Barelhaven - Kommentare
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Alle Kommentare von Barelhaven
"Ich hole jetzt das Schwein!"
Bruce Willis in einer seiner letzten guten Rolle zu sehen, macht einfach Laune. John Malkovich als best friend, der lieber foltert als zu reden, ist genial besetzt: mal brüllt er von Verschwörungen sabbelnd wie ein Wahnsinniger, dann schmollt er wie ein Kleinkind. Richard Dreyfuss als bösen Waffenhändler zu sehen ist ebenso ikonisch wie Brian Cox, dem romantischveranlagten KGB-Agenten, oder Helen Mirren als ehemalige Cleanerin. Eigentlich zeigen alle, was sie können.
Doch das Drehbuch ist nicht ohne Fehler: Joe (Morgan Freeman) kann seinen Killer im Altenheim entledigen, aber wird für tot gehalten? Warum muss die Gruppe ihn im Haus des Waffenhändlers opfern, wenn sie alle einfach durchs Fenster fliehen können? Wenn die Gruppe den Vizepräsidenten entführen will, warum riskiert sie dann im Bleigewitter seinen Tod?
Die Grundidee der Handlung basiert auf dem dreiteiligen Comic RED, der 2003/2004 bei Homage Comics (WildStorm/DC Comics) veröffentlicht wurde und von Warren Ellis und Cully Hamner stammt. Tatsächlich sieht die Figur genauso aus wie Bruce Willis, aber mehr Gemeinsamkeiten gibt es nicht. Ich vermute, dass man schnell das Drehbuch am Wochenende schreiben musste.
Sieht man über die "kleinen" Fehler hinweg, präsentiert sich ein grundsolider Alte-Leute-haben-es-noch-drauf-Film, der schön unterhalten kann.
2. Staffel : X vs. O
"LEUTE! Ich weiß, was hier passiert! Ich habe das schonmal erlebt!" --> "Du hast schon mal gewonnen!? Und jetzt bist du wieder hier? Hast du sie nicht mehr alle!?"
Gi-hun ist endlich reich, aber voller Groll auf die Veranstalter der Squid- Games lässt er ein Söldnerteam zusammen mit dem Polizisten aus Staffel eins nach dem Veranstaltungsort suchen. Als er in persönlicher Aussprache mit dem Frontman (Byeong-heon Lee) gerät und ihn herausfordert, wird er kurzerhand wieder mitgenommen und darf wieder mitspielen...
Wieder sind es knapp 500 Hochverschuldete, doch da Gi-hun ja alle Spiele und Tricks kennt, gibt es jetzt auch neue Spiele und gleich ein weiteres Problem: unter den Spielern sind ein drogensüchtiger Rapper, ein verhasster Bitcoin-King, eine verrückte Schamanin und... (tusch, bitte!)... der Frontman (Byeong-heon Lee) als Mitspieler mit der Nummer 001 (--> der alte Mann aus der Staffel eins hatte dieselbe Nummer!). Neue Charaktere (überfürsorgliche Mutter mit ihrem Sohn) und der geniale Byeong-heon Lee, der schon in R.E.D.2 (2013) und in DIE GLORREICHEN SIEBEN ( 2016) zu den Hollywood-Größen zählt. Hier weiß der Zuschauer schnell, dass er die falsche Flunder gibt, der dem Helden Honig ums Maul schmiert und doch mit einem abwartenden Zwinkern jederzeit ihm in den Rücken fallen wird...
URTEIL: SQUID GAME 2. Staffel hält, was sie verspricht. Gerade das zweite Spiel (Fünf Mann + Staffellauf) ist herrlich adrenalingeladen. Die Leute sind geldgieriger, gehen sich schneller an die Gurgel und Gi-hun verzweifelt mehr und mehr an seinen Versuchen mit Logik und Empathie die Sache zu beenden.
Die gute Mogelpackung
Die krebskranke Sam begegnet allen im Hospiz von New York mit Zynismus und will gar nicht an einem Ausflug in die City teilnehmen. Gerade als die Gruppe aufbrechen will, wird New York (und die Welt) Opfer eines Alienangriffes. Geplagt von dauerhaften Schmerzen und dem allgemeinen Gemetzel um sie herum, macht sie sich auf noch einmal Harlem zu sehen...
Wie ging es mir dabei?
Einmal fürchten, bitte - kommt sofort! Wahllos was ausgesucht und nach zwanzig Minuten festgestellt, dass Lupita Nyong’o seit US (2019) und 12 YEARS OF SLAVE (2013) nichts verlernt hat: die Frau leidet, kraucht am Boden, spuckt und verzieht das Gesicht, das mir fast das Herz stehen bleibt. Jene Passage, in der ihr Bekannter Eric einen Kartentrick vorführt und sie mit kalter Pizza zum Lächeln bringt, hat mir einen wohligen Stich in mein sonst so kaltes Herz gebracht. Gerade die schöne Abschiedsszene mit FEELING GOOD von Michael Bublé hat mich gebrochen...
Es soll Horror sein, ist aber vordergründig eine Erzählung einer gefühlvolle Freundschaft zwischen zwei Fremden. Packend gut umgesetzt!
Stuntman Colt Seavers tritt nach einjähriger Zwangspause nach einem Unfall wieder aufs Set mitten im Dreh eines Blockbusters und will die Chance nutzen, um mit seiner alten Flamme Jody anzubandeln. Doch Filmproduzentin Gail bittet ihn inständig doch nach dem Star des Films Tom Ryder zu suchen, denn der sei urplötzlich verschwunden...
Eine Hymne an die Blockbusterfilme der 80er und an ein Loblied an alle namenlosen Stuntdouble. Doch trotz allem Engagement Ryan Goslings ist es keine brauchbare EIN COLT FÜR ALLE FÄLLE-Hommage, da es viele Klischees und Inkohärenzen gibt und nichts mehr mit dem Star Lee Majors zu tun hat. Es ist ein chaotischer Film, der einzig und allein von Ryan Gosling getragen wird (weil er nun mal verdammt gut ist!) aber längst nicht originell ist. Ist es ein Angriff auf Tom Cruise oder eher eine Verballhornung, denn es geht um einen schwachsinnslabernden, egoistischen und selbstverliebten Star - das muss jeder selbst beantworten.
Ab 12 ist arg geschönt - nicht weil er brutal ist, sondern weil hier viele Dinge passieren die man erstmal sacken lassen muss: hetze, hetze, Drogenrausch, Einbruch, Toter in der Badewanne, Einhorn, wo ist das Handy, Verfolgungsjagd, Liebe, Suche und ...CUT! Schluss und Aus.
Der Teufel ist eine Dramaqueen
Scheinbar zufällig treffen vier Menschen in einem Fahrstuhl zusammen, der feststeckt und das Schlimmste in ihnen herauskehrt. Während die Polizei und der Sicherheitsdienst über die Kamera alles mit ansehen, geschehen seltsame Ereignisse...
... die atemlos langweilen müssen. Christliche Urängste, Massenpanik und absurde Theorien über unsichtbare Kräfte - fertig ist ein Horrorfilm, der auf Klaustrophobie setzt und sich auf einen "Masterplan" eines gewissen Gehörnten aus der Hölle beruft.
Das Drehbuch zu Devil verfasste Brian Nelson, der schon mit seinem Buch zu dem Rache-Thriller "Hard Candy" und dem Zombiegemetzel "30 Days of Night" sein gutes Händchen fürs Böse bewiesen hat, und Regie führte John Eric Dowdle, der mit dem grandiosen Zombie-Film "Quarantäne" bereits für Furore gesorgt hat.
Ungereimtheiten:
- Sicherheitsleute, die in Wasserpfützen treten und wissen, dass dort Strom fliest.
- Warum hatte der Bewerber eine Tasche voller Werkzeuge mit?
- warum stürzt sich ein Mann aus dem 35. Stock und inwiefern soll das mit der Geschichte zu tun haben?
- Was hat ein Waschbär mitten in einem Fahrstuhlschacht im Hochhaus zu suchen? Oder Tauben?
M. Night Shyamalan hat nochmal nachgelegt. Wenn man daran glauben möchte, kann der Film - ähnlich wie DER EXORZIST - schrecklich verunsichern. Der Rest hingegen... naja... wer glaubt schon an einen Teufel?
VOLCANO (2018) und DER SCHWARM (Buch von Frank Schätzing) haben es vorgemacht: die Natur kann selbst an den schönsten Orten richtig Probleme machen - als hätten die Urlauber darauf nicht schon genug davon: Frederik und Jennifer wollen mit ihren Kindern Urlaub machen, aber Streit in der Ehe und spezielle Bedürfnisse sorgen für Stress.
Wissenschaftlerin Maria entdeckt Vorboten eines Katastrophe, ist selbst durch die Tsunami-Katastrophe von 2004 vorbelastet und drängt auf eine sofortige Evakuierung, doch die Behörden sehen das nicht ein...
Ist eben nicht einfach.
Ab und zu rumort es, dann knallt es und man erlebt mit wie aus Entspannung kompletter Notstand wird. Als Jennifer im Krankenhaus Panik verbreitet, hatte ich echt Lust ihr was zur Beruhigung zu geben - mit der Hand (sorry!). Auch Maria, die erst einen handfesten Streit mit ihrem Bruder anfängt und dann am Siedepunkt ihm sagt, er müsste jetzt die Insel verlassen - war doch klar, dass er beleidigt nicht der Aufforderung nachkommt. Ich meine ja nur... Aber das macht ja auch ein gutes Drama aus, wo nicht alle gleich mitziehen und "Jawohl!" rufen.
Unterhaltsam ist es dennoch.
"Können Sie uns sagen, wo die nächste Highway-Auffahrt liegt?" --> "Oh, das ist jetzt aber doof..."
AGBO hat mit FROM ins Schwarze getroffen: eine Kleinstadt stellt sich als "Wespenfalle" heraus, in der Leute zwar ankommen aber nicht mehr herauskommen.
Als wäre das nicht schon heftig genug, kommen in der Dunkelheit grinsende Monster - gerade der Anfang zeugt vom eiskalten Pragmatismus (der Monster) und der schonungslosen Art der Serie. Hier wird nicht gelacht.
Boyd Stevens (Harold Perrineau, Jr.) ist ein interessanter Charakter und selbst nach der dritten Staffel kann die Riege der Stars gut überzeugen. Der Ort selbst, so dreckig und renovierungsbedürftig wie der aufgegebene Vergnügungspark von Nowgorod in dem ich mal war, ist dermaßen depressiv gut gewählt dass man jeden Moment einen roten Ballon aus einem Stephen King-Film erwarten könnte - in dieser Welt wäre Pennywise zuhause.
Mysterie + Horror = FROM
"Ethan! Hörst du mir zu?"
Vom Fest der Liebe ist nicht viel zu spüren, wenn TSA-Mitarbeiter am Flughafen den Weihnachtsrummel irgendwie versuchen zu überleben. Taron Egerton (Ethan) wäre auch lieber Cop, doch nach einer Absage hat er sich lieber seinem Schicksal ergeben. Das wird jetzt anders, als ein Fremder ihm offeriert, dass er seine Freundin nie wieder sieht - außer, er lässt einen Gast mit einem ominösen Koffer durch ...
Jason Bateman besticht zum ersten Mal als Schurke, der süffisant Taron Egerton aufzieht, bedroht und schließlich fallenlässt. Ein solider Actionkracher, der mit einer genialen Massenkarambolage auf dem Highway und guter Dialogdrammatik aufwarten kann. Bedrohlich allemal, wenn erstmal klar wird, dass selbst ein so gut geschützter und gesicherter Bereich wie ein Flughafen von außen manipuliert werden kann.
"Ist dein Vater ein Sklave, bleibst du ein Sklave ein Leben lang - das ist Gesetz."
Cheon Yeong wird als Sklave an den Hof verkauft und muss die Dresche kassieren, die für seinen jungen Herrn bestimmt ist, falls der mal was falsch macht. Trotz der misslichen Lage werden er und sein Meister beste Freunde. Als Yeong für ihn sogar die Admiralsprüfung mit Bestnoten ablegt, gibt es keine Verbesserung - nein, Yeong soll mundtot gemacht werden, damit niemand erfährt, dass betrogen wurde. Das Leben im Kastensystem ist hart und ungerecht, hier und da meckern die Leute und es riecht nach Meuterei. Als die japanische Invasion den Kaiser zwingt seinen Palast aufzugeben, bricht alles auseinander...
Der Film schildert das Leben zweier Freunde aus Kindertagen, die zu Gegnern werden sowie die Folgen der Japanische Invasionen in Korea. Die Motive sind allemal klar belegt und nachvollziehbar. Auf die Frage seines Sohnes, warum der Kaiser einen prunkvollen Palast braucht wenn doch die Bevölkerung hungert, antwortete der Herr Papa: "Macht ist eine Illusion. Illusionen müssen handfest bezeugt werden. Sonst ist sie nichts wert!" Das lässt tief blicken. Herrschaftslegitimation und Sozialrevolutionäre. Könnte Hobbsbwam´s und Traverso Lieblingsfilm sein, die schon als Historiker sich gerne mit solchen Themen beschäftigten. Keine Figur ist nur zufällig da und wirft markante Sätze in jede Szene, die zur Stimmung beitragen. Die Figur Genshin; der grausame General aus Japan, der sich am Ende einen beeindruckenden Fight mit dem Sklaven und seinem Herrn liefert, ist genauso eindrucksvoll wie Lee Van Cleef aus ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (1966). Ebenso Beom-Dong, die als Frau mit einem Dreschflegel hart zuschlägt und später sogar die BEOM-DONG-Bewegung ins Leben ruft. Hier passiert viel.
Es ist ein erstaunlich gut geratener sozialkritischer Film mit guten Fights und einer starken Botschaft. Auf NETFLIX.
Bis einer weint...
CIVIL WAR läuft gerade auf NETFLIX und zeigt auf, was passiert wenn die USA sich selbst zerfleischen. Wieso und warum ist hier nicht Thema, aber wer sich mit der aktuellen Thematik auskennt wird schon wissen, wo es zündeln kann: Siebter im Lesen und Schreiben, jeder Zehnte glaubt an die Macht von Engeln und knapp 43 Prozent aller Amerikaner haben eine Waffe. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,2 Prozent, Rassismus und soziale Ungleichheit herrschen noch immer vor und die USA sind auf dem Weg in die Systemkrise. Das sollte reichen.
Man begleitet lediglich ein paar Kriegsfotografen und Reporter wie sie sich auf den Weg machen, ein letztes Interview mit den Präsidenten der (nicht mehr) Vereinigten Staaten zu führen. Kurzweilig und differenziert, ungeschönt und ohne Eis. Gut und Böse gibt es hier nicht. Nur Opfer.
Joel: "Das ist ein Missverständnis! Wir sind Amerikaner!"
Unnamed Soldier: "Okay. Was für Amerikaner? Wisst ihr das nicht?"
Es ist ein Kriegsfilm von Alex Garland, der schon 28 DAYS LATER und DREED, also harte Filme mit großer Wirkung, präsentiert hat. Erschöpfter Weltüberdruss, Roadmovie und das Dilemma der Kriegsfotografie. Eine Dystopie, die doch nur zeigt aber keine Moral aufweist.
Um den Erfolg der Bücher, Serien, Spiele und Filmen zu verstehen, die schon seit einiger Zeit in den Kinderzimmern konsumiert werden, schaue man sich einmal den Protagonisten an: SonGoku ist nur daran interessiert stärker als alle anderen zu werden, sich zu verbessern und immer wieder sich einen stärkeren Gegner zu suchen. Es geht um Kampf, um "Super-Super-[---]"/Zustände/Sayajin/Gedöns und den Traum irgendwann der Beste von allem zu sein.
Seine Liste an Gegnern ist enorm: viele Monster und Turnierkämpfer, ein gesamter Militärstaat (Red Ribbon), der böse Teil Gottes (Piccolo), außerirdische Invasoren, Diktatoren auf anderen Planeten (Freezer), die Hölle selbst (Boo) und sogar andere Universen/Parallelwelten... es nimmt kein Ende. Dieselbe Formel, dieselben Freunde, dieselbe Lösung.
Da er keine traurige Hintergrundstory besitzt, praktisch unbestechlich/unsterblich ist und selbst die Hölle bei seinem Anblick Angstschweiß produziert, ist er im gesamten Manga-Universum der wohl flacheste Charakter, der je es aufs Zeichenbrett geschafft hat - und perfekt für unbedarfte Kinder, die selbst im Angesicht eines eiskalten Imperators wie Freezer oder einem grausamen Dämon wie Boo sich entspannt zurücklehnen können; SonGoku wird es schon richten.
Das funktioniert ähnlich wie das Puppenkasperletheater eines Krokodils und dem Wachtmeister: Formel A, wieder und wieder und wiederholt.
Erkenntnis:
A) Es ist unglaublich erfolgreich
B) Es ist unglaublich eindimensional und vorhersehbar
C) Ohne SonGoku würde sich kein Schwein für die Serie/Film etc. interessieren
"Haben wir gerade Weihnachten gerettet?" --> Nein, ihr habt es versaut.
J.K. Simmons stellt sich schlafend, Fantasiefiguren stellen sich mit einem Satz vor und hauen wieder ab und Dwayne sagt eindimensionale Sätze. Die Bösen wollen alle bösen Menschen für immer wegschließen - cool, ich helfe mit! Die Guten lassen ihresgleichen 364 Tage im Jahr schuften, weil das Geschäft laufen muss. Außer den Hinweis, dass es immer mehr böse Menschen gibt, kommt da garnichts. Im Gegensatz zu IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN? (1946) - eine Hymne auf Nachbarschaftsgeist und Kleinstadtvertraulichkeit - ist RED ONE ein aufgeschwemmtes CGI-Wunderland, in der Leute tun was sie tun. Alles hier riecht nach angepasster Verzweiflung, wo THE ROCK Spielzeug klaut (hat er nicht bezahlt!) um es als Kampfmittel zu nutzen. Was hatte er mit dem MONOLOPY-Spiel vor? Wir werden es nie erfahren...
Kein Charme, kein Weihnachtsgefühl. THE ROCK spielt THE ROCK - mehr kann er nicht. Chris Evans ist der beste Hacker (Kopfgeldjäger? Echt?), der am Anfang ein College-Computer anzapft (warum?) und einem Baby einen Lolli klaut. Wieso ist das eine gute Einführung? Lucy Lu ist Nick Fury, kann aber nichts und reagiert nur, wenn Dwayne was sagt. In MEN IN BLACK stimmte die Duo-Thermik, hier ist Chris Evans ein Sidekick der austauschbar ist. Er hatte mal einen Lauf (SNOWPIERCER). Mit Peter aus FAMILY GUY wäre das was geworden...
Auf AMAZON. Für die Unartigen.
Furry-Fanfilm ohne Spaß
Nach Beendigung der letzten Staffel ist mir klar: Anthropomorphe Geschöpfe haben die gleichen Probleme wie wir. Doch das Rassismus- Thema ist zwar gewagt und klug gewählt, wird aber nicht zufriedenstellend aufgelöst. Es bleibt in der Schwebe - vielleicht als Mahnmal für die asiatische Generation, denn für die ist es gemacht. Fleischfresser und Pflanzenfresser in eine von Konflikten überladenen Gesellschaft zu zwängen hat am Anfang funktioniert - auch hier keine Auflösung, kein Wandel als ob das Problem weiter und weiter besteht. Zum Thema Sex bleibt vieles nur angedeutet.
Die Serie könnte überragend sein, wenn sie nicht an einem Wendepunkt aufhört: Der Schurke hat zum zweiten Mal auf den Helden geschossen, er hält einen Monolog und stürzt ihn von der Klippe - Schnitt. Die Liebe zwischen Bunny und Wölfchen bleibt unerfüllt, der Schurke ist sogar Dozent und lehrt zweifelhafte Theorien. ENDE. Das war es.
TIPP: falls sich jemand für anthropomorphe Tiergestalten interessiert, kann er vielleicht mal reinschauen muss aber feststellen, dass es sich hierbei um eine 1 : 1- Erzählung zu einem gewöhnlichen Teenager-Leben handelt. Düster und erwachsen, seltsam und kaputt.
"Eine behaarte Forelle? Monsieur, ihr macht euch lustig!"
Ein grausamer Wolf; die Bestie des Gévaudan, tötet viele Menschen im bäuerlichen Südfrankreich (so um 1767) und soll von dem Naturwissenschaftler Grégoire de Fronsac erlegt werden. Was verbirgt sich dahinter?
Émilie Dequenne und Vincent Cassel stechen schauspielerisch ganz klar heraus, doch der Film krankt an der Bemühung es allen recht machen zu wollen: ein wenig Kung Fu, ein bisschen hysterischer Splatterfilm, ein edler "Wilder" und am Ende gibt es eine Sekte mit einem Knochenpeitsche-schwingenden Schurken. Düster wie SLEEPY HOLLOW hat der Film seine besonderen Momente, aber die Spannung kommt und geht sporadisch. Als Grundlage diente hier eine historisch verbürgte Geschichte - ganz beschissen ist er nicht, aber auch nicht gerade eine Perle der Fantasy.
Die moderne Karrierefrau vs. moderner Attentäter.
Es ist ein Drama, das großartig unterhält. Und eine Mahnung an diejenigen, die "um jeden Preis" gewinnen wollen. Das schließt auch Opferung mit ein. Zwischendurch tauchen interessante Gruppen/Einzelpersonen auf, die das Gegenstück darstellen: das ältere Ehepaar das in Glück und Harmonie zusammenlebt, die glücklich zusammenlebenden IT-Männer, die Familien der beiden... sie alle werden Opfer der zwei Erfolgsmenschen die im Showdown sich gegenseitig vorstellen und merken, dass sie verdammt viel gemeinsam haben: Erfolg um jeden Preis. So bleiben nur Scherben zurück.
Gut gemacht.
Fantastische Darstellung, Farbenpracht nonstop, künstlerische Darstellung on top, ein Fest der Sinne, das Geschenk der USA an die Welt, Güte+ Freude + Leid + Schmerz zu einem .....nnnahaaaaaaaa! Oh, Gott. Ich kann nicht mehr.
Der 3. Film in diesem Jahr über das Spiderverse (ohne Spiderman) und ohne Erfolg. Die SONY-KI hat wieder Schrott geschrieben.
Warum?
Um die Rechte an Spiderman zu behalten.
Warum?
Um alle sechs Schurken als "SINISTER-SIX" gegen Spidey antreten zu lassen. Das ist das Hauptziel. Das geht jetzt noch ein paar Filme so weiter...
"Du musst hungrig sein."
Gekonnt zu 15 Spielen hat das Studio eine Anthologieserie gestrickt - eine Verbeugung vor den Klassikern, die einst tausende Gamer fesselten und jetzt schon mal Lust auf mehr machen. Manche Games bieten natürlich kaum oder garnicht Möglichkeiten fünfzehn Minuten eigenständig zu unterhalten, aber was hier abgeliefert wurde...
Top.
-Arnold Schwarzenegger spricht herrlich übertrieben König Aelstrom
- Pac Man bekommt eine gruselige aber sehr feine Interpretation
- Sifu und Dungeons &Dragons sind visuell top
- WARHAMMER kommt ähnlich wie Frank Millers 300 daher...
... und natürlich Keanu Reeves, der sich selbst in einer düsteren Johnny Silverhand - Variante darstellt. Hoffe, die restlichen 7 Folgen kommen schnell nach.
Der Thriller beleuchtet die Wahl zum Papst und lässt vier sichere Kandidaten zu, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ralph Fiennes als "Koordinator" lernt schnell, dass sich hinter einigen hohen Würdenträger manche dunkle Flecken befinden: ein Machtspiel unter den Kardinälen bahnt sich an...
Es ist interessant zu sehen (gerade als Atheist), wie das Leben im Vatikan so spielt, wie gewisse Abläufe eingehalten und komplizierte Regelwerke befolgt werden müssen. Aber auch die vier Kandidaten stellen die jeweiligen Standpunkte oder auch Wege dar, die die kath. Kirche eines Tages gehen kann. Der Film selbst zeugt von keinen Toten, keiner Gewalt und nirgendwo schnappen Handschellen zu. Doch es ist die alte Kunst zu Unterhalten, die hier perfekt umgesetzt wurde. Musik, Schnitt und geniale Stars schenken dem Film soviel, dass man am Schluss befriedigt gehen kann. Dafür nur 20 Millionen? Kein Scheiß?
Eine würdige Bestseller-Verfilmung.
Ein Jahr nach Wolfgang Petersons DAS BOOT sticht wieder ein U-Boot in See. Unter der Besatzung gibt es Spannungen: man fährt zu wenig Siege ein, an Bord ist ein vermeintlicher Jude, dem Kapitän wird Unfähigkeit unterstellt und, und, und... An Land im Hafen Lach Rochelle regt sich Widerstand gegen die Nazis. Es ist schließlich 1942 und es ist Krieg.
Die Serie versucht ihr Bestes: die Neuauflage beziehungsweise Fortsetzung von DAS BOOT ist zum Trotz aller Erwartungen keine Katastrophe, alles riecht und schmeckt nach diese Zeit. Die kultige Musik weckt Erinnerungen, das unverbrauchte Cast kann überzeugen, bei dem Rick Okon ein bislang unter dem Radar getauchtes Talent zum Shooting Star wird. Frauen tauchen auf, driften leider in übliche Klischees ab und sind doch nur Pausenfüller - man will schließlich das Boot sehen! Aber 2019 gab es auch für Vicky Krieps den Deutschen Fernsehpreis. Wer den Film mit Prochnow liebt, wird hier bestens bedient.
Und doch konnte ich mir das Ganze nicht bis zum Schluss anschauen - ist ja schon 80 Jahre her und nicht gerade eine Glanzzeit - man weiß ja, wie es endete.
Ein etwas anderer Christenfilm, der mich als Kind vor dem Fernseher fesselte. Richard Burton stellt seinen Gewissenskonflikt überzeugend zur Schau. 1954 mit Auszeichnungen überhäuft - heute würde wohl niemand mehr sowas drehen wollen.
"Flick dich doch ins Knie!"
Sam wurde als Tochter einer Killerin alleingelassen - viele Jahre später ist sie selbst Killerin und hat (aus Versehen) den Sohn eines Gangsterbosses gekillt. Als würde das nicht reichen, muss sie noch die Tochter eines Diebes retten und vermasselt eine Übergabe. Zum Glück ist die Mami wieder zurück und gemeinsam mit ein paar Freundinnen geht es gegen einhundert böse Buben...
Das die Story schon etwas abgehoben ist wird durch den Umstand gerettet, dass es von lockeren Sprüchen und Situationskomik reichlich zu bestaunen gibt. Die Kampfszene, in der drei schwerinvalide Killer auf Lachgas gegen die Heldin kämpfen, die wegen eines Gifts ihre Arme nicht bewegen kann, ist schon Gold wert. Haim Frank Ilfman hat als Komponist ziemlich gute Musik auf dem Lager, Regisseur Navot Papushado hat sich an Tarantino orientiert und viel 80er Jahre DinnerFlair dazugetankt.
Das alle Männer wie grenzdebile Sandsäcke daherkommen, die gegen die Powerfrauen nichts zu lachen haben, sollte zeigen in welche Sparte der Film liegt. Und wem es gefällt, der hat was zu bestaunen.
Mit Alex Cross hat die Krimiserie-Gemeinde einen netten, klugen, ausgeglichenen Typen an der Angel, der über so gut wie keine Schwächen verfügt. Ganz im Sinne von James Patterson, der heute der größte Bestseller-Autor der Welt ist. Kam die Serie bisher mäßig an, weil es hier eigentlich um zwei unterschiedliche Fälle geht und man schnell aus den Augen verliert wer/wie/wo/warum das/dies/jenes getan hat, wird man am Ende jedoch mit einem schnellen Finale erlöst.
Aber abwarten. Es kommen noch 9 (!) Staffeln, und wenn die weniger verwirrt erklärt werden, könnte es was werden.
Von der Figur gab es schon drei Verfilmungen, von denen ich "...denn zum Küssen sind sie da!" (1997) empfehlen kann.
"Nimm es nie persönlich!"
Während eines Urlaubs wird Mitchs Freundin Opfer eines Terroranschlags - das schreit nach Rache. Mitch trainiert verbissen, geht tief in die Hassspirale und verfolgt die Terrorzelle - bis die CIA ihn rekrutiert und gemeinsam Jagd auf das Böse macht...
Die Qualität von Michael Keaton, Taylor Kitsch (hübsch-böse!) und Dylan O’Brien sind exorbitant. Auch der Streifen glänzt nur so, was Kamera, Regie und Schnitt betrifft. Die Falloutszene mit der Marine am Ende ist eindrucksvoll gemacht, aber die Anfangsszene schlägt alles: kein Wunder, dass der Film ab 18 ist.
Für eine Bestseller-Verfilmung ist die Geschichte ziemlich verworren, driftet ab in bekannte Klischees und verliert eine ordentliche Reflexion aus dem Auge. Sollte man aber auch nicht persönlich nehmen - FALLS das die Kernaussage des Films ist. So bleibt die Frage, ob man Gewalt mit Gewalt beantworten sollte, bis Konflikte dieser Art nur noch über die Anzahl von Assassinen entschieden wird.
Rache, die niemals endet.
"Die Schwesternschaft über alles!"
Auf WOW kann man sich nach und nach die Serie anschauen, die lange vor Paul Atreidis spielt und den Aufstieg der mystischen Nonnensekte beinhaltet. Effekte, Bilder, Symbolik und Themen aus dem bekannten Universum tauchen auf, können fesseln aber...
Es erfordert viel Arbeit, eine gute Story mit gutem Dialog zu schreiben. Es erfordert ein erhebliches Stück mehr Arbeit, das ganze sinnvoll in Bildern umzusetzen. Und doch... kommt vieles zu viel auf einmal. Maschinenkrieg, eine in Ungnade gefallene Familie, viel wird erklärt... sehr viel. Jeder hat was zu sagen.
Irgendwann bin ich eingeschlafen, sorry.
Eine gemobbte Schülerin und ein genialer Nerd entdecken auf unterschiedliche Weise dass Konzerne drauf und dran sind, den menschlichen Geist zu sannen und in die Cloud hochzuladen. Es entfaltet sich eine globale Verschwörung, die eine neue Art von Weltkrieg auszulösen droht.
Serverwälder, Bezüge zu GHOST IN THE SHELL (1995) + TRANSCENDENCE (2014) und vor allem ein geniales Skript sorgen dafür dass es nie langweilen wird. Caspians "Mutter" und Geheimagentin von Logorhythms ist ein verrückter Einfall sowie die Idee mit der "Projekt"-Familie. Hut ab.
Doch streckenweise muss man sich konzentrieren bei der ganzen Technik- und IT-Sprache, was aber den Spaß kaum mindert. Beruflich kann ich sagen, dass es nach Piagets Prägungsweltenmodell rein theoretisch möglich ist, ein Kind in eine kontrollierte Umgebung aufwachsen zu lassen. 75% unserer Erfahrungen sind schließlich geprägt und können vorherbestimmt werden. Pädagogisch gesehen vielleicht fragwürdig. "Ich muss erst ein arschiger Dad sein, wenn er acht Jahre alt ist. Bis dahin will ich meine Zeit mit ihm genießen." (So der Leihvater).
Eine glasklare Dystopie, die sich nicht schämen braucht.