carpenoctem410 - Kommentare
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Alle Kommentare von carpenoctem410
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 13 ***
(Keine Spoiler)
Ich weiß nicht, ob ich da einfach ein spezieller Fall bin, aber das Ende fand ich so unglaublich perfekt, dass ich innerlich sogar erleichtert war. So viele Film-Enden gehen zu weit, dieses sitzt an genau der richtigen Stelle. Die Atmosphäre im dritten Akt war zum Zerreißen gespannt, und das Ende passt dazu. Großer Respekt an Herrn Fincher, das war äußerst mutig!
Zum Film selbst: "Gone Girl" ist ein herausragender Thriller, der immer wieder unerwartete Wendungen nimmt, auch für den erfahrenen Filmeschauer. Und wenn man dann doch eine dieser Wendungen vorher errät, ist man eher stolz auf sich selbst, dass man darauf gekommen ist, als vom Film enttäuscht. Den Twist bei der Hälfte des Films habe ich auch irgendwann gerochen - und die Wendung dann umso mehr gefeiert, als sie eingetreten ist. Ich sehe in dem Film ein unglaubliches psychisch zermürbendes Katz und Maus Spiel, in dem jede Partei Rückschläge wegstecken muss, aber auch Erfolge feiern kann, in dem aber auch kein wirkliches Ziel abzusehen ist, außer vielleicht der nackte Überlebenswille des inneren, ungeschminkten Ichs, das sich viel zu lange verbogen hat.
Schauspielerisch möchte ich noch Carrie Coon als Schwester Margo hervorheben, die für mich die beste Performance des Films abliefert.
Alles in allem für mich einer der besten Filme des Jahres, mich hat dieser Thriller einfach überzeugt. Fincher hat mich aber auch noch nie enttäuscht.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 12 ***
Noch nie habe ich einen realistischeren Film über "Das Internet und seine Gefahren" gesehen, denn trotz seines Themas kommt er vollkommen ohne erhobenen Zeigefinger aus und auch ohne übertriebenes Pressen auf die Tränendrüsen des Zuschauers. Wir sind Beobachter von miteinander verwobenen Geschichten, die zwar im WWW beginnen, sich danach aber hauptsächlich offline abspielen und die Charaktere auf ihrem Weg begleiten. Hier geht es nur vordergründig um Internet-Prostitution, Mobbing und Identitäts-Klau - eigentlich ist "Disconnect", wie der Titel doppeldeutig vermuten lässt, ein Film über gekappte Verbindungen. Über Väter, die die Verbindung zu ihren Kindern verloren haben, Ehepartner, die sich gegenseitig verloren haben, und junge Erwachsene, die ihre Verbindungen nun selber wählen, mit allen positiven wie negativen Folgen. Das ist gerade so spannend, weil es so alltäglich ist, weil man mit jedem Charakter mitfühlen kann, weil man das Gefühl hat, diesen oder jenen Charakter kennt man selbst. Da können für mich gar keine Längen entstehen, da kann ich manch andere Kommentare hier gar nicht nachvollziehen.
Die Schauspielleistungen sind durch die Bank grandios. Das gilt auch ganz besonders für die Jugendlichen. Die Musik ist wirkungsvoll, ohne zu übertreiben. Die durch die Bilder und den Schnitt kreierte Atmosphäre ist auf subtile Art dramatisch. Ich bin begeistert.
Besonders toll ist das Ende des Films, das in jeder Geschichte einfach alles richtig macht. So viele gute Filme wurden durch ihr Ende abgeschwächt, das meistens einfach einen Tick zu weit geht. Hier wurde der richtige Klimax gefunden. Ich applaudierte innerlich.
Kritikpunkte? Ich muss sie suchen. Vielleicht, dass zwar auch angedeutet wird, dass der User das Problem ist, nicht das Internet selbst, dies aber nicht richtig durchgezogen wird: Nebenfiguren versuchen durch das Internet, die dort entstandenen Probleme zu lösen, doch in jeder einzelnen Geschichte war das letztendlich eine eskalierende, schlechte Idee. Ein ganz kleiner Tacken mehr Objektivität in diese Richtung wäre noch gut gewesen. Was mich ebenfalls noch gestört hat war, dass der Vater zwar mit "Jessica" chattet, aber nicht fähig ist, den Chatverlauf zu lesen oder all die anderen Nachrichten auf dem Profil seines Sohnes, die auf den Grund für dessen Tat anspielen - und ich bezweifle, dass der Sohn vor seiner Tat noch alle Nachrichten gelöscht hat aber trotzdem einfach eingeloggt geblieben ist.
Aber wenn das schon alle Kritikpunkte sind, die ich finde, kann man denke ich herauslesen, wie sehr mich dieser Film begeistert hat. In zehn Jahren werden die heutigen Kleinkinder diesen Film sehen und sicher immer noch mit den gleichen Problemen konfrontiert sein, auch wenn sich die Technik natürlich weiterentwickelt haben wird. Der Film trifft den Zeitgeist und bleibt dabei zeitlos. Ganz großes Kino!
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 11 ***
Nun hab ich ihn endlich gesehen. Den ersten Teil einer Trilogie, die Filmgeschichte schrieb wie kaum eine andere. Es war ja schon fast peinlich, als Filmstudent sagen zu müssen, dass man bisher nur Episode I-III gesehen hat ...
Doch nun steh ich vor der schwierigen Entscheidung, was ich denn für eine Bewertung geben soll.
Star Wars hat zweifellos einen Kontext, der die Filme umkreist wie Planeten ihre Sonne. Selbst wer nie wirklich Berührungspunkte damit hatte weiß, wie beliebt die Filme sind, wie tief sowohl Erwachsene als auch Kinder in der Materie stecken, und was die Geschichten um Jedi-Ritter ausgelöst haben in den letzten Jahrzehnten. Das ist ein Kult, der mir äußerst sympathisch ist, der aber auch eine gewisse Erwartungshaltung in mir geweckt hat. Und ja, in gewisser Weise hat Krieg der Sterne diese auch erfüllt. Das Titelthema von John Williams löst auch heute noch Gänsehaut aus, die tollen Kulissen und die besondere Atmosphäre wirken auch im 21. Jahrhundert, und jede Minute spürt man, wie einzigartig das alles damals gewesen sein muss. Leider Gottes habe ich mich nicht vorher informiert und den Film auf Sky geschaut, wo nur die Special Edition lief und daher viel zu viele "dilletantische" Computeranimationen die tolle Handarbeit verdecken, die das Effekte-Team in den 70ern hier geleistet hat. Dass die zwei drei Animationen der Todesstern-Baupläne damals den Grundstein gelegt haben für die VFX Branche, einfach wahre Pionierarbeit waren, geht neben den eingebauten Animationen aus den 90ern leider völlig unter.
Auch so ist der Film aber keineswegs fehlerfrei. Da habe ich nun den Vorteil, ihn ohne Nostalgiefaktor zu sehen. Die schauspielerische Leistung der jungen Hauptdarsteller ist nun wirklich nicht als gut hervorzuheben, die Kämpfe sind auch für die damalige Zeit nicht besonders spannend geschnitten oder choreografiert, und oft hat man das Gefühl, dass Lucas sich an den falschen Stellen zu viel und an anderen zu wenig Zeit gelassen hat. Warum die Einleitung in den Film eine halbe Stunde dauert und man in der Zeit die humanoiden Charaktere aber trotzdem kaum näher kennenlernt ist mir auch ein Rätsel. Die Einführung in "die Macht" ist auch überraschend langweilig dafür, wie unglaublich wichtig sie für die Geschichte ist. Da war ich wirklich fast ein wenig enttäuscht, da hätte ich mehr erwartet.
Nun also - welche Bewertung? Schlussendlich habe ich mich auf die wörtliche Moviepilot-Übersetzung geeinigt: "Sehenswert". Ich glaube, das ist ein Prädikat, das man Star Wars Episode IV perfekt aufdrücken kann. Wer sich im Ansatz für Filme interessiert, und wer sich für Filmgeschichte interessiert erst recht, sollte ihn gesehen haben. Wer einfach mit den heutigen Standards unterhalten werden und einen Film konsumieren will, erst recht wenn sich einem der Kult bisher entzogen hat, sollte evlt. lieber die Finger davon lassen.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 10 ***
Mein zweiter Bud Spencer Film nach "Zwei bärenstarke Typen". Da ich letzteren besser fand, muss ich diese doch eher mittelmäßige Wertung vergeben. Ich sehe natürlich, wo der Charme dieser Filme liegt. Es macht wahnsinnig viel Spaß, Bud Spencer beim Schauspielen zuzusehen, die Dialoge waren damals auch noch nicht so abgeflacht wie beim heutigen Popcorn-Kino, und in der langen Liste der Bud Spencer (und Hill) Filme ist mit Sicherheit für jeden das Setting dabei, das ihn am meisten interessiert. Da gehört Football bei mir leider nicht dazu. Dennoch ein unterhaltsamer, wenn auch sehr vorhersehbarer Film, der mir vor allem in der ersten Hälfte Spaß gemacht hat.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 9 ***
Irgendwie passiert nicht viel, und wie es ausgeht, weiß man ja eh. Das ist aber total egal. Die Charaktere sind so liebenswert und trotzdem so unterschiedlich, und je älter man wird desto besser kann man sich mit der Eule Archimedes identifizieren ;) Die hat außerdem das beste Lachen in einem Film aller Zeiten!
Einfach nur süß, kurzweilig, und wirklich für die ganze Familie geeignet!
Laut meiner Quizduell-Statistik bin ich nirgends so schlecht und uninteressiert wie in und an Geschichte und Politik. Und hier kommt eine Serie, die genau das so spannend verpackt, dass man einfach nicht aufhören kann, sie zu schauen. Kevin Spacey ist nicht nur supersmart, sondern meiner Meinung nach auch irgendwie charmant und liebenswert, auch wenn er sich verhält wie das letzte A**loch. Besonders stark fesselt mich auch die schauspielerische Leistung von Robin Wright, die ihre Rolle äußerst überzeugend ausfüllt. Ich freue mich richtig für die Schauspielerin, die eine solche Rolle seit langem schon verdient hat.
Ich habe mit Staffel 2 angefangen und bin gespannt, ob die Serie die Qualität wird halten können.
EDIT:
Kann sie definitiv. Der Fokus verschiebt sich leicht, weg vom Politischen, hin zu den Persönlichkeiten hinter den Ämtern. Endlich wird beispielsweise Franks und Claires Beziehung näher beleuchtet, und beide bringen Opfer auf dem Weg zur Macht, die ihnen tatsächlich an die oft zugemauerten Herzen gehen. Einzig gestört hat mich die riesige Fülle an neuen Charakteren, die teils miteinander verwoben sind, teils auch überhaupt nicht, und mir mal wieder vor Augen geführt haben, dass ich mir englische Vor- und Zunamen in Filmen und Serien einfach sehr schlecht merken kann.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 8 ***
So charmant wie es nur ein Anderson kann. Das Werk eines Visionärs muss man als Kunst anerkennen, und die betrachtet man entweder gern und ausführlich, oder geht uninteressiert an der ganzen Gallerie vorbei. Grand Budapest Hotel ist voll mit skurrilen Einfällen, Kameraführung mit Handschrift und Bildern, so grandios komponiert, dass die Geschichte fast schon in den Hintergrund rückt. Der leise Humor und die Situationskomik sind das Sahnehäubchen. Wunderbar!
Einzig etwas sarkastischer hätte ich es mir gewünscht, vielleicht sogar noch ein wenig skurriler, und die Fülle an charakterlosen Randfiguren, wenn auch exzellent besetzt, war mir ein wenig zu groß. Trotz allem fantastische Unterhaltung, auf die ich mich zurecht schon seit den ersten Trailern hingefreut habe.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 7 ***
Warum die Kritiken für diesen Film im Allgemeinen so schlecht ausfielen, wird mir nicht ganz klar. Ja, natürlich wirkt der Film wie aus dem "Our-Best-Blockbusters"-Baukasten zusammengestellt, also wirkliche Überraschungen werden nicht geboten. Aber der Film schafft es locker, durchgehend zu unterhalten und Spaß zu machen. Die ein- oder andere Einstellung ist wirklich innovativ, die Visuellen Effekte sind überraschend spärlich eingesetzt und funktionieren dafür umso besser, und die Musik ist weder zu kitschig noch zu episch und unterstützt die Szenen, statt sie zu übertünchen.
Ich, als Genrefan, vergebe hier gerne 8 Punkte, denn unter all den Vampir-Filmen, vor allem denen der letzten Jahre, sticht dieser positiv hervor. Warum? Ich bin weder ein großer Freund der Darstellung von Vampiren als blutdürstige Zombies, noch der als übergefühlsduselige Weicheier. Und Filme, die sich irgendwo dazwischen aufhalten, gibt es leider nicht allzu viele. Was Dracula Untold noch gut getan hätte, wäre ein FSK 16 gewesen, denn mehr Blut und Brutalität hätte sicherlich geholfen, die Ambivalenz des Hauptcharakters besser darzustellen und hätte die emotionale Tiefe, die er eigentlich hat, eher sichtbar gemacht.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 6 ***
Gerade zum ersten Mal gesehen, und sofort gemerkt: Den kann man wirklich jedes Jahr wieder schauen! Ein sehr charmanter Weihnachtsfilm.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 5 ***
Ein herausragender Thriller, der nur etwas unter der Thriller-Überflutung der heutigen Zeit leidet. Wirklich schockierend sind die gezeigten Bilder heute irgendwie nicht mehr, nichtsdestotrotz bleibt der Film spannend bis zur letzten Sekunde (das Finale im Keller ist nervenzerreißend!), und die schauspielerischen Leistungen sowie das Drehbuch sind von äußerst hohem Niveau. Auch die eher nebensächlich behandelten Punkte des Films sind interessant, z.B. Starlings Sexualisierung durch fast jeden männlichen Charakter, während die kleine, zierliche, hübsche Agentin alles tut, um darüber zu stehen und professionell zu wirken und zu bleiben - auch wenn sie manchmal Angst und auch etwas Naivität nicht überspielen kann.
Abschließend rate ich noch zur deutschen Synchronisation. Fosters Kaugummi-Amiakzent und Hopkins eher hohe Stimme fand ich nicht wirklich passend im Original, ich muss sagen, da gefallen mir die deutschen Stimmen besser. Einzig Buffalo Bill überzeugt mit brummendem Bass als Kontrast zu seinem Charakter deutlich mehr in der OV.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 4 ***
Ich hatte mir unter dem Film, anhand der Inhaltsangabe und des Trailers, eigentlich etwas anderes vorgestellt. Trotzdem wurde ich nicht enttäuscht.
Der Charakter der älteren Dame Philomena ist sehr vielschichtig und macht den Film neben seiner eigentlichen Geschichte durchaus sehenswert. Philomena wirkt älter, als sie eigentlich ist, ihr fehlt das Gespür für Humor, und das Gefühl von Wut hat sie, zusammen mit einer Menge anderer extremer Gefühle, tief in sich vergraben und ihren Glauben darübergestülpt. Das macht sie angesichts der Dinge, die ihr geschehen sind, für den Zuschauer nicht so recht nachvollziehbar, dafür aber umso interessanter. Der Atheist und die Gläubige im Angesicht solcher Ungerechtigkeit sind eine nicht neue, aber immer wieder sehenswerte Kombination.
Etwas kalt gelassen hat mich der Film anfangs schon, da er den Zuschauer nicht wirklich emotional abholt. Philomena spricht nicht anklagend über das, was ihr passiert ist, und auch die Tochter reagiert nicht so emotional, wie man es erwarten würde. Doch der anfangs nur an der Story interessierte Journalist taucht immer mehr auch emotional ein in die Tragik Philomenas Schicksals, und mir erging es ebenso. Urplötzlich musste ich mit den Tränen kämpfen - an einer Stelle, die filmisch gar nicht darauf getrimmt war. Irgendwie hat er mich doch noch rumgekriegt. Ein schöner, kleiner Film!
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 3 ***
Über diesen wunderbaren Klassiker ist schon viel gesagt worden, dem ich nichts Neues hinzufügen, sondern mich nur ebenfalls für ihn aussprechen kann:
Wäre der Film nicht schwarz-weiß, würde man kaum merken, dass er schon fast 60 Jahre alt ist. Ein tolles Drehbuch, exzellente Regie und Kameraführung sowie charakterstarke Darsteller schaffen es, eine Atmosphäre zu kreieren, die auch nach so langer Zeit noch fesselt und mitfiebern lässt. Und das, obwohl (!!!) die modernen Sehgewohnheiten nach mehr Schnitten verlangen würden, obwohl (!!!) sich fast der gesamte Film nur in einem Raum abspielt und nur Männer zu sehen sind, er also schon die erste Hürde des Bechdel-Tests nicht besteht, und obwohl (!!!) man von Anfang an bereits weiß, wie die Geschichte ausgehen wird. Bei den 12 Geschworenen ist der Weg das Ziel, es ist wahnsinnig spannend zu sehen, wie einzelne Persönlichkeiten eine Gruppendynamik auslösen und dabei ein Fall bearbeitet wird - ohne eine eindeutige Antwort auf die aufgeworfenen Fragen zu liefern. Klare Empfehlung, wirkungsvoller Klassiker!
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 2 ***
Cap und Capper ist einer der wenigen Filme, die man schon als Kind geliebt hat, und die man als Erwachsener wieder anschauen kann, ohne sich für seinen damaligen Filmgeschmack zu schämen. Ganz im Gegenteil, Cap und Capper bleibt, wie einige andere Disney-Klassiker aus dieser Zeit, vollkommen zeitlos und vor allem zeitlos schön. Dabei sticht er durch seine rührende Geschichte über Freundschaft und Loyalität selbst aus dieser Gruppe noch heraus und balanciert gekonnt zwischen Bedrücktheit und süßer Ausgelassenheit. Es gibt viele traurige Disney-Schlüsselszenen, die man nie vergisst, doch während die meisten davon sich um den Tod eines Hauptcharakters drehen, ist es bei Cap und Capper die stille Tragik des in die Freiheit Entlassens eines Tieres, das man lieben gelernt hat. Man hat die Charktere schon so ins Herz geschlossen, dass kein Auge trocken bleiben kann, wenn die einsame Witwe Tweet wieder einen Gefährten verliert und alleine nach Hause fahren muss, während Cap, ebenso alleine, zurückbleibt.
Ja, der Film beschäftigt sich auch mit Abschieden, mit Dingen, die eben nicht "bis ans Ende aller Tage" halten und die aber auch zeigen, dass das Leben weitergeht. Eine wichtige Botschaft, und gerade für Disney-Filme eine willkommene Abwechslung.
*** Mein Film-Adventskalender 2014 - Türchen 1 ***
Na da habe ich mir ja für den ersten Tag direkt eine Wucht herausgesucht. The Congress nimmt mit auf eine (mitunter schwer verdauliche) Reise in die nahe und ferne Zukunft, und konzentriert sich dabei die ersten 45 Minuten auf die Noch-Schauspielerin Robin Wright, deren Weg zur nicht leicht gefällten Entscheidung, sich scannen zu lassen, sehr lange und breit ausgearbeitet wird. Hier ist der Film etwas zäh und unaufregend, dafür nachvollziehbar, und spricht seine Kritik am Wandel Hollywoods und der wachsenden Digitalisierung offen und verständlich aus. Dann verwandelt sich der Film, genau wie seine Hauptfigur, in etwas völlig neues, das zwar nun visuell unfassbar bestechend und fesselnd, dafür weit weniger verständlich ist. The Congress schreit daher direkt danach, noch einmal gesehen zu werden - schon allein, um die vielen versteckten Symbole und Figuren zu entdecken. Gleichzeitig schreckt er vor der Zweitsichtung ab, durch seine teils wirre Erzählweise und den fehlenden emotionalen Bezug.
Der Film bleibt so unpersönlich wie die Zukunft, die er erschafft. Einen wirklichen Zugang zu Robin bekommt man nicht. Nur das Grundgefühl, die bedrückende Einsamkeit all derer, deren "eigener Wille" sich doch so wunderbar entfalten kann, ist allgegenwärtig.
Die Kritik an diversen, von Menschen entwickelten Gesellschaftssystemen kann man durchaus finden, teils versteckt, teils offensichtlich. Zum Nachdenken hat man sicherlich genug, wenn der Abspann beginnt. Ich glaube jedoch auch, dass der Film noch mehr will und kann, als optisch schön und dabei pure Kritik zu sein. Es wäre nur viel schöner gewesen, hätten sie die Geschichte der Frau und Mutter, die immer wieder falsche Entscheidungen trifft, und deren Inneres so interessant zu beleuchten wäre, mehr verwoben mit dem Teil der Geschichte, der die Dystopie zeigt und uns doch so viel sagen will.
Ich muss sagen, als riesiger Fan des dritten Buches (und damit stehe ich glaube ich recht alleine da) kann ich diesem Film wenig ankreiden, außer die eher mäßig gelungene Synchronisation und, leider, leider, die Tatsache, dass man permanent merkt, dass Mockingjay Teil 1 ein Brückenfilm ist. Es fehlt an Tempo und Spannungsbogen, auch wenn einige Szenen dabei waren, die sehr gefesselt haben. Da gehören Katniss' Lied und die darauffolgende Bombardierungs-Szene definitiv dazu. Ich glaube allerdings, dass dadurch, dass ich weiß, was noch passieren wird, ich durchgehend angespannter und begeisterter war von diesem Film als die Zuschauer, die die Bücher nicht gelesen haben. Als alleinstehenden Film müsste man ihn um gut zwei Punkte schlechter bewerten, als ich es für mich getan habe.
Puuuh, diese letzte halbe Stunde ... Ob es die in dieser Form nun wirklich gebraucht hat, darüber kann man wahrlich streiten. Ich persönlich tendiere zu nein, habe aber so das tröstlichere Ende bekommen. Das ist irgendwie auch ok.
Bis dahin allerdings strotzte der Film nur so von wunderschönen Bildern und vor allem von den Emotionen, die "Gravity" gerne gehabt hätte. Keine Frage, "Gravity" war optisch ein Augenschmaus, und als jemand, der im VFX Bereich arbeitet, kann ich vor dessen technischen Errungenschaften nur den Hut ziehen. Aber "Interstellar" überzeugt auf eine Weise, wie es davor für mich nur "2001" konnte, mit dem Realismus und Charme seiner für so ein Epos äußerst analogen Machart, sowie mit dem Fokus auf die Gefühlswelt seiner Hauptcharaktere. Zimmers Soundtrack, der endlich wieder mehr ist als nur Kopie seiner früheren Werke, weiß ebenfalls zu überzeugen, erinnert stellenweise gar an den Score von "Moon" - ein Film, der "Interstellar" vom filmischen Grundton her durchaus ähnelt. Einen Pluspunkt gibt es auch für die physikalische Korrektheit, auch wenn ich diese nicht nachprüfen und mich nur auf die Tatsache berufen kann, dass Nolan und sein Visual Effects Team sich lange mit Theorien von Physikern und Weltraumforschern außeinandergesetzt haben.
Abzüge bekommt der Film von mir für die vielleicht etwas zu simple Botschaft, die auch mehr als einmal arg platt daherkommt und einen denken lässt, man wäre als ungebetener Gast in einem Disney-Film gelandet. Ebenso platt bleiben auch die Charaktere, die den Main Cast umschwirren, deren Namen und Geschichten so egal sind wie die Gründe für die Sandstürme und den Untergang der Erde.
Es bleibt ein spannendes Spektakel, nicht unbedingt kurzweilig, aber mit der Nolan-typischen Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.
Ein Film, der seine Punkte über die Lauflänge hinweg zusammensammelt. Zwar etwas ermüdend zwischenzeitlich, jedoch machen die fantastischen schauspielerischen Leistungen sowie die nie einbrechende Konsequenz des Drehbuchs das wieder wett. Hier wird nichts verkitscht, nichts beschönt. Jeder Charakter ist auf seine Art nachvollziehbar und verständlich. Es werden Dinge angesprochen oder gar ausdiskutiert, die so sicherlich in jeder noch so heilen Familie auf die ein oder andere Art vorkommen, aber dort vielleicht nie zur Sprache kommen. Realität, die weh tut. Das macht den Film sicherlich auch ein wenig unangenehm - hält er doch jedem von uns den Spiegel vor. Den finalen Punkt zum Moviepilot-Prädikat "ausgezeichnet" gibt es für das konsequente Ende.
Eine wunderschöne, talentierte Frau! Nur, Moviepilot: Welches der beiden Geburtsdaten stimmt denn jetzt ;)
Gäbe es einen Preis für filmische Penetranz, wäre dieser Film der klare Sieger 2014. Ayayay. Egal ob es die kitschige Filmmusik oder die überladene Symbolik (vor allem die übertriebene Verwendung der Farbe Blau als Zeichen für Spiritualität, Tiefgründigkeit, Hoffnung, oder einfach den Himmel - wir haben es verstanden) ist, alles schreit nach "sieh nur wie vielschichtig ich bin". Gleichzeitig werden die kitschigsten Bilder einer kindlichen Himmels-Vorstellung auf die Leinwand gebannt, inklusive überstrahlten Engeln und ja, tatsächlich Jesus. Nur warum?
Nein, das Problem des Films ist nicht, dass er religiöse Themen anspricht bzw. sich damit beschäftigt. Es gibt genügend Filme, die das tun, und auch Nicht-Religiöse Menschen ansprechen. Und rein inhaltlich macht dieser Film was das angeht auch wenig falsch - im Gegenteil, anstatt sich groß mit der Frage zu beschäftigen, ob es den Himmel nun wirklich gibt (wie es z.B. der Film "Hereafter" tut), stellt "Den Himmel gibt's echt" eher die Frage, was die Möglichkeit eines Himmelsbeweises mit dem eigenen Glauben und dem eigenen Leben anstellt - bleibt also erfrischend irdisch. Was der Film aber falsch macht, ist das Drumherum. Es wird das Bild einer amerikanischen ländlichen Gegend gezeichnet, die fast sektenhaft zusammenhält. Alle sind lieb und nett zueinander, alle ethnischen Gruppen finden sich zusammen in der Kirche, alle befinden sich im gemütlichen Mittelstand, gehen Arbeiten und treffen sich danach im örtlichen Pub oder beim Choräle-Singen im Haus des Pastors. Bei so viel Idylle könnte man kotzen. Da hat die Familie doch tatsächlich Geldprobleme, damit wenigstens irgendeine Art von Konflikt im Film zu finden ist (und sie das Kind, Gesundheitssystem sei Dank, wahrscheinlich deswegen nicht rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht haben), und die liebende Ehefrau bietet schon an, wieder arbeiten zu gehen - aber nein, natürlich ist die beste Lösung, die alles gut macht, noch ein Kind zu bekommen. Halleluja. Ja, so schafft man Probleme aus der Welt.
Und diese Himmels-Sequenzen! Jeder Versuch, trotz Sektenidyll ernstgenommen zu werden, wird durch diese Szenen wieder zunichte gemacht. Die sind so unfreiwillig komisch, dass wir (im Gegensatz zu zahlreichen anderen) nur im Kino geblieben sind, um uns über diese Darstellung des Himmels zu amüsieren. Und das ist nun wirklich das letzte, was ein Film schaffen sollte, wenn er a) ernstgenommen werden und b) zu mehr Religiösität im Alltag aufrufen möchte. Reale Begebenheit hin oder her, das wirkt alles so unglaubwürdig überkitscht, das kann es doch so gar nicht geben. Bitte nicht.
Dieser Film ist wirklich nur etwas für bibeltreue Christen. Und selbst da werden wohl nicht alle erleuchtet mit den Engeln singen.
Als Jugendliche vor allem für den heißen Gerard Butler und seine Filmpartnerin geliebt, heute ein wenig zu belächeln. Trotzdem fand ich die Auflösung schon immer ziemlich großartig und frage mich, warum da vorher noch niemand auf diese Idee gekommen ist. Manche Szenen (und One-Liner) bleiben definitiv im Kopf, teils weil sie beeindruckend, teils weil sie beeindruckend dämlich sind. Aber Hauptsache es bleibt im Kopf, richtig? ;) Alles in allem gute Abendunterhaltung!
Als Kind fand ich diesen Film total toll - aus heutiger Sicht allerdings sehr unausgewogen was Grusel und Spaß angeht. Ständig rennt Hugo von einer unangenehmen Situation in die nächste und fürchtet sich, während spaßige Momente entweder zu kurz kommen oder auf Streichen beruhen, bei denen einer der Charaktere zu Schaden kommt - und sei es nur Hugos pochende Nase. Zudem sind die Songs bis auf das sehr niedliche Titellied eher uninspiriert und uneingängig.
Für die süßen Hauptcharaktere Rita und Hugo sowie den Mut, trotz kindlicher Erzählweise die Kinder weder für dumm zu verkaufen noch sie mit Samthandschuhen anzufassen gibt es ein paar Punkte, plus natürlich einen großen Nostalgiebonus :)
Es muss nicht immer die Geschichte sein, die das Rad neu erfindet, wenn sie dafür perfekt inszeniert wird. Das haben AVATAR und DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT, um nur zwei Beispiele aus den letzten Jahren zu nennen, bereits gezeigt. Auch hier ist die Story vorhersehbar. Doch macht sie das schlechter?
PLANET DER AFFEN - REVOLUTION überzeugt mit einer kreativen Darstellung eines uralten Konflikts und mit digitalen Menschenaffen, die so tiefe Emotionen zeigen, dass sie realer wirken als die Menschen selbst. Nie habe ich die Zusammenarbeit von Mo-Cap Schauspielern wie Andy Serkis und die von hunderten VFX Artists besser oder gar intensiver erlebt. Besonders gut gefallen hat mir das Ergebnis bei Caesar und Maurice, in deren Charakteren sowohl optisch als auch schauspielerisch unendlich viel Liebe zum Detail steckt.
Das Schöne: Bei all dem werden die Affen nie als "oh seht mal unsere tollen Effekte an" präsentiert, sondern immer wie normale Hauptakteure behandelt und damit viel realistischer in den Film integriert.
Weniger gut gefallen hat mir die musikalische Untermalung oder die Eindimensionalität der Menschenfiguren. Aber für jemanden wie mich, der seine Liebe zum Film durch Gollum entdeckt hat, gibt es hier an den 10 Punkten nichts zu rütteln. Was DER HOBBIT für mich leider nicht wurde, ist dafür der PLANET DER AFFEN Reboot geworden. (Sorry, Peter.)
Nach den ersten paar Folgen war ich noch nicht wirklich überzeugt. Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, habe ich eher als störend empfunden. Die großartige Darstellung Hannibals sowie die Kreativität, die bei den Tatorten an den Tag gelegt wurde, hat mich dann jedoch am Ball bleiben lassen. Zum Glück! Die Serie wird von Folge zu Folge besser! Bin schon gespannt auf die zweite Staffel.
EDIT: Die zweite Staffel wird konkreter, vor allem in seiner Bildgewalt, und setzt die erste Staffel äußerst konsequent weiter. Hier werden nicht nur Körper zerstückelt, sondern auch die Psychen der Charaktere. Klasse!
So sehr ich den ersten Teil auch liebe ... der zweite hat mich fast schon enttäuscht. Das Hauptproblem sind die Fülle an Charakteren, die gerade weil es so viele sind allesamt zu wenig "Screentime" bekommen, um wirklich Tiefgang zu kriegen und entweder eindimensional bleiben oder viel zu überraschend plötzlich die Seiten wechseln. Diverse Logiklücken in der Story und allgemein Unerklärtes tragen weiter zur Verwirrung bei.
Obendrauf wird der Großteil der Musik und auch der Gags aus dem ersten Teil aufgewärmt. Da kommt der Zauber des ersten Teils für mich leider nicht auf.
Was mich dennoch völlig erwartungsgemäß umgehauen hat war die technische Brillanz dieses Animationsfilms. Die Bilder und das Design sind wunderschön gelungen, die fotorealistische Beleuchtung der Szenen gibt dem Film eine ganz eigene Optik, und das 3D ist grandios wie im ersten Teil. Besonders in die Animation der Hauptdrachen wurde eine Menge Herzblut gelegt - Ohnezahn und die Drachen sind hier eindeutig die Seele des Films, auch wenn sehr bemüht versucht wurde, die Emotionen auf Hicks und seine Familie zu konzentrieren. Einen Pluspunkt bekommt der Film außerdem für die gelungene Darstellung der Alpha-Drachen, die einfach bombastisch aussehen.
Alles in allem ein Film, den ich wegen diversen störenden Storyelementen nicht noch einmal im Kino sehen muss - der sich aber gerade wegen seiner Optik gerade für die Leinwand besonders gut eignet.
Vielleicht der schönste Film, den es über Wacken je geben wird. Die Bildqualität ist schon der Hammer, aber dann erst der Sound! Es lohnt sich wirklich, das Kinoticket zu zahlen und den Film auf Leinwand und in Dolby Surround zu genießen. Ich hatte wahnsinnig viel Spaß. Egal ob man schon einmal Wacken live erlebt hat oder ob es einen einfach interessiert - der Film fängt die Essenz des Festivals gekonnt ein und macht Lust auf mehr.
Wacken 3D beschränkt sich auf einzelne Songs aus diversen Konzerten, Interviews mit den Bands und Musikern sowie Einblicke ins Leben auf dem Zeltplatz und Impressionen verschiedenster Festivalbesucher. Alles gefilmt aus einer äußert positiven Sichtweise auf das ganze Festival. Wer Interviews mit den Dorfbewohnern sehen oder mehr über die Hintergründe und die Geschichte des Festivals erfahren will ist bei diesem Film fehl am Platz, genau wie die, die objektive Berichterstattung sehen wollen oder gar einen reinen Konzertfilm erwarten. Wenn man jedoch das erwartet, was der Film bietet, wird keinen besseren finden.