BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
2000 - SPACE COWBOYS
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“Man wird älter und älter, aber die wollen, dass man immer noch einen 20 Jahre jüngeren Typen spielt. Das ist lächerlich. Ich will keine 45-Jährigen mehr spielen.” (Clint Eastwood)
Bevor Clint Eastwood bald zu weiteren Höchstleistungen auflaufen würde, inszenierte (und produzierte) er im neuen Jahrtausend den amüsanten SPACE COWBOYS, in der sich in die Jahre gekommene Pioniere der Raumfahrttechnik den Traum erfüllen, um den sie einst gebracht wurden: Einen Flug ins All…
Es ist schon äußerst amüsant, dem Senioren-Quartett bestehend aus Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland und James Garner auf der Leinwand zusehen zu dürfen, wie sie sich gegenseitig aufziehen und versuchen, irgendwie das Astronautentraining zu überleben. Die erste Stunde mag ich hier sehr, das wirkt alles stimmig und absolut locker aus der Hüfte gedreht, mit Witz, Herz und feiner Selbstironie. Nach gut einer Stunde lässt Eastwood die Zügel allerdings so locker, dass sich fehlende Spannung und nicht vorhandene dramaturgische Spitzen unangenehm bemerkbar machen.
SPACE COWBOYS ist definitiv unterhaltsam, hätte aber mit einer etwas strafferen Inszenierung und mehr Drehbuch-Finesse wesentlich mehr Eindruck hinterlassen . . .
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GESPRENGTE KETTEN ist ein fantastisches Kriegs-Abenteuer von Regisseur John Sturges, in dem alliierte Gefangene mittels dreier gegrabener Tunnel eine groß angelegte Fluchtaktion aus dem sichersten Kriegsgefangenenlager Deutschlands planen…
"Ich wühl mich so rasch durch den Dreck, wie die Made durch den Speck."
Realisiert mit einer Starbesetzung (Steve McQueen, James Garner, Richard Attenborough, Charles Bronson, Donald Pleasence und James Coburn) ist der Film immer noch ähnlich unterhaltsam, bewegend und aufregend wie bei seinem Kinostart 1963. Dem Tatsachen-Roman von Paul Brickhill wurde eine Menge Hollywood hinzugefügt, womit Sturges aus einer recht tragischen und dramatischen Geschichte einen spannenden und auch oft humorvollen Abenteuerfilm voller (heute) ikonischer Leinwand-Momente machen konnte. Ein paar wenige Längen muss man bei der Laufzeit auch schlucken, genau wie die generelle Glaubwürdigkeit und Durchsetzung des Vorhabens. Wenn man das voreinander bekommt, sollte man mit diesem Klassiker, der zudem auch ungemein von Elmer Bernsteins stimmigen Score profitiert, einen wunderbaren Abend inklusive Tunnelblick haben . . .
Ein (alter) Mann, ein Segelboot, ein Sturm. ALL IS LOST ist ein minimalistisches, durchaus packendes Überlebensdrama, in dem ein fulminanter Robert Redford mit schauspielerischem Understatement wortlos gegen Naturgewalten kämpft…
"Die letzten vier Tage auf Erden? Wenn ich einen Schwanz hätte, würde ich jetzt eine flachlegen, aber lass uns das zweitbeste tun, Leute umnieten."
Gut 20 Jahre nach DAS LEBEN DES BRIAN stemmt Kevin Smith in seinem fünften
Film, zumindest für seine Verhältnisse, ein inhaltliches wie inszenatorisches Schwergewicht und bringt die scheinheiligen Bibelvers-Prediger und erzkonservativen (US)-Katholiken auf die Palme, genau wie einst die Monty-Python-Gang.
Kevin Smith ist in dieser bitterbösen Satire als Regisseur, Autor, Produzent, Cutter und Schauspieler tätig. Selbstverständlich stand ihm auch wieder ein Teil seiner Schauspieler-Crew vorangegangener Filme mit Starpower zur Seite, die sich auch mit einem kurzen Lohnstreifen zufrieden gaben. Der Cast mit Linda Fiorentino, Alan Rickman, Matt Damon, Ben Affleck, Salma Hayek, Chris Rock, Jason Lee und ein Cameo von Alanis Morissette ist schon eine Hausnummer, die selbst Kumpel-Christus erfreut haben dürfte.
"Überlasst das nur den Katholiken, die kriegen die Welt schon klein!“
Die katholische Kirche wird hier ordentlich auf die Schippe genommen, Smith schafft in DOGMA aber das Kunststück, kritische Untertöne in wahnwitzige Situationskomik zu verpacken, und dabei manche veraltete Regel gekonnt zu persiflieren, anstatt einfach nur die Institution Kirche zu beschimpfen oder direkt zu beleidigen. An der Existenz Gottes lässt Smith keine Zweifel aufkommen, sondern eher an den komischen menschlichen Strukturen und Mechanismen, die wir als Religionen (=Geld =Macht) kennen. Das ist auch nach gut 25 Jahren immer noch aktuell, und wird es wohl auch noch lange sein.
"Das ist keine Übung. Das ist die Apokalypse. Bitte bleiben Sie ruhig und verlassen Sie sofort das Gebäude."
Die 120 Minuten sind jedenfalls derbe komisch, augenzwinkernd böse und vergehen wie im Flug. Die vielen (auch mal platten) Gags, zynischer Wortwitz und köstliche Dialoge in Verbindung mit der dargebotenen Starpower sorgen in dieser eigenwilligen Mixtur immer noch für allerbeste Laune und beachtlichen Bierverbrauch am Kumpels-Abend . . .
Am Sarg ihrer Mutter finden DIE VIER SÖHNE DER KATIE ELDER wieder zusammen und erfahren, dass auch ihr Vater bereits vor längerer Zeit verstorben ist und die Farm und der gesamte Landbesitz an einen Rancher gefallen sind. Als die Brüder feststellen, dass der ihre Eltern betrogen hat, beginnen die Brüder Nachforschungen anzustellen und stoßen schnell auf Ablehnung und Widerstand…
Henry Hathaways opulent bebilderter Edel-Western war die sechste Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur und der US-amerikanischen Legende John Wayne. Für den ‘Duke’ wurde der Drama-haltige Western zum sensationellen Comeback , nachdem er sich zuvor einer Krebsoperation unterziehen musste und für die anstrengenden Dreharbeiten in Mexiko gerade wieder so im Sattel sitzen konnte. Seine Paraderolle mit schlacksigem Gang und tief hängendem Revolver spielt er aber wie immer absolut locker und glaubwürdig runter.
Zu Elmer Bernsteins schönem Soundtrack präsentiert sich hier ein grundsolider Western, der mit der Gewalt-Thematik etwas kritischer umgeht und durchaus andersartige Charakterisierungen im Genre bietet. Inszenatorisch hochwertig, etwas Humor und ein paar Schießereien in glaubwürdigen Sets lassen die 2 Stunden Laufzeit relativ schnell vergehen, und wenn man nicht zu viel Staub in den Augen hat, gibt es neben Dean Martin noch George Kennedy und Dennis Hopper in kleineren Rollen zu entdecken.
2005 drehte John Singleton unter dem Titel VIER BRÜDER ein modernes Remake. Dazu dann mal irgendwann mehr . . .
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Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1999 - EIN WAHRES VERBRECHEN
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Aufgrund eines tödlichen Unfalls seiner Kollegin soll nun der runtergerockte Zeitungsreporter Steve Everett (Clint Eastwood) den verurteilten Mörder Frank Beachum (Isaiah Washington) wenige Stunden vor seiner Hinrichtung interviewen.
Durch eine zufällige Beobachtung am einstigen Tatort kommen Everett berechtigte Zweifel an dessen Schuld. Um im Job endlich wieder Fuß fassen zu können, setzt er alles auf eine Karte und beginnt einen Wettlauf gegen die Zeit, um Beweise für seine Vermutung zu finden…
Für die Leinwand Adaption des Romans von Andrew Klavan gab Clint Eastwood ein weiteres Mal den Hauptdarsteller/Regisseur/Produzent in einer Person. Mit einem Budget von 55 Millionen Dollar und einem Einspielergebnis von 16,6 Millionen Dollar floppte EIN WAHRES VERBRECHEN an den Kinokassen, in diesem Fall völlig zurecht. Eastwoods Beitrag zur Diskussion um die Todesstrafe ist nicht kontrovers genug um die Gegner der Todesstrafe einzusammeln, und zu komisch konstruiert, um den Rest der Herde durchgängig zu unterhalten.
Der 69-jährige Eastwood als junge Frauen wegnagelnder Don Juan ist einfach ein Witz, sorgt aber zumindest in einigen Dialogen mit dem großartigen James Woods für etwas Humor. Ansonsten passt hier leider verdammt wenig zusammen, von all den Genre-Klischees, Zufällen, einer übel daher gezauberten Auflösung oder der finalen Sturmfahrt zum Gouverneur mal ganz zu schweigen.
Die Perversion der Todesstrafe vor geiferndem Publikum wird hier aber noch mal erschütternd zur Schau gestellt, und der weitere Cast, bestehend aus Isaiah Washington, Denis Leary, und Bernard Hill, weiß zu überzeugen. In einer ganz kleinen Nebenrolle gibt es noch die bezaubernde Lucy Liu zu entdecken. Irgendwie rettet sich TRUE CRIME auf 5 Zähler, bleibt aber ein ganz komischer Film und unfassbar weit hinter seinen Möglichkeiten. Den 2 Jahre vorher erschienenen MITTERNACHT IM GARTEN VON GUT UND BÖSE schenke ich mir mal komplett, denn ab da war Eastwood scheinbar wieder im qualitativen Sinkflug. Bis zum Update Eastwood 3.0 würde es auch noch ein paar Jahre dauern . . .
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Um den Spießrutenlauf der Highschool zu umgehen, hält Schüler Greg (Thomas Mann) seine Umgebung stets auf Distanz. Außer seinem Freund Earl (R.J. Cyler), den Greg ganz unsentimental ,,Geschäftspartner" nennt, kennt ihn eigentlich niemand wirklich. Zusammen drehen die beiden Filme von - unter anderem Stanley Kubrick, Akira Kurosawa und Werner Herzog nach und haben sich ihre ganz eigene Welt und Komfortzone geschaffen. Diese soll sich allerdings schnell verschieben, als Gregs Mutter ihn zwingt, Zeit mit der krebskranken Rachel (Olivia Cooke) zu verbringen…
Basierend auf dem Roman von Jesse Andrews, soll gleich zu Beginn deutlich werden, dass es sich um keine Romanze handelt. Bei diesem etwas erzwungen wirkenden Versuch, die handelsüblichen Teenie-Klischees zu vermeiden, stolperte das Drama bei mir leider darüber, dass sich keine echte emotionale Verbindung zu den Charakteren aufbauen wollte. Richtung Ende bekam mich ME AND EARL AND THE DYING GIRL (der bessere OT) dann aber doch noch.
Und da der Film inszenatorisch mit etlichen frischen Ideen im frühen Wes Anderson Style, herausragender Kameraarbeit und einem wunderschönen Score von (genau dem!) Brian Eno überzeugt, sollte sich jeder CoA-Liebhaber selbst ein Bild machen, auch wenn ich nur 6 Zähler zücke . . .
In KILLER’S BODYGUARD 2 zieht das tödliche Trio (Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson und Salma Hayek) auch ohne Triple-A-Lizens eine Spur der Verwüstung durch die malerischsten Urlaubsorte Europas. Die Story um einen griechischen (!) Milliardär (Antonio Banderas), der die EU ins Chaos stürzen will, ist dabei völlig nebensächlich.
Nach dem Erfolg des Vorgängers wurde schnellst möglichst eine Fortsetzung zusammen geschustert, deren Rahmenhandlung man jede Menge aberwitzige Comic-Gewalt, ein (nicht immer witziges) Sprüche-Feuerwerk und etliche Verfolgungsjagden rein drücken kann. Angedickt wurde der Cast noch mit Morgan Freeman, Frank Grillo und Tom Hopper, die aber auch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass dieser oft albernen aber unterhaltsamen Fortsetzung 20 Minuten weniger Laufzeit und sparsamerer Einsatz von CGI verdammt gut getan hätten . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1997 - ABSOLUTE POWER
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Der Meisterdieb Luther Whitney (Clint Eastwood) wird während eines Einbruchs Zeuge, wie ein Schäferstündchen in Gewalt eskaliert und die Frau von herein stürmenden bewaffneten Männern erschossen wird, die lediglich ihren Job machen: Den Präsidenten der USA zu schützen...
Für ABSOLUTE POWER traten Clint Eastwood und Gene Hackman nach ERBARMUNGSLOS ein weiteres Mal als Kontrahenten gegeneinander an. Eastwood hatte besonderen Gefallen am Aufhänger der Story - ein Mann lebt außerhalb der Legalität und kann daher nicht zur Polizei gehen, als er Zeuge eines Verbrechens wird, in das ausgerechnet der US-Präsident verstrickt ist. Eastwood, der bei diesem Genre-Werk selbst Regie führte, hat hier wieder einmal sehr gute Schauspieler für sein Projekt gewinnen können. In den Nebenrollen darf man sich an Ed Harris, Laura Linney, Judy Davis und Scott Glenn erfreuen.
Irgendwo zwischen Polit-Thriller und Gerechtigkeits-Drama ist es vor allem wieder das Thema der Familie, in der einiges zu kitten ist, welches Eastwood so gerne aufgreift und auch hier für einige berührende Momente sorgen kann. Durch die ruhige Erzählweise hat ABSOLUTE POWER etwas herrlich Altmodisches, ohne jemals zu langweilen. Dem schnörkellos inszenierten Katz-und-Maus-Spiel steht das Alter ungemein gut, und präsentiert sich somit als sehenswerter Eastwood-Happen, bevor der Output des Regisseurs erst mal wieder qualitativ etwas nach ließ . . .
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"Man muss im Leben etwas finden, das man liebt, und es für immer tun. Ich liebe es, in Rushmore zu sein." (Max Fisher)
Der äußerst exzentrische aber auch ungemein selbstbewusste Teenager Max Fischer (Jason Schwartzman), ist mit 15 schon ein gescheitertes Genie. In seiner Schule RUSHMORE glänzt er in allen nicht lehrmäßigen Aktivitäten wie Fechten oder Imkern, doch als Schüler ist er so mies, dass seine Versetzung gefährdet ist. Zudem verknallt er sich auch noch in die ältere und verwitwete Lehrerin Miss Cross (Olivia Williams), der zu Ehren er ein riesiges Aquarium bauen will. Unterstützung dafür bekommt er beim etwas aus der Spur geratenen Millionär Herman Blume (Bill Murray), der allerdings eine Affäre mit der bezaubernde Lehrerin beginnt…
Nach seiner 1996er Visitenkarte BOTTLE ROCKET verfasste Wes Anderson für seinen nächsten Film RUSHMORE erneut ein Drehbuch in Zusammenarbeit mit seinem Kumpel Owen Wilson. Noch nicht ganz so weit von der stereotypen Norm entfernt wie Jahre später, ist Andersons zweites Werk eine absolut hinreißende Komödie geworden, ein damals schon völlig stilsicher inszenierter Coming of Age-Film ohne glatt geschliffene Ecken und Kanten. Der Humor entspringt auch hier schon aus den einfallsreichen Dialogen, der unerwarteten Situationskomik und absurden Wendungen. Untermalt von einem absolut steilen 60er-Jahre-Soundtrack bietet sich hier die Gelegenheit, einen kleinen tragisch-komischen Kultfilm für sich (wieder)zu entdecken.
Jason Schwartzman ist übrigens der Sohn von Talia Shire (DER PATE + ROCKY) und Neffe von Francis Ford Coppola. Mit RUSHMORE gab er sein überaus beachtliches Schauspieldebüt, während er auch gleichzeitig noch Schlagzeuger von ‘Phantom Planet” war, die etwas später mit ‘California’ einen echten Kracher landeten. Bill Murray läutet mit seiner ihm so eigenen und speziellen Art zu spielen seinen zweiten Frühling ein, nicht wenige rechneten auch mit einer Oscar-Nominierung, die aber ausblieb. Besonders gut gefallen hat mir noch Olivia Williams, die hier auch noch am Anfang ihrer Karriere stand.
Im CoA-Genre ist RUSHMORE ein Highlight, welches ich leider erst sehr spät entdeckt habe, dafür aber auch gleich nach der Erstsichtung zu schätzen weiß. Absolutes Gourmet-Kino . . .
DOPESICK beginnt im Jahr 1986 mit einer ehrgeizigen Idee, die fatale Folgen haben sollte. Der brillant-wahnsinnige Unternehmersohn Richard Sackler vom US-Pharmakonzern Purdue unterbreitet seiner elitären Familie den Plan, ein völlig neues Schmerzmittel zu entwickeln, welches nur geringes Suchtverhalten auslöst. Zehn Jahre später pusht der Konzern mit einer beispiellosen Werbekampagne das starke Opioid Oxycontin auf den Markt, dass jedoch gehöriges Suchtpotenzial frei setzt. Für die Sackler-Familie fallen Milliardenprofite ab, für die USA ist es der Beginn einer Sucht-Epidemie, die selbst 25 Jahre später noch nicht abflaut…
Die 8-teilige Dramaserie führt vom ärmlichen Bergarbeiterdorf im ländlichen Virgina in die Vorstandsetagen der geldgierigen und völlig skrupellosen Pharmakonzerne, von den Straßen-Razzien der Drogenfahnder, durch Junkie-Höllen und Notbehausungen bis in die Gerichtssäle der oftmals befremdlich wirkenden US-Justiz.
Regisseur Barry Levinson und Show-Erfinder Danny Strong haben uns hier nach dem Sachbuch der Journalistin Beth Macy einen so unfassbar bitteren Cocktail zusammen gemixt, dass man nur noch Gift und Galle kotzen möchte. In nur einen Satz gepresst geht es hier um den Beginn und das kaum zu glaubende Ausmaß der Opioid-Krise in den USA, die schon hunderttausenden Menschen das Leben kostete, und noch viel mehr Leben, Familien und Freundschaften zerstörte. Das Gesehene und die Ungerechtigkeit machten mich sprachlos und wütend, ließen mich aber auch sehr gerührt zurück, da etliche Davids gegen den Pharma-Goliath antraten und noch immer kämpfen, um ihn vielleicht in die Knie zwingen zu können und nicht nur Milliarden-Dollar schwere Vergleiche oder Schadensersatzsummen zu erstreiten, sondern die mittlerweile meistgehasste Familie Amerikas, die Sacklers, einer gerechten Strafe zuzuführen.
Die Hintergründe der Krise vermag DOPESICK ungemein spannend und “unterhaltsam” aufzuzeigen, auch wenn man bei der Erzählweise auf der Zeitachse unzählige Male innerhalb einer Folge hin und her springt. Am beeindruckendsten fand ich allerdings, dass die Serie es schafft, das Stigma von (nicht nur) Drogensucht abzubauen. Des Weiteren ist hier inszenatorisch alles von höchster Qualität, und neben einen beängstigend gut aufspielenden Michael Keaton gibt es hier gleichfalls starke Leistungen von Rosario Dawson, Peter Sarsgaard, Michael Stuhlbarg, Will Poulter und (absolut erwähnenswert) Kaitlyn Dever.
Hier muss ich noch mal ganz klar eine Empfehlung aussprechen. DOPESICK muss man gesehen haben, nicht nur des bitteren Entertainments wegen . . .
Die Doku THE HISTORY OF THE EAGLES ist nicht nur das Porträt einer außergewöhnlichen Band, die zeitlose Songs wie etwa ‘Hotel California’ schuf, sondern auch in sich ein außergewöhnlicher Film. Die zweiteilige Doku spannt einen Bogen von den musikalischen Anfängen der verschiedenen Bandmitglieder bis in die Gegenwart.
Der erste Teil erzählt von den Anfängen, dem Kennenlernen der Musiker, die Produktion der ersten LP, das Treffen von Entscheidungen in Bezug des Producing, um neuen Wind zu entfachen. Es geht um Drogen, Alkohol, Streitigkeiten, Kohle und immer wieder Kohle, welche letztendlich ja auch das frühe Ende der Eagles Anfang der 80er besiegelte. Die Solo-Sachen, vor allem von Glenn Frey (The Heat Is On) und Don Henley (The Boys Of Summer), finden natürlich auch Erwähnung.
Der zweite Teil begleitet die Band nach ihrer Wiedervereinigung im Jahr 1994 und der Veröffentlichung des (Live)Albums °The Hell Freezes Over°, was eines meiner meist gehörten Alben überhaupt sein dürfte. Nicht sicher, ob die Welt die Eagles überhaupt noch braucht, starten sie ab Mitte der 90er unfassbar große Tourneen, und tragen ihren in Perfektion dargebotenen West-Coast-Rock in die Stadien und Hallen der Welt. Die Songs der Eagles waren da schon längst US-amerikanisches Kulturgut, und die Gesangsharmonien immer noch absolut outstanding.
Zu Recht überschlugen sich die amerikanischen Kritiker mit Lobgesängen auf diese höchst unterhaltsame und zugleich informative Dokumentation. Dabei punktet die auch handwerklich makellose THE HISTORY OF THE EAGLES nicht nur mit guten Originaltönen, sondern auch mit selten gesehenen Konzertausschnitten. Der Unterhaltungswert und Informationsgehalt ist groß, und wer ein Herz für Classic Rock hat darf sich hier auf eine spannende und mitunter auch emotionale Reise mit einer der besten Bands Kaliforniens machen . . .
*eingedeutscht zu finden auf YouTube (Arte)*
Über einen Zeitraum von 25 Jahren erzählt OLIVE KITTERIDGE (Frances McDormand) die Geschichte der titelgebenden Schullehrerin, die ihre Depressionen hinter einer Fassade des Zynismus und der Misanthropie verbirgt. Ihr Mann, der Apotheker Henry (Richard Jenkins), scheint mit seiner Gutmütigkeit das Gegenteil von ihr, Sohn Christopher wendet sich mit zunehmendem Älterwerden von ihr ab. Dabei kümmert sich Olive durchaus um ihre Mitmenschen und hilft anderen Depressiven, mit deren Leidensdruck fertigzuwerden.
Wenn ein Film oder eine Serie damit beginnt, dass sich die Protagonistin aufmacht, sich das Hirn wegzupusten, wird rasch deutlich, dass hier keine leichte Materie auf einen wartet. So liegt die Stärke dieser vierteiligen HBO-Miniserie auch nicht in großen Schauwerten, sondern in der Darstellung eines Lebensalltags und der Frage, ob wirklich jeder innerlich voller Leben steckt oder eher ein Leben voller Leere führt.
Zwischen den dunklen melancholischen Wolken zeigen sich aber auch ein paar freundliche (und lustige) Sonnenstrahlen und genau deswegen ist die vierteilige Serie gehaltvolles Drama im besten Sinne.
Die Erzählweise lehnt sich herrlich entspannt zurück, ohne zu langweilen. Mir hat ja die ganze Atmosphäre der kleinen Küstenstadt in Maine besonders gefallen. Wer mit solchen gut beobachteten Charakter-Dramen und den Darstellern (Bill Murray gibt es auch noch in einer Nebenrolle) etwas anfangen kann, darf hier beruhigt zugreifen . . .
Audiovisuell ist das Kriegsepos WAR HORSE (OT) ein Kracher. Der Rest ist Spielbergs perfekt vollendete Anpassung an den Massengeschmack, ohne Ecken und Kanten, dafür mit Charakteren aus dem Klischee-Baukasten. Kann man sich mal geben, schon alleine wegen Janusz Kamińskis starker Bebilderung und dem namhaften Cast. Echtes, glaubwürdiges Drama und tiefgehende Gefühle findet man hier aber so reichlich, wie Pferdeäpfel auf ner Kuhwiese . . .
Die erfolgreiche farbige Autorin Veronica Henley (Janelle Monáe) findet sich plötzlich in einer Parallelwelt als Sklavin wieder. Was steckt hinter diesem bösen Albtraum, den sie da durchleben muss?...
ANTEBELLUM ist möglicherweise am Stärksten, wenn man rein gar nichts über den Film weiß, außer dass man keinen Horror-Film erwarten und den Werken von Jordan Peele nicht ganz abgeneigt sein sollte. Dementsprechend dürfte es nicht verwunderlich sein, dass die Reaktionen auf ein solches Werk recht gemischt ausfallen. Der Film von Gerard Bush und Christopher Renz beginnt während der Sklavenzeit im Bürgerkrieg der USA und streift danach durch niemals aussterbenden (Alltags-)Rassismus der Gegenwart. Nach einer gut 4-minütigen und geradezu beeindruckenden Plansequenz zu Beginn und einer äußerst grausam-intensiven ersten halben Stunde schlägt ANTEBELLUM erst mal einen gänzlich anderen Ton an. Die Story lebt natürlich von den zwei Ebenen und dem entsprechenden Twist, der sich schon weit vor Ende bei einem völlig unterschätzten Werk von M. Night Shyamalan bedient.
Auch wenn die Message nicht gerade subtil rüber gebracht wird, empfand ich die Handlung doch als originell und durchweg spannend, die schauspielerischen Leistungen als überzeugend und intensiv und sowohl die Filmmusik als auch die Kameraarbeit als ungewöhnlich gut.
Ein unterhaltsamer, sicherlich gewagter aber auch origineller Film zum Thema Rassismus, der wirksam mit den Zeitebenen spielt und sich im Fahrwasser von GET OUT ganz gut schlägt . . .
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1995 - DIE BRÜCKEN AM FLUSS
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“Als ich DIE BRÜCKEN AM FLUSS drehte, dachte ich: Dieses romantische Zeug ist echt hart. Wann kann ich endlich wieder schießen und töten?” (Clint Eastwood)
Als Robert Kincaid (Clint Eastwood) 1965 die Brücken in Madison County fotografieren will, lernt er die verheiratete Hausfrau und Mutter Francesca (Meryl Streep) kennen. Die beiden verlieben sich unsterblich ineinander, können ihren leidenschaftlichen Traum aber nur 4 Tage lang leben. Eine Momentaufnahme einer einmaligen, alles überstrahlenden und lebensverändernden großen Liebe...
Das Buch von Robert James Waller wurde von Kritikern als rührselige, banale und schlecht geschriebene Liebesgeschichte verrissen, verkaufte sich trotzdem millionenfach und ließ den durchschnittlichen Taschentuchverbrauch eine Zeit lang ordentlich ansteigen. Steven Spielberg sicherte sich die Filmrechte, entschied sich aber gegen die Regie und somit wurde nach ewigem hin und her Eastwood die Regie angeboten, der schon etwas länger für die Hauptrolle feststand. Meryl Streep gefiel der Roman schon nach wenigen Seite nicht, fand aber großen Gefallen am Drehbuch von Richard LaGravenese, welches den emotionalen Kern vom triefenden Kitsch befreite. Streep revanchierte sich für das gute Skript mit einer absolut herausragenden Leistung, wo jeder Blick und jede Geste bedeutungsvoll ist. Ihre Natürlichkeit, und das verkicherte , fast mädchenhafte Gemüt, das sie im Laufe der Jahre mehr und mehr in ihre Arbeit einfließen ließ, sind einfach eine Wonne.
Auf diesem unbekannten Terrain liefert Eastwood vor und hinter der Kamera eine seiner besten Leistungen ab, die mich tief im Herzen berührte. Ohne überflüssigen Ballast inszenierte er diese gefühlvolle Romanze ruhig und klassisch, wobei die 135 Minuten Laufzeit der ungemein wichtigen Charakterzeichnung sehr zu Gute kommen. Dabei rückt Eastwood geschickt immer wieder das Verstreichen der limitierten gemeinsamen Zeit ins Bild, platziert zwischen wunderschönen Szenen und der aufkommenden Verzweiflung beider Liebender.
Und am Ende dieses wundervollen Films steht man im strömenden Regen, spürt regelrecht diesen harten emotionalen Zwiespalt und den Funken Hoffnung. Selten schmerzte Liebe und Leben im Film mehr als hier.
Die Finger auf dem Türgriff . . .
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You still think swastikas look cool
The real Nazis run your schools
They're coaches, businessmen and cops
In a real fourth Reich you'll be the first to go
Nazi punks
Nazi punks
Nazi punks, fuck off!
Nazi punks
Nazi punks
Nazi punks, fuck off!
-Dead Kennedys-
Die Punkrock-Band °Ain't Rights° schlägt sich mühsam mit kleinen Gigs und Benzindiebstahl durch. Gerade als sie ihre Tour an der US-Pazifikküste abbrechen will, wird der Gruppe ein Auftritt in einem Nazi-Club in Oregon angeboten, den sie aus schierer Geldnot annimmt. Dummerweise stolpert Bassist Pat (Anton Yelchin) in der Garderobe über eine ermordete Skinhead-Braut, deren Tod die Nazis vertuschen wollen. Die Situation eskaliert, die Band verschanzt sich zusammen mit der Skin-Braut Amber (Imogen Poots) im GREEN ROOM und Clubbesitzer Darcy (Patrick Stewart) entscheidet, dass die Punks um jeden Preis beseitigt werden müssen. Was folgt ist ein eiskalter Horror-Trip…
Regisseur Jeremy Saulnier beeindruckte Genre-Fans schon 2014 mit seinem düsteren Revenge-Triller BLUE RUIN. Auch GREEN ROOM bietet wieder gnadenlosen Thrill und zieht den Zuschauer mit seiner unabwendbaren Kompromisslosigkeit, stimmigen Charakteren in einem äußerst authentisch wirkenden Setting in den Bann. Patrick Stewart als Nazi-Boss wirkt zwar etwas unterfordert, aber dafür beeindrucken die Jungdarsteller Anton Yelchin und Imogen Poots enorm. Nach 95 unglaublich kurzweiligen Minuten weiß ich nicht, ob ich mich jemals wieder auf der Brücke der USS Enterprise NCC-1701-D wohl fühlen werde.
“Explosiver Film-Rock ‘N’ Roll” ??? Definitiv . . .
Stellt euch mal vor, es ist Weltuntergang, und niemand geht hin…
Die unverschämt lustige und bitterböse Satire von Autor und Regisseur Adam McKay ist mit ihrem Kometeneinschlag-Szenario vor allem eine hervorragend geschriebene Allegorie auf den Klimawandel. DON’T LOOK ME UP lässt aber auch kein gutes Haar an der Trump Regierung, Militarismus, brachial versagendem Krisen-Management, Verschwörungs-Idiotien, Fake-News oder verrückten Milliardären. Das alles ist absud überzogen, irgendwo zwischen lachen und weinen und mit dem Wissen um die blinde Blödheit der Menschheit schon wieder fast vorstellbar.
Ich hatte äußerst unterhaltsame 138 Minuten, und musste einige Male laut lachen. Es macht natürlich auch einen riesigen Spaß, diesem großartigen Ensemble um die Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence herum bei ihrem irrwitzigen Treiben zusehen zu dürfen. LOOK UP . . .
Selbst als 1972er Vietnam-Parabel mit ordentlicher Härte konnte mich CHATOS LAND mit Charles Bronson und Jack Palance nur mäßig unterhalten. Dafür bot der Film damals wohl eine Art Blaupause für RAMBO, denn auch hier wird ein Gejagter in seinem ihm vertrauten Revier zum Jäger. Ich fand die staubig-steinigen Drehorte in Spanien aber so dermaßen öde, den übermäßigen Einsatz von Zoom unangebracht und die “Day-For-Night”-Szenen völlig befremdlich, dass es hier fürs Auge kaum was zu holen gab. Den Rest richtet aber der knallharte und wortkarge Charlie Bronson im Rache-ist-Blutwurst-Modus . . .
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Scheinbar alles rast an dir vorbei. Gefühle, Zeit, Menschen, Leben, Erinnerungen, Daten. Immer wieder Daten, auf sämtlichen Bildschirmgrößen. Du likest und hatest, willst gelesen und geliebt werden.
Du kannst hören, aber hörst nicht mehr zu.
Du kannst schmecken, aber isst nicht mehr richtig.
Du kannst riechen, und es stinkt. Es ist dein Leben, krank und verkümmert.
Was man hat weiß man erst zu schätzen, wenn man es verloren hat.
Sei bereit wenn die Dunkelheit kommt. Wenn du und wir alle nur noch auf das Wesentliche reduziert werden. Fühlen & lieben. Wieder leben ♥
Poetische, sensationell bebilderte und in Max Richters Score förmlich ertränkte Liebesgeschichte im Angesicht des Untergangs. PERFECT SENSE ist andersartig großartig und in dieser Mischung ziemlich einzigartig und bewegend . . .
Ein beängstigend gut aufspielender Ralph Fiennes serviert als Maitre selbst die heißesten Gerichte kalt, und lädt zusammen mit Regisseur Mark Mylod zu einem Dinner der ganz besonderen Art. Ein gewisses Unbehagen ist in diesem wendungsreichen Kammerspiel schon bei Reservierung inkludiert, Stunden bevor der erste Gang von THE MENU überhaupt serviert wird. Unter der bezaubernd hergerichteten Räumlichkeit tun sich doppelte Böden auf, wo man die menschliche Dekadenz anprangert, maßlose Status-Performance verhöhnt, Unterwerfung und Widerstand gegen Tyrannei hinterfragt und Gesellschaftssatire vielleicht schon etwas zu ausufernd zelebriert.
Auch ohne jetzt vor Begeisterung in Tränen auszubrechen, sorgt THE MENU für ein absolut andersartiges mundgefühl, das man wohl, ähnlich wie Anya Taylor-Joys Charakter, nicht so schnell vergessen wird. Ein wirklich frisch zubereiteter Genre-Beitrag, nach dem man sich nichts sehnlicher wünscht als einen 9,95 $ Cheeseburger . . .
Ein Killer im hart ermeuchelten Ruhestand, der auf eine siebzehnjährige Teenagerin aufpassen soll, nimmt es mit einem internationalen Menschenhändler-Ring auf und zieht emotionslos eine blutige Schneise durch die Reihen der Gegner…
THE KILLER - SOMEONE DESERVES TO DIE kann man durchaus als die südkoreanische Antwort auf JOHN WICK verstehen. Ein nahezu unsterblicher und cooler Held darf in packenden Feuergefechten und gut choreographierten Fights den bösen Buben reihenweise stylisch die Lichter ausknipsen. Dabei geht es alles andere als zimperlich zur Sache, wobei aber zumindest bei Headshots immer wieder die Herkunft aus dem Rechner für das geschulte Auge unübersehbar ist. Die Fights haben zudem viele Schnitte, was diese natürlich schneller macht, aber auch etwas die Kunst hinter den Gun-Fu-Choreografien zerstört. Besonders nervte mich im Finale das Pistolenmagazin des Helden, das mindestens 40 Patronen aufnehmen konnte. Warum man so einen Action/Knarren Film macht, und es dann mit so einem offensichtlichen Scheiß versaut, ist mir unerklärlich.
Spaß haben kann man mit THE KILLER aber trotzdem. Der stylische und blutige Actionfilm hat einen coolen Helden, jede Menge Kills und schlägt am Ende einen netten Haken. Hat man allerdings einmal THE MAN FROM NOWHERE gesehen, liegt die Latte im Genre auch verdammt hoch auf . . .
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HOLMES UND WATSON lässt natürlich kein gutes Haar an dem Mythos seiner Hauptfiguren. Will Ferrell und John C. Reilly zusammen sind mir in diesem gnadenlos niveaulosen Haufen Müll definitiv ein Komiker zu viel. Hin und wieder stahl sich aber doch ein debiles Grinsen in mein Gesicht. Ich kombiniere . . .
Nach dem dritten Weltkrieg werden sämtliche Gefühle und Emotionen der Menschen mit einer täglich selbst injizierten Droge unterdrückt. Für die Durchsetzung der neuen Regelungen gibt es die Grammaton-Kleriker, die völlig gnadenlos gegen so genannte ‘Sinnestäter’ vorgehen. Der Beste von ihnen ist John Preston (Christian Bale). Als Preston eines Tages sein Serum absetzt, wird er mit seiner eigenen Emotionalität und Menschlichkeit konfrontiert und erkennt die Grausamkeit der neuen Gesellschaftsordnung. Er setzt die Droge komplett ab und beschließt, das System zu stürzen…
“Sie existieren, um ihre Existenz fortzuführen. Worin liegt da der Sinn?”
Der konsequente Science-Fiction-Thriller EQUILIBRIUM wurde vom Studio kurz vor seiner Veröffentlichung fallen gelassen. Somit wurde er kaum beworben, floppte an den US-Kinokassen selbst mit seinem schmalen 20-Millionen-Dollar-Budget gnadenlos und schaffte es bei uns nicht mal mehr ins Kino. Dabei ist Kurt Wimmer ein atemberaubender Mix aus vielen Genre-Vorbildern (u.a. MATRIX, 1984) gelungen, der zwar auf Logik nicht immer Rücksicht nimmt, dies aber durch eine tolle Atmosphäre und eine packende Inszenierung wieder wett macht.
Die Anspielung auf die Zeit des Nationalsozialismus ist natürlich mehr als offensichtlich. Das Symbol der Herrscher sieht fast aus wie ein Hakenkreuz. Die übermächtigen Kleriker sind die Waffen SS. Der “Führer” wird “Vater” genannt. Ständig wird Propaganda publiziert. Gedreht hat Wimmer übrigens viel in Bauten aus dieser Zeit. Dem Berliner Flughafen Tempelhof oder dem Olympiastadion. Zusammengebracht mit CGI lassen sich diese aber kaum erkennen und sorgen für die stimmige Illusion, auch wenn das niedrige Budget in manchen Shots spürbar ist.
Sensationell hingegen sind die gnadenlos und konsequent hart inszenierten Actionsequenzen, die vor allem choreografisch einiges zu bieten haben. Die für den Film entwickelte Gun-Kata Kampftechnik ist schon ein Eye-Catcher, und lässt das Herz jedes Action-Fans etwas schneller schlagen. Die hervorragende Kameraarbeit von Jan de Bont zaubert selbst in die brutalsten Aufnahmen mit geschmeidigen Perspektiv- und Tempowechseln eine beeindruckende Ästhetik.
Wimmer gelingt mit dieser kraftvollen und intensiven Vision einer kalten Dystopie ein mitreißender Film, der nicht zuletzt von der hervorragenden Darstellung Christian Bales getragen wird. EQUILIBRIUM ist immer wieder sehens- und empfehlenswert . . .
OPERATION: OVERLORD beginnt als geradezu protzig-getrickster Kriegsfilm und hangelt sich mit Drama-Elementen versetzt konsequent Richtung Nazi-Zombie-Actioner, völlig spaßbefreit, in jeder Einstellung gutaussehend und mit ordentlicher Härte frisiert. Das schmale Budget merkt man dem Film zu keiner Sekunde an, die Effekte und Masken sind meist handgemacht und das bombastisches Sounddesign gibt einem den Rest.
Für dieses wilde Spektakel hat Regisseur Julius Avery absolut gekonnt mehrere Genres vereint und dabei etwas völlig Neues erschaffen. Unterhaltsam von der ersten Minute an, mit toll gespielten Charakteren und gut gesetzten Pausen zum Luft holen . . .