterniert feststellen, dass hier zu vorschnell geurteilt habe und einen besonderen Film bestaunen durfte. Allein das visuelle Konzept des Filmes, mehrere Animationsstile miteinander zu verbinden und daraus was vollkommen Eigenständiges zu erschaffen, geht komplett auf. Dass die Macher das komplette Spider-Verse hier aufarbeiten und mit cleverem Ideenreichtum vertiefen, macht unheimlich viel Laune. Allein die verschiedenen Spiderman Inkarnationen halten einen gehörig auf Trab.

                Leicht problematisch wird es, wenn die Vorkenntnisse zum Spinnenmann komplett fehlen. Aber auch das federt der Film mit seinem Einfallsreichtum und seiner irrsinnigen Geschwindigkeit ab. Auch als unwissender gibt es so viel zu entdecken in dieser Welt, weil Sie nicht nur visuell verlockend ist, sondern auch eine Geschichte wiedergibt, der man gerne folgt. Dass die Geschichte um Miles Morales, nicht nur das Multiverse kreativ beackert, sondern eine schöne Außenseiter-Story bereithält, die den wahren Kern des Superhelden-Daseins schön herausarbeitet.

                "Spider-Man: A New Universe" ist ein lebendig gewordenes Comic-Heft. Nicht nur aus technischer Sicht, all den Querverweisen & den ausgefallenen Ideenreichtum begeistert der Film, sondern erzählt uns auch eine feine Geschichte, mit sympathischen Figuren, die clever voranschreitet und unheimlich viel Herz bietet!

                9
                • 5

                  Addo's Filmkritik #483

                  Alles, wirklich Alles an dem Film schrie vorab nach einer Katastrophe und nach einer billigen Kopie von De Niro‘s Komödie Highlight „The Fockers“. Der Film ist eine Mischung aus eben den „Fockers“ und „A Big Fat Greek Wedding“, nur das dieser Streifen nicht dieselbe chaotische Reise beinhaltet, die beispielsweise ein Ben Stiller in seinen Filmen durchleben musste. Dafür ist der Film viel zu generisch geraten und geht geizig mit seiner Situationskomik um.

                  Glücklicherweise ist ein Robert De Niro als schroffer Hairstylist, der auf seinen italienischen Wurzeln beharrt, in bester Spiellaune. Ebenso macht Stand-up Comedian Sebastian Maniscalco als De Niro’s Film Sohn einen routinierten Job. Vor allem die gemeinsamen Szenen sind der stärkste Part des Films, weil Sie einen kleinen emotionale Kern bieten.

                  Abseits von den Hauptdarstellern, wird es jedoch dünn. Ein David „Sledge Hammer“ Rasche und „Sex & the City Star“-Kim Cattrell können noch paar Akzente setzen. Aber der Rest der Nebenfigur ist nichtssagend und hat den Hang dazu einen auf die Eier zu gehen. Auch das Drehbuch hat nicht viel zu bieten, wärmt ausgelutschte Pointen nur auf und steht neuen Ideen feindselig gegenüber.

                  Solide, harmlos und kurzweilig, der Film tut nicht weh, da De Niro und sein Film Sohn Sebastian Maniscalco einige Pointen setzen können, aber seine guten Ansatzpunkte kann er nicht ausspielen!

                  6
                  • 4 .5
                    AddoMoody 08.01.2024, 14:58 Geändert 09.01.2024, 11:59

                    Addo's Filmkritik #482

                    Die Idee eine amerikanische Hausfrau in Ihrer Mid-Life-Crisis zum Boss einer der größten Mafiafamilie zu machen, die sich im Clinch mit den anderen Familien befindet, hat durchaus seinen Reiz und ist im Segment des Mafiafilms durchaus ein frischer Kniff. Mit Toni Collete als widerwillige Mafiabraut und Monica Bellucci als Ihre rechte Hand, ist schon mal schauspielerische Qualität vorhanden.

                    Aber Mamma Mia!! Das Endprodukt ist jedoch so schmackhaft wie kalte, zwei Tage lang abgestandene Cannelloni. Aus der Prämisse und dem schön eingefangenen Italien Flair, die allerlei Möglichkeit geboten hätte, wird eine banale Mafiaklamotte, der sich vornehmlich an den üblichen Mafia-Klischees abarbeitet. Wo ähnliche Filme wie „Reine Nervensache“ oder „Mickey Blue Eyes“ noch die Balance zwischen Humor und Anspruch hingekriegt haben, fällt dieser beim Versuch durch. Hier gibt es nur zwei Extreme, entweder alberner schwarzer Humor, der nicht wirklich zündet oder heftige Gewaltspitzen, die so gar nicht zum lockeren Ton des Filmes passen.

                    Über die Figuren ist schnell alles erzählt, da Sie jedes Stereo typische Klischee eines Mafiosos erfüllen. Eine sinnliche Monica Bellucci bekommt hier gar nichts zu tun und wirkt auf Dauer nur als Accessoire. Ebenso Toni Collette, die zwar engagiert gegen das lahme Drehbuch ankämpft, aber letztendlich ist Ihre Figur eine hysterische Lachnummer. Allein die Tatsache, dass die Motivation ihre Figur überwiegend aus Pimpern und Gnocchi besteht, sagt schon alles über den Plot Verlauf.

                    Nette Idee endet in Schwacher Komödie, die Ihren Mafia-Plot mit allerlei Klischees flutet, grauenhafte Männerfiguren auffährt und sogar fähige Schauspielerinnen wie Toni Collete und Monica Bellucci schlecht aussehen lässt!

                    10
                    • 6 .5
                      AddoMoody 08.01.2024, 11:23 Geändert 30.01.2024, 14:36

                      Addo's Filmkritik #481

                      Ein etwas anderer „Dracula“-Ansatz, da hier die Geschichte Dracula's aus der Sicht seines soften Dieners R.M. Renfield erzählt wird, der sein Gewissen entdeckt und daher aus der toxischen Beziehung zu seinem „Boss“ ausbrechen will. Das gefällt dem blutdürstenden Fürsten der Finsternis absolut gar nicht…

                      Nach einem charmanten Einstieg, der mit Referenzen zum Dracula Film aus dem Jahr 1931 besticht, geht der Film den Weg der Low-Brain Unterhaltung. Der Film ist ein wilder Genre-Mix und in größten Teilen ein Fun-Splatter. Er fokussiert sich auf überspitze Horroreinlagen, Action und Komödie & lässt seine Figuren freie Hand. Als Diener mit Gewissensbissen, spielt Nicholas Hoult seinen Part gekonnt runter. Als narzisstischer Dracula-Boss ist niemand geringeres als Nicolas Cage Himself am Start & er darf seinem Exzentrischen Spiel jede Menge Blut einflössen.

                      Dummerweise ist seine Screentime begrenzt, da zwischen Cage/Hoult noch eine Awkwafina als weitere Hauptfigur mit Ihrem Handlungsstrang reingepresst werden muss. Bis auf paar Lacher, ist Sie überwiegend ein störender Faktor in der Dynamik zwischen Dracula/Renfield. In Sachen Handlung sollte nicht viel erwartet werden, allerdings sind einige Ideen zum Mythos Dracula durchaus amüsant.

                      Apropos amüsant – Die zum Teil splatterhaft überzogenen Gewaltspitzen werden richtig saftig animiert und mit reichlich Action versehen. Das mindert zwar erheblich den Gruselflair, was aber sowieso nicht der Plan des Filmes war. Bis auf die Lichtgestaltung und das gruselig Make-Up, deutet nicht viel auf einen Horrorfilm hin.

                      Es ist vielmehr eine Art Arbeitsplatz-Action Komödie mit reichlich Blut an den Fingern, der sich seiner Schwächen nicht schämt. Der kurzweilige Unterhaltungswert, vor allem für Genre Fans stimmt und Nic Cage als Dracula, ist Trashiger Charme von Feinsten!

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                      • 7
                        AddoMoody 03.01.2024, 15:25 Geändert 04.01.2024, 08:28

                        Addo's Filmkritik #480

                        Mia und ihr Freundeskreis entdecken auf einer Party ein Spiel, in der man mit einer einbalsamierten Hand die Geister der Toten beschwören kann. Was als netter Partytrick anfängt, entwickelt sich durch die traumatische Vergangenheit von Mia, zu einer blutigen Eskalation…

                        Von Verständnis her, soll „Talk to me“ der wohl aufsehenerregendste Horrorfilm des Jahres 2023 sein. Es handelt sich hierbei um das Regiedebüt von den zwei kontroversen australischen Zwillingsbrüdern Danny und Michael Philippou, die für Ihre YouTube Horror-Live-Actionformat „RackaRacka„- berühmt und berüchtigt sind.

                        Bei Ihrem Erstlingswerk handelt es sich um einen Übernatürlichen-Horrorfilm aus Down-Under, der mit einem geringen Budget umgesetzt worden ist. Im Kern geht es hier um Trauma Bewältigung, Schuld und das erdrückende Gefühl von Einsamkeit. Was aber sofort ins Auge springt, ist die Tatsache das wieder das Studio A24 sein Händchen im Spiel hatten. Daher schon fast ein Pflichtprogramm den Film anzuschauen.

                        Was mich am Film sofort überrascht hat, war seine konventionelle Optik, da haben die Trailer vorab was komplett anderes suggeriert. Ein innovatives Wunderwerk ist der Film bei weitem nicht, genauso ist der Plot bereits dutzende Male ähnlich verarbeitet worden. Des Weiteren verliert sich die Handlung gegen Ende in einigen fehlerhaften Momenten und wirkte auf mich leicht überfrachtet.

                        Was den Film aber über den Genre Durchschnitt hebt, sind als erstes die unverbraucht aufspielenden Schauspieler und Ihre Dynamik. Allen voran ist Sophie Wilde als Hauptfigur Mia hier zu nennen, die Ihrer Rolle gehörig Ambivalenz abgewinnt und sich für Höheres empfiehlt. Der zweite entscheidende Punkt, ist die handwerklich astreine Inszenierung und der atmosphärische Spannungsaufbau. Der Film sieht, trotz geringem Budget, sehr hochwertig aus und ist klar in seiner Bildgebung. Auch das Make-Up, das insbesondre bei den gut gesetzten Schockmomenten eingesetzt wird, ist erste Güte Klasse. Apropos Schockmomente, die sind durchaus brutal geraten und werde mit einem ungemütlichen Sounddesign untermalt.

                        „Talk to me“ ist ein „kleines“ Horror-Highlight, das inszenatorisch, atmosphärisch und mit seinem frischen Darsteller durchaus überzeugt, aber inhaltlich auch einige Ungereimtheiten aufweist und wenig Überraschendes bietet. An die großen A24 Horror-Vertreter kommt er jedenfalls nicht ran!

                        8
                        • 7
                          AddoMoody 03.01.2024, 13:33 Geändert 03.01.2024, 13:34
                          über Barbie

                          Addo's Filmkritik #479

                          Ein Film über Barbie, von Greta Gerwig, der momentan gefragtesten Regisseurin Hollywoods. Dann noch Margot Robbie und Ryan Gosling in den ikonischen Rollen von Barbie und Ken?! Das diese Ausgangslage zu einem erfolgreichen Kinoergebnis führen wird, war so klar wie das Amen in der Kirche. Ich war gespannt darauf, wie der Ansatz von Gerwig aussehen wird.

                          Aber Erstmal zum offensichtlichsten. Wie die Plastikwelt von Barbie zum Leben erweckt wird, ist mehr als gelungen. Das Visuell kunterbunte „Barbieland“ ist voller Detail Verliebtheit, besticht mit Abstrakt schönen Bühnenbildern & Originalgetreuen Kostümen aus dem Barbie Kosmos. Allein die Eröffnungssequenz, die eine smarte Hommage an den Stanley Kubrick Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ ist & gleichzeitig den Stellenwert und die Bedeutung der „Barbie“ Puppe einordnet.

                          Vom Inhalt her, stelle ich mal die Behauptung auf, wird der Film auf ewig polarisieren. Schon im Kino war ersichtlich, wie das Publikum gespalten reagiert. Erstaunlicherweise waren es überwiegend die Männer, die den Film zerrissen haben und teilweise mit Machosprüchen die Vorführung störten. Das liegt einerseits an dem übergroßen Feminismus Vorschlaghammer, der einem sofort ins Gesicht schlägt und der bewusst überspitzt leichtfüßigen Kritik an das Patriarchat und toxischer Männlichkeit. Das sich hier viele Männlein getriggert fühlen, war wohl das Ziel von Gerwig, aber nicht als blanke Provokation, sondern es wird viel mehr dafür genutzt, um zu zeigen, wie schwer es ist als Frau in einer Männerdominierenden Welt zu bestehen und festgefahrene Rollenbilder aufzubrechen.

                          Das all dies in einem knallbunten bewusst naiv gehaltenen Kontext gepackt wird, was nicht zwingend für Kinder gemacht ist, hätte grandios scheitern können. Aber gerade hier zeigt Greta Gerwig Mut und handwerkliche Balance in Ihrer Inszenierung, wobei die Message immer offensichtlich bleibt, aber auch viel versteckte Anspielungen zu finden sind. Ich persönlich hätte mir sogar noch mehr bissige Satire gewünscht, vor allem in Bezug auf den Kapitalismus und der Spielefirma Mattel. Zwar wird Mattel hier ironisch aufs Korn genommen, aber es wirkt im Nachhinein so, das Mattel das selbst alles abgesegnet hat.

                          Das Greta Gerwigs Version von Barbie überwiegend funktioniert und höchstwahrscheinlich zum modernen Klassiker die nächsten Jahre mutieren wird, liegt an der perfekt gecasteten Darstellriege. Margot Robbie & Ryan Gosling als Barbie & Ken, legen unverschämt positive Spiellaune an den Tag, der oft zum Brüllen komisch ist und in den richtigen Momenten auch berührt. Zwar sind alle anderen Figuren bewusst Stereotypen, aber jeder der Schauspieler bringt kleine Facetten in das Gesamtbild mit ein.

                          „Barbie“ ist jetzt schon Kult, was nicht jedem gefallen wird, da er ein zutiefst feministischer Film geworden ist, der es, aber größtenteils schafft seine Botschaft, zwar aufdringlich, aber auch Süß, emotional & unterhaltsam zu vermitteln, was insbesondere dem Duo Margot Robbie/Ryan Gosling zu verdanken ist!

                          7
                          • 7 .5

                            Addo's Filmkritik #478

                            Willkommen bei Mrs.Davis! Die irrwitzigste Serie des Jahres 2023...

                            Die Mini-Serie vom Schöpfer von ist schwer in Worte zu fassen ist, da Sie es liebt sich permament selbst zu wiedersprechen. Nach vier Folgen hatte ich immer noch keinen blassen Schimmer, um was es hier überhaupt geht. Oberflächlich versucht zu erklärt, nehmen eine Nonne und ein Cowboy den Kampf gegen eine übermächtige künstliche Intelligenz namens Mrs. Davis auf. Noch Schlichter formuliert, hier trifft Glauben auf Technologie.....

                            Diese ungewöhnliche Ausgangslage, wir von den Machern von "The Hunt oder "The Leftovers" selbstbewusst in Ihrer Inszenierung ausgekostet. Mit einer biblischen Wagenladung an Ideenreichtum, absurden Szenarien und ungewöhnlichen Wendungen, kann man sich nie sicher sein, was als nächste kommt. Wer sich der Serie hingibt, der erlebt über acht Folgen eine spannende Entdeckungsreise, in der alles möglich ist. Spontane Gesangseinlagen, explodierende Köpfe, Jesus als Barkepper, ein Tauchgang in einen Wall, absurde Vorstellungsgespräch, seltsame Widerstandsbewegungen, die Suche nach dem der heilige Gral, ja, die Serie überrascht immer wieder auf Neuste und killt jede Erwartungshaltung.

                            All die Sonderbaren Sachen würden nicht funktionieren, wenn die Darsteller nicht mitziehen würden. Besetzt ist der Cast mit Schauspielern die man kennt und eher aus der zweite Reihe der Serienlandschaft stammen. Aber jeder von Ihnen macht einen klasse Job und versehen Ihre Figuren mit einer Menge Exzentrik. Hervorheben muss man hier Betty Gilpin (u.a. Glow, The Tomorrow War), die als Nonne eine beachtliche Bandbreite an Schauspiel vorlegt.

                            Wer vom Serien Einheitsbrei die Scnnauze voll hat und endlich was spezielles sehen will, das sich was traut, der ist bei Mrs. Davis an der richtigen Adresse. Alle anderen wird die Serie überfordern oder gar zur Weißglut treiben. So oder so, Mrs. Davis ist ein Unikat von einer Serie, die sich wie einen Herausforderung anfühlt und irrwitzig unterhält!

                            8
                            • 6

                              Addo's Filmkritik #477

                              Nach dem Debakel des Super Mario Films aus den Neunzigern, hat es fast 40 Jahre gedauert bis Nintendo die Filmrechte wieder herausrückte. Der neue Ansatz geht weg vom Realfilm hin zum aufwendig inszenierten Animationsfilm und in Teilen sogar schon Eventkino. Das Zielpublikum ist komplett auf Familienunterhaltung ausgerichtet und für alle Alterstrukturen ist hier was geboten.

                              Die kleinen können in eine knallbunte, schön animierte Welt abtauchen, die vom Look her, komplett kindlich angelegt ist. Die Erwachsenen werden die temporeichen Action-Sequenzen, die an die alten Nintendo-Games angelehnt wurde & die zügig erzählte Geschichte auf trabb halten. Dazu erweckt das Retro-Sounddesign mit den typischen Super Mario-Melodien & der Rock/Pop Soundtrack (ua.a. Beastie Boys, AC/DC, Bonnie Tyler) einige nostalgische Gefühle.

                              Auf der anderen Seite muss man beim Humor Abstriche machen, trotz einiger freche Anflüge, wird er auf familientaugliches Blockbuster Niveau getrimmt. Er erfüllt zumindest in weiten Teilen seinen amüsanten Zweck. Was jeodch gar nicht geht, ist die schwache Synchro Arbeit. Im Vergleich zur Originalsynchro, ist die deutsche Synchro um einige Level drunter anzusiedeln. Das Original hat mit den Stimmen von Hollywood Größen wie Jack Black, Anya Taylor-Joy, Chris Pratt oder Seth Rogen einfach mehr Flair zu bieten.

                              Super Mario Bros hat nicht nur an den KInokassen gewaltig reingehauen, er funktioniert auch als verspielter Animationsspass für die Ganze Familie, mehr sollten man jedoch nicht erwarten!

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                              • 6 .5

                                Addo's Filmkritik #476

                                Im Zuge des großen Erfolges von " Stirb Langsam" kamen Anfang der Neunziger eine Menge Nachahmer auf. Die meisten waren Schrott, nur wenige sind ahnsehnich geraten. Dazu gehört zweifelslos "Boy Soldiers", den er immer noch ein kleiner Geheimtipp in Sachen Neunziger-Jahre-Actionfilm ist. Seiner aufgesetzten Terror-Prämisse kann der Film unheimlich viel an Unterhaltungswert abgewinnen. Dabei ist der Film kein plumper "Die Hard"-Klon, sondern weiß clever eigene Akzente zu setzen.

                                ...ein kolumbianiescher Drogenboss wurde gefangen genommen und an die Amerikaner ausgeliefert. Um seine Freilassung zu erpressen, nimmt sein freidrehender Sohn mit Waffengewalt ein Elite-Internat ein. Jedoch haben die Terroristen nicht mit einer handvoll Problemschülern gerechnet, die sich nicht kampflos gegen ...

                                Der Film ist nicht auf Krawall gebürstet, sondern geht den Kampf gegen die Terroristen mit Köpfen an. Wie die Schüler, anhand der bedrohlichen Kulisse, in Guerrila Manier den Feind aussondern um im richtigen Moment zu zuschlagen ist verdammt unterhaltsam. Dabei ist der Film nicht anspruchsvoll geraten, sondern nimmt sich typischen Klischees des Action-Genres an und varriert diese auf geradlinige Weise. Die Action ist handgemacht, die Pace stimmt und es sind genügend Spannungsmomente inkludiert. Auch in Sachen Härtegrad, setzt der Film punktuell die richtigen Reize, er nutzt aber seine Gewaltspitzen sinnvoll, da diese den Bedrohungsgrad aufrecht erhalten.

                                Auch der Cast gibt was her. Mit Louis Gosset Jr. (u.a. Ein Offizier & Gentleman) als strenger, aber doch verständnisvoller Rektor haben wir sogar einen waschechten Oscar-Preisträger an Bord. Die aufmüpfigen Schüler werden vom rebelischen Sean Austin (u.a. Herr der Ringe, Die Goonies) und Star-Trek-Babyface Wil Wheaton angeführt.

                                "Stirb Langsam" trifft auf "Club der toten Dichter" - Ein harter B-Movie der mit seiner Kurzweiligkeit und seinem Ideenreichtum immer noch prächtig funktioniert!

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                                • 6 .5
                                  über Reptile

                                  Addo's Filmkritik #475

                                  Ein bedacht erzählter Noir-Thriller, der mit vielen kleinen Wendungen spielt und eine bedrückende Monotone Stimmung auffährt. Schon nach kurzer Zeit bekommt man bei dem Film "True Detective"-Vibes, jedoch bleibt er in seiner Gesamtheit Recht wage, balanciert am Mordfall herum.

                                  Es ist ein Ensemble-Thriller, bei dem alle Beteiligten gute Schauspielerische Leistungen abliefern. Das Spiel ist dabei plausibel und mit einer überzeugend authentischen Atmosphäre verrührt. Vor allem Benicio del Toro ragt heraus, der als kühler Ermittler genau das richtige Charisma für die Rolle mitbringt. Seine Film Frau wird dabei von Alicia Silverstone verkörpert, die nach langer Zeit wieder einmal ein kleines Ausrufezeichen setzt.

                                  Ebenso überzeugend sind das Produktionsdesign, die Kamera und die gesamte ruhige Inszenierung. Rein optisch liefert der Film also feinste Thriller-Kost ab. Nur der Inhalt kann da nicht recht Folgen. Irgendwo im Mittelteil verstrickt sich der Film in Nebenhandlungen, die den Film unnötigen aufblähen. Erst im letzten Drittel widmet sich der Film seiner eigentlichen Aufgaben, dem Mordfall. Allerdings ist zu diesem Zeitpunkt, dem Film sein Fokus abhanden gekommen. Dadurch fehlt im Showdown die nötige Spannungstiefe. Weniger Laufzeit und eine stringente Erzählweise wären angesagt gewesen.

                                  Ein guter Slow-Burn Crime-Thriller, der sich wie das filmische Äquivalent zur ersten Staffel von True Detective anfühlt. Inhaltlich bleibt er jedoch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, aber handwerklich und schauspielerisch dürfte er Crime-Fans zusagen!

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                                    Addo's Filmkritik #474

                                    Ich war schon immer ein Großer Fan davon, wenn etablierte Charakterdarsteller sich dem Komödie-Fach widmen & Ihrem bekannten Spiel dadurch was Neues abgewinnen können. Diesmal versucht sich Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence an dieser Aufgabe, die in Filmen wie "American Hustle" oder "Silver Linings" bereits bewiesen hat, das sie komödiantisches Talent besitzt.

                                    Lawrence spielt eine Uber-Fahrerin deren Auto gepfändet wird & dadurch Gefahr läuft ihr Haus zu verlieren. Die schnelle Hilfe bitten Ihr zwei Helikopter-Eltern anhand eines Arrangements. Sie soll Ihren Sohn auf das College einstimmen und Ihn "Hart" Daten, dafür bekommt Sie ein Auto spendiert...

                                    Die Ausgangslage erinnert an die unanständigen 90er Komödie-Highlights wie "Verrückt nach Mary" oder "American Pie". In die Richtung bewegt sich auch der Film in der ersten Hälfte, bis er dann in den Dramedy Bereich kippt. An sich ist der Film auch sympathisch und hat einen angenehme Atmosphäre. Vor allem das Spiel von Lawrence und Ihrem jungen Co-Star Andrew Barth Feldmann gefällt & beide agieren auf Augenhöhe. Dabei gibt Lawrence hier ordentlich Gas und hat keine Scheue vor Peinlichkeiten oder gar Nacktheit.

                                    Das Engagement kann man den Darsteller nicht absprechen, es mangelt dem Film eher an seiner Entscheidungsfähigkeit was er selbst sein will. Er taumelt zwischen Erwachsenen-Komödie, Coming of Age-Dramedy und Anarcho-Spaß herum. Als spaßiger Genre-Mix ist er wiederum zu inkonsistent. Das alles kann das Spiel von Lawrence & Co. noch passabel kaschieren, jedoch fehlt im der passende Drive & das Timing bei der Situationskomik. Immerhin sind die emotionale Momente feinfühlig inszeniert.

                                    Sympathischer Komödie Mix, mit gut aufgelegten Darstellern, das leider Dank des lahmen Drehbuches und der mutlosen Regie ins Mittelmaß dümpelt!

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                                    • 5
                                      AddoMoody 27.12.2023, 11:51 Geändert 27.12.2023, 11:52
                                      über Pearl

                                      Addo's Filmkritik #473

                                      "Pearl" ist der Prequel Film zum 2022 Möchtegern-Horror-Highlight "X". Was überraschend ist, beide Filmen wurden kostengünstig parallel zueinander gedreht. Im Vergleich zu "X" ist das Spin-Off kein Retro-Slasher geworden, sondern eher ein Psychogramm einer jungen Frau die in Ihren Lebensumständen gefangen ist & daran zu zerbrechen droht...

                                      Dabei geht der Film weg vom Slasher/Splatter Genre und orientiert sich erstaunlicherweise an dem 1939er Klassiker "The Wizard of Oz". Im wundervollen Technicolorfilm-Look, erzählt uns der Film die Vorgeschichte von der mordenden Psychopathinnen Oma aus dem "X"-Film. Wieder übernahm der neue Stern am Horror Himmel Mia Goth hier die Hauptrolle & durfte sich gleichzeitig als Produzentin austoben. Der Film ist daher komplett auf die Mia Goth Figur zugeschnitten und lässt Ihr enorm viel Raum für Ihr Spiel. Wobei ich sagen muss, das bei Ihrem nicht immer überzeugenden Spiel, der Film Ihr hilfreich zur Seite steht.

                                      Wie die Geschichte erzählt wird, wie diese eingefangen wird und wie Sie sich entwickelt, wirkt ungewöhnlich, unheilvoll & neuartig. In der Kombi mit Mia Goth Spiel entsteht dadurch was grotesk Neues, das im Genre so nicht schnell zu finden ist. Diese Unverbrauchtheit wird zusätzlich mit sexuellen Andeutungen und heiteren Gore-Spitzen noch vertieft. Das dieser frische Ansatz Fans findet, ist schon fast unvermeidlich.

                                      Aber bloß weil was Neues aus bewährtem clever gemixt wird, muss es noch lang nicht gut oder innovativ sein. Die langsame Erzählweise in der ersten Hälfte ist zäh geraten und nur die Ästhetik der Bilder lässt einen dran bleiben. Mit dem Hauptcharakter empfindet man Mitleid, so das der Blutrausch im letzten Drittel damit gerechtfertigt werden soll. Und wie schon bei "X" ist die Familiengeschichte einfach nur widerlich anzuschauen und in Verbindung mit dem Gore Momenten & dem bizarren Ende sitzt man nur noch angewidert da. Anstatt einige Sachen nur anzudeuten, was auch das reizvolle an einem Psychogramm ist, wird es viel mehr zur Schau gestellt, was aber immerhin bei den praktischen Effekte gut gelungen ist.

                                      Ästhetisch und Inszenatorisch durchaus reizvoll, aber die geballte Psychogramm-Gore-Keule in der zweiten Hälfte war nicht Meines und hier muss jeder selbst entscheiden, ob es Ihm gefällt!

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                                      • 6 .5
                                        über Maestro

                                        Addo's Filmkritik #472

                                        Biopic über Leonard Bernstein (1918-1990), einen der bedeutendsten Musiker seiner Zeit. Ein scheinbares Herzensprojekt von Bradley Cooper, der hier gleich die Regie, die Hauptrollen und den Produzenten Part übernommen hat. Im Vergleich zu seinem Regiedebüt " A Star ist Born" legt Cooper in seinem zweiten Werk beim Anspruch, Inszenierung und Arroganz mächtig zu. Ich hatte den Eindruck der will mit diesem Film auf Teufel komm raus, bei den Oscars abräumen.

                                        Er erinnert von seiner Erzählweise an "Walk the Line". Die Beziehung zu seiner Ehefrau steht hier mehr im Vordergrund, als sein künstlerisches Leben. Die verschieden Facetten von Bernstein wie seine Bi-Sexualität oder seine tuntig exzentrische Art, werden zwar behandelt, es wirkt aber, als ob hier was fehlt. Es wird VIEL gesagt, angedeutet oder versucht zu vermitteln wie der Mensch Bernstein war. Aber ein Gefühl oder einen emotionale Verbindung kann man schwer zu Ihm aufbauen. Was mir gar nicht gefallen hat, war der Fakt, das die Bedeutung seiner Musik, gar nicht aufgearbeitet wurde.

                                        Dabei spielt sich Cooper phasenweise in Ekstase, übernimmt gekonnt Eigenarten und die Körperhaltung Bernstein. Vom musikalischen her, spielt Cooper sichtbar selbst die Stücke, was bei den Oscars immer Großen Anklang findet. Trotzdem stiehlt Ihm Carey Mulligan ein klein wenig die Show, da Sie den Part der Ehefrau, nahbar und konsequenter verkörpert. Auch die Chemie zwischen Cooper & Mulligan sprüht nicht gerade vor Leidenschaft.

                                        Dafür ist auf inszenatorischer Seite eine prächtig Aussehnder Film gelungen. Cooper beweist hier größtenteils ein gutes Gespür für die Szenen und wie die Kamera diese einfängt. Dazu gesellen sich eine aufwändige Ausstattung und einen richtig starke Maske hinzu. Was mir ebenso zugesagt hat, war die edle Schwarz-Weiß Optik, die hier die jungen Jahres des Ehepaars einfängt.

                                        Kein schlechter Film, aber durch seine anspruchsvolle Inszenierung und sein zähes Oscar-Gehabe, verliert Sie die Person Leonard Bernstein & sein musikalisches ein wenig aus den Augen. Eher Oscar-Bait, als neuer Klassiker!

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                                        • 4

                                          Addo's Filmkritik #471

                                          Da ist er Nun, - Rebel Moon (Part 1) - Zack Snyder‘s heiß erwartete eigene Interpretation von der Star Wars Welt, die er vor rund 10 Jahren bei Disney gepitcht hat und von diesen abgelehnt worden ist. Netflix sprang in die Bresche und stattet Snyders Projekt mit einem beachtlichen Budget aus und der Bitte seine Idee auf zwei Filme aufzuteilen.

                                          Das Endprodukt weiß dabei kaum zu überzeugen & fühlt sich wie überzogene Serienfolge an. Hier und da schafft es Snyder einige unterhaltsame Momente und prächtig aussehende Bilder zu generieren. Aber das war es erschreckender Weise schon. Vom Prinzip her, ist es eine über zwei Stunden lange Teambuilding-Maßnahme, die mit reichlich Exposition untermalt ist. Statt es zu zeigen, erklärt der Film alles in Grund und Boden. Die elendig langen Dialoge die dabei entstehen sind dermaßen bedeutungschwanger, das Sie jeden Anflug von Spannung oder gar Humor im Keim erstickt.

                                          Die Idee war wohl ein Möchtegern "Star-Wars" mit der Prämisse von „Die Sieben Samurai“ zu verbinden und im typischen Snyder Zeitlupen-Look wiederzugeben. Das große Problem dabei, Znack Snyder hat das Drehbuch selbst verfasst. Und wenn Snyder das Drehbuch übernimmt, dann geht der Film Erfahrungsgemäß in die Hose. So ist der Film dramaturgisch & Inhaltlich außerst dürftig geraten. Die Wendungen sind unpassend, die Tonalität ändert sich ein dutzend Male und der aufdringlich Score lässt einen nervös zappeln.

                                          Jetzt könnte man argumentieren, das Snyder mit seinen Filmem mehr auf Optik als auf Inhalt aus ist. Jedoch haben wir den Punkt erreicht, wo sein Stil sein Verfallsdatum überschritten hat. Der Film sieht größtenteils aus, als ob er aus den 2000er stammt. Die Action, die Kostüme, die Figuren und die Handlungsorte sind mehr als offrensichtlich aus anderen Filmen zusammengemixt worden. Auch die Darsteller wissen nicht zu überzeugen, weil das Drehbuch ihn keinen Möglichkeiten gibt dazu gibt oder die Dialoge Sie in die Knie zwingen. Das Low-Light des Films, ist aber Sofia Boutella als Hauptdarstellerin. Eine Schauspielerin, die keinem Film, schon gar nicht in dieser Größenordnung tragen dürfte. Sie spielt Ihre Figur so dermaßen leblos, das ihre permanente Ernsthaftigkeit Sie zur nichtssagenden Karikatur degradiert.

                                          Zusammen gestückeltes Sc-Fi-Machwerk das auf Franchise aus ist, aber Zack Snyders Standing erheblichen Schaden zufügen wird und aufzeigt das der Mann und sein Handwerk sich abgenutzt haben. "Rebel Moon" ist am Ende, auch dank seiner lächerlichen Veröffentlichtungsstragie, ein sau teurer und langweiliger Content!

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                                          • 8 .5

                                            Addo's Filmkritik #470

                                            Leider hat HBO das Vertrauen in die Serie verloren, nachdem die Einschaltquoten nicht den Erwartungen entsprachen. Somit ist die zweite Staffel auch gleichzeitig die letzte. Auch hier zu Lande läuft die Serie seit Erscheinen permanent unter dem Radar. Im Endeffekt war die Serie vielleicht doch zu speziell, um wirklich erfolgreich zu sein.

                                            Als kleines Trostpflaster für Fans, spendiert uns die zweite Staffel endlich das heißerwartete aufeinander Treffen zwischen Magic Johnson und Larry Bird.

                                            Anders als bei der ersten Staffel, wird hier ein größerer Zeitraum (1981-84) abgedeckt. Der dann im Ultimativen Showdown den NBA-Finales des Jahres 1984 mündet. Bevor es jedoch in der letzten Folge so weit ist legt die Serie Ihre Heiterkeit ein klein wenig ab und konzentriert sich vermehrt auf die Schattenseiten des damaligen Basketballgeschäfts. Satte Spieler mit großen Egos, Misstrauen unterm Trainerteam, Trades, Druck der Medien, Finanzielle Engpässe, bittere Niederlagen und die privaten Probleme der Hauptprotagonisten, sorgen dafür das die zweite Staffel mehr Tiefgang erhält.

                                            Die Besetzung bzw. das Casting der realen Persönlichkeiten ist unschlagbar. Allen voran muss man hier "Larry Bird"-Darsteller Bo Drunham und Adrien Brody als Trainer-Legende "Pat Riley" hervorheben, die Ihren realen Vorbilder einiges abgewinnen können. Auch der restlichen Cast liefert überzeugend ab, insbesondere bei den Dialogen zeigt sich, was ein gutes Drehbuch bewirken kann. Dafür zeichnet sich wieder Adam McKay (u.a. Vice, Don't Look up) verantwortlich, der in seiner üblichen Manier die Serie aufbaut. Die Geschichte wird flüssig und mit einer Menge Retro-Charme vorangebracht. Dabei geht die Serie inszenatorisch clever und unterhaltsam vor und peppt die bekannten historischen Ereignisse an den richten Stellen auf.

                                            „Winning Time“ ist ein unterschätztes HBO-Highlight, das mit seinem Konzept, den einzigartige Retro-Look, das perfekte gewählte Casting & die dramaturgisch überspitzte Erzählweise ein Volltreffer ist!

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                                            • 7 .5
                                              AddoMoody 21.12.2023, 15:27 Geändert 21.12.2023, 15:29

                                              Addo's Filmkritik #469

                                              Fünfteilige-Mini-Politiksatire-Serie von HBO, denen ich Respekt zollen muss, dass Sie immer zwischendurch solche Projekte realisieren. Es geht um zwei trottelige Ex-Agenten (köstlich – Woody Harrelson & Justin Theroux) der einen vom FBI, der andere vom CIA, die auserkoren werden, Präsident Nixon beim Wahlkampf zu unterstützen. Mit einer Handvoll kubanischer Spione, steigern sich die beiden Schwachmatten so sehr in Ihre verdeckte Operation rein, dass am Ende daraus der Watergate-Skandal entspinnt…

                                              Die Watergate-Thematik ist eigentlich In jeglicher Form bereits verfilmt worden und wirkt heutzutage eher ausgelutscht. Aber die Macher haben doch einen Weg gefunden dem historischen Hintergrund einen neuen Blickwinkel zu verleihen. Wir bekommen auf satirische Weiße zu sehen, wie zwei dämliche politische Saboteure von einem Fettnäpfchen ins andere Treten. Dabei geht der Film nicht in Tiefe, sondern tanzt um die Geschehnisse herum. Um ehrlich zu sein, musste ich nach der ersten Folge, mich in den Watergate-Skandal einlesen, den einen Überblick bekommt der Zuschauer nicht spendiert.

                                              Jedoch mit dem Wissen im Hintergrund und als Fan von schrägem Humor, entfaltet die Serie dann Ihre eigentliche Wirkung. Im Grunde wird anhand eines historischen Politischen Ereignisses, die aktuelle Politik der USA herrlich demontiert und per satirischen Fingerzeig vor rechtspopulistische Ideologie gewarnt. Dazu wird die Nixon Zeit herrlich in Szene gesetzt und von der Ausstattung bis zu den Kostümen ist alles HBO typisch, hochwertig.

                                              Aber das größte Lob, bekommen die Darsteller von mir. Mit Woody Harrelson & Justin Theroux hat man zwei Hauptdarsteller, die Ihn ihren Rollen förmlich aufgehen. Beide spielen Ihre Machohaften Agenten herrlich überspitzt, was in vielen Situation zum Brüllen schreiend ist oder zum Kopfschütteln anregt. Unterstützung erfahren die beiden von einer Beeindruckende Latte an Nebendarstellern, die entweder tragende Nebenrollen (u.a. Lena Headey, Domhnall Gleeson, Gary Cole) begleiten oder für Kurzauftritte (u.a, Kim Coates, F. Murray Abraham, John Carrol Lynch, Kathleen Turner) ihr Talent an den passenden Stellen einsetzen.

                                              Absolut keine Mini-Serie für die breite Masse, da Hintergrund Wissen nötig ist und man auf die Art von Humor stehen muss. Für mich trotzdem eine herrliche schräge und dubiose fünfteilige Politsatire, mit unverschämt gut aufspielenden Darstellern und einer pointenreichen Abrechnung von rechtspopulistischer Ideologie heutiger Regierungen!

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                                              • 6

                                                Addo's Filmkritik #468

                                                James Belushi geht als Drogenfahnder, mit einem deutschen Schäferhund eine ungewöhnliche Partnerschaft ein. Im Laufe der Zeit werden die beiden innige Partner und jagen einen berüchtigten Drogenbaron…

                                                Das gute an dem Film und wofür ich Ihn seid Kindheitstagen schätze, ist die Tatsache das er jeglichen Kitsch vermeidet & seine Geschichte simpel hält. Das er manchmal etwas albern daher kommt, kann man verschmerzen. Das die Bösen und wie der Fall aufgebaut ist, nur vor Klischee so strotzen, damit kommt man auch klar.
                                                Grundsätzlich folgt der Film dem üblichen Muster eines 80s-Buddy-Cop-Films. Mit dem offensichtlichen Unterschied, dass das Duo aus Mensch und Hund besteht.

                                                Genau hier kommt die Stärke des Filmes ins Spiel. Er konzentriert sich auf die Beziehung der beiden und belässt den Rest bei einer einfachen Struktur. Zwar bekommt James Belushi als Cop herzlichst wenig zu tun, aber im Zusammenspiel mit dem Hund & der daraus entstehenden Situationskomik, wird geglänzt. Die Hunde Stunts sehe heute immer noch erstaunlich gut aus und sind bestens auf den Film abgestimmt. Als weiterer netter Nebeneffekt, spielt der allseits beliebte Ed „Al Bundy“ O‘Neill hier eine kleine Nebenrolle im Film.

                                                Leichte, kurzweilige und Grundsympathische 80er-Cop-Komödie, mit einem ungleichen Duo aus Menschen & Hund, das prächtig miteinander harmoniert!

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                                                • 6

                                                  Addo's Filmkritik #467

                                                  Ein ehemaliger Elite-Killer, lebt seinen Traum vom Familienleben seit 18 Jahren in vollen Zügen. Jedoch holt den treusorgenden Familienvater und liebevollen Ehemann die Vergangenheit ein. Um seine Familie zu beschützen, gaukelt er diesen einen spontane Road-Trip nach Las Vegas vor, der die Familie Dynamik auf Ewig verändern wird…

                                                  Das allseits beliebte Szenario wird im üblichen Prozedere abgespult. Aufgepeppt wird es mit den jeweiligen Interessen der einzelnen Familienmitglieder und eben dem nie Tod zu kriegenden Handlungsort Las Vegas. Besonders innovativ oder mit einem überraschenden Highlight gespickt ist der Film nicht, aber Er hat von allem Etwas im Petto. Paar nette Gags, schöne Actioneinlagen, Situationskomik und ein ansehnliches Finale.

                                                  Die zwei Stunden Laufzeit hätten jetzt nicht zwingend sein müssen, aber zumindest sind die Darsteller in bester Spiellaune. Mark Wahlberg merkt man sein Engagement, insbesondere bei den Action Einlagen an. Diesmal hat er mit Michelle Monaghan (u.a. True Detective, Kiss Kiss Bang Bang) eine passende Partnerin an seiner Seite, die Ihm sogar ein klein wenig die Show stiehlt. Die Kids sind passabel und bringen gut den Generation Z Vibe rein. Und die stereotypischen Bösewichte dürfen da natürlich auch nicht fehlen, wobei Ciaran Hinds (u.a. Road to Perdition, Belfast) als Ober-Schurke einen ordentlich Beitrag dazu steuert.

                                                  Eine Actionkomödie mit bekanntem Plot, wo das liefert, was er verspricht, der den Zuschauer nicht großartig fordert und als solider Zwischendurch-Film durchgeht!

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                                                  • 4

                                                    Addo's Filmkritik #466

                                                    Warum ein Remake von einem Film drehen, der heute noch bestens funktioniert?!

                                                    Diese Frage kann die Neuauflage vom 80er-Goldie Hawn/Kurt Russel-Klassiker „Overboard — Ein Goldfisch fällt ins Wasser“, zu keiner Sekunde für sich beantworten. Dabei versucht der Film mühevoll einen eigenen Ansatz zu finden. Die Rollen Konstellation wird im Vergleich zum Original getauscht. Diesmal ist das Männlein die Diva und die Frau ist, diejenige wo die Situation zu Ihren Gunsten ausnutzt.

                                                    Als Nachfolger von Goldie Hawn & Kurt Russel wurde eine ungewöhnliche Besetzung rausgesucht. Der mexikanische Superstar Eugenio Derbez und Mrs. „Scary Movie“-Anna Faris übernahmen die Hauptrollen. Durch die Teilnahme von Eugenio Derbez werden hier Elemente aus einer mexikanischen Telenovela genutzt. Als Gegensatz haben wir einen Anna Faris als White Trash-Mutter, die wieder einmal ihr typisches „Scary-Movie“- Spiel an den Tag legt.

                                                    Aber eine wirkliche Chemie versprühen die beiden nicht miteinander. Gerade das, hätte der Film aber dringend gebraucht.

                                                    Er beschränkt sich jedoch auf schwache Situationskomik und die Geschichte auf die heutigen Sehgewohnheiten anzupassen. Dabei geht der Film kein Risiko ein und spult die üblichen Mechanismen einer RomCom ab. Was mich am meisten gestört hat, waren der politisch korrekte Ton und dass die gesellschaftliche Parabel zwischen Arm/Reich für blöde Gags missbraucht wird.

                                                    Wer das Original kennt, sollte einen großen Bogen um den Film machen. Wer auf seichte ideenlose Rom-Coms steht oder mit dem Humor von Scary Movie-Filme zurechtkommt, kann vielleicht einen Blick riskieren, sollte aber keine Erwartungen mitbringen!

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