Allquantor - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+23 Kommentare
-
Squid GameSquid Game ist eine Thriller aus dem Jahr 2021 von Dong-hyuk Hwang mit Jung-Jae Lee und Wi Ha-Joon.+22 Kommentare
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+21 Kommentare
-
The WaterfrontThe Waterfront ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Kevin Williamson mit Holt McCallany und Maria Bello.+10 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens112 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps98 Vormerkungen
-
Die nackte Kanone89 Vormerkungen
Alle Kommentare von Allquantor
Genre: Science-Fiction / Techno-Thriller
Wer sich für Themen wie "Determinismus vs freier Wille", Quantenphysik, "Was ist Zeit?" und "Parallelwelten" interessiert, ist hier genau richtig. Devs wirkt dabei zu keiner Sekunde trocken, da diese Themen in einen spannenden Techno-Thriller mit teils faszinierender Optik und tollem Score eingebunden sind. Allein schon der individuelle Einstieg in jede Folge ist wunderbar und erinnert oftmals an David Lynchs Werk "Twin Peaks: The Return".
Wieso gibt es hier eigentlich immer noch keine Möglichkeit, mir Filme absteigend nach Communityranking (mit einer bestimmten Mindestzahl an Bewertungen) anzeigen zu lassen?!
Genre: Science-Fiction
"Ad Astra" zeigt uns die Reise ins Herz der Finsternis als Vater-Sohn-Drama und als Reise des von Brad Pitt gespielten Astronauten Roy McBride zu sich selbst. Pitt kann hier endlich mal wieder unter Beweis stellen, was für ein guter Schauspieler er doch sein kann - und das gerade wegen seines zurückhaltenden Spiels. Er zeigt eine der besten Leistungen seiner Karriere. Dafür fokussiert sich der Film auch völlig auf ihn. Die anderen Darsteller sind absolute Randfiguren.
Gerade in der ersten halben Stunde bietet uns "Ad Astra" fantastische Bilder, die man so noch nicht gesehen hat. Besonders eine Szene auf dem Mond sticht dabei heraus. Das Erzähltempo ist durchgehend ruhig und wird nur kurzzeitig durch einige wenige "Action"-Szenen erhöht.
Im Kern ist der Film eindeutig ein Drama, das uns zeigt, dass wir zwar unvorstellbar weit reisen, aber immer noch nicht das Unmittelbare erkennen können - oder wie Marietta Steinhart bei Zeit.de bemerkt:"Egal, ob auf festem Boden oder auf einem fernen Planeten, wir sind immer noch einsam und verängstigt, greifen nacheinander und versuchen, jemanden oder etwas zu finden, an dem wir uns festhalten können. Wir müssen nicht ins Weltall reisen, um nach Außerirdischen zu suchen. Ad Astra zeigt uns den Außerirdischen, der man sich selbst ist."
"Beast" vermischt gekonnt diverse Genres und Themen wie "Coming-of-Age", "Whodunit", "Liebesfilm", "Außenseiter- und Familiendrama" sowie "Thriller" miteinander. Das sorgt schon einmal dafür, dass man nicht genau weiß, wohin die Reise dramaturgisch gehen soll - was in diesem Fall ausgesprochen positiv zu bewerten ist.
So kann man sich fragen, wer hier denn überhaupt das titelgebende Biest ist: Sie? Ihr Freund? Ihre Mutter? Ein Fremder? Ein Bekannter? Wir alle, also die "Bestie Mensch?"
Insgesamt blicken wir hier hinter die schönen Fassaden der Kanalinsel Jersey und gelangen in eine unheimliche, mysteriöse und dreckige Welt.
Der Film kam hierzulande leider nicht ins Kino, sondern landete am 25.10.2019 direkt auf DVD. Er ist deshalb einer meiner Geheimtipps für dieses Jahr!
Genre: Drama / Mumblecore
"Marriage Story" ist insgesamt zu gewöhnlich, um mich wirklich emotional berühren zu können. Einige werden diesen Realismus feiern ("Juhu, das ist ja genauso wie bei uns. Mitten aus dem Leben!"). Meiner Meinung nach sollte ein Drama jedoch weitaus mehr sein, Gefühle müssen aus jeder Pore quillen.
Die ersten 70 Minuten stellen im Grunde nur Exposition dar. Hier hätte man schon deutlich kürzen müssen (auf 45 oder gar 30 Minuten). Danach wird es für einige Zeit emotionaler und insgesamt lebendiger, nur um dann wieder dahinzuplätschern.
Die schauspielerischen Leistungen sind jedoch hervorragend - angefangen vom Hauptdarstellerduo Scarlett Johansson und Adam Driver bis zu Laura Dern und Ray Liotta als abgebrühte Scheidungsanwälte. Für mich ist der Film daher das, was gemeinhin als "Schauspielerfilm" bezeichnet wird. Fast alle anderen Werke von Noah Baumbach haben mir besser gefallen.
Genre: Mafiafilm
"The Irishman" muss sich zwangsläufig dem Vergleich mit Scorseses Klassikern "GoodFellas" und "Casino" stellen, deren Klasse er leider nicht erreicht. Dafür fehlt es vor allem an Dynamik, Spannung und Humor.
Zugutezuhalten ist dem Film, dass er trotz seiner langen Laufzeit nie langweilig wird. Andererseits ist er auch weit von der Epik eines Meisterwerks wie "Es war einmal in Amerika" entfernt.
Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank gut, doch nur Al Pacino als Jimmy Hoffa ragt wirklich heraus.
Das Ende wirkt wie ein Abgesang auf den Mafiafilm, so als sei alles auserzählt - und das durchaus auf eine versöhnliche Art.
Genre: Thriller / Terror-Drama
"Hotel Mumbai" ist ein spannender Thriller, der sich nicht lange mit Vorgeplänkel aufhält, sondern einen fast direkt in die Geschichte wirft und ordentlich aufs Gaspedal drückt. Dieses Tempo hält er leider nicht bis zum Ende durch - eine etwas straffere Inszenierung hätte hier für noch mehr Intensität gesorgt. Auch über die Hintergrundgeschichten der meisten Opfer sowie der Täter erfährt man fast nichts. Dies geht jedoch nicht zu Lasten der Empathie, denn dafür ist das kaltblütige und menschenverachtende Vorgehen der Täter erschreckend genug, zumal einem bewusst ist, dass der Film auf wahren Ereignissen aus dem Jahre 2008 beruht.
Es ist fast schon eine Schande, dass es in einem derart schwachen Kinojahr wie diesem nicht für einen Kinostart für "Hotel Mumbai" gerreicht hat. Deshalb ist der Film für mich der absolute Geheimtipp 2019 - anschauen!
Genre: Superheldenfilm
"X-Men: Dark Phoenix" bietet eine dünne, uninspirierte Geschichte, verheizt seine zweifellos talentierten Darsteller völlig, bietet uncharismatische Antagonisten und schafft es zu keiner Zeit, wirklich emotional zu berühren. Dieses seelenlose CGI-Geschwurbel ist beinahe ein Totalausfall und der mit Abstand schlechteste X-Men-Film.
Genre: Thriller
Die ersten 90 Minuten sind so langweilig wie eine 24-Stunden-Observierung in Echtzeit. Danach wird "Dragged Across Concrete" interessanter, ohne jedoch echte Höhepunkte zu bieten. Der Film würde sogar für einen 90-Minüter zu wenig Inhalt bieten und kann dies auch nicht durch seine Dialoge oder die musikalische Untermalung, die sich allzu oft auf Fahrstuhlmusikniveau bewegt, kompensieren. Es gibt wahrlich sehr viele Dinge, mit denen man 159 Minuten sinnvoller und befriedigender verbringen kann als mit dem Schauen dieses Films.
Genre: Tragikomödie
Wir begleiten Stan & Olli bei ihren letzten gemeinsamen Auftritten auf ihrer Theater-Tour durch England und Irland im Jahr 1953.
Damit keine falschen Erwartungen geweckt werden, sei noch einmal ausdrücklich daraufhin gewiesen, dass es sich bei "Stan & Olli" nicht um eine Komödie handelt. Zwar gibt es immer wieder (Auftritts-)Szenen mit dem typischen Laurel- & Hardy-Humor, aber diese stehen nicht im Vordergrund. Es geht vielmehr um die Beziehung von Stan und Olli zueinander vor dem Hintergrund ihres verblassenden Ruhms. Deshalb gibt es gerade gegen Ende des Films auch ein paar traurige und herzerwärmende Szenen.
Die Maske ist dabei fantastisch (die beiden sehen fast mehr nach Laurel und Hardy aus als es die echten getan haben) und sowohl Steve Coogan als auch John C. Reilly brillieren in ihren Rollen.
Meiner Meinung nach hätte man die Geschichte noch deutlich erweitern und den beiden ein echtes Biopic spendieren sollen. So wirkt das ganze zu klein und irgendwie unangemessen. Dadurch ist ein Film herausgekommen, der zwar gut ist, der jedoch viel mehr hätte sein können.
Genre: Biopic / Drama / Satire
Das größte Problem an Vice sehe ich im Schwanken der Tonalität: Es gibt dramatische und satirische Elemente, ein paar nette inszenatorische Spielereien und dazu vieles, was aus typischen Biopics bekannt ist. Diese Mischung ergibt leider nur einen halbgaren Film, der aber von sehr guten Leistungen der Darsteller getragen wird. Die Fokussierung auf die Komik in Form einer richtig bösen Satire hätte den Film zu einem guten machen können. So aber bleibt Vice nichts Halbes und nichts Ganzes.
Nach dem guten "The Big Short" ist dies ein Rückschritt in fast allen Belangen für Adam McKay.
Genre: Roadmovie
In "303" finden zwei verletzte Seelen auf einem Roadtrip durch Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal zu sich selbst und zueinander. Während der Fahrt wird fast die ganze Zeit über Themen wie Kooperation vs Konkurrenz, Mono- vs Polygamie, Kapitalismus vs Kommunismus, Biochemie, Sex und Liebe diskutiert.
Der Film erinnert dadurch stark an Richard Linklaters "Before-Trilogie" (in deren 1. Teil übrigens 303-Regisseur Hans Weingartner mitgespielt hat). Wer mit dieser nicht viel anfangen konnte, wird wohl auch keine Freude an 303 finden, denn hier stehen nicht die Geschichte oder die Landschaftsaufnahmen (die teilweise schon recht gelungen sind) im Vordergrund, sondern die Beziehung von Jule und Jan und ihr Philosophieren über Gott und die Welt. Dank des tollen Drehbuchs und der beiden Hauptdarsteller wirken die Dialoge authentisch - man hat nie das Gefühl, nur zwei Schauspieler beim Aufsagen ihrer Texte zu beobachten. Dass Jule und Jan dabei teilweise mit Halbwissen um sich werfen, verstärkt dieses Gefühl sogar.
Die Spielzeit von 145 Minuten sorgt zwar zum einen dafür, dass der Roadtrip authentisch wirkt, ist aber gerade für einen solch dialoglastigen Film deutlich zu lang. Hier hätte die Auslassung des ein oder anderen Diskussionsthemas nichts an der Wirkung verändert.
Genre: Western
Die Geschichte passt auf ein Reiskorn und wird langatmig und ereignisarm vorgetragen. Da hilft auch der tolle Cast um Joaquin Phoenix, John C. Reilly, Jake Gyllenhaal und Riz Ahmed nicht weiter. Auch die Landschaftsaufnahmen und die Musik sind von der Qualität anderer Genrevertreter viele staubige Meilen weit entfernt.
Genre: Drama
"The Hate U Give" ist ein kraftvoller, dramatischer, aufwühlender und authentischer Film, dem es wunderbar gelingt, dem Zuschauer die verschiedenen Lebenswelten zu vermitteln, mit denen Starr Carter zurechtkommen muss. Die dargelegte Problematik wird nie einseitig, sondern recht gut ausbalanciert angegangen.
Außerdem liefert Amandla Stenberg hier eine vorzügliche Leistung ab - von ihr wird mit Sicherheit noch einiges zu sehen sein!
Leider kommt der Film (besonders in der ersten Hälfte) nicht ohne einige Längen aus - eine etwas straffere Inszenierung hätte die dramatischen Momente noch stärker wirken lassen können.
Wer danach noch einen guten Film mit ähnlicher Thematik aber völlig anderem Fokus sehen möchte, sollte einen Blick auf Kathryn Bigelows "Detroit" werfen!
Genre: Drama
Wir haben es hier mit einem recht ruhigen, subtilen Film mit guten schauspielerischen Leistungen zu tun, der zwar an der ein oder anderen Stelle aufwühlend ist und der zuweilen wütend macht, dem aber die große dramatische Wucht fehlt.
Genre: Culture-Clash-Komödie / Feelgood-Roadmovie
"Green Book" lebt fast einzig und allein von der Beziehung der ziemlich besten Freunde Don Shirley (Mahershala Ali) und Tony Lip (Viggo Mortensen) auf ihrem Roadtrip durch die Südstaaten in den 1960er Jahren. Mahershala Ali agiert auf bekannt gutem Niveau, und Viggo Mortensen hat man selten besser aufgelegt gesehen als in diesem Film.
Mit "Green Book" kann man wenig falsch machen: Der Film hat Herz und Humor und könnte der Film in diesem Jahr sein, auf den sich wohl die meisten Leute einigen könnten. Ein wenig mehr Eigenständigkeit und eine etwas weniger konventionelle Inszenierung hätten ihm allerdings gut getan, denn Ähnliches hat man schon des öfteren gesehen.
Das ist natürlich ein exorbitant krasses Problem, dass man einmal einen Film auf dem PC oder Laptop schauen muss...
Genre: Drama
Leider ist "Roma" in den ersten 90 Minuten und auch zu einem Großteil danach lediglich abgefilmter Alltag, d.h. wir bekommen im Grunde keine richtige Geschichte zu sehen. Dadurch ist der Film im Ganzen zu ereignisarm, und es mangelt bis auf 1-2 Ausnahmen an Dramatik und Szenen, die einem einen starken emotionalen Zugang bescheren, welcher bei mir für eine gute Wertung essenziell ist.
In dieser Hinsicht ähnelt Roma dem Film "Boyhood", den ich jedoch eine ganze Ecke besser fand.
Genre: Drama
Neil Armstrong steht hier im Mittelpunkt. Trotzdem kann man den Film nicht als Biopic bezeichnen, weil der gewählte Zeitraum dafür einfach zu gering ist. Ryan Gosling ist die Idealbesetzung für den wortkargen, kühlen, seine Gefühle lange verbergenden, gebrochenen Armstrong.
Der Ansatz, sich nicht auf die Heldentat der Mondlandung zu fokussieren, sondern fast schon eine Dekonstruktion des Mythos und Traumjobs Astronaut zu liefern, ist interessant, aber nicht konsequent genug durchgeführt.
Insgesamt ist "Aufbruch zum Mond" zu emotionslos, zu spannungsarm, liefert einen ausufernden Gebrauch der Wackelkamera und von extremen Nahaufnahmen und bietet zu wenig an Story für seine Laufzeit. Außerdem sind die Bilder aus dem Weltraum völlig unspektakulär. Das hat man in vielen Filmen schon weitaus besser gesehen.
Für mich ist das die Enttäuschung des Jahres.
Wenn weniger talentierte Versionen von Charlie Kaufman und Quentin Tarantino feat. Stan Lee den Auftrag bekommen hätten, einen Film zu machen, der eine Mischung aus "Pulp Fiction", "Smokin' Aces" und "Der blutige Pfad Gottes" ist, und sie dafür auch noch die passenden schlechten Schauspieler bekommen hätten, wäre "Schneeflöckchen" dabei herausgekommen.
Ich wollte den Film gern haben und die deutsche Filmlandschaft könnte definitiv mehr solcher Filme gebrauchen - aber dann bitte mit deutlich mehr Eigenständigkeit und Qualität.
So kann man sich Schneeflöckchen mal anschauen, wenn man sonst nichts zu tun hat. Man hat aber auch nichts verpasst, wenn man den Film nicht gesehen hat. Das bedeutet also: 5 Punkte für Schneeflöckchen, allein zwei davon für Gott.
Genre: Thrillerdrama
"Searching" entfaltet sich komplett am Desktop (über Facebook, Youtube, Skype, Facetime, Youcast, Nachrichten-Streams, IP-Kameras etc.). Das ist innovativ (selbst wenn es Ähnliches schon in anderen Filmen gegeben hat) und bietet eine einzigartige, aber dennoch nicht zu ungewohnte Optik.
Ansonsten haben wir es hier mit einem Thriller zu tun, der gekonnt spannende und dramatische Elemente miteinander verbindet und darüber hinaus einige treffende Aussagen zu Eltern-Kind-Beziehungen und sozialen Netzwerken enthält.
Ich hätte mir zwar ein anderes Ende gewünscht, und ich bezweifle auch, dass der Film einen hohen Wiederanschauungswert hat (normalerweise bei mir eines der wichtigsten Kriterien für eine Wertung >=7). Diese beiden Punkte verhindern zwar eine noch höhere Wertung, ändern aber nichts daran, dass "Searching" ein absolut sehenswerter Film ist.
Genre: Drama
"In den Gängen" verbindet auf wunderbare Weise Poesie und den Alltag in einem ostdeutschen Großmarkt. Schon der Beginn mit seinem durch "An der schönen blauen Donau" untermalten Blick auf die Gänge gibt uns den Ton für den gesamten Film vor.
Wir begeben uns an den Rand der Gesellschaft, zu den Wendeverlierern, den Abgehängten, die trotzdem eine Art große Familie bilden und hier ein Porträt und eine Liebeserklärung gleichermaßen erhalten. Die Einführung in und die Beschreibung des Mikrokosmos Großmarkt erfolgen sehr einfühlsam und detailliert.
Der Film ist dabei von Anfang an mit Melancholie durchzogen, und man ahnt, dass auch die zarte Romanze zwischen dem stillen Christian (Franz Rogowski) und Marion (Sandra Hüller) wohl außerhalb der Mauern des Großmarkts nicht existieren kann. Trotzdem wünscht man beiden nur das Beste und hofft, dass es am Ende für sie gut ausgehen wird.
Die Dialoge sind meistens recht kurz gehalten, vieles wird durch Gestik und Mimik ausgedrückt. Dafür braucht man gute Schauspieler, die hier mit Sandra Hüller, Franz Rogowski und vor allem Peter Kurth gefunden wurden. Was sie hier in ihren völlig zurück genommenen Rollen zeigen, ist schon herausragend.
Insgesamt stimmt in diesem ruhigen, poetischen, traurigen, aber immer wieder auch humorvollen Film sehr viel. So habe ich in letzter Zeit keinen Film gesehen, bei dem Bilder und Musik bzw. Sound so gut zusammenpassen, wie es hier zu großen Teilen der Fall ist.
Genre: Actionthriller
Der Film bietet einen Plot vom Reißbrett und braucht rund eine Stunde, um in die Gänge zu kommen. Man hat das Gefühl, so etwas schon unzählige Male gesehen zu haben. Dazu gibt es für einen Actionthriller erstaunlich wenig Action und Spannung. Außerdem stellen die Actionszenen wirklich nichts Besonderes dar.
Lediglich das Finale auf der evakuierten Halbinsel ist zumindest halbwegs gelungen und bietet ein ansprechendes Setting.
Fazit: Kann man sich anschauen, kann man aber genauso gut sein lassen.
Genre: Drama / Kriminalfilm
Ausstattung und Schauspiel befinden sich bei "BlacKkKlansman" auf einem guten Niveau, und der Film weiß ohne Längen zu unterhalten.
Leider ist er arm an Höhepunkten - wirklich emotionale Szenen sind Mangelware. Hier hätte eine Entscheidung in Richtung einer klaren Genre-Einordnung mit dem Fokus auf die dramatischen Momente geholfen. Stattdessen erhält man eine Mischung aus Drama und Kriminalfilm, die immer wieder mit Humor aufgelockert wird, ohne vorher überhaupt sehr ernst gewesen zu sein.
Wirklich emotional und schockierend wird es erst in den letzten Minuten, wenn eine Brücke zur Gegenwart geschlagen wird und wir mit den realen Szenen aus Charlottesville aus dem Jahre 2017 konfrontiert werden.
Wer einen wirklich guten Film mit ähnlicher Thematik sehen möchte, dem sei Kathryn Bigelows "Detroit" ans Herz gelegt, der BlacKkKlansman in fast allen Belangen überlegen ist.
Genre: Actionfilm / Martial-Arts-Film
"The Night Comes for Us" ist eine ultrabrutale Gewaltorgie, bei der die Gewalt nicht Mittel zum Zweck ist, sondern den Hauptbestandteil des Films darstellt. Gut choreografierte Kämpfe oder gar echte Kampfkunst sucht man hier vergeblich. Dabei wird stets bis zum bitteren Ende weitergekämpft, egal wie viele Wunden man hat, wie viele Finger fehlen oder ob die Gedärme bereits heraushängen.
Das ganze wird mit durchweg schlechten schauspielerischen Leistungen, ständig aus dem Nichts auftauchenden Personen und einer Geschichte, die auf ein Reiskorn passt, garniert.
Nur ein paar ordentliche Kampfszenen sorgen dafür, dass ich überhaupt ein paar Punkte vergeben kann.
Mein Tipp: Lieber "The Raid 2" vier Wochen in Dauerschleife anschauen, als zwei Stunden in "The Night Comes for Us" zu investieren!