Bandrix - Kommentare

Alle Kommentare von Bandrix

  • 7 .5

    "Pandorum" bietet einen wilden Mix durch alle möglichen Genre. Hier eine Prise "Dead Space", dort ein bisschen "28 days later", hier etwas von "Rec" und noch für die letzte Würze "Eden Log", kurz: Ein spannendes Karusell quer durch verschiedenste Filmarten.
    Viele hier kritisieren den Bruch etwa zur Mitte des Films. Vom vollkommen überzeugenden Survivalhorror wechselt der Film etwas zu aprupt und schnell in die Sparte Action, ein paar Kungfueinlagen inklusive.
    Dennoch hat mich das nicht sonderlich gestört. Der Film bietet immer noch ein großes Maß an Spannung, hervorragende Darsteller und eine Atmosphäre die man nicht häufig vorgesetzt bekommt. Die Sets sind so beklemmend, so eng, so gekonnt gruselig in Szene gesetzt, dass man einige Male zusammenzuckt. Obwohl vieles im Dunkeln passiert hat man nie das Problem, wie zum Beispiel im schlechten "Alien Vs. Predator", dass man nichts sieht. Christian Alvart hat Talent, vor allem wenn es um das Visuelle geht, denn das ist wirklich perfekt umgesetzt, man kann nicht meckern.
    Was bei mir jedoch zu Punktabzug führt ist das etwas kitschige und viel zu harmlose Ende.
    Bis dahin bietet die Story aber genug Storytwists um bei der Stange zu halten und zudem sind einige Dialoge zwischen den Crewmitgliedern sehr überzeugend geschrieben. Das ist eine große Qualität des Films.
    Dennoch, wie schon gesagt, hebt der Film etwas gegen Ende ab, Logiklöcher nicht ausgeschlossen, und vermasselt so das vorher aufgebaute exzellente Ergebnis.
    Die Darsteller überzeugen alle restlos, vor allem Ben Foster gibt eine schöne Vorstellung ab. Antje Traues Stimme ist manchmal irgendwie unpassend aber die meiste Zeit muss sie sowieso versuchen möglichst heiß auszusehen.
    Fazit: Beklemmender Survivalhorror, der aber leider gegen Ende etwas aus dem Tritt kommt.

    • Und zur Banalisierung von "Der goldene Kompass":
      Das war nicht Chris Weitz Schuld, das Studio hat ihm nicht die künstlerische Freiheit gegeben die er wollte und auch brauchte. Er wettert ja heute noch dagegen...

      • 6 .5

        Ich werde jetzt mal bei den vielen miesen Bewertungen eine Lanze für diesen Film brechen: Ich mag "Jennifers Body"!
        Der Film hat durchaus seine starken Momente, ist oftmals wirklich witzig und das Finale ist ansatzweise spannend.
        Diablo Cody hat auf jeden Fall eine gelungene Vorlage in Form eines Drehbuchs zu diesem Film geliefert und es hätte etwas wirklich großes entstehen können.
        Doch leider nutzt der Film bei weitem nicht sein volles Potenzial.
        Zum einen wird überall großgeschrieben wie sexy der Film doch sein soll, wie verrucht und auch blutig. Doch schreckt die Regisseurin viel zu oft zurück mehr zu zeigen aus Angst die Zielgruppe zu verfehlen und ein R- Rating zu riskieren.
        So gesehen wird einem alles ein bisschen halbgar serviert und es fehlt einem oft an Spannung und Rafinesse.
        Das ist eine weitere Schwäche des Films. Die durchgehende Spannung. Wo war sie denn? Der Film verliert leider seinen Halt zwischen Komödie und Horror und weiß nicht so recht wohin damit. Auf der einen Seite wären da die oftmals amüsanten Dialoge, dann wird mal wieder etwas Horror (jedoch nur selten spannender) eingepflanzt und irgendwie will das alles nicht so recht passen.
        Das nächste mal sollte sich Diablo Cody eine/n Regisseur/in aussuchen die ihren Fähigkeiten gewachsen ist und nicht jemand der Aeon Flux total verhunzt hat.
        Die Freundschaft zwischen der Streberin und der Highschoolzicke kommt ebenfalls etwas holprig daher, aber gut, das ist jetzt nicht so schlimm.
        Positiv ist und bitte kreuzigt mich jetzt nicht, Megan Fox!
        Sie passt einfach wunderbar in diesen Film und liefert sich mit Amanda Seyfried einige knackige Streitereien. Bin mir nicht sicher ob sie wirklich geschauspielert hat, denn so denke ich ist sie im wahren Leben auch (vom Männerfressen mal abgesehen).
        Fazit: Sympathisches Filmchen, dass leider viel falsch macht, aber dank Diablo Codys Talent nicht völlig im Bodenlosen versinkt.

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        • Interessantes über Alan Smithee (124): Er hat tatsächlich Chuck Norris Kommentare auf Moviepilot weit hinter sich gelassen...

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          • 9

            Nun bin auch ich endlich in den Genuß gekommen das Original "Planet der Affen" zu sehen und nicht Tim Burtons peinliches Remake. Burtons Werk ist übrigens der Grund warum ich mich eine lange Zeit gewehrt habe das Original zu schauen.
            Jetzt muss ich mich wirklich fragen: Warum?
            Der Film bietet so viel, hat so viel Substanz und Kritik wie nur sehr wenige Sci- Fi- Werke vor und nach ihm.
            Selten wurde das Thema Rassentrennung und die Behandlung von Mitmenschen besser dargestellt als in diesem Film.
            Die Menschen sind, aufgrund eines nuklearen Krieges, evolutionstechnisch weit hinter die Affen gefallen welche nun den Menschen beherrschen und Versuche an ihm ausführen.
            Eine sehr interessante Grundstory die wirklich viel Tiefe und auch Diskussionsstoff bietet.
            Doch wie auch in der wirklichen Welt gibt es Wissenschaftler die versuchen die Menschen zu verstehen anstatt sie nur zu sezieren oder in Zoos auszustellen. Also ist der Film nicht nur eine Offenlegung des Benehmens der Menschheit sondern auch unser Verhalten Tieren gegenüber.
            Die Effekte reichen natürlich kein bisschen an Werke von heute heran, doch sind sie auch nur sehr spärlich eingesetzt und gebraucht werden sie nicht wirklich.
            Ein großes Lob muss man aber den Maskenbildnern aussprechen. Die Gesichter der Affen sehen wirklich sehr echt und wirklichkeitsgetreu aus. Zwar sieht der Gang der Affen manchmal etwas lustig aus, das trägt aber nur zum Charme des Filmes bei.
            Charlton Heston gibt hier eine Bravourvorstellung ab, sein Kniefall gegen Ende des Films ist sinnbildend für die Grundstimmung des Films. Er verflucht sogar seine eigene Spezies, die aufgrund eines Krieges die Welt an den Rand der Zerstörung brachte und so vom Verstand her hinter die Affen fiel.
            Fazit: Ganz großes Kino, das ein Remake überhaupt nicht nötig gehabt hätte. Tim Burton hat das Original leider sehr leiden lassen...

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            • 6 .5

              Was erwartet man von einem Film aus dem Hause Ghibli?
              Allerhöchste Qualität! Eine Mischung aus Fantasie und Ernst, Gags gepaart mit Anspruch. Das bekommen die kreativen Köpfe des Studios auch sensationell gut hin.
              Doch bei "Das Königreich der Katzen" fehlt einiges um ein neuer Geniestreich zu werden.
              Die Story entfaltet sich leider viel zu vorhersehbar und mehr als nett kann man sie nicht bezeichnen. Lustige Stellen gibt es in dem Film schon, nur leider sind sie überhaupt nicht so hintergründig wie in anderen Werken. Die Figuren sind im Großen und Ganzen sehr sympathisch und auch gewohnt einfallsreich. Dennoch entspinnt sich vieles zu schnell und ungeklärt, vieles wirkt überhastet und kann so nicht die gesamte Wirkung entfalten.
              Der Film ist wohl eher auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, was hierfür wohl der Grund ist. Denn Kindern macht es ja nicht viel aus ob das ein oder andere schnell passiert oder die Story vorhersehbar ist. Kurzweilig ist der Film jedoch schon.
              Deshalb für einen gemütlichen Nachmittag schon geeignet, aber an Werke der Marke Hayao Miyazaki kommt er auf gar keinen Fall heran. Dafür fehlt einfach der Anspruch, die Komplexität und die Botschaft.
              Fazit: Kurzweiliger jedoch schnell vergessener Anime, der auf keinen Fall an frühere Meisterwerke des Ghibli- Studios anknüpfen kann.

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              • Ich schau gerne Desperate Housewives, verfolge es seit der zweiten Staffel regelmäßig! Wozu einen die Frauen manchmal bringen... ;)

                • 6
                  über 2012

                  Hier ist er also, der groß angekündigte 2012, der Katastrophenfilm überhaupt. Aber leider ist er wie so viele diesjährige Hypes eine kleine Enttäuschung.
                  Der Film beginnt äußerst vielversprechend. Alles wird schön aufgebaut und die (zugeben nicht einfallsreichen) Charaktere werden vorgestellt. Nach ungefähr zwanzig Minuten beginnt Emmerich seine totale Zerstörung. Und die, das muss man wirklich sagen, hat man so noch nicht gesehen. Es sind wirklich spektakuläre Bilder die er uns an den Kopf wirft, die bleiben einfach im Gedächtnis hängen. Zudem kommt es zumindest mir so vor als hätte unser Schwäble in Hollywood versucht hier die höchstbudgetierte Katastrophenfilmparodie aller Zeiten auf die Beine zu stellen und die ersten neunzig Minuten klappt das auch prima. Es gibt wirklich viel zu lachen, das hatte ich so nicht erwartet.
                  Doch genau mit dem Steigen in die Arche beginnt der Film auseinanderzubröseln. Hatte das Gerüst aus Gags und Bildern noch funktioniert versinkt es nun total im Kitsch und weiß gar nicht mehr wohin damit. Die Darsteller ersaufen quasi darin. Das fängt mit der Wiedereroberung seiner Ex an und hört mit seinem heroischen Auftauchen (nach getaner Heldenarbeit) wieder auf. Achja, das sich dann alle in den Armen liegen hatte ich vergessen. Es gibt meiner Meinung verschiedene Arten von Kitsch. Da gibt es erstens den, der oft in (amerikanischen) Kriegsfilmen gezeigt wird. Amerika Hurra, wir sind die Besten, nichts kann uns stoppen. Dann gibt es aber auch den sinnvollen Kitsch. Den sieht man oft in Sportdramen und meiner Meinung nach ist das nicht verkehrt, es gehört einfach dazu und stört nicht. Denn meistens ist es ja in Maßen gezeigt. "2012" jedoch übertreibt sogar mit der zweiten Sorte Kitsch maßlos.
                  Wenn der Wissenschaftler gegen Ende dann an unsere Menschlichkeit appelliert trift der Pathos aus jeder Pore des Drehbuchs und zerstört so das vorher sympathisch aufgebaute Grundgerüst.
                  Die Schauspieler holen das Maximum aus ihren Rollen raus. Sie sind eigentlich perfekt besetzt. John Cusack nimmt man die Rolle als Vater ab und Chiwetel Eijofour überzeugt als Wissenschaftler der die große Katastrophe vorhersagt. Dennoch hilft ihnen das Drehbuch nicht wirklich. Eijofour ist die Moralpredigt überlassen aber die ist wie schon gesagt total überzogen. Das ist in seinem letzten Film "Redbelt" um einiges besser gelöst und umgesetzt. Cusack ist natürlich der Held wieder Willen, der am Ende sogar die Liebe seiner Frau (Amanda Peet) zurückgewinnt. Das muss natürlich sein. Wenn jedoch dann bei der plötzlichen Kusszene Kommentare von den Kinositzen hinter mir wie: "Ach komm, Zungenkuss geht noch!", oder " Popp sie doch nochmal schnell" kommt sollte man sich als Filmemacher schon Gedanken machen. Denn unterhaltender als der eigentliche Film war das dann doch. Einen Pluspunkt gibts aber auf jeden Fall noch für die klasse Performance von Woody Harrelson der erheblich zum Charme der ersten anderthalb Stunden beiträgt.
                  Fazit:Mit faszinierenden Bildern ausgestatteter Katastrophenfilm, der nach den ersten 90 Minuten sehr abbaut und ins übliche Kitsch as Kitsch can Gehabe überläuft.

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                  • 1
                    • 7

                      Eins vorneweg: "Gesetz der Rache" hat vom Plot her wirklich großes Potenzial gehabt.
                      Doch leider bleibt das doch ziemlich ungenutzt.
                      Der Film beginnt sehr spannend, ist stimmig in Szene gesetzt, man kann mit der Hauptfigur mitfühlen, seine Handlungen sind verständlich. Der Staatsanwalt ist leider zu sehr auf seine Einbuchtungsquote bedacht und lässt sich auf einen Deal mit dem Mörder ein. Gerald Butlers (spielt das Opfer)Verzweiflung ist gut nachvollziehbar. Dann macht der Film einen Sprung von zehn Jahren und der Staatsanwalt, damals noch ein kleiner Fisch, ist zu den besten der besten aufgestiegen und hat seine schon damals beachtliche Erfolgsquote gehörig verbessert.
                      Dort beginnt nun der Rachefeldzug Butlers, der sich zu Recht von allen hintergangen fühlt. Seine Vergeltung ein Jahrzehnt lang geplant, bringt er nun einen nach dem anderen um.
                      Die große Stärke des Films ist sicherlich die Kaltschnäuzigkeit und der Einfallsreichtum mit dem seine Opfer den Weg zum Schöpfer finden. Herrlich fies und doch wieder charismatisch spielt Gerald Butler den jetzigen Mörder. Er liefert sich packende Rededuelle mit Jamie Foxx, der ihm da nur wenig entgegensetzen kann. Vor allem die erste Stunde geizt nicht mit tollen Dialogen und durchdachten Mordfällen. Die Spannungsschraube wird von F. Gary Gray stetig angehoben und man denkt schon, man hätte es mit einem der Topfilme dieses Jahres zu tun.
                      Doch leider verpufft die bisherig gut aufgebaute Spannung beinahe völlig angesichts des überhaupt nicht packenden Finales. Es wirkt völlig konstruiert, weit hergeholt und absolut lieblos. Die letzte Konsequenz fehlt einfach, das hält den Film von der absoluten Spitzenklasse gehörig ab.
                      Hätte der Regisseur einfach noch ein Quäntchen mehr Mut gegen Ende gehabt wäre meine Kritik bedeutend besser. Auch wenn das Finale schön gefilmt worden ist, enttäuschend ist es trotzdem.
                      Fazit: Ein, bis auf das letzte Drittel äußerst packender Thriller, der leider alle seine Trümpfe gegen Ende noch verspielt.

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                      • 8 .5
                        über Redbelt

                        "Redbelt" bietet alle Zutaten ein kitschiges Machwerk zu werden. Ein Film, in dem der Kitsch hochgehalten wird, blitzblank poliert noch dazu. Und in gewisser Weise ist es das auch. Aber eben nur in gewisser Weise.
                        Auch hier wird die Moralkeule geschwungen, auch hier die Pfade der Tugend und Strebsamkeit bewandert. Doch was diesen Film einfach so verdammt überzeugend macht, ist der Realismus mit dem einem das ganze hier serviert wird.
                        Ein großer Teil des Verdienstes geht dabei auf David Mamets Kappe. Durch seine zurückhaltende und gar nicht effektheischende Inszenierung nimmt man jeder Figur ihre Rolle ab, moralische Phrasen verkommen nicht zu unfreiwilliger Komik. Ähnlich wie bei "Spartan" gibt es hier keine unnötigen Kameraschwenks, keine Effektangeberei und nichts wird übertrieben sondern erscheint nüchtern. Ich möchte nicht sagen, dass die Story klischeefrei ist, denn auch hier ist die Hauptfigur "rein", frei von gierigen Gedanken und auch hier wird er verraten und den letzten alles entscheidenden Kampf gibt es auch. Jedoch wurde einem schon lange nicht mehr eine Fülle eben benannter Klischees dermaßen überzeugend gezeigt.
                        Die innere Zerrissenheit der Hauptfigur wird gut dargestellt, ebenso die Kampfkunst an sich. Vor allem in den Trainingsstunden wird ein realistisches Bild eben jener vermittelt. Es wird gezeigt wie Kampfsporttraining aussieht, das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer wird nicht verklärt und ich als Kampfsportler kann ohne schlechtes Gewissen sagen: Ja so ist es, so läuft es auch wirklich ab!
                        Ein weiterer großer Eckpfeiler von "Redbelt" ist auf jeden Fall der Cast. Chiwetel Eijofor werden so viele Fallen gestellt in die er, darstellerisch gesehen, laufen kann. Doch er umschifft sie bravourös und vermittelt den Lehrer mit einer solchen inneren Kraft, dass man ihm die oftmals sehr weisen Phrasen sofort abnimmt. Man kann ihn sich gut im wirklichen Leben als Kampfsportlehrer vorstellen. Der restliche Cast schrumpft natürlich ob der Leistung Eijofors zusammen, weit vor ihm verstecken muss sich allerdings keiner.
                        Fazit: Ein Film, der endlich mal realistisch zeigt, wie Kampfsport im wirklichen Leben trainiert wird und eine Figur beschreibt die streng nach dessen Regeln lebt.

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                        • 7 .5

                          Sieh an, es gab Zeiten da spielte Wesley Snipes noch gut. Es gab Zeiten, da trat er neben den besten der besten auf. Es gab Zeiten da wollten ihn noch richtige Topregisseure! Doch wo sind die Zeiten hin?
                          Man kann wohl die Neunziger als sein Jahrzehnt anerkennen. In dieser Zeit lieferte er noch reihenweise Topthriller, keiner dachte auch nur entfernt an seine B- und C- Movie- Zukunft.
                          "Die Wiege der Sonne" kommt in seiner Machart wunderbar altmodisch daher. Hier wird nicht mit Effekten geprahlt, keine zusätzlichen Explosionen, nichts das nicht unbedingt gebraucht wird.
                          In Zeiten, in denen Effektgewitter Vorrang vor Story haben ist es schön sich mal "ältere" Filme wie diesen hier zu Gemüte zu führen. Er setzt nur auf seine Story um Spannung zu erzeugen und das gelingt auch sehr gut.
                          Zwar will nicht alles ineinandergreifen, ein paar Szenen passen einfach nicht rein und manche Figuren sind nur gut für ein paar Zeilen und verschwinden dann wieder. Das dafür hervorragende Charakterdarsteller wie Steve Buscemi genommen werden tut da schon etwas weh.
                          Dennoch, ich bin ein Anhänger dieser Art von Copfilme, so negativ sehe ich das diesmal nicht.
                          Wesley Snipes und Sean Connery ergänzen sich wunderbar, raufen miteinander, verstehen sich augenzwinkernd und machen zusammen in Szenen einfach Spaß. Ein vortreffliches Copduo eben.
                          Ähnlich wie bei Black Rain hat das ganze wieder einen asiatischen Touch. Zwar spielt das ganze nicht direkt in Japan sondern in Little Tokyo, trotzdem werden einem die unterschiedlichen Lebensweisen wieder gut nähergebracht.
                          Fazit: Gehört für mich ins obere Drittel der Copfilme! Snipes war, auch als Schauspieler, selten besser und für die extrem heiße Tia Carrere gibt es nochmal Extrapunkte!

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                          • Will ja jetzt gar nicht sagen was ich bin...das hört sich irgendwie lustig an: Flaumbart- Bubi :(

                            • 7 .5

                              Nachdem John Singleton mit 2 Fast 2 Furious einen wirklich barbarischen Flop hingelegt hatte, setzt er nun auf ein Genre von dem er offensichtlich mehr versteht. Nämlich der Rachefilm.
                              Der Film handelt von vier Adoptivbrüdern, die zurück nach Hause kommen um den Tod ihrer Mutter zu rächen. Klingt erst nicht besonders originell und ist es auch gar nicht.
                              Was jedoch den Reiz und Spaß dieses Filmchen ausmacht sind letztendlich die vielen klasse Schauspieler, der Witz der in manchen Dialogen steckt und auf jeden Fall der Soundtrack.
                              Singleton hätte ganz klar hieraus ein Psychogram machen können. Hätte mehr auf die Hintergründe und die Entscheidung dazu zurückzuschlagen eingehen können. Jedoch stellt er den Spaß vor den Anspruch und schlecht ist das Ergebnis nicht wirklich.
                              Die Action ist gekonnt inszeniert und vor allem abwechslungsreich. Mal ist es eine Verfolgungsjagd während dichtem Schneetreiben, eine Hausschießerei und gen Ende ein origineller Zweikampf auf ewig erscheinendem Eis. Der Regisseur weiß einfach wie er seine Protagonisten "cool" in Szene setzen kann, etwa wenn Mark Wahlberg kurz vor dem finalen Kampf allein übers Eis wandert.
                              Ein großes Steckenpferd sind hier auch die Schauspieler. Singleton hatte das Glück richtige Charakterdarsteller verpflichten zu können, etwa wie Chiwetel Eijofor oder Terrence Howard. Wobei letzterer für meinen Geschmack doch zu wenig Screentime hat und ersterer manchmal zu sehr am Overacting leidet, dies aber wiederum mit seinem offfensichtlichen Spaß an der Rolle wieder wettmacht. Die Darsteller der Brüder machen auch nichts falsch, Mark Wahlberg spielt sich selbst, am überzeugendsten ist Garrett Hedlund.
                              Hin und wieder schlägt der Regisseur etwas über die Stränge und übertreibt, etwa während der Thanksgiving- Szene, die doch allzu plakativ war und ich mich stark manipuliert gefühlt habe.
                              Fazit: Ein unterhaltsames und auch spannendes Rachefilmchen, dass aber niemals den Tiefgang a la "Die Fremde in dir" erreicht.

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                              • 8 .5

                                Ridley Scott ist für manche der Inbegriff der Perfektion, wenigstens was seine früheren Werke angehen. Er versteht es in seinen Filmen eine anspruchsvolle Story mitsamt Atmosphäre unter einen Hut zu bringen und nicht zu überfordern oder gar zu behindern.
                                So auch hier in Black Rain.
                                Die Story wird angenehm dreckig und düster angelegt, es wirkt alles grob und rau, eben gefährlich. Der Wechsel der Hintergründe, sei es von West nach Ost oder gar die Schauplätze der Verfolgungsjagden und Schießereien sind originell und stimmig eingesetzt.
                                Scott verzichtet auf jegliche gefühlsduseligen Details und konzentriert sich auf das wesentliche der Story, lässt die Spannung niemals völlig abkommen. Natürlich bleibt auch Zeit für ruhigere Szenen! Diese bringen einem die Charaktere einzeln näher und sind aber auf keinen Fall langweilig. Sie sind dann oft lustig und augenzwinkernd geschrieben und man fühlt sich bestens unterhalten.
                                Ein weiterer wichtiger Punkt dieses Filmes ist die Verständigung zwischen Japan und Amerika. Das amerikanische Copduo kommt anfangs nicht gut mit den asiatischen Sitten zurecht. Ihr großer Anstand und gegenseitiger Respekt verunsichern sie zutiefst, vor allem Michael Douglas Part. Dennoch entwickeln sich bald zarte Freundschaften während den Ermittlungen, allerdings zerstört der Tod einer Hauptperson bald den aufkeimenden Frieden.
                                Scott versteht sein Handwerk grandios, denn sein Timing ist perfekt. Gute wie böse Menschen werden genau zum richtigen Zeitpunkt geopfert. Nichts kommt zu früh oder zu spät, auch gibt es in diesem Copfilm keinen nervenden Part!
                                Sein Cast umfasst nur das Beste der Besten. Allen voran natürlich Michael Douglas dem man seinen Part als raubeinigen Polizisten sofort abnimmt. Auch der damals junge Andy Garcia als sein Freund und Helfer weiß jede Sekunde zu überzeugen. Nennen muss man aber auf jeden Fall noch Ken Tagakura, als Helfer wieder Willen wächst er fast über sich hinaus und sorgt auch für einige entspannende Momente!
                                Fazit: So muss ein Copfilm aussehen, so und nicht anders! Ein Klassiker mit einem tollen Titelsong!

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                                • 7 .5

                                  "Die Päpstin" erläutert eine Version der Vergangenheit die sowohl interessant als auch brisant ist.
                                  Es ist schon ein großes Wagnis deutscher Produzenten eine solche Mammutproduktion zu stemmen und anbei noch mit allerlei Topschauspielern zu besetzen.
                                  Sönke Wortman beweist mit seinem neuesten Streich einmal mehr sein Talent Geschichte in packende Bilder umzumünzen.
                                  Es wurde viel Wert auf die genaue Darstellung der damaligen Zeit gelegt, das kommt der Grundspannung und Atmosphäre sehr zu gute. Man glaubt jede Sekunde sich im Mittelalter zu befinden, die Kostüme wirken echt. Zudem sind die Sets oft sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt, man folgt gespannt Johannas Reise durch alle möglichen sozialen Umfelder, vom armen Dörflein bis hin zum Tempel Roms und somit Macht und Reichtum. Dies wird schön kontrastreich gegenübergestellt, die Leiden der späteren Päpstin werden gekonnt veranschaulicht, die damals sehr reaktionären Einsichten verwundern einen doch immer wieder.
                                  Der Film beginnt im tristen Heimatdorf Johannas, dort zählt nur der absolute Glaube, angeblich heidnische Arznei und Geschichten sind verboten und werden aufs übelste bestraft. Hier jedoch beginnt sich ihr Scharfsinn zu offenbaren, sogar ein Lehrer wird auf sie aufmerksam und schickt sie nun auf eine Priesterschule um dort zu studieren. Nach vielen ereignisreichen Filmminuten jedoch tauscht sie ihre Frauendasein ein gegen ein Leben als Junge und steigt nun sogar bis zum Kirchenoberhaupt der katholischen Kirche auf. Dass das nicht ewig gutgehen kann ist eigentlich schon vorprogrammiert...
                                  Dennoch alles positiv ist hier leider nicht alles. Es wird sich leider viel zu viel mit Johannas Kindheit befasst, nicht dass das nicht interessant ist, jedoch wäre mir ihr Wirken und Schaffen als Papst doch wichtiger gewesen. Des weiteren wirken manche Dialoge, vor allem gegen Anfang, total aufgesetzt und somit unfreiwillig komisch. Die Brüder Johannas sind leider ausnahmslos untalentiert und können ihren Dialogen nichts abverlangen.
                                  Der Cast ist, bis auf die oben erwähnten, ohne Ausnahme hervorragend. Jeder überzeugt, keiner bleibt auf der Strecke. Johanna Wokalek hat mal wieder bewiesen das sie Filme alleine tragen kann, dass sie sich von so einer großen Weltproduktion nicht hat verunsichern lassen ist wirklich ein guter Grund sie hoch zu loben. David Wenham ist mal wieder in seiner Paraderolle als Faramir...äh Gerold zu sehen. Woanders als in solchen Historienschinken möchte ich ihn ehrlich gesagt auch gar nicht sehen. Besonders hervorheben muss man auch noch John Goodman in der Rolle des vorherigen Papstes und Freundes Johannas. Er verleiht seinem Part einen angenehmen und augenzwinkernden Witz der das ganze auflockert und das Geschehen nicht zu trocken serviert.
                                  Die Actionszenen sind sparsam aber wohl dosiert eingesetzt und manchmal auch unerwartet brutal in Szene gesetzt. Das habe ich so ehrlich gesagt nicht erwartet.
                                  Fazit: Ein Historienfilm für alle, die gerne das Spiel Was-wäre-wenn spielen.

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                                  • 6

                                    Die Erwartung meinerseits war nicht gerade niedrig, wenn schon Vincent Cassell und Monica Bellucci im Cast stehen. Leider ist der Film nicht die französische Antwort auf Hollywoods Thrillerwelt geworden. Jedenfalls nicht völlig.
                                    Eines kann man dem Film nicht absprechen. Er hat Stil und das rettet ihn auch über weite Strecken. Regiseur Frederic Schoendoerfer manövriert seine Darsteller durch ein gefühltes Nichts an Story, dies jedoch zumindest atmosphärisch rübergebracht.
                                    Manchmal jedoch treibt er es zu weit und übertreibt. Etwa in einer Traumsequenz oder die Gefängnisszenen. Diese sehen so unwirklich aus als entstammen sie direkt aus einem Mysterythriller. Ob das in einen Agententhriller reinpasst lass ich mal so dahingestellt.
                                    Dann wären wir auch schon beim nächsten Kritikpunkt. Ein richtiger Agententhriller ist es nicht geworden. Action existiert so gut wie gar nicht und ist wenn dann sehr minimalistisch in Szene gesetzt. Man erfährt so gut wie nichts über die Protagonisten und ihren eigentlichen Auftrag. Warum müssen sie das Schiff sprengen? Was ist an Bord? Wem gehört es überhaupt?
                                    Alles wird nur angedeutet, viel mehr Potenzial wäre vorhanden gewesen.
                                    Ich denke auch, dass dem Spannungsbogen ein unchronologischer Aufbau nicht geschadet hätte. Das hätte der ziemlich ereignislosen Hatz gut gestanden und die Story zu mehr gemacht als sie so nun ist.
                                    Schauspielerisch macht der Film nicht viel falsch. Vincent Cassell bleibt etwas hinter seinen Fähigkeiten zurück und die wie immer schöne Monica Bellucci überzeugt.
                                    Fazit: Minimalistischer Agentenstreifen, der wohl mehr für Nichtactionfans zu empfehlen ist und dafür mit seinem eigenen Stil aufwarten kann.

                                    • 7 .5

                                      Und hier der neueste Streich Edward Zwicks. Entführte er uns in seinen vorherigen Werken nach Asien und ins entfernte Afrika so zeigt er uns dieses Mal die Wälder Weißrusslands.
                                      Zwick ist ein Regiseur, der gerne Popcornkino mit Anspruch verbindet. Dies gelingt ihm auch oft sehr gut, die richtige Balance dazwischen findet er zunehmend (Blood Diamond).
                                      Deshalb waren meine Erwartungen ziemlich hoch angesetzt, erfüllen konnte sie "Defiance" nicht ganz.
                                      Es beginnt alles sehr atmosphärisch, die Kamera fängt die Bilder der Judenvertreibung gut ein und die Charaktere werden angemessen vorgestellt.
                                      Die 3 Brüder verstecken sich nun im Wald und treffen dort auf immer mehr Flüchtlinge bis ihre Zahl ins Unermeßliche steigt. Dort verstecken sie sich jahrelang erfolgreich vor den Deutschen.
                                      Der Plott ist, auch aufgrund seiner Unbekanntheit, sehr interessant und weiß der großen Anzahl an Zweiter- Weltkriegs- Filmen noch etwas hinzuzufügen. Der Film mit einer Laufzeit von 140 Minuten weißt nur selten wirklich eklatante Längen und Mängel auf. Etwa ist der obligatorische Bruderzwist einfach schon zu sehr ausgelutscht um wirklich überraschend zu sein, des weiteren wird die Story noch mit vielen Nebensächlichkeiten und Klischees am Voranschreiten gehindert.
                                      Dennoch bewegt sich der Film weit über dem Mittelmaß und Edward Zwick scheint nun endlich nicht mehr unter dem zum Teil sehr großen Qualitätsunterschied seiner bisherigen Filme
                                      zu leiden. Seine große Stärke war schon immer das Visuelle. Und das gelingt ihm auch hier wieder einmal tadellos. Die Natur wird atemberaubend schön dargestellt, dem Wald immer neue Facetten von friedlich bis hin zu bedrohlich hinzugefügt. Die Action im Film ist zudem packend gefilmt und weiß zu unterhalten.
                                      Ein Punkt aber der zu großen Abstrichen führt ist die Übersterilisierung der Action gen Schluß. Es wird nochmal ordentlich aus allen Rohren geschossen, bevor die Brüder wieder vereint und alles im Reinen ist. Das zerstört die vorher aufgebaute Stimmung der Angst und Bedrücktheit.
                                      Ein Kritikpunkt den viele hier finden ist die Glorifizierung der Brüder. Das finde ich aber überhaupt nicht. Man sieht im Film sehr viele fragwürdige Entscheidungen, manchmal reagieren sie geradezu eiskalt. Von Glorifizierung kann da keine Rede sein und wenn dann nur am Ende, welches ich aber sowieso schon kritisiert habe.
                                      Die Schauspieler machen ihre Sache gut, vor allem Jamie Bell weiß zu überzeugen. Daniel Craigs Minenspiel ist manchmal etwas zu starr, aber für seine Rolle reicht das durchaus.
                                      Fazit: Nicht so nah am Perfektionismus wie Blood Diamond, dennoch solide Kost aus dem Hause Zwick!

                                      • She's fucking Matt Damon!
                                        http://www.youtube.com/watch?v=McsNqGUwM5Q&feature=related

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                                        • 9

                                          Dieser Film ist: Erschreckend, ekelerregend, aufklärend, verstörend, realistisch, macht betroffen und zeigt uns die harte Welt der Tiere, die für unser tägliches Wohl auf qualvolle Weise sterben müssen.
                                          "Earthlings" ist sehr harter Tobak, den durchzustehen vielen wohl schwerfallen wird. Esst lieber nichts (und vor allem nichts was Fleisch enthält) während ihr diesen Film schaut. Der Appetit wird euch nach den ersten zehn Minuten vergangen sein.
                                          Auf demonstrativste Weise wird, zum Teil mit versteckter Kamera, gezeigt wie Tiere, ausbluten, Kopf über sterbend an der Stange hängen, geschlagen werden, verhöhnt werden, in ihrem Todeskampf zuckend am Boden liegen. Besonders hart ist die Szene in der ein Rind "koscher" geschlachtet wird. Oder die Häutung bei lebendigem Leibe. Nichts und ich wiederhole nichts für zarte Gemüter.
                                          Der Film zeigt all die schmutzigen Mittel auf mit denen Schlachthäuser ihren Profit erhöhen und die Tiere ins Unermeßliche malträtieren. Das sieht auf Film gebannt so quälend aus, dass es mir einmal sogar Tränen in die Augen trieb und ich oft genug versucht war wegzuschauen.
                                          Natürlich ist diese Dokumentation nicht objektiv und hat einen klaren Standpunkt. Das sehe ich hier aber nicht als etwas Falsches, denn anders kann man das Gezeigte nicht erklären.
                                          Dieser Film offenbart gleichzeitig das Monster im Menschen und das wir eigentlich vom Verhalten her nicht besser sind als so manches Tier. Für mich ein wichtiger Film, der meine Sichtweise in der Tat verändert hat.
                                          Abschließend noch den Link, auf dem ihr den Film schauen könnt:http://www.nuoviso.tv/medizin/earthlings.html

                                          Unter dem Fenster zum Film steht: Dieser Film könnte einen emotionalen Ausbruch zur Folge haben.
                                          Und in der Tat, das schafft er!

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                                          • 6
                                            über So High

                                            Der Film hat Potenzial und sympathisch ist er auf jeden Fall.
                                            Meine Vorfreude war schon einigermaßen groß, habe einfach eine Hirn aus- Lache an- Komödie erwartet. Das ist es dann leider nicht ganz geworden.
                                            Es gibt in So High natürlich jede Menge schräger Charakter, dreiste Ideen, coole Sprüche, jede Menge Grass und Partys.
                                            Doch so richtig zünden will alles nicht. Manche Szenen sind einfach komplett daneben und nicht lustig. Dann wiederum muss man in der nächsten Szene lauthals lachen. Das wechselt so den ganzen Film über durch.
                                            Die Story ist zwar simpel, für eine solche Art Film jedoch mehr als ausreichend.
                                            Jedoch sind manche Szenen einfach zu schräg als das man über sie lachen könnte. So gesehen kein absolutes Highlight, aber für zwischendurch geeignet. Etwa als Einsteiger für nen DVD- Abend mit Freunden.
                                            Ich glaube ja der Film verbreitet seine volle Wirkung erst, wenn man entweder ordentlich gebechert oder kräftig einen durchgezogen hat. Danach ist das wohl für jeden der perfekte Kifferfilm.

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                                              • 8 .5

                                                Ich kann verstehen, dass der Film vielen nicht gefällt. Deswegen wundert es mich ehrlich gesagt, dass er mich so gut unterhalten hat.
                                                "Pride and Glory" bietet nicht die Action eines "Street Kings" und nicht das thrillerartige wie in "Training Day". Anders als mancher Vertreter des gleichen Genres setzt er eher auf seine hervorragenden Darsteller und die Spannungen in der Familie. So kommt der Film eher als ein Drama daher und weniger als Thriller.
                                                Dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch.
                                                Gavin O'Connor weiß wie er seine Protagonisten einzusetzen hat, weiß wie er sie allesamt zu Höchstleistungen animiert. Wirklich alle Beteiligten zeigen sich von ihrer besten Seite. Collin Farrel etwa spielt den liebenden Vater auf der einen, den skrupellosen Mörder und Folterer auf der einen. Respekt, das hätte ich ihm so nicht zugetraut. Wer noch heraussticht ist Noah Emmerich, der in seiner Rolle total aufgeht. Dass Edward Norten wie immer großartig spielt brauche ich hier ja gar nicht zu erwähnen.
                                                Der Copfilm ist durchdacht und stimmig in Szene gesetzt und findet eine ausgewogene Balance zwischen Spannung und Drama. Der Film lebt die erste Stunde eigentlich nur aus Gesprächen der Familienmitglieder. Diese, zumeist Streitgespräche, sind aber so gut geschrieben, dass es mich sofort gepackt hat. Einfach interessant, solchen Schauspielassen dabei zuzusehen wie sie sich gegenseitig versuchen auszustechen.
                                                Gegen Ende verliert der Film etwas an Bodenhaftung (was sollte diese seltsame Schlägerei zwischen Norton und Farrel?), was mich von einer weitaus höheren Wertung abbringt. Dennoch schön zu sehen, dass es kein Happy End gibt und das Böse manchmal auch im Guten lauert und umgekehrt. Hier ist niemand gänzlich frei von Schuld. Realistisch und vielleicht deswegen ein Flop an den amerikanischen Kinokassen...

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                                                    über Traitor

                                                    In letzter Zeit versuchten viele Filme den Terrorismus von verschiedenen Seiten zu betrachten. Zwar sind "Der Mann der niemals lebte" oder auch "Operation Kingdom" unterhaltsam, richtig auseinandersetzen mit der Materie tut sich indes keiner so richtig.
                                                    Traitor erinnert mehr an "Machtlos", nur deutlich dunkler und ungleich trauriger.
                                                    Der Film taucht tief in die islamische Welt ein, beleuchtet ausführlich wie der Terrorismus entsteht und spart nicht an Kritik daran und auch den Amerikanern. Es verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse, beiden Seiten ist jedes Mittel zum Sieg recht und der Tod Unschuldiger ein notwendiges Übel.
                                                    Gut dargestellt ist auch, wie die Terroranführer die Thesen des Korans verdrehen und für ihre Zwecke einnehmen. Das wurde so noch nie in einem Film gezeigt und verdeutlicht wie gefährlich sowas doch sein kann.
                                                    Erwartet hier auf jeden Fall kein richtiges Happ- End, kein Hollywoodpathos und auch keine Klischees.
                                                    Der Regiseur vermittelt einem das Geschehen sehr glaubhaft, man glaubt jede Sekunde das es wirklich so ablaufen könnte. Nur selten werden auf Effekte zurückgegriffen und da auch nur wo es dringend nötig ist. Ansonsten vertraut der Film auf seine hervorragenden Darstellern, der gekonnten Kameraführung und Musik.
                                                    Die Schauspieler überzeugen durch die Bank weg. Don Cheadle als streng gläubiger Samir oder Guy Pearce als FBI- Agent spielen sehr gut. Vor allem ersterer vermittelt einem in jeder Sekunde die Tragik der Geschehnisse und seine innere Zerrisenheit. Zudem spielt Neal McDonough mit, den ich gerne sehe.
                                                    Fazit: Weitaus besserer Post 9/11- Thriller, der mit der richtigen Mischung aus Action, Suspense und Tragik aufwartet.

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