angucker - Kommentare

Alle Kommentare von angucker

  • Guter Text, obwohl sich bei den Kommentaren leider schon einige rassische Vorurteile offenbaren. Vor allem heben Sie die unbestreitbaren Vorzüge dieses wirklich beeindruckenden Schauspielers unter dem Deckmantel der "Bond-Kompatibilität" vollständig und detailfreudig hervor. Mein in Großbritannien lebender Bruder ist Fan (wegen Brite und Schwarzer), ich bin Fan (wegen der Wandlungsfähigkeit und der interessanten Rollen mit dieser Physis) und meine Frau zum Beispiel ist begeistert von der Stimme (The Wire in Englisch gesehen). Ich wäre jedenfalls begeistert von einem schwarzen Bond, auch wenn er etwas zu alt ist. Aber der beste Bond Film aller Zeiten (At Her Majesty's Service) wurde auch mit einem "Einmal-Bond" gemacht. Wäre doch einmal eine Chance für die Produzenten...

    It's About The Product! -- (um einmal Stringer Bell zu zitieren)

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      angucker 06.01.2015, 10:59 Geändert 06.01.2015, 16:02

      Wer wissen will, wie Immobilienentwicklung funktioniert oder wer einfach nur auf coole britische Sprüche (möglichst im O-Ton) steht oder wer einfach mal etwas andere Filmmusik oder interessante unbekanntere Schauspieler sehen will ist hier richtig. Tolles Drehbuch (überhaupt nicht wirr übrigens, wie einige Kommentare meinen).

      Persönlich ist mir Snatch von Guy Ritchie lieber. Hier kommt zum Ende etwas Langeweile auf, weil die Schauspieler total "over the top" spielen und manche Einstellungen einfach etwas bemüht sind. Trotzdem: Gute Komödie mit vielen skurrilen Details und den unterhaltsamen Psycho-Russen.

      • 9
        angucker 06.01.2015, 10:45 Geändert 01.02.2015, 13:24

        Einer der besten (analogen!) Actionfilme aller Zeiten mit Brillanz in allen Details (von der sauber choreografierten Tanzszene zu Beginn bis zum Showdown mit Senkrechtstarter und viel Pyrotechnik). Extrem witziges Drehbuch und glänzend aufgelegte Hauptdarsteller, allen voran Jamie Lee Curtis, die in diesem Film strahlt wie sonst nur in "Ein Fisch namens Wanda". Und selbst die Nebenrollen (Tia Carrere als Bond-Girl/Bösewichtel und dieser skurrile Gebrauchtwagenhändler), die ganze Passage mit dem Nebenbuhler und dessen spektakulärer Ausschaltung im Trailerpark - einfach Klasse und großes Kino.
        Jede/r aus meinem Bekanntenkreis mochte bisher diesen Film aus unterschiedlichen Gründen; ist eben für jede/n was dabei.

        • 10
          angucker 06.01.2015, 10:14 Geändert 16.09.2015, 14:52
          über Blow Up

          Ein Film über die swingenden 60er ebenso wie über die schlichte Frage, ob das was wir sehen das ist was ist. Wenn man sich auf das fast völlige Fehlen von Dialogen und die langen Einstellungen einlässt, wird einen dieser Film nie wieder loslassen. Wie Hemmings bei seinen Fotoshootings die Models vernascht (FSK 16 und trotzdem erotisch bis zum Anschlag) und sich mit dem Tele an Obdachlose heran pirscht. Die langen Einstellungen im Fotolabor. Die Schlaghosen und die Yardbirds mit Page und Beck bei einem Gig vor völlig bedrogtem Publikum. Vanessa Redgrave und Veruschka von Lehndorff als Ikonen der 60er. Ein unglaublicher Film und mit David Hemmings in der Hauptrolle genial besetzt. Einer meiner 10 Filme für die Insel.

          PS: Auch die Filmmusik ist einfach genial: Herbie Hancock spielt Cool (und die Yardbirds sorgen für die notwendige Blues-Rock Einlage).

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          • 8

            Sozusagen der Vorläufer von Blade Runner. Atmosphärisch dicht mit den dunklen Innenaufnahmen, bezaubernd sexistisch und 70er mit den leicht bekleideten weiblichen Einrichtungsgegenständen. Charlton Heston genial gut besetzt mit seiner fast comichaften Physiognomie (ich meine das groooße Kinn) und Edward G. Robinson in einer tragenden Nebenrolle. Ein Film der ohne Ende Atmosphäre hat und eine beklemmende Wirkung erzeugt - da ist der vorhersehbare Plot wirklich nebensächlich. Denn was die Probleme sind, bekommt der Zuschauer auch so mit. Ist eben kein Thriller, sondern Science Fiction im besten Sinne.

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            • 8

              Was lieber_tee zu diesem Film geschrieben hat, trifft durch die Bank zu. Ich kenne keinen Film, der Liebe und Sexualität so vielfältig, lebendig und letztlich dramatisch behandelt wie diese Perle aus den 70ern. Die Hauptdarsteller sind einfach monumental gut, der Film ist so nackt und explizit wie nötig, hat (wer sich daran stört, hat etwas nicht verstanden) die Wurst nicht nur in der Kloschüssel und behandelt auch Krankheit, Alter und die Schwiegereltern - ich sage Euch: Außerhalb der Pornoindustrie und der Werbefilme sind das durchaus reale Themen.

              Ich hatte gerade etwas geschrieben zu dem thematisch verwandten und ehrenvoll gescheiterten Stanley Kubricks "Eyes Wide Shut" und da fiel mir ein, dass es das in den 70ern schon besser gab. Einzige Schwäche des Films: Kostüme und alle Dekos sind etwas sehr zeitgeistig den swingenden 70ern verhaftet. Aber das ist der Film einfach wert.

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                angucker 06.01.2015, 06:46 Geändert 30.12.2022, 07:50

                Typische James L. Brooks Komödie, die sich aber in den Untiefen des sehr aufwändig angelegten Drehbuchs verheddert und dadurch zum Ende zunehmend an Tempo und Witz verliert. Gut besetzte Hauptdarsteller und ausnahmsweise sind die Hauptdarsteller keine arbeitslosen Millionäre, die Arbeitswelt spielt also wie im wirklichen Leben auch eine Rolle. Absolut sehenswert und Reese Witherspoon stehen ihre Falten wirklich gut.

                Bei Publikum und Kritik gleichermaßen durchgefallen, ist der Film trotz Überlänge besser als sein Ruf. Was stört, ist der stets ambitioniert erhobene Zeigefinger des Drehbuchs.

                • 5

                  Ein echtes Swingerdrama. Altmännerphantasien sehr aufwändig verfilmt mit Kleiderständer Tom Cruise, der auch hier etwa so interessant oder tiefgründig rüberkommt wie Til Schwaiger. Die Chemie der Hauptdarsteller stimmt nicht, Cruise und Kidman haben sich kurz nach den Dreharbeiten getrennt. Arthur Schnitzler ist ein wirklich belangloser Autor. Zu jugendfrei, um als Sexfilm zu funktionieren. Zwei Punkte für Kidman, die eigentlich einen guten Job macht und richtig besetzt ist (wahrscheinlich gab es sie nur im Doppelpack mit Cruise), zwei Punkte für Kamera und Kostüme und einen für das Lebenswerk von Kubrick.

                  Aber eigentlich ein wirklich uninteressanter, langweiliger Film. Ich empfehle als Alternative mit ähnlichem Thema Türkische Früchte von Paul Verhoeven.

                  • 4 .5

                    Catherine Zeta Jones ist, was im Kontrast zu Julia Roberts besonders deutlich wird, eine Antischauspielerin. Und das Drehbuch zu diesem Film wirklich flach. Kein Klischee wird ausgelassen. 4 Punkte, weil Julia Roberts selbst so einem Machwerk noch Glanz verleiht und einen halben Punkt für John Cusack.

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                      angucker 05.01.2015, 15:52 Geändert 01.07.2016, 12:22

                      Der Schnitt dieses Films, an dem Pollack nach eigenen Angaben 1 Jahr gearbeitet hat, ist sensationell: Fließende Bewegungen der Hauptpersonen und interessante Außenaufnahmen (u.a. im UNO-Gebäude) schaffen einen Rhythmus der eigenen Art und ziehen den Betrachter in den Bann. Der Oscar für den Schnitt war wirklich verdient. Nicole Kidman zeigt, zu welchen darstellerischen Leistungen sie fähig ist. Aber leider ist die Story selbst etwas dünn - trotzdem ein wirklich gediegener, gelungener Film. Und wirklich gut geschnitten.

                      • 9

                        Der wahrscheinlich beste B-Movie aller Zeiten. Wenn man bedenkt, unter welchen Umständen dieser Film entstand (praktisch kein Geld, keine Studionzeit, Boris Karlow hatte noch wenige Drehtage Schulden) und was für einen dichten, zeitlos aktuellen Film Bogdanovich daraus machte. Die Szenen, in denen der gehemmte Jungmann seine Waffen tätschelt und packt, die Einbindung in die Rahmenhandlung mit Boris Karlow (Stichwort: Autokino) - dieser Film ist bis heute ein Lehrstück darüber, was freier Waffenbesitz in der Praxis bedeutet und funktioniert als Film ganz hervorragend. Besser geht Kino ohne Geld nicht.

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                          angucker 05.01.2015, 15:44 Geändert 29.03.2019, 11:59

                          Einfach spektakulär: Gut geschnitten, witzig für groß und klein, mit nicht nur unterschwelliger, sondern ziemlich expliziter Erotik (mit der wunderbaren Sharon Tate, Polanskis späterer Ehefrau). Von der ersten Schlittenfahrt über die wackelnden Hintern in der Herberge bis hin zu den kleinen Horrorszenen gegen Ende - dieser Film nimmt auf eine verspielte Weise Scary Movie und alle ähnlichen Parodien vorweg - ein Familienfilm mit genug Ecken und Kanten für groß und klein - großartig!

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                          • 9
                            angucker 05.01.2015, 15:37 Geändert 22.09.2021, 16:09

                            Klaus Stern schafft es hier, an das Objekt seiner Begierde - einen kleinen Provinzpolitiker - ganz dicht heranzukommen. Er folgt Henner bei seinem absurden Projekt eines Golf-Resorts in der Rhön bis zum totalen Absturz, vermeidet blinde Kommentare und bleibt ganz dicht an den handelnden Personen.

                            Der Moment: Als ein smarter junger Immobilienmanager dem Provinztölpel Henner mit einer kleinen Frage auf den Boden zurück bringt "Wie viele Tage im Jahr regnet es da eigentlich?", als der eigens mit der auch als Geliebte dienenden Gemeindesekretärin angereiste Bürgermeister innerlich zusammen bricht. Mehr kann Doku eigentlich nicht leisten. Trotz des wenig spektakulären Themas: Großes Kino.

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                              Ein unglaubliches Dokument des amerikanischen Lebens. Malle bereist die USA vor allem abseits der Städte, bekommt Kontakt zu ganz normalen Leuten, interviewt die und daraus wird ganz eine einfühlsame Darstellung aller möglicher und unmöglicher Facetten des Lebens, der Ängste, Wünsche, Erwartungen und Freuden ganz normaler Leute.

                              Dabei kommt Malle mit dem introvertierten Kuhbesamer (der sich bis zuletzt nicht zu seinem immer offenkundiger werdenden Schwulsein bekennt) ebenso leicht und vertrauensvoll ins Gespräch wie mit dem großbürgerlichen Anwaltsehepaar. Wie es Malle schafft, dass sich seine Interviewpartner so öffnen und wie er in der Darstellung immer respektvoll, dabei aber durchaus heiter bleibt ist einmalig.

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                                Ein heikles Thema wird sensibel zu einem romantischen Entwicklungsfilm verarbeitet. Ich finde den Film etwas langatmig, dafür wird er nie geschmacklos oder schwülstig, was bei DEM Thema auch eine Kunst ist.

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                                  angucker 05.01.2015, 15:15 Geändert 23.04.2016, 17:51

                                  Mir fällt kein vergleichbarer Film ein. Eine melancholische Gaunerkomödie mit viel Witz, einem unfassbar präsenten Burt Lancaster und dem besten Einzeiler aller Zeiten: "Ich glaube nicht an die Schwerkraft" (sagte die etwas dämliche Hippiebraut und verabreicht dabei der alten Gangsterbraut eine gekonnte Fußmassage).

                                  Eine menschliche Komödie im besten Sinne, jeder Charakter ist gut getroffen auch in seiner wurstigen Armseligkeit. Keiner wird so richtig glücklich, und doch gibt es immer was zu lachen. Denn solche verpeilten und alltagsuntauglichen Charaktere gibt es eben immer wieder in Deinem und meinem Leben. Die Handlung wird niemals langweilig. Gehört mit Cookies Fortune von Altmann zu meinen liebsten Filmen dieser Art.

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                                    Diesen stilsicheren Film muss ich schon wegen der absolut überragenden Filmmusik von Miles Davis mögen, der hier durch seine Affäre mit einer bekannten französischen Sängerin zu großartiger Musik inspiriert wurde. Auch ansonsten macht dieser Klassiker nichts falsch.

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                                      angucker 05.01.2015, 15:08 Geändert 05.01.2015, 15:08

                                      Sehr Sixties, sehr komödiantisch aber durch die beiden großen Ladies des französischen Films und weil der Klamauk nie geschmacklos wird doch gerade noch sehenswert. Bandidas mit Cruz und Hayek ist da eigentlich nur ein schwacher Abklatsch (obwohl ich alle 4 Schauspielerinnen wirklich gut finde).

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                                        angucker 05.01.2015, 13:21 Geändert 05.01.2015, 13:23

                                        Das doppelbödige Spiel mit den Geschlechtern ist schon vom Drehbuch her genial. Aber mit Julie Andrews, der gelernten Musicalsängerin mit der 4 Oktaven umfassenden Stimme hat es auch die richtige Sängerin und Darstellerin für die Hauptrolle. Was Andrews singt, ist einmalig. Und James Garner in einer wunderbar tragenden Nebenrolle - eine meiner Lieblingskomödien und völlig zeitlos.

                                        Und heute, wo täglich unter dem Stichwort gender der Geschlechterkrampf neu verhandelt wird, ziemlich anregend.

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                                          Die Vorliebe der amerikanischen Komödie für Körperflüssigkeiten. Sperma als Inbegriff des Humors. Schlüssellochwitze jeder Art - einfach grauenhaft. Weder Ben Stiller noch Cameron Diaz reißen es raus, weil beide immer nur 2 Gesichtsausdrücke und ein wenig Strahlemann/frau können. Absolut überschätzter Film. Fast jede Komödie britischer Machart und jeder Film von Billy Wilder sind da Klassen besser.

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                                            angucker 05.01.2015, 13:11 Geändert 16.12.2021, 10:07

                                            Wer kann diesen beiden Hauptdarstellern schon widerstehen? Und wer findet ein zusammenbrechendes Dinosauriergerippe nicht lustig (obwohl das -wie vieles hier- ein sehr vorhersagbarer Gag ist)?

                                            Der Film ist fast 80 Jahre alt und total altmodisch, was ich bei Komödien immer ziemlich anstrengend finde. Er hat dafür aber Tempo, gute Darsteller und ein ordentliches Drehbuch und bekommt daher den Klassikerpunkt extra.

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                                              Eine der wenigen hoch gelobten Serien, die ich bereits nach der zweiten Staffel auf die "Nie-Wieder" Liste setzen musste. Absolut entbehrlich.

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                                                angucker 05.01.2015, 12:23 Geändert 27.01.2015, 19:09

                                                Großartig inszeniertes Bio-Pic von Milos Formann, das zum Ende völlig unvermittelt in eine Ode an die Freiheit und Richtung Gerichtsfilm abdriftet. Immer auf hohem Niveau. Woody Harrelson in großartiger Form und Courtney Love gut besetzt als Freundin Flynts. Wie üblich bei Forman sind Ausstattung und Filmmusik Oberklasse. Starker Stoff, gut verfilmt.

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                                                  angucker 05.01.2015, 12:20 Geändert 27.03.2018, 16:35
                                                  über Amadeus

                                                  Ich mag nun mal Musikfilme, Mozart und Milos Formann - da geht ja nun überhaupt nichts unter 8 Punkten. Und einen Punkt oben drauf für die Darsteller (Tom Hulce in der Rolle seines Lebens und F. Murray Abraham am Beginn seiner späten Karriere). Und wem das noch nicht reicht, der sollte wissen, dass die Filmmusik zu den "oberamtlichen" Einspielungen von Mozarts Kammermusik gehört - das hört man und das sagen meine Freunde, die es sogar noch besser wissen müssen. Übrigens kommen auch die Kostümfreunde und Freunde des Bio-Pic voll auf ihre Kosten. Genug gesagt!

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                                                    Die Außenaufnahmen, die karge Landschaft, das gezogene Haus, das sind Bilder, die ich nie vergessen werde. Die kleinen Brüche im Drehbuch verzeihe ich da gern. Für mich einfach ein Kultfilm.