AddoMoody - Kommentare
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Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #767
Die schwedische Netflix-Produktion „Die Åre-Morde“ ist die Serienadaption der Romane „Kalt und still“ & „Tief im Schatten“ von der mir gänzlich unbekannten Viveca Sten. Im Zentrum steht hier die Stockholmer-Polizistin Hanna Ahlander, (Carla Sehn), die in 5 Episoden gleich zwei Fälle zu lösen hat. Ja richtig gelesen, die Staffel handelt gleich zwei Fälle ab, die miteinander rein gar nichts zu tun haben. Somit gibt es nach drei Erfolgen einen Cut und die letzten beiden Folgen spielen einen kompletten neuen Fall durch.
Kann man machen, allerdings hätte der Serie mehr Kontext zu den Figuren sicherlich nicht geschadet. So bleibt das alles nett anzusehen, die in Stimmungsvollen Bildern und der eisigen Atmosphäre schnörkellos voranschreitet. Ich deute mal das die Romane deutlich besser funktionieren, den der vorhersehbare Krimi-Plot, wird mit viel menschlichen Drama überlagert, was durch die fehlende Bindung zu den Charakteren, relativ wirkungslos bleibt.
Dadurch kann die Serien-Adaption, selten Spannung erzeugen. Dabei ist die unterkühlte Atmosphäre der schwedischen Provinz, um die die Kleinstadt Åre geradezu prädestiniert für einen dunkeln Noir-Thriller. Stimmung kommt jedoch nie so richtig auf, da die Unterteilung der beiden Geschichten, der fehlende emotionale Kontext es nicht zulassen mit den Figuren zu matchen.
Bis auf diese Story-Gimmick wirkt das auch Alles recht austauschbar, solide gespielt zwar, aber auch überraschungsarm. In der Welt der unterkühlten nordischen Krimis nimmt die Serie daher maximal einen Durchschnittsplatz ein!
Addo's Filmkritik #766
Ein Cyberangriff erschüttert die Vereinigten Staaten, die rund 3400 Todesopfer mit sich zieht & die Bevölkerung spaltet…Die Täter sind vollkommen unbekannt…Die Präsidentin reanimiert den beliebten Ex-Präsident Mullen (De Niro), der die Hintermänner überführen soll. Eine heikle Aufgabe da die Zeit drängt, die Methoden moralisch fragwürdig sind und es sich um eine weitreichende Verschwörung handelt...
Ufff…Die Netflix Mini-Serie „Zero Day“ ist der erste SERIEN-DOWNER des Jahres…
In Anbetracht, dass die NARCOS-Macher hinter dem Projekt stecken, diese einen hochkarätigen Darsteller-Ensembles zur Verfügung hatten, das dementsprechende Budget und der Grundprämisse, die dazu einlädt, die aktuellen US-politischen Ereignisse kritisch zu hinterfragen, bleibt die sechsteilige Mini-Serie vieles schuldig. Dabei sind Themen wie Machtmissbrauch, Spaltung, Fake News, Deep State oder weitere zeitgenössischer politischen Themen fester Bestandteil., ohne sich an diese wirklich ran zu trauen.
Was spannend zu sehen war, das Schauspiel-Legende Robert De Niro im stolzen alter, seine erste Serienhauptrolle innehat. Und diese ist nicht von Erfolg gekrönt, gehört wahrscheinlich sogar zu seinen schwächsten Auftritt überhaupt. Dabei ist er Dreh und Angelpunkt der Story, die überwiegend sich der Suche nach den Attentäter beschäftigt, mit holprigen Verschwörung-Elementen und persönlichem Drama aufgeblasen wird. Die Auswirkungen der Cyberattacke auf das Land, sind nicht wirklich spürbar und werden relativ plump über News Berichte oder einem idiotischen Influencer wiedergegeben.
„Zero Day“ ist mehr politische Soap-Opera, denn Verschwörungsthriller. Der Cast, der vollgestopft ist mit Talent, wirkt verschwendet. Viel schlimmer ist jedoch, das aktuelle politische Geschehnisse angesprochen werden, diese aber mit seichter Neutralität nichtssagend abgehandelt werden!
Showgirls (1995)
Speed 2 (1997)
Rocky V (1990)
Batman & Robin (1997)
Godzilla (1998)
Ballermann 6 (1997)
Highlander III - Die Legende (1994)
Volcano (1997)
Titanic (1997)
Wild Wild West (1999)
Addo's Filmkritik #765
Denzel Washington steht eindeutig auf Crime-Thriller-Stoffe, da genügt nur ein Blick in seine Vita. Mit dem 2003er „Out of Time – Dein Gegner ist die Zeit“ begab er sich genau auf diese Terrain und ist gleichzeitig eine Rückbesinnung zu seinen schauspielerischen Wurzeln. Bereits in Filmen wie „Teufel in Blau“ oder „Big Bad Man“ verkörperter er die Protagonisten, die vor schwüler Kulisse ein verzwicktes Verbrechen aufklären müssen.
…Banyan Key, Florida…In dem beschaulichen fiktiven Örtchen mimt Denzel Washington Chief Matt Lee Whitlock, der sich selbstverschuldet in Bredouille bringt. Ein eifersüchtiger Ehemann, eine tote Geliebte, das FBI, beschlagnahmtes Drogengeld und zu allem Überfluss eine Ex-Frau die auf die Ermittlungen angesetzt wird. Whitlock gerät unter tödlichen Zeitdruck…
Zugegeben das Drehbuch ist mitunter abenteuerlich konstruiert, was insbesondere dem lahmen melodramatischen Anfang und dem formelhaften Showdown geschuldet ist. Aber meine Güte, der Mittelteil ist spannungsgeladene Thriller-Kost vom Feinsten und das vor einer schwülen Florida-Keys-Kulisse. Wenn die eigentliche Geschichte ins Rolle kommt, dann folgt Wendung auf Wendung, überschlagen sich die Ereignisse und bietet immer wieder neue Spannungshöhepunkte. Inszenatorisch liefert der Film ab, fängt die schwüle Atmosphäre gekonnt ein und hat die Übersicht über seine Geschichte.
Unter dem variable aufspielenden Denzel Washington, geben auch die Nebendarsteller (u.a. Eva Mendes, Dean Cain, John Billingsley) eine passable Figur ab. Sie alle kaschieren die Drehbuch Schwächen gekonnt, was dem wendungsreichen Thriller gut bekommt und verleiht Ihm zusätzlich eine Prise selbstironischen Humor.
„Out of Time“ ist ein wendungsreicher & leicht bekömmlicher Crime-Thriller, der seine Story-Defizite durch seine Darsteller, angeführt von Denzel, überwiegend unterhaltsam auffängt!
Addo's Filmkritik #764
…Tourismus-Crime-Thriller vor einladender karibischer Kulisse….
Der englische Originaltitel „Big Bad Man“ (alt. „The Mighty Quinn) wurde ins deutsche mit „Mord in der Karibik“ übersetzt. Die relativ plumpe Übersetzung, trifft den Story Nagel voll auf den Kopf. Ein reicher amerikanischer Geschäftsmann wird ermordet aufgefunden, dringend tatverdächtig ist der beste Kumpel des ermittelnden Polizisten Polizist Xavier Quinn (Denzel Washington), der dem Braten nicht traut…
Die üblichen Krimi-Elementen sind alle vorhanden und doch irgendwie nicht. Die Crime-Story besticht nicht gerade mit einer geradlinigen Erzählweise, die es permanent dem Film erschwert als waschechter Krimi durchzugehen. Es kommt vor, dass die Handlung abrupt abstoppt, um 2 Minute lang den Klängen einer Live Reggea-Band zu lauschen. Natürlich hat das Einflüsse auf die Atmosphäre, die einen relaxten karibischen Vibe versprüht & an verlockenden Drehorten auf Jamaika gedreht wurde. Das ist alles schön anzusehen, das geht leider auf die Kosten der Inszenierung, die nie den Effekt eines spannenden Thrillers offenbart.
Halbwegs retten tut den Film ein junger charismatisch aufspielender Denzel Washington, der alles und jeden in den Schatten stellt. Dies war auch der erste Film nach seinem Oscargewinn für seine Nebenrolle in „Glory“, das heißt die Rolle nahm er vor seinem großen Durchbruch an. Es wirkte auf mich, dass es Ihm bewusst war welch dürftiges Drehbuch ihm davorlag und das als Ansporn nahm, einen anständigen Film abzuliefern. Anständig ja, packend leider zu keiner Zeit!
Addo's Filmkritik #763
Die liebreizende Anna Kendrick legt mit „The Dating Game Killer“ ihr Regiedebüt vor. Dafür hat Sie sich ein True-Crime-Thriller ausgesucht, der sich an den wahren Taten des Serienmörder Rodney Alcala orientiert. Dieser war nicht nur versiert in seiner tödlichen Herangehensweise, sondern war dreist genug, um in einer Datingshow (Dt. Version „Herzblatt“) aufzutreten, die im letztendlich überführten.
Der Aspekt mit der Dating-Show, ist das Zentrum des Filmes. Wir folgen dem Killer (Daniel Zovatto) und einer Glücklosen-Schauspielerin, gespielt von Anna Kendrick selbst, deren beide Handlungsstränge in der Show kollidieren. Er kommt jedoch schleppend voran und benötigt fast die halbe Spielzeit, um seiner Geschichte was abzugewinnen. Dazu ist die Herangehensweise die Geschichte nicht chronologisch zu erzählen zwar verlockend, aber der Guten Anna fehlt hier NOCH das inszenatorische Gespür, was die Erzählweise äußerst flatterig erscheinen lässt.
Das Spannungs-Barometer schlägt in beide Seite unterschiedlich aus, so das nie durchgehend diese dringend benötigte Sog entsteht. Aber zumindest bringt der Streifen einen frischen Ansatz in das Genre. Da es sich nicht nur um eine blanke Rekonstruktion eines voyeuristischen True-Crime Fall handelt, sondern dieser Frauenfeindlichkeit im Showbusiness kritisch anprangert. Zum wirren Erzählton um die Morde + Datingshow, ist das recht passabel miteinander verbunden worden.
Ordentliches Regiedebüt und True-Crime-Thriller. Vielleicht war der True-Crime-Stoff für den Erstling zu anspruchsvoll, den Anna Kendrick hat sichtbares inszenatorisches Talent, es fehlt jedoch in allen Bereich noch an Stil & Stimmigkeit!
Addo's Filmkritik #762
Der ultraharten Rache-Reißer „Demon City“ ist ein Wildes Ding aus dem Land der aufgehenden Sonne. Er bedient sich schonungslos bei Rache Klassikern wie „Oldboy“, „The Crow“ oder „John Wick“. Die bekannten Elemente vermischt dieser mit Japanischer-Dämonen-Folklore und hält sich bei der kompromisslosen Gewaltdarstellung keinesfalls zurück.
Die Story dreht sich um den Auftragskiller "Sakata", der nach 12 Jahre die Chance erhält, die maskierten Mörder seiner Familie zu rächen…
Die Nummer ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Auf der negativen Seite fallen sofort die unzähligen Logiklöcher auf, die man nicht einfach beiseite wischen kann. Der fehlende Tiefgang bei Rachethematik ist deutlich spürbar, das Schauspiel ist grenzenlos banal, von einer interessanten Figurenzeichnung ist nicht mal ansatzweise die Rede. Dem bock ernsten Film, hätten einige Schübe Humor deutlich gutgetan. Die abgekupferte Geschichte ist lediglich dazu geeignet um seine stilisierte Action-Momente zu setzten.
Trotz all diese Unzulänglichkeiten entwickelt der Film eine eigenwillige anziehende Dynamik, geschuldet vordergründig an seinem hohen Tempo und seinen wuchtigen Gewaltspitzen. Zwischen den unzähligen schonungslos gefilmten Gewaltexzessen stechen besonders vier große Action-Plansequenzen hervor, die über die gesamte Laufzeit sinnvoll verteilt sind. Pure Geschmackssache ist der Score, dem ich jedoch einiges abgewinnen konnte.
„Demon City“ ist ein Kontroverses Machwerk & nichts für zartbesaitete, was speziell an der expliziten Gewaltdarstellung liegt. Inhaltlich mitunter haarsträubend und visuell mit stressigen Momenten. Dem gegenüber stehen die brachialen & schnörkellosen Action-Einlagen, die immerhin Genre-Fans erfreuen dürften!
Addo's Filmkritik #761
AMAZON-Sci-Fi-Horror zwischen Realität und tödlicher Wahrnehmung angesiedelt….
Wir folgen dem Spiele-Nerd Hana, die unter Agoraphobie leidet und daher Ihre Wohnung nicht verlassen kann. Ihr Geld verdient Sie als Spieletesterin. Der neueste Auftrag hat es in sich – Die brandneue Konsole Omnia - Diese wird direkt an das Gehirn angeschlossen und verspricht das ultimative Spielerlebnis, mit ungeahnten Folgen…
Interessante Prämisse, die ersten Minuten sind dementsprechend verlockend, wenn Hana plötzlich in Ihrer Wohnung gegen eine Horde Monster kämpft, obwohl Sie lediglich das Spiel vor Ihrem geistigen Auge testet. Das hätte Potenzial gehabt und im besten Falle wäre das ein gruseliger Mindfuck zwischen Realität und Fiktion geworden.
Das erweist sich schnell als trügerisches Missverständnis, denn statt in irgendeine Richtung zu gehen, manövriert sich der Film gleich in eine erzählerische Sackgasse. Das schwarze Loch von Drehbuch weiß nichts Gewinnbringendes mit der Prämisse anzufangen. Es dauert Ewigkeiten bis der eigentlich Twist in die Gänge kommt. Das, was danach folgt, ist eine miserable Abhandlung von Jump-Scares, grässlich animierten Alpträumen und massiven Handlungslücken.
Dem Konzept des Kammerspiels können die Macher ebenfalls nichts abgewinnen, was zum Teilen auch dem bescheidenen Low-Budget liegt. Als amerikanisch-Thailändische Co-Produktion wirkt das komplette Produktionsdesign billig und karg im Bezug auf die Atmosphäre. Leitragende ist hier Hauptdarstellerin Sasha Luss („Anna“), die Ihr bestmögliches versucht, aber gegen den restlichen Schrott nicht ankommt!
Addo's Filmkritik #760
In WIDMUNG & GEDENKEN an die Große Hollywood-Legende - Eugene Allen „Gene“ Hackman (1930-2025) ….
In seinem letzten großen Film, der John Grisham Verfilmung „Das Urteil – Jeder ist käuflich“ mimt Hackman den schmierigen Geschworenenberater „Rankin Fitch“, der im Auftrag der Waffenlobby, bei einem möglichen Präzedenzfall, die Jury-Auswahl manipulieren soll. Im Gegenüber stehen das undurchsichtige Jury Mitglied John Cusack, die wunderbare Rachel Weisz und dem nahbaren Staatsanwalt Dustin Hoffman. Gerade mit letzterer pflegte Hackman eine innige Beziehung, da beide sich vor Ihrem Durchbruch in der Traumfabrik ein Zimmer geteilt haben & Ihrer Karrieren gleichzeitig starteten.
Die anständige Buchadaption (OT: „Runaway Jury“) gehört dabei zweifellos zum oberen Drittel der Grisham-Verfilmungen, da er seine Kritik an die Waffenlobby klar, strukturiert und nachvollziehbare in Schwarz-Weiß-Manier wiedergibt. Die Darsteller liefern hervorragende Arbeit ab, das Spannungslevel ist konstant verfügbar und obgleich viel Klischee mitschwingt, wirkt die Anti-Waffen-Message zielgerichtet. Grisham, speziell wenn die Geschworenen unter sich sind, fand definitiv Inspiration für seine Geschichte beim Klassiker „Die 12. Geschworenen“.
Das herausstechende Highlight ist jedoch klar GENE HACKMAN, den es hier braucht, da die Waffenlobby-Charaktere abseits seiner Figur arg im Klischee baden. Quasi im Alleingang verkörpert der Schauspiel-Veteran die dunklen Maschenschafften der Waffen-Liebhaber. Mal hoch emotional, mal arrogant herablassend, dann passiv aggressiv oder stark verunsichert, Hackman setzt in jeder Situation feine Nuancen, die die Geschichte gerade benötigt.
Der Film zeigt zusammenfassend, wie Gene Hackman als Schauspieler brillierte. Vollkommen in der Rolle angekommen, setzt er Akzente um Akzente, sticht in einem hervorragenden Ensemble heraus und gibt seinen Kollegen trotzdem den Raum zu glänzen. Seine letzte Erinnerungswürdige Szene, ist der Disput mit Dustin Hoffmanns in den Toiletten-Räumen des Gerichtes. Knapp 5-Mintüge Schauspielkunst, die das Thema „Waffen“ kontroverse behandeln. Gerade die fiese kapitalistische angehauchte Performance Hackman’s verleiht den Film seinen kontroversen Touch.
Und ein letzte Mal das Hackman die Filmwelt begeistert hat, in diesem Sinne - Ruhe in Frieden Legende!
Addo's Filmkritik #759
Eine Fortsetzungen das irgendwie keiner gebraucht hätte…
Aber das Sequel „22 Jump Street“ entpuppt sich als selbstironischer und Sequel kritisierender Wahnsinns-Spaß, das sich seine Daseinsberechtigung über seine Laufzeit redlich verdient. Vor allem der Umstand, dass der Film & Beteiligten genau wieso was Sie machen, machen in sehenswert. Spendiert wird uns die gleiche Prämisse, in leicht abgewandelter Form, die nur eine Richtung kennt, Volle Kanne voraus…
„Work hard yes, play hard Yes“
Im Mittelpunkt steht wieder das Duo Channing Tatum/Jonah Hill die abermals dem Affen ordentlich Zucker in den Arsch blasen. Diesmal sorgen die beiden am College für Aufruhr, wo wieder eine neue Designer-Droge im Umlauf ist und die liebgewonnen Figuren Schmidt/Jenko in trotteliger Manier den Tag retten.
Typisch für eine Fortsetzungen die allseits bekannte Formel - schneller, größer, bunter und noch eine Spur absurder – diese wird mit reichlich satirischer Selbstironie angewendet, was spaßig ist, auch wenn im Vergleich zum ersten Teil an einige Stellen es deutlich überreizt wird. Hier ist besonders der Showdown und der Football-Part zu nennen. Abgesehen von diesen kleinen Dellen, agiert das Sequel auf dem gleichen Komödie-Niveau wie sein Vorgänger.
Das Star-Duo zieht erfolgreich sein absurdes Ding durch, die frischen Nebendarsteller (u.a. Jillian Bell, Peter Stormare) stehen Ihnen in nichts nach, was wieder zu einer hohen Gag-Dichte führt. Und schlussendlich bekommen wir einen Abspann, der in die Geschichtsbücher eingehen wird und die Hoffnung auf eine Trilogie kreativ im Keim erstickt.
„22 Jump Street“ beweist, wie man als Komödie-Sequel funktionieren kann & stellt immer den Spaß in den Vordergrund!
Addo's Filmkritik #758
Das irgendwann die 80er-Kultserie „21 Jump Street“ ein Remake erhält, war klar wie das Amen in der Kirche. Das es sich aber nicht um eine Neuauflage im Serienformat handelt, sondern eine gewagte Großproduktion für das Kino, ist ein mutiger Ansatz. Mit der Originalserie hat der Film nicht mehr viel am Hut, nur der Titel, die High-School-Undercover-Grundprämisse und einige Verbeugungen vor dem Original (inkl. Superlustigen Gastauftritt der alten Crew um Johnny Depp) sind hier Bestandteil.
Das Risiko zahlt sich aus!
Die Macher hinter dem Film, Phil Lord/Chris Miller, orientierten sich bei Ihrem Remake-Ansatz an den Will Ferrell/Mark Wahlberg Komödie-Hit „Die etwas anderen Cops“. Zwei ungleiche trottelige Undercover-Bullen, bauen mit Ihren Eigenarten so viel Mist und lösen dadurch irgendwie den Fall. Dieser Ansatz fruchtet prächtig mit der Serien-Prämisse, die mit einem erstaunlich kreativen Drehbuch hier hantiert. Das ermöglicht bzw. gibt den Schauspielern genügend Raum Ihr schier grenzenloses Improvisation Talent auszuschöpfen.
Insbesondere die ungleiche Tandem Channing Tatum und Jonah Hill sind der Schlüssel, dass der Anarcho-Spaß richtig schön aufgeht. Beide haben richtig Bock sich zum Affen zu machen und zelebrieren Ihren Komödie-Künste mit einer Homo-erotischen Note zum Schreien. Sie ballern sich die Pointen nur so um die Ohren und verhelfen dem Film zu einer hohen Gag Dichte. On Top sorgen eine ganze Latte namhaften Stars in Nebenrollen (u.a. Ice Cube, Rob Riggle, Jake Johnson, Nick Offermann) für unzählige absurd lustige Momente, die man nicht so schnell vergisst.
Das super erfolgreiche Kino-Remake von „21 Jump Street“ überrascht als absurd-abgefahrene Action-Komödie mit sprudelnd kreativen Einfällen und dem unverschämt frei aufspielenden Duo Tatum/Hill. Schon jetzt ein Instant-Classic!
Addo's Filmkritik #757
Man, waren das noch Zeiten…
Anfang der 90er…Ich war ungefähr 8 Jahre alt, da schipperte über den großen Teich die total angesagte Teenager Crime-Serie „21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer“ nach Deutschland. Mein älterer Bruder, der voll im Teenager Alter angekommen war, feierte gleich zu Beginn die Serie enorm ab. Da wir zur damaligen Zeit lediglich einen Fernseher hatten und ich als jüngerer Brüder nichts zu sagen hatte, musste ich es mir auch reinziehen.
Klar in dem Alter versteht man nicht was vor sich geht, aber dennoch ist die Serie mir im Gedächtnis geblieben, das Sie das bunte Lebensgefühl der ausgehenden 80er charmant eingefangen hat. Nach über 30-Jahren, haben ich mir die Serie (1987-1991) mit Ihren 5 Staffeln auf 103 Episoden verteilt, die letzten Monate reingezogen.
Und „21. Jump-Street“ hat zurecht seinen Kultfaktor, da er den 80s-Zeigeist herrlich Klischeebeladen wiedergibt und die damalige Jugendkultur charmant widerspiegelt. Nicht nur im Pop-Kulturellen-Bereich (Musik, Mode, Frisuren, Technik) hat sich die Serie ausgetobt, sondern vor allem die Problem die damals die Teenager umhergetrieben angesprochen. Themen, die mit den Jahrzehnt assoziiert werden, sind fester Bestandteil der Handlung. Darunter Drogen, HIV, Vergewaltigungen, Konservatismus, die Reagan-Ära, Erpressung, Rassismus oder gar das Militär. Das führt dazu das die Episoden sehr abwechslungsreich gestaltet sind, auch wenn diese qualitativ Schwankungen unterliegen.
Aber das coolste an allem waren die Darsteller. Das Aushängeschild schlechthin…JOHNNY DEPP…erlebte mit seiner Rolle des rebellischen „Officer Tom Hanson“, seinen Durchbruch und wurde in jungen Jahren zur Stil-Ikone. Mit seine weiteren Mitstreiter wie Doug Penhall (Peter DeLuise) Harry Truman (Dustin Nguyen ) Captain Fuller (Steven Williams) und der reizenden Judy Hoffs (Holly Robinson Peete), ergab das eine schlagkräftig sympathische Truppe. Die Charakter waren damals schon divers gezeichnet, hatte alle Ihre eigenen spannenden Geschichte, die Sie letztendlich zu einem bestens harmonierenden Team geformt hat.
Was mir noch aufgefallen ist, das hohe Maß an Gastauftritt von zukünftigen Hollywood-Stars (u.a. Brad Pitt, Josh Brolin, Mario van Peebles, Christina Applegate, Vince Vaughn). Das hatten in den 80er nur die großen Serienproduktion „Dallas“, „Magnum“ oder „Miami Vice“ zu bieten. Ebenso war die Musik fester Bestandteil der Seire, die sich damals an die Songauswahl vom den relativ jungen, aber immens populären MTV beeinflusst wurde. Zu Klängen von Bands wie "R.E.M.", "U2", "Depeche Mode", „Eurovision“, "Aerosmith" oder „Shiva“ deckt der Soundtrack prächtig den 80s-Zeigeist ab.
Den Stecker zog letztendlich der zum Star aufgestiegene Johnny Depp selbst, der keine Lust mehr hatte, auf die Rolle reduziert zu werden und stieg nach der 4 Staffeln aus, um sich seiner Filmkarriere zu widmen. Dadurch fällt die 5 Staffel, die ohne Ihren Star auskommen musste, deutlich ab.
Nichtsdestotrotz waren die ersten 4 Staffeln, locker naives Cop-Crime-High-School-Serie, die sich wie eine sympathisch klischeehafte Inkarnation des 80s-Lebensgefühl anfühlte!
Addo's Filmkritik #756
Irreführendes Marketing….
„Absolution“ reiht sich nahtlos in Liam Neeson Filmographien der letzten Jahre ein. Maximal Durchschnitt, ohne irgendwas beim Zuschauer zu bewirken. Dabei liefert der Nordire eine seiner besseren Vorstellung der letzten Jahre ab, aber nur bringt es herzlichst wenig da der Film inhaltslos vor sich hinplätschert. Als Action Film beworben, bekommen wir hier ein Thriller-Drama serviert, mit geballten Fokus auf den emotionalen Part.
…Neeson verkörpert einen ehemaligen Boxer, der mehr als drei Jahrzehnte für einen Gangster („Ron Pearlman“) die Drecksarbeit erledigt. Nachdem seine körperlicher & mentaler Zustand so langsam den Geist aufgeben, will er die Beziehung zu seiner Tochter reparieren, was zu einem letzten Gefecht führt…
Der Film leidet erheblich unter seinem frechen Marketing. Man erwartet einen dreckigen Genre-Actioner, wo Liam Neeson auf „Hellboy“-Ron Pearlman trifft, bekommt aber ein Charakter-Drama mit leichten Thriller-Elementen aufgesetzt. In Sachen Action-Momenten bietet dieser spärliche Kampfeinlagen im typisch behäbigen Liam Neeson-Mode. Das die Geschichte dann noch formelhaftes Drama abspielt, erschwert es den Film positiv aufzunehmen.
Wenn das Marketing ehrlich zum Inhalt gewesen wäre, Ok, aber dadurch fühlt man sich permanent im falschen Film gefangen, ohne die positiven Seiten richtig zu würdigen. Zumindest zeigt Neeson sein Talent mal wieder und trägt einen schnicken Bart!
Addo's Filmkritik #755
„Longlegs“ war 2024 sowas wie der Horror-Überraschungshit & schlug aufgrund seines Marketings einige Hohen Wellen. Dabei ist das Werk von Osgood Perkins („Gretel & Hänsel „) kein Geniestreich oder macht was Fundamental anders. Das Gerüst der Handlung, das eine begabte FBI-Agentin einem Serienmörder auf der Spur ist, erinnert zwangsläufig an das Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“.
Ein Vergleich zum Klassiker ist nicht angebracht, da Perkins es versteht die bekannten Versatzstücke für seine inszenatorische Vision passend zu arrangieren. So bekommen wir Einblick in die Ermittlungsarbeiten, die als Slow-Burn-Drama voranschreitet und mit Okkulten/Übernatürlichen Komponenten gefüttert wird. Die Story bleibt, trotzt Auflösung, durchweg nebulös und nicht sonderlich prickelnd. Aber von der ersten bis zur letzten Minuten, besticht der Film mit seiner unangenehmen Atmosphäre, die punktuell mit blutigen Ausreißern weiter vertieft wird & das beklemmende Gefühl weiter manifestiert.
„It Follows“- Beauty Maika Monroe besticht als introvertierte FBI-Agentinnen mit übernatürlichen Hang mit Ihrem zurückgenommen Spiel. Der fast unkenntlich gemachte Nicolas Cage, trumpft in limitierten Spielzeit, mit einer bizarren Overacting-Vorstellung auf, die aber einwandfrei zum Gesamtbild passt. Die restliche Besetzung ist zweckdienlich angelegt, wobei ich überrascht war, die Horror-Erfahrene Alicia Witt („Düstere Legenden“) seit Ewigkeiten wieder erblickt zu haben.
Der mauen & hochtrabenden Geschichte zum Trotzt, beachtlicher Horror-Beitrag, der durch sein Schauspiel und seiner atmosphärischen Dichte bekannte Elemente eigenwillig interpretiert!
Addo's Filmkritik #754
Nach Anlaufschwierigkeiten habe ich nun die erste Staffel von der gefeierten HBO-Serie „White Lotus“ durch durchgebinged. Anders als erwartet, ist dies ein Abgesang auf die Reichen und Schönen und ihr privilegiertes Luxus-Leben. Verantwortlich hierfür ist Mike White (Skript + Regie), der seit „School of Rock“ bei mir ein Stein im Brett hat, aber auch einen Ewigkeit nichts nennenswertes mehr auf die Beine gestellt hat.
Die Prämisse: Im fiktiven Luxus-Resort „The White Lotus“ am Standort Hawaii, verbringen mehrere privilegierte weiße Menschen ihren Urlaub. Ihre Probleme haben Sie gleich mitgebracht, diese kollidieren mit den Angestellten des Resorts und spitzt sich immer weiter zu…
Sicherlich die Ausgangslage ist nicht Neues und Sieben Episoden zu je einer Stunden, haben es sich in Sich. Daher schleichen sich paar kleine Längen ein, einige Figuren sind (bewusst)-unerträglich gezeichnet und vom Ende hätte ich mir mehr versprochen…
Allerdings schafft Mike White („Nacho Libre“) anhand seines scharfsinnigen Skripts einen entlarvenden Blick auf die Oberschicht und kombiniert diese mit griechischer Götter-Mythologie. Dabei verliert er sich nicht in oberflächlichen Kapriolen, sondern seziert spannungsgeladen fein säuberlich die privilegierte Welt der Protagonisten. Der Effekt dabei, die Reichen werden nicht als Göttern dargestellt, sondern als unbeholfenen Lappen, die ohne Ihren Reichtum verloren erscheinen.
Der Hauptgrund warum ich die Serie gemieden haben, war ein Teil der Darsteller-Riege (u.a. Jake Lacy, Sydney Sweeney, Alexandra Daddario), deren Schauspiel nicht gerade berauschend ist. Jedoch werden diese von dem restliche Cast aufgefangen und gewinnbringend eingesetzt. Hervorstechen tun hier vor allem die wunderbare Jennifer „Stifler’s Mom“ Coolidge, Steve Zahn als verunsicherte Familienvater und der überragende Murray Bartlett („The Last of US“) als Ressort-Manager mit dunklen Trieben.
Die erste Season von „The White Lotus“ überzeugt durch sein entlarvendes Satirisches-Konzept auf die Reichen & Schönen. In schöner Hawaii-Location liefern die Darsteller in angespannten Atmosphäre ab und lassen trotzdem noch Raum für Verbesserung für spätere Staffeln!
Addo's Filmkritik #753
Robert Linklater’s „A Killer Romance“ orientiert sich an dem realen Leben von einem gewissen GARY JOHNSON…Dieser War ein UNI-Professor, der im Auftrag der Polizei zum Auftragskiller wurde und als Lockvogel mehr als 70 Verhaftungen vorzuweisen hatte. Johnson war als Undercover-Killer so überzeugend, dass er sich im Großraum-Houston einen Ruf als knallharte Hit-Man erworben hat.
Der Regisseur (u.a. „Boyhood“ & „Scholl of Rock“) nahm die skurrile Geschichte, die auf einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2001 beruht und formte zusammen mit seinem Hauptdarsteller Glen Powell („Twisters“) ein hervorragendes Drehbuch. Der entscheidenden Zusatz zu den wahren Begebenheiten war der, das sich der Pseudo-Auftragskiller in seine Klientin verknallt & dadurch seine Tarnung aufliegt…
Aus dieser Ausgangslage heraus unterhält „A Killer Romance“ als abwechslungsreiche Liebes-Verwechslungskomödie, die im weiteren Verlauf weitere Facetten preisgibt. So ist auch ein gewisser Actionanteil vorhanden, ebenso wie Spannungsmomente und ein Schuss Erotik. Dabei stellt das Drehbuch auch die Frage, ob das Vorgehen der Polizei, ganz koscher ist und öffnet nochmals einen gewinnbringenden Twist.
Mit Glenn Powell, wurde die Hauptrolle mit einem aufkommenden Star besetzt, den ich die Rolle nicht zugetraut hätte. Aber der Mann steckt reichlich Herzblut in die Rolle und überzeugt mit seiner wandelbaren Vorstellungen in allen Kombinationen. Sein Love-Interest Adria Arjona („Blink Twice“) agiert mit Ihrem sinnlichen Charakter auf Augenhöhe, so dass Ihre Liebschaft erfrischend & nicht formelhaft daherkommt.
Richard Linklaters lockere Killer-Romanze ist andersartig, überzeugt mit seinem wandelbaren Hauptdarstellern, einer heißen Liebschaft und vielen skurrilen Eigenarten!
PS: Unbedingt den Abspann erleben, wo der wahre GREG HOHNSON porträtiert wird… Was für ne beeindruckende Type!
Addo's Filmkritik #752
"Bring niemanden um, wenn es nicht unbedingt sein muss!"
Diesen bedeutsamen Ratschlag erhält Polizist Terry („Himesh Patel) von seinem neuen Kollegen Will (grandioser Bart „Joseph Gordon-Levitt). Jedoch gleich bei seinem ersten Routine-Einsatz geht alles schief und die beiden stehen mit einer Leiche da. Ihr Vertuschungsversuche bringt das gemütliche Städtle Providence gehörig in Fahrt…
Durch den Filmtitel und die Prämisse ist es offensichtlich, dass „Greedy People“ von Fargo inspiriert wurde. Zumindest die erste Filmhälfte, die zwischen schwarzen Humor, Kuriosem und dem aufbauenden Plot umherschwenkt, deutet vieles in die Richtung der Coen-Brüder. Zusätzlich geizt der Film nicht mit satirischen Spitzen auf die amerikanische Gesellschaft. Was gut zum Handlungsort passt, der hier vor der unverbrauchten Kulisse & der malerischen Küste von Rhode Island spielt.
Irgendwann kommt es jedoch zum Knick, wo sich die Tonalität in Ernsthaftigkeit ändert & die Habgier der Charaktere offenbaren soll. Der Übergang wird dabei grobschlächtig vollzogen, wo du als Zuschauer dann dich kurz sammeln musst. Das Ende ist dann konsequent, verfehlt aber gefühlt seine Wirkung. Die Darsteller wiederum brillieren auch in den kleinsten Nebenrollen, wobei Lily James mit Ihrem Film-Ehemann Himesh Patel ihre „Yesterday“-Reunion feiern.
Klein und Solide. „Greedy People“ ist vom Charakter her, ein „Fargo“ für Arme…der spätestens in der zweiten Hälfte, mit seiner eingeschlichenen Ernsthaftigkeit Probleme offenbart. Aber die lustige erste Hälfte und die engagierten Darsteller machen Ihn dennoch vergnüglich!
Addo's Filmkritik #751
…Zwei Elite Scharfschützen verpflichten sich für ein Jahr, eine geheimnisvolle Schlucht zu bewachen. Auf gegenüberliegenden Türmen stationiert, sollen die beiden tunlichst den Kontakt zueinander vermeiden. Durch die Isolation, das Unbekannte aus der Schlucht und menschlicher Neugier, entwickeln die beiden dennoch eine Beziehung zueinander. Was ungeahnte Auswirkungen auf Ihren Auftrag hat…
Unter der Regie von „Dr. Strange“-Macher Scott Derrickson ist das scheinbar eine weiterer oberflächlicher Streaming Großproduktion, diesmal aus dem Hause Apple. Es handelt sich hierbei um einen wilden Genre-Mix, der mit einem Skript klarkommen muss, der nicht zur absoluten Spitzenklasse zählen dürfte. So gibt der Film Passage her, die einen verwirren und weit weg von stimmiger Erzählweise. Ebenso sind die Effekte nicht erste Güteklasse und Sigourney Weaver Auftritt gibt nicht viel her.
Dennoch erinnert mich der Film an die 80er-Jahre, wo es an Tagesordnung war, unterschiedlichste Genres miteinander zu kombinieren. So auch bei „The Gorge“, der anfänglich ein auf Militärthriller macht, dann Fantasy Anleihen auspackt, dann auf Baller-Action umschwenkt und noch Horror-Elemente draufpackt. Keiner dieser Aspekte wird voll ausgespielt, bis auf den, der den Film dann aus dem Streaming-Sumpf-Bereich empor hebt….
Es ist überraschenderweise der Romantik-Part, der hier überwiegt und dieser behutsam um die beiden Hauptcharaktere aufgebaut wird. Fast eine komplette Stunde nimmt sich der Plot Zeit, um die Charaktere und Ihre Beziehung in der dystopisch ähnelnde Ausgangslage zu ergründen. Obwohl das Drehbuch Probleme hat die Mixtur zusammenzuhalten, ist auf das Duo Miles Teller & Anya Taylor Joy verlass.
Die Chemie der beiden stimmt, da Sie Bock auf Ihre Rollen haben und mit viel Elan das Beste aus dem Drehbuch herauslocken. Die beiden verleihen dem Film einen unverwechselbaren Charakteren.
Das macht „The Gorge“ zu einem interessanter Old School Genre-Mix, der offensichtliche Schwächen hat, aber mit seinem charaktergetriebenen Ansatz und seinen zwei bestens aufgelegten Darstellern abwechslungsreiche Unterhaltung verspricht!
Rechtzeitig zum Einsendeschluss :)
Leider konnte ich paar heiße Kandidaten (The Substance, Konklave, Anora) für die Liste nicht nachholen. War auch eher ein durchwachsenes Kino Jahr.
Besten Dank für die Organisation der MCA-2025 <3
🎞️ Bester Film
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The Holdovers
Civil War
All of us Strangers
Furiosa: A Mad Max Saga
Love Lies Bleeding
Late Night with the Devil
Alien: Romulus
The Zone of Interest
Poor Things
King’s Land
🎬 Beste Regie
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Yorgos Lanthimos (Poor Things)
George Miller (Furiosa: A Mad Max Saga)
Alexander Payne (The Holdovers)
Andrew Haigh (All of us Strangers)
Alex Garland (Civil War)
Jonathan Glazer (The Zone of Interest)
Denis Villeneuve (Dune: Part Two)
Luca Guadagnino (The Challengers – Rivalen)
Hayao Miyazaki (Der Junge und der Reiher)
Jeremy Saulnier (Rebel Ridge)
📖 Bestes Drehbuch
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American Fiction
The Holdovers
Challengers – Rivalen
All of us Strangers
Poor Things
Love Lies Bleeding
The Zone of Interest
Der Junge und der Reiher
👨🏻 Bester Darsteller
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Paul Giamatti (The Holdovers)
Domenic Sessa (The Holdovers)
Andrew Scott (All of Us Strangers)
David Dastmalchian (Late Night with the Devil)
Michael Keaton (Beetlejuice, Beeteljuice)
Jeffrey Wright (American Fiction)
Mark Ruffalo (Poor Things)
Josh O’Connor (The Challengers – Rivalen)
Mads Mikkelsen (King’s Land)
Wagner Moura (Civil War)
👩🏻 Beste Darstellerin
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Cailee Spaeny (Civil War/Alien: Romulus)
Emma Stone (Poor Things)
Katy O'Brian (Love Lies Bleeding)
Jody Cormer (The Bikeriders)
Da'Vine Joy Randolph (The Holdovers)
Daisy Edgar-Jones (Twisters)
Scarlett Johansson (To the Moon)
Anya Taylor-Joy (Furiosa: A Mad Max Saga)
Sandra Hüller (The Zone of Interest)
Penelope Cruz (Ferrari)
🤨 Schlechtester Film
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Argylle
The Crow
The Union
Gladiator II
A Quite Place: Tag Eins
🎎 Bester Animationsfilm
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Der Junge und der Reiher
Noah’s Ark
Kung-Fu Panda 4
Johnny Puff: Secret Mission
🎥 Beste Kamera
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Poor Things
Civil War
Challengers
Dune: Part Two
Late Night with the Devil
🧙🏻 Beste Ausstattung
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Furiosa: A Mad Max Saga
The Bikeriders
To the Moon
Poor Things
Beetlejuice, Beetlejuice
✂️ Bester Schnitt
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Civil War
The Zone of Interest
Poor Things
Late Night with the Devil
Furiosa: A Mad Max Saga
💥 Beste Effekte
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Planet der Affen: New Kingdom
Monkey Man
Dune: Part Two
Alien: Romulus
Furiosa: A Mad Max Saga
🎵 Beste Filmmusik
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Hans Zimmer (Dune: Part Two)
Trent Reznor & Atticus Ross (Challengers – Rivalen)
Danny Elfman (Beetlejuice, Beetlejuice)
Jerskin Fendrix (Poor Things)
Lorne Baflor & Harold Faltemeyer (Beverly Hills Cop – Axl Foley)
🎙️ Bester Song
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Damian Jurado – Silver Joy (The Holdovers)
Flo & Eddie – Keep it Warm (Late Night with the Devil)
Trent Reznor & Atticus Ross - Compress/Repress (Challengers - Rivalen)
📺 Beste Serie
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Ripley
The Sympathizer
Shogun
The Penguin
Fallout
👨 Bester Seriendarsteller
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Andrew Scott (Ripley)
Walton Goggins (Fallout)
Colin Farrell (The Penguin)
Hiroyuki Sanada (Shogun)
Harrison Ford (Shrinking)
👩 Beste Seriendarstellerin
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Rebecca Ferguson (Silo – Staffel 2)
Anna Sawai (Shogun)
Cristin Milioti (The Penguin)
Kaya Scodelario (The Gentleman)
Natalie Martinez (Bad Monkey)
Addo's Filmkritik #750
„Männer und Frauen könne nie Freunde sein. Der Sex kommt ihnen immer dazwischen."
…Dies ist die Geschichte von Harry Burns & Sally Albright, die sich 1977 über den Weg laufen und in den nachfolgenden 12 Jahren in größeren Abständen immer wieder begegnen. In dieser Zeit wandelt sich Ihre Beziehung von Abscheu, zur Freundschaft bis hin zum Happy End. Wir begleiten die beiden auf Ihrer Reise dahin…
„Harry & Sally“ ist der Instant-Classic, der Evergreen, das Vorzeigewerk der romantischen Komödien. Auch fast vier Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung (1989), hat er keinerlei Rost angesetzt und bespielt die bekannte Formel des Genres mit glaubhafter Menschlichkeit. Themen wie Liebe, Sex, Beziehungen, Freundschaften werden hier beispiellos und in einem leichten hintergründigen Ton beleuchtet.
"Kann ich einer Frau nicht sagen, dass ich sie attraktiv finde, ohne dass ich sie anmache?"
Das zugrunde liegende Oscar nominierte Drehbuch von der RomCom-Grande Nora Ephron („Schlaflos Seattle“) ist das Paradebeispiel, wie man die Problemchen von Männlein und Weiblein miteinander in Einklang bringt. Dabei folgt Sie einer altbewährten Formel, die sich mit cleveren Dialogen, Humorspitzen („Orgasmus-Szene“) und einer zurückhaltenden Inszenierung auszeichnet. Für diese zeichnet sich Rob Reiner („Eine Frage der Ehre“) verantwortlich, der dank des starken Skriptes, sich auf seine Inszenatorische Finesse konzentrieren kann. Dieser interpretiert den Film wie einen behutsamen Swinging-Jazz-Song, der die Komplexität menschlicher Beziehung pointiert einfängt. Ein besonderes inszenatorisches Highlight, sind die Zeitsprünge, wo urplötzlich ältere Ehepaare eingeblendet werden & kurz darüber philosophieren, Wie Sie zueinander gefunden haben…ZUCKER….
"Großartig, eine Frau als Freund. Ich glaube du bist die erste attraktive Frau in meinem Leben, mit der ich nicht schlafen will."
Das all diese Elemente zueinander finden, liegt dann an den Hauptinterpreten Billy Crystal und Meg Ryan. Beide waren zum Zeitpunkt bereits etablierte Stars und sind hier am Peak Ihres Schaffens. Gerade die beiden sind es, die das formelhafte Genre-Korsett sprengen und Ihren ungleichen Figuren glaubhaftes Leben einhauchen und dabei mit einer unglaublich Chemie bestechen.
Es ist wie die Metapher „Cowboy trifft auf Prinzessin“ und die Gefühle zueinander sind stärker als die persönlichen Prinzipien oder die Gegensätze. Wie die beiden das Verkörpern ist wahrhaftig und wir noch von zwei passenden Side-Kicks abgerundet.
Billy Crystal „City Slickers“-Buddy Bruno Kirby und „Star Wars“-Legende Carrie Fisher mimen die besten Freunde, die selbst zueinander finden und das Gefühlschaos urkomisch mit orchestrieren.
„Ich will genau das, was Sie hatte“
Es bleibt dabei…Der wohlig runde Klassiker „Harry & Sally“ vereint alle Stärken des Genres und ist generationsübergreifend eine Wohltat für das Herz…
Schlicht gesagt, das Nonplusultra der Romantischen Komödien!
Addo's Filmkritik #749
Wohlhabende New Yorkerin, will Ihren Liebsten bei seinem Kongress in Dublin überraschen. Nach einer alten irischen Tradition will Sie Ihm am 29. Februar einen Heiratsantrag unterbreiten. Zu Ihrem Pech kommt Sie auf der falschen Seite der Insel an und die Zeit drängt. Hilfe für den mühseligen Weg zu Land, findet Sie bei einem kratzbürstigen Pub-Besitzer…
Es ist sofort offensichtlich, wohin das unfreiwillige Liebes-Duo über die wunderschönen irischen Landschaften hinsteuert…
HAPPY END auf Autopilot…
Jedoch bis dahin dürfen wir uns auf freches Necken zwischen New Yorker-Großstadt-Häschen und Irisch kratzigen Pub-Besitzer beiwohnen. Dass die Dame unfreiwillig mit der eigenwillige irischen Traditionen noch zurechtkommen muss, erhöht nochmals das Charme-Level. Dazu wenn man genauer hinschaut, ist dies ein waschechtes Road-Movie, wo der eigentliche Star des Filmes, die irische Insel selbst, die perfekte Kulisse darstellt.
Entscheidend ist am Ende das Zusammenspiel der beiden Turteltäubchen. Hier muss man sich bei Schauspielgröße Amy Adams keine Sorgen machen, die als ambitionierte Großstadtfrau, im Clash mit der irischen Folklore passend aufspielt. Noch besser macht es Ihr Love-Interest Matthew Goode („Watchmen“), der als kratzbürstiger irischer Barbesitzer ganz klar die Sympathie zu fliegen. Der dritte im Bunde ist „Severance“-Star Adam Scott, der die undankbare Rolle des Fast-Bräutigams abbekommt und in seiner überschaubaren Leinwandzeit wenig zustande bringt.
Vorhersehbare Road-Movie-Romanze, das seine oberflächliche schablonenhafte Prämisse launig wiedergibt und mit seinem irischen Charme, besonders zum Valentinstag kurzweilig unterhält!
Addo's Filmkritik #748
Die Netflix Bodyshaming-Schwangerschafts-Urlaub Komödie „Irgendwie Schwanger“ ist komplett auf die komödiantischen Fähigkeiten seiner Hauptdarstellerin Amy Schumer ausgelegt. Sie verkörpert eine frustrierte 40-jährige, die kurz vorm Kollaps steht, als Ihr Freund fremdgeht & die beste Freundin Ihre Schwangerschaft verkündet. Um Ihr Selbstwertgefühl aufzubauen, gibt Sie sich selbst als schwanger aus…Was anfänglich seinen Zweck erfüllt, ändert sich rapide als Gefühle ins Spiel kommen.
Eines vorweg, wer mit Amy Schumer nicht klarkommt, wird wohl hier bei dem Film auf Granit beißen. Von der Tonalität erinnert der Ansatz an die erfolgreichen Judd Apatow Komödie Streifen der 2000er Jahre. Man nimmt sich ein Aller Welt Thema vor, paart diesen mit Klamauk, derben Humor und richtig gesetzten herzerwärmenden Momenten. Das Ganze wird dann durch die passend gewählten sympathischen Nebendarstellern weiter aufgelockert.
Amy Schumer spielt dann gnadenlos ihr Programm runter und überschreitet einige Male die Grenze zur Nervigkeit.
Die Gute scherrt sich nicht um den Anstand und ringt Themen wie Schwangerschaft, Mutterschaft und die Probleme dahinter, zumindest einige köstliche Spitzen ab. Alleine schafft Sie das jedoch nicht, tatkräftiger Unterstützung bekommt Sie von Ihren spaßigen Side-Kicks. Darunter begleiten Will Forte, Jilian Bell („22 Jump Street“), „Ginny & Georgia“-Beauty Brianne Howey und die derb aufspielende Neuentdeckung Urzila Carlson die wichtigsten Nebenrollen.
Einige Lacher bringt der Film also rüber, die Geschichte jedoch ist unausgewogen. Es braucht ne gefühlte Ewigkeit, bis der Schwangerschafts-Fake in die Gänge kommt, nur um dann im Eilverfahren abgehandelt zu werden. Das dann die im Fokus stehende Romanze bei solchen Filme langweilig rüberkommt, erklärt sich dann leider von selbst.
Netter Versuch…
Nur kriegt Er keine Balance zwischen derben Klamauk und den feineren Umgang mit dem Thema Schwangerschaft hin…
Es ist wie die darin erwähnte „Alpaka Macchiato“…irritierend amüsant, zu mehr reicht es auch nicht!
Addo's Filmkritik #747
Im Amazon Original „You Can't Run Forever“ flüchtet eine Teenagerin in die Wildnis, Ihr dicht auf den Fersen ein erbarmungsloser Soziopath im Amoklauf-Modus….
Inszeniert & geschrieben wurde der Survival-Thriller von Michelle Schumacher („I’m not Here“), die gleich Ihren Ehemann die Rolle des mordenden Psychopathen anvertraut hat. Dies ist kein geringerer als „Whiplash“-Oscarpreisträger J.K. Simmons, der die Rolle dementsprechend genüsslich ausfüllt. Das Ehepaar hat es sich nicht nehmen lassen, gleich Ihre Tochter Olivia Simmons in eine Nebenrolle zu casten.
Abgesehen von J.K. Simmons-Part fehlt es dem Thriller schlicht und ergreifend an Qualität in allen Bereichen. Die Idee, die dahinter steckt sind anhand 3-4 Twists sichtbar, aber ungenügend umgesetzt bzw. schlecht ausgebaut.
Als Survival-Thriller beworben, fällt der Survival-Anteil sehr mager aus. Die Protagonisten stolpern durch den Wald, haben dabei permanent Handy-Empfang und kommen immer an den richtigen Stellen raus. Das dann noch zwei Handlungsebenen + Backflash unbeholfen aufgemacht werden, während die Haupthandlung gar nicht richtig gelegt ist, erschwert es IRGENDWAS zum Film aufzubauen. Die Nebendarsteller tun Ihr übrigens, da Sie bestenfalls durchschnittliches TV-Spielfilm-Niveau erreichen.
Das Drehbuch hatte die Vision eines spannenden Survival-Thriller, die holprige Umsetzung ist das genaue Gegenteil davon…
Somit bleibt nur J.K. Simmons amüsante Psycho-Vorstellung erwähnenswert…
Addo's Filmkritik #746
…Julia Roberts, Bradley Cooper, Jessica Alba, Ashton Kutcher, Patrick Dempsey, Jamie Foxx, Kathy Bates, Queen Latifah, Emma Roberts, Shirley McLane, Jennifer Garner, Topher Grace, Jessica Biel, Anne Hathaway…
Die Besetzung hat es in sich und auch der dazugehörige Soundtrack besticht mit großem Staraufgebot (u.a. Amy Winehouse, Taylor Swift, Marron 5, Ben E. King, Jamiroquai) …
Das und das entsprechende Budget wurde in die Hände von dem erfahrenen RomCom-Spezialist Garry Marshall (u.a. „Overboard“, „Pretty Woman“) gelegt. Dieser sollte eine episodenhafte Ensemble-Komödie aufs Parkett zaubern, die für den Tag der Liebe das sein sollte, was der überzeugende 2003er "Tatsächlich...Liebe“ für das Weihnachtfest war.
Im Gegensatz zu seinem britischen Weihnachts-Pendant, geht „Valentine's Day“ bei der Ensemble-Formel auf Nummer sicher. Die Stars werden gewinnbringend positioniert und durch leblose Hochglanz Episoden durchgeprügelt. Jede einzelne Figur geht einem komplett am Arsch vorbei und kippt permanent in Albernheiten ab.
Besonders enttäuschend ist die Inszenierung von Garry Marshall, der in seiner Paradedisziplin einen kreativen Downfall hinlegt. ZU keiner Zeit wird hier glaubhafte Romantik vermittelt oder geschweige denn, prickelnde Liebessituation erschaffen. Bei der namhafte Besetzung schöpft man Hoffnung, aber keiner der genannten Namen kann sich ins Rampenlicht spielen.
„DER“ selbst betitelte Valentinstag-Film entpuppt sich als biedere Klamauk Werbeveranstaltung im rosaroten Hochglanz-Look!
Addo's Filmkritik #745
Bei „The Bikeriders“ werden Erinnerung an „Sons of Anarchy“, „Made of Steel“ oder den Über Biker-Klassiker „Easy Rider“ wach. Regisseur Jeff Nichols („Midnight Special“) interpretiert die Subkultur der Bikerszene als atmosphärische Milieustudie, die durch die weibliche Erzählerin eine kontrastreichen Touch bekommt.
Inspiriert wurde der Filmemacher von einem Bildband, der Mitte der 60er bis Anfang der 70s eine ausgedehnte Bilderstrecke der hartgesotten Männerwelt eingefangen hat. Schon mal vorab…Beim Abspann dranbleiben, den Auszüge aus eben jenen Bilderreihe sind der eigentliche Abspann & laufen minutenlang durch.
NOSTALGIE & COOLNESS PUR…
Die Geschichte um die fiktive Biker Gang „VANDALS“, wird im klassischen Sinne erzählt, dabei wird die Gründung des Clubs unter die Lupe genommen, die wichtigsten Mitglieder vorgestellt und wie die jeweiligen Hierarchien sich entwickeln. Die erste Hälfte fängt dabei den Lebensstil der hartgesottenen Männer atmosphärisch ein und besticht durch das feine Auge von Nichols, der hier die zugrundliegenden Bilder zum Leben erweckt.
Dazu ist der Film auch ein lebendiges Zeit Kolorit der ausgehenden 60er-Jahre, besticht mit einer perfekten Ausstattung & dem rebellischen Soundtrack (u.a. Shangri-Las, Bo Diddley, Muddy Waters, Bob Dylan).
Im späteren Verlauf werden die freiheitsliebender Biker mit den negativen Einflüssen Ihres Lebensziel konfrontiert, mit dem dementsprechenden Kontrollverlust. Hier verpasst der Streifen jedoch sein Potenzial nachhaltig umzusetzen und das mehrdeutig einzufangen.
Bei der Besetzung standen Jeff Nichols renommierte Hollywood-Größen zur Verfügung. Tom Hardy als Anführer Johnny, spielt seit langer Zeit wieder einen passenden Charakter. Die hinreißende Jodie Comer, die Erzählerin & das Herz des Filmes zugleich ist, schlägt sich als Bikerbraut mit Bravour gegen die Männer Horden. Aber erstaunlichsten sind die Riege an namhaften Darstellern (Michael Shannon, Boyd Holbrook, Norman Reedus) die in kleinen Rollen Charakter zeigen und wie geschaffen sind die harten Biker zu verkörpern.
Die lässige Darstellung der Crew, lässt den zumindest charismatischen wirkenden Austin Butler als Main-Character aber verblassen. Es ist wie bei seinen Darstellung von „Elvis“ oder als „Dune-Bösewicht, zwar eine annehmbare Performance, der jedoch das Gewisse etwas abgeht.
Verlockend ist der Film also allemal….
Aber es hätte doch mehr Charaktertiefe oder grundsätzlich hätte der Film mehr Substanz nötig gehabt, dann würden er mit Lobeshymne zugeschüttet werden. So ist das ein unterhaltendes, aber auch oberflächliches Portrait einer Subkultur.
Dennoch ist „The Bikeriders“ eine nostalgisch aufgeladene Milieustudie des Biker-Lebens der ausgehenden 60er Jahren. Die Besetzung ist wie maßgeschneidert und verwegenen Bildern fangen beeindruckenden den Highlife der Außenseiter ein!