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Alle Kommentare von BuzzG
Durch Evas Augen erleben wir Kevin, und wir finden nichts in ihm, was man als Zeichen echter Liebe oder Zuneigung deuten könnte. Nur einen Moment lang, Kevin ist krank, flammt in der Frau die Hoffnung auf, der Junge verfüge doch über eine Schwachstelle, einen weichen Kern, tief in sich begraben. Dieser Film ist kein hitziges Plädoyer an die Eltern – „Passt auf eure Kinder auf, sonst erzieht ihr sie zu Monstern!“ -, sondern das Portrait einer Mutter, die ihrer (zu frühen) Verantwortung mit gemischten Gefühlen entgegengetreten und trotz aller ehrlicher Bemühungen an ihrer Bürde zerbrochen ist. Ihr innerer Kampf, ihre quälende Liebe ihrem verlorenen Sohn gegenüber, erinnert an das Ende von Roman Polanskis „Rosemary’s Baby“ (1968), wenn Mia Farrow trotz ihrer Abscheu schließlich an die Wiege ihrer Höllengeburt tritt und sie schaukelt.
[...]
„We Need To Talk About Kevin“ ist geschmackvoll inszeniertes, brillant gespieltes, aufwühlendes Kino, das uns keine einfachen Lösungen anbietet, sondern abermals unangenehme Fragen aufwirft. Vielleicht möchte man anfangs noch über die fast putzigen Streiche des „Titelhelden“ schmunzeln – bis man letztlich feststellen muss, dass hinter diesem Schabernack kein kindlicher Spieltrieb, sondern eine unheimliche, berechnende Leere steckt…
Über was die überwiegend nur episodisch auftretenden Charaktere in „Cosmopolis“ da so pseudointellektuell schwadronieren, dürfte den Zuschauern dagegen herzlich egal sein. Sie gewähren uns letztlich keinen emotionalen Zugang; sie und ihre Probleme kümmern uns nicht weiter – und was uns damit bleibt, sind rund 108 frustrierende Minuten an cineastischer Langeweile, die sich obendrein größtenteils in der überschaubaren Kabine des Fahrzeugs zutragen.
[...]
„Cosmopolis“ mag auf dem Papier Eindruck machen, die filmische Umsetzung entpuppt sich jedoch leider als in etwa so aufregend wie eine ganze Packung voller Johanniskrautdragees. David Cronenberg hat nicht die schlechteste Leistung des Jahres 2012 abgeliefert, aber dafür eine äußerst bittere Enttäuschung…
Mit seiner aktuellen Arbeit fügt Bilderstürmer Tim Burton seinem Werk keinen neuen Meilenstein hinzu; „Dark Shadows“ funktioniert vielmehr als lockere Fingerübung, die sich zugleich als Hommage an die eigenen TV-Wurzeln, die grellen Siebziger und Kino-Helden wie Roger Corman oder Christopher Lee (der hier einen kleinen Gastauftritt absolviert) versteht.
Ja, dies ist auch ein kleiner Schritt zurück zu den Anfängen des Ausnahme-Regisseurs selbst. Und auch wenn es „Dark Shadows“ nicht mit einem „Beetle Juice“ aufnehmen kann, so verbleibt immer noch ein knapp 90-minütiges, humorvoll-schauriges Vergnügen im gewohnten Burton-Format.
„The Grey“ zeugt von großem inszenatorischen Talent. Ein Werk, das inhaltlich so simpel gestrickt ist, und dennoch, aufgrund seiner ungemein dichten Atmosphäre, eine Unruhe und Anspannung erzeugt, wie man sie eher aus dem früheren Kino kennt. John Carpenter ist ein Name, der zum Beispiel Anfang der Achtziger auf dem Regiestuhl denkbar gewesen wäre.
Ich mag Stoffe wie diesen gern roh, kraftvoll und schnörkellos, und „The Grey“ erfüllt diese Ansprüche völlig. Es geht ums nackte Überleben, nicht um rosa Elefanten.
Nur sollte vielleicht endlich jemand mal der Autoren-Welt mitteilen, dass nach Sprüngen auf große Distanz irgendwann die Schwerkraft die Oberhand gewinnt...nicht, dass ich dem packenden Werk nicht auch diese Freiheit noch zugestehen würde.
Josh Tranks Erstling entpuppt sich als insgesamt angenehm frischer Atemzug für das Genre-Kino - in einer Zeit, in der den Hollywood-Studios einfach nichts anderes einfällt, als alte Stoffe zu rebooten, zu kreuzen oder schlicht fortzusetzen.
Er verknüpft Erzählform und Inhalt auf interessante Weise:
In der ersten Szene beobachten wir, wie Andrew seine neu erworbene Kamera, durch die wir den Großteil der Handlung verfolgen, vor seiner verschlossenen Zimmertür positioniert.
Das Gerät wird zum Zeugen der väterlichen Gewalt, zu einem selbst gesteuerten, verlängerten Auge des Protagonisten.
[...]
Der Film lebt seine amüsante „Was wäre wenn...“-Idee über weite Strecken hemmungslos aus, lässt aber seine tragische Note dennoch stets deutlich mitschwingen.
Man sollte hier wahrscheinlich besser kein sonniges Happy End für sämtliche Figuren erwarten. Dafür stürzt der Spass später in einen allzu tiefen Abgrund.
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Restlos überzeugt hat das Werk mich vielleicht nicht; trotzdem hat es mich fasziniert mitgenommen, auf seine abenteuerliche wie gefährliche Reise zur Schwelle zum Übermenschlichen.
Verwunschene Landschaften, dichte Nebel, eine paranoide Stimmung und ein tragischer Held – das sind unter anderem Zutaten, die die frühen Horrorstoffe ausgezeichnet haben.
Auch „Die Frau in Schwarz“ greift auf diese breitspurig zurück, verliert aber letzten Endes in dem Dunst die Tiefe seiner Geschichte aus den Augen.
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Das mag nun böser klingen als es gemeint ist, aber eigentlich ist das hier doch einfach nur eine clevere Mogelpackung, um 14-jährige Mädchen zusammen mit ihren Freunden ins Kino zu locken.
Ihnen wird das Werk dann wohl auch mehr zusagen als mir.
[...]Dabei macht „The Artist“ so viel richtig, was unzählige, effektbeladene Blockbuster heutzutage gänzlich falsch anstellen:
Er unterhält, indem er uns in seine Geschichte zieht, unser Interesse an dem Geschehen weckt; nicht unsere Sinne mit ohrenbetäubendem Lärm, bunten Zerstörungsszenarien oder hölzernen Figuren betäubt.
Wenn Kino für Zauber, und nicht für Spektakel, steht, dann ist „The Artist“ Kino in seiner reinsten und schönsten Form.
„Warrior“ ist ein gänzlich durchkonstruierter Film. Das muss nichts zwangsläufig Schlechtes bedeuten.
Worauf der Plot am Ende hinausläuft, ist zumindest von Anfang an offensichtlich.
Es sind schließlich die Charaktere, die uns interessieren. Und ihre unsichtbaren Narben.
Wie wollen zuhören, wie ihre bitteren Worte kollidieren - ob sie je das Vergangene begraben und eine gemeinsame Zukunft ansteuern können. Oder ob es dafür bereits zu spät ist.
Das Gestöhne, Geächze und Geprügel ist Beiwerk; mich zumindest haben die physischen Kämpfe zu keiner Sekunde berührt. Wahrscheinlich auch deshalb nicht, weil der Regisseur nie vermittelt, was die Brüder mit dem Sport verbinden – abgesehen davon, dass sie ihn beherrschen und Geld damit verdienen müssen. Von Magie kann keine Rede sein.
[...]
„Warrior“ startet vielversprechend, aber manövriert seine Figuren letztlich ein wenig unglücklich zu ihrem unausweichlichen Finale.
Ich hätte viel lieber noch mehr über Tommy und Brendan erfahren und dafür auf die große Show verzichtet.
„Headhunters“ ist, das muss man leider so sagen, in seinen besten Momenten zerfahren und ansonsten mächtig langweilig.
Das, was in dem Buch scheinbar funktioniert hat, kommt hier nicht harmonisch zusammen.
Ich glaube, der Film möchte gleichzeitig clever, witzig, spannend, actiongeladen, tiefgründig und cool sein. Unterm Strich ist er leider nichts davon, weil sich die verschiedenen Elemente gegenseitig auslöschen.
Es sind unterm Strich vielleicht Kleinigkeiten, die hier anders sind, aber diese Kleinigkeiten machen einen Unterschied.
Oplev stürzt sich ausgiebiger auf den Crime-Plot, während Fincher mich tiefer in die Charaktere zieht.
Ich weiss nicht, ob es diese Veränderungen sind, oder wohlmöglich noch stärker die erbarmungslos dichte Umsetzung und der - die unheilvollen Bilder meisterhaft unterstreichende - melancholische bis treibende Score von Trent Reznor und Atticus Ross (Nine Inch Nails), aber die Amis haben mich dieses Mal mit einer Neu-Interpretation restlos überzeugt.
Man darf mich abschließend gerne mit Gemüse bewerfen, aber ich bleibe dabei:
Finchers „Verblendung“ ist besser als Oplevs Vorgänger. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.
Das Herzstück von „Young Adult“ ist Charlize Therons Mavis.
Eine Frau, die durch ihr oberflächlich-selbstbewusstes Auftreten eine starke Faszination ausübt, so dass wir sogar zuerst ignorieren, wie kahl es doch in ihrem Inneren ausschauen muss, und dass ihre eigene, kleine Welt reichlich losgelöst ist von der großen Welt da draußen.
[...]
Ich weiss einfach nicht, was ich mit dem eigenartig kraft- und belanglosen Ende anfangen soll – im Großen und Ganzen ist Reitmans Film jedoch abermals durchaus sehenswert und kurzweilig, wenn auch die bisher insgesamt schwächste Leistung des Regisseurs.
Ich mag die ruhige, sorgfältige Art, mit der Regisseur Miller seine Geschichte ausbreitet.
Ich mag Brad Pitt in seiner Rolle als willensstarker Manager und geschiedener Vater, der keine Angst davor hat, auch harte Entscheidungen gerade heraus zu treffen, und ich mag Jonah Hill als hochintelligenten aber schüchternen Newcomer, der in der stillen Ecke seine große Stunde fast verpasst hätte.
Ich mag, dass „Moneyball“ ein einfacher, positiver Film über greifbare Personen mit dem richtigen Riecher zur richtigen Zeit ist.
Und mir gefällt der epische Soundtrack von Mychael Danna („Little Miss Sunshine“), der mich dazu animiert, unverzüglich mein Trikot überzustreifen und euphorisch aufs Spielfeld zu stürmen.
So abgründig ärgerlich das Werk nun in seiner Funktion als Horrorfilm auch sein mag, ich hatte während der etwa achtzigminütigen Spielzeit dennoch meinen Spass.
Und zwar deshalb, weil etliche Dialoge und Momente in ihrer bemühten Ernsthaftigkeit so haarsträubend lächerlich wirken, dass man stellenweise schon schmerzhaft die Lippen aufeinanderpressen musste, um die anderen Zuschauer nicht mit lautem Gewieher zu stören.
Scorsese, inzwischen 69 Jahre alt, ist ein Name, den man vermutlich zunächst eher mit rauen Arbeiten wie „Hexenkessel“ (1973), „Taxi Driver“ (1976) oder „Good Fellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (1990) in Verbindung bringt.
Mit „Hugo Cabret“ schlägt der sympathische Italoamerikaner nun gänzlich unerwartete Töne an und beweist, dass er auch als sanfter Märchenonkel eine ausgezeichnete Figur macht und die ganz Kleinen nicht immer aus seinem Werk ausschließen muss.
Als Kinderfilm kann man dieses Stück purer Magie allerdings nicht bezeichnen – zumindest nicht nur. Falls ja, darf ich mich jetzt auch nochmal zu den winzigen Rackern zählen, habe ich doch auch mit offenem Mund staunend bis zum Ende des Abspanns auf die Projektion vor mir gestarrt.
[...]
„Hugo Cabret“ ist wie ein Traum über einen Traum, der noch nicht beendet ist.
Die Geschichte des Kinos geht weiter.
McQueen, der nach seinem ergreifenden Debüt erneut mit Fassbender arbeitet, verfügt über einen beachtlichen Mut als Filmemacher.
Es gibt im heutigen Geschäft wohl nur noch sehr wenige Künstler, die – abseits von billig aufgebauschten Exploitation-Streifen – ihr Publikum ohne Kompromisse mit unangenehmen, aber auch wichtigen Themen konfrontieren.
[...]
„Shame“ ist ein extrem schwerer Brocken von einem Film. Man kann dessen Last beim Ansehen förmlich auf den Schultern spüren.
Ich werde ihn noch ein weiteres Mal schauen.
So sieht essentielles, bewegendes Kino aus.
„Spirit Of Vengeance“ ist Nonstop-Actiongrütze von der Stange, und um es gleich vorwegzunehmen:
Natürlich kann man Spass dabei haben, wenn man den testosterontriefenden Blödsinn mit einer Kiste Bier und guten Freunden abfeiert.
Natürlich könnte man auch hier mal wieder das beliebte Totschlagargument „So schlecht, dass er wieder gut ist“ anführen.
Und natürlich könnte man nun generell damit aufhören, offensichtlichen Quatsch, wie eben diesen, kritisch zu betrachten und immer gleich direkt die Partytröte gezückt halten.
Ärgerlich wird es jedoch, wenn die Gaudi zusätzlich die typisch-pseudocoole Handschrift der Herren Neveldine/Taylor trägt und der Stumpfsinn einem so verkrampft in die Hirnwindungen kriecht, dass es weh tut.
Trotz der enormen Härte ist dies ein Film, den man (als volljähriger Zuschauer) gesehen haben sollte. Der die Intelligenz der Genrefans nicht verspottet und wirklich wieder eine berührende, innovative Geschichte erzählt.
Wenn so der Untergang des Kinos aussieht, sind wir gern Zeugen.
Regisseur Chris Morris setzt uns also einige wahrhaft ruchlose Zeitgenossen vor, denen es in ihrer grenzenlosen Unfähigkeit zumindest zufällig gelingt, völlig unbeteiligten Lebewesen den Garaus zu machen.
Sein „Four Lions“ ist ein insgesamt recht cleverer, wenn auch nicht wirklich brillanter, Lachangriff auf ein reichlich heikles Thema.
James Wan und Leigh Whannell ist es hier definitiv gelungen, den Horror der Siebziger und frühen Achtziger auf sympathische Weise zu würdigen und diesem zugleich frischen (oder besser: eiskalten) Atem einzuhauchen.
„Insidious“ ist eine willkommen fantasievolle Bereicherung für ein langsam in Kunstblut und Splatter zu ertrinken drohendes Genre.
Die Wesen im Remake sind ganz ohne Frage toll animiert und versprühen mit ihrer Mischung aus blutdurstigen Dämonen und „Gremlins“ einen gewissen Charme.
Unheimlich sind sie nach ihrer Sichtung allerdings nicht mehr. Da hätte man sich ruhig noch ein Weilchen länger an deren beschwörenden Zischen und der titelgebenden Dunkelheit aufhalten sollen.
Angst kann nämlich kein Computer der Welt erzeugen – sie entsteht in unseren Köpfen.
Der Plot ist interessant, die Schauspieler gut aufgelegt (Eisenberg etwas unterfordert) und die Umsetzung tight.
Vielleicht macht „30 Minuten oder weniger“ auch einfach deshalb so viel Spaß, weil er so unspektakulär und unverkrampft eine Story erzählt, die man auch in ein aufgesetzt-tobendes Actioninferno hätte zwängen können...
Vielleicht ist „Essential Killing“ ein unspektakulärer und streckenweise etwas arg reduzierter Film. Aber er ist auch ein wahrer Film.
Gerade für einen echten Fan tut es weh, diese abschließenden Worte zu verfassen:
Der einstige Leinwand-Held hat mit seiner neuesten Arbeit vielleicht keinen wirren Totalausfall wie „Ghosts Of Mars“ abgeliefert, aber gibt sich dafür schlicht mit einem absolut mittelmäßigen 08/15-Schocker zufrieden, über welchen man sich vermutlich nur halb so sehr ärgern würde - wüsste man nicht, dass der verantwortliche Regisseur eigentlich zu weit mehr als diesem Spukstündchen im Stande gewesen wäre.
„A Serbian Film“ besitzt ohne Zweifel einen gewissen inhaltlichen wie inszenatorischen Anspruch.
Der im Grunde intelligente Ansatz endet an diversen, empfindlichen Stellen allerdings ebenso in einem exploitativen Spektakel, das man nicht bedenkenlos Filmfreunden empfehlen kann.
Was möchte Smith überhaupt?
Hat er uns etwas Wichtiges mitzuteilen – vielleicht über Sex, Religion, Politik?
Ja, der Regisseur teilt uns zwischen wildem Geballer, Predigten und witzlosen Späßchen (die aber vermutlich witzig gemeint waren) etwas mit. Bestimmt ist das auch irgendwo wichtig.
Nur „Red State“ ist nicht so wichtig, als dass man ihn für die Vermittlung dieser Botschaft unbedingt bräuchte.