AddoMoody - Kommentare
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Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #787
„Sunrise“ schildert den Konflikt zwischen einem rassistischen Prediger und einem Ex-Cop, der in seine trostlose Heimatstadt zurückkehrt, als vermeintlicher Vampir…
Die Kritiken haben mich anfangs abgeschreckt, aber durch die Teilnahme von Guy Pearce, der bereits ähnliche Rolle in dem äußerst unterschätzten „Brimstone“ verkörperte, gab ich Ihm eine Chance. Tja, die Mehrheit hatte leider Recht, der Film schludert mit seiner Handlung zwischen Möchtegern Vampir-Streifen, Folk-Horror und rassistischen Vorurteilen.
Abgesehen vom Star des Filmes, ist der restliche Cast dürftig in seiner Darstellung. Die Atmosphäre ist zwar stimmig, die Landschaftsbilder (Irland?!) beeindruckend, aber Handlungstechnisch springt dabei kein Mehrwert raus. Das herum springen zwischen den Genre führt zu nichts und der Film bleibt ereignislos. Er prangerte auf ungemütliche Weise religiösen Fanatismus mit dem Vorschlaghammer ein, ohne dabei differenziert oder zielführend zu sein.
Obwohl Guy Pearce charismatisch aufspielt & die Atmosphäre was her macht, bleibt dennoch viel schauriges Stückwerk zurück, das zu Tode langweilt!
Addo's Filmkritik #786
Achtung – Ehepaar in der Krise!
Um diese zu überwinden, braucht es ein erotisches Abenteuer, Bühne Frei für „Der Vierer“, der sich als Remake des spanischen Kassenerfolges „Amor En Polvo“ ( „Liebespulver“) herausstellt. Die Befürchtung das mit dem Thema wieder übertrieben umgegangen wird stellt sich zum Glück nicht ein, aber das Potenzial wird eben auch kaum an gefummelt.
Herausgekommen ist eine verspielte Charakterstudie zwischen vier Charakteren, mit anleihen zum Kammerspiel. Das Beziehungsdrama, die Gefühlslagen und die baldigen Erwartungen werden weitestgehend amüsant porträtiert. Besonders reizvoll das gegen die Geschlechts spezifischen Stereotypen authentisch angekämpft wird. Dies führt dazu das einige spaßige und wiederrum Momente mit Tiefgang entstehen.
Aber immer, wenn die Qualität steigt, kommt immer dieses deutsche Film Syndrom der „lächerlich Übertreibung“ hinzu. So wird die Komponente „SEX“ im Grunde gar nicht erst bedient, obwohl der Film ein prickelndes erotisches Erlebnis suggeriert. Ähnlich verhält es sich mit den Darstellern, die Ihren Charakteren was abgewinnen können, dann aber unnötig ins lächerliche Abdriften. So verkommt das potenziell aufregende spanische Remake, zum durchschnittlichen & leider leidenschaftslosen deutschen Komödie-Stell-Dich-ein!
Addo's Filmkritik #785
„The White Lotus“ geht in die dritte Runde…
Diesmal verschlägt es die bereits bestens bekannte „Strange-Rich-People“ Prämisse ins exotische THAILAND. Gleich vorab, dies ist die beste Staffel der Serie bisher, die spielend die zweite Staffel in den Schatten stellt und die Premieren-Staffel nochmals in allen Bereichen toppt. Nachdem der Fokus in den Vorgängerstaffeln auf Geld und Sex lag, geht es hier um Spiritualität und den Tod selbst.
Dafür standen Showrunner Mike White („School of Rock“) ein eindrucksvoller zusammengestellter Cast zur Verfügung. Wo die Vorgänger-Staffel bei den Figuren enorm gekrankt hat, sind es hier vornehmlich gerade die Figuren, die der Geschichte Ihren Stempel aufdrücken. Das tolle an der Cast-Konstellation ist, dass Sie aus profilierten Serien-Darstellern besteht, die bereits in bekannten Serien (u.a. Fargo, Justified, True Detektive) ordentlich Eindruck hinterlassen haben. Hinzukommen zwei spannende Rückkehrer und junge frische Darsteller (u.a. Patrick Schwarzenegger, Aimee Lou Wood), die sich hier gehörig Ihre Sporen verdienen.
Was dann richtig klickt, ist die spannenden Eskalations-Spirale, die über die wohlgetimten 8 Episoden durchgespielt wird. Vor der einnehmenden Kulisse des thailändischen Luxus-Resort, wird auch eben jene Kultur synchron zu den Eigenschaften der Charaktere zelebriert. Ein gewisses spirituelles Unwohlsein schleicht sich ein, das durch den treibenden Score und den abwechslungsreichen Ereignissen den Puls immer weiter vorantreibt. Das führt dazu das wir als Zuschauer jede Woche heißblütig auf die neue Episode warten und die Staffel mit einem Fulminaten Finale abschließt.
Mike White hat die Balance gefunden zwischen seiner verschachtelten Erzählweise, der Krimi-Inszenierung und den Stärken seiner Darsteller. Gerade die Schauspieler überzeugen hier in vollen Zügen, wo jeder eine Erwähnung verdient hätte, aber besonders 3 Figuren stachen bei mir hervor. Als erstes haben wir Sex Education Darling Aimee Lou Wood, die mit Ihrem unschuldigen Blick + Hasenzähnen eine große Portion herzliche Wärme einfließen lässt. Sie ist der Kontrast zu Ihrem Freund, der viel zu alt ist & vom grandiose Walton Goggins („Fallout“) verkörpert wird. Als Dritter im Bunde, der lediglich einen kleinen Part einnimmt, sehen wir tatsächlich Sam „f****g“ Rockwell („Hammer absurder Monolog über Lady Boys“). Wer dann auf die Idee kam, diesen mit Walton Goggins nach Bangkok zu senden, hat eine der grandiosesten Casting-Entscheidungen der jüngeren Serie Geschichten hingelegt.
Alles in Allem macht Season 3 seine enttäuschende vorgänger-Staffel vergessen. Noch mehr, alles, was die ersten Staffel Prima gemacht hat, wird hier nochmals getoppt und etabliert „The White Lotus“ endgültig als gegenwärtiges HBO-Edelstück!
Darauf habe ich gewartet :) In keinem Genre ist es schwieriger einen guten Streifen abzuliefern, wie in Sachen Liebesfilm. Nachfolgend meine Top 25!
Besser geht’s nicht (1997)
Vicky Cristina Barcelona (2009)
Harry & Sally (1988)
Silver Linings (2012)
True Romance (1993)
Blau ist eine warme Farbe (2013)
Vergiss mein Nicht (2004)
Call me by Your Name (2017)
Her (2013)
500 Days of Summer (2009)
Notting Hill (1999)
Walk the Line (2005)
Leaving Las Vegas (1995)
Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser (1987)
Brokeback Mountain (2005)
Casablanca (1942)
Der Geschmack von Rost und Knochen (2012)
Palm Springs (2020)
Tatsächlich…Liebe (2003)
Marriage Story (2019)
Beale Street (2018)
Die Brücken am Fluss (1995)
Before Sunrise (1995)
La La Land (2016)
Addo's Filmkritik #784
Wenn unerwartet eine Hollywood-Blöddel-Komödie zum Kino-Hit (Kontext: Budget abhängig) avanciert, dann ist eine Fortsetzung nahezu folgerichtig. So auch bei „Hot Tub Time Machine“, wo der erste Teil, spätestens mit der Heimkino-Auswertung bei Genre-Liebhabern zum kleinem kultigen Guilty-Pleasure-Film aufgestiegen ist.
Die obligatorische Fortsetzung setzt beim Zeitreise-Plot an, den unsere Behämmerten-Helden aus dem ersten Teil, haben Mist gebaut & wollen dies beheben. Aber Anstatt die Vergangenheit aufzusuchen, katapultiert Sie der Whirlpool diesmal in die ferne Zukunft.
Die Idee ist folgerichtig, aber leider bringt das Sequel nur ¾ der alten Crew wieder zurück. Das Fehlen von John Cusack (trotzt Cameo) wiegt hier irgendwie schwer. Als Ersatz springt Severance-Star Adam Scott ein, der es anfänglich gut macht, aber wie der restliche Film in der zweiten Hälfte komplett ins Niveaulos kippt.
Der Film und die Darsteller sind stehts bemüht, aber der fehlende warme Retro-Charme, wird durch ein steril buntes futuristisches Zukunfts-Szenario ersetzt. Noch viel schwerwiegender wiegt das die verrückte Gruppendynamik nicht zündet und im Verlauf es zu zähen Pippi-Kacke-Veranstaltung mit fragwürdigen Witz verkommt. Der futuristische Ansatz hält paar Gags parat, aber an die dichte der brüllend komischen Momenten des Vorgängers, ist das Sequel Galaxien entfernt. Schwer genießbare Fortsetzungen…
Addo's Filmkritik #783
„Hot Tub Time Machine - Der Whirlpool ... ist 'ne verdammte Zeitmaschine“….
Der Titel ist Programm…
Den aus dieser dämlichen Prämisse holen die Beteiligten das Beste heraus, denn das Konzept könnte glatt aus einem zotteligen 80er-Jahre-Movie stammen. Drei Kumpels in der Mid-Life-Crisis, samt Teenager-Anhang, Reisen ungewollt per Whirlpool in die vergangenen 80er & erhalten die Chance Ihr Leben neu auszurichten…
Das der Streifen, zwischen all dem infantilen Shit, bestens funktioniert, liegt an dem crazy zusammengestellten Freundes-Quartett. Craig Robinson gibt den unsicheren Soul-Men, Clark Duke den nerdigen 2000er-Teen, Comedian Rob Coddrey den freidrehenden Irren und der Star des Filmes John Cusack („Teen Lover/Stand by me/Der Volltreffer“) gibt seinen melancholischen 80er-Hero zum Besten. Nicht zu vergessen das weitere 80s-Ikone wie Chevy Chase oder „Back to the Future“-Star Crispin Glover in brüllend komischen Nebenparts sich die Ehre geben.
Der komplette Cast wird der ausschweifenden Retro-Prämisse vollkommen gerecht. Aber das aller stärkste daran, dass Sie die Ausgangslage einer 80er Comedy mit dem derben Humor der Neuzeit verbinden. Die Running-Gags sitzen, Die frivolen Anspielungen stimmen, die Zeitreise-Thematik ist verspielt („Louglle“) & jeder erhält Freiraum sein komödiantisches Talent einzubringen. Aber erst als Ensemble, das sich gegenseitig die übertriebenen Gags in die Fresse haut, erweckt der Film ein kurzweilige Dynamik, die an die abenteuerlichen 80er-Komödie-Klassiker erinnern.
Cooler Retro-Spaß, der wohlwollend zu den Guilty-Pleasure-Komödien-Perlen der 2010er gezählt werden kann!
Addo's Filmkritik #782
Mord im Weißen Haus!!!
…Während der US-Präsident ein Staatsbanketts mit dem australischen Regierung abhält, wird der White House Chief Usher A.B Winter (Giancarlo Esposito) Tod aufgefunden. Was anfänglich als Selbstmord aussieht, wirft schnell einige mysteriöse Fragen auf. Diese soll die die Weltbeste Detektivin zügig beantworten – CORDELIA CUPP….
Serienschöpfer Paul William Davies („For the People“) schafft hier den Spagat zwischen eigenständigen komödiantischen Whodunit-Fall und die Verbeugung vor Klassikern des Genres. Er schafft es auf entzückende Weise alte Krimi-Klassiker von Agatha Christie bis Alfred Hitchcock, sowie neue Genre-Perlen wie „Knives Out“ oder „Der Untergang des Hauses Usher“ zu integrieren. Das geht sogar soweit, dass die jeweiligen Episoden auf die jeweilige Klassikern aufbauen oder Elemente von diesen inne haben (z.B. Folge 3 – „Knives Out“).
Eine blanke Hommage oder Kopie ist die Serie dadurch keinesfalls. Sie hat genug eigenwilligen Charakter, der sich mit den klassischen Krimi-Elementen verbindet. An vorderster Front ist Hauptdarstellerin Uzo Aduba („Greedy People“) zu nennen, die Ihre brillante Ermittlerin äußerst facettenreich anlegt & wir vordergründig Ihrer exzentrischen Ermittlungsarbeit folgen. Die passionierte Vogelliebhaberin ist wie die weibliche Mischform von „Colombo“ und Daniel Craig’s „Benoit Blanc“.
Trotz der starken Hauptfigur ist die Serie doch eher ein Ensemblestück, da unzählige skurrile Figuren auftauchen und Ihre eigenwillige Sicht auf die Tat wiedergeben. Hinzu kommt dann noch eine dritte Sicht auf Geschehnisse, die Befragung durch den Kongress zu den Ermittlungen, die nochmals neue Blickwinkeln preisgeben.
So kommt es zu einem munteren Rätselraten, Dialogen, Monologen, permanenten Wendungen und aufregende Enthüllungen. Im Zentrum des Ganzen stehen das Weiße Haus (132 Zimmer!), das wunderbar in die Geschehnisse eingebettet wird. Und zu guter Letzt, das Opfer/die Leiche selbst – Giancarlo Esposito. Der Breaking Bad-Mime hat in den vergangenen Jahre viele ähnliche Rollen verkörpert. Hier wiederum schenkt er uns endlich wieder eine starke Performance, wobei er lediglich in Rückblenden zu sehen ist. Dies macht er mit viel Charisma weg und verleiht der Serie noch den fehlenden Schuss der würdevollen Anmut.
Ein Hacken hat das spannende Vergnügen dennoch…Acht Folgen & die jeweilige Laufzeit wirken auf das Whodunit-Konstrukt spürbar ausufernd. Selbst bei eingefleischte Krimi-Cracks schleichen sich paar anstrengende Momenten ein.
Abschließend - Krimi und Detektiv Fetischisten kommen hier voll auf Ihre Kosten, auch wenn die Lauflänge ein Tick Too-Much ist. Wer mit dem Genre nichts anfangen kann, ist hier fehl am Platz, da die Serie Krimi-Liebhaber zum exzessiven & amüsanten Rätselraten einlädt!
Addo's Filmkritik #781
Desaströses „DIE HARD“-Rip-Off…
…Terroristen sprengen die beiden Ende einer Brücke, nehmen die Überlebenden als Geisel, um Ihre politisch Motivierte Tat umzusetzen. Den Tag rettet wieder einmal ein Marine der zur falschen Zeit am falschen Ort ist...
Infantil zusammengefasst – „Stirb Langsam“-C-Movie auf einer Brücke!!...
Dabei sind alle liebgewonnen „Die Hard“-Elemente inkludiert, nur ist die Umsetzung dieser inszenatorischer Dünnpfiff. Dämlicher Handlungsverlauf, haarsträubende Dialoge, miserables CGI, verwirrende Handlungsmuster, dürftig verrauchte Actionszenen, peinliches Overacting und und und…
„The Bridge“ lässt kein filmisches Fettnäpfchen aus, das hätte VIELLEICHT amüsant werden können, nur nimmt der Film sich zusätzlich zu seiner dürftigen Vorstellung - TODERNST. Das macht ihn zu einem heißen Anwärter für die gurkigsten Filme des Jahres!
Addo's Filmkritik #780
Selten passiert es, das Filme erscheinen, die mir Ihrer Thematik so kraftvoll umgehen, dass Sie sich nachhaltig in das kollektive Gedächtnis der Menschen brennen. In diese Kategorie fällt der von „Rollerball“-Regisseur Norman Jewison inszenierte Klassiker „In der Hitze der Nacht“ (OT: „In the Heat of the Night“). Beim Erscheinen im Jahr 1967, setze dieser ein spannendes Statement gegen Rassismus und gehört heute zu den Vorzeigewerken der US-Bürgerrechtsbewegung.
…In einem Örtchen im US-amerikanischen Süden, wird der wohlhabendste Bewohner der Stadt ermordet aufgefunden. Schnell stellt die Polizei einen Verdächtigen, einen Schwarzen auf der Durchreise. Dieser entpuppt sich jedoch als der äußerst fähige Polizeidetektiv „Virgil Tibbs“ (Sidney Poitier), der von nun an mit den örtlichen und von Vorurteilen sprudelnde Polizeichef Gillespie (Rod Steiger) an der Aufklärung arbeiten muss…
Runtergebrochen, vermengt der Film die Anti-Rassismus Botschaft mit einem Krimi-Plot. Dabei hat er schon erhebliche Anleihen an das New-Hollywood Kino, ist aber Formel ein klassisch gefilmter Hollywood-Streifen. Der Crime-Anteil ist aus heutiger Sicht daher „gewöhnlich“ inszeniert, aber für damalige Maßstäbe bot die explizite Ermittlungsarbeit völlig neue Blickwinkel. Der eigentlich Fokus sind die ungleichen Figuren des Virgil Tibbs und Chef Gillespie. Beide könne sich anfangs nicht riechen und begegnen sich mit einer gehörigen Portion Ablehnung.
Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich eine epische Charakterstudie, in dessen Verlauf die beiden durch intensive Dialoge ihre Vorbehalte überwinden, währenddessen Sie dem Täter überführen. Das besondere daran, ist der Umgang mit der Rassismus-Thematik. Keine Klischees, keine extravagantes Getue und das Schwingen mit der moralischen Keule werden ebenso vermieden. Anhand der beiden ungleichen Männer, die unterschiedliche Gesellschaftsschichten verkörpern, verarbeitet der Film auf clevere Weise rassistische Ressentiments.
Das dies nachhaltige Wirkung über die Jahrzehnte entwickelt, liegt an seinen beiden Hauptdarstellern. Sidney Poitier, der damals bereits Oscar prämiert war und in vorherigen Filmen wie „…Rate mal, wer zum Essen kommt“ & „Gesprengte Ketten“ bereits in ähnlichen Rolle mitspielte, setzt sich hier endgültig ein Denkmal. Seine Figur des „Virgil Tibbs“ ist eine Ikone des selbstbewussten gebildeten schwarzen Mannes. Im Gegenüber ist Rod Steiger (Die Faust im Nacken), als grober hinterwäldlerischer Polizei-Chef.
Wie die beiden Ihre Ansichten vertreten, über Vorurteile streiten, Ängste ansprechen und für eine gerechte Sache gegenseitige Empathie entwickeln ist ganz großes und wichtiges Kino.
Brilliant bespielter Anti-Rassismus-Klassiker mit dem Prädikat: Besonders wertvoll!!
Addo's Filmkritik #779
Bereits in den frühen 90er geisterten Sequel Pläne zum Tim Burton’s „Beetlejuice“ durch die Zeitschriften dieser Welt. Irgendwann waren die Hoffnungen darauf zum bloßen Wunschgedanken verkommen. Bis Burton mit der Neuauflage bzw. dem modernen Ableger des Adams-Family-Stoffes „Wednesday“ gigantischen Erfolge verbuchen konnte. Diesen Rückenwind wusste er zu nutzen und bescherte uns satte SECHSUNDDREIßIG Jahre später das Sequel zum kultigen Lottergeist.
Die Rückkehr des Regisseurs zu seinen filmischen Wurzeln, weckte wieder seinen inszenatorischen Geist und dürfte bei Liebhabern des ersten Teiles reichlich Nostalgische Gefühle heraufbeschwören. Selbstverständlich ist hier von Michael Keaton die Rede, aber auch Winona Ryder und die in letzter Zeit wieder präsentere Catherine O’Hara sind wieder am Start. Jedoch bleibt es nicht beim Aufwärmen des alten Rezeptes. Burton versucht hier den alten Vibe des Filmes, mit dem heutigen Zeitgeist zu kollabieren. Hierzu besetzte er den Star aus seiner supererfolgreichen „Wednesday“-Serie Jenny Ortega in einer tragenden Rolle, um die neuen Generation zu locken.
Grundsätzlich gilt jedoch, alles, was mit „Beetlejuice“ selbst & dem fantasiereichen Jenseits zu tun hat, macht unheimlich viel Spaß & sprudelt nostalgisches Pippi in die Augen. Wobei Michael Keaton zwar mehr Spielzeit bekommt als im Original, aber für meinen Geschmack immer noch zu wenig. Der Grund hierfür liegt an den Neuzugängen, von denen einzig Willem Dafoe, Spiellaune verkörpert. Die restlichen Neuzugänge um Jenny Ortega, Monica Bellucci & Justin Theroux sind zutiefst unsympathisch und nerven zunehmend mit Ihrem platten Handlungsstrang.
Fazit:
So entsteht ein qualitatives Gefälle, zwischen dem kreativen Jenseits und der öden realen Welt. Aber dadurch das Burton sein inszenatorisch Mojo von früher aufleben lässt, stehe ich der verspäteten Fortsetzung wohlgesonnen gegenüber!
Durch den gigantischen Erfolges an den Kinokassen, gibt’s sich Burton vielleicht ein Ruck für einen dritten Film, wo dann Keaton's "Beetlejuice" komplett im Zentrum stehen sollte!
Addo's Filmkritik #778
Vergessenes CARTOON-HIGHLIGHT!
Gerade einmal ein Jahr hat es gedauert, bis Tim Burton’s Kulterfolg „Beetlejuice“ einen Nachfolger bekommen hat. Kein Nachfolger im engeren Sinne, sondern in Form einer Cartoon-Serie (!), die in den 80ern sich großer Beliebtheit erfreuten (siehe „Ghostbusters“ & Zurück in die Zukunft „). Burton fungierte hier als ausführender Produzent, was man am Zeichenstil bestens erkennen kann. Den der morbide Look aus dem Film, wird bestens adaptiert, was die Serie definitiv zu den besseren filmischen Ablegern im Cartoon-Bereich macht.
Die Serie (1989-91) besticht vor allem mit einer komplett anderen Tonalität als der Original Film. Was die Serie auszeichnet, ist sein nerdiger und freundschaftlicher Umgang mit seine Figuren. Aus dem Bösewicht „Beetlejuice“ wird ein makabrer Anti-Held, der trotzt dunkler Manieren letztendlich einen stabilen moralischen Kompass aufweist. Außerdem wohnt der Lottergeist als Untermieter bei der Familie Deetz & hat ein inniges freundschaftliches Verhältnis zu Winona Ryder Figur der „Lydia Deetz“. Vom Charakter bleibt der „Juice“ dennoch stimmig zur Performance von Michael Keaton.
Zu den weiteren bekannten Figuren wie die schrillen Eltern von Lydia, den gefürchteten Sandwürmer gesellen sich neu geschaffen Figuren, wie die steppende Spinne „Ginger“, das französiche Skelett „Jacques“ oder das haarige Monster von nebenan. Das erweckt eine kreative Cartoon-Welt, die kindgerecht das Thema Tod und dem Makabren Unvollstellbare vermittelt!
Addo's Filmkritik #777
„Beetlejuice“ weckt jedes Mal wollige Kindheitserinnerung in mir, den der Streifen hat seinen ganz individuellen EMO-Charakter. Der Dank geht hier an das damalige Regie-Talent Tim Burton, der in seinem zweiten Kinofilm mit seinem Kreativen-Output alles auf eine eigenständige Karte setzt. Das große Risiko in Sachen Erzählweise und der eigenwilligen makabren Optik zahlte sich vollkommen aus. An den Kinokassen avancierte die Geister-Komödie zum Überraschungshit, Tim Burton brachte dies den endgültige Durchbruch & der Film entwickelte sich schnell zum popkulturellen Phänomen.
Das erstaunlichste bis heute, von der Erzählweise hat dieser bis heute ein Alleinstellungsmerkmal. Anfangs folgen wir dem idyllischen Pärchen Barbara & Adam, das mit fortschreitender Dauer von der schrillen Familie Dietz als Hauptprotagnisten abgelöst wird. Während sich das eigentlich Highlight - Michael Keaton als „Beetlejuice“, mit der geringsten Screen-Time begnügen muss. Diese Konstellation ist auf dem Papier eigentlich zum Scheitern Vorurteilt.
Auf wundersamerweise, setzt der junge Burton diese Story-Komponenten in den richtigen Takt zusammen, so dass die Darsteller ihren eigentlich platten Figuren das Beste abgewinnen können. Geena Davis & Alec Baldwin sind das sympathische Herzstück, die exzentrische Familie Deetz, samt Emo-Kid- „Winona Ryder“, verkörpern überspitzt den wohlhabenden 80s-Klischee-Zeitgeist. Aber erst Michael Keaton Performance des anarchistischen frivolen Lottergeist, haucht dem Film das Lebhafte & seinen schrägen Humor ein. In gerade knapp 12 Minuten Screentime, nutzt Keaton jede Sekunde für seine schwungvolle Geister-Unterhaltung.
Last but not Least - Die fantasiereiche Gestaltung des „bürokratischen“ Jenseits, das kreative Kostüm-Monster-Design und der einfallsreiche mit zahlreichen Referenzen versehene Umgang mit dem Leben nach dem Tod. Das alles packt Burton in Überschaubare und ereignisreiche 90 Minuten.
Abgerundet wird das mit dem perfekt abgestimmten Score von Danny Elfmann („Men in Black“) und einigen Stücken von Harry Belafonte („Day-O - The Banana Boat Song „), die zum Markenzeichen des Filmes mutieren sollten.
Die eigenwillige Erzählweise, beeindruckende Grusel-Effekte und Darsteller die mit dem makabren schaurigen Vision des Regisseurs voll mitgehen. Das macht aus „Beetlejuice“ einen charmanten Kult-Horror-Spaß, der sich einiges Traut & sich auch als Hommage alter Gruselklassiker versteht!
„Nichts ist seltener, als eine schöne Komödie.“
Friedrich von Schlegel (1772 - 1829)
In diesem Sinne, meine Top Ten + Erweiterung :)
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The Big Lebowski (1998)
High Fidelity (2000)
Brügge sehen...und sterben?
Besser geht's nicht (1997)
Tropic Thunder (2008)
Hot Fuzz (2007)
Superbad (2007)
Burn after Reading (2009)
Die Glücksritter (1983)
Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
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Ziemlich Beste Freunde (2011)
Dr. Strangelove (1964)
Kiss Kiss, Bang Bang (2005)
Bube, Dame, König, Gras (1998)
Verrückt nach Mary (1998)
The Nice Guys (2018)
Dumm & Dümmer (1994)
Der große Diktator (1940)
Zoolander (2001)
Waynes World 1+2 (1992/93)
Adams Äpfel (2005)
Ein Fisch Namens Wanda (1988)
Die etwas anderen Cops (2010)
Das Apartment (1960)
21 Jump Street (2012)
Addo's Filmkritik #776
In der "Alte weißer Mann“, nimmt Regisseur Simon Verhoeven den Woken-Zeitgeist humorvoll ins Visier. Als Format fiel die Wahl auf die allseits bekannte Ensemble-Culture-Clash-Komödie, die vom engagierten Jan-Josef-Liefers angeführt wird.
Auch wenn der Film Passagen hat, wo er mit bissigen Spitzen sich dem Thema widmet, so ist er zu dreiviertel wieder das übliche Klischee-Spiel, dem jegliche Bodenhaftung abhandenkommt. Erinnern tut er dabei an Verhoeven 2016er Kinoerfolg „Willkommen bei den Hartmans“, der das Flüchtlingsthema mit siechten Humor anging.
Obwohl die gesellschaftliche Privilegien alter weißer Männer angeprangert werden, können es die Macher nicht lassen Themen wie „GENDERN“, „DIVERSITÄT“ oder „INKLUSION“ mit reinzupacken. Hinzukommen dann noch Familienprobleme und der Druck des schablonenhaften Arbeitgebers. Überladen ist noch gnädig ausgedrückt, da sich die erste Stunden wie ein wenig langes Vorspiel anfühlt.
Der eigentliche Höhepunkt, das Multi-Kulti-Dinner, fordert dann tatsächlich einige gelungene Pointen zu Tage, aufkommende Dialogwitz, die einen nahbarer Streitkultur andeuten und bekannte Argumentation clever hinterfragt. Leider geht der interessante Part lediglich eine gute Viertelstunde und der Film biegt gegen Ende zum nichtssagend Family Happy End ab. Was immerhin Prima umgesetzt ist, der Film vermeidet es, als Klugscheißer aufzutreten.
Ein Haufen Potenzial bleibt dennoch auf der Strecke, aber Verhoeven verschwendet Ihn überwiegend für übertriebenen Klamauk nach bestem Schema F Motiv.
Das Paradebeispiel für den verlorenen realistischen Bezug, ist hier der Part von Elyas M’Barek zu nennen. Der als "Self-Care-Tech-Guru" vollkommen neben der Spur läuft. Das entscheidende, den suggerierten Humor und die Warmherzigkeit bringt er gar nicht erst auf die Platte!
Addo's Filmkritik #775
Der dritte Auftritt von Alan Richardson als „REACHER“ ist Easy-Going-Action in Reinform…
Diesmal muss der intelligente Hünen-Vagabund, sich als DEA-Spitzel in die Organisation eines einflussreichen „Teppichhändlers“ einschleusen. Dieser hat gezwungene Kontakte zur russischen Mafia, während Reacher selbst noch eine blutige Rechnung aus vergangenen Zeiten zu begleichen hat.
Die dritte Season beruht auf Lee Child siebten Band „Der Janusmann“ und ist im Bundessatt Maine überwiegend angesiedelt. Neues liefert die dritte Staffel leider nicht ab, Sie konzentriert sich vollkommen auf die Fähigkeiten seines Hauptdarstellers und die beliebten Elemente aus den Vorgänger-Staffeln.
Eine wendungsreiche Geschichte, die simple gestrickt ist, weder Spannung noch Tiefgang generiert. Sie ist dermaßen vorhersehbar gestaltet, dass der Zuschauer bestens seine Gedanken ad Acta legen kann. Der Fokus geht klar Richtung Action-Momente, die reichlich vorkommen und abwechslungsreich in Szene gesetzt sind.
Wie bereits gefühlt Tradition, stehen „Reacher“ wieder einige Sidekicks zur Seite, die zwar nicht viel hergeben, aber von den jeweiligen Darsteller akzeptabel verkörpert werden. Was weniger gut funktioniert ist diesmal der Humor. Der wirkt phasenweise klumpig, schlecht getimt und eher unfreiwillig lustig. Zumindest passt wieder einmal das Frotzeln von "Reacher" gegenüber den Guten und Bösen.
Die zweite Season hat es schon angedeutet, aber mit der dritten Staffel verkommt „Reacher“ endgültig zur Serie vom Reisbrett. Das, was man erwartet, liefert die Staffel ordentlich ab, ohne jeglichen Anspruch auf mehr!
Die Legendären 80er...Ein Jahrzehnt das nicht nur unsterbliche Klassiker hervorgebracht hat, sondern ebenfalls eine Flut an Trashigen-Sondermüll sein eigen nennen kann...
Daher spielend meine Top 20 der Bullshit Filme aus den 80ern :)
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Die Blaue Lagune (1980)
Missing in Action 2 – Die Rückkehr (1985)
Supermann IV – Die Welt am Abgrund (1988)
Der weiße Hai 4 – Die Abrechnung (1987)
Grease 2 (1982)
Die Munchies - Sexmonster aus dem All (1987)
Halloween III (1983)
King Kong lebt (1986)
Oz – Eine fantastische Welt (1985)
Rambo III (1988)
Die Fliege 2 (1989)
Who´s That Girl (1987)
Flashdance (1983)
Xtro - Nicht alle Außerirdischen sind freundlich (1983)
Red Sonja (1985)
Missing in Action 2 – Die Rückkehr (1985)
Der kleine Lord (1982)
Momo (1986)
Watchers - Gnadenlos gejagt (1988)
Karate Kid 3 - Die letzte Entscheidung (1989)
Addo's Filmkritik #774
Der Grieche Yorgos Lanthimos gehört zweifelsohne zu den begnadetsten Filmemachern der vergangenen Dekade. Mit seinem vier-fach Oscar prämierten „Poor Things“, wirft er uns ein exzentrisch, sexualisierte feministische Frankenstein-Version vor, mit dem der Regisseur endgültig im Mainstream angekommen scheint?!
Nicht wirklich, den Lanthimos bleibt sich seinen Grotesken-Stil weitestgehend treu…Sperriges Geschichtenerzählen, die uns in eine schrullige Welt eintauchen lässt, vollgespickt mit neurotischen Figuren, die sich durch ein Gefühlschaos bis zur wuchtigen Pointen wuselt… Dennoch unterscheidet sich „Poor Things“ grundsätzlich von seinen anderen Werken. Nicht nur seine farbenfrohe Pracht ist da zu nennen, sondern vielmehr der unerschütterlich Lebens bejahende Charakter, denn er trotzt aller Widerstände in sich trägt.
Dieser Charakter hört auf den Namen „BELLA BAXTER“ – die von der mit dem Oscar (völlig zu Recht!) ausgezeichnete Emma Stone brillant verkörpert wird. Auf unnachahmliche Weise begleiten wir Ihre feministische Reise, die voller Lebenshunger und Wissensdrang steckt. Vom infantilen kindlichen Verhalten, schamlosen Offenbarung bis hin zur gebildeten, selbstbewusste, für sich stehenden Dame. Der groteske Weg zur Emanzipation, ist selbstverständlich gesäumt voll zynischer Erfahrungen, mit dem männlichen Geschlecht. Nicht nur die ekstatischen sexuellen Vorzügen, sondern auch Chauvinismus, Misogynie und weitere toxisches Männlichkeitsmerkmale werden auf schamlos infantile Art demaskiert. Dabei bleibt Emma Stones Fantasie-Charakter „Bella“ immer glaubwürdig und unterhält mit Ihrem Freiheitsdrang ungemein.
Die eigenwillige Geschichte ist das eine, aber beim visuellen hat sich Lanthimos inklusive Team nochmals selbst übertroffen. Der Film sieht größtenteils wie ein hochwertiger 50er-Jahre Abenteuerfilm aus, der mit einer sonderbaren künstlerischer Note versehen ist. Die Riesengroßen Handgemachte Sets sind beindruckend gestalten und ergänze sich hervorragend mit der fantastischen Kamera von Robbie Ryan. Die Wandelnde psychodelische Farbkombinationen, die ausgefallenen Kostüme, die kitschigen Miniaturen, die portugiesische Lebenslust, der verzerrte Score von Jerskin Fendrix, die Bullaugen Optik und die skurrile Darbietung des restlichen Cast. Audiovisuell ist das eine enorme Wucht, die man nicht alle Tage im Kino bestaunen kann, sicherlich leichter Stoff ist das nicht, vor allem als Mann erlebt man auf schamlose Weise eine Demaskierung.
Fazit:
Absonderlich faszinierendes Frankenstein-Gehopse, dass seine Feministische Note mit bunter Wucht dem Zuschauer entgegenschlägt. Wie bereits in seinen Vorgängern Filme, fordert Lanthimos viel vom Zuschauer ab, wenn man sich jedoch drauf ein lässt, erhält man Zugang zu einem abstrakten Meisterstück der Kinogeschichte!
Addo's Filmkritik #773
In seiner absoluten Prime widmete sich Regisseur Alan Parker („Angel Heart“) mit „Mississippi Burning“ (7-Oscar Nominierungen!) dem Krebsgeschwür der amerikanischen Gesellschaft, dem tief verwurzelten Rassismus!
Die Basis für das Thriller-Drama beruht auf wahren Begebenheiten, die sich im Jahre 1964 im ländlich sumpfigen Bundesstaat Mississippi ereignet haben. Drei junge Bürgerrechtsaktivisten fielen Mitgliedern vom Ku-Klux-Klan zum Opfer, was mächtig Staub & Fragen aufwirbelte…
Der Film schildert die Suche bzw. die Ermittlungsarbeit der Behörden, diese müssen sich jedoch auf der Suche nach der Wahrheit, zunehmend gegen Vorurteile, rassistische Ideologien und den tief verwurzelten Hass erwehren. Im Zentrum stehen zwei FBI-Ermittler, die unterschiedlichen nicht sein könnten.
Gene Hackman mimt den volksnahen rauen Agenten Rupert Anderson. Während der aufsträubende Willem Dafoe, den gesetztreuen progressiven Agenten „Alan Ward“ spielt. Nicht nur der Fall und die krankhafte Ideologie dahinter weckt in den Männer die Wut, sondern auch die unterschiedlichen Herangehensweise beider ist konfliktreich. Im Schatten der Rechtsstaatlichkeit, die an Ihre Grenzen stößt und dem Drang nach Gerechtigkeit, spielt der Film zugleich gekonnt mit der Moral.
Das entscheidende ist wie Alan Parker diese überkochende Gemengen Lage in Szene setzt. Der deutsche Zusatztitel „Die Wurzel des Hasses“ bringt es perfekt auf den Punkt, den Parker ergründet mit Hilfe des Thriller-Konstrukt, die rassistischen Hintergründe der Tat. Im Einklang mit der Oscar prämierten Kamera Arbeit von Peter Biziou („The Truman Show“), erzielt er dadurch eine dringliche Glaubwürdigkeit, die in einigen Bedrückenden Momenten mündet.
Fantastisch bebilderter zynischer Anti-Rassismus-Streifen mit historischen Ansatz. Brillant verkörpert durch sein Hauptdarsteller-Duo, setzt Regisseur Alan Parker eine ungemütlich Atmosphärische Thriller-Dichte und versucht sich in spannender Manier an menschlichen Lösungsansätzen beim Thema Rassismus!
Wow, die 2010er geben echt viel her, in Sachen Schrott-Filme...Ich musste aus einer Top10 schnell eine Top 20 machen :)
TOP 10
• 6 Underground (2019)
• Baywatch (2017)
• Justice League (2016)
• X-Men: Dark Phoenix (2019)
• Ghostbusters (2016)
• Holmes & Watson (2018)
• Skyscraper (2018)
• The Cloverfield Paradox (2018)
• Fifty Shades of Grey – Befreite Lust (2018)
• Captain Marvel (2019)
Top 20 (Erweiterung)
• Jurassic World - Das gefallene Königreich (2018)
• Venom (2018)
• Rambo: Last Blood (2018)
• Robin Hood (2018)
• Transformers: Ära des Untergangs (2014)
• Transformers: The Last Knight (2017)
• Men in Black: International (2019)
• Independence Day 2 (2016)
• Fuck Ju Göthe (2013)
• Fifty Shades of Grey (2014)
Addo's Filmkritik #772
Der Streaming-GIGANT schafft es ums verrecken nicht, einfach eine gute Story zu erzählen!
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Unter der Ägide der massiv überbewerteten Russo-Brüder rückt NETFLIX mit „The Electric State“ einen weiteren großen Blockbuster an den Start, der mit seinem unverschämt hohen Budget (320.000.000,00 $) vorab Hohe Wellen schlug. Offiziell ist dies die Verarbeitung der gleichnamigen Graphic Novel, die scheinbar sich großer Beliebtheit erfreut.
Inwieweit der Film akkurat zur Vorlage ist, kann ich nicht beurteilen, was jedoch sofort ins Auge sticht, ist das Abkupfern aus ähnlich gelagerten Filmen. Von „Ready Player One“, „Surrogates“, „I, Robot“ oder „Guardians Of the Galaxy“, finden sich allerlei bekannte Elemente im Film wieder. Was der Film prima hinbekommt, sind die unterschiedlichen Robotertypen, die im Originalton, von namhaften Darsteller gesprochen wurden. Dazu ist die lebendige postapokalyptische nostalgische 90s- Welt, weitestgehend gelungen, im Kontext das es sich hierbei um seichte Familienunterhaltung dreht.
Die Geschichte und wie diese erzählt wird, ist das entscheidende Manko. Die Prämisse dreht sich um eine Alternative Vergangenheit, die einst von Walt Disney mit Hilfs-Robotern geflutet wurde und im nostalgischen Handlungsjahr 1994 die Harmonie ein jähes Ende gefunden hat. In der postapokalyptischen 90s-Welt muss nun Millie Bobby Brown mit Hilfe von Chris Pratt Ihren Mensch-Roboter Bruder finden. Wieder die bekannte Story zwischen Mensch/Maschine und den Akt der Selbstbestimmung.
Der Anfangs-Epilog verspricht Story technisch sehr viel und gibt durch die aktuelle Geschehnisse um das Thema künstliche Intelligenz einige Möglichkeiten her. Wirklich was anstellen tun die Russo-Brüder damit nicht, da Sie es erzählerisch einfach nicht können. Man setzt vielmehr auf das visuelle, seine beiden Hauptdarsteller und einer kindlich abgenutzten Erzählweise. Er ist schlicht ergreifend langweilig, der darüber hinaus für einen Familienfilm enorm viel Dialog beinhaltet.
Ein Chris Pratt wandelt auf den Spuren seiner Starlord-Rolle und er vermag es zwischendurch mit seinem üblichen Wortwitz zu unterhalten. Dennoch begibt er sich so langsam auf den Pfad, den bereits The Rock/Ryan Reynolds eingeschlagen haben – ER wiederholt sich. In die gleiche Kerbe schlägt auch Millie Bobby Brown, die ihr übliches Spiel runterspult, die wir bereits in Netflix-Projekten wie „Damsel“ und „Enola Holmes“ bereits erleben durften.
Fazit:
„The Electric State“ ist ein unverschämt teures Streaming-Produkt, das optisch eine verlockende Roboter-Welt öffnet aber der durchaus interessanten Prämisse kaum was abgewinnen kann, da er in den falschen Regie-Händen ist. Man stelle sich vor was ein Steven Spielberg draus gezaubert hätte. So spulen die Stars Ihr Programm sentimental runter, stolpern dabei durch eine postapokalyptische Welt, in der der Unterhaltungswert und die aufgesetzte Botschaft in Grund und Boden gequatscht wird!
Addo's Filmkritik #771
Ein Remake von dem 80er Klassiker „The Hitcher“ war nur eine Frage der Zeit…
Die Ambitionen hinter dem, bereits in die Jahre gekommenen Remake waren jedoch deutlich limitiert. Der Ansatz ist klar ersichtlich. Man nehme einen Genre-Klassiker peppt diesen modern auf, um die alte Generation, sowie die neue Generation damit abzuholen. Der entscheidender Unterschied zum Original, aus einem Anhalter, wird ein Pärchen (suboptimal "Sophia Bush" & "Zachary Knighton"), in dessen Verlauf sich das attraktive Weibchen zu Wehr setzt.
Der schwierigen Part des Highway-Killers wurde mit Sean Bean („Game of Thrones“), recht ordentlich besetzt. Die immens bedrohliche Aura/Charisma eines Rutger Hauers kann er jedoch nicht replizieren. Dennoch ist seine boshafte Performance auch hier das absolute Highlight des Filmes.
Und zugegeben, die erste halbe Stunde ist atmosphärisch und schreitet mysteriös voran. Aber sobald die Story an Schärfe gewinnt, haben die Macher Probleme die verschiedenen Genre-Elemente zusammen zu halten. Ein Grund ist hierfür das Pärchen-Affentheater und der uninspirierte Fokus auf die blutige Action-Elemente. Die beklemmende Inszenierung des Originals, opfert das Remake für eine aufdringliche Musikclip-Ästhetik. Der gestreute Humor, wirkt größtenteils deplatziert, was zur Folge hat, dass die Ernsthaftigkeit in der zweiten Hälfte flöten geht. Den philosophischen Subtext des Originals, hat das Remake gar nicht erst im Peto und konzentriert sich auf die Oberflächlichkeiten (Gewalt, Sex, Auto, Musik).
Zurückbleibt ein Remake das kurzweilige Slasher-Genre-Unterhaltung verspricht, aber den Vergleich mit dem Original nicht Stand hält & selbst Alterserscheinungen aufweist!
Addo's Filmkritik #770
"Sag vier Worte! Sag: Ich möchte tot sein."
Der 1986 veröffentlichte und ewig bis zum Jahre 2012 auf dem Index (!) stehende „Hitch der Highway – Killer“ (OT: „The Hitcher“) ist sowas wie der Stereo-Typ für minimalistische SURVIVAL-THRILLER.
Dabei ist dieser kein klassischer Psycho-Thriller, sondern bedient sich bei unterschiedlichen Genre wie dem Actionfilm, punktuellen Horror-Slasher-Aspekten, einer Prise Humor und verfrachtet dieses stimmige Gemisch in ein Road-Movie-Konzept.
Was den Plot dann zusätzlich gruselig macht, ist die Tatsache das dieser auf wahren Ereignissen beruht. Den inspiriert ist der Film durch die Taten des Serienmörders Billy Cook, der Anfang der 50er Jahre per Anhalter sechs Menschen ermordete und dafür in der Gaskammer hingerichtet wurde. Der Plot stützt sich auf diese Taten, fügt dem die genannten Genre-Elemente hinzu, bleibt trotzdem minimalistisch, aber ungemein wirkungsvoll.
…Wir folgen dem jungen Jim Halsey (C. Thomas Howell), der ein Auto quer durch die Staaten kutschiert und aus Langeweile einen Anhalter mitnimmt. Der unheimliche „John Ryder“ (Rutger Hauer) entpuppt sich zügig zum wahren Alptraum und für Halsey beginnt eine Torture des Grauens…
Dabei kackt der Film in vielen Bereichen auf Logik oder einer schlüssigen Erklärung. Was normalerweise als klarer Kritikpunkt zu sehen ist, entpuppt sich aufgrund des hohen Tempos und der überschaubaren Laufzeit (Knapp 90 Minuten) als richtige Wahl. Selbstredend Fließen hier noch weitere Stärken mit ein. Der teils philosophische Unterton, lädt zum Nachdenken ein. Die berauschenden schwülen sandigen Bilder, im Einklang mit der heimtückischen Inszenierung, vermitteln eine ungemütliche Atmosphäre. Der punktuell gesetzte Härtegrad, fabriziert Momente, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. Das Schauspiel der Darsteller um dem damaligen Teenie Schwarm C. Thomas Howell („Die Outsider“) & der blutjungen Jennifer Jason Leigh („The Hateful Eight“) erzielt den gewünschten Effekt.
Das absolute Highlight & das Wiedererkennungsmerkmal des Filmes, ist jedoch klar RUTGER HAUER. Der Niederländer hatte sich Jahre zuvor als Replikant "Roy Batty" in Ridley Scott’s „Blade Runner“ unsterblich gemacht. In der Rolle als Serienkiller-Anhalter fügte er seiner Vita eine weitere außergewöhnliche Performance hinzu. Sein John Ryder ist ein bedrohliches Mysterium, der nachwirkend betrachtet zu den unberechenbarsten Bösewichte der Filmgeschichte gehört.
Zu keiner Zeit ist die Figur greifbar und erst recht nicht schlüssig. Die Körpersprache, die Mimik, der Dialog, die er an den Tag legt, versprühen ein Unbehagen aus, das filmhistorisch nachhallt.
Das alles macht aus „The Hitcher“ einen unnachahmlichen Psycho-Thriller-Roadtrip der minimalistischen Sonderklasse!
Addo's Filmkritik #769
Nachdem die erste Staffel zum Überraschungshit avancierte und HBO eine weiteren Hit-Serie bescherte, ging es recht zügig mit der zweiten Staffel weiter. Beim Prinzip bleibt sich die Serie weitestgehend treu…
Ein Haufen Wohlsituierter Menschen verbringt seinen Urlaub im luxuriösen White Lotus Resort, mit im Gepäck mit allerlei trivialen Problemen und ungelösten Konflikten. Was den eigentlich entspannt geplanten Urlaub Zunehmenden in Spannungen umwandelt.
Das Konzept bleibt vollkommen identisch zum ersten Teil. Die Abwechslung findet sich nur im wunderschönen Setting Sizilien wieder und ist bis auf Jennifer Coolidge Rückkehr, vollkommen eigenständig. Rein handwerklich liefert die Serie ebenso hochwertig ab wie die erste Staffel. Nur der plötzliche und gigantische Erfolg stieg Serienschöpfer Mike White scheinbar zu Kopf und er übertreibt es mit seinem metamorphisches Geplänkel.
Ebenso ist die Handlung hier deutlich schwächer, wenn nicht sogar in Teilen stümperhaft. Der vormals als bissige Abrechnung mit den Reichen und Schönen gedachte Ansatz, wird liegengelassen, um sein Augenmerk auf das sexuellen Verlangen der Charakter gelegt. Das hätte überzeugen könne, da der interessante Cast (u.a. (Michael Imperioli, Theo James, Aubrey Plaza, F. Murray Abraham) ordentlich abliefert und die Konstellation der Figuren was hergibt. Jedoch können keine Figuren gewinnbringend hervorstechen und bei der Erzählweise ist ordentlich Sand im Getriebe. Nur selten entstehen Spannungs-Höhepunkt und die Faszination, die noch die erste Season ausgemacht hat, ist hier ein laues Lüftchen.
Die zweite Staffel entpuppt sich als langatmiger Dämpfer, der zwar gut gespielt ist und verlockend aussieht, aber die Pointenreichen ersten Staffel nicht das Wasser reichen kann!
Meine 2000er Downer :)
Blade: Trinity (2004)
Alien vs. Predator 2 (2007)
Catwomen (2004)
Meine Frau, die Spartaner und ich (2008)
Driven (2001)
Schwerter des Königs (2007)
Der Tag, an dem die Erde stillstand (2008)
Vollidiot (2007)
The Happening (2008)
Pearl Harbor (2001)
Addo's Filmkritik #768
….der US-amerkanische Präsident liegt Tod in seinem Schlafzimmer. Sein Lieblings-Agent Xavier Collins (Sterling K. Brown) findet den Leichnamen und findet sich von da in einer Verschwörung wieder, mit ungeahnten Ausmaßen…
Nachdem Netflix mit „Zero Day“ ziemlich daneben gelangt hat, war ich im Politik-Thriller-Modus und da bot sich mit dem Hulu-Original „Paradise“, das via Disney veröffentlicht wurde, gleich die nächste Gelegenheit. Was noch Anfangs als Stoische politischer Thriller-Werk daherkommt, entwickelt sich in der Folge zur Wendungsreichen Sc-Fi-Mystery-Serie.
Aber bis wir zur entscheidenden Story-Offenbarungen durchdringen, wird massiv Exposition- und Charakter-Arbeit betrieben. Hierzu wird das klassische Serien-Format der Rückblenden genutzt. Das ist auf der einen Seite verlockend, da die Figuren an Tiefe & Motivation gewinnen, die sich im späteren Verlauf auszahlt. Jedoch fast jede relevante Figur bekommt ihre eigene Background-Episode, die sehr viel psychologischen Ballast mit sich rumträgt und mitunter ein zähes Vergnügen darstellt. Zwischen Episode 3 und 6 hat man das Gefühl, das man auf der Stelle tritt.
Dazwischen keimt immer ein Anflug von Auflockerung auf, durch die Action-Einlagen und die teils brisanten Wendungsmanöver im Story-Verlauf. Die Darsteller um Sterling K. Brown, Julianne Nicholson & Co. liefern anständige Darstellung ab, wobei keiner abfällt oder heraustischt. Ein Wermutstropfen bleibt, die Dialoge hätte durchaus mehr scharfzüngiger und kreativer sein sollen.
„Paradise“ ist keinesfalls ein Meilenstein der Seriengeschichte, aber gut genug, durch seinen frischen eigenen Ansätze um Ihn eine Chance zu geben!