carpenoctem410 - Kommentare

Alle Kommentare von carpenoctem410

  • 10

    "Prinzessin Mononoke" war mein erster Ghibli. Ich war noch nicht ganz zehn Jahre alt, als ich ihn zum ersten Mal im Fernsehen sah - und trotz der mich teils überfordernden Brutalität und ekeligen Szenen hat er mich sofort fasziniert und in seinen Bann gezogen. Seit damals habe ich den Film immer wieder mal gesehen, und bei jeder Sichtung ein wenig mehr verstanden. Auch wenn er glaube ich, gar nicht vollständig verstanden werden kann. Ein traumhaftes Meisterwerk, das Menschen und Götter so zeigt, wie sie eben sind, vielschichtig und ambivalent. Obendrauf gibt es einen traumhaften Score und die Ghibli-typische Bildgewalt. Alles sprudelt nur so über vor Phantasie, zeichnerischer Leichtigkeit und gleichzeitiger Inhaltsschwere.
    Dass man für diesen Film Sitzfleisch braucht und auch die Handlung keinen so rechten Faden finden will, sehe ich durchaus, doch da der Film einen immerwährenden Konflikt als Thema hat und vielleicht trotz seiner fantastischen Inhalte mehr noch als andere Filme die Realität wiederspiegelt, erwarte ich von Prinzessin Mononoke auch keine einfache Unterhaltung. Vielleicht liegt es an dieser Erwartungshaltung, dass mir der Film so wahnsinnig gut gefällt, und anderen nur mäßig bis gar nicht. Ich jedenfalls bin und bleibe begeistert.

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    • Momentan wäre es für mich Emma Stone (ich liebe ihren flammenden Monolog in Birdman!), aber ich kann Arquettes Performance noch nicht einschätzen, da ich Boyhood noch nicht gesehen habe.

      • 10

        Birdman hat meine Erwartungen nicht nur übertroffen, sondern wie ein Wirbelsturm weggefegt. Meine Augen waren gefesselt, von der einzigartigen Inszenierung, von den schauspielerischen Leistungen, von der abgeschminkten Wahrheit hinter dem Glamour und der Traumwelt von Theater, Kino und vermeintlichem Ruhm. Gefühlt ewig ist es her, dass ich in dieser Dichte so großartig geschriebene und gespielte Dialoge und Monologe hören durfte. So viele Themen werden angesprochen, manche subtil, manche viel diskutiert, mal zynisch, ironisch, mal humorvoll - doch der Zuschauer darf sich stets seine eigene Meinung bilden. Irgendwie ekelt man sich vor der eigenen Gesellschaft, wenn man das Kino schließlich verlässt. Was haben wir getan - wieviele wie Riggan gibt es da draußen, die wir längst vergessen haben? Oder ... sind wir nicht alle ein bisschen Birdman?
        Ich bin völlig fasziniert. Glücklich, dass ein Film endlich mal doch den lang geschürten Erwartungen mehr als gerecht werden konnte, und mehr als dankbar, dass er gemacht wurde. Birdman ist Kunst. Große Kunst. Ein Stück ekliger, unverlogener Wahrheit in einem Meer aus Prestige, in dem wir doch alle allzu gerne schwimmen.
        Ich habe lang überlegt, doch auch wenn ich gerade gegen Ende des Films nicht von jeder Wendung begeistert war, finde ich am stimmigen Gesamtkunstwerk rein gar nichts auszusetzen. Mir bleibt nur die Höchstwertung.
        "Birdman kann schauspielern"? Nein. Birdman kann fliegen.

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        • Für mich ganz klar Planet der Affen. Nachdem Teil 1 damals schon knapp geschlagen wurde, hätte die Fortsetzung es dieses Jahr mehr als verdient, nichts hat mich in diesem Jahr an VFX mehr beeindruckt. Ja, Interstellar war auch schön anzusehen, und die physikalisch korrekten Berechnungen des schwarzen Loches wirklich überwältigend, aber nachdem erst kürzlich Gravity einen Oscar bekommen hat, geht die Academy dieses Jahr vielleicht wieder etwas weg von Weltall-Effekten.
          Ganz abgesehen davon, dass Planet der Affen in meinen Augen der bessere Film ist ;)

          • Ich empfand weder Baymax noch HTTYD 2 als die stärksten Animations-Filme dieses Jahr, beide sogar ziemlich durchschnittlich und leider hinter meinen Erwartungen. Wäre das LEGO Movie dabei gewesen, wäre dieses meine eindeutige Wahl gewesen - aber leider wurde es ja übergangen. Deswegen hoffe ich - ungesehen, aber ebenfalls mit hohen Erwartungen meinerseits - auf die Prinzessin Kaguya.

            • 7

              Eine wirklich süße deutsche Komödie mit tragischem Einschlag, die mit schönen Ideen, Wendungen und Situationskomik aufwarten kann. Die drei Paare aus drei Generationen haben alle ihre ganz eigenen Probleme, doch als sie anfangen, sich gegenseitig zu helfen, wachsen sie als Familie wieder zusammen. Stereotypische Beziehungsprobleme und klassische Botschaften zu Liebe und Familie klingen zuerst nicht sonderlich originell, doch Da geht noch was! zeigt, dass auch Standard-Zutaten eine wirklich gute Mahlzeit geben können. Man kann herzlich lachen, ein Tränchen verdrücken, und den überzeugend besetzten Charakteren bei ihrer Entwicklung zusehen.
              Für mich sticht Da geht noch was! aus dem Einheitsbrei deutscher Komödien sehr positiv hervor! Ich fühlte mich wunderbar unterhalten.

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              • Ich musste zwar erst ein wenig warm werden mit der Serie, aber mit jeder Folge war ich gebannter. Jederzeit würde ich sie noch einmal schauen. Sie ist spannend, witzig, geradlinig, tiefgründig, episch, und hat obendrauf eine äußerst angenehme Laufzeit. Was will man mehr von einer guten Serie erwarten? Ich bin übrigens 24, und sah die Serie mit 18 :) Aber mit 12 hätte sie mir sicher auch schon gefallen und wird es mit 32 immer noch tun!

                • 8

                  20 Jahre. 20 Jahre und 4-5 Sichtungen hat es bei mir gedauert, um mit Toy Story warm zu werden. Als kleines Mädchen fehlten mir die Prinzessinnen und die sprechenden Tiere, als Teenager störte mich, glaube ich, die bereits veraltete Optik und der fehlende Anteil an Frauenfiguren, mit denen ich mich hätte identifizieren können. Erst heute ist mir wirklich klar geworden, wie gut das Script geschrieben, und wie rund und kreativ die Geschichte ist. Trotz revolutionärer Technik setzt der Film nicht, wie viele Filme heutzutage, rein auf die Faszination Technikdemo, sondern präsentiert die Technik als gleichwertige Möglichkeit, gute Geschichten zu erzählen und damit als Medium ernst genommen zu werden.
                  Toy Story zielt zwar auf eine junge Zielgruppe, spricht aber viele Themen an, in denen Menschen jeden Alters sich wiederfinden können. Warum bin ich hier, was treibt mich an, wer bin ich ... aber auch Neid, Vorurteile, Auswirkungen schlechter Erziehung, und zig weitere allzu menschliche Themen werden angesprochen - von Spielzeug!
                  Liebevoll und mit viel Herz zelebriert der Film das Kind in uns allen, und auch heute noch fühle ich mich schlecht, wenn Plüschtiere mit der Zeit zu Staubfängern werden. Ich bin mir sicher, den Machern von Toy Story geht es auch noch so. Und dieses Gefühl des Verstanden-werdens macht Toy Story, nach all der Zeit, auch endlich für mich zu einem Erlebnis. Besser spät als nie!

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                  • 9

                    Küss den Frosch hat mich (wohl im Gegensatz zu sehr vielen anderen Disney-Fans) wirklich überzeugt. Die Zeichnungen und die Animationen sind so wunderschön, dass man spürt, wie glücklich die Zeichner waren, dass sie noch einmal an so einem Projekt arbeiten dürfen, und die Songs versprühen nicht nur eine Menge Charme, sondern auch einen Haufen guter Laune. Ich habe sie schon vor deutschem Kinostart damals rauf- und runtergehört. Die Charaktere finde ich ebenfalls interessant und sympathisch, (und im Fall von Dr. Facilier herrlich böse), schade nur, dass die Hauptcharaktere allzu lang als Frosch herumhüpfen müssen.
                    Besonders überzeugt hat mich Charlotte LaBouff, Tianas beste Freundin, die als wandelndes Klischee etabliert wird, nur um es mit ihrem großen Herzen wieder zu brechen. Hier leistet vor allem auch Jennifer Cody mit einer preisverdächtigen Stimm-Performance eine grandiose Arbeit.
                    Mich hat der Disney-Zauber bei Küss den Frosch wieder gekriegt. Viel mehr, als es die Nachfolger Rapunzel oder die Eiskönigin taten. Nostalgiefaktor? Vielleicht. Aber ich kann an diesem Zeichentrickfilm einfach nichts wirklich schlecht finden.

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                    • 8

                      Erfrischend anders, mit Szenen, die man nie wieder vergisst.

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                      • 6

                        Der Film hätte mit gut 40 Minuten weniger wirklich ein sehenswerter sein können. In unterschiedlichen Ländern und Settings werden tolle Bilder kreiert, der Score hält sich angenehm zurück und ist doch mehr als nur atmosphärisches Gedudel, und obendrauf gibt es überraschenderweise (bei der Thematik!) wirklich gute, teils sehr brutale Action-Sequenzen, die den Film aus seiner streckenweise vorhandenen Lethargie herausholen. Ja, "Backhat" ist in einigen Sequenzen wirklich grandios und eigenwillig-künstlerisch inszeniert. Doch leider zieht und zieht und zieht er sich, und macht obendrauf den Fehler, zu kompliziert für Computer-Laien, aber viel zu simpel und lachhaft für tatsächliche Computerspezialisten zu sein. Und warum eigentlich schon wieder eine völlig uninspirierte Love-Story?
                        Bevor man sich den im Kino ansieht, lieber zur "Who Am I" Blu-ray greifen und deutsche Genre-Filme unterstützen. Die können wir nämlich auch, wenn man uns mal machen lässt.

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                        • 5 .5

                          Wer auf die Idee kam, die Action Sequenzen so zu schneiden, hat entweder zu viel Vertrauen in die Adleraugen seiner Zuschauer, oder schlicht keine Ahnung von Filmschnitt. Da stört es dann auch kaum mehr, dass der ganze Film ziemlich blutleer bleibt - denn man hätte das Blut eh nicht gesehen :D
                          Ansonsten solider Streifen, in dem Liam Neeson wieder den menschlichen Superman geben darf und man den Twist schon nach wenigen Minuten meilenweit gegen den Wind riechen kann. Sinn macht das alles obendrauf auch keinen. Warum genau ist Kim eigentlich in Gefahr? Och, warum nicht, wenigstens ne hübsche Blondine im Film.
                          Man könnte wirklich eine Menge zu Meckern finden, wenn der Film einen nicht so gut bei Stange halten würde, wie er es aber doch tatsächlich tut. Es wird sich nicht lang aufgehalten, zack zack zack geht es weiter. Und man fühlt sich tatsächlich - gut unterhalten. Irgendwie dann doch 6 Punkte wert. Nur bitte kein Teil 4 mehr. Bryan Mills soll doch in Ruhe Opa werden dürfen.

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                          • 7
                            carpenoctem410 29.01.2015, 12:09 Geändert 29.01.2015, 12:11

                            "Big Hero 6" (an dieser Stelle weigere ich mich explizit, den furchtbaren deutschen Titel auch nur hinzuschreiben) lebt von seinem inoffiziellen Hauptdarsteller, dem so unfassbar knuffigen Baymax, den man schon in den ersten Sekunden seines Erscheinens ins Herz schließt. Seine unfreiwillige Komik ist einfach nur hinreißend! Auch die anderen Charaktere des Films sind einfallsreich (wenn auch etwas eindimensional) gestaltet und funktionieren als liebenswertes Team. Ganz klar ist "Big Hero 6", nach der Vorlage eines Marvel-Comics, als Superheldenfilm für ältere Kinder und Jugendliche gedacht, und als dieser dürfte er auch sicherlich sehr gut funktionieren. Als Erwachsener achtet man dann doch etwas mehr auf die zugrunde liegende Story, und findet sich in einem Drehbuch-Wirrwarr voller Logiklücken wieder.
                            Ich reite normalerweise wirklich nicht auf sowas herum, vor allem nicht, wenn der Film trotzdem funktioniert, was "Big Hero 6" ja auch irgendwie tut. Trotzdem kam mir
                            (Achtung! Spoiler!)
                            der plötzliche Gesinnungswandel des erst guten Professors und dann doch plötzlich rachelüsternem Gegenspielers viel zu konstruiert vor - und was ist jetzt eigentlich bei diesem Feuer passiert? Wurde es nun gelegt oder nicht? Und wenn der "Böse" es selbst gelegt hat um an die kleinen Roboter zu kommen, hätte er nicht warten können bis Hiro wenige Tage später bei ihm studiert und sich da völlig ohne Menschenopfer ein paar davon mit nach Hause nehmen können? Ach ja, und warum liegt die Tochter in dem Portal in einer Art Cryo-Schlaf, wenn die anderen einfach reinfliegen und sie rausholen können? Oder war die Kapsel, in der sie liegt, schlicht dafür ausgerichtet? Wenn ja, hätte ihr Vater doch vermuten können, dass sie noch lebt, oder? Uff!
                            (Spoiler Ende)
                            Aber auch abgesehen von diesen bestimmten inhaltlichen Fragen ist auch das große Ganze ein wenig zu sehr inspiriert und zusammengeklaut aus zig anderen Filmen, ich sage nur z.B. Spiderman 2, Drachenzähmen leicht gemacht, X-Men, Spy Kids ... und ein bisschen Weltraum-Feeling für den momentanen Hype ist auch dabei. Klar ist das Rad neu erfinden heutzutage fast unmöglich geworden, aber ein bisschen origineller und vor allem schlüssiger hätte der Film schon sein dürfen.

                            Alles in allem macht das "Big Hero 6" zu süßer und actionreicher Unterhaltung, die sich auch in guter Disney-Tradition traut, die traurigen Töne anzuschlagen, und die vor allem auch für beide Geschlechter gleich gut funktionieren dürfte - nach Rapunzel und Eiskönigin sicherlich ein kluger Schachzug. Nur für einen wirklich ausgezeichneten Film fehlt ihm leider eine originellere Geschichte.

                            • 7

                              "Liebe geht durch den Magen" ist ein zuckersüßer Kurzfilm geworden mit ganz eigenwilliger Optik und wirklich viel Herz. Leider ist das Storytelling ein wenig zu kurz gekommen und der niedliche Spaß daher sehr vorhersehbar, an dieser Front hatten die Pixar-Shorts bisher deutlich mehr zu bieten. Den kleinen Hund schließt man trotzdem schnell ins Herz, und am Ende des Films wird der Zuschauer sogar darauf hingewiesen, dass man, so man sich einen Hund als Haustier wünscht, doch einen der vielen liebenswerten Kerlchen aus dem Tierheim aussuchen soll. Süß!

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                              • 10
                                carpenoctem410 28.01.2015, 13:11 Geändert 28.01.2015, 14:36

                                Kürzlich gab es im Freundeskreis die spannende Diskussion, ob dieser Film nun deprimierend und traurig sei, oder doch eher witzig und aufmunternd. Für mich war und ist Little Miss Sunshine einer der schönsten Wohlfühl-Filme aller Zeiten, vielleicht gerade weil ich mich in diesem Genre weniger zu Hause fühle und dieser Film angenehm aus der Norm fällt. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass man ihn auch anders interpretieren beziehungsweise auffassen könnte.
                                Vielleicht sehen manche Menschen in ihm nur die Geschichte einer Menge schräger Menschen, die mit dem Leben nicht zurecht kommen, und fühlen sich (bei dem Haufen an Problemen, die in dem Film angesprochen werden) unangenehm an das eigene Leben erinnert. Ich weiß es nicht. Ich sehe in den Charakteren aus Little Miss Sunshine ganz normale Menschen, mit Stärken und Schwächen, die einem gerade deswegen so sympathisch werden, und ich sehe sie auf einen gemeinsamen Roadtrip gehen, sehe, wie ihre eh schon fragilen Lebenspläne auseinander brechen, ein Schicksalsschlag nach dem anderen - und gleichzeitig sehe ich sie daran wachsen. Als Familie, als Einzelpersonen, und zusammengehalten von der noch so unschuldigen, kindlichen, herzensguten, und immer so begeisterungsfähigen Olive, die man schon in den ersten Minuten des Films ins Herz schließt. Und obwohl so viele Träume zerstört wurden, ist das Ende so hoffnungsvoll, dass ich mich frage, warum man nicht das eigene Leben viel öfter so betrachtet wie diese Filmperle es tut: mit Liebe, Humor (gerne schwarz), Hoffnung im Herzen, und vor allem mit ganz viel Begeisterung, egal was andere dazu sagen. Denn kommt schon ... Ist das Leben nicht schön?

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                                • Ich spreche sehr gern von einem Johnny Depp vor- und nach Sweeney Todd - meiner Meinung nach sein letzter wirklich guter Film. Was habe ich ihn damals vergöttert, seine Biografie verschlungen, und mich mit seiner Filmliste (damals bestehend aus 50 Produktionen) hingesetzt und versucht, einfach alle Filme anzusehen, in denen er sein Gesicht einmal in die Kamera halten darf. Mit Dark Shadows hat die Begeisterung allerdings abgenommen, und kam in den letzten fast schon 10 Jahren ohne eine nennenswerte wirklich gute Rolle fast zum Stillstand. Mit jedem neuen Trailer keimt neue Hoffnung auf, dass der Bann des Mr. Depp endlich gebrochen sei - nur um dann mit dem Eintrudeln der ersten Filmverrisse wieder zu versiegen. Der Artikel bringt es wirklich sehr gut auf den Punkt. Irgendwie hat er sich selbst in die Lage manövriert. Wirklich wirklich schade. Ob da nochmal ein später, neuer Höhepunkt seiner Karriere kommen wird? Ich fürchte nein. Wenn es nochmal Filme wie Edward mit den Scherenhänden, Ed Wood, Fear and Loathing oder auch Fluch der Karibik geben wird, werden andere Schauspieler deren Stars sein. Ist ja nicht so, als sei Hollywood arm an Nachwuchs.

                                  • 10

                                    Damals ohne Vorwissen ins Kino gegangen, und seitdem geliebt. Hairspray ist für mich DER Wohlfühlfilm zum Mittanzen, Mitsingen, Mitwippen und Spaß haben, was nicht nur an der liebenswerten Story liegt, sondern vor allem an den grandios ausgewählten Darstellern, deren Spielfreude sich zu jeder Sekunde auf den Zuschauer überträgt. Ein quietschbuntes Plädoyer für Gleichberechtigung und Lebensfreude. Mich macht diese Musical-Verfilmung immer wieder überglücklich!

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                                    • 9

                                      Ein grandios inszenierter Film, mit einem Ende, an das man sich auch Jahre später noch erinnern kann. Nacherzählt der größte Kitsch - doch so wie es Scott in Szene setzt ist es einfach nur ergreifend und brennt sich tief in die Erinnerungen. Genauso wie das eine oder andere Zitat, das den Körper mit Gänsehaut überzieht.
                                      Perfekter Cast, fesselnde Story, grandioser Score. Gladiator ist vielleicht Scotts bester, und auch 15 Jahre nach seiner Entstehung noch nicht überholt oder altmodisch.

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                                      • 8
                                        über Troja

                                        In der Director's Cut Version nochmal einen ganzen Bewertungspunkt besser als in der deutlich kürzeren Kinofassung. Nur ohne Premieren-Zeitdruck konnte Petersen sein Epos wie geplant fertig stellen, das in dieser Version deutlich blutiger und brutaler ist - was dem Film wirklich gut tut. Besonders die Eroberungsszene am Ende des Films ist viel ergreifender und realitätsnaher als die wohl aus Angst vor der FSK stark zensierte erste Version.
                                        Aber auch viele Dialoge sind im DC erweitert und geben den zahlreichen Charakteren viel mehr Tiefe. Mit diesen erweiterten und vielen kleinen neuen Szenen ergibt sich ein deutlich runderes Bild, und trotz der somit über drei Stunden Lauflänge wird der Film gefühlt nicht länger, sondern sogar kompakter. Manchmal dauert es eben etwas länger, bis ein Film so ist, wie er sein soll - und bei Troja hat man das nötige Geld glücklicherweise in die Hand genommen. In der DC Version ist Troja ein ausgezeichnetes Schlachten-Epos, das sich zwar von seinem Quellmaterial entfernt und oft zu kitschig und in seinen Dialogen zu hölzern rüberkommt, dies aber mit interessanten Charakteren sowie spannenden Kämpfen kompensiert. Auf eine Einteilung in Gut und Böse wird ebenfalls größtenteils verzichtet. Das alles macht Troja zu einem Vorzeigebeispiel seines Genres.

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                                        • 8

                                          Konventionell und glattgebügelt, und vielleicht sogar feige - das alles wirft man Imitation Game zurecht vor. Aber auch ein konventioneller Film kann ein guter sein, und eben dieses weiß dieses aufwendige Biopic zu beweisen. Cumberbatch spielt den Exzentriker intensiv, und nie drang sich mir der Vergleich mit Sherlock auf, auch wenn hier natürlich Parallelen gegeben wären. Keira Knightley sehe ich tatsächlich gerne, und auch Charles Dance darf hier wieder den geliebt-gehassten Tywin Lannister, nur unter anderem Namen, mimen. Ein Film der sich mit Krieg und Homosexualität gleichermaßen beschäftigt könnte locker schiefgehen, doch Imitation Game schafft es, beide Themen gut miteinander zu verknüpfen, auch wenn das gleichzeitig bedeutet, dass beide leider nur oberflächlich angekratzt werden.
                                          Im Vordergrund steht die Entschlüsselung von Enigma und die Entwicklung von Turings Maschine, und diese wird als bewegendes Drama inszeniert, das so sicherlich nicht ganz historisch korrekt ist, aber dafür den Zuschauer durchgehend bei Laune hält und mitfiebern lässt - auch wenn einige Filmklischees leider nicht ausgelassen wurden. Und auch mathematisch wurde hier offensichtlich stark vereinfacht, denn ich hoffe doch sehr, dass Turing und sein Team von Genies nicht drei Jahre gebraucht hat um zu bemerken, dass jede Nachricht aus Nazi-Deutschland mit "Heil Hitler" endet, oder dass jeden Tag morgens um 6 der Wetterbericht gesendet wird. Kreuzworträtsel, bei denen man anhand eines vorgegebenen Wortes einen ganzen Code knacken muss, findet man in jeder BUNTE und sind auch für Nicht-Genies in unter 24 Stunden zu lösen.
                                          Ganz so simpel kann es also sicherlich nicht gewesen sein - aber zumindest wurde es so für jeden Zuschauer verständlich gemacht und lässt ihn nicht ratlos zurück. Nichts ist frustrierender als eine Geschichte, die man nicht versteht, und bei der man sich überfordert fühlt, und Imitation Game schafft das Gegenteil. In den letzten Minuten des Films fühlt man sich ergriffen, gut und mies zugleich, und klüger, wie nach einer wirklich guten Geschichtsstunde.

                                          Ein kleiner Zusatz noch: Tommy Morgenstern, ich liebe deine Stimme, wirklich, aber zu Cumberbatch passt sie schlicht nicht! Bitte, liebe Verantwortlichen, gebt Cumberbatch endlich auch im Deutschen den Bass, den er verdient, und lasst Tommy bei Chris Hemsworth, zu dem er so viel besser passt. Ich danke herzlichst: Ein Fan, der sich aus unberechtigter Angst vor zu viel englischen mathematischen Begriffen im Film nicht an die OV gewagt hat.

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                                          • 3 .5

                                            Ich kann es nicht genau erklären, doch vom Charme und Witz seiner Vorgänger hat diese späte Fortsetzung leider nichts abbekommen.

                                            • Leider war es bei mir "nur" so etwas Unspektakuläres wie ein Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg Film :/ Ansonsten kann ich mich noch an "Das große Krabbeln" erinnern, aber weiß nicht genau, ob es nicht davor doch noch etwas Nennenswertes gab ...

                                              • Ich finde 2 Filme zwar auch absolut genug, aber viel schlimmer ist, hier wurde (mal wieder) teils auch wegen Outsourcing, teils wegen der miesen Struktur der Branche an sich, eine komplette Zweigstelle geschlossen (ehemals ein VFX Haus, na wer riecht den Braten?), 500 talentierte Künstler und deren Vorgesetzte direkt auf die Straße gesetzt, die jetzt teils sicherlich gezwungen sind, nach Kanada und Co. auszuwandern ... die Zweigstellen in Indien und China gibts ja auch noch. Oder so.
                                                Und wieder der Fall wie damals bei Life of Pi - Film bekommt eine Oscar-Nominierung, und die Hauptverantwortlichen sind arbeitslos. Wie lange das wohl noch so weitergeht, bis endlich was passiert?
                                                Ach, ich hasse es, dass Geld auch im künstlerischen Bereich immer die Hauptrolle spielen muss :( Und 1000e motivierte, talentierte Leute darunter leiden müssen.

                                                • 9 .5
                                                  über Oben

                                                  Für mich ist "Oben" neben "Wall-E" und "Toy Story 3" Pixars Bester. Eine mutige Themen-Wahl wird hier rührend, aber nie rührselig!, in Szene gesetzt. Schon allein die Sequenz "Married Life" am Anfang des Films rührt mich noch nach der x-ten Sichtung zu Tränen.
                                                  Zwar erfährt der Film mit dem Auftauchen der sprechenden Hunde einen Bruch, doch mich hat der nie groß gestört - Dug ist viiiel zu süß! Zusammen mit Kevin, dem bunten Federvieh, und Pfadfinder Russell haben wir hier ein fröhlich-freches Dreiergespann, das dem griesgrämigen Carl Fredricksen noch einiges beibringen kann über das Leben.
                                                  Ich selber bin ein sehr nostalgischer Mensch, Dinge aus meiner Vergangenheit haben für mich einen hohen ideellen Wert, und nur ungern lasse ich Erinnerungsstücke in den Mülleimer wandern. Umso mehr muss ich mitleiden, wenn Carl Fredricksen mit seiner Vergangenheit abschließen muss - um in ein neues Abenteuer starten zu können.
                                                  "Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen", sagte einmal John Lennon, und umso schöner ist es zu sehen, wie Carl Stück für Stück realisiert, dass er seinen Lebenstraum nicht verpasst hat, sondern ihn viele glückliche Jahre lang hat leben können. Eine wunderbare Botschaft für Menschen jeden Alters, verpackt in einen Animationsfilm (!!!) mit großartiger Musik, makelloser Animation und einer mitreißenden Geschichte. Was will man mehr?

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