brainchild - Kommentare

Alle Kommentare von brainchild

  • Sehr schön, Julia :) Wobei ich ja das Erzähltempo beim Herrn Wong oft eher zwischen quälend langsam und nicht-existent verorten würde. Aber die Bilder sind halt immer boah.

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        Macht das, was er machen soll, und das macht er recht gut. Natürlich hatte ich keine hohen Erwartungen an Bastille Day, aber die Action, die Sprüche und die politische Haltung(!) sind allesamt nen Tick hochwertiger als sie sein müssten. Daraus ergibt sich natürlich noch lange nichts, was man zwingend gesehen haben muss, falsch macht man aber auch nichts. Sympathisches Ding mit leichtem Frankreich-Bonus.

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            brainchild 11.06.2016, 13:09 Geändert 11.06.2016, 13:16
            über Sense8

            Nach sechs Folgen vorläufig abgebrochen. Die Grundidee, nicht acht Geschichten, sondern vielmehr eine Geschichte mit acht Personen zu erzählen, finde ich extrem interessant. Dieses Thema der Verbundenheit zieht sich ja bei den Wachowskis und Tom Tykwer so ziemlich durch die ganze Filmografie. Ansonsten ist das aber alles ziemlicher Mist. Das Intro. Die furchtbaren(!!) Dialoge. Die Zeitlupen-Parallelmontagen, die ich in jeder Vodafone-Werbung mit besserer Musik finde. Und erstaunlicherweise vor allem die Schauspieler. Warum lässt man Menschen Englisch sprechen, die offensichtlich dem Englischen nicht wirklich mächtig sind? Max Riemelt z.B. hatte in den sechs Folgen genau eine gute Szene, in der er mal drei Sätze Deutsch reden durfte. Dieser Sprachimperialismus passt irgendwie auch nicht zum Anliegen der Wachowskis, finde ich. Positiv aufgefallen ist mir der kenianische Schauspieler*, von den anderen dagegen kein einzelner.
            Wenn die Story jetzt irgendwie in ne esoterische Superheldenstory mündet, bin ich übrigens endgültig raus.

            Sehr gelungen finde ich dagegen soweit die Umsetzung von Sex und Sexualität. Sehr unverkrampft, im Gegensatz zu allem anderen an der Serie. Dass die Homo-/Transgender-Komponente ziemlich überwiegt und die Kamera tendenziell auch eher nen female gaze hat, finde ich völlig ok. Wer mehr Heteronormativität will, kann ja einfach jede andere Serie ever schauen.

            *Na super, jetzt lese ich gerade, dass der in der zweiten Staffel ausgestiegen ist...

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              Metascore: 99/100.
              HOLY SHIT.

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                Mit eine der besten Serien, die derzeit laufen. Die Entsprechung von Christines Charakter – kühl, knapp und kontrolliert – hätte man in den Bild- und Soundkompositionen kaum besser treffen können. Dazu auch eine faszinierende Fallstudie der unter Psychologen als dunkle Triade bekannten Persönlichkeitsstruktur, an der so ziemlich die meisten unserer liebsten Serienhelden "leiden" dürften. Im Grunde ist Christine ja genau so ein Professional wie ein Don Draper oder Tony Soprano, statt in der Werbeindustrie oder Mafia halt im Escortbereich. Spannend ist dabei auch die Mischung aus Eintauchen und Ausbrechen und wieder Eintauchen in diese Welt, wie man sie in Mad Men oder den Sopranos gegen Ende findet und hier vor allem in den letzten beiden Folgen der Staffel perfekt illustriert hat. Ein Begriff wie Dramaturgie wirkt da plötzlich total vorgestrig. Riley Keough muss man spätestens jetzt unbedingt auf dem Schirm haben, nicht nur spielt sie diese schwierige Rolle völlig schmerzbefreit, auch filmisch hat die gerade einiges in der Pipeline. Bin sehr gespannt.

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                • brainchild 01.06.2016, 10:30 Geändert 01.06.2016, 10:31

                  Drive ist zwar noch immer der beste Film dieses Jahrzehnts, aber in Blue Valentine ist Gosling wirklich herzzerreißend gut. In Half Nelson allerdings auch. Und seine anderen Dinger sind auch fast alle geil. Fuck, das ist echt nicht leicht :(

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                    Unter den 1259 Filmen, die ich laut Moviepilot bisher gesehen habe, mit Sicherheit einer der intelligentesten. Gibt es ein filmisches Wort-Äquivalent zu "Pflichtlektüre"? Ob Ethik-, Geschichts- oder Kunstunterricht, am besten einfach dreimal schauen, wahrscheinlich werde ich mir selbst auch erst nach dem dritten Mal ein tiefergehendes Urteil bilden können. Die drei Stunden Laufzeit sind auch echt keine leichte Kost. Aber was der dann am Ende noch für nen Ausweg nimmt, du meine Güte. Jede Genre-Einordnung wäre hier schon Spoilerei.
                    Zwei Dinge noch: Dass Nicole Kidman auf dem Höhepunkt ihrer Weltkarriere so einen Film spielt (und im gleichen Jahr übrigens auch den unterschätzten The Human Stain), dafür hat sie meinen allertiefsten Respekt. Und dass man mit Lars von Trier einer Person, die einen solchen Film in der Lage ist zu schreiben, Jahre später einen Nazi-Skandal anhängen will, spricht ebenso gegen die Menschheit wie Dogville es deprimierenderweise tut.

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                      Ich bin in The Neon Demon tatsächlich mit der Erwartung gegangen, von Kannibalismus, Nekrophilie und Selbstverstümmelung (oder zumindet ein bis zwei dieser Dinge) verschont zu bleiben. Silly me! Refn ist halt ein Psychopath, der Interesse für seine Figuren überzeugend heucheln kann, wenn er denn will. Fieserweise funktioniert das hier relativ lange ziemlich gut, so circa bis einschließlich der Puma-im Motelzimmer-Szene, die definitiv das Highlight des Films ist. Danach hat Refn das Drehbuch leider aus dem Fenster geworfen und stattdessen noch kälter, präziser und 80er als je zuvor seine Männerfantasien verfilmt. Nur diesmal halt mit Frauen.

                      Klasse an dem Film ist Elle Fanning, mit der man sich wunderbar in dieser hübsch verpackten Lüge namens L.A. verlieren kann. Ihr Freund war auch gut. Ich hätte mir The Neon Demon ja auch als Liebesgeschichte vorstellen können, aber vielleicht wär das dann schon wieder zu viel Drive gewesen. Ihre Entwicklung vom Küken hin zum Vamp hin zur Frau mit Hau ist überzeugend gespielt, aber recht mistig geschrieben (wenn auch nicht so mistig wie die von Jena Malone). Überrascht hat mich beim Abspann, dass zwei von drei Drehbuchautoren weiblich waren, und dazu kam noch die Kamerafrau. Male gaze und so kann man dann ja schon fast wieder nicht vorwerfen. Vielleicht liegt meine Antipathie ja auch einfach nur daran, dass ich keine Horrorfilme mag. Zumindest keine schlecht geschriebenen wie den hier. Und verdammt, was sollten eigentlich diese Dreiecke?!

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                      • 7 .5

                        Ich war sehr verwundert, dass in der Berichterstattung über La vie d'Adèle immer erstmal Léa Seydoux genannt wird, wo der Film sich doch zu 95% um Adèle Exarchopoulos dreht. Der heißt im Original doch nicht zufällig so. Würde man Adèle nicht so gerne zuschauen, würde der Film auch null funktionieren. So ist er aber tatsächlich ein wirklich großes Stück Kino geworden, das bis auf die manchmal ein wenig bemühten Dialoge eigentlich alles richtig macht. Abdellatif Kechiche hält immer ein bisschen länger drauf als er müsste, wodurch man schön Zeit hat sich in den Film und eben in Adèle zu vertiefen. Interessanterweise findet trotz der fast drei Stunden Laufzeit viel Handlung abseits der Leinwand statt. So hätten es genauso gut vier Stunden sein können. Oder aber auch ein Kurzfilm; wie viel Zeit und wie viele Szenen braucht man schon, um ein Leben wie das von Adèle zu erzählen? Auf jeden Fall ist es ein erzählenswertes Leben, auch jenseits jeglicher Gender- und Sexualitätsthemen. Und so konsequent sieht man Biopics ansonsten auch leider einfach zu selten umgesetzt.

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                          • "THR was banned from Thursday's lunch event by Allen's longtime publicist, Leslee Dart, in retaliation for publishing Farrow's essay."
                            (http://www.hollywoodreporter.com/news/cannes-woody-allen-says-he-893105)

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                              über Flaked

                              Außer seinem Vibe hat Flaked wenig zu bieten. Aber dieser Vibe eben! Diese innere Ruhe, die jede Einstellung und fast jedes Wort durchdringt, hat beinahe etwas meditatives und repräsentiert damit unglaublich effektiv das sonnendurchflutete, entspannte Venice, das konsequenterweise auch zu einem integralen Teil der Handlung gemacht wird. Für keine andere Serie vor Flaked wäre mir je das Wort "gedämpft" in den Sinn gekommen. In Kombination mit dem hervorragenden Soundtrack evoziert das in manchen Szenen fast das Feeling eines Sofia-Coppola-Films.

                              Auf platten Humor wird erstaunlicherweise komplett verzichtet, auf platte Twists dagegen leider nicht. Die Story bekommt dadurch eine Ernsthaftigkeit, bei der ich mir noch nicht sicher bin, ob sie mit dem generellen Vibe der Serie harmoniert. Im Grunde findet sie aber eh nur so nebenbei statt, ich hab sie jedenfalls nicht groß beachtet. Die Figuren können leider (noch) nicht alle überzeugen, und verbrauchte Gesichter wie Kirstie Alleys oder Heather Grahams hätte man sich auch besser schenken sollen. Will Arnetts Performance als Chip bewegt sich irgendwo zwischen lethargisch und hypnotisch, als hätte man ihm den Stecker gezogen. Was aber nicht negativ zu verstehen ist: Es dient dem Vibe!

                              Eine Serie wie Californication - der Vergleich bietet sich mehr als an! - ist natürlich weit aufregender. Aber Flaked eignet sich dafür eben wunderbar als entspannter Ausklang eines langen Tages. Solange der Vibe stimmt, kann man da auch die (zahlreichen) Schwächen verzeihen :)

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                                über Wild

                                So mutiger wie merkwürdiger Tierporno, dessen Dialoge durchweg hart an ein Verbrechen grenzen. Zumindest aber einer dieser Filme, die was in einem auslösen. Was auch immer das sein mag.

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                                • Hat irgendjemand beim Finale von Six Feet Under nicht geheult? :')

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                                  • Mikes Storyline ist jetzt endgültig Breaking Bad: The Prequel, während ich auch nach 20 Folgen noch nicht weiß, was Jimmys Storyline sein soll. Oder ist es mittlerweile Kims? Oder Chucks? Jimmy wird hier teilweise fast erneut zum Side Kick degradiert, was mir noch klarer als in Season 1 zeigt, dass er halt einfach nicht zum Protagonisten taugt.
                                    Kamera und Schnitt suchen derweil mehr denn je nach Bedeutung und tun das rein handwerklich durchweg perfekt. Auf ähnlichem Niveau agieren nach wie vor die Personen vor der Kamera. Und dennoch fragte ich mich in jeder Sekunde dieser scheinbar tollen Staffel, genauso wie schon in der letzten: What's the point..?

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                                    • Erstaunlich, wie man eine so tolle Serie und eine eigentlich so tolle Staffel gegen Ende so dermaßen in den Sand setzen kann. Die Spannweite der Storylines bewegt in der zweiten Hälfte von Season 6 zwischen
                                      albern (Frank, Kev/V/Svetlana),
                                      egal (Fiona, Debbie),
                                      klischeehaft (Karl),
                                      unausgegoren (Lip) und
                                      moralisierend (Ian),
                                      und Fionas Freund Sean wird regelrecht zur Witzfigur degradiert. Der Humor zielt zunehmend unter die Gürtellinie und kommt teilweise nur noch billig rüber. Auffällig ist auch, dass die einzelnen Szenen kürzer werden und häufig nicht mehr pointiert sind (oder eben durch Fäkalhumor) — das ist dann einfach schlecht geschrieben. Der Soundtrack, eine von Shameless' vielen Stärken, ist auch kaum noch der Rede wert (die in der Hinsicht beste Szene gibt's am Ende von Folge 6).
                                      Das ist vor allem so schade, weil die ersten Folgen nahtlos dort anknüpfen, wo die großartigen Staffeln 4 und 5 aufgehört haben. Mache mir jetzt echt Sorgen, dass die Serie den Hai übersprungen haben könnte und sich davon nicht mehr erholen wird. Die einzige Konstante über die gesamte Staffel hinweg ist dabei mal wieder Emmy Rossum, die jetzt offenbar nicht mehr nur ihre Serienfamilie über Wasser halten muss, sondern auch noch die Serie selbst.

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                                        über Blow Up

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                                        • 7 .5

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                                          • Musste kurz zwischen Sailor Moon und Tony Soprano überlegen.

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                                            • Wirklich kanonisierte Klassiker gibt's doch eigentlich nur ne Handvoll:
                                              Twin Peaks
                                              Oz
                                              The Sopranos
                                              Six Feet Under
                                              The Wire
                                              (evtl. Lost)
                                              Mad Men
                                              Breaking Bad
                                              und vielleicht auch bald True Detective, das wird sich noch zeigen. Mir fehlt jedenfalls nur noch Twin Peaks. Bin gerade recht zufrieden mit mir :)

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                                                über Akira

                                                Erste Stunde: Überragend!
                                                Zweite Stunde: Sachen werden kaputt gemacht und es wird rumgeschrien — eine vermeintliche Filmperle verwandelt sich in Dragonball meets Evil Superman. Auf's Ende wird dann auch einfach mal verzichtet.
                                                Könnte gerade kaum irritierter sein.

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                                                  Spoiler: https://vimeo.com/64499174

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                                                  • 5 .5

                                                    Mit 'The Jericho Mile' nahm Michael Mann 'Oz' um ganze 18 Jahre vorweg — ohne dessen auf alles scheißende Rücksichtslosigkeit leider. Zugleich sind hier schon typische Versatzstücke des späteren Oeuvres von Mann enthalten, vor allem in Form des Protagonisten, der sich in einem unmenschlichen Milieu zu behaupten versucht, indem er sich jegliche menschliche Regung entsagt, dies jedoch nicht konsequent durchhält und mit den daraus folgenden Konsequenzen zu kämpfen hat.
                                                    Stilistisch zeigt sich die Handschrift des Meisters dagegen noch nicht so wirklich, weshalb mich der Film insgesamt doch eher enttäuscht hat. Einen Blick darf man trotzdem riskieren (das Ding steht z. B. auf YouTube).

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