angucker - Kommentare

Alle Kommentare von angucker

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    über Matrix

    Visuell außergewöhnlicher Film, der aber spätestens beim zweiten Sehen als eine ziemlich wilde Mischung aus teilweise dreist kopierten Highlights des Action-Kinos wie Terminator, Alien, Total Recall oder Blade-Runner eher unangenehm wird. Zwar sind die in oft in Zeitlupe dreidimensional choreografierten Action-Sequenzen beeindruckend, wirken aber durch ihre Künstlichkeit und den erkennbar massiven Einsatz von Green-Screen bemüht. Die Story ist ein einfaches Remake der "Parallelwelten" Fantasie - wer wie ich schon einmal in den 70er Jahren die Kurzserie "Welt am Draht" von Rainer Werner Fassbinder gesehen hat, wird hier nichts Neues mehr entdecken können.

    So bleibt dies trotz der beeindruckenden Inszenierungen von/mit Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss und Laurence Fishburne ein auf die Internet-Youngster der 90er Jahre zugeschnittenes Plagiat von Genreklassikern. Viel Deja Vu mit schönen Bildern, aber etwas hohl.

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      Technisch, visuell und schauspielerisch gelungene Umsetzung der alten Geschichte von der bösen Königin. Das Drehbuch entwickelt in der englischen Originalfassung reichlich Wortwitz und kleine Anspielungen, die sich beispielsweise über die Charaktereigenschaften der (ethnisch stark gemischten und sehr akzentbetont sprechenden-) Zwerge, Anzüglichkeiten aller Art oder auch einfach nur kleine Andeutungen (wenn Julia Roberts typgerecht mal wieder kleine Anweisungen durch die Zähne knurrt) erstrecken. Da macht das Zuhören Spaß (jedenfalls in der Originalversion). Visuell gut gemacht wird die Tricktechnik eingesetzt, die Actionsequenzen mit den "langbeinigen" Zwergen und dem Spiegel sind unterhaltsam gemacht und der engagiert spielende Cast (vor allem auch Armie Hammer und Nathan Lane als Hofschranze) sorgt immer wieder für kleine Highlights. Auch hier gilt: Originalfassung ist Pflicht! So wird man nur schwer eine so voll tönende und zugleich gestelzt daher kommende Sprechstimme finden wie die des Prinzen. Und wenn Julia Roberts ihre erheblichen Fähigkeiten als Sprecherin voll ausreizt (und das tut sie ständig), dann braucht es kein großes Makeup mehr für die böse Dimension dieser Rolle. Und zuletzt große Freude, dass Sean Bean mit kurzen Haaren und immer wieder tiefen Falten als wieder belebter König die Schlussworte spricht. Sehenswert, modern aber (wenn ich den anderen Moviepiloten glauben darf) nur in der Originalfassung.

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        Sympathische Komödie über das Thema "Wohnen im Alter", die vor allem durch detailfreudig und lustig gemachte Dialoge erfreut. Die Diskussionen von Abwasch über Narzissmus (ja, den gibt es auch im Alter) bis hin zur Frage, ob man nicht "mal wieder" Sex zusammen haben will - das hat Witz, wird nie geschmacklos und wird durch die drei Hauptdarsteller präzise und angemessen zurückhaltend in Szene gesetzt. Reizvoll auch der Kontrast zu den "Jungen", die überheblich und verspannt daher kommenden Jura- und Kunststudenten eine Etage höher zeigen sich offen feindselig und so wird es zunächst nichts mit der Nachbarschaft. Gegen Ende wird es dann leider etwas klischeehaft und vorhersehbar, dafür drückt der Film gegen ende auf das Tempo, so dass es erträglich bleibt. Trotzdem und trotz der irgendwie Münchener Art durchaus sehenswert.

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          Eine extrem schlichte Geschichte wird so vorhersehbar wie konventionell erzählt - da gibt es weder Überraschungen noch wirkliche Spannung. Und ich habe mich mit jeder Minute mehr gefragt, ob der von mir so bewunderte Sean Bean bei diesem Film nur mitgemacht hat, weil er seine tiefen tiefen Falten zur Schau stellen und bei den Dreharbeiten kräftig trinken darf. Wirklich verzichtbar.

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            Doch, ja! Dieser Film ist jüngst 75 (!) Jahre alt geworden und wurde bei uns nach der Lektüre des interessanten Essays im "Spiegel" über die Entstehungsgeschichte noch einmal besichtigt. Geplant als Propagandafilm für die Kriegsbeteiligung der USA (die ja erst sehr spät in den WW2 eingestiegen sind) wurde dieser handwerklich über alle Zweifel erhabene und deswegen enorm zeitlose Film zugleich zu einer Herzensangelegenheit für die beteiligten Schauspieler, die mit Ausnahme von Bogart und wenigen anderen ausnahmslos verfolgte Emigranten (also: Flüchtlinge!) waren. Selten hat man so sehr wie hier das Gefühl, dass die Schauspieler alles geben wollen. Peter Lorre mal wieder genial. Der arme Mann mit den großen Augen bekam ja immer die "bösen" Charaktere ab und versenkte seine beträchtlichen Talente in zutiefst unsympathischen Charakteren (ähnlich wie Kinski, aber lange nicht so egomanisch daher kommend).

            Das Drehbuch ist voll genialer One-Liner: "Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen" oder auch "wir haben immer noch Paris" bringen auf lakonische Art und Weise auf den Punkt, was den Mensch zum Menschen macht. Enttäuschte Liebe, Bequemlichkeit und Korruption aber auch ein Einstehen für das, was man zwischen Verdauungstrakt und Hirn als richtig empfindet. Bis hin zu dem von Paul Henried großartig kalt und leidenschaftlich gespielten Victor Lazlo, vor dem selbst der von Bogart unterkühlt gespielte Rick in Ehrfurcht erzittert. Aber natürlich nur innerlich. Wie überhaupt das Meiste unter der Oberfläche abläuft. Da gibt es auch bei der 2. oder 3. Sichtung immer noch etwas zu entdecken und es macht richtig Spaß.

            Wenn man dem Film überhaupt etwas vorwerfen könnte, dann ist das Ingrid Bergmann. Sie bedient jedes Klischee der Film-Diva, hält immer nur ihr süßes Gesicht in die Kamera und knipst ihr kriegswaffenmäßiges Lächeln an, damit auch der letzte Zuschauer merkt, dass jetzt die Sonne aufgeht. Und so passt es auch wieder, trotz der natürlich für heutige Maßstäbe betulichen Inszenierung und Schwarz-Weiß und dem eher düsteren, zynischen Setting. Immer wenn Ingrid lächelt, dann geht so ein kleines Stück Sonne auf und wir dürfen uns daran freuen, dass die Menschen nicht völlig verdorben, sondern mit mehr oder weniger guten Gefühlen ausgestattet sind.

            Und wirklich schön (und z.B. in Cabaret zitiert) ist das Kampfsingen - einfach gelungen wie der Einsatz der Musik insgesamt preiswürdig perfekt ist. Sogar die Marseillaise kommt da mal kurz in Moll daher, um die Stimmung zu brechen. Vielen Dank meiner hoch musikalischen aber dies immer leugnenden Frau für diese trockene Feststellung.

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              angucker 21.12.2017, 12:06 Geändert 18.01.2018, 10:47

              Eine interessante Geschichte mit Elementen des Sozialdramas, ein wenig Coming Of Age und eine grandios kontrolliert und ziemlich verbissen daher kommende Hillary Swank - dieser Teil macht Spaß. Aber leider ist der Film insgesamt extrem flach in der Charakterzeichnung, konventionell in den Dialogen und insgesamt doch eine arge Seifenoper. Gegen alle Widerstände, immer gut gekleidet, mit drei Nebenjobs stets ausgeschlafen morgens bei den Schülern, mit einem komplett ignoranten Ehemann gesegnet und plumpen Stereotypen als Kollegen - es gibt kaum eine Möglichkeit, so eine Geschichte vorhersehbarer und letztlich spannungsärmer zu erzählen. Und der geniale "Trick" der Lehrerin, mit beliebigen Schreiberlebnissen die Schüler zu interessieren (in den USA nimmt "creative writing" einen wichtigen Teil in der Ausbildung ein) versandet dramaturgisch irgendwo im zweiten Drittel des Films, ohne dass man bis dahin als Zuschauer Spannung oder richtige Konflikte erfahren hätte. Leider sind auch die Schüler von der Regie unzureichend betreut. Zwar stimmt die Auswahl der Typen, aber nach den gelungenen Eingangszenen werden die jugendlichen Darsteller von der Regie aber vollständig allein gelassen. Die dürfen und müssen mit Klischees hantieren, auch hier fehlen Spannungsbögen und weniger vorhersehbare Aktionen. Bei dem Stoff wäre mehr drin gewesen.

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                Madeleine Stowe und Anthony Quinn retten diese ansonsten ziemlich seichte Rom-Kom über die Runden. Sylvester Stallone wirkt irgendwie frisch operiert im Gesicht, aber Frau Stowe lässt keine Gelegenheit aus, mich zu fesseln. Und so ging die Zeit dahin und das wird nicht der letzte Film mit Stowe sein.

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                  Hoher Body-Count, maximale Crashdichte und völlig vergurkte Entwicklung der Figuren. Die Dialoge kommen wie aus der Anfängerklasse im Creative Writing - manchmal unfreiwillig komisch. Was diesen kruden Mix aus Teenagerfilm, Liebesdrama, Carcrasher und Heist-Movie rettet, sind die gelungenen Choreos, wenn Baby mal wieder mit Musik im Ohr durch die Welt der Erwachsenen stolpert. Und die Schauspieler lassen nichts aus. John Hamm und Jamie Foxx wirken so dermaßen gefährlich, dass es nicht viel Dialoge gebraucht hätte. Nur Kevin Spacey spielt mit seltsam rot gefärbten Haaren seinen Part runter, ohne auch nur eine Sekunde originell zu sein. Bonnie und Clyde im modernen Stil.

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                    Von vielen als Meisterwerk eingestuft, überzeugt mich dieser Western wegen seines betulichen Erzählstils und seiner immer auf die betont lässig-bewegungslose Mimik von Eastwood abgestimmten Erzählweise nicht wirklich. Da wird sich minutenlang bedeutungslos angeschaut, während die zum Teil extrem pathetischen Dialoge (das kann an der Synchro liegen) bei mir Langeweile und manchmal Heiterkeit auslösen. Zumal der Konflikt zwischen den Gangsterbanden als solcher überhaupt nicht nachvollziehbar in einen politischen oder ökonomischen Zusammenhang eingebettet ist. Einfach nur "die gegen wir" ist ziemlich dünn als Motivationslage und Handlung. Und so verkommen die kleinen Schachzüge des von Eastwood immer sehr lässig mit Zigarillo im Mund gespielten Desperados in meiner Betrachtung zu einer Nummernrevue von durchsichtigen Bluff-Manövern, die immer wieder unterbrochen werden durch seltsam gestelzte Dialoge und dann diese albernen Kunstschießereien, die sich der völlig unverwundbare Eastwood bei Bedarf immer wieder mit seinen Gegnern liefert. Und die massenhafte Erschießung der Waffenlieferanten am Fluss gehört zu den schlechtesten Inszenierungen dieser Art jemals. Da möge man sich bitte mal "The Wild Bunch" von Peckinpah geben oder "Pat Garrett und Billy The Kid". Es fehlt einfach die Dramatik der großen Western und deren oft sehr liebevolle Gestaltung im Detail.

                    Auf der Habenseite haben wir eine großartige Filmmusik und ein liebenswertes Wiedersehen auch mit vielen europäischen Schauspielern wie Sieghardt Rupp, Gian Maria Volonté und Marianne Koch. Die allerdings von der Regie vor allem in den Gruppenszenen immer wieder sinnlos im Set platziert werden und dort in betont übertriebenen Kostümen ihre Texte aufsagen müssen. Nichts gegen die historische Bedeutung dieses Films aber als Film doch eher nicht so überzeugend. Und nun haut mich.

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                      angucker 22.11.2017, 10:03 Geändert 15.07.2022, 21:44

                      Ron Howard (Regie) #4: Selbst für einen Formel-1 Hasser wie mich ist dies ein handwerklich beeindruckender Sportfilm, dessen guter Schnitt und Bildgewalt allein schon unterhaltsam sind. Und dann haben wir da noch zwei glänzend aufgelegte Hauptdarsteller, wobei es Chris Hemsworth schon wegen seiner starken äußerlichen Ähnlichkeit zu James Hunt leicht zu fallen scheint, den querköpfigen Leichtfuß zu verkörpern. Allerdings gleitet seine Darstellung niemals in das Sonnyboy-Klischee ab und wenn ich mich nicht irre, hat er sich für die späteren Szenen des Films, als Hunt unter großem Druck steht, sogar einige Kilos im Gesicht drauf gepackt, um etwas gestresster und verschwollender zu wirken. Wie Daniel Brühl einschließlich österreichischem Akzent den Kontrollfreak und autistischen Einzelkämpfer Lauda verkörpert, das ist grandios. Die gerissenen Bewegungen aus der Hüfte, die etwas linkische Gestik. Der Oberbiss und die zugleich immer sehr dominante und überlegene Ausdrucksweise. Ich habe notgedrungen in den 70ern und 80ern einige Interviews mit Lauda gesehen, der damals durch alle Talkshows tingelte. Und wie Brühl diesen Charakter belebt und verkörpert - einmalig.

                      Wenn der Film dann noch einen interessanten Sport und nicht ein machohaftes Motorengeheule für Todeskandidaten als Thema hätte, wäre noch mehr drin gewesen.

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                        angucker 20.11.2017, 14:49 Geändert 23.11.2017, 14:36

                        Rumbe mumbe Katzenzahn, wir schauen uns den Gollum an.

                        Technisch perfekt, selten sieht man eine so filmdienlich eingesetzte Tricktechnik. Interessante Darsteller, allen voran Mortensen, Tyler und Bean, die ihre Rollen trotz großem Makeup mit unglaublicher Intensität rüberbringen. Woran auch die geschickte Regie mit raffinierten Wechseln von Nahaufnahmen und Totalen mit wilden Kampfszenen viel Anteil hat. Sogar der Score passt, mächtige Soundeffekte, meine liebe Frau neben mir auf dem Sofa zuckt zusammen, wenn die Orgs angreifen. Nur leider kann ich mit diesen Paralleluniversen der Fantasy nichts anfangen, weshalb ich trotz der unbestreitbaren Qualitäten keine Höchstnoten vergeben kann. Ist eben nur Fantasy. Für alle anderen ein Muss!

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                          Unbedingt sehenswerte Kurzserie, die durch unverbrauchte Gesichter (australische Schauspieler im Milieu griechischer Einwanderer), ein raffiniertes Erzählmuster (jede Episode aus der Sicht eines anderen Beteiligten) und den souveränen Umgang mit Stoff und auch schwierigen Themen überzeugt. Nach der scheinbar harmlosen Ohrfeige auf der Gartenparty entwickelt sich eine Spannung, die sich ausschließlich aus den Konflikten und Erlebnissen der handelnden Personen speist, die der Zuschauer nach und nach aus den unterschiedlichen Perspektiven zu sehen bekommt. Und dazu ist die Serie von ihrem Setting her zutiefst originell. Australische Vorstadt - das hat schon was.

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                            angucker 16.11.2017, 09:53 Geändert 17.11.2017, 06:54

                            Fesselnd, aber auch immer Hollywood: Das Kammerspiel, Katz-und-Maus mit Monica Bellucci als Twist. Gene Hackman, der an den richtigen Stellen anfängt zu schwitzen, dem sogar das Toupet verrutscht - das hat sich in meine Erinnerung eingebrannt. Vor allem auch wegen der großartigen Darstellung von Hackman. Was ich aber auch erinnere ist die vordergründige Darstellung, sehr schematisch die Kamera, damit auch der letzte Zuschauer mitgenommen wird. Hollywood eben.

                            Ganz dunkel die Erinnerung an das Original (Fernsehen?) - wo Lino Ventura und Michel Serrault ebensolche Spannung mit viel weniger "Gedöns" erzeugten. Also werde ich jetzt das Original noch einmal besichtigen. In jedem Fall ein interessanter Stoff, der ein Remake mehr als verdient hatte.

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                              angucker 16.11.2017, 09:22 Geändert 22.11.2017, 10:10

                              Sex und Dominanz. Frauen gegen Männer. Paul Verhoeven ist jedenfalls immer interessant und (jedenfalls hier) nicht immer geschmackssicher. Er nimmt eine große schöne Blondine mit einem IQ jedenfalls deutlich über 140, die noch dazu oben und unten blank ziehen mag. Sozusagen die 90er Jahre Variante von Grace Kelly, aber mit viel Grips. Und einen deutlich kleineren, leicht angefetteten und irgendwie immerzu wütend und notgeil wirkenden Mann deutlich jenseits der 40, der weißhäutig, schwitzend und wie ein kleiner Bankangestellter auf Amphetamin von Anfang bis Ende überfordert ist. Genialer Cast!

                              Heraus kommt ein formal faszinierender und mitreißender, jedoch durch unzählige geschmackliche Entgleisungen auch anstrengender Film, der für die 90er Jahre wohl so ikonisch ist wie Verhoevens "Türkische Früchte" jedenfalls in meinem kleinen Filmkosmos für die 70er. Trotzdem mit Sicherheit kein Meisterwerk, denn da sind die Entgleisungen. Wobei ich die umstrittene Verhörszene (wo man übrigens keinerlei Zeitlupe benötigt, um Stone auf das sicherlich aufgeklebte rotblonde Fell zu gucken) noch absolut stimmig und filmdienlich finde. Aber wenn in einer Studiokulisse, die das Männerklo einer San Francisco Großraumdisko sein soll, in einer totale 20-30 Menschen gleichzeitig koksen und in malerischen Posen sich sexuell betätigen, dann ist das so schematisch wie belanglos. Auch die nach heutigen Maßstäben bescheiden inszenierte Auto-Attacke hätte es nicht gebraucht. Wie auch die ständigen Zoten und bemühten Sprüche, die selbst für die 90er mehr als übertrieben kommen. Auch die Bettszenen wirken in ihrer genau choreografierten Wiederholung (ein interessantes Stilmittel, wenn Stone ihre Cowgirl Position immer wieder mit der minutiös identischen Fesselung ihrer Sexualpartner verbindet) etwas bemüht. Mit Ausnahme der einvernehmlichen Vergewaltigung von Jeanne Tripplehorn - da glühte bei mir wirklich der Bildschirm, was aber auch an dieser unglaublich aggressiven Art von Douglas liegt - dem glaube ich das einfach. Und Jeanne Tripplehorn liefert hier eine packende Darstellung ihrer Nebenrolle ab.

                              Als Thriller funktionierte der Film bei mir nicht, zu sehr hatte ich die heutigen Möglichkeiten der Spurensuche und DNA-Analyse im Kopf. Wie auch die Tatsache, dass alle Beteiligten ermittlungstechnisch nur Unfug veranstalten. Jedenfalls habe ich eine dümmere Befragung als die von Stone im Film selten gesehen. Macht nix. Ist nicht als Thriller, aber als Zeitbild und Film-Noir interessant und spannend. Und hat auch einen ordentlichen kleinen Twist gegen Ende.

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                                Anspruchsloser Klamauk mit Stil. Hier wird (vermutlich wirklich) ordentlich gesoffen, Farah Fawcett trägt keinen BH und die Stunts sind Handarbeit. Entspannt alberne Zeitgeistklamotte. Und sooo 80s. Einschließlich orangeroter Overalls und pinker Catsuits. Hirn aus und ab auf den Highway.

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                                • Ach, Karin Dor. Gestern wieder fast Herzkammerflimmern, als Ihre Porträtaufnahmen über meinen Bildschirm zogen. Ich zitiere mich mal selbst (aus FB):

                                  "The only reason why the producers of "You Only Live Twice" made beautiful actress Karin Dor wear red hair and an orange sweater (plus awful white makeup) was to blame and shame Germany by ruining the one and only appearance of a German bond girl. Not so nice, folks!
                                  RIP, Karin Dor, muse of my childhood tv and film experiences."

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                                    angucker 08.11.2017, 13:57 Geändert 08.11.2017, 17:56

                                    John Grisham gilt ja als blöder Anwalt und einfallsloser Bestsellerautor. Kann mich aber immer wieder mit seiner Detailkenntnis von den finsteren Verwerfungen der modernen Gesellschaft und mit anschaulicher Darstellung seiner Handlung überzeugen. Ob das nun umweltschädliche Produktionen geht, die Rolle von Kindern als Zeugen (ganz feiner Stoff: Der Klient) oder das Versicherungsunwesen - hier passen die Dialoge, hier schreibt jemand, der die Branche kennt. Das wird auch hier ganz schnell klar: Bereits die grandios inszenierten Rekrutierungsgespräche, die Einführung in die sehr öffentlichkeitsscheue Steuerkanzlei in Memphis - hier wird konspirative Geldwäsche und auch die Beteiligung unschuldiger Uni-Absolventen daran auf den Punkt gebracht. Die Verstrickung des jungen Anwalts, der bewusst (im zweiten Anlauf!) provozierte Ehebruch, die Verlockungen der familiären Atmosphäre in der Kanzlei - es ist einfach beklemmend lebensnah. Und wird zum Ende immer spannender, bis man dank der gelungenen Inszenierung durch Sidney Pollack voller Spannung mit dem Helden am Fotokopierer steht und zittert vor Angst. Toller Schnitt, eine interessante Filmmusik von Dave Grusin, die nur aus eigens komponierten Klavierbegleitungen besteht (besonders schön gleich zu Beginn beim Rudern in Harvard). Und eine Fülle großartiger Schauspieler auch in den Nebenrollen. Ed Harris als finsterer FBI Agent, Margo Martindale als Sekretärin, Holly Hunter als verhuschte (und doch beinharte) prollige Sekretärin. Gene Hackman macht finster (wie er mit knappen Worten versucht, Tom Cruise die Frau auszuspannen - so etwas muss man sich erstmal ausdenken) und Tom Cruise selbst ist auch hervorragend besetzt. Seine Flick-Flacks über den Bürgersteig, sein unbekümmertes und zugleich verbissenes Anwaltsgehabe - hier wird der Zuschauer professionell und gut unterhalten. Und lernt was über die finsteren Anwälte.

                                    Leider hat der Film auch einige Längen, aber hier wurde für die Bestseller-Verfilmung der Produktionsetat zielsicher und effizient angelegt.

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                                      Es ist einfach schade. Eine wirklich grandiose Hauptdarstellerin und eine souveräne Regie verschwenden ihre Talente an eine literarische Vorlage, die einfach nur versucht, alle 5-10 Seiten einen provokanten Aufreger zu landen. David Wnendt kann gut mit starken Frauenfiguren, wie man in dem eindrucksvollen Erstling "Kriegerin" mit Alina Levshin schon sehen konnte. Und Carla Juri hat hier für ihre unglaublich intensive Darstellung der Erinnerungsexpertin in "Bladerunner 2049" ein 1:45 langes Casting-Video bekommen, das wohl auch den letzten Casting-Agenten überzeugen würde. Sehr schön auch schauspielerisch übrigens die Szenen im Krankenhaus - Chefarztvisite mit Edgar Selge, das hatte was.

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                                        angucker 06.11.2017, 14:48 Geändert 07.11.2017, 20:32

                                        35 Jahre später ist LA eine Wüste. Und Ryan Gosling läuft mit versteinertem Gesicht durch abstrakte Bauten und künstlich-geometrische Interieurs auf der Suche nach Sinn und Vergangenheit. Lange nicht mehr seit Birdman hat mich ein moderner Film so gefesselt, so involviert und teilweise auch zu Tränen gerührt wie dieser. Mit Abstand das beste Sequel, das ich kenne. Die geschickte Verschränkung von Zeit und Raum, Figuren und Themen. Die Leichtigkeit, mit der philosophische Themen verhandelt und visualisiert werden (was ist ist Erinnerung, Vergangenheit, Eltern - was bedeutet uns das?). Die Tricktechnik ist seit dem originalen Blade Runner natürlich viel weiter. Und hier wird das geschickt und immer filmdienlich genutzt. Zwei übereinander gelegte Geliebte - Replikantin und rebellische Aufständische haben Sex mit dem Blade Runner (2049) - macht das ihn oder sie lebendig? Sind wir alle überhaupt noch am Leben? Warum trinkt der Hund Whisky?

                                        Und dann die Szenen im Erinnerungslabor, ich habe wirklich die Luft angehalten - die pure visuell umgesetzte Emotion. Überhaupt die Bildmächtigkeit - Kamera, die Einrichtung der Szenen. Zwei Tage später noch mal das Original gesehen - da wird mehr mit Licht gezaubert. Hier sind es wieder mal die erstaunlich weiten Kamerafahrten. Natürlich ist der Film zu lang. Aber das muss so. Entschleunigung ist in diesem Fall auch Flucht aus der Reizüberflutung, ein Innehalten im digitalen Dauerbeschuss.

                                        Der Cast passt - wenig bekannte Gesichter. Robin Wright muss (für meinen Geschmack etwas derbe und schematisch) die Frau Underwood mit kurzen Haaren geben, Ryan Gosling mit seiner reduzierten Mimik ist eben mehr Befehlsempfänger und Sklave als Harrison Ford seinerzeit. Es ist im Plan der Regie, dass sich da mimisch nicht mehr abspielt (ich will nicht spoilern). Übrigens hat Harrison Ford auch 1982 nicht mit großartigen Grimassen im Stil des neuen Hollywood gearbeitet, sondern einfach durchgängig mürrisch und genervt geguckt. Carla Juri - was soll ich sagen - ist einfach die perfekte Besetzung für diese Rolle. Es gibt jetzt auch Farbige in LA - sie besetzen die Schattenwirtschaft (goldig die lange Szene am 3-D Drucker). Die unvermeidlichen Actionszenen sind für meinen Geschmack etwas lang und notgedrungen konventionell. Prügelei bleibt eben Prügelei.

                                        Niemand wird diesen Film mögen, dem Blade Runner (1982) nichts sagt. Aber ansonsten sehr gelungen - für mich jedenfalls großes Kino.

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                                          über Titanic

                                          Jetzt endlich mal gesehen. Eine merkwürdige Mischung aus Doku, Katastrophenfilm, Drama und Liebesgeschichte, die bei mir überhaupt nicht funktioniert hat. Denn jedes Subgenre wird unzureichend bespielt:

                                          Die Doku ist nach den (gelungenen) ersten 20 Minuten vorbei. Danach hat auch der dümmste Zuschauer verstanden, warum ein so großes Schiff sinken kann und muss, wenn es von einem Eisberg aufgeschlitzt wird. Dumm nur, dass dies mit denselben Grafiken nach rund zwei Stunden noch einmal erklärt wird. Katastrophe im Swimming-Pool mit gechlortem, stark ausgeleuchtetem Wasser. Echt mal, da blinkt mich in jeder Einstellung der Studiobetrieb an. Die Katastrophe ist so klinisch sauber und gut ausgeleuchtet wie Werbefilm für Swimming-Pools. Den Trick mit den unter Wasserdruck aufbrechenden Türen (was natürlich so auch Quatsch ist, weil keine "normale" Tür dem Druck von mehreren Metern Wassersäule standhalten kann) haben wir bei Shining für immer genug gesehen, und das Getauche und Gehampel im und auf dem Schiffsmodell ist so entsetzlich künstlich wie das bemühte Drama mit der Schießerei unter Deck. Der reiche Verlobte von Kate Winslet ist viel zu schwül, um als Hetero und Macho durchzugehen und überhaupt sind alle Handlungsstränge des Dramas extrem künstlich und schematisch angelegt. Natürlich sind die mit gigantischem Aufwand gedrehten Szenen der Einschiffung, der Poker um die Eintrittskarten, DiCaprio als gewitzter Underdog beim Dinner der reichen Leute und sind die launigen Zwischenbemerkungen von Kathy Bates (immer wieder Klasse) ganz nett. Aber je mehr es auf das Ende zugeht, umso mehr fehlt die Konzentration auf das Drama. Ob es am Schnitt liegt, an der unheilvollen Konkurrenz zwischen Spezialeffekten und Schauspielerei - die heftigen und dramatischen Konflikte im Kampf zwischen Oben und Unten, Arm und Reich, Besatzung und Passagieren bleiben seltsam blutleer und wenig eindrucksvoll.

                                          So bleiben für mich positiv nur die frischen Gesichter von Kate Winslet und Leonardo DiCaprio, gefreut hat mich ein Wiedersehen mit Frances Fisher.

                                          Der beeindruckende wirtschaftliche Einschlag dieses Films (der ja offenbar die Tür für unzählige Großproduktionen geöffnet hat) korreliert in keiner Weise mit der Substanz. Und viel zu lang ist er auch.

                                          Und nicht zuletzt: So eine bescheuert dudelnde Musik - ich war ja auf Einiges gefasst, aber das war wirklich schlimmer als die Weichspüler-Werbung.

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                                            angucker 01.11.2017, 13:42 Geändert 01.11.2017, 14:04

                                            Der Tod und die letzten Zuckungen der Kleinfamilie in der Kleinstadt nah der Grenze zu Tschechien. Die Heranwachsenden versuchen ihr Glück im Drogenhandel und haben keinen Plan. Die Erwachsenen haben auch keinen Plan, aber dafür Probleme mit ihrer oft gemeinsamen Vergangenheit. In zum Teil grandiosen Einstellungen lotet dieser überlange Spielfilm in vier Teilen die Verwerfungen einer letztlich völlig entwurzelten bürgerlichen Welt aus. Julia Jentsch, der die Rolle der bockigen, trotzigen und enorm hartnäckigen Mutter quasi auf den Leib geschneidert ist (wer sie mal gesehen hat in "Die Fetten Jahre Sind Vorbei" kennt das) und ein faszinierend für jede Rolle passend besetzter Cast aus zu Teil mir völlig unbekannten Darstellern hielten uns vier Folgen in Atem. Die kontrollwütige Mutter der bösen Tochter Manuela. Der faltige Polizist mit dem großen Einfühlungsvermögen. Der sensible Ex von Julia Jentsch, der sich in seinen unbewältigten Gefühlen und Konflikten buchstäblich auflöst. Ein so geschickt inszeniertes Spiel bestens aufgelegter Charakterdarsteller habe ich lange nicht mehr gesehen. Und dann das Licht, die Kamera. Da gibt es eine herzzerreißende Szene in der vierten Episode, wo Julia Jentsch im letzten Licht der Abendsonne ihre Tochter (notgedrungen) bei Ihrem Ex und dessen Familie abliefert. Und beleuchtet vom letzten Schimmer der Abendsonne einsam in ihrem Auto in Tränen ausbricht. Eine solch subtile und packende Lichtsetzung kenne ich (ehrlich!) bisher nur von Ridley Scott. Oft sind die Gesichter nur von der Seite und in wirklich ungewöhnlicher Beleuchtung zu sehen. Da folgt der Zuschauer bald ganz automatisch jeder Zuckung, jeder Veränderung der Mimik. Das bekommt eine ungeheure Intensität auch ohne weitere Mätzchen. Das ist für mich die perfekte Regie.

                                            Natürlich hat das Drehbuch einige Hänger und logische Brüche. Die aber nur dazu dienen, die sich immerhin über insgesamt etwa 6 Stunden entwickelnden Figuren "am Leben" zu halten. Natürlich wird auch gestorben, gibt es einen WhoDunIt und sogar einen MacGuffin, nämlich den Plastikbeutel mit 250 g Crystal Meth (Marktpreis etwa 25.000 Euro im Straßenverkauf), der durch viele Hände wandert. Keine Kriminalgeschichte, eher ein Sittenbild. Nichts für Zuschauer, die Angst vor Dialogen haben. Für alle anderen ganz großes Serienkino.

                                            Zwei Nachträge: Auch die Ausstattungen, Interieurs und Garderoben sind Spitzenklasse. Von der Strickjacke der Kleinstadthausfrau über den Parker des Polizisten und die China-Klamotten der tschechischen Gangster - jedes Detail passt. Und ich habe vor wenigen Tagen "Song to Song" von Terrance Malick gesehen, ein hoch gelobtes "Meisterwerk" eines Regisseurs mit einem (sehr guten und oscar-prämierten Kameramann). Ich persönlich fand es zum Kotzen, obwohl die eigentlich nur (bei Licht und Kamera) das versucht haben, was hier ganz locker gelingt. Eine Kamera, die immer dabei ist und ein Licht, das immer stimmt. Wie gesagt: Großes Kino hier.

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                                              Ein sehr physischer Film mit einer ständig den Objekten und Darstellern hinterher taumelnden Kamera (da stellt sich bei mir wirklich Schwindel ein beim Sehen), welche die Gegenstände ihrer Betrachtung umkreist und mit zum Teil wilden Zooms und Schwenks immer wieder neu in das Auge des Zuschauers zerrt. Leider lohnt es sich nicht.

                                              Es gibt hier zwar spektakuläre Außenaufnahmen, an denen jeder Landschaftsfotograf seine Freude hätte. Und reichlich Innenansichten von Luxusvilla und Designer-Appartment. Aber was soll das Ganze? Dominanzgehabe großartig gespielt von Michael Fassbender, der sämtliche von ihm verlegten Songs des auch hier absichtsvoll immer etwas verschlafen wirkenden Ryan Gosling mit seinem eigenen Copyright versieht. Was Gosling natürlich filmwirksam erst nach etwa 60 Minuten Film merkt, um dann eine albern floskelhafte Unterhaltung anzufangen und eine Bierflasche zwecks großer Geste zu zerschlagen. Beide begatten Rooney Mara, die wiederum verwirrend unterschiedliche Perücken und Frisuren trägt. Was aber auch keine Rolle spielt, denn die Chronologie ist rudimentär. Und dann Auftritt Natalie Portman in blond und schön (Chauvi-Kommentar: Meine Güte, was für ein Feger). Die wird aus dem Diner entführt und (hinter den Kulissen) geheiratet. Und spätestens an dieser Stelle erlosch mein Interesse für diese unstrukturierte Ansammlung von Bildern und oberflächlichen Dialogen, die durch Fragmentierung Aufmerksamkeit heischen wollen und ich stieg aus.

                                              Den am Rande des Austin City Limit gefilmten Szenen sieht man an, dass sie unter großem Zeitdruck entstanden sind. Sie wirken wie ein Fremdkörper und integrieren die Hauptpersonen nicht in die rudimentäre Handlung. Und den Oberkörper von Iggy Pop sowie das skurrile Profil von Patti Smith finde ich jetzt auch nicht so unterhaltsam. Zumal die kurzen Phrasen aus diesen kurzen Star-Auftritten auch nichts beitragen.

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                                                Wozu braucht es diesen Film und wer guckt sich das zu Ende an? 102 Kopfschüsse und Explosionen später habe ich das immer noch nicht herausgefunden. Und Keanu Reeves ist so dermaßen aus der Form, dem glaube ich als Zuschauer noch nicht einmal einen flotten Spaziergang zu. Blödes Green-Screen Gehampel das.

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                                                  angucker 25.10.2017, 21:55 Geändert 26.10.2017, 03:14

                                                  Man kann eben nicht einen Tatort mit Nadesha Brennecke in einer Hauptrolle besetzen und dann hoffen, dass sich das schon ausgehen wird. Permanentes Overacting, ein schauspielerisches Repertoire aus der Mottenkiste bis hin zum dramatischen Wurf mit der Dosensuppe. Und wenn man mal genauer hinguckt, dann endet jede der vielen dramatischen Posen um 11:45 Uhr. Selbst der Handjob auf der Straße oder der wie verunglückt wirkende Verführungstanz - da hätte es schon weniger Pose oder mehr Regie gebraucht.

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                                                    Wie kamen die Waffen in die Zellen? Oder wurde der deutsche Staat zum Mörder?
                                                    Der deutsche Herbst aus Stuttgarter Sicht im Jahr 2017. Klare 8 Punkte für ein interessantes Thema, eine stringente Story, großartige Außenaufnahmen mit immer wieder neuartigen Kameraeinstellungen und vor allem die nur ansatzweise lineare Erzählweise. Hier laufen Tonspur und Bildmontage oft minutenlang asynchron, da hören wir andere Dinge als wir sehen, da folgt die Kamera Personen, die nicht im Off reden - diese modernere Form der filmischen Erzählung, die ich in "The Wire" kennen und lieben lernte - Dominik Graf beherrscht sie anders als andere Regisseure perfekt. Und wenn dann noch dokumentarische und pseudo-dokumentarische Filmaufnahmen aus den 70ern elegant in den Erzählfluss eingebaut werden. Wenn Richy Müller grantelig und verkatert präsent ist auch ohne pausenloses Overacting. Wenn eine Szene auch mal von unten aufgenommen wird. Wenn Vergangenheit und Gegenwart filmisch verdichtet werden. Wenn Hannes Jaenicke alt und trotzdem böse sein darf. Wenn der karrieregeile Oberstaatsanwalt seine Untergebene ausspioniert (der jüngere Liebhaber aus der ersten Einstellung - macht zuletzt durchaus Sinn) und manipuliert. Holla - da zahle ich gern Rundfunkgebühren!

                                                    Unbedingt sehenswert und noch in der ARD Mediathek zu haben.

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