angucker - Kommentare

Alle Kommentare von angucker

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    angucker 13.07.2015, 06:30 Geändert 30.03.2017, 15:01

    Nie wieder war Manfred Krug so gut besetzt und gut aufgelegt wie hier. Die Cowboys von der DDR Baubrigade mit Anleihen bei den 7 Samurai - ein geniales Drehbuch trifft auf bestes Filmhandwerk. Dass man sich in der DDR für eine Trennung vor dem Arbeitskollektiv und dem Parteisekretär rechtfertigen musste und wie bei der Planerfüllung gemogelt und beschissen wurde - selten hat man die skurrile gesellschaftliche Wirklichkeit der Nachkriegszeit in der DDR mit ihrem gewaltigen Nachholbedarf im Bau so gekonnt auf den Punkt gebracht wie hier. Dass der Film damals ein großer Aufreger war, können aber wohl nur Zeitgenossen nachempfinden. Zu brav und handwerklich sauber im besten Sinne ist die hier eingeflochtene Satire. Und das ist auch das einzige Manko dieses Films. Er ist (wie viele DEFA-Produktionen) manchmal einen Tick zu brav und clean wegen der hohen Wertschätzung für handwerkliche Qualität, die wohl damals als Folge der kollektiven Arbeitsweise und zahlreichen Abstimmungsprozesse vorherrschend war.

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      angucker 11.07.2015, 08:03 Geändert 11.07.2015, 18:02

      Na ja, geht gerade noch so. Ein interessantes Thema auf Kindergarten und Schnulze getrimmt. Bis auf das extrem manieristische, aber eigentlich passende Overacting von Benedict Cumberbatch absolut überflüssig. Anstatt in das durchaus spannende Thema der Kryptographie etwas tiefer einzusteigen oder sich damit zu beschäftigen, ob Turing einfach nur verklemmt war mit seiner Homosexualität oder wie genau der persönliche Konflikt beschaffen ist, verfusselt sich der Film in banalen Dialogen und schwülstiger Filmmusik, damit auch der dämlichste Zuschauer der Handlung folgen kann. Immerhin war Großbrittannien genau so schwul oder nicht schwul wie der Rest der Welt. Und nur die offizielle Strafbarkeit der Homosexualiät machte (nicht nur Turing, sondern beispielsweise auch McLean und Burgess) erpressbar und automatisch zu Opfern. Aber Geschichte und Politik kommen in so einem Streifen natürlich nur in Form von Nadeln auf Landkarten vor.

      Warum die Enigma so genial konstruiert war, warum die geklauten Maschine so wichtig und der gleich bleibende Wetterbericht so entscheidend für die Dekodierung - das wird sorgsam umschifft und nur angedeutet, obwohl das (in einem anderen Genre) wesentlich unterhaltsamer wäre als aufgeblasene Dialoge mit viel Gefühl.

      Und dann noch Keira Nightley, die von ihren gesundheitlichen Problemen mittlerweile so gezeichnet ist, dass ich ihr eigentlich eher Gesundheit als eine weitere Hauptrolle wünsche.

      Und nicht zuletzt ein VollTroll in diesem Forum, der mich mit seiner polemischen und von liebevollen Fan-Gefühlen für Keira Nightley geleiteten Beleidigung anderer Forenbeiträge dazu bringt, aus einer Antwort einen Kommentar zu machen, obwohl dieser Film das nun wirklich nicht verdient hat.

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        angucker 10.06.2015, 21:33 Geändert 19.06.2015, 10:16

        Technisch gut gemachte, aber sehr feministisch manipulative Doku über die unzähligen Mädels, welche als Frischfleisch durch die Mühle des so genannten Amateur-Porn gedreht werden. Ein schönes Beispiel dafür, wie man mit Auswahl von Interviews und Themen die Meinung des Zuschauers steuern kann.

        Gut gefallen haben mir die authentischen Szenen beispielsweise der vermüllten Massenunterkunft des "suitcase-pimp" (der Ausdruck ist nicht von mir) mit seinem dämlichen Hund und die hilflosen Selbsteinschätzungen der Mädchen selbst, die altersgerecht oft sehr wenig Peilung haben. Irritiert war ich von den vielen postkartenmäßigen Bildern der Miami Skyline. Was die mit dem Thema dieser Doku zu tun haben, erschloss sich mir nicht. Insgesamt doch noch sehenswert, aber bei weitem nicht so detailfreudig und gut recherchiert wie die ähnliche Doku "When Porn Ends".

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          Hey, wir wissen es ja: Alle Deutschen tragen schwarze Netzhemden und machen auf Nazi, alle Fetten sind irgendwie lustig und platzen immer aus der Hose. A Cappella wird grundsätzlich als Battle ausgetragen, weil das ja ein Kampfsport ist und nichts mit Musik zu tun hat. Alle Musikproduzenten tragen Sonnenbrille, sind kotzarrogant und verarschen Snoop Dog.

          Alle Kommentatoren reißen pausenlos sexistische Witze und Frauen sind nur zum Heiraten und Kinderkriegen da. Und alle Sequels kompensieren den fehlenden Charme des Originals und dessen gute Musik durch bombastische Besetzungen (Chöre mit 20 und mehr Darstellern anstatt einer 4 - 6köpfigen Gesangsgruppe) und wilde Bühnenshows mit Feuerwerk. Ach ja: Und alle Sänger singen A Cappella natürlich im Voll-Playback wie in der ZDF Hitparade.

          Das Original brachte den Spirit der Sänger ohne Instrumente, die bezaubernde Anna Kendrick und die guten Songs noch rüber. Aber dies ist wirklich extrem bescheiden, ein abgestürzter College-Film mit dämlichen Witzen und schlechter Musik.

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            Robin Williams ist ja schon schwer zu ertragen. Aber dann noch eine deutsche Synchronisation wie in einem schlechten Pornofilm. Ohne Probe vom Blatt abgelesen. Da kann der Film nicht mehr überzeugen, zumal die Storyidee schon zig mal besser gebracht wurde. Ich bleibe bei James Steward und Mr. Smith geht nach Washington.

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            • angucker 28.05.2015, 07:09 Geändert 13.06.2015, 09:38

              Sie war einer der zwei Gründe dafür, dass ich die lahme Komödie 3 Zimmer/Küche /Bad zu Ende gesehen habe. Wandlungsfähig (in der Rolle vom kleinen doofen Kind-Mädchen zur "Ich-Probiere-Mich-Aus" Frau). Große dunkle Augen, eine lebhafte Mimik (und die Gabe, beides für die Rolle einzusetzen). Und außerdem endlich mal eine junge Schauspielerin mit diesem Charisma und dieser Präsenz, dass sie mich mit einem 5 Minuten Videoclip dazu bringen könnte, seltsame Dinge zu tun.

              Wirklich beeindruckend.

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                angucker 28.05.2015, 06:59 Geändert 28.05.2015, 15:35

                Eine schlechte Komödie ist ein Film, wo die Schauspieler permanent unterfordert sind, die Handlung ziellos herumdriftet und zwischendrin immer wieder heftige Langeweile aufkommt. Dieses aufgeblasene Machwerk um Irrungen und Wirrungen der jungen Leute lässt sich wirklich auf 45 Minuten zusammen dampfen, hat unendliche Längen, die Charaktere sind so dämlich angelegt, dass ich pausenlos diese dunkelhaarigen Frauen verwechselt habe, die aus unklaren Gründen nacheinander alle untereinander die Männer tauschen. Ist das öde. Und warum zuletzt noch der Arzt in den Alpen als anonymer Doppelvater aufgesucht wird, was die böse Grufti-Tochter zur niedlichen sexy Romantikerin macht (innerhalb von drei Monaten) und mit welcher Berechtigung die Schwester des Regisseurs eine Hauptrolle bekam - alles unklare Fragen ohne Antworten. Also: Drehbuch 0 Punkte und setzen!

                Und außerdem sollte man für so einen Film weniger Hauptrollen schreiben und casten und dabei darauf achten, dass vor allem die weiblichen Hauptdarsteller nicht durch Alter, Kleidung und Styling letztlich alle gleich aussehen.

                Was sich lohnt, sind einzelne Schauspieler, die immer wieder Glanznummern abliefern: Herbert Kaup mit seiner Ansprache zum Weihnachtstag -> großes Schauspielerkino. Corinna Harfouch als depressive Mutter ebenso. Aylin Tezel fasziniert mit ihrer Wandlungsfähigkeit und mimischen Präsenz immer wieder und ohne Ende. Robert Gwisdek spielt seinen (strunzdumm und klischeehaft angelegten-) Charakter so gekonnt und konsequent, dass es mit jeder Filmminute mehr Spaß macht. Und Leslie Malton in ihrer Nebenrolle als Mama mit der seltsamen Frisur macht richtig Spaß. Auch handwerklich hat der Film Einiges zu bieten: Interessante Kameraeinstellungen, tolle Locations, die Sets sind gekonnt dekoriert bis hin zur letzten WG-Küche, der Schnitt erzeugt immer wieder einen guten Erzählfluss, wo eigentlich überhaupt nichts passiert. Eigentlich schade, dass so viel Schauspielerpower und filmisches Handwerk auf so ein unterirdisches Drehbuch verschwendet wurde.

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                • Ich finde es toll, dass Du Dir diesen sehr vielschichtigen Regisseur mal "vorgenommen" hast. Gerade "Türkische Früchte" hat mich bleibend beeindruckt. Die ganz harten Splatter-Sachen werde ich mir allerdings nie angucken (schaffe ich einfach nicht). Vieleicht schaffe ich ja mal Starship Troopers.

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                    Dies ist einer der letzten Filme mit komplett analoger Tricktechnik. Das habe ich mir damals nicht klar gemacht, sondern war nur fasziniert von der exzessiv angewendeten (und deutlich als solcher erkennbaren-) analogen Tricktechnik. Die Barszene mit den vielen effektvoll gebauten und verfremdeten Mutanten (ja,ja - die Frau mit den drei Brüsten), die Morphing-Szenen - großes Kino. Dazu eine ziemlich intelligente Story und ein gut passender Hauptdarsteller.

                    Der Film hat natürlich Patina angesetzt, aber trotzdem Klasse.

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                      War Teil 1 noch ein gut gemachter Kult-Klassiker mit Elementen des B-Movie (und komplett analog in der Tricktechnik) zieht Teil 2 wirklich alle Register auch der neu entstandenen CGI-Technik. So gehört die Verfolgung der flüssigen Killermaschine mit zum Aufregendsten, was ich je im Film gesehen habe. Effektvoll inszeniert mit sicherem Gespür für "einer geht noch" - großes Kino. Außerdem die gute Storyidee, eine physisch (ich steh nun mal auf austrainierte Frauen im Doppelripp) unglaublich präsente Linda Hamilton und ein gutes Drehbuch mit witzigen Dialogen, von denen zu Recht viele Kommentare hier seitenweise zitieren. Und mit diesem Film wurde Schwarzenegger endgültig zu Ikone.

                      Besser geht Action-Kino kaum noch. Kann zwar meinen Lieblingsfilm aus der Gattung SciFi/Action nicht vom Thron stoßen, aber knapp....

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                        Helen Hunt - immer wieder gern. Mel Gibson macht seine Sache ganz gut und das Drehbuch hat heftige Längen.

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                          Achtung, Spoiler!

                          Hilfe, ich bin fett und Analphabetin. Meine Mutter auch und außerdem ist sie böse. Ein Wunder, dass ich kein Aids habe, denn mein Vater hat mich seit meinem dritten Lebensjahr sexuell missbraucht. Und der hatte Aids. Deshalb bin ich in dieser coolen kostenlosen Schule, wo die Lehrerin aussieht wie ein farbiges Model aus Hollywood. Und lesbisch ist sie auch, aber das ist egal, weil ihre Freundin ist ja sooo nett. Cool sind auch meine Mitschülerinnen. Die sind ethnisch gut quotiert, haben alle so lustige Macken und reden pausenlos Blödsinn. Und damit die Zuschauer auch wissen, wann sie weinen sollen, weinen wir im Film dann immer. Allen voran die Model-Lehrerin und diese coole Sozialarbeiterin, die mir immer ein Zuckerwasser aus dem Automaten bringt, wenn ich mal wieder Durst während unserer Sitzung habe.

                          Der Oscar für Mo'Nique war verdient, ansonsten kommt genau das dabei heraus, wenn die milliardenschwere Moderatorin der umsatzstärksten Talkshow für Frauen einen Film produziert und vermutlich auch finanziert.

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                            Ich liebe sogar Bäume, weil ich so gerne lese.

                            Sagt die romantische Bibliothekarin, während sie mit dem Hauptdarsteller inmitten von etwa zwanzig Büchern auf dem Boden ihres Arbeitsplatzes sitzt, wo sie aus mir nicht bekannten Gründen diese so sehr geliebten Bücher aus dem Regal geholt und auf dem Fußboden verteilt hat. Macht man ja so als Bibliothekarin und Nebenfigur in einem völlig hirntoten Film ohne jede Daseinsberechtigung. Au weia.

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                              angucker 22.05.2015, 14:36 Geändert 25.05.2015, 04:28

                              Ordentliche, etwas angestaubte Sport-Doku, die durch den damals wirklich unfassbar unterhaltsamen und in seiner sagenhaften Egozentrik unverstellten Schwarzenegger noch zusätzlich gewinnt. Wie der sich selbst und seinen Kontrahenten Lou Ferrigno verulkt.

                              Bin ja kein Bodybuilder oder Fan, aber diese seltsame Mischung aus authentischem Außenseitertum, Freakshow und Blick hinter die Kulissen hat was.

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                                angucker 22.05.2015, 14:20 Geändert 31.10.2023, 09:23

                                [Edit: Gerade zum dritten Mal gesehen:] Tony Scott schafft es, die dünne Story um den am Leben verzweifelten CIA-Killer und das kleine Mädchen brillant zu inszenieren. Die manchmal flirrend schnellen, manchmal sensationell langsam und gefühlvoll daher kommenden Kameraeinstellungen, die immer wieder überraschenden und verblüffenden Einstellungen und Bildausschnitte (Treffen von oben, Brücke mit Himmel, jede Menge Nahaufnahmen der interessanten Art) - jede Minute gibt es bei diesem Film etwas zu entdecken und durch den gekonnten Schnitt bekommt das Ganze noch mehr Drive. Ich habe mich trotz der gestandenen Länge von immerhin 2:20 h und dem sehr elegischen Erzähltempo immer gut unterhalten gefühlt.

                                Denzel Washington und Christopher Walken machen ihre Sache exzellent. Die kleine Geste, die angedeutete Mimik - dies hätte auch ein guter Buddy-Film sein können. Dakota Fanning ("Pita") war bei den Dreharbeiten etwa 9 Jahre jung. Unglaublich! Jede Regung, jede Geste stimmt, sie baut eine fast beklemmende Chemie zu Denzel Washington auf, folgt mit ihrer Mimik genauestens einem Gespräch (eine nicht ganz einfache Kunst, welche die meisten Schauspielenden noch als Erwachsene nicht beherrschen) - grandiose Schauspielkunst von einem Kind, die mir die erste Stunde des Films besonders versüßt.

                                Leider leider ist das Drehbuch äußerst bescheiden. "Ein Mann sieht rot" ist schon zu lange her, die Figuren sind schematisch angelegt im gut/böse Schema. Zwar sind die Gewaltorgien im letzten Drittel gekonnt inszeniert und tragen die Story. Aber dieses verquaste, von religiösen Motiven getragene Ende ist nicht so mein Fall.

                                Trotzdem: Ich liebe Filme von Regisseuren, die ihr Handwerk verstehen. Und Darstellende, die es einfach bringen.

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                                  Heftig überschätzt. Durch das dauernde Medizingerede wird die Länge der Episoden um mindestens 15 Minuten gestreckt, der Hauptdarsteller hat außer einer interessanten Stimme und etwa fünf verschiedenen Grimassen wenig zu bieten und nur selten gelingt es den Drehbuchautoren, die Standardsituationen mit Leben zu erfüllen. Meist dann, wenn das sehr konventionelle Erzählgerüst verlassen wird wie in der gut gemachten Episode mit dem Busunfall oder wenn es um die verwirrenden Beziehungen der Kollegen geht.

                                  Verglichen mit der sehr ähnlich strukturierten Serie Navy CIS fehlt es an entwicklungsfähigen Charakteren, interessanten Außenepisoden und vor allem an einem Hauptdarsteller, der mehr ist als ein Abziehbild eines genialen Grantlers. Der pikareske Charakter reicht nicht länger als drei Staffeln, danach ist es nur noch lahme, kommerziell motivierte Fortsetzung eines toten Konzepts. Und etwa ab der 6. Staffel wird es (bis auf die witzig geschriebene Affäre von House und Cuddy) öde bis zur Bewusstlosigkeit.

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                                    angucker 19.04.2015, 07:36 Geändert 19.04.2015, 07:37

                                    Ein Mann mit 80er Vokuhila Frisur und Augenklappe turnt durch ein Setting, das aussieht wie die arme Version von Blade-Runner. Dazu ertönt eine seltsam amateurhaft klingende Synthesizermusik, die der Regisseur offenbar selbst komponiert hat. Die Handlung passt auf einen Bierdeckel und die Action ist extrem lahm. Nur die allerdings deutlich unterforderten Nebendarsteller wie Lee van Cleef, Ernest Borgnine und Donald Pleasence reißen es für mich etwas raus. Und die Typografie ist interessant gemacht. Vom Titel über die grünen Grafiken der ersten Szenen - sehr markant.

                                    Zum Kultfilm nicht originell genug und zum Klassiker bei weitem nicht gut genug. Es mag ja sein, dass zu diesem Film viele Leute in den frühen 80ern abgefeiert haben. Das sind sicherlich tolle Erinnerungen, die einen ziemlich durchschnittlichen Film aber nicht großartig machen. Jetzt endlich gesehen und abgehakt als eher nicht sehenswert.

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                                      Abgesehen von Cast (Julianne Moore, Alec Baldwin, Kirsten Stewart) und der eindrucksvollen schauspielerischen Leistung der Hauptdarsteller doch etwas konventioneller Film. Immerhin wurde nicht jedes Klischee bedient (so hatte zum Beispiel Alec Baldwin keine Affäre nach der Erkrankung seiner Frau) und die Entwicklung der Krankheit kommt wirklich glaubwürdig rüber.

                                      Aber ich muss auch nicht 45 Minuten lang in der Mitte jeder Einstellung ein Produkt von Apple sehen mit fettem Logo. Mindestens ein Punkt Abzug für das extremste Product-Placement aller Zeiten.

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                                        Der Film ist in seinem Thema gefangen. Trotz der eleganten Inszenierung und der wirklich überzeugenden Hauptdarstellerin (bei dem Titel muss sie auch so sein) hat der Film für meinen Geschmack schon nach einer guten halben Stunde alle Aspekte des Themas erzählt und wiederholt sich dann.

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                                          angucker 18.04.2015, 14:39 Geändert 14.08.2024, 10:07

                                          Ziemlich kopflastiger, dafür aber an den richtigen Stellen beklemmender Film des Herrn Ozon. Durch den Wechsel zwischen geschickt inszenierten Dialogen und wortloser Handlung bekommt der Film den richtigen Rhythmus und zog uns richtig in den Bann. Im Vergleich zu meinem Lieblingsfilm "Swimming Pool" von Ozon fehlt hier aber etwas das Ambiente. Es wirkt manchmal konstruiert und durch die von Anfang an vorhersehbare Pointe des Films leicht akademisch. In jedem Fall aber lohnend und Kristin Scott Thomas und Fabrice Luchini sehr gut besetzt.

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                                                  Aber die Chemie zwischen den beiden gut aussehenden Hauptdarstellern stimmt, man hat jedenfalls die Illusion, die würden auch im wirklichen Leben beim (sehr jugendfrei inszenierten) Sex die Tapete abkratzen. Insgesamt also weit mehr, als man von 90 Prozent der deutschen Komödien Marke heitere Unterhaltung behaupten kann. Und außerdem stehe ich auf gut aussehende französische Damen mit perfekter Frisur in hammermäßigen Kostümen. Dafür und für die absolut professionelle Machart des Films gibt's den Extrapunkt.

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