angucker - Kommentare
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Alle Kommentare von angucker
"Thelma & Louise" trifft auf Ethno: Hier wird viel und gründlich geschossen, zwei sehr unterschiedlich wirkende Frauen versuchen auszubrechen und die komplizierten Familienverhältnisse werden erst spät und sehr beiläufig aufgeklärt. Eine Geschichte aus dem südafrikanischen Outback, voller gelungener Kameraeinstellungen und atmosphärisch dicht erzählt - von Unterdrückung und Aufbegehren, Einsamkeit, Fresszwang und welche Vorteile es hat, wenn eine dicke einsame Polizistin sehr gut schießen kann. Der Film ist originell erzählt, hat starke Bilder, subtile Twists und zeigt uns völlig klischeefrei eine unbekannte Welt der Frauen außerhalb der städtischen Slums in Südafrika. Allein schon die Darstellung der als Ankerpunkt der gesamten Handlung auftretenden Polizistin Beauty Cuba (Faith Baloyi) ist beeindruckend genug. Und es gelingt dem Film immer wieder auch, visuelle Akzente zu setzen: Ob das der mal pinke mal hellblaue Strampelanzug der übergewichtigen Polizistin ist, das intim gefilmte Schmusen der schönen Natalie mit ihrem riesigen Pferd oder die Schießereien - immer originell und sehr involvierende Kamera. Mitproduziert von Desiree Nosbusch und Arte und in der ZDF Mediathek zu sehen.
Obwohl die Songs unkaputtbar sind und die Stars offensichtlich Spaß hatten. Spätestens als Meryl Streep mit wildem Gekreische über drei Minuten den wunderbaren Song "The Winner Takes It All" vergewaltigt, riss mein Geduldsfaden. So darf und muss man das nicht machen.
Interessanter Regisseur im Mainstream: Unglaublich viel Gespür für Tempo und Rhythmus, sehr sicher in seiner Inszenierung und volles Vertrauen auf die Darsteller und den Stoff. Erst "Mexican" hat mir die Augen geöffnet, dass der Regisseur der genrebelebenden Flüche der Karibik ein excellenter Handwerker ist und jedenfalls für meinen Geschmack sehr ansprechende Filme abliefern kann. Da fehlt nur noch einmal der außergewöhnliche oder überdurchschnittliche Stoff, dann steigt er vielleicht noch in den Olymp auf.
Geschichtsstunde ohne Zeigefinger: Seit Ende des amerikanischen Bürgerkriegs 1865 und bis heute werden Farbige in den USA systematisch benachteiligt und vor allem auch nach Möglichkeit von Wahlen ausgeschlossen. Die dazu gewählten Methoden sind historisch gewachsen und unterschiedlich von Bundesstaat zu Bundesstaat, was das amerikanische Wahlrecht in besonderem Maße rückschrittlich, kompliziert und für eine moderne Demokratie geradezu lächerlich macht (wie wir gerade wieder erleben dürfen). Der von Brad Pitt und Ophra Winfrey mit produzierte Film zeigt dies anhand der Proteste in Selma und Montgomery anschaulich und ohne falschen Schmalz. Was auch der Verdienst von David Oyelowo ist, der mit schmalen Schultern und reduzierter Mimik die Person und das Konzept des damals frisch gebackenen Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King eindrucksvoll spielt. Tim Roth einmal mehr so kalt und böse, wie ein Gouverneur in Alabama (George Wallace - ein wirklich schlimmer Finger) nur sein kann. Eindrucksvoller Cast, entgegen meiner Erwartung extrem schmalzarm und trotz einer gewissen Betulichkeit schon als "Geschichtsstunde" unbedingt sehenswert.
Der zu früh verstorbene James Gandolfini spielt hier buchstäblich alle an die Wand und das bei Co-Stars wie Brad Pitt (das größte komödiantische Talent seit Kevin Kline und trotzdem meistens falsch besetzt) und Julia Roberts (die sowieso praktisch alles spielen kann). Witzig erzählt und gut geschnitten erzählt der von Gore Verbinski gekonnt gemachte Film einen Hybrid aus Soderbergh ("Out Of Sight"), Coen Brothers und Tarantino - eine komplett irre Nonsense-Geschichte, die vor allem auch deshalb so viel Spaß macht, weil Brad Pitt immer rote Ampeln überfährt (und die Regie dies genüsslich immer wieder zelebriert) - witziges Schauspielerkino, aber insgesamt ist die Story etwas zu hohl und der Film zu lang.
"Der Milliardär und ich" - Ein hedonistischer Groschenroman von Film, der wegen der dürftigen Chemie zwischen Moore und Harrelson trotz der routinierten Kamera und Herbie Hancock am Piano nur knapp zu überstehen war. Aber irgendwie auch passend für die späten 80er. Ausstattung und die Garderoben sind Oberklasse.
Grundkurs "Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts": Auch nicht mehr als das - hier werden von einem ziemlich wirren Drehbuch sämtliche möglichen und unmöglichen Charaktere von Bram Stroker, Stevenson, Doyle und Co., nämlich die Romanhelden des vorletzten Jahrhunderts in einer skurrilen Schlachteplatte der CGI über die halbe Welt gehetzt. Das ist so barock wie die im Computer entstandenen Verzierungen des turmhohen U-Bootes, mit dem die Truppe zuletzt in Venedig (!) einreitet, um die Welt und das Königreich zu retten. Auch wenn etwa 90 Prozent des Films im Computer und vor dem Green-Screen entstanden sind machen die temporeiche Inszenierung und die selbstironischen Dialoge immer wieder Spaß, zumal Sean Connery seinen Opa von Abenteurer mit vielen Lachfalten und Augenzwinkern so gekonnt schmunzelnd darstellt wie in seinem allerletzten Bond. Das generationenübergreifende Zielschießen mit und ohne Brille - da kommen die Gags mühelos um die Ecke. Und hier wurde ausnahmsweise die CGI mal wirklich filmdienlich eingesetzt. Passt schon und hat mit Peta Wilson in all ihrer damenhaften Art eine wirklich starke weibliche Hauptrolle. Auch Vampire können mal seriös UND sexy sein.
Toll gefilmt und Kate Mara in Unterwäsche, aber der Rest des Films ist ein großes militaristisches Logikloch.
Zeit für eine Neubewertung: Von 5 auf 7 Punkte in der Zweitsichtung (im O-Ton kommt der irre Slang von Chris Tucker einfach besser). Die "Cultural-Clash" Aspekte der Handlung gefallen mir im O-Ton viel besser (wenn beide Cops ihre Sprachkenntnisse voreinander verbergen, verbessern, demonstrieren), die Story entwickelt einen guten Fluss auch dank vieler Tempowechsel und die weniger auf Kampf als auf Alltagssituationen zielenden Akrobatikeinlagen sind gut in die Handlung integriert. Dazu kommt die mir immer wieder imponierende, sehr klassische Filmmusik von Lalo Schifrin.
Ich war gerade so negativ geschockt bei der Zweitsichtung von "48 Stunden" (einem ähnlichen Buddy-Cop Film) und dessen dummseligem Dauergequatsche - da muss man die Professionalität dieses Kassenknüllers (der erste "große" Film von Chan) und die geschickte Integration der Akrobatik und Dance-Moves wirklich mal würdigen. Und Teil 2 fällt nicht wirklich dramatisch ab. Also ein echter Doppelschlag in der Zweitsichtung. Als kleines Extra gibt es Chris Penn in einer kleinen aber feinen Nebenrolle - lustiger habe ich die unfachgerechte Behandlung von Sprengstoff in einem Action-Film lange nicht mehr erlebt.
Kundig und witzig geschrieben. Ja, das ist ein absolut irrer Tiefpunkt der Serienautoren, die ja ansonsten über die Jahre sehr liebevoll die beträchtlichen Fähigkeiten von Justin Chambers als Darsteller ausgenutzt und ausgeschrieben hatten.
Ob als durchgeknallter sizilianischer Macho Massimo in "Wedding Planer" oder als brummiger, eitler Proll und Kinderarzt Alex Karev in der Langzeitserie "Grey's Anatomy" - Justin Chambers ist ein komödiantisches Talent und sehr einnehmend in der Darstellung seiner Rollen. Total unterschätzt als Darsteller.
Aberwitzig konventionell und konservativ: Positiv sind hervorzuheben der geschickte Einsatz von Steady-Cam und der flüssige Schnitt, die in einigen Passagen zusammen mit der ansprechend orchestrierten Filmmusik eine involvierende Atmo schaffen. Aber leider geht es inhaltlich mit Barbiepuppen los, steigert sich danach über rassistischen Ethno Kitsch (ach, diese Italos, Latinos Pipapos) und albernes neureiches Hochzeitsgetue bis zum schematischen Happy End. Null Chemie zwischen der sehr physisch agierenden Jennifer Lopez und dem mit Brille, rosa geschminkten Lippen und blonden Wuschelsträhnen absolut albern gestylten McConaughy. Aber dafür spielt der wunderbare Justin Chambers mit viel komödiantischer Übertreibung den sizilianischen Macho. Egal, es gibt vermutlich hunderte von besseren, intelligenteren und witzigeren Rom-Coms. Im Vergleich etwa zu Lubitschs Meisterwerk "Rendezvous nach Ladenschluss" ist der Niveauunterschied interstellar.
Hier stimmen nur die Ausstattung (schicke alte Autos und Mode im Stil der 70er) und die soliden Leistungen von Ifans und Sevigny. Die Geschichte ist öde wie eine einstündige Unterhaltung mit bekifften Bekannten, weil völlig unreflektiert und ungefiltert die mit Verlaub maximal eitel daher kommende Autobiographie des Howard Marks verfilmt wird. Dabei vermittelt der Film nichts, was man nicht aus einem wenige Zeilen umfassenden Eintrag bei Wikipedia entnehmen könnte. Der Unterhaltungswert tendiert (wenn man nicht politisch aktiver Cannabisbefürworter ist) gegen 0.
Doc Rivers ist der Leuchtturm: Die erste Episode ist mit Abstand die beste. Die emotionale Intelligenz und die enorme Empathie des NBA Trainers Doc Rivers wird von den anderen Coaches nicht erreicht. Aber diese erste Episode ist es wert. Bei Netflix.
Ein fantastischer (!) Sänger - kaum zu glauben, dass er nicht häufiger in Musikfilmen gecastet wurde. Wann hört man schon mal eine weiche Tenorstimme mit so viel Timbre?
https://youtu.be/TT5i72zc_GQ
Einer dieser Filme, die ausschließlich interessante Bilder generieren wollen, was hier auf Kostüme und Außenaufnahmen aus dem australischen Outback hinaus läuft. Die Story kann man nur als konstruiert und hysterisch bezeichnen.
Nicht so gehaltvoll wie im 2011 entstandenen Teil 1 folgt Klaus Stern hier dem kriminellen Exil des mittlerweile in Deutschland unter Anklage gestellten Mehmet Göker in der Türkei. Auch hier das heisere Gebrüll und die Ausbeutung junger Männer, die über Facebook aquiriert werden. Aber das ist nicht neu, dies ist nur noch die Abwehrschlacht eines von Insolvenzverwalter und Staatsanwaltschaft verfolgten Wirtschaftskriminellen. Trotzdem mal wieder faszinierend, wie Stern dabei ist und filmen darf, wenn die breitbeinige Elite der Wirtschaft auf ihren dunklen Pfaden unterwegs ist.
Ziemlich überflüssig: Gegenüber dem Vorbild "Viva Maria!" (Louis Malle, 1965) oder "Petroleum Miezen" (1971) fällt auf, dass hier der Fokus fehlt. Der Erzählfluss hat keinen Rhythmus, die Gags und Stunts sind dramaturgisch ungeschickt einfach hintereinander geklatscht und bis auf die beiden wirklich bezaubernden Hauptdarstellerinnen und einige witzige Pferde-Dressuren gibt es eigentlich keinen Grund, diesen Film anzusehen.
Vielleicht ist dies die Folge von 2 Regisseuren oder einfach nur ein schlechtes Drehbuch - egal, es ist wirklich lustlos. Interessante Nebenrolle: Der amerikanische Country-Star Dwight Yoakam spielt den finsteren Schurken - und das nicht einmal schlecht. Wer hätte das gedacht, der Mann hat in mehr als 15 Filmen gespielt - kein Wunder, das macht er gut und hat es bestimmt nicht nötig. Denn seine Alben (Roots-Country mit einem Touch von Rockabilly) sind in der Szene ziemlich beliebt und verkaufen sich bestens.
Mr. Body, einer der wenigen Schauspieler Hollywoods, der nicht nur mit Mimik, sondern auch mit dem ganzen Körper arbeitet. Und zwar perfekt. Ob in "Jungfrau 40..." wo er einen Spazierstock im Rücken zu haben scheint, der die Verklemmtheit seiner Rolle geradezu physisch erlebbar macht. Oder zuletzt in "Battle of the sexes", wo er das überdrehte Gehampel des Bobby Riggs wirkungsvoll selbst auf dem Tennisplatz durchhält. Beeindruckend gut und nicht nur ein Comedian.
Es ist wirklich passiert, die Presse war damals voll davon. Und Bobby Riggs hatte wirklich diese etwas manische Körpersprache - Steve Carrell spielt das göttlich. Der Film ist ziemlich zäh zu Anfang, geht aber auch sorgfältig mit dem Thema und den Figuren um. Selbst Emma Stone geht in der Rolle auf, spielt die etwas nerdige Billie Jean King völlig glaubwürdig, auch wenn ihr die Physis einer Nr. 1 im Tennis fehlt. Großartige Ausstattung, tolle Kamera und absolut authentische Locations - der Film ist in meinen Augen zu gut für schlichte 6 Punkte, zumal er eine wirklich wichtige Geschichte aus der Geschichte der Gleichberechtigung erzählt.
1. Bist du prinzipiell eher ein skeptischer Mensch, was andere Menschen und ihre Aussagen betrifft?
Absolut. Bis hin zur kalten Recherche oder wütenden Auseinandersetzung.
2. Gibt es richtige und falsche Meinungen und Einstellungen?
Zum Glauben gehen die anderen in die Kirche. Fakten, ja - Einstellungen niemals. Unerträglich oder gefährlich - das wäre eine andere Frage.
3. Wenn es um das andere Geschlecht geht: Wo fängt bei dir Oberflächlichkeit an bzw. welche äußeren Merkmale sind dir wichtig?
Oberflächlichkeit beginnt mit der offensiven Präsentation vermeintlicher Reize und Vorzüge. Sommersprossen, Lachfalten, Muskeln, Rundungen, gute Haut (ganz schön anspruchsvoll).
4. Welches Rezept für ein Gericht/einen Snack würdest du uneingeschränkt jedem empfehlen, wenn es um leckeres Kochen oder Backen geht?
Veggie-Burger mit Zutaten von schlicht bis kompliziert.
5. Wie wohnst du gerade? WG? Bei dein Eltern? Mit deiner eigenen Familie? Was wäre deine ideale Wohnsituation? Hast du sie gefunden?
Neben und über meinem Büro. Ja, das ist schon ganz gut.
6. Welche Dinge tust du, um perfekt von einem stressigen Tag abschalten zu können?
Frischluft und 15 - 30 Minuten richtig gute Musik hören.
7. Glaubst du, die wählen Trump nochmal?
Ja, da bin ich nach meinen USA-Erfahrungen im Wahlkampf 2016 sehr skeptisch. Denn sehr viele Amerikaner glauben wirklich jeden Scheiß.
8. Welche fünf Moviepiloten würdest du gern mal auf ein Eis einladen? (Wenn es dir zu viele sind: Keine Angst, jeder nimmt nur eine Kugel.^^)
Sachsenkrieger (der nicht mehr hier ist), Robomaus, soilent, EudoraFletcher, MareikeHB
9. Eine dir unbekannte Person drückt dir wortlos einen Umschlag in die Hand und verschwindet. Als du ihn öffnest, bemerkst du, dass sich darin 150 Euro befinden. Ansonsten ist er leer und unbeschriftet. Was tust du? Behältst du im Zweifelsfall das Geld?
Wo ist das Problem? Geschenke ohne Gegenleistung sind nicht verboten, oder? Ich würde mir aber schon Gedanken machen. Hach - ist das romantisch!
10. Wie sehr achtest du auf deine Gesundheit?
Höre auf meinen Körper. Ich habe nur den einen. Ernährung, Sport, regelmäßige Arztbesuche.
11. Welche Film- und Serienfigur wäre im wirklichen Leben wahrscheinlich...
... dein/e beste/r Freund/in?
Melissa Leo, die Kay Howard aus "Homicide" - eine loyalere und bessere Kollegin/Freundin kann sich niemand wünschen. Oder Jacob Pitts aus "Justified" - ein Ex-Marine und Scharfschütze kann auch nützlich sein. Und cool ist gut.
... dein größter Feind?
Gary Oldman in "Leon, der Profi", der richtige Politiker fällt mir gerade nicht ein. Generell: Korrupte Politiker und Cops.
... dein Traumpartner?
Gal Gadot - egal in welcher Rolle. Alice Eve - egal ....
... der nervige Typ, der irgendwie ständig auftaucht und dich zulabert?
Zach Galifianakis aus "Hangover"
... dein Retter aus irgendeiner peinlichen Situation?
Tom Cruise - Mission Impossible.
... dein Haustier? (Ja, auch Tiere sind Filmfiguren!)
überschätzt, gibt es einen Film mit Eichhörnchen in der Nebenrolle?
... du?
Matthew McConaughy in "The Lincoln Lawyer"
12. Hand aufs Herz: Wo wärst du jetzt gerade am liebsten?
Australien - Ostküste.
13. Und anders gefragt: Wenn du dich durch Fingerschnippen in die Welt eines Filmes projizieren könntest... in welchem Film wärst du jetzt am liebsten?
Mit den (Dixie) Chicks auf Tournee in "Shut Up And Sing" - ich liebe Herausforderungen.
14. Wie lange hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?
Echt mal?
15. Wie würdest du den gestrigen Tag in einem Satz zusammenfassen?
Das Leben ist schön. Und die Arbeit auch.
Unerwartet entspannt ohne hektisches Geplapper erzählt der abgeklärt, fast betulich wirkende Film die Rückkehr des von Banderas großartig gespielten Regisseurs zu den Erinnerungen seiner früheren Jahre, präsentiert die starken, farbigen Stilleben und genialen Interieurs und Kostüme Almodovars ohne die aufgeregte Hektik seiner früheren Filme und schließt elegant mit Film im Film. Amazing.
Brutale Verschwendung menschlicher Ressourcen: Zunächst ist der Film unappetitlich brutal. Ständig muss der für diese Rolle dann doch etwas zu wohlgenährte Kevin Costner auf Menschen eindreschen, dass die Körperflüssigkeiten spritzen und Hirn OPs werden normalerweise auch nicht mit schwarzen Schnürsenkeln vernäht. Die Story ist interessant von der Idee her, aber viel zu nerdig gemacht, zumal der "James Bond rettet die Welt Superterrorist" als Figur echt schwach und unglaubwürdig ist. Nur der hier völlig verschwendete stellare Cast rettet knapp den Film. Ob Gal Gadot, die sich für mich zum Role Model der modernen jungen Frau entwickelt, "Knitterfalte" Jones, der fast außerkörperlich wirkt, gut passend zu seiner Rolle. Alice Eve und Antje Traue, die mit ihren winzigen Nebenrollen genug Präsenz zeigen für 5 weitere Filme und Gary Oldman, der auch mit seinem vielen Haar immer noch ziemlich finster sein kann. Wäre da nicht dies und die emotionale Tiefe der Szenen zwischen der ungeschminkten Gadot und dem souverän spielenden Costner, der Film wäre für die Tonne.
Schleichende, permanente uferlose Manipulation und fortwährende Grenzüberschreitung: Ein knackig inszeniertes Kammerspiel über einen unglaublich erscheinenden Vorfall im Hinterzimmer eines Fastfood Restaurants, der sich allerdings so und ähnlich in mehr als 20 Fällen in den USA abgespielt hat. Das ungläubige Staunen auf unserem Wohnzimmersofa darüber, dass sich die Beteiligten so leicht manipulieren lassen wird offenbar in vielen Besprechungen geteilt, ist aber kein Grund, den Film zu disliken. Denn hier wird mit toll gemachten Kameraeinstellungen und mit beeindruckend lebensnah agierenden Darstellern genau gezeigt, wie berufliche Überforderung, Verdrängung und fehlender Widerstandsgeist Katastrophe erzeugt. Biedermann und die Brandstifter reloaded. Großartig, dass der Film trotz der niedlichen Hauptdarstellerin jeden Voyeurismus durch geschickte Wahl der Kameraperspektiven komplett vermeidet und auch, dass die sparsam eingesetzte Filmmusik nur wenige Szenen verstärkt. Der Film sollte in jeder Schule gezeigt werden, bevor die Kids das erste Mal jobben.
Trotz der schönen Außenaufnahmen zutiefst belangloser Film, dessen Dialoge wie für Dreijährige geschrieben sind, im Hintergrund dudelt eine belanglose Synthesizermusik von Hans Zimmer. Und die Autorennen sind nur Blech auf Spoiler. Fast eine Parodie. Im Vergleich etwa zu "Rush" nicht wirklich gut gealtert.