AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

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    Addo's Filmkritik #669
    Quasi aus dem nichts, veröffentlichte Amazon Prime den Zombie-Drama-Actioner „Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende“ auf seiner Plattform. Keine Werbung, keine Ankündigung, der Film stand wohl bei niemanden auf der Watchlist. Ein spanischer Zombiefilm mit dem Titel „Apokalypse Z“, das schreit förmlich nach einem Trashfilm.

    Aber Dadurch, dass es kein gewöhnliches Hollywoodprodukt ist, sondern spanischen Ursprungs ist, gibt er allein dadurch dem Zombie-Genre eine gewisse Frische. Die Handlung ist in Nord-Westen Spaniens angesiedelt, um genauer zu sein in den Küstenstädten Vigo und Pontevedra. Wir folgen einem trauernden Witwer, der sich ihn einer plötzlich aufkommenden Zombie-Pandemie-Apokalypse, zusammen mit seiner Katze, die ergreifen muss…

    Der Aufbau der Geschichte ist interessant gestaltet, da er sich mit dem Schicksal einer Einzelperson auseinandersetzt. Aus seiner Mikrokosmos Sicht, erfahren wir, wie sich der Virus ausbreitet und die Gesellschaft einnimmt. Irgendwann wird dieser erzählerische Pfad verlassen und sich auf übliche Zombie-Action Momente konzentriert. Ab hier bekommt man die üblichen Survival-Mode-Zombie Mechanismen präsentiert, aber eben mit einem spanischen Kontext.

    Interessanter Zombie-Version, die durch den „Made in Spain“-Faktor & dem Bezug zur Corona-Pandemie bis zu einem gewissen Punkt mit seiner Eigenständigkeit überzeugen kann. Der Rest und der auf eine Fortsetzung anspielende Cliffhanger mindern jedoch die Qualität, da Sie sich ausschweifend bei besseren Genre-Vorbildern bedienen und selbst dadurch zur Standard Zombie-Kost entwickelt!

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    • 2 .5
      AddoMoody 11.11.2024, 15:49 Geändert 12.11.2024, 09:14

      Addo's Filmkritik #668

      Da findet man mal wieder Zeit für Spontanität und beschließ seit einer halbe Ewigkeit das Kino aufzusuchen und seit langer Zeit wieder mal ein Ü-Film zu Genießen…Als die Trailer-Kampagne beendet war, kam die brutale ERNÜCHTERUNG…als Überraschung-Film in dieser Woche, wählte ein Witzbold den neuen Blockbuster-Streifen von Dwayne „The Rock““ Johnson aus…

      Jetzt schaffen es 250.000.000 € Blockbuster-Filme, die klar nach aalglatten Streaming Produkt aussehen, in das heimische Kino. Man hat den Eindruck umso teurer diese Produkte werden, umso anspruchsloser wird der Film am Ende. „Red One“ ist das neueste Exemplar, wo The Rock im Verbund mit Chris Evan den Weihnachtsmann vor irgendwas retten muss….

      Die knallbunte Immersion, die er uns verkaufen will, ist ein schlecht animiert & zusammengestellter Witz. Mit Weihnachten hat der Film nicht wirklich was am Hut, sondern er verwendet Diverse Christmas-Elemente und wirft Sie mit allerlei wilden Zutaten in einen Topf. Durch den chaotische Handlungsverlauf, der immer wieder unterbrochen wird um irgendwelche dümmlichen Mätzchen zu machen, greift überhaupt kein Rädchen ins andere.

      Dwayne Johnson ist Initiator dieses Projektes, auch gleichzeitig Produzent und natürlich Hauptdarsteller und scherrt sich nicht darum hier was kreativ Unterhaltendes abzuliefern. Zwei Stunden lang ballert er uns mit Best-Of Sequenzen zu, die man bereits aus seinen vergangenen Filmen kennt. Im Grunde ist das „Red Notice“ als Möchtegern Weihnachtsfilm verkleidet, nur eine Spur hektischer und belangloser. Das beste Beispiel, als Ryan Reynolds Ersatz, nervt uns jetzt Chris Evans mit seinem Sprüche Feuerwerk, nur das beiden überhaupt kein Timing zueinander haben.

      Zumindest gibt J.K. Simmons einen klasse Weihnachtsmann ab, auch wenn er kaum gefordert wird. Ich hoffe für Ihn der Check war richtig großzügig :)

      Ich könnte noch die ganze Nacht über Film ab kotzen, aber er wird sein Publikum wie immer finden. Wobei man sagen muss, dass dieser Streifen weder für Erwachsene noch für Kinder funktioniert und sich wie ein gehöriger Tritt in die Weichteile der besinnlichen Zeit anfühlt!

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      • AddoMoody 09.11.2024, 11:57 Geändert 09.11.2024, 11:57

        Ava „Ex-Machina“ (2015 „Alicia Vikander“)

        Samantha „Her“ (2014 „Scarlett Johansson“)

        T-800 „The Terminator“ (1992 „Arnold Schwarzenegger“)

        STEM „Upgrade“ (2018 „Simon Maiden“)

        Isaac „The Orville“ (2017 „Mark Jackson“)

        Tron „Tron“ (1982 „Bruce Boxleitner“)

        Bender Bieger Rodriguez „Futurama“ (1999 „John DiMaggio“)

        Bishop „Aliens“ (1986 „Lance Henriksen“)

        Lisa „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ (1985 „Kelly LeBrock“)

        Roy Batty „Blade Runner“ (1982 „Rutger Hauer“)

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        • 7

          Addo's Filmkritik #667

          Die zweite Staffel der Anthologie Serie- „Monster“, die nach dem gigantischen Erfolg von „Dahmer“ mit einer Menge an Vorschusslorbeeren an den Start ging. Dass die Wahl ausgerechnet dann auf die wohlhabenden Menendez-Brüder fiel, die 1989 Ihre beiden Eltern brutal ermordet hatten, wirkte anfänglich nicht sonderlich anziehend und ganz sicher strahlen Sie null Sympathie aus. Nach den ersten zwei Folgen, wurde doch klar warum die Wahl auf die eitlen-Boys fiel.

          Zwischen dem Mord, der Ermittlungsarbeit, der Therapy Sitzungen, dem Gefängnisaufenthalt und dem darauffolgenden mehrjährigen Prozess, bitte der Handlungsort Beverly Hills den ungeschönten Blick auf die Reichen und Schönen. Das hier natürlich sehr viel Retro-Charme mitschwingt, hat schon fast „Wolf of Wall Street“-Charme. Zwischen der Glamour-Welt schafft die Serie es erstaunlich gut, die True-Crime-Ereignisse wiederzugeben. Dabei kann die Serie mit einigen starken Erzählstrangen bestechen, die eine Komplexität offenbart, die man nicht kommen sieht.

          Den Peak erreicht die Serie mit der 5. Folge, unter dem Titel „Missbrauch“ stellt Sie hier die Highlight-Episode dar, wo der eine der Bruder eine halbe Stunde lang über den sexuellen Missbrauches seine Vaters berichtet. Dabei wird offensichtlich nur eine Kameraeinstellungen genutzt, so dass die Episode auf ein Minimum reduziert wird und dadurch die Intensität enorm steigert.

          Erst spät, wenn der Fall ins Rollen gekommen ist und die beiden Brüder all die Facetten ihrer Geschichten dargelegt haben, kommen die Eltern an die Reihe. Via Rückblenden von Therapiesitzungen, Familienerinnerungen und persönlichen Erfahrungen mit Ihren Söhne, legen Sie Ihre Sicht der Dinge zur Schau. Das erweitert dann die erzählerischen Facetten auf ein Maximum und offenbart die Dysfunktionalität einer wohlhabende Familie auf das genauste.

          Das während der Serie die Polizei, Psychiater, Anwälte, Freunde oder das Gericht, die verschiedenen Interpretationen in Frage stellen und sich dadurch die Perspektiven ständig ändern, lässt den Zuschauer bei der Wahrheitssuche permanent zweifeln. Hier gibt es jedoch Probleme, den irgendwann schlecht sich das Gefühl der Überdrüssigkeit ein. Das wird mit zeitgenössischen 90er-Zwischensequenzen versucht immer wieder aufzupeppen, die verliert jedoch irgendwann Ihre Wirkung. Was richtig gestört hat, dass der wieder einmal groß aufspielende Javier Bardem recht wenig Spielzeit zur Verfügung hat.

          Thematisch bleiben die Menendez Brüder Geschmackssache, das ändert aber nichts daran, dass die zweite Staffel „Monsters“ handwerklich überwiegend überzeugen kann. Wenn das der Standard ist, dann bitte mehr davon, aber er dürfte schon bei seiner überzogenen Lauflänge kompakter werden & mehr Zugang zu den Figuren bieten!

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          • 8

            Addo's Filmkritik #666

            In der edlen gefilmten 1997er Romanverfilmung „Im Auftrag des Teufels“ (OT: „The Devil’s Advocate“), folgen wir Keanu Reeves der als angehenden Staranwalt Kevin Lomax, von einer bedeutenden New Yorker Anwaltskanzlei lukrativ abgeworben wird. Mit der Zeit offenbart sich, dass sein Boss John Milton (Al Pacino) der leibhaftige Mephisto selbst ist…Zwischen den Verlockung gefangen, muss sich der Anwalt zwischen diesen und seiner in den Wahnsinn getriebenen Frau entscheiden…

            Denke ich an den Film, kommt mir sofort PRIME - AL PACINO in den Sinn, den immer, wenn er das Bild betritt, spielt er alles in Grund und Boden. Seine vornehmen Verkörperung des Beelzebub’s „John Milton“ ist intensiv, verspielt und schauerlich. Wenn er anfängt sich in Rage zu reden und sein Gesicht zu einer fürchterlichen Fratze verkommt, dann denkt man sich kurz, das er wirklich der Leibhaftig selbst ist.

            Zwischen Pacino’s Master Class und Charlize Theron entfesselndem Durchbruch-Part, hat es Hauptakteur Keanu Reeves schwer zu bestehen. Er spielt zwar seinen Part mehr als zufriedenstellend und gehört zweifellos zu seinen stärksten Auftritten seiner Filmographie. Allerdings bleibt er doch im Schatten seiner beiden Co-Stars hängen.

            Das fällt nicht sonderlich ins Gewicht, viel schwerer wiegt der Umgang mit dem Gerichtsszenario und wie dieser konstruiert ist. Zwischen den überragenden Darstellern wirken die Gerichts-Sequenzen wie ein Downgrade. Auch verblassen die meisten Neben-Charaktere als Story-Aufhänger. Was sich zum Glück auf die Inszenierung als Ganzes nicht auswirkt. Den zumindest atmosphärisch kann man bei der Inszenierung nichts vorwerfen, da insbesondere das biblische Finale noch einiges rausreißt.

            Mainstream-Darsteller-Kino der Extraklasse!!!

            Während das Drehbuch mit einige Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat und das bediente Justiz-Konstrukt etwas zu wünschen übriglässt, sind es die Darsteller, allen voran der teuflisch überragende Pacino, die sich im Gedächtnis festbrennen!

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            • 7 .5

              Addo's Filmkritik #665

              …Bei einer Expedition im venezolanischen Dschungel wird einen hochgiftige neue Spinnenart entdeckt, die auch gleich unentdeckt ein Opfer fordert. Bei der Überstellung des Sargs, schmuggelt sich eine der Spinnen als blinder Passagier hinein. Angekommen im beschaulichen kalifornischen Städtchen „Canaima“, paart Sie sich sich mit einer Einheimischen Spinnenart…fast zeitgleich kommt der Großstadt Doktor Ross Jennings mit seiner Familie in das Städtchen und bezieht das neue Haus in der Idylle. Recht bald müssen sich der Arachnophobiker und die Bewohner der Stadt, gegen eine hochaggressiven Spinnen Spezies ankämpfen, die schon bald das erste Todesopfer fordert….

              …Arachnophobie (von altgriechisch ἀράχνη aráchnē, deutsch ‚Spinne', und φόβος phóbos, deutsch ‚Furcht'), auch Spinnenphobie, bezeichnet eine der häufigsten Angststörungen beim Menschen, bei der eine übersteigerte Angst vor Spinnen oder allgemein Spinnentieren besteht….
              Aus der UR-Angst des Menschen vor den haarigen Krabbeltieren, entstand Anfang 1990 mit „Arachnophobia“, ein durch und durch effektive Horror-Komödie, die zweifellos zu den stärksten Vertretern im Tier-Horror-Segment gehört…Vielleicht sogar der beste Spinnen- „Horror“-Streifen in der Geschichte des Kino’s…

              Das hat einige treffende Gründe, warum das der Fall ist. Als erstes begleitet hier Steven Spielberg die Produzenten Rolle, was von vornerein auf ein gewissen Qualitativen-Standard hinweist. Dabei beweist das Drehbuch, das Sie die Prämisse glaubwürdig darstellen kann und Regieneuling Frank Marshall („Congo“, „Überleben“) bekommt die vorgegebenen Element zu einem leichtfüßigen und einfallsreichen Gesamtwerk zusammen.

              Die Darstellerriege um Jeff Daniels (“The Newsroom“), John Goodman („The Big Lebowski“) und Julian Sands („Warlock“) ist durchgehend sympathisch gestaltet und halten den Film lebendig. Dabei verfällt der Film nie in Richtung Cartoon oder Slapstick Bereichen, sondern die Schauspieler halten die Balance zwischen Humor, Ernsthaftigkeit und dem Timing. Besonders einfallsreich war der Umgang mit den Spinnen-Sequenzen, die per Animatronik Einsatz oder mit echten trainierten Spinnen zu Stande gekommen sind.

              „Arachnophobia“ ist ein Pracht Exemplar von Horror-Komödie, weil er seine Prämisse stimmig wiedergibt, klasse gespielt ist, mit Humor und Spannung überzeugt und mit herrlich praktischen Spinnen-Effekten uns leichtfüßig das Gruseln lehrt!

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              • 6
                AddoMoody 05.11.2024, 15:25 Geändert 05.11.2024, 15:30
                über Sting

                Addo's Filmkritik #664

                Wenn trashige B-Movie-Horror-Werke den Weg in die Lichtspielhäuser dieser Welt finden, dann schwingt meistens Sehr viel cineastische Neugier mit. So auch bei „Sting“, einer augenzwinkernden Old-School-Horror-Komödie aus Down Under, freigegeben ab maßlos übertriebenen 16 Jahren!
                Die Ausgangslage ist nahezu identisch zum letztjährigen „Evil Dead Rise“, nur mit dem Unterschied, dass diesmal einen gefräßige Monster-Spinne aus WELTALL die Einwohner eines mehrstöckigen Wohnhauses terrorisiert.

                Was soll ich sagen?!...die erste Hälfte gestaltet sich überraschend als spaßige B-Movie Veranstaltung. Die Regie setzt permanent inszenatorische Highlights, die mit einer gut balancierten Effektarbeit aus praktischen & künstlichen Animationen abgemischt ist. Dazu die lebhafte Kamera, die teilweise virtuos Spähern erreicht, wenn Sie durch die Räume schwebt oder von unten die Spinnenperspektive einnimmt. Dadurch dass es keine Hollywood-Produktion ist, fehlt das hochwertige Bildformat, das dem Film aber total in die Karten spielt.

                Unterlegt, wird das mit bitterbösen Humor, der durch die schrägen Nebendarsteller gut zum Tragen kommt und meistens in einem kreativen Kill seine Pointe findet. Was anfänglich ebenso gut rüberkommt, ist die Hauptdarsteller-Patch-Work Familie. Nur entwickelt der Film sich dahin, dass der Fokus auf die versteifte Tochter/Stiefvater Thematik gelegt wird und die trashige Spinnenaction in die zweite Reihe rückt. Durch diese Klischee Entscheidung, vergammelt der Film in der zweiten Hälfte vor sich hin bis zum offensichtlichen Finale.

                Wohlwollende sechs Punkte erhält der spacige Krabbelfilm trotzdem, aufgrund der einfallsreichen ersten Hälfte, die aber von der uninspirierten Tochter-Stiefvater Storyline in der zweiten Hälfte aufgefressen wird. Das hätte es nicht gebraucht, mit voller Fahrt auf den Trash-Anteil wäre mehr Monster-Spinnen-Spaß drin gewesen!

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                • 6 .5

                  Addo's Filmkritik #663

                  …Nach einem heftigen Überfall, wacht ein Streifen Cop im Krankenhaus auf und muss zum Entsetzen feststellen, dass sein Aussehen chirurgisch verändern worden ist. Er wurde nämlich von der geheimen Regierungsorganisation C.U.R.E rekrutiert. Unter seinem neuen Namen „Remo Williams“ soll dieser die Ungerechtigkeit in der Welt bekämpfen. Bevor es so weit ist, muss sich Remo unter dem eigenwilligen Mentor Chiun begeben, der Ihm die Kunst des Tötens ohne Waffen lehrt….

                  „Remo“ ist wohl eines der ambitionierten Projekte des 80er-Jahre Hollywood-Kinos. Dieser Film sollte der Startschuss zur eine waschechten Trilogie werden, mit dem Ziel einen amerikanischen Geheimagenten zu etablieren, der in Konkurrenz zum JAMES BOND-Franchise stehen sollte.

                  Für dieses Unterfangen engagierte man mit Guy Hamilton („Goldfinger“ & Diamantenfieber“), den Bond-Regisseur schlechthin, der hier verschiedenen populäre 80er-Elemente zu einem wilden einfallsreichen Genre-Mix formte. Das ungewöhnliche Alleinstellungsmerkmal zu Ronald Reagan Zeiten, der Film verzichtet auf den Einsatz von Waffen und konterkariert die Action-Stars um Stallone/Schwarzenegger zu damaligen Zeitpunkt. Mein Bruder fasste mal REMO folgendermaßen zusammen - „Naiver Geheimagenten-Film trifft auf Erwachsene Karate Kid-Version“ - das trifft ungefähr hier den Nenner.

                  Wobei vor allem die Stuntarbeit („Freiheitsstaue-Szene“) und die Dialoge zwischen den Hauptfiguren herausragen. Dabei ist Fred Ward („Im Land der Raketenwürmer“) in der Hauptrolle des „Remo Williams“ sicherlich nicht der Schönling, kein Super-Athlet oder hat was Weltmännisches. Er ist vielmehr die filmische Adaption von Bruce “Jersey Boy“ Springsteen. Von der ganzen Aufmachung her, ist er ein charmanter „Working Class Hero“, mit frechen Mundwerk und knorrigem Gemüt. Im gegenüber steht sein herablassender Mentor & Kampfmeister Chiun, gespielt von Oscar-Preisträger Joel Grey, der als Amerikaner hinter Tonnen von Make-Up, den Asiaten (!) mimt. Das und die politisch unkorrekten Dialogen, haben aus heutiger Sicht was provokativ Unverwechselbares.

                  Der Film hat jedoch ein ganz entscheidendes Problem…Ihm geht der FLOW komplett ab…Kein Tempo, die Schnitte sind altertümliche Abblenden und die aufeinander folgenden Szenarien sind teils zum Haare raufen zusammengestellt. Die anderen Schwächen, wie die Story, die vor Logiklöchern nur so trifft oder die fehlende Ernsthaftigkeit können getrost abgeschüttelt werden.

                  „REMO“ hätte das Zeug zum James Bond-Kontrahenten gehabt, da er ambitioniert allerlei spaßige Genres miteinander zusammenwürfelt, es aber nicht in ein unterhaltsames Gesamtbild packen kann. Dennoch hinterlässt er kultige Duftmarken, durch seine sympathische Schauspieler, das ideenreiche Spiel mit den Genres & der hervorragenden Stuntarbeit!

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                  • 6
                    AddoMoody 04.11.2024, 11:49 Geändert 04.11.2024, 14:47

                    Addo's Filmkritik #662

                    Der gigantische Erfolg (weltweites Einspielergebnis 700,00 Mio $$$) des ersten Kapitels, hat die kühnsten Erwartungen der Macher spielend übertroffen. Nicht nur der finanzielle Aspekt war herausragend, auch durch das allgemeine positive Kritiker Echo, sahen sich die Macher in Ihrer Vision bestätigt. Auf diesen immense Erfolg folget eine riesige Drucksituation, die durch die genährte Erwartungshaltung schier in unbekannter Höhen geschossen ist. Dabei hatte Bereits der Fernsehfilm hier seine Probleme und wer die Romanvorlage kennt, der weiß, wie anspruchsvoll sich das das Erwachsenen-Kapitel gestaltet lässt….

                    Der Übergang von den Geschehnissen aus der Jugendzeit in das hier und jetzt, dreißig Jahre später, gestaltet sich auch hier nicht astrein. Es müssen neue/alten Figuren eingeführt werden, während in Flashback die Kinderdarsteller noch einiges an Leinwandzeit abgreifen. Selbstverständlich bekommt Pennywise ebenfalls mehr Screentime, was den Film auf fast 3 Stunden (!) Laufzeit aufbläht. Das die jeweiligen Figuren dann noch mit Ihren Erinnerungen & den Ängsten konfrontiert werden, sorgt dafür das der Streifen irgendwann erzählerisch überladen wirkt. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass der Horror-Faktor hier vernachlässigt wirkt und wir mehr Komödie-Spitze bekommen als Gänsehaut-Momente zu erfahren.

                    In Sachen Produktionsdesign oder besser gesagt vom Optischen Eindruck her, lässt der Film nichts zum Mäkeln zu, da man Ihm die 80 Mio. € in jeder Szenen anmerkt. In Sachen Einzelsequenzen liefert er einige Klasse Momente ab, dabei sitzen die meistens Jumpscare, das Sounddesign ist wieder herausragend gestreut und die Effekte sind auf aller höchstem Stand. Auch die Rückkehr der Kinderdarsteller in Flashback ist durchaus gelungen, die uns aber zu größten Problematik des Filmes bringen – Die Besetzung….

                    Die Besetzung der sechs Haupt-Figuren im Erwachsenalter, könnten qualitativ nicht unterschiedlicher sein. Mit Abstand den besten Eindruck hinterlässt hier Bill Hader, als Comedian „Piep-Piep“ Ritchie, dicht gefolgt vom emotionalen Muttersöhnchen Eddie Kaspbrak (Klasse – „James Ransone“). Die Figuren von Mike oder Ben sind durchschnittlich gespielt, nahezu synchron zum damaligen Fernsehfilm verkörpert. Während Pennywise-Darsteller Bill Skarsgård engagiert seiner Rolle neue Facetten abgewinnen kann. Nur bleibt er beim Grusel-Faktor noch handzahmer als im ersten Kapitel.

                    Ausgerechnet die größten Namen des Filmes – James McAvoy und Jessica Chastain – enttäuschen auf Schauspielerischen Level total. Als Anführer hängt McAvoy in seiner Posttrauma „Split“ Phase fest und wirkt wie ein gehemmter Fremdkörper. Genauso Jessica Chastain die im Vergleich zu Ihrem jüngeren „Ich“ (Sophia Lillis) reichlich blass wirkt, keine entscheidenden Ausrufezeichen setzt und als plumpe Scream-Candy-Eye verkommt.

                    Optisch hochwertige zweiter Teil von Stephen King’s „Es“, der ES leider nicht schafft, vollends zu überzeugen. Er ist einer dieser Filme, der keine kapitalen Fehler begeht, aber viele kleine die sich über die absurd lange Filmdauer zu einem großen Problem-Klumpen entwickeln & dabei seine Ernsthaftigkeit einbüßt. Die Besetzung vermag das nicht mehr entscheiden zu kaschieren, womit er im Vergleich zum ersten Teil deutlich abfällt!

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                    • 8
                      über Es

                      Addo's Filmkritik #661

                      Ganze 30 Jahre hat es gedauert, bis Stephen King’s Bestseller „IT“ es auf die große Kinoleinwand schaffte. Der Roman war schon ein gigantischer Erfolg, der TV-Spielfilm von 1990 schwang sich in kurzer Zeit zum Kultfilm auf und seitdem ist die Geschichte um den „Club der Verlierer“ und dem mordenden Clown „Pennywise“ fester popkultureller Bestandteil. Mit Regisseur Andres Muschietti wurde ein junger ambitionierter Filmemacher verpflichtet, der die Geschichte klar in zwei Filmen erzählt und sich mit über zwei Stunden Laufzeit, ordentlich Zeit für das erste Kapitel aufwendet.

                      Die bekannte Geschichte wird mit modernen Methoden neu interpretiert und mit paar gezielten Veränderungen auf zeitgemäß getrimmt. Die wohl entscheidendste Änderung im Vergleich zum Roman und Erstverfilmung ist die Verlegung der Zeitlinie und dem damit veränderten Zeitgeist. Aus den erzkonservativen 50ern-Jahren, werden die fetzigen New-Kids-on-the Block-80er Jahre. Während die Erwachsenen Sicht von den Achtzigern in die heutige Zeit verfrachtet wird und im zweiten Teil näher behandelt wird. Das zieht einige entscheidende Vorteile mit sich.

                      Für die modernen Zuschauer ist es damit noch leichter mit der Geschichte zu connecten und man bedient zu diesem Zeitpunkt wunderbar den 80s-Revival-Trend, der durch „Stranger Things“ entfacht wurde. Der Fokus liegt komplett auf der Jugendzeit und das erste Aufeinandertreffen mit dem Clown. Viel wichtiger noch, die Besetzung des „Clubs der Verlierer“ im Kindesalter ist erstklassig. Selten wurden Kinder/Teenagerrollen so stimmig besetzt wie hier. In Ihren besten Momenten entfachen die Darsteller + die 80er Retrowelt nostalgische Erinnerungen an „Die Goonies“ oder „Lost Boys“. Die Dynamik stimmt, der Humor ist treffend gestreut und es wird viel Zeit in die Charakterentwicklung investiert. So dass wir als Zuschauer mit den Figuren bestens mit Fiebern können.

                      In Sachen Erzählweise hält sich der Film eng an die literarischer Vorgabe, ohne dabei neue kreative Duftmarken zu setzen. In Sachen Coming-Of-Age Aspekt wird ganze Arbeit geleistet, allein das Teenager Lebensgefühl, wenn die Sommerferien beginnen, ist schön eingefangen. Obwohl der Film deutlich brutale Sequenzen beinhaltet, hat er nicht den Horror-Impact, den man sich aus dem Buch erhofft. Er besticht mehr durch seine Atmosphäre, die durch das Sounddesign und dem lebhaften Look entsteht. Die aller schwierigste Aufgabe, war wohl die Besetzung von „ES/Pennywise“, die mit Bill Skarsgård eine überraschende, aber unterm Strich gute Wahl getroffen wurde. Er ahmt den kultigen Auftritt von Tim Curry nicht nach, sondern setzt Ihn komplett anders an, was bei der Neugestaltung des Erscheinungsbildes ebenso überwiegend glückt. Aber trotz kreativer Kills, bedrohlichen Sequenzen, lehrt uns Skarsgård nicht mal ansatzweise das Fürchten, wie damals Tim Curry’s legendärer Auftritt.

                      Der Kino-Adaption von Stephen King’s meisterhaften Roman „IT“, geht der Horror etwas ab, aber erzählerisch sowie visuelle ist es perfekt produzierter Mainstream-Horror -Abenteuer mit ernstem Grundton. Vor allem die blendenden Chemie der Jungdarsteller, katapultierter den Film an den Kinokassen zum erfolgreichsten Horror-Streifen aller Zeiten!

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                      • 7 .5
                        AddoMoody 31.10.2024, 11:18 Geändert 01.11.2024, 22:06

                        Addo's Filmkritik #660

                        Die filmische Erst-Adaption von Stephen Kings Welterfolg „ES“ aus dem Jahre 1990, der lediglich vier Jahre zuvor veröffentlichet wurde & bis heute eines seiner Vorzeigewerke schlechthin ist. Zum damaligen Zeitpunkt entschloss man sich die Geschichte per Fernsehfilm zu inszenieren, da die Romanvorlage für die Kinoleinwand viel zu komplex erschien. Im Grunde ist dies ein Spielfilm von drei Stunden Lauflänge, der aber bei der Veröffentlichung auf eine Mini-Serie von drei Episoden gesplittet wurde. Nach einigen Jahre wurde er dann als Zweiteiler (Kids/Erwachsenen - Zeit Linie) weiter vertrieben, bis er endlich in den letzten Jahren als kompletter Film angesehen wurde.

                        Da es sich um einen niedrig budgetierten Fernsehfilm aus den anfänglichen Neunzigern handelt, sollte fairerweise dieser Umstand beachtet werden. Nichtsdestotrotz ist er genau wegen dem TV-Format über die Jahre über schlecht gealtert. Das Ende mit der Spinne, muss hier explizit hervorgehoben werden, da hier die technische Möglichkeiten und die gesamte Inszenierung zu wünschen übriglässt. Auch das Schauspiel, vor allem bei den Erwachsenendarsteller genügt nicht höchstens Ansprüchen. Der vorhanden Härtegrad, wird kaum visuell umgesetzt, sondern mehr mit Andeutungen wirksam gearbeitet, natürlich ein erzählerischer Kniff, der dem überschaubaren Budget geschuldet ist.

                        Dennoch gehört die Erstverfilmung zu „IT“ zu den deutlich besseren Stephen King Verfilmungen und hat sich über den Zeitraum einen gewissen Kultstatus erarbeitet. Ihm gelingt es das monströse Roman-Werk auf drei Stunden Spielzeit zu komprimieren. Die wichtigsten Aspekte werden dennoch bedient, während bei der Charakterausarbeitung & Vorgeschichte gespart wird. Bis auf den Showdown macht er aber eine sehr guten erzählerischen Eindruck. Er erzählt in einer naiven Form, mit simplen erzählerischen Mitteln, die Geschichte um den „Club der Verlierer“ und Ihrem Kampf gegen das Böse, das Ihre fiktive Heimatstadt Derry alle 30 Jahre heimsucht.

                        Was uns zum absolut Aushängeschild des Filmes führt…TIM CURRY als PENNYWISE, das absolut Böse in CLOWNS Gestalt…Der Antagonist des Filmes dominiert und diktiert die Richtung des Filmes. Im Einklang mit dem Score von Richard Bellis, ist es Tim Curry’s Performance die für Gänsehaut und Schrecken garantiert. Kleines Trostpflaster, so eine Leistung gehört eigentlich auf die große Leinwand, zumindest wird sein Auftritt heute ausreichend gewürdigt.

                        Charmant gruselige Stephen King Adaption – die trotzt sichtbarer Altersschwäche, hauptsächlich geschuldet am Neunziger-TV-Format, die monströse Romanvorlage filmisch hervorragend angeht. Die konservative Inszenierung wird durch die alptraumhafte Performance von Tim Curry einnehmend. Allein er als „Pennywise“ hat Generationen auf ewig traumatisiert!

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                          AddoMoody 28.10.2024, 16:31 Geändert 28.10.2024, 16:33

                          Addo's Filmkritik #659

                          „Joyride – Spritztour“ ist ein Horror-Thriller aus dem Jahre 2001, der bis heute ein gerne gesehener Genre-Beitrag ist und kleine Adrenalin-Schübe verspricht. In den Hauptrollen als Brüderpaar sind Steve Zahn & Paul Walker zu sehen, die während eines Road-Trips via Funk Ihren Spaß mit einem LKW-Fahrer erlauben, der jedoch auf radikale Weise darauf reagiert….

                          Ein gutes Beispiel, wie man ohne Kreativität oder Eigenständigen Idee, einen anständigen Genre Film hinbekommt. Denn die Macher orientierten sich ganz offen an zwei kultigen Vorbildern. Ersterer ist Steven Spielbergs Debütfilm „Duell“ aus dem Jahre 1971. Dies betrifft vor allem den Truck fahrenden Antagonisten mit dem wohlklingenden Namen „Rostiger Nagel“. Im Vergleich zum Spielberg Erstling, erhält er hier eine bedrohlich rostige Stimme, die ausgerechnet von Ted Levine im Original gesprochen wird. Bekanntheit erlangte dieser als „Buffalo Bill“-Serienkiller im Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“.

                          Der zweite große Einfluss, ist der 80s-Klassiker- „Hitcher – Der Highway-Killer“, welcher für den Look und den Handlungsverlauf Pate stand. Ebenso wurden die Handlungsorte wie die schmuddelige Motels, bedrohlichen Landschaftsweiten, staubige Landstraßen oder eigenartige Landeier beachtlich abgekupfert. Ebenso hat „Rostiger Nagel“ eine anhängliche Entschlossenheit an sich, die damals schon Rudger Hauer als ikonischer „John Ryder“ seine Bedrohlichkeit verlieh.

                          Diese großen beiden Vorbilder werden noch mit einer zeitgemäßen Teen-Horror-Elemente zugeführt, die vor allem auf die Hauptfiguren gerichtet sind. Steve Zahn & Paul Walker als entzweite Brüder, bekommen wenig Möglichkeiten Ihre Charakter auszubauen, schaffen es aber durch viel unreifes Getue beim Publikum Sympathiepunkte zu sammeln. Das braucht es auch um eine Emotionale Fallhöhe zu erreichen, da der später aufkeimende Liebestwist um Leelee Sobieski äußerst dünnes Slasher-Klischee ist. Gerade hier und in Sachen Bösartigkeit lässt der Film viel liegen.

                          Aber ist passables Thriller-Vergnügen - kein Horror! Der zwischen Road-Terror und Standard Teen-Horror angesiedelt ist, bedient sich „Joy-Ride“ anständig bei anderen Filme ab, vergisst aber eigene Akzente beizusteuern, wodurch er sich mit dem Genre-Durchschnitt zufriedengibt!

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                          • 5 .5

                            Addo's Filmkritik #658

                            …JOSH BROLIN & PETER DINKLAGE als ungleiche Zwillinge, die ein altes lukratives Familiengeheimnis wieder zusammenführt und in ein wildes Abenteuer katapultiert…Die Idee stammt von Etan Cohen (keiner von den Coen-Brüdern!), der bereits mit „Tropic Thunder“ & „Men in Black 3“ eigenwillige Komödien kreiert hat. Mit „Palm Springs“-Macher Max Barbakow wurde der Regiestuhl ebenfalls spannend besetzt.

                            Das Hauptdarsteller-Gespann beweist eine gelungene Chemie im Zusammenspiel und steigert die Erwartungen auf eine Klasse Komödie. Dabei spielt Brolin den Zarten und Dinklage gibt hier den Harten. An beiden Darstellern liegt es nicht, es ist vielmehr der restliche Film, der sich seiner Möglichkeiten nie bewusst wird.

                            Glenn Close als Mutter der ungewöhnlichen Zwillings-Brüder, ist ein Schatten Ihrer selbst und vermag es nicht Ihrer Rolle Humor abzugewinnen. Besser macht es da Brendan Fraser, der als cholerisches Vatersöhnchen & trotteliger Cop, den Zwillingen mächtig zusetzt. In einer leider viel zu kurz geraten Nebenrolle, dürfen wir noch Marisa Tomei („Mein Vetter Vinnie“) als schräge Esoterik-Braut bewundern, deren affiger Mitbewohner den größten Lacher des Filmes besorgt. Besondere erwähnt werden muss hier M. Emmet Walsh („Critters“, „Blade Runner“), der kurz nach Drehschluss mit 88 Jahren verstarb & dies seine letzte Rolle darstellte.

                            Abgesehen von den Darstellern, fühlt sich der Film belanglos an. Bei einer Lauflänge von nicht einmal 90 Minuten, ist es nie ein gutes Zeichen, wenn phasenweise Langeweile aufkommt. Dem Film geht das Gewisse etwas ab. Die Inszenierung fehlt es an Überzeugung und Kreativität. Er hat 2-3 Momente (Stichwort: „Affe“), die mit derben Humor versehen sind, die jedoch erstaunlich leblos wirken und dadurch nicht richtig klicken. Die Schauspieler halten den Film mehr schlecht wie Recht am Laufen, aber hätten anhand Ihres spielfreudigen Engagements, einen deutlichen runderen Film verdient gehabt.

                            So ist „Brothers“ aufgrund seines Superstars Zwillings-Duo zwar eine Sichtung wert, aber der Umsetzung mangelt es am lebendigen Timing & Energie, was den Humor NIE wirklich entfesseln kann!

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                            • 6 .5

                              Addo's Filmkritik #657

                              Bis heute der letzte Film mit der Kombo Tim Burton/Johnny Depp, die sich hier an einem Remake der gleichnamigen Serien aus den 60/70er Jahren herangewagt haben. Eine Serie, die schon immer neugierig gemacht hat, aber hierzulande kein Publikum gefunden hatte. Das Original ist dabei gespickt mit übernatürlichen Elementen, die wie gemacht sind für einen Tim Burton Film.

                              Und die Verfilmung „Dark Shadows“ ist mit und Leib und Seele ein Kind Burton’s. Die Geschichte dreht sich um den verfluchten Vampir Barnabas Collins, der aus seiner 200-jährigen Verbannung geweckt wird und zum Entsetzen feststellen muss, das Sein Anwesen und der Familienbetrieb der Collins, ein Schatten seiner selbst sind. Ausgerechnet die Hexe, die Ihn einst verflucht hat, steckt hinter dem gesamten Dilemma & dem Aufstieg der Familien Collins…

                              Johnny Depp als eitler Vampir mit Unternehmergeist, ist die ideale Besetzung und bis heute eine seiner letzten exzentrischen Schauspiel-Highlights. Seine Performance wird noch von der Antagonistin Eva Green aufgewertet, die als verruchte Hexe „Angelique Bouchard“ mindestens gleichwertig aufspielt. Hier hört es nicht auf, denn mit Schauspielgrößen wie Michelle Pfeiffer, Christopher Lee oder Helena Bonham Carter hat der Film ebenso schrullige Nebenfiguren im Peto.

                              Der Look des Filmes ist herrlich verspielt und zutiefst morbide. Dabei vermischt er den Hippie-Stil der anfänglichen Siebziger, mit düsteren Gotischen Elementen und einer psychedelischen angehauchten Farbpalette. Das Setting erinnert dabei an die alten Monster-Serien der 60er, angefangen über das gruselige Familienanwesen „Collinwood“ bis hin zum 60s-Fischerdorf „Collinsport“, spürt man das Menge Mühe in die Welt hineingesteckt worden ist. Jedoch gibt es hier ein Wermutstopfen, für meinen Geschmack wurde mit den digitalen Effekte übertrieben. Der vermehrte Einsatz von handwerklichen Effekten, hätten den Film deutlich besser getan.

                              Das Dark Shadows nicht an die glorreichen Filmen von Burton rankommt, liegt an dem hakeligen Mittelteil. Hier verstrickt er sich am heiteren Geschäftsgebaren und nicht Zündenden Familien Charaktermomenten. Zwischen Johnny und der Antagonisten Eva Green zählt das nicht, den die beiden liefern sich einen herrlichen sexuell angehauchten Schlagabtausch.

                              Schöne Einführung und ein bombastischer letzter Akt samt Alice Cooper Musikeinlage – Dazwischen hat der Film seine Problemchen & Tiefen – Aber kurzweilig und in Dosen erweckt die Kombo Burton/Depp die alten gemeinsamen glorreichen Zeiten!

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                              • Die besten männlichen Bösewichte diesmal ohne die üblichen Verdächtigen wie die Hannibal Lector, Anton Chigurgh, John Doe, Jack Torrance, den Jokers oder Pennywise’s der Welt….

                                1. Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis - „There will be Blood“)
                                2. James Moriarty (Andrew Scott - "Sherlock“)
                                3. Pablo Escobar (Wagner Moura – „Narcos“)
                                4. El Indio (Gian Maria Volonté – „Für ein paar Dollar mehr“)
                                5. John Ryder (Rutger Hauer – „Hitcher - Der Highway-Killer“)
                                6. Lee Woo-jin (Yoo Ji-tae - “Oldboy”)
                                7. Francis Begbie (Robert Carlyle - „Trainspotting“)
                                8. Biff Tannen (Thomas F. Wilson - „Zurück in die Zukunft 1-3“)
                                9. Gordon Gekko (Michael Douglas – „Wall Street“)
                                10. Freddy Krueger (Robert Englund – „Nightmare on Elm Street 1-7“)

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                                  Addo's Filmkritik #656

                                  Das italienisch-amerikanisches Ehepaar Elena & Pietro befinden sich in Ihrer Scheidungsphase und dem Sorgerechtsstreit um die beiden Kinder. Bis die beiden Kleinen in Obhut des Vaters spurlos verschwinden. Um diese wiederzubekommen, geht der Vater volles Risko und bietet einem Drogendealer um Hilfe, sehr zum Missfallen seiner Frau…

                                  Italienische Netflix-Produktion, die mit Italiens Superstar Riccardo Scamarcio („John Wick 2“) und der Britin Annabelle Wallis („Peaky Blinders“) in den Hauptrollen aufwarten kann. Ebenso sind die Bilder hochwertig gestaltet und Bella Italia als Handlungsort ist immer eine sichere Nummer. Der Film beginnt auch vielversprechend, er zeichnet eine toxische Ehe die an Ihrem Ende angekommen zu sein scheint, aber durch das Verschwinden der Kinder vor die ultimativen Zerreißprobe gestellt wird.

                                  Das hat Potenzial & bis dato macht er vieles richtig, jedoch offenbart er vorm Mittelteil die Hintergründe des Verschwindens und schwappt dann relativ schnell ab. Zwischen drögen Family-Drama, reißerischen Actioneinlagen und dem doofen Plot-Verlauf, sehen wir als Zuschauer schon längst die Lösung am Horizont. Das wir noch bis zur unspektakulären Offenbarung, noch mehrere haarsträubenden Wendungen ertragen müssen, drückt das Thriller Vergnügen deutlich nach unten.

                                  Unspektakuläre Entführungs-Geschichte als Familien-Drama-Thriller konzipiert, die trotzt des sauberen Aufbaus viel zu schablonenhaft zum Ende hin verläuft. Spannungsarmut und die offensichtliche Lösung vor Augen, trüben die solide Inszenierung!

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                                  • 7 .5
                                    AddoMoody 20.10.2024, 21:02 Geändert 30.10.2024, 10:10

                                    Addo's Filmkritik #655

                                    Nachdem er mit Serien wie „Scrubs“, „Ted Lasso“ oder dem jüngst erfolgreichen „Shrinking“ seinen Status als einer der einflussreichsten Serien-Produzenten zementierte, widmete sich Bill Lawrence in seinem neusten Werk, einem völlig neuem Genre. Er formte den Krimi-Roman „Bad Monkey“ von Carl Hiaasen aus dem Jahr 2006 zur 10-Teiligen Crimi-Komödie-Serie für AppleTv+ um.

                                    Darin spielt Vince Vaughn den suspendierte Ex-Miami-Detektive Andrey Yancy, dem beim Angeln ein abgetrennter Arm in die Hände fehlt ohne die entsprechende Leiche. Yancy sieht seine Chance, den Fall aufzuklären und seinen geliebten Job wiederzubekommen. Allerdings erschweren alte Neider, unhygienische Russen, listige Affen, Voodoo-Queens, schnöselige Immobilien-Makler & die attraktive Gerichtsmediziner Rosa seine Ermittlungen erheblich …

                                    Die Serie ist wunderbar kurzweilige, was in erster Linie an der Location der Florida Keys liegt und diese komplett mit der Handlung im Einklang steht. So versprüht die Serie einen wohligen sonnigen Vibe, indem dann ein Krimi-Plot untergebracht ist, der von seiner skurrilen Figuren getragen wird. In vorderster Front haben wir Vince Vaughn, der seinen Detektive lässig anlegt und die Definition einer nie stillstehenden Labertasche ist. Dabei offenbart Er einen unerschütterlichen Optimismus in jeder Lebenslage und als Detektive hinterlässt er auch keinen schlechten Eindruck.

                                    Auch die restlichen Darsteller (u.a. Michelle Monaghan, John Ortiz, Jodie Turner-Smith) brillieren in Ihrer exzentrischen Rollen, wobei nicht alle Figuren mit Sympathie punkten können. Dabei erhalten alle Ihre eigenen Erzählpassagen die zum großen Ganzen führen. Dabei werden permanent aus dem Off die Geschehnisse und Gedanken der Protagonisten offenbart. Das ist ein Stilmittel, das nicht zwingend jedem gefällt, aber hier passt es blendend zum Format. Der Fall an sich entfaltet sich langsam, ist kompliziert zu folgen und eng mit den Handlungen der Protagonisten verbunden.

                                    Bis Folge Fünf, sah ich mich schon Als Fanboy der Serie, aber Stück für Stück verliert die Serie Rhythmus, da die verschiedenen Handlungsstränge hakelig miteinander verbunden werden. Das ist zwar immer noch gehobene Crime-Unterhaltung, aber es zieht sich zu sehr in die Länge und die Auflösung kann nicht vollends Überzeugen. Vor allem der Romantik-Part mit Yancy & Rosa (Klasse – „Natalie Martinez“) hätte ich mir zwingend ein anderes Ende gewünscht.

                                    Nicht alles, was man sieht, ist Gold was glänzt, dennoch ist „Bad Monkey“ durch seine skurrile Eigenständigkeit, den schräg dubiosen Figuren und der verwinkelten Story ein farbenfroher Crime-Spaß!

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                                      AddoMoody 20.10.2024, 11:18 Geändert 27.10.2024, 10:50

                                      Addo's Filmkritik #654

                                      Via Amazon Prime kommt mit „No Way Up“ der nächste Eintrag im allzeit beliebten Horror Sub-Genres des Hai-Films“. Diesmal befinden sich eine Handvoll Leute in einem Flugzeug, das durch einen Vogelschwarm zum Absturz im offenen Meer gezwungen wird. Das Wrack bleibt unter Wasser an einem Abhang stecken, während die überlebende unter der Luftblase ausharren, während gefräßige Haie sich Ihren Weg ins Flugzeug bahnen…

                                      Um gleich auf den Punkt zu kommen, der Film ist Aufgrund des Trailer Materials eine Mogelpackung. Den deine zwei einzigen Hauptverkaufsargumente für den Film, nämlich die Hai-Action und die Irischer-Darsteller Legende Colm Meaney („In einem fernen Land“, „Layer Cake“) sind bei einer Laufzeit von 90 Minuten, lediglich eine Viertelstunde zu sehen. Vor allem die Hai-Attacken beschränken sich überwiegenden auf langweilige Jumpscare‘s.

                                      Dabei hat die Ausgangslage zweifellos Ihren Charme, da das Szenario ein klaustrophobisches Survival Stück vermuten lässt. Allerdings nutzt der Film seine simplen Möglichkeit überhaupt nicht effektiv aus. Die Figuren zicken sich überwiegend an oder lassen sich mit Ihren Vorurteilen gegenüber den anderen aus. Wenn du auf engsten Raum Figuren hast, die mit Haarsträubende Dialogen, fehlender Cleverness und schlecht geschriebener emotionale Tiefgang zu kämpfen haben, da nutzt der Film sich schon nach kurzer Zeit ab. Zurück bleibt wieder einmal Hai-Content zum Vergessen, wo schon der 2-minütiger Trailer schon alles Wichtige zusammenfasst!

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                                        AddoMoody 19.10.2024, 20:50 Geändert 20.10.2024, 11:27

                                        Addo's Filmkritik #653

                                        Tatsächlich gab es Ende der Neunziger den Versuch, die Geschichte „Der Krähe“ über die heimischen Bildschirme flimmern zu lassen. Die Serie brachte es jedoch nur auf gerade einmal eine Staffel, die mit einem großen Cliffhanger abrupt abgesetzt wurde. Dabei ist die Serie eine Adaption des Kultfilmes und lässt den Original-Comic außen vor.

                                        Rückblickend ist das eine verwaschene TV-Mystery-Action Serie die typisch für die damalige Zeit waren & bei uns Spätabends bei RTL II in der Glotze lief. Sie erinnert von Ihrer Optik und dem Produktionsdesign an damalige Serien wie „Martial Laws“, „Buffy“, oder die „Highlander“-Serie. Alles ist heller, leichter, anspruchsloser, naiver - eben auf ein breites Publikum abgestimmte Fernsehunterhaltung der End-Neunziger – EASY GOING also….

                                        Anfänglich behandelt die Serie die gleichen Vorkommnisse wie im Film, steht danach auf eigenen Beinen, daher der Titelzusatz „Stairway to Heaven“. Die Richtung ist zweifelslos interessant, ohne diese jedoch mit gehaltvollen Elementen füllen zu können. Bei satten 22 (!) Episoden geht der Seire spürbar die Luft aus bzw. die Ideen sind irgendwann nicht mehr vorhanden.

                                        Aber nachdem ich den 2024 „The Crow“ gesehen habe, muss ich festellen, das Marc Dacascos („Packt der Wölfe“) hier in der Serie eine gute Wahl darstellte und einen soliden Job abgeliefert hat. Durch seinen Kampfsport-Hintergrund, besticht er vor allem körperlich und kann der Serie immer wieder unterhaltsame Akzente verleihen. Nach Brandon Lee, der einzige dem ich die Figur des „Eric Draven“ abgekauft habe. Und allein durch Dacascos abwechslungsreiches Spiel, der einzige Grund der Serien eine Chance zu geben!

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                                          Addo's Filmkritik #652

                                          Lange hat es gedauert bis der Krähe eine filmische Neuauflage gegönnt wird…Nachdem man den Kultfilm von 1994 bereits eine unwürdige Fortsetzung spendiert hat, die weitere kreativlose Teile (Direkt-to-Video-Format) mit sich mitzogen und sogar eine TV-Serie sich ausprobieren durfte, fing der kreative Schaffensprozess für eine Neuauflage um das Jahr 2007 etwa an. Dutzende von Studios, Drehbuchautoren (u.a Nick Cave), Regisseuren (Norrington, Fresnadillo) und möglichen Hauptdarstellern (u.a Wahlberg, Momoa, Bradley Cooper) wurden Verschließen, besetzt, wieder umbesetzt oder das jeweilige Projekt komplett fallen gelassen.

                                          Letztendlich viel die Wahl der Krähe auf den „Pennywise“-Darsteller Bill Skarsgaard. Bei der Regie viel die Wahl auf Rupert Sanders, ein Mann, der sich mit Hochglanz-Marketing-Werbefilmen einen Namen gemacht hat und bereits bei Prestigeträchtigen Projekte wie „Ghost in the Shell“ oder “Snow White & The Huntsman“ Regie führen durfte. Filme, die ästhetisch definitiv Ihren eigenen Stil haben, aber erzählerisch sowie inhaltlich vollkommen misslungen waren. Als es dann die ersten Bewegbilder zu bestaunen gab, lagen die Vermutung nahe das dies zu einer üblen Nummer mutiert.

                                          Nun ist er da und der Film konzentriert seine Zeit erstaunlicher weiße lange auf das Pärchen-Ding zwischen Eric Draven & Shelly Webster. Über eine dreiviertel Stunde lang, bestaunen wir eine kalte Seelenverwandtschaft, die nie klickt da die beiden Darsteller überhaupt keine Chemie offenbaren. Bill Skarsgård, kann man seine körperliche Präsenz nicht abstreiten, aber auf emotionale Ebene spürt man nur seelenlose Leere, was der Figur deutlich schlecht zu Gesicht steht. Somit ist eine Bindung zu den Figur schon vorm Mittelteil passe.

                                          Dazwischen und danach wird rekordverdächtig Exposition betrieben, über eine Handlung, die überhaupt keine Erklärung benötigt hätte. Ohne Druck, werden wir noch mit der verwirrend dargestellten Krähen-Mythologie und einen seelenlos mystisch angehauchten Bösewicht gestraft. Das Rupert Sanders als Werbefilmer beindruckende Einzelbilder erschafft, ist schön, aber daraus erschafft eine aalglatte düstere Welt (+ unpassende Songauswahl) ohne jegliche Atmosphäre. Die letzten zwanzig Minuten drückt der Film dann noch seinen Racheplot John Wick-Like-Ultra-Brutal durch, was sich gehetzt und wie Standardkost anfühlt.

                                          Das Gute, es ist kein erkennbares Remake oder eine blanke Kopie von Alex Proyas-Meisterwerk aus den Neunzigern, sondern nimmt sich der Original Graphic Novelle an und setzt seinen ganz eigenen Fokus. Das es zu Überlappungen mit dem Originalfilm kommt, ist dabei folgerichtig. Zumindest beim Ansatz ist er eigenständig, aber nur gegenüber dem Originalfilm, den seine Eigenständigkeit gegenüber dem Brandon Lee‘s Streifen hat er sich bei anderen Filmen schamlos & miserabel zusammengeklaut.

                                          Die Vorahnung hat recht behalten…Der „The Crow“-Reboot ist wirklich das missratene Werk, was die Trailer bereits angekündigt hatten. Die Vorlage wird mit wirren zeitgemäßen Dinge geflutet, per ausufernde Exposition Tod erklärt, um mit expliziter Gewalt verkrampft was bewirken zu wollen. Das im Kontext einer glatten krüppelhaften Werbefilm-Ästhetik!

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                                            AddoMoody 18.10.2024, 11:31 Geändert 27.10.2024, 10:52

                                            Addo's Filmkritik #651

                                            Eine der übelsten Fortsetzungen der Leinwandgeschichte….

                                            Gerade einmal zwei Jahren liegen zwischen der Veröffentlichung des Kultfilms von 1994 und dieser grotesken Gestalt. Dahinter versteckte sich ein Studio, das den Hype um den ersten Teil & die immer noch Frische Wahrnehmung um das Ableben Brandon Lee’s für Ihre finanzielle Zwecke ausquetschen wollte.

                                            Der einzige Verbindungspunkt zum Erstling, ist die Darstellerin der kleinen „Sarah“, die wieder miterleben muss, wie jemand Unschuldiges ermordet von der Krähe zurückgeholt wird. Diesmal wird ein unbescholtener Familienvater & sein Sohn ermordet, die zufällig Zeugen eines Drogen-Deals wurden. Dieser neue Ansatz verpufft sofort, da der Film haargenau das gleiche Szenario abspielt wie der Erstling. Nur mit dem entscheidenden Unterschied – das beim Skript, der Inszenierung und vom Visuellen Stil völlig verwurschtelt daherkommt.

                                            Verantwortlich für das Skript war damals ausgerechnet David S. Goyer, der später die Drehbücher für „Blade, „The Dark Knight“ oder auch „Man of Steel“ verantwortete, aber hier wohl das Downlight seiner Karriere vorlegte. Die Charakterzeichnung hat überhaupt keinen klaren Plan und schwankt zwischen Tieftraurigen Pessimismus und Amok-Modus. Regisseur Neuling Tim Pope, der bis heute als Musikclip-Macher (u.a. David Bowie, The Cure, Neil Young) bekannt ist, toppte das miese Drehbuch mit einer schrecklichen Inszenierung. Der Film wirkt in seinem grellen-Brauntönen und den Stockdunkeln Hintergründen, wie ein unausgegorener Nine Inch Nails-Clip aus tiefen Industrial-Musik Kreisen, ohne jeglichen eigenen Ideen.

                                            Versetzt mit planloser Schnittarbeit, unübersichtliche Kampfsequenzen, völlig verballerten Gewaltexzessen und pseudo poetischen Dialogen inklusive, hinterlässt auch die seelenlose Darstelle Riege, trotz ausschweifendem Spiel, einen drögen Eindruck. Dann kann auch Iggy Pop als überzeichneter Psychopath nichts rausreisen. Die ärmste Sau bei dem Projekt war jedoch Hauptdarsteller Vincent Perez. Ein Darsteller der davor und danach nie relevant war. Die Rolle des „Eric Dravens“ ist sichtlich zu Anspruchsvoll für seine Fähigkeiten und er wurde letztlich nur aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Brandon Lee gecastet. Autschhhhhhhh….

                                            Eine pietätlose Fortsetzung zum davon Rennen…

                                            Einziger Lichtblick, ist der Soundtrack, der Songs von Band‘s wie „Rage Againts the Machine“, „Bush“, „Hole“, „PJ Harvey“ oder „Linda Perry“ beinhaltet & klasse zusammengestellt ist. Nur hier kommt die Fortsetzung auf die Höhe des Originals heran!

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                                            • 10

                                              Addo's Filmkritik #650

                                              ….der junge Musiker Eric Draven wir am Tag des Teufels bestialisch getötet und seine Geliebte Frau Shelly Webster vergewaltigt und ermordet. Ein Jahr vergeht und Eric‘s Seele findet keine Ruhe…eine mystische Krähe verleiht Ihm für eine Nacht übermenschliche Kräfte und sich an seinen Peinigern und den Hintermänner zu rächen….

                                              „The Crow“ ist ein außergewöhnlicher Film und zusammen mit „Pulp Fiction“ wohl der Kultstreifen der Neunziger, der bis heute seine Spuren in der Popkulturellen & Gothic/Alternative-Welt hinterlässt. Dabei umgibt dem Film zeit seines Erscheinens eine bedrückende Aura, aufgrund des tragischen Ablebens von Hauptdarsteller Brandon Lee während der Dreharbeiten. Dass der Film dann noch auf der Graphic Novel „Die Krähe“ von James O’Barr basiert, der diese als Trauerarbeit um seinen verunglückte Freundin verfasste, verfestig nochmals den düsteren Kern. Die Eigentlichen Dreharbeiten, waren On Top nochmal ein ganz eigener Alptraum. Ständige Querelen unter den Beteiligten, Set-Unfälle mit Verletzungsfolgen, täglicher Drogenkonsum, Studioforderung, erschwerten im höchsten Maße die Produktion.

                                              Trotz all dieser Tragik waren es vor allem Brandon Lee’s Frau und die Familienangehörige, die das Studio und Regisseur Alex Proyas („I, Robot“) darum baten, den Film zu vervollständigen. So wurden die fehlenden Szenen um die Figur „Eric Draven“, für die damalige Zeit sehr aufwändig mit Computereffekten und Stuntdoubeln fertig gestellt. Unter all diesen tragischen Begleiterscheinung & dem überschaubaren Budget grenzt es an ein Wunder, das der Film das Licht der Welt erblickt hat, was den Machern um Alex Proyas den größten möglichen Respekt entgegengebracht werden muss.

                                              Wenn man aus heutiger Sicht und oberflächlich auf den Film zurücksieht, kann man leicht den simplen Rache-Plot, das veraltete CGI oder die abgehobenen Figuren bemängeln. Aber „The Crow“ ist vielmehr als ein düsterer Fantasy-Rache-Actioner, er ist einer dieser seltenen Filme, die in Ihrer Einfachheit so viel mehr ausdrückt & das ohne großes Umschweifen auf den Punkt bringt.

                                              Angefangen bei Brandon Lee, der in der Rolle seine Lebens, mit seinem Leben bezahlen musste! Gerade hier zeigte er, dass er das Charisma von seinem Vater Bruce Lee geerbt hatte. Dabei war er damals nicht mal die erste Wahl. Eigentlich war River Phoenix vorgesehenen, der jedoch ebenfalls tragisch ums Leben kam. Nachdem noch Johnny Depp und Christian Slater abgesagt hatte, übernahm Lee mit totaler Hingabe die Verkörperung von „Eric Draven“. Seine Performance besticht durch seine facettenreiches Spiel mit der Mimik, die über Hass, Wut, Verzweiflung, Hoffnung und Liebe all die elementaren Gefühlslagen, die diese Figur hergibt zum Leben erweckt. Als „Berserker“ offenbart er dann einen fratzenhaften Racheengel, der Erbarmungslos und mitunter mit Sarkasmus sich auf dem Rachepfad befindet, dabei aber nie stumpfsinnig vorgeht.

                                              Eine weitere Facette „Eric Dravens“ ist das intensive Zusammenspiel mit den Nebenfigur. Obwohl diese Figuren relativ oberflächlich geschrieben sind, geben die jeweiligen Darsteller Ihnen das nötige Format. Auf Seite der Guten haben wir die poetisch angehauchte Teenagerin Sarah (starker Kinderdarstellerin „Rochelle Davis“) und Ghostbuster „Ernie Hudson“, der als zynischer Streifenpolizist einen besondere Buddy-Freundschaft mit Eric Draven eingeht und für den punktuellen trockenen Humor sorgt. Auf seinen der Bösewichte, erleben wir durch und durch das Böse. Angeführt von Darsteller Micheal Wincott (), der als Drahtzieher „Top-Dollar“ einen feinen Gothic-Oberschurken gibt. Seine überdrehte Truppe von psychopathischen Handlangern (mit den klangvollen Namen „Tin-Tin“, “Fun Boy“, „T-Bird“, „Grange“, „Skank“) erfüllen alle auf Ihre ganz eigene abgefuckte Art optimal die Feinbildrolle.

                                              Aber der entscheidende Punkt, warum die simple Rachegeschichte kickt, ist die Tatsache das wir als Zuschauer mit der tragisch mystischen Geschichte von Eric mitfühlen und uns zwangsweise mit Ihm verbunden fühlen. Dass die Umsetzung der Grahpic Novelle so dermaßen gelungen ist, liegt an der perfekten Kombination aus Atmosphäre + Setting + Musik + Zeitgeist. Der Film lebt von seiner melancholischen Musik, die sich zwischen dem genialen Score vom Greame Revell („Spawn“, „Jim Carrol“) und der fabelhaften Soundtrack Zusammenstellung aufteilt. Gerade die Songauswahl bedient sich beim Zeitgeist und bediente sich bei Grunge, Alternative & Industrial Bands (u.a. The Cure, Nine Inch Nailes, Stone Temple Pilots, Violent Femmes) dieser Zeit. Im Einklang mit den düsteren Setting der Stadt, der zum Teil passenden handwerklichen Effekte, der überwiegend bei Nacht/Regen spielenden Geschichte, entstand eine poetisch melancholische Atmosphäre die in Ihrer Dunkelheit, immer auch was Hoffnungsvolles offenbaren kann.

                                              Fazit:

                                              „The Crow“ besitzt absolut zurecht Kultstatus, der seine simple Vorlage mit einer poetisch melancholischen Note abgerundet wiedergibt und daraus ein düsteres Gothic/Alternative Fantasy-Actioner-Revenge-Meisterwerk entwirft, das seines gleichen Sucht. Bis heute hält er seinen Unterhaltungswert aufrecht, ist immer noch ein Fan-& Kritikerliebling, Visuell immer noch relevant in der Popkultur verankert und am wichtigsten - Er ist das filmische Denkmal für den viel zu früh verstorbenen Brandon Lee!

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                                              • 7

                                                Addo's Filmkritik #649

                                                "Regel Nummer eins: Wo ein Nest ist, ist auch ein Meister!"

                                                Im Jahr 1998 legte John Carpenter seinen letzten nennenswerten Film vor und zeigt nochmals, wie man zwei sich fremde Genres organisch miteinander verbindet. Hier trifft der klassische Vampirhorrorfilm, auf staubigen Neo-Western….

                                                Im Auftrag der katholischen Kirche, folgen wir Vampirjägern, die vom hartgesottenen „Jack Crow“ angeführt werden. Die Truppe bekommt es mit dem Vampirobermeister „Valek“ zu tun, der auf der Suche nach einem alten Relikt ist, welche den Vampiren es ermöglicht im Sonnenlicht zu wandeln.

                                                Carpenter kennt kein Pardon - Er geht bereits in den ersten 20 Minuten aufs Ganze und metzelt gleich eine Schar an Vampiren und ebenso vielen Jägern dahin. Der Film hat teilweise einen derben Härtegrad, der heute noch blendend aussieht, weil der Gute wieder mit effektiven praktischen Effekten hantiert hat. Das er aber auch wieder seine Schwächen zelebriert, damit muss man klarkommen. Vor allem der Mittelteil wirkt versumpft, was auf das Tempo sich spürbar niederschlägt. Ebenso sind die Frauenrollen hier nur Mittel zum Zweck und es wirkt teilweise wie altes Denken.

                                                Dennoch handwerklich ist das mehr als solide, allein schon das staubige-Western-Setting in Verbindung mit der klassischen Vampir-Myologie hat ungemein großen Reiz. Das aus Vampirsicht, dann die katholische Kirche noch Ihr Fett abbekommt, hat irgendwie Charme. Das Carpenter aus all dies eine intensive Atmosphäre aufzieht, das kann kaum einer wie er. Aber der absolute Knüller ist hier James Woods (u.a. „Casino“, „Videodrome“) als zähnefletschender Vampirjäger „Jack Crow“, der mit Lederjacke, lässiger Sonnenbrille, ausgebeulter Jeanshose und Cowboystiefeln, wie ein besessener Jagd auf die Blutsauger macht. Ich würde sogar so weit gehen und die Figur des Jack Crow als einen der interessanteste Vampirjäger der Filmgeschichte zu bezeichnen!

                                                "Wohin Du auch fährst, ich finde Dich, ich werde Dich töten und das Mädchen auch!"

                                                Das letzte filmische HURRA von Carpenter, der zwar wieder bekannte Schwächen (Frauenbild, Tempo, Dialoge) offenbart, aber mit seiner genreübergreifenden Atmosphäre, den praktischen Effekten, dem staubigen Western-Setting & einem starken James Woods, dies in derben Unterhaltungswert zu verwandeln weiß!

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                                                • 5 .5

                                                  Addo's Filmkritik #648

                                                  Nachdem Vorkommnissen im dritte Teil, wo die neue Generation an Geisterjägern sympathisch eingeführt wurden und die alte Crew eigentlich ein würdiges Ende erhalten hatte, geht es nun zurück in den Big Apple. Im neuesten Abenteuer müssen alte und die neue Generation zusammen gegen Ihre bis dato größte Bedrohung ankämpfen – Die altertümliche Gottheit Garraka – Die New York in die nächste Eiszeit verdammen will…

                                                  Schon nach der ersten Viertelstunde wird klar, dass die Produzenten es jedem recht machen wollen. Dadurch ist der Film vollgestopft ohne Ende…Wir reden hier von einem Ensemble das 15-20 Figuren umfasst, wo jeder seine Momente oder gar komplette Handlungsstränge bekommt, die neben der Haupt-Story verlaufen. Vieles ist davon schlampig geschrieben oder haben keinen Zusammenhang im späteren Verlauf. Des Weiteren wird versucht eine eigenständige moderne Geister-Geschichte zu erzählen, die neue Generation weiterzuentwickeln, die alte Garde (+ weitere Rückkehrer) zu würdigen und nochmals frische Schlüsselfiguren einzubauen.

                                                  Das hier nicht alles zusammenpasst und keinen eigenen Flow entwickelt ist schon fast logisch. Dennoch gibt es auch Phasen, wo der Film Unterhaltung kann, vor allem wenn die Generation aufeinanderprallen. Vor allem die großen Namen wie Bill Murray, Paul Rudd oder Dan Aykroyd können in Ihrer kurzen Spielzeit einige humorvolle Akzente setzen.

                                                  Es ist aber ersichtlich, dass weniger Figuren und mehr Fokus auf eine originelle Story sinnvoller gewesen wären. Immerhin ist der Ghostbusters-Charme vorhanden, der durch die klasse gesetzten Retro-Fan-Service Momente konstant vorhanden ist. Und da es sich um einen Blockbuster handelt, sind die CGI-Effekte nicht verkehrt. Was am schwerwiegendsten am Film nagt, ist der komplett präsenzlose Bösewicht, der mich optisch stark an „Justice League“-Steppenwolf erinnerte, nur eben in besser animiert. Das Schlimmste am fünften Teil, ist das New York als Ghostbuster-Hometown überhaupt nicht ins Gewicht fällt & der obligatorischen Showdown ein enttäuschendes Downlight in der legendären Feuerwache verkommt

                                                  Über-ambitioniertes Generations-übergreifendes Abenteuer, das seine Momente hat, aber auch vollgestopft ist bis zum Erbrechen, mit Elementen, die es nicht zwingend gebraucht hätte. Dennoch halbwegs anschaubare Fortsetzung, allein aufgrund der liebevollen Charaktere-Dynamik, insbesondere durch die Coolness der alten Geisterjäger!

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                                                  • AddoMoody 08.10.2024, 10:19 Geändert 08.10.2024, 12:16

                                                    Massig Filme im Repertoire die tragisch unterschätzt sind. Ich habe versucht eine ausgewogene Liste zu erstellen. Dürfte so für jeden was dabei sein ;)

                                                    1. Inherent Vice (2014)
                                                    Paul Thomas Anderson lässt Joaquin Pheonix als kiffenden Privatdetektiv durch einen Fall stolpern. Der Film besticht durch seinen ganz eigenen psychodelischen-smove-berauschenden-Flair, angereichert mit Krimi-Elementen, satirischen Untertönen, ausufernden Dialogen, exzentrischem Humor & das alles untermalt als Film-Noir im Kalifornien der 70iger!

                                                    2. Quo Vadis, Aida? (2020)
                                                    Tragisch Satirische Aufarbeitung vom Massaker im bosnische Srebrenica. Aufwühlend, Intensiv gespielt und mit bitterbösen Humor versehen.

                                                    3.Kiss Kiss Bang Bang (2006)
                                                    Regiedebüt von Shane Black ist eine kultig groteske Detektivgeschichte, mit reichlich Situationskomik und herrlichen Buddy-Momenten. Robert Downey Jr. Wiederauferstehung als Schauspieler!

                                                    4. Killing them Softly (2012 /USA).
                                                    „America is not a Country, is a Business“ – Gangster Film mit bissiger Kapitalismus-Kritik und Brad Pitt als geschmeidigen Killer!

                                                    5. Big Trouble in Little China (1986)
                                                    Wahnsinnig abgedrehter Eastern-Western-Genre-Cocktail mit Mystischer Note, einem Obercoolen Kurt Russel und John Carpenter in seiner Prime!

                                                    6. A Bigger Splash (2015)
                                                    Prickelnder Erotik-Thriller, mit tragischem Verlauf, politischer Note und viel skurrilen Humor. Und einem denkwürdigen Auftritt von Ralph Fiennes!

                                                    7. Dolemite Is My Name (2019)
                                                    Eine Afroamerikanische Legende zollt einer anderen Respekt. Eddie Murphy porträtiert mit seiner besten Performance Ever den Hip-Hop Pioneer und Stand-Up Comedy Genie „Rudy Ray Moore“!

                                                    8. 25 Stunden (2002)
                                                    Edward Norton muss vor seinem Knastgang einige Dinge regeln, im Bleiben 25 Stunden. Intensiver-Lebens-Thrill unter der Regie von Spike Lee!

                                                    9. Seraphim Falls (2006)
                                                    Episches Western-Duell zwischen Liam Neeson und Pierce Brosnan, vor atemberaubender Naturkulisse!

                                                    10. Thirteen Days (2000)
                                                    Die Kuba Krise hautnah! - Ähnlich wie „JFK-Tatort Dallas“, nur mit mehr Faktentreue und Spannung!

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