BuzzG - Kommentare
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Alle Kommentare von BuzzG
"[...]„The Sessions“ bietet trotz seiner episodenhaften Erzählweise genug Stoff, von dem man sich auffangen und inspirieren lassen kann. Es ist ein teils melancholischer, teils schöner, teils trauriger und in erster Linie rührender Film, der ein Stück eines kraftvollen Menschen durch kraftvolle Performances wieder zum Leben erweckt. So etwas sieht man gern.[...]"
"[...]Handwerklich ist Bayona ein durchaus begabter Regisseur, der zumindest noch in dem Vorgänger das Drama gut mit der klassischen Geisterstory verweben konnte. Hier wusste er offenbar nicht viel mit dem Stoff anzufangen. Letztlich lebt das Werk von seiner beklemmenden Tsunamisequenz, der durchweg starken Naomi Watts-Performance und einigen bewegenden Spitzen (ein Telefonanruf McGregors nach der Katastrophe etwa). Dazwischen gibt es viel Standardprozedere, aber nichts, was einem nachhaltig zu Herzen geht. Und vor allem das ist schade."
"[...]„Zero Dark Thirty“ ist nicht „The Hurt Locker Teil 2“. Bigelow und Boal versprechen uns zwar keine Dokumentation, aber die permanente Spannung in dem brisanten Thriller basiert nicht auf lautem Gewehrfeuer oder fatalen Sprengsätzen, sondern auf der geschickten Mischung aus Fakten und Fiktion. Wir kennen den Beginn der Geschichte, ihr Ende in Abbottabad am 2. Mai 2011 und möglicherweise einige Zwischenstationen. Wie jedoch die Operation ihren Lauf nahm und zu ihrem Resultat führte, das bringt uns das Werk auf fesselnde Weise nahe.[...]Wer sich nur Action erhofft hat, den wird die komplexe Arbeit bis zur letzten halben Stunde bitter enttäuschen. Oscar-Preisträgerin Bigelow lässt uns auch den Frust ihrer Protagonistin spüren, wenn diese auf der Stelle tritt und das Ende nur von einem schnöden Ok abhängt. Zum Schluss verlassen wir Maya, schauen ihr zu, wie sie erwartungsvoll zwei Navy SEAL-Teams zu ihrem großen Einsatz aufbrechen lässt. Wer sich nicht schon zuvor mit seinen Händen im Kinositz festgekrallt hat, wird das spätestens dann nachholen. Der brodelnde Soundtrack von Alexandre Desplat („Argo“) begleitet Greig Frasers flexible Kamera, die direkt an den Männern zu kleben scheint. Man wird bis zur letzten Minute nicht aufatmen, auch wenn der Ausgang schon feststeht.[...]"
"[...]In „The Master“ werden die Gesichter der Protagonisten zu Landschaften, in deren Tiefe man sich verlieren kann. Die Figuren sind der Schlüssel zu der enigmatischen Arbeit: So einfach, wie die Geschichte auf den ersten Blick sein mag, so viele Assoziationen gibt es darunter herzustellen.[...]
Wir erhalten nahezu keine Informationen über Lancaster Dodd und nur ein kleines Stück von Freddie Quells Vergangenheit. Beide Charaktere stehen für etwas – Freddie für das Ungezügelte und Animalische; Dodd für das Geistige und Kontrollierende. Ein Ungleichgewicht zwischen zwei gänzlich konträren Positionen. Beide strecken ihre Hände nach einander aus, aber sollen sie sich am Ende in der Mitte begegnen? Keiner der beiden kann als wirklich sympathische Persönlichkeit bezeichnet werden, eine Annäherung findet eher auf einer anderen Ebene statt: Vielleicht kann man sich mit der quälenden Unruhe in Freddies Inneren identifizieren, mit dessen Verlangen nach Frieden und einem Platz in der Welt.[...]
Vermutlich lässt Paul Thomas Anderson das Publikum hier hungriger als bei seinen Vorgängern zurück. Allerdings ist Befriedigung vielleicht nicht das, was er mit dem spürbar getriebenen „The Master“ letztlich erreichen wollte. Vielleicht ist die Suche bereits das Ziel, vielleicht muss man am Ende nicht jedes Teil einem festen Platz zuweisen können. Sicher ist, dass der Regisseur hier einen gewagten Befreiungsschlag von den hohen Erwartungen nach „There Will Be Blood“ vorgelegt hat. Dies ist ein polarisierender Brocken, den man eigentlich nur lieben oder ablehnen kann. Für mich zählt das Werk zu den bemerkenswertesten und faszinierendsten Produktionen des ausklingenden Kinojahres – es hat mich noch immer in seinem mysteriösen Bann und lässt mich nicht los.[...]"
Wenn Musik einen ganzen Film tragen muss: Ja, der Soundtrack versucht verzweifelt, mit dick aufgetragenen Streichern große Emotionen für gänzlich unsympathische Figuren und eine ermüdend altbackene Idee aufzubauen. Das schafft er nicht. In einer Schaffenskrise befindet sich hier nicht nur der Autor, sondern offensichtlich ebenso das Regieduo.
"[...]„Ralph reicht’s“ [lässt] mit seinen vielfältigen Ideen, der passenden Mischung aus rasantem Tempo und Humor, sowie zahlreichen Zitaten aus Spiel und Kino, kaum Wünsche offen. In Ordnung, es ist nicht Shakespeare – aber Ralph heisst eben auch nicht Macbeth. Dies ist nicht großer Arthouse-Anspruch, sondern clevere Unterhaltung in nicht zu aufdringlichem, angemessenem 3D-Gewand. Wer also mehr über die Herkunft des Turbo-Ausdrucks, die Vorteile von Lachschlangen oder die Rolle des Sauren Drops erfahren möchte, sollte nun unbedingt das Lichtspielhaus seines Vertrauens aufsuchen und eine Karte für genau diese kleine Wundertüte lösen."
"[...]Inhaltlich ist „Back In The Game“ sicherlich kein besonderer Wurf, aber unter seinem eigentlich eher schmalen Baseballrahmen steckt mehr als die bloße Huldigung des Spiels. Sympathische, gut gezeichnete Charaktere zum Beispiel. Die Frage ist nur, ob man diesen Ball denn fangen möchte. Ich weiss noch immer wenig über Baseball – aber offenbar mag ich erneut Menschen, die von diesem umgeben sind …"
[...]„Silent Hill: Revelation“ mischt dem vom Erstling gelegten Grundgerüst ein wenig Highschoolhorror und „Nightmare On Elmstreet“-Feeling unter, vermag es aber nicht, aus seinen Elementen ein involvierendes Ganzes zu konstruieren. Weder überrascht uns das Werk mit einer innovativen Wende, noch prägen sich die surrealen Bilder nachhaltig ins Gedächtnis oder ziehen einen die reichlich dösigen Figuren mit in ihr Dilemma hinein.[...]
Ansonsten bekommen wir im Prinzip inhaltlich nur noch einmal den Vorgänger vorgesetzt, mit dem Unterschied, dass hier nicht die Mutter ihre Tochter, sondern die Tochter ihren Vater an dem titelgebenden Ort sucht. Klingt das aufregend? Vermutlich eher weniger. Was im weiteren Verlauf geschieht, pendelt irgendwo zwischen frustrierend trivial und gänzlich konfus – man könnte meinen, der Autor habe zu viel Zeit über dem Zeichenbrett verbracht und erst kurz vor Drehstart bemerkt, dass das Skript leider noch recht jungfräulich in der Schreibmaschine steckt.[...]Zugegeben, ich habe in diesem Jahr schon deutlich stumpfere Produktionen auf der großen Leinwand erlebt, auch in 3D. So flach „Silent Hill: Revelation“ auch sein mag – die Zuschaueraugen werden zumindest bis zum Ende gekonnt mit visueller Vielfalt bedient. Mir reicht das letztlich nicht, um diesen insgesamt misslungenen Versuch, an Gans’ inspirierten Schocker anzuknüpfen, durchzuwinken.[...]
"[...]Khalfouns Arbeit ist ein raues und stilistisch ansprechendes Werk, erzählt in einer interessanten Form. Ähnlich wie zuletzt Gaspar Noés innovatives Opus magnum „Enter The Void“ (2009) verknüpft „Maniac“ geschickt Handlungen seines Charakters mit dessen Erinnerungen oder morbiden Visionen.[...]„Maniac“ ist in der heutigen Kinolandschaft sicherlich ein außergewöhnlich verstörender und kompromissloser Brocken mit Sogwirkung. Wer sich also beim Kinodate mit der Freundin eigentlich nur angenehm gruseln wollte, sollte unbedingt Karten für eine andere Vorstellung lösen – so viel als ausdrückliche Warnung vor diesem eiskalten wie faszinierenden Leinwandtrip!"
"[...]Wer gern erneut braungebrannte Muskelpakete im Wolfspelz, Schmusereien auf der lila Blumenwiese, vornehme Blässe und High Speed-Waldspaziergänge auf einmal sieht und/oder sich generell als Fan der verkitschten Buch- wie Filmreihe bezeichnet, kommt an „Breaking Dawn Teil 2“ wohl leider nicht vorbei. Wer dagegen einen Film mit tiefgründiger Story und guter Charakterzeichnung erleben möchte, sollte vielleicht abermals einen größeren Bogen um diese naive Kleinmädchenfantasie machen. Wenn man erst einmal den rosaroten Fantasylack vom aalglatten Gerüst gekratzt hat, bleibt nur noch eine am Reißbrett konstruierte Realitätsflucht und nichts weiter übrig.[...]
Das hier wird erneut ein Kassenhit – egal ob man sich nun mit Gegenargumenten die Finger blutig tippt oder nicht. So wie abgestandene Limonade mit künstlichen Aromen hat die „Twilight“-Reihe willige Abnehmer gefunden. Echte Filmkunst oder clevere Unterhaltung schmecken allerdings anders."
[...]„End Of Watch“ ist kein schlechter Film, aber eben auch kein sonderlich guter oder gar außergewöhnlicher. Wie bei den meisten Produktionen aus dem sogenannten Found footage-Bereich, verweisen auch hier die Verantwortlichen stolz darauf, dass sie den Stil nicht als bloßes Gimmick ausgewählt haben, sondern mit diesem der Geschichte mehr Authentizität verleihen wollten. Allerdings fragt man sich an verschiedenen Stellen, wie nun die jeweilige Einstellung in dieser Form überhaupt aufgezeichnet werden konnte[...]
Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain“) und Michael Peña („L.A. Crash“) geben sich zwar Mühe, ihre Figuren mit Leben zu füllen, aber wahre Sympathie will für diese einfach nicht aufkommen. Das liegt nun nicht unbedingt an den Leistungen der Schauspieler, sondern eher an dem schwachen Drehbuch, das sich überwiegend in ausgelutschten Cop- und Gangsterklischees wälzt.
In seinen stärksten Momenten wirft „End Of Watch“ seine Zuschauer tatsächlich mit einer beachtlichen Intensität in einen Strudel der Gewalt. Blöd ist eben nur, dass man sich in diesem nur marginal um die darin befindlichen Charaktere sorgt …
"[...]Bereits das von Saul Bass entworfene 70′s-Warner Bros.-Logo zu Beginn signalisiert den bewussten Schritt zurück in die Vergangenheit. Nicht bloß inhaltlich, sondern auch was die Gestaltung und Erzählweise angeht. Keine wilden Schnitteskapaden, kein unruhiges Kameragewackel, kein brutales Actionspektakel, das einen dramaturgischen Leerlauf übertönen müsste. Die Story ist das, was hier zählt, und die Figuren, die sich in dieser bewegen. So etwas ist inzwischen selten geworden. Leider.[...]
„Argo“ ist nicht bloß ein hochklassiger Thriller, sondern auch ein Werk, das den Charme und die Möglichkeiten Hollywoods feiert. Und da macht eine Portion davon im eigenen Gerüst vielleicht einfach Sinn …"
Nach einem ganzen Quantum Kameragewackel und wildem Geballer manövriert "American Beauty"-Regisseur Sam Mendes den berühmtesten Doppelnullagenten der Welt zunächst wieder in klassisches Terrain zurück: Ein adrenalingeladener (aber übersichtlich inszenierter) Auftakt, exotische Schauplätze und Oscar-Preisträger Javier Bardem als brillanter Schurke. Dazu gibt es den wohl schick ausschauendsten Bond bis dato - dank Meister-DP Roger Deakins.
Spektakuläre Spielzeuge bekommt 007 vom neuen Q dieses Mal nicht mit auf den Weg; das World Wide Web erweist sich als bester Freund und größter Feind zugleich.
"Skyfall" ist ein starker Bond, wenn auch sicherlich nicht der stärkste. Vor allem das Finale ist eindeutig Geschmacksache und mag so manchen Nostalgiker erzürnt die Nase rümpfen lassen. Aber vielleicht muss man das auch einfach noch etwas sacken lassen ...
"[...]Es ist nun keineswegs so, dass die Arbeit des visionären Wachowski/Tykwer-Gespanns keine spannenden Themen aufgreift oder Assoziationen ermöglicht. Leider stehen neben der bereits erwähnten, zerfahrenen Vermischung der Einzelgeschichten auch der von den Schöpfern so geliebte Bombast und ein völlig unverständlicher Wille zum plattesten Ulk einem gänzlich involvierenden Resultat im Weg. Man mag den Regisseuren durchaus abnehmen, dass es sich bei der teuersten deutschen Produktion um ein gemeinsames Herzblutprojekt handelt, hinter welchem nicht bloß Studiokalkül steckt. Das Experiment von drei Filmemachern, gleichzeitig mit sechs Bällen zu jonglieren, ist aber trotz vieler schöner Ansätze und einer ganzen Riege hochkarätiger Stars am Ende nicht so ganz geglückt."
"[...]Geld regiert die Welt und frische Dollarbündel scheinen in „Killing Them Softly“ die einzige Brücke zu sein, die die Figuren miteinander verbindet. Endet das Business, steht jeder wieder für sich allein da. Die Einigkeit, die Barack Obama während einer Rede nach seinem Amtsantritt angeschürt hat, ist letztlich so greifbar wie eine Seifenblase. Und so langlebig. Lässt man seinen Blick hier nur über die Oberfläche schweifen, so funktioniert Andrew Dominiks auf dem Roman „Cogan’s Trade“ von George V. Higgins basierendes Werk außerdem als simpler, pechschwarzer Thriller, der episodenhaft und redselig sein Szenario vorantreibt. Die Inszenierung gleicht einem intensiven Rausch.[...]
Der zweite US-Film des gebürtigen Neuseeländers Andrew Dominik gibt sich mit Sicherheit nicht sonderlich spektakulär, noch ist er ein Meisterwerk oder gar der Film des Jahres. Das muss er auch gar nicht sein. Gut aufgelegte Darsteller bis in die Nebenrollen, eine innovative Umsetzung und die interessante Kopplung mit einem realen Ereignis bieten schon genügend Anlass für eine ausdrückliche Empfehlung."
"[...]Regisseur Derrickson verschont uns hier zum Glück mit inflationären Trends wie der wackeligen Handkamera (abgesehen von den Super 8-Aufnahmen, freilich) oder 3D, die Gewalt wird angenehmerweise nicht platt vor den Zuschaueraugen ausgewalzt, sondern findet ihren Ausdruck weitgehend im puren Entsetzen des Protagonisten und einige der Schocks erwischen glatt noch manch eingefleischten Genrekenner eiskalt (Stichwort: Rasenmäher). Eine Tür für ein mögliches Sequel (oder vielleicht gar ein Franchise?) lassen die Verantwortlichen zum Schluß außerdem weise offen. Wer gerade jetzt einen aktuellen wie potenten Leinwandschrecken sucht, liegt mit „Sinister“ wohl nicht unbedingt daneben."
Den Roman habe ich nicht gelesen, aber den Ausführungen zum Film stimme ich voll zu. Ein gestandener Kritikerkollege hat nach etwa einer Stunde mit den passenden Worten "Warum soll ich mir denn ansehen, wie die Kids da feiern!?" das Screening verlassen. Der Film hat schöne Aufnahmen und verkauft ganz viel Freiheitsattitüde, aber wenn man mal die Geschichte oder ihre Figuren betrachtet, steckt da in der Tat nicht viel drin ...
"[...]In einem Gebäude der futuristischen Metropole hockt die grausame Ma-Ma (Lena Headey) und braut ein gefährliches Süppchen mit dem Namen SLO-MO zusammen. Diese Droge verlangsamt die Leistungsfähigkeit des Gehirns, so dass die Abhängigen alles um sich herum in Zeitlupe wahrnehmen. Aber auch der Film selbst kann bei den Zuschauern eine ähnliche Wirkung hervorrufen, denn wer sich hier mehr als laute Schießereien auf Playstation-Niveau erhofft hat, dem wird die neunzigminütige Spielzeit vorkommen wie drei qualvolle Stunden.[...]
Das Schlimmste an „Dredd 3D“ ist nun gar nicht mal, dass er so unglaublich hohl ist, sondern die Tatsache, dass sich die abwechslungsarme Daueraction einfach schnell abnutzt und darunter inhaltlich ein Haufen gepflegter Langeweile übrigbleibt.[...]
Ja, der Soundtrack wummert gut durch die Boxen und die Bilder sind schick – aber was bleibt uns sonst noch? Nur ein weiterer, substanzloser Gewaltporno von der Stange. Wer’s braucht."
Ich verstehe nicht, wieso man immer gleich alles ablehnen oder persönlich werden muss, wenn man anderer Meinung über einen Film ist?! Ich bin mit dem Sprecher (oder auch mit der "eckt an"-Rubrik) auch nicht immer konform, aber ich bin dennoch dankbar dass dort immer wieder interessante, andere Aspekte zu Tage gefördert werden.
Wenn ich immer nur meine Meinung gespiegelt haben wollte, würde ich besser die Finger von Analysen/Kritiken lassen.
[...]Johnsons aktuelle Arbeit entpuppt sich zunächst als erfrischend konzipierter Mix aus Zutaten, die unter anderem dem Noir-, Science Fiction- und Western-Kino entstammen. Inhaltlich darf man wohl anmerken, dass „Looper“ wie eine geschickte Fusion von Terry Gilliams „12 Monkeys“, James Camerons „Terminator“ und David Cronenbergs „Scanners“ anmutet – eine gehobene Referenzklasse, aber das intelligente wie aufregende Resultat schafft es durchaus, sich einen eigenen Platz im großen Genrekatalog zu sichern. Wie jeder gute Science Fiction-Film sind es auch hier in erster Linie nicht lautes Getöse oder teure Spezialeffekte, die das Publikum bei der Stange halten, sondern spannende Fragen, die sich aus der Geschichte ergeben.[...]
„Looper“ ist nun kein Film, der sich unnötig kompliziert in die Zuschauerhirne zwängt, aber es ist einer, der über seine knapp zweistündige Laufzeit die volle Aufmerksamkeit einfordert. Hier passiert viel, allerdings harmonieren die einzelnen Teile miteinander und der Aufbau wirkt nie zerfahren. Auch pure, teils brutale Actioneinlagen erwarten die Kinogänger. Nur kommen diese Momente nicht in hoher Frequenz vor oder werden so platt ausgewalzt, dass sie den cleveren Kern der Story in einem wüsten Spektakel ertränken.[...]
[Ein] überaus faszinierender Kinotrip, der – anders als die meisten anderen, modernen Produktionen – neben seinen Schauwerten auch die Denkfähigkeit seines Publikums nicht beleidigt. Für ein zeitloses Meisterwerk hat es möglicherweise noch nicht ganz gereicht, aber dieses ambitionierte Science Fiction-Highlight spielt neben Christopher Nolans „Inception“ und Duncan Jones’ „Source Code“ definitiv in einer der oberen Klassen mit.
Mal wieder ein Neuer in Hollywood: Dieses Mal wagt sich der Wiener Regisseur Stefan Ruzowitzky ("Die Fälscher") an seine erste Arbeit in der Traumfabrik und widmet sich dabei gleich einem klassischen, US-amerikanischen Genre, dem (in diesem Fall Neo-)Western. Das hätte auch gut funktioniert, würde sich der Film nicht nach einem spannenden Auftakt in zu vielen Charakteren (die Polizeitochter und ihren Vater hätte man sich in dieser Form sparen können) verlieren und das Szenario schließlich mit einem misslungenen Finale auflösen. Dazwischen sabotieren unpassende, wilde Actioneinlagen und sogar Slasherelemente (Ruzowitzky hat zuvor u.a. die beiden "Anatomie"-Filme inszeniert) die im Grunde melancholische Stimmung. Schade, das hätte was werden können ...
Hält, was der Titel verspricht: Einen kurzweiligen Crossover-Spaß, der aber kaum das Zeug zum späteren Kultstreifen hat. Zumindest die Idee mit Pferden als Wurfgeschoss ist neu und reichlich schräg anzusehen. Einige Längen gibt es hier aber leider auch zu beklagen und das 3D hätte man (mal wieder) nicht wirklich gebraucht ...
Oliver Stones „Savages“ begeht den schlimmsten Kardinalfehler, den ein Spielfilm – egal ob nun Thriller, Drama oder Komödie – begehen kann: Er ist schlichtweg langweilig. Trotz pulsierender, knackiger Bilder im schönsten Cinemascope-Gewand und Handlungssträngen in Hülle und Fülle schafft es das Werk nicht, dass man sich am Ende für die Ereignisse interessiert. Es wird zwischendurch wild geballert und brutal gefoltert, Drogen werden konsumiert und das Betthäschen geteilt – aber wen kümmert es?[...]Ich wäre einverstanden gewesen, wenn sich das Werk im Verlauf zu einem schlichten Haudraufactioner entwickelt hätte. Oder irgendetwas anderes, das sich nicht so unaufgeregt in seiner eigenen Langeweile und bemühten Schrägheit wälzt. Sam Peckinpah konnte Geschichten wie diese erzählen und Figuren etablieren, um die man sich im Verlauf tatsächlich sorgt. Oliver Stone dagegen ist hier scheinbar nur an einer schicken Inszenierung interessiert gewesen. Visuelle Tricks. Rasante Schnitte. Bilder, bei deren Anblick man entzückt mit der Zunge schnalzt. Die Handlungsfäden gleiten ihm dabei allerdings völlig aus den Händen und das Werk zerfällt in seine dysfunktionalen Einzelteile. Wenn man schließlich denkt, dass „Savages“ endlich ein Ende gefunden hat, tut der Regisseur dann etwas, das … Ich geb’s auf.
[...]Zugegeben passiert in „Premium Rush“ an allen Ecken und Enden viel. Vermutlich hätte es dem Werk letztlich besser getan, wenn sich der Autor/Regisseur auf die simple Geschichte vom Jäger und Gejagten beschränkt und sich manch überflüssigen Einfall (Stichwort: Flashmob) gespart hätte. Außerdem wäre die Enthüllung des potentiellen MacGuffins sicherlich nicht nötig gewesen, bekommt der Film ab diesem Punkt doch einen arg moralischen Unterton, der nicht recht mit der vorherigen Stimmung harmonieren mag. Aber sind wir doch ehrlich: Auch wenn den Verantwortlichen im Finale ein wenig die Luft ausgeht und dann nicht sonderlich elegant mit einem platten Reifen durch das Szenario gestrampelt wird, reicht das Tempo noch immer aus, um die Ziellinie sicher zu durchqueren. Einen Preis für Originalität oder permanente Hochspannung gibt es am Ende zwar nicht zu verbuchen, aber für eine Erwähnung als kurzweiligen Kinospaß mit souveränen Schauspielerleistungen und einigen wilden Bikerstunts sollte es reichen. Es muss ja nicht immer die Goldmedaille sein.
[...]„Snowtown“ gehört zu jenen raren Stücken kontroversen Kinos, die es vermögen, ihr Publikum nicht durch das hochfrequente Abbilden expliziter Greueltaten zu schockieren, sondern dies vielmehr durch ihre durchgängig berunruhigende Stimmung bewerkstelligen. Oft sieht man die blutverschmierten Räume nach den Taten, aber direkt Zeuge eines Verbrechens werden wir lediglich einmal. Dieses ist dann so elend brutal und intensiv inszeniert, dass man hier keinesfalls weitere Beispiele verlangt.[...]
Ein Film, der ein solches, reales Ereignis schildert, sollte sich auch real anfühlen. „Snowtown“ ist so ein Ausnahmewerk. Die Ohnmacht Jamies im Bann des Bösen wird in den abschließenden Minuten in bedrückende Bilder verpackt. In einer vorherigen Szene nennt John Bunting das Töten eine australische Tradition. Am Ende führt sein Protégé ein letztes Opfer zu seinem Henker. Die scheinbar unendliche Weite dieses Landes wird einem dann schlagartig bewusst. Selbst wenn man wollte, wohin könnte man fliehen? Hier gibt es meilenweit nichts. Spannung. Ein pulsierender Soundtrack dringt aus den Boxen. Die Beute ist im Netz, aber der Jäger würde am liebsten nur rennen. Weg von all dem Grauen. Rennen – nur wohin?