Chainsaw Charlie - Kommentare
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Alle Kommentare von Chainsaw Charlie
Ein Zitat sowohl von Friedrich Wilhelm Nietzsche als auch von Freddy Krueger höchstpersönlich bilden den Auftakt zu "Freddys Finale - Nightmare on Elmstreet 6" von Regisseurin Rachel Talalay, aber das bedeutet nicht, dass es dem Film mehr Ernsthaftigkeit verleiht. Es ist sogar das erste Mal, dass der Filmtitel mit dem Namen des Antagonisten beginnt. Außerdem belügt er uns sowohl mit dem englischen Originaltitel als auch mit dem eingedeutschten, ohne zu erröten, denn er behauptet dreist, dass dieses Kapitel das allerletzte sein würde.
Nach dem letzten Film ist Springwood, Ohio, durch Morde und das spurlose Verschwinden von Kindern völlig entvölkert, während alle verbliebenen Erwachsenen an einer Massenpsychose leiden. Dies ist eindeutig das Werk von Freddy Krueger (Robert Englund). Als ein Junge (Shon Greenblatt) bemerkt, dass sein Flug in Wirklichkeit von dem grässlich verbrannten Traumland-Schlächter gesteuert wird, der es auf ihn als letztes der Springwood-Kinder abgesehen hat, versucht er zu fliehen - obwohl er sich in einem Albtraum befindet. Irgendwie durchbricht er die Traumwelt und landet in der Vergangenheit oder auch vielleicht in der Gegenwart, denn er stößt sich den Kopf und weiß nicht mehr, wer er ist oder wovor er eigentlich davonläuft.
Maggie Burroughs (Lisa Zane), die als Sachverständige in einem Tierheim arbeitet, wird natürlich damit beauftragt, sich um den namenlosen Neuankömmling zu kümmern. Doch mit seiner lähmenden Amnesie ist der namenlose Junge keine große Hilfe, bis der ansässige Traumtherapeut (Yaphet Kotto) vorschlägt, dass Maggie den Jungen nach Springwood zurückbringen soll, um sein Gedächtnis aufzufrischen. Auf ihrer Fahrt nach Springwood begleiten sie drei weitere Außenseiter, ohne dass es dafür einen trifftigen Grund gibt: Spencer (Breckin Meyer), Carlos (Ricky Dean Logan) und Tracy (Lezlie Deane), die alle mit den Nachwirkungen von Missbrauch zu kämpfen haben. Obwohl Maggie darauf besteht, dass sie zurück zur Unterkunft fahren, hat Freddy Krueger andere Interessen und lässt sie ein wenig im Kreis herumfahren, bis sie schließlich im verdammten Anwesen in der scheiß Elm Street landen, wo sie auf ein grausiges Ende vorbereitet werden.
Wenn Freddy Krueger nach etwa fünf Minuten zum ersten Mal als böse Hexe von Oz auf einem Besenstiel einfliegt, ist klar, dass diese x-te Fortsetzung genauso witzig sein soll wie der Vorgänger und mindestens so verlogen wie der Titel des Films. Sogar Freddy Kruegers Hintergrundgeschichte wird mit den Details über seinen Adoptivvater, seine Frau und seine Tochter und seine Rekrutierung in die Position des Peinigers im Jenseits durch Schlangendämonen nach Absurdistan berufen. Die Geschichte ist sehr extensiv und wird selbst Hardcore-Fans enttäuschen, die sich mehr Informationen über Freddy Kruegers Ursprünge, seine Adoleszenz und seine mörderischen Beweggründe erhofft hatten.
Einige der Versatzstücke und ein Teil der Gewalt erinnern an eine längst vergangene Zeit, in der Freddy Kruegers Heimsuchungen wahrhaftig Furcht erregten. Doch größtenteils sind seine foltererischen Pranks von ganzem Herzen kaspern, einschließlich einer geradezu brüllend komischen Nummer mit dem Kratzen auf einer Kreidetafel, die an "Die Maske" denken lässt, und Freddy Krueger, der Videospiele in einer nicht ganz so subtilen Botschaft gegen das Rauchen von Gras spielt, komplett mit entsprechender Animation, wirkt wie ein verkorkster "Falsches Spiel mit Roger Rabbit". In gewisser Weise ist dies die Episode, in der sich Freddy Krueger und seine Opfer in eine Art realen Cartoon verwandeln. Es wäre eine unglaublich tragische Abrechnung für diese Filmreihe gewesen, untreu in Erzählung und Inhalt, vollgepackt mit brüchigen Übergängen in die Neuzeit und völlig dilettantisch in der Ausführung. Teilweise hat "Freddys Finale - Nightmare on Elmstreet 6" nicht einmal mehr Ähnlichkeit mit einem richtigen Film.
Spätestens nach "Nightmare 5 - Das Trauma" von Regisseur Stephen Hopkins sollte allen klar sein, dass dieser fünfte Teil nicht mehr davor zurückschreckt, einfach zu bestätigen, dass der Star der Filmreihe, der jetzt erstmals als Hauptdarsteller aufgeführt wird, Robert Englund ist, obwohl er das inoffiziell schon immer war. Daran hat sicherlich niemand jemals gezweifelt. Auch wenn ein paar Schauspieler wieder dabei sind, bedeutet das nicht, dass sich der Betrachter wirklich für die menschlichen Opfer interessiert, die sich praktisch einfach in den Weg von Freddy Kruegers charakteristischem Messerhandschuh werfen.
Alice (Lisa Wilcox) wird in ihrer Dusche von besessenem Wasser angegriffen, was einen Hauch von verdeckter Blöße und ein Gefühl für die zunehmende Exploitation vermittelt, die den Übergang zur Filmwelt der 90er Jahre markieren sollte. Aber es ist alles nur ein Traum, in dem sie in die Psychiatrie gebracht wird, in der Amanda Krueger gnadenlos vergewaltigt wurde, was zur Geburt des zukünftigen Kindermörders Freddy Krueger (Robert Englund) führte. Zum ersten Mal seit den Ereignissen des letzten Films hat Alice das Gefühl, keine Kontrolle über ihre Träume zu haben, obwohl sie die Superkräfte besitzt, die Kristen ihr vererbt hat, nämlich die Fähigkeit, andere Menschen in ihre Träume zu ziehen.
Aber auch im Wachzustand verfällt sie in Tagträume, die sie in die Vergangenheit führen, wo sie Zeuge von Freddy Kruegers Geburt und anderen schrecklichen Bildern wird, die mit seiner Erziehung oder seiner Ausgeburt aus den Eingeweiden der Hölle zusammenhängen. Irgendwie hat Freddy Krueger die Seele seiner Mutter in ein irdisches Gefängnis gesteckt, damit er in die Träume von Alice und darüber hinaus in das Reich der Lebenden zurückkehren kann.
Oder irgendeine andere Idiotie in diese Richtung. Storylines waren noch nie die Stärke der Franchise, obwohl dieser Teil interessanterweise tiefer in die Geschichte von Freddy Krueger eintaucht. Der Look ist sauberer und schärfer, und die Kameraführung profitiert von den fortschrittlichen Technologien, ebenso wie die Spezialeffekte und die wunderbar unheimlichen Sets. Doch das Thema bleibt in der Highschool-Variante verwurzelt, voller Hormone und Alkohol, abgegriffener Ausdrucksweise und Manierismen und einer Menge forcierter Fummeleien. Teenager sind vielleicht das bessere Menschmaterial, unwissend und naiv und ausgezeichnete Schreikünstler, aber es ist schwer, sich von einem der Szenarien ängstigen zu lassen oder von den Schauspielern überzeugt zu werden, weil sie alle so gattungslos und dämlich sind.
Ebenso unterbelichtet sind die Konzepte, die an allen Ecken und Kanten implementiert werden. Auch wenn ich zugeben muss, dass die Transitionen zu Albträumen immer noch gelungen sind, so sind die konkreten Horrorvisionen, die auf individuellen Ängsten basieren, selten bis gar nicht erschreckend. Das Mutantenbaby ist mehr ein Witz als ein Gruselfaktor, und Dans Verwandlung in einen Ghost Rider-ähnlichen Speed-Dämon ist ungeheuer kälberig. Gretas (Erika Anderson) wulstige Wangen sind falsch zusammengeschmiert und Alices Durchquerung einer Nabelschnur ist ein schlechter Scherz. Und die comicartige Begegnung von Mark (Joe Seely) mit Super Freddy ist besonders meschugge. In der Zwischenzeit gibt Robert Englund seine üblichen Kalauer zum Besten und grinst dabei extrem affektiert in die Kamera, denn er hat sich offenbar zu einem echten Kabarettisten gemacht. In einer Szene fährt er sogar mit einem Skateboard. Selbstverständlich soll dieser Teil der langjährigen Reihe lustig sein, vielleicht sogar mehr als ein Slasherfilm.
"Nightmare on Elm Street 4", unter der Regie von Renny Harlin, beginnt mit einem Zitat, diesmal aus der Bibel. Passend dazu gibt es den optimistischen Rocksong 'Nightmare' von Tuesday Knight, der nicht treffender sein könnte. Doch diese äußert unzweckmäßige Fortsetzung scheint nicht daran besonnen zu sein, an dem anzuknüpfen, was in den vorherigen Filmen funktioniert hat. Man hat das Gefühl, dass dieses vierte Kapitel die uneffektivsten Aspekte aus den vorherigen Filmen aufgreift und sie in einem weitaus negativerem Werk wiedergibt, falls so etwas überhaupt möglich ist, wenn man die Schwachstellen der vorangegangenen Teile vergleicht.
Das vertraute Haus in der Elm Street ist noch unordentlicher geworden und wurde mit reichlich Blut besudelt, und wird von alptraumgeplagten Teenagern frequentiert. Kristen (Tuesday Knight, eine traurige Ersatzperson für Patricia Arquette), Joey (Rodney Eastman) und Roland Kincaid (Ken Sagoes) kehren aus der Nervenheilanstalt in die Schule zurück, nachdem sie sich anscheinend vollständig von den Traumata des zurückliegenden Amoklaufs von Freddy Krueger (Robert Englund) erholt haben. Alice (Lisa Wilcox), eine Tagträumerin, die ständig von ihrem Vater schikaniert wird, und ihr Bruder Rick (Andras Jones), der jetzt Kristens Freund ist, tun sich ebenfalls mit ihnen zusammen, nur um ein weiteres Quantum von Opfern zu schaffen.
Es ist ziemlich deprimierend zu sehen, wie das unreife Teenager-Milieu, das im dritten Film verschwunden ist, wieder auftaucht, jetzt mit einer neuen Herde von Highschool-Jugendlichen als frisches Schlachtvieh. Diese irsinnige Abwägung beinhaltet eine Reihe frugaler Schauspieler, desolate Dialoge und schwach konzipierte Charaktere, die einmal mehr zu willkürlichen Vollpfosten werden, die den schändlichen Marterungen von Freddy Kruegers Klingen ausgesetzt sind. Abgesehen von einem kurzen Auftritt von Brooke Bundy als Kristens Mutter gibt es fast keine erwachsenen Menschen im Film. Was dieses Konzept wirklich braucht, ist ein gewisses Maß an Mündigkeit, und sei es nur, um die Problematik der Unlogik zu verringern, die durch so viele übermäßig couragierte, geistreiche oder auch irrlichternde Jugendliche ausgelöst wird.
Die Spezialeffekte haben sich verbessert, vor allem mit einer ausgefallenen Wasserbett-Sequenz, einer riesigen Käfer-Metamorphose, einigen geklauten Elementen aus der "Hellraiser"-Reihe, einer fidelen Menschen-Frikadelle und einer erhöhten Ausbeute an Blutzoll. Der Look ist fast schon karikaturistisch und der Umgangston ist oft so, als wären die Akteure imbezil geboren worden, dick unterstrichen durch hirnverbrannte Musikvideoeinlagen, die in einem Slasherfilm absolut deplatziert sind. Auch wenn "Nightmare on Elm Street 4" nicht völlig autoreflexiv geworden ist, so hat sich doch das Niveau des vorsätzlichen Humors gesteigert, sogar bei Freddy Kruegers Gewaltausbrüchen, die jetzt so etwas wie einen Jux darstellen, egal wie brutal sie sind. Was für ein Durchfall für ein einst wirklich furchtsames Geschöpf.
Die dritte Fortsetzung "Nightmare 3 - Freddy lebt!" von Regisseur Chuck Russel beginnt mit einem Zitat von Edgar Allan Poe, was den Film gegenüber dem Vorgänger schon unendlich viel besser macht. Auch die Kameraführung ist nicht so hell und freundlich, die Musik ist viel schwermütiger, und die Strenge, mit der sich eine junge, bedrückte Patricia Arquette mit Limonade und Löffeln gemahlenen Kaffees wach hält, ist viel überzeugender. Wenn sie in die Traumwelt übergeht, ist ihr Gesichtsausdruck regelrecht zum Fürchten.
Nachdem sich die junge Kristen (Patricia Arquette) beim Kampf gegen Freddy Krueger (Robert Englund) im Traum versehentlich die Pulsadern aufgeschnitten hat, wird sie in eine psychiatrische Klinik in Springwood eingewiesen. Doch als das Personal versucht, sie zu sedieren, geht sie mit einem Skalpell auf Dr. Gordon (Craig Wasson) los, bis die Praktikantin Nancy Thompson (Heather Langenkamp) sie zu beruhigen weiß. Schon bald lernt Kristen eine ganze Station von Patienten kennen, die alle einen Suizid versucht haben, weil sie an einer Art Gruppenwahn, einer Psychose oder an Albträumen leiden, in denen derselbe mutilierte Inkubus vorkommt, der einen Handschuh mit Metallklingen an seinen Fingern trägt. Von nun an stehen auf der Agenda der Klinik Insomnie, Narkolepsie, Schlafwandeln, Traummanipulation, experimentelle Psychopharmaka und ein gewaltsamer Todesfall im Schlaf.
In "Nightmare 3 - Freddy lebt!" sind richtige Schauspieler und ein gewetztes Drehbuch von Vorteil. In einer äußerst lobenswerten Wendung versucht der Plot, die Hintergrundgeschichte des ikonischen Kindermörders aufzubauen, auch wenn diese extravagant ist, anstatt nur Leichen vor seine Messer zu werfen. Unsere Heldin aus dem ersten Film ist wieder dabei, auch wenn sie eine der bescheidensten Figuren ist. Die Nebendarsteller sind in ihrer Notlage nachvollziehbar, und Laurence Fishburne taucht in einer kleinen Rolle auf. Der Schauplatz hat sich von einem Haus in der Elm Street zu einem unheilvollem Irrenhaus mit dem Flair von "Einer flog über das Kuckucksnest" gewandelt. Auch die Wachträume sind größtenteils wirklich furchterregend geworden und haben die anfängliche Gelassenheit und den Kokolores durch Brutalität und eine seriöse Herangehensweise an die Materie ersetzt, auch wenn Freddy Krueger in seinem Blutrausch ein paar zu viele Sprücheklopfereien von sich gibt.
Auch die Spezialeffekte sind sensationell: Stop-Motion-Animation, riesige animatronische Puppen, groteske Requisiten, infernalisch zugerichtete Leichen, Pyrotechnik und massig Schminke und synthetisches Blut. Die Ausstattung und die Accessoires sind weitaus imposanter als im Vorgänger, und selbst die sadistischen Szenen stehen symbolisch für vergangene Bilder, etwa wenn sich eines von Freddy Kruegers Opfern, das Papierpuppen baut, in eine menschliche Marionette verwandelt, oder mit dem Motiv der Zunge aus "Nightmare - Mörderische Träume". Es gibt auch einen religiösen Faktor, der es der unglaublich auf den Sack gehenden Nonne, Mary Helena (Nan Martin), ermöglicht, eine Maßnahme gegen den traumwandelnden Serienkiller zu finden. Leider entfernen sich die Strukturen in dem Maße, wie sich die Patienten in der kriegerischen Absicht zusammenschließen, ihren gemeinsamen abstrakten Feind zu töten, von ihren makabren Wurzeln und gleiten in die Marginalität ab. Das ungebärdig, kämpferische, fast schon actiongeladene Finale kann mit dem pathologischen Auftakt nicht mithalten und artet in etwas Inadäquates und exorbitant Widerwärtiges aus.
Da nur ein Jahr zwischen den beiden Filmen verstrich, ist es klar, dass die Hauptfigur dieser Franchise der Bösewicht und nicht der Held ist, oder zumindest haben die Filmemacher das angenommen. In der Erwägung, dass Heather Langenkamp nicht für die Fortsetzung rekrutiert werden konnte, versucht "Nightmare 2 - Die Rache" unter der Regie von Jack Sholder nicht einmal, den Betrachter davon zu überzeugen, dass menschliche Charaktere im Teenageralter diejenigen sein müssten, denen man den Rücken stärken sollte. Doch seien wir einmal ehrlich: Freddy Krueger ist als düstere Phantastikgestalt optisch so verstörend und revolutionär, dass die Auslöschung von Protagonisten oder die Abwesenheit der einstigen Filmheldin wohl kaum jemanden interessieren dürfte.
"Nightmare 2 - Die Rache" beginnt erwartungsgemäß in einem Traum. Jesse Walsh (Mark Patton) wacht offenbar nicht wie ein gewöhnlicher Mensch aus seinem Tiefschlaf auf. Er wird regelmäßig von nächtlichen Terrorzuständen heimgesucht, die ihn panisch schreiend und triefend nass in Angstschweiß gebadet zum Aufwachen zwingen. In seinem letzten Traum sieht er jedoch einen grausam zugerichteten Mann (Robert Englund), der einen Handschuh mit großen scharfen Messern als verlängerte Finger trägt. Es ist ein Alptraum, der unbeirrbar realistisch ist, ungeachtet der Flucht vor einem durchgeknallten herrenlosen Bus, der ein dreiköpfiges Ensemble von Kindern mitten in der Wüste in einen Abgrund aus grellen Lichtblitzen stürzt.
Als Jesse Walsh erfährt, dass seine Eltern ein fluchbelastetes Haus in der Elm Street günstig erworben haben, in dem zuvor ein Mädchen dem Wahnsinn verfiel, beginnen seine zwielichtigen Visionen plötzlich einen Sinn zu ergeben. Als er dann ein Tagebuch des vormaligen Eigentümers des Hauses findet, wird dadurch sein schrecklicher Verdacht weiter verstärkt. Doch das bewahrt ihn nicht davor, jedes Mal, wenn ihm wegen wissentschaftlich unergründbaren Erschöpfungssymptomen die Augen zufallen, von dem bösartigen kafkaesken Mann tyrannisiert zu werden, noch schützt es weder seine Freundin Lisa (Kim Myers) noch seine Mitschüler davor, zur Beute eines lechzenden somnambulischen Killers mit drakonisch durchdringenden Klingen aus Stahl zu werden.
Das spezielle Maskenbild ist immer noch hübsch anzusehen, vor allem dann wenn sich Freddy Krueger in einer Szene seine glitschige Kopfhaut abzieht und sein pulsierendes Gehirn zum Vorschein kommt, ebenso wie die skandalös anmutenden Gore-Effekte und der Gebrauch von Prothetik, während Robert Englund immer noch eine beängstigende physische Präsenz mit mehr als nur seinen Kostümierungen und seinem Anblick erzeugt. Dieser Mann weiß definitiv, wie man Unbehagen auslöst. Die Ignoranz der Erwachsenen gegenüber aller Warnzeichen und mysteriösen Todesfällen, verleiht "Nightmare 2 - Die Rache" eine posteriorale adoleszente Perspektive. Die Lage ist immer dann etwas bedrohlicher, wenn keine Kontrollmöglichkeiten bestehen und das Zusammentreffen von Glaubens- und Leidensgenossen praktisch unmöglich ist.
Die Handlungsstränge sind nach wie vor geheimnisvoll, auch wenn nichts wirklich herausgefunden wird, was mit jeder inexistenten Auferstehung im unterirdischen Heizungskeller, in dem Freddy Krueger residiert, oder die unterschiedlichen Orte, die im Gesamtkontext von "Nightmare 2 - Die Rache" so spiegelbildlich sind, dass es schematisch impraktikabel erscheint, zu erkennen, welche Szenen trügerische Hoffnungen und welche tatsächliches Dasein bedeuten, zusätzlich heraufgesetzt wird. Es gibt auch ein Ausmaß an affigem zurückgebliebenem Humor und allgemeiner Gleisnerei. Die Nachwuchsdarsteller zeigen jedenfalls kein extravagantes Können, und die Dialoge sind im Grunde übergreifend, was in kleinen Schritten als willkommene Diversifizierung zur blutigen Potenz funktioniert. Dafür taucht das embryonal unterentwickelte Allotria viel zu oft in prachtvoller Vergeudung auf und ruiniert das Gesicht des Horrors.
Doch leider sind diese Horrorgeschichten nicht mehr so ausdrucksstark wie sie es in der damaligen Periode waren, vor allem, wenn sie auf so ridiküle Quisquilien wie den fakultativen Verbrennungstod eines Vogels oder die Rache an dem einschüchternden Sportlehrer zu saldieren, indem man ihm unter der Dusche mit nassen Handtüchern die Sitzfläche versohlt. Als Äquivalent darf Freddy Krueger eine auf die Knie fallende Formation von Jugendlichen liquidieren, doch sein Versagen, ein schleichender Mörder zu sein - er tendiert dazu, zu stolpern oder sich nur langsam zu bewegen, wenn es ihm opportun erscheint - wird im Fortgang der Filmreihe zu einer Art Manufaktur und konterkariert die Genugtuung seiner Opfer, die kein Denkvermögen besitzen müssen, um Freddy Krueger zurück in die Hölle zu schicken. Zu all dem Überfluss gibt es zum Schluss noch eine paradoxe Wendung.
Nur die Schöpfer von "Super Troopers - Die Superbullen" und "Club Mad" konnten ein so unausstehlich dämliches und unreifes Filmerlebnis schaffen wie "Bierfest", bei dem Jay Chandrasekhar Regie führte. Für eine alberne Farce über Biergenuss ist die Länge von fast zwei Stunden ein Hemmschuh für die komödiantische Konsistenz, da die lohnenswerten Lachnummern nicht annähernd so oft kommen können, wie sie sollten. Auch wenn seine Schwachpunkte die positiven Aspekte bei weitem übersteigen, funktioniert der Film auf mehreren Ebenen. Diese Werte wachsen naturgemäß exponentiell an, je betrunkener der Betrachter wird.
Die einzige Substanz in der Handlung ist der Alkoholmissbrauch im Film und der reichhaltige, aber nötige Alkoholkonsum des Betrachters vor dem Bildschirm, wobei sicherlich niemand eine 'Broken Lizard'-Produktion mit einem Titel wie "Bierfest" in Angriff nehmen wird und Ernest Miller Hemingway dahinter erwartet. "Bierfest" beginnt mit einer Beerdigungsszene und einem eigenartigen Cameo-Auftritt von Donald Sutherland als Johann von Wolfhaus. Wahrscheinlich hat man ihm im Vorbeigehen so viel Kleingeld in den Hut geschmissen, dass er sich genügend mit Bier volllaufen lassen konnte, um seinen Blutalkoholspiegel auf den für eine bevorstehende Demütigung notwendigen Wert zu bringen. Auf Drängen von Großmutter Gam (Cloris Leachman) müssen die beiden Enkel Todd (Erik Stolhanske) und Jan (Paul Soter) nach München reisen, um seine Asche zu verstreuen. Dort treffen sie auf den gemeinen Baron Wolfgang von Wolfhausen (Jürgen Prochnow) und seinen mysteriösen 'Fight Club', der aus Saufwettkämpfen besteht und sich 'Bierfest' nennt. Die Wolfhaus-Brüder erfahren bald eine Blamage durch die deutsche Mannschaft, entscheiden sich aber nach ihrer Heimreise, ihre Ehre und die ihrer Großeltern zu verteidigen, indem sie eine amerikanische Mannschaft gründen, die im nächsten Jahr am exzessivem Saufgelage teilnimmt. Sie rekrutierten drei exzentrische Freunde und begannen mit dem Ausbildungstraining, indem sie tödliche Mengen an Bier in ihre Körper kippten, auf Partys Trinkspiele absolvierten und sogar Bockharn konsumierten. Fortan verhält sich diese Buddy-Komödie über den Teamsport jedoch so, wie man es erwartet.
"Bierfest" beschränkt den ohnehin schon alkoholvernebelten Blick des Betrachters auf partytrunkene College-Kids und lässt so etwas Raum, um sich ein frisches, kaltes Bier aus dem Kühlschrank zu holen oder den Überdruck durch überschüssige Flüssigkeiten im Zapfhahn abzustoßen, außer vielleicht bei eingefleischten 'Broken-Lizard'-Fans, die entweder selbst Studenten sind oder generell überhaupt nicht existieren. Es gestaltet sich schwierig, einen gesamten Film um eine so mickrige Vorlage wie ein Bierwetttrinken herum aufzubauen, und das bemerkt man sogar im alkoholisierten Zustand. Für jeden winzigen klugen oder lustigen Moment gibt es ein ebenso großvolumiges, inhaltsloses, flaschenleeres und überschäumendes, untrinkbares schales Gebräu. Und für jeden effektiven Ekel-Gag ziehen die amerikanischen Darsteller einen willentlich schlechten und unwillentlich angestrengten deutschen Lalldialekt aus dem Bierkasten. Von den fünf namhaften Darstellern der Komikertruppe hinterlassen nur Landfill (Kevin Heffernan) und Barry Badrinath (Jay Chandrasekhar) einen anhaltenden Eindruck, auch wenn dieser nur wenige Minuten nach dem Abspann und dem letzten Tropfen aus der Flasche anhält. Jeder der fünf bekommt seinen Anteil an betrunkener Bildschirmzeit, wenn auch manche eine geringere Priorität haben als andere. Die fünf Alkoholiker der deutschen Trinkerequipe, die zusammen die Ausstrahlung einer zerbeulten Bierdose haben, torkeln hingegen seltener orientierunglos, wie nach einer langen durchzechten Nacht in der Gegend herum.
Der Humor reicht von Masturbierenden Fröschen über die orale Aufnahme von Schafspisse bis hin zu allerhand abstrusen Komasaufexzessen und den daraus folgenden Auswirkungen von zu viel genossenem Gerstensaft, einschließlich der versoffenen Sicht durch Bierbrillen und die geräuschvollen übermotivierten Funktionen aus allen erdenklichen Körperöffnungen. Nichts von alledem kann jedoch die Kriterien der extremen Unmündigkeit und alkoholbedingten Vulgarität durchbrechen. So blöd die früheren Werke von 'Broken Lizard' auch gewesen sein mögen, die moderate Originalität von "Puddle Cruiser" oder "Super Troopers - Die Superbullen" spült sich in diesem Auskotz und Gewürge völlig im Klo runter. Es scheint, dass sich die Autoren mit jedem neuen Film weiter von der Innovation der Zeit entfernen und immer tiefer in ein Glas abgründiger Obskurität blicken.
Abgesehen von der obszönen Quantität an Bierverbrauchs erhielt der Film eine relativ niedrige Altersfreigabe, was möglicherweise daran liegt, dass die Sprachqualität stockbesoffener Menschen in der Regel nur bedingt verständliche Umlaute von plötzlich gebrüllten Vokabeln mit aneinandergereihten zusammenhanglosen Buchstaben enthält und meistens von einem lautstarken, rülpsenden Schluckauf begleitet werden. Auch die nackte Haut ist in diesem filmischen Trunkenheitstaumel leider enttäuschend selten. Nichts an "Bierfest" geht über den Glasrand einer Stange Kölsch hinaus, stimuliert die Imagination oder reizt die Lachmuskeln. Am Ende zählt der Betrachter die geleerten Bierflaschen, die er sich während der Sichtung in den Kopf schütten musste, um das Niveau der Verblödung gegenüber dem Film konstant halten zu können. Auch diese Rezension musste unter dem Einfluss alkoholgehaltener Getränke geschrieben werden, ähnlich dem eigenwilligem humoresken Stil von Jackie Chan in "Drunken Master", nur ohne die künstlerischen Kampffertigkeiten, um "Bierfest" so nüchtern wie nur möglich darzustellen, damit niemand von uns so wie Nicolas Cage endet, als er Las Vegas verließ.
In "Bad Santa 2" von Regisseur Mark Waters ist Willie Soke (Billy Bob Thornton) nach einem kurzen Höhenflug in seinem zugegebenermaßen armseligen Leben wieder ganz unten angelangt. Als sein einziger wahrer Freund, Thurman Merman (Brett Kelly), Willies Freitodversuch unterbricht, um ihm mitzuteilen, dass er einen Brief und etwas Geld von seinem alten Kumpel Marcus Skidmore (Tony Cox) erhalten hat, macht sich der temperamentvolle Ex-Bankräuber auf den Weg nach Chicago, um einen letzten Job zu erledigen. Dort angekommen, muss sich der nichtsnutzige Suffkopf mit einem entfremdeten Verwandten aus seiner Vergangenheit zusammentun, um eine korrupte Wohltätigkeitsorganisation um 2 Millionen Dollar zu erleichtern. Doch es dauert nicht lange, bis der degenerierte einstige Weihnachtsmann die kultige rote Mütze aufsetzt und seine Vorliebe für Perversitäten und Verbrechen auslebt.
"Bad Santa 2" beginnt mit einem raffinierten Verwechslungsspiel, mit Bildern von einem schönen Auto, doch Willie ist nur der Hausmeister, der zufällig eine Weihnachtsmannmütze, auf dem Kopf hat, aber dann wird klar, dass der vom Glück verlassene Anti-Protagonist immer noch in Arizona in einem aussichtslosen Job festsitzt und immer noch literweise Schnaps braucht, um jeden Tag zu überstehen. Er ist immer noch kreativ, aber ineffektiv und selbstmordgefährdet. Seine auffallende Inkompetenz bei fast allem, was er tut, macht seine misslungenen Suizidversuche zu offensichtlichen Reinfällen und die Tatsache, dass er eine Wohnung behalten und weiterhin Arbeit finden kann, zu einer unerklärlichen Leistung. Würde sich ein echter Mensch im Leben so verhalten wie die Figur von Billy Bob Thornton im Film, wäre er höchstwahrscheinlich obdachlos oder müsste in die Gummizelle.
Als notorisch niederträchtiger Mensch, der schlechte Dinge aus den falschen Gründen tut, ist Willie stets unfähig, viel Sympathie aufzubringen. Hier trifft er auf seinen unzuverlässigen Partner und eine neue Komplizin, seine ekelhafte, blamable Mutter (Kathy Bates), was zu Gesprächen und Aktionen führt, die noch vulgärer und unerquicklicher sind als zuvor. Eine weitere Affäre hat ebenfalls mit Willie und seiner Negativität zu tun, obwohl Christina Hendricks' romantisches Interesse fast so unsympathisch ist wie Willies Familie. Anstelle der niedlichen, nostalgischen Fetische von Lauren Grahams Sue will Diane gegen ihre lieblose Verbindung rebellieren und die wilde, versaute Seite ihrer selbst wiederentdecken, die respektable Partner daran hindern, an die Oberfläche zu kommen. Bei so vielen abartigen Menschen ist es kein Wunder, dass weit hergeholte oder nicht vorhandene Lösungen wenig Einfluss auf Willies Leben und die Welt um ihn herum haben. Es gibt nur so viel Niedertracht, wie man verdauen kann, bevor das ganze Projekt völlig geistlos wird. "Frohe Weihnachten. Ja, wie auch immer."
In einem ungeahnten Coup haben die Filmemacher Merman Thurman zurückgebracht, obwohl er nur wenige Gelegenheiten hat, auf die im vorherigen Fehlverhalten aufgebaute Beziehung einzugehen. Er dient nur noch als moralischer Kompass für Willie, der sich immer wieder zu den egoistischsten und treulosesten Taten hinreißen lässt, die man sich vorstellen kann. Außerdem kehrt Octavia Spencer zurück, um ihre kleine Rolle als Nutte zu spielen. Sie trägt dieselbe Perücke und die gleiche Kleidung und kommentiert dieselben Aktivitäten wie 2003, was eine angenehme, wenn auch ungewöhnliche Abwechslung ist.
Obwohl diese Anspielungen kurzzeitig lohnenswert sind, ist die extreme Redundanz, zu der die Drehbuchautoren für den Rest der Zeit greifen, letztendlich öde. Eine Horde von Nebencharakteren sorgt für kaum nennenswerte Komik, obgleich sie nur für die Komödie da sind. Fluchen, saufen, herumschimpfen und sich sexuell vergnügen kann man nur so oft, wie man gerade Lust hat, bevor es nicht mehr witzig ist. Selbst die musikalische Untermalung von "Bad Santa 2" ist teilweise von "Bad Santa" übernommen worden. War das Original "Bad Santa" noch provokant in seiner Prägnanz und anarchischen Sensibilität, so ist diese Fortsetzung nichts als reproduzierte Gags und die erneute Demonstration, dass es mit diesen Statikfiguren keine neuen Abenteuer zu erzählen gibt. Der Großteil dessen, was in "Bad Santa 2" dargeboten wird, ist einfach nicht zum Lachen.
In "Bad Santa" von Regisseur Terry Zwigoff bereitet sich Willie (Billy Bob Thornton) auf seinen miesen Job als Weihnachtsmann im Einkaufszentrum vor, indem er in 'O'Haras Pub' ein paar Gläschen kippt, bevor er alkoholisiert zur Arbeit geht. Dabei verärgert er die Kundschaft, missachtet die Kinder, säuft weiter und uriniert sogar in seine Arbeitshose. Doch dieser Job ist nur eine Fassade. Nachdem das Einkaufszentrum geschlossen hat, raubt Willie mit Hilfe seines kleinen Elfenassistenten Marcus (Tony Cox) und der Fluchtwagenfahrerin Lois (Lauren Tom) das Geschäft aus, einschließlich des großen Tresors, der im hinteren Büro versteckt ist.
Nachdem er bei dem Raubüberfall Tausende von Dollar erbeutet hat, verkündet Willie, dass er sich zur Ruhe setzen will. Doch nach ein paar Monaten in Miami kehrt er zu dem einzigen Metier zurück, das er kennt: schwerer Diebstahl. Als er zurück nach Phoenix fliegt, um sich mit Marcus zu treffen, nehmen die beiden einen neuen Anlaufpunkt ins Visier: 'Saguaro Square'. Dafür gibt es aber einen viel rigoroseren Wachmann in Form von Gin (Bernie Mac, der jeden erdenklichen verzerrten Gesichtsausdruck zeigt) und einen ständig besorgten, sehr menschenscheuen Manager, Bob Chipeska (John Ritter). In seinem obligatorischen Trunkenheitsrausch schafft es Willie kaum, jeden Tag zu bewältigen, während sie den Schuppen auskundschaften - eine Mission, die durch einen nervtötenden Jungen (Brett Kelly) und eine aufreizende Barkeeperin (Lauren Graham) zusätzlich erschwert wird.
Das Werk hat zwar einen weihnachtlichen Rahmen und thematische Bezüge, beginnt aber mit einer auffallend verzagten Klavier-Nocturne, die eine großartige Kulisse für die kontrastierenden Elemente von "Bad Santa" bildet. "Ich habe in meinem Leben einige ziemlich beschissene Situationen durchgemacht...", sagt Willie, während er von seiner elenden Existenz erzählt, zu der ein Aufenthalt im Gefängnis, zwei gescheiterte Ehen und die Einberufung zum Militärdienst durch Lyndon B. Johnson gehören. Von den ersten Zeilen an ist klar, dass "Bad Santa" ein radikaler, unflätiger Anti-Weihnachtsfilm sein wird, mit Dialogen, die bitterböse, sarkastisch und gelegentlich sogar parodistisch sind.
"Bad Santa" ist zwar eine Komödie, aber sie lebt von einer ordentlichen Dosis an Skurrilität und Launenhaftigkeit. Von sexuellen Fetischen über das langsame, geräuschvolle Essen einer Orange bis hin zu beleidigenden Formulierungen und Selbsthass - das Drehbuch ist voll von psychisch belasteten Charakteren mit einem Exzess an seelischen Schäden. Willie ist derart verkommen, dass es für ihn wenig Sinn macht, sich eine Liebhaberin zu nehmen, es sei denn, sie ist genauso gestört wie er selbst. Mit der zufälligen Hinzufügung eines Kindes entsteht eine höchst unorthodoxe Familieneinheit, die vielleicht noch unerfreulicher gewesen wäre, hätte man dieses Arrangement nicht in die Hände von Terry Zwigoff gelegt, der ein Gespür für grobe Vorlagen und bedauernswerte Antihelden hat.
Auch wenn das Timing nicht so stramm ist, wie es sein könnte, und die Hauptfigur als unbelehrbar dargestellt wird - er ist so schändlich, dass er sogar das Kind, das ihn vor einer Peinigung rettet, abzockt -, gibt es einen Hoffnungsschimmer, dass er letztendlich als krankhafter Heilsbringer und Instrument der Selbstjustiz nützlich sein könnte. Sein Weg der Vermenschlichung oder Besänftigung eines völlig verkrusteten Herzens ist manchmal wirklich ergreifend, selbst wenn er von absurd widerwärtigem Material umgeben ist. Zwar ist "Bad Santa" durchsetzt mit Wiederholungen, lähmenden Beleidigungen, einer Anzahl verfehlter Witze und ungemütlicher Gags sowie einigen erhabenen Nebeneinanderstellungen und dröhnenden Sinfonien, doch kommt alles in einem ziemlich aussagekräftigen, zielorientierten Finale zusammen, das die Grundgedanken der Wiederfindung oder Würdigung des Selbstwertgefühls beleuchtet und mit einer Art fantasievoller Abbitte abgerundet wird. "Ich habe heute einigen Kindern die Scheiße aus dem Leib geprügelt. Danach habe ich mich besser gefühlt."
Die Borniertheit der Geschichte von "Despereaux - Der kleine Mäuseheld" von den Regisseuren Sam Fell und Robert Stevenhagen wird nur noch von den fürchterlich undifferenzierten Charakterentwürfen und der videospielartigen Animation übertroffen. Mit einer Mischung aus den schäbigsten Konzeptideen aus "Ratatouille", "Feivel, der Mauswanderer" und "Basil, der Große Mäusedetektiv" und einer vergeudeten Riege von bekannten Talenten und unkenntlichen Stimmen, darunter eine breite Palette von Schauspielern wie Kevin Kline, William H. Macy, Stanley Tucci, Christopher Lloyd und Bronson Pinchot, versagt der Film mit Momenten der Farce und einer geläufigen Dramaturgie gegenüber Originalität. Die moralische Absicht der Geschichte ist naheliegend, aber die Darlegung der Botschaft ist erschöpfend, unkomisch und unterfordert den Betrachter gewaltig.
Im Königreich 'Dor', wo der Tag der Suppe mehr gefeiert wird als Weihnachten, bereitet der Meisterkoch ein neues Rezept vor, um die Bürger zu verwöhnen. Die Plürre, die zunächst dem König und seiner Familie serviert wird, wird von der Ratte Roscuro (Dustin Hoffman) verunreinigt, als er versehentlich in den Sud fällt. Die Königin verstirbt unmittelbar vor Entsetzen, und der König bricht vor Gram zusammen. Er verbietet den Konsum von Suppe im gesamten Königreich und deklariert es als ungesetzlich, eine Ratte zu beherbergen oder ihr beizustehen. Die Rattenkultur ist somit auf die tief in den stinkenden Abwasserkanälen von 'Dor' befindliche Welt der Ratten beschränkt.
Wie die Erzählerin (Sigourney Weaver) dargelegt hat, kommt der Held nur dann zum Vorschein, wenn er benötigt wird, und so wird nun Despereaux (Matthew Broderick) eingeführt. Die kleine Maus Despereaux, die mit unheimlich riesigen Segelohren geboren wurde, hat kein bisschen Schiss, verkriecht sich nicht und hat auch sonst niemals die Hosen voll. Er ist ein Gigant in seinem eigenen Denken und immer auf der Suche nach einem Abenteuer in der Mäusewelt, der unterirdischen Stadt der Nagetiere, einer gutbürgerlichen Gemeinde, die sich nie mit Ratten abgibt. Als er die Heimtücke seiner Lehrmeister nicht begreifen kann, wird er in der Rattenwelt ausgesetzt, wo er von Roscuro gerettet wird. Roscuro suhlt sich in Selbstmitleid und bittet den König um Vergebung. Despereaux will der Prinzessin (Emma Watson) eine Geschichte erzählen und sie dann befreien, als sie in die Fänge eines böswilligen Ratten-Diktators gerät.
Das einzige hervorragende Glied der Story ist eine Nebenhandlung, die zwei im Prinzip gute Charaktere, Roscuro und Miggery Sow (Tracey Ullman), eine Schweinezüchterin, die davon träumte, im Schloss zu leben, und nun ein Dienstmädchen der Königstochter ist, in eine Person des Bösen verwandelt. Schlussendlich werden sie eine vorhersehbare Tilgung der Schuld anstreben, doch ihre Auftritte stiften anfänglich Mitgefühl - eine quälende Überraschung für ein voraussichtlich jüngeres Fachpublikum. Es ist keine Sensation, doch es ist ein Erfolg, vor allem, wenn man in Rechnung stellt, dass diese Story über Nonkonformismus, Bravour und Wagemut nicht den nötigen Eifer hat, um zu beflügeln oder den Betrachter zu inspirieren.
Disneys "Aristocats" von Regisseur Wolfgang Reitherman gehört zwar nicht zu den stärksten Filmen des Studios, hat aber dennoch unterhaltsame Momente. Der erste Zeichentrickfilm, der nach Walt Disneys Tod produziert wurde, erfreute sich bei seiner Erstveröffentlichung großer Beliebtheit und zeichnet sich dadurch aus, dass er antiquierte Dialoge, Geschichten und Charaktere mit ein paar Ohrwürmern, hervorragender Kunstfertigkeit und einigen charmanten Nebenfiguren kombiniert. Selbst wenn Disney keine großen Erfolge erzielt, ist das Unternehmen dafür bekannt, dass es gefeierte, familienfreundliche Filme auswählt, die nicht nur für die Kleinsten geeignet sind. Dabei scheint jedoch gelegentlich vergessen zu werden, dass Erwachsene in der Regel gemeinsam mit ihren Kindern auf diese Faktoren achten müssen.
In der schillernden Handlung werden die feline Duchess (Eva Gabor) und ihre drei jungen Kätzchen durch das Testament von Madame (Hermione Baddeley), ihrer älteren und naiven Besitzerin, zu alleinigen Erben eines Vermögens und eines riesigen Anwesens ernannt. Als der eifersüchtige Butler Edgar (Roddy Maude-Roxby) von Madames Plänen für ihren Reichtum erfährt, entführt er Duchess und ihren Nachwuchs und setzt sie in der französischen Provinz aus. Obwohl sie in ihrer gemütlichen Pariser Umgebung keinen besonders rauen Gesellen begegnen, kommt Thomas J. O'Malley (Phil Harris), der Straßenkater, ihnen zu Hilfe um sie nach Hause zu geleiten. Zusammen mit seinem kauzigen Freund Scat Cat (Scatman Crothers) muss die Gruppe erneut die hilflosen Katzenkinder retten, als ihr Wiederauftauchen in der Villa Edgar dazu zwingt, einen neuen Plan zu entwickeln, um sie nach Timbuktu zu verschiffen.
Die Kätzchen können malen, singen, Klavier spielen und mit einer Maus namens Roquefort (Sterling Holloway) herumtoben, während Duchess sie zu richtigen Damen und Herren erzieht. Die politisch unkorrekten Katzen von Scat Cat spielen Instrumente und trällern bis in die frühen Morgenstunden. Doch das alles geschieht im Namen des kindlichen Humors. Der störendste Gesichtspunkt von "Aristocats" ist der dümmliche Antagonist, der kaum mehr als ein Sidekick ist, außer dass es keinen bösen Anführer gibt, den er unterstützen könnte. Er bekommt es mit dem komödiantischen Hundeduo Lafayette (George Lindsey) und Napoleon (Pat Buttram) zu tun, die ihm bei seinem ersten Versuch, die verwöhnten Kätzchen loszuwerden, sein Hab und Gut wegnehmen. Edgar ist ein dusseliger Bösewicht im Stil des Rosaroten Panthers und stellt kaum eine Gefahr dar, auch wenn er der vermeintliche Hauptwidersacher ist. Weitere Blockaden sind erboste Lastwagenfahrer und rumpelnde Züge, die allerdings beide keinen dramatischen Wert haben.
Die Komödie im Film macht den Mangel an Konflikten wett, mit urkomischen Einlagen der Zwillingsgänse Amelia und Abigail und ihres betrunkenen Onkels Waldo, der in einem sonderbaren, versoffenen Watschelgang herumstolziert. Wenn sich eine Gans zur anderen umdreht und "wie skandalös" flüstert, als sie erfährt, dass Thomas J. O'Malley und Duchess nicht vermählt sind, ist es offensichtlich, dass die Autoren daran gedacht haben, zumindest einen Kritikpunkt zu integrieren, der an jüngeren Betrachtern vorbeilaufen würde. Noch skandalöser ist, dass Duchess' Katzenkind 'Toulouse' genauso aussieht wie Thomas J. O'Malley, und ihr anderes Kätzchen 'Berlioz' entspricht Scat Cat's robustem Erscheinungsbild, bis hin zu ihren identischen roten Fliegen. Am Ende von "Aristocats" ist zweifelsfrei bewiesen, dass Katzen schlauer sind als Menschen und dass es in dieser Art von Animationsfilmen immer ein Happy End gibt. Doch angesichts der meisterhaften Zeichnungen und des attraktiven Layouts ist das alles vollkommen legitim.
Während "Dave Made a Maze" von Regisseur Bill Watterson eindeutig eine Allegorie für die oft extremen Entbehrungen und Opfer ist, die ein Künstler während seines kreativen Prozesses erbringen muss, nähert er sich dem Thema auf äußerst fantasievolle Weise und bietet sowohl Momente faszinierender Introspektion als auch verruchter Absurdität. Die rätselhaften Zwischenspiele, die die ernsteren Aspekte von Daves Beziehungen schildern, bieten eine nachdenklich stimmende Abwechslung zum schrägen Humor, aber der Film glänzt am meisten, wenn sich die anspruchslosen Gags mit den höchst innovativen Umgebungen vermischen. Wenn "Dave Made a Maze" die gleichen Punkte zu oft wiederholt oder in düstere Gefilde abschweift, beginnt das flotte Tempo zu erlahmen, wird aber bald durch ironische Kommentare und eine Fülle von verschrobenen Charakteren wiederbelebt, die alles andere als Pappmaschee-Figuren sind.
Als Annie (Meera Rohit Kumbhani) nach einem Wochenendausflug nach Hause kommt, findet sie ihren Freund Dave (Nick Thune) in einem riesigen Papp-Labyrinth, das er im Wohnzimmer ihrer Wohnung gebaut hat. "Es ist innen noch viel größer", betont seine Stimme, die von irgendwoher aus dem Inneren widerhallt. Annies anfängliches Befragen zeigt, dass Dave in seiner eigenen Schöpfung verloren ist, und so dauert es nicht lange, bis sich Freunde, Nachbarn, Touristen und sogar ein Dokumentarfilmteam versammelt haben, um die scheinbar unmögliche Lage zu beobachten. Entschlossen, Dave aus seinem Papiergefängnis zu retten, bildet Annie einen Suchtrupp und macht sich auf den Weg in das Labyrinth, nur um festzustellen, dass ihre Mission nicht annähernd so simpel ist, wie sie dachte. Das tückische Netzwerk von Gängen, bestückt mit unzähligen Fallen und einem blutgierigen Minotaurus, birgt unerwartete Gefahren für Annie und ihre kunterbunte Fahndungsgemeinschaft.
"Dave Made a Maze" platzt förmlich vor Ideenreichtum. Doch die bewundernswertesten Aspekte dieses endlos originellen Comic-Thrillers sind sein Design und seine Umsetzung, die niemals seine finanziellen Grenzen verraten. Dies ist die Art von Film, die mit einem sehr niedrigen Budget oder für ein paar Millionen Dollar hätte gemacht werden können. Die Konzepte selbst sind so einfallsreich und effizient, dass die Optik gar nicht so ausgeklügelt sein muss. Tatsächlich sind die Sequenzen, in denen der größte Teil der Handlung der Fantasie überlassen wird, einprägsamer als die, in denen viele Details geliefert werden.
Die Eröffnungstitel, die einen Animationsstil verwenden, der nur für dieses Präludium reserviert ist, sind ein Hinweis auf die Vielzahl von intelligenten Elementen, die den bereits einzigartigen Plot aufwerten. Hindernisse und Sprengfallen sind eher zum Lachen als zum Erschrecken, wohingegen Pappabfälle, Origami und Zwirn zu Rohstoffen für eine Parodie auf Slasherfilme werden, während einige der Figuren die Rettungsaktion zu einer Satire auf das Dokumentarfilmen machen. Die Klischees sind gewollt, und die übertriebene Präsenz eines Interviewers, eines Kameramanns und eines Tontechnikers zielt darauf ab, die Seriösität zu persiflieren, die sich aus den lächerlichsten Szenarien ergibt. Es ist zugleich eine Kaufman-eske Hinterfragung von Selbstwert und Durchhaltevermögen. Eine Low-Budget-Aufnahme von psychosomatischen Phänomenen und Rationalisierungen wie in Alfred Hitchcocks "Ich kämpfe um dich" und eine Karikatur auf Horrorfilme im Stil der "Saw"-Franchise, die unorthodoxe, aber unterhaltsame perspektivische Kniffe und den weitgehend unsichtbaren Monster-Stalker aus Filmen wie "Halloween" einbezieht. Der enttäuschende Aufbau der Zeitachse, die in der Mitte beginnt, um dann zum Anfang zurückzukehren, und der etwas sperrige Auftakt werden jedoch durch konsequent unberechenbare Witze und das widersinnige Befolgen der Regeln von Pappschlössern und Irrgärten mehr als wettgemacht.
Anlässlich meines 10. Jahrestages auf Moviepilot:
"Pulp Fiction" von Regisseur Quentin Tarantino beginnt mit einem Gespräch zwischen zwei Personen. In Quentin Tarantinos Welt der Kuriositäten und extrem ungewöhnlichen Charaktere, die tief in alltägliche Aktivitäten und Standardumgebungen eingebettet sind, geschehen unerwartete Dinge inmitten wahnsinnig komplexer Dialoge. Die verbale Kommunikation dominiert fast jede andere Interaktion, trotz zahlreicher ungeheuerlich reißerischer Szenarien mit verrückten Bildern, wie man sie selten oder nie zuvor im Kino gesehen hat, ähnlich wie die Darstellungen in David Lynchs schockierendem "Blue Velvet".
Die Auftragskiller Vincent Vega (John Travolta) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson) aus Los Angeles machen sich auf den Weg zu einem Hotel, wo sie ein Trio junger Ganoven ausschalten sollen, die zusammen mit ihrem Geschäftspartner Marsellus Wallace (Ving Rhames) einen Auftrag ausgeführt haben, der schief gegangen ist. Auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort, während sie Auto fahren, einen Aufzug benutzen und durch Korridore gehen, führen sie eine Unterhaltung. Dies ist ein weiteres Beispiel für den einzigartigen, komplizierten Dialog, der jede Situation durchdringt, insbesondere wenn sie mit der unerfahrenen Clique sprechen und ihnen den Beweggrund für ihre Ankunft erklären.
An diesem Abend wird Vincent Vega gebeten, die Frau von Marsellus Wallace, Mia Wallace (Uma Thurman), in die Stadt zu begleiten, um sich zu amüsieren. Nachdem er zuvor eine Horrorgeschichte über seinen ehemaligen Kollegen Tony gehört hat, der von einem Balkon geschmissen wurde, weil er der Frau eine einfache Fußmassage verpasst hat (ein Fetisch von Quentin Tarantino), ist Vincent Vega zunächst verständlicherweise distanziert. Doch im Laufe der Nacht wird er lockerer, und die beiden tanzen das Zwielicht aus, bevor sie zu Mia Wallace' Haus zurückkehren, wo sie versehentlich Vincent Vegas Heroin schnupft, das sie für Kokain hält. In der Zwischenzeit wird der Boxer Butch Coolidge (Bruce Willis) dafür bezahlt, einen Kampf für Marsellus Wallace zu bestreiten und ihn zu verlieren, hat aber insgeheim die Absicht zu gewinnen. Als er den Verbrecher hintergeht und versucht, die Stadt zu verlassen, wird ihm klar, dass die Flucht mit seiner Freundin Fabienne (Maria de Medeiros) nicht gerade bequem sein wird.
Die Charaktere führen Selbstgespräche, reden aus dem Off, tragen Monologe vor, plaudern über triviale Themen und werfen mit Obszönitäten um sich. In "Pulp Fiction" gibt es nicht nur enorm viele Dialoge, sondern auch eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten und Charakterdarsteller. Cameos und kurze Nebenhandlungen liefern bemerkenswert lange Beobachtungen, von Christopher Walkens schallendem Monolog bis zum Verhör einer neugierigen Taxifahrerin, gespielt von Angela Jones, wobei das meiste mit direktem, sarkastischem Humor gewürzt ist, der verdeutlicht, dass Killer und Gewalttäter auch ganz ordinäre Menschen sind. Sogar ein Beitrag über den Akt des Diskurses ist in das Drehbuch eingeflossen, das mit einem Oscar ausgezeichnet wurde und Quentin Tarantino zu einem Begriff gemacht hat. Seinem namentlich nicht genannten Co-Autor Roger Avary, der maßgeblich an der Entstehung von "Pulp Fiction" beteiligt war, gelang dieses Kunststück nicht.
Die Lauflänge vermittelt einen hochmütigen Ausdruck des Nachdenkens, denn es wird viel gesprochen und es gibt mehrere, ineinander übergreifende Handlungsstränge. Immer wieder tauchen fast völlig zusammenhanglose Szenen auf, die sich am Ende als äußerst relevant für den Zweck, die Motivation und schließlich die Rettung herausstellen. Das Ganze ist nicht linear aufgebaut, wobei die Kapitel mit Zwischentiteln versehen sind, die wichtige Abläufe und Akteure bezeichnen. Im Verlauf der einzelnen Abschnitte überschneiden sich die verschiedenen Handlungsfäden und werden geschickt aus der chronologischen Reihenfolge gerissen, wobei sich am Schluss alles zu großer Befriedigung summiert. Es gibt jede Menge Rauschmittel, reichlich Alkohol, sexuelle Aspekte, Nacktdarstellungen, Schimpfwörter, gewalttätiges Treiben und alle möglichen Formen krimineller Energie. Nicht zu vergessen ist der Soundtrack zu "Pulp Fiction", eine Art modernisiertes "American Graffiti", in dem praktisch ununterbrochene, mächtig anrührende, stimmungsverändernde Songs eine Serie von sardonischen Irrwegen vervollständigen, angespornt durch gehysterische Wortspielereien.
Die Verfilmung des Märchenklassikers "Eine Weihnachtsgeschichte" von Regisseur Robert Zemeckis ist sowohl morbid düster als auch unheimlich realistisch, fast so, als hätte Tim Burton bei der Entstehung des Films seine Finger im Spiel gehabt. Alles, von der verwesenden Leiche seines alten Geschäftspartners bis hin zu Ebenezer Scrooges Aussehen, wird sehr detailliert dargestellt, um eindringliche und beängstigende Bilder zu schaffen, in denen die finsteren Züge einer tristen Existenz zum Ausdruck kommen. Der geizige Pfennigfuchser ist noch schauriger als Grendel aus "Die Legende von Beowulf". Diese spirituelle Suche ist zwar äußerst textgetreu, erinnert aber visuell eher an Edgar Allen Poe als an Charles Dickens, und die weitaus intensivere Gestaltung wird jüngere Kinder wahrscheinlich verschrecken.
Die klassische Erlösungsgeschichte von Charles Dickens wird mit modernster computergenerierter Technologie, Bewegungserfassung und einem surrealistischen Flair neu erzählt. Ebenezer Scrooge (Jim Carrey) legt mehr Wert auf Geld als auf alles andere und verachtet diejenigen, die sich über die profitlosen Vorzüge von Weihnachten freuen. Doch all das ändert sich, als der Geist seines alten Geschäftspartners auftaucht, um ihn vor den schrecklichen Folgen seines Handelns zu warnen, und drei mysteriöse Gespenster erscheinen, um ihm die erschreckende Wirklichkeit der Welt zu zeigen, die er um sich herum geschaffen hat.
Wann haben schon jemals Kinder ihre Eltern angefleht, sie aus dem Kino zu bringen, weil ein Disney-Film ihnen zu viel Angst macht? Ebenezer Scrooge und alle anderen Figuren in "Eine Weihnachtsgeschichte" sind absolut hässlich, was das subjektive Gefühl verstärkt, dass alle Beteiligten aus dem unerklärlich bösen Universum von "Silent Hill" stammen. Die Welt des Videospiels ist beeindruckend dreidimensional, vor allem wenn Ebenezer Scrooge immer wieder in hohem Tempo durch die Stadt gejagt wird. Es ist dunkel, abgründig und oft furchterregend, aber zu welchem Zweck? Wer genau ist das anvisierte Auditorium? Die fotorealistischen Charaktermodelle aus "Die Legende von Beowulf" kommen wieder zum Einsatz, aber der Verzicht auf die Gravitation, vor allem in Mr. Fezziwigs (Bob Hoskins) Partyszene, in der er ein kräftiges Mädchen mühelos drei Meter durch die Luft wirbelt, und die unnötigen Stilisierungen in Momenten der Realität sind schlimmstenfalls ein Störfaktor.
Die Geschichte ist nach wie vor ein Klassiker und bleibt dank Charles Dickens' Schreibweise kraftvoll. Robert Zemeckis' Vision ist nicht unbedingt einmalig, die Dialoge sind durchschnittlich, und die Charakterzeichnungen sind realistisch, aber unschön. Warum wurde ausgerechnet "Eine Weihnachtsgeschichte" ausgewählt, ein bereits mehrfach verfilmter Stoff, und das mit dieser genialen 3D-Technik? Nur wenige der getroffenen Auswahlentscheidungen für den Film machen wirklich Sinn. Während die unheimlichen Gestalten und plötzlichen, schockierenden Bilder Kinder erschrecken könnten, um das würdelose Leben von Ebenezer Scrooge zu vermeiden, fühlt sich die unerwartete Annäherung eher wie ein Fieberalptraum als eine Moralgeschichte an. Der vielleicht interessanteste Aspekt ist die schauspielerische Leistung von Jim Carrey, der sich im Laufe von "Eine Weihnachtsgeschichte" von einem überzeugenden Ebenezer Scrooge in einen nur zu sehr anheimelnden Jim Carrey transformiert.
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"Eines der kleinen Ärgernisse des modernen Lebens ist eine Revolution", beginnt "Ein König in New York" von Regisseur Charlie Chaplin und persifliert damit das zeitgenössische politische Klima in Amerika, das von kommunistischen Drohungen und McCarthyismus geprägt ist. Der Film ist autobiografisch und reflektiert Charlie Chaplins eigenes Exil während der Veröffentlichung von "Rampenlicht" fünf Jahre zuvor und die Anschuldigungen gegen seine Regierungszugehörigkeit. Leider tragen diese Themen überhaupt nicht zum Humor bei, sondern schaden ihm sogar. "Ein König in New York", geschrieben, inszeniert, produziert, musikalisch komponiert und mit Charlie Chaplin in der Hauptrolle, sollte sein erstes europäisches Projekt und der vorletzte seiner abgeschlossenen Filme sein.
Der majestätische europäische Palast von König Shahdov (Charlie Chaplin) ist gestürmt worden. Doch der verhasste Regierungsmonarch, dessen friedliche Atompolitik mit dem Wunsch anderer Politiker nach dem Bau von Atombomben kollidierte, ist nach Amerika geflohen. Er ist mit den Geldern des Schatzamtes nach New York geflohen, wo er von seinem Premierminister Voudel (Jerry Desmonde) herzlich empfangen und aufgenommen wird. Dort wird er auch von seinem treuen Botschafter Jaume (Oliver Johnston, in einer Rolle, die geradezu danach schreit, ein Slapstick-Gegenstück zu sein, aber selten die Gelegenheit dazu hat) bedient.
König Shahdov ist zunächst begeistert, bis er erfährt, dass Voudel seine Wertpapiere geplündert hat, wofür der König verantwortlich gemacht wird. Seine Frau, Königin Irene (Maxine Audley), besucht ihn aus Paris und spricht mit ihm über ihre arrangierte Ehe, ihre allgemeine Frustration mit der Position und ihr ultimatives Anliegen, die Scheidung. In der Hoffnung, atomare Pläne für eine künftige Utopie zu entwerfen, beschließt König Shahdov, mit dem Fernsehen Geld zu verdienen, nachdem er mit der Werbefachfrau Ann Kay (Dawn Addams) zu Abend gegessen hat, die ihn überredet, an einer Dinnerparty teilzunehmen, die live für den Sender KXPA übertragen wird. Zunächst ist er angewidert von den Schikanen, aber als sein Bankkonto schrumpft und die Atomenergiekommission eine Sitzung verschiebt, legt er seine Ehre beiseite und übernimmt kleine Auftritte bei der Anpreisung diverser Fabrikate.
Charlie Chaplins Gangart und seine charakteristischen wirbelnden Tanzbewegungen haben immer noch eine bizarre Ausstrahlung, und es gibt viele Gelegenheiten für Komik, aber das Endergebnis ist in seiner Kreativität begrenzt. Das Ausspionieren einer Badenden, die Beobachtung einer fortschrittlichen Schule mit seltsamen Kindern und das Rezitieren von Hamlets berühmtem Monolog fangen vielversprechend an, aber ihre Attraktivität lässt schnell nach und gipfelt in lauwarmen oder nicht vorhandenen Pointen. Der bekannte Slapstick ist besonders schwach, mit gelegentlichen Überschlägen auf dem Boden oder Konzepten wie dem Sprung in eine Badewanne in voller Montur, dem Sitzen auf einer Torte, dem Ersticken an 'Royal Crown Whiskey', dem Verheddern in einem Feuerwehrschlauch oder der Teilnahme an einer Bühnenperformance, die an einen Sketch aus "Der Zirkus" angelehnt ist - nichts hiervon ist ernsthaft lustig.
"Ein König in New York" nimmt auch die amerikanische Kultur ins Visier und sorgt für subtilere Erheiterung, darunter das schwachsinnige Kino von Männlein oder Weiblein und ein nutzlos nerviger Western. Das Restaurant 'Cuba Club' mit seiner ebenso omnipräsenten Live-Musik und der schwer auszuhaltenden Werbespots verhöhnt sogar die Seligsprechung von Stars, die durch übertriebene Schönheitsoperationen gefördert werden. Der Altersunterschied zwischen Dawn Addams (damals 27) und Charlie Chaplin (damals 68) wirkt etwas zu groß für romantische Interessen, obwohl dies angesichts des Sujets seines vorherigen Films, "Rampenlicht", und Charlie Chaplins eigenen privaten Beziehungen nicht unerwartet ist. Gleichzeitig ist Charlie Chaplins Sohn Michael in der Rolle eines hochintellektuellen jungen Kommunisten eher lästig als unterhaltsam, und auch der Klimax, das Komitee für unamerikanische Umtriebe buchstäblich abzuspritzen, lässt den nötigen Elan vermissen, der eigentlich der Grundidee hätte innewohnen müssen. Bei diesem späten Eintrag in Charlie Chaplins Filmografie ist es ganz offensichtlich, dass das Privatleben des Magisters einen schlechten Einfluss auf seine künstlerische Arbeit hatte.