corumeach - Kommentare

Alle Kommentare von corumeach

  • 5 .5
    über Copshop

    Was sollte das sein? Ein Thriller? Ein Actionfilm? Absurde Gestalten und Gewalt a la Tarantino? Also langweilig fand ich ihn nicht, aber das war es auch schon. Der Story und den einzelnen Figuren fehlte etwas. Handwerklich nicht schlecht gemacht, merkt man leider andauernd, welchen Vorbildern hier nachgeeifert wird, ohne dass man auch nur annähernd an deren Klasse und Einzigartigkeit herankommt. Ab und zu ist ein Schmunzler dabei, was aber eher dazu beiträgt, den Film in Comedy Bereich abdriften zu lassen. Dann werden Psychos und Ballereien aufgefahren, bei denen man glaubt einen Marvel-Film zu sehen. Am meisten irritiert jedoch der größere Zusammenhang, bei dem FBI, korrupte Polizisten, Mafia, Auftragskiller usw. in irgendein großes Ding verwickelt sind, von dem man letztlich nichts erfährt. Hauptsache die weibliche Heldin ist noch einen Tick krasser und schlauer als die ganzen ausgebufften Vollprofis, die zuvor das gesamte Revier im Handstreich umgelegt haben (selten so dämliche Polizisten gesehen). Das ist insgesamt recht mau. Und natürlich stehen alle tot geglaubten Figuren in letzter Sekunde wieder im richtigen Moment auf und retten die verfahrenste Situation - den Körper voller Kugeln, egal. Das ist einfach ein paar Mal zu dick aufgetragen und macht den Film insgesamt beinahe enttäuschend. Der Abspann ist dann auch entsprechend übercool inszeniert und man fragt sich, was das Ganze eigentlich sollte.

    • 5

      Hatte für mich mehr mit Harry Potter zu tun als mit X-Men.

      1
      • 5 .5

        Überzeugend und auch berührend fand ich, wie vermittelt wurde was das Black Widow Programm für die Beteiligten tatsächlich bedeutete. Das Thema ist ja schon in Dutzenden Agenten und Killer Serien und Filmen benutzt worden, aber die emotionale Tiefe wie hier ist mir nie begegnet. Dem gegenüber steht die mehr als merkwürdige Darstellung der "Eltern", die zwischen albernem Nihilismus und, trotz aller Umkrempelung, dennoch verborgenen Gefühlen schwanken. Das kommt wirr und unglaubwürdig herüber.

        Alles in Allem ist es ein Bond-Film mit einer weiblichen Hauptfigur, die nur nicht so glänzen darf wie Bond eben immer. Stattdessen wird sie ständig vom Regen in die Traufe geschmissen und die Dinge entwickeln sich, ohne dass sie allzu viel dazu beiträgt. Ich bin sicher keine Marvel Comic Experte und weiß dass MCU soll was Eigenständiges sein, aber wie hier mit den Figuren aus meiner Kindheit umgegangen wird - z.B. Taskmaster - das ist schon verstörend und respektlos. Man geht vermutlich davon aus, dass es den jüngeren Zuschauern egal ist, wenn alles Mögliche neu definiert wird, auf die Fans von früher nimmt man ja schon länger gar keine Rücksicht mehr.

        Hat ganz schöne Längen und würden nicht ab und zu mal was neongrün oder blutrot aufleuchten, könnte man auch glauben man sieht einen modernen Action-Film a la Fast and Furios meets James Bond.

        • 8 .5

          Der Film ist wirklich lustig und leider auch sehr deprimierend. Er ist wohl die bisher genaueste Nachzeichnung unserer aktuellen westlichen Gesellschaft, mit allen Aspekten, die dazu gehören. Man schaut, lacht und möchte glauben, dass das alles überhöhte Satire ist - während man realisiert, dass es alles ganz genauso IST, wie dargestellt. Selbst wenn man noch wohlwollend 20% Überzeichnung wegnimmt, bleibt das Ergebnis entmutigend. Vielleicht ist ein großer Komet oder ein endgültiges Virus am Ende einfach die beste Lösung.

          8
          • 3 .5
            corumeach 29.12.2021, 02:18 Geändert 29.12.2021, 02:23

            Leider schwach. Ausstattung und Visualisierung sind gut gelungen, wenn auch sehr eng an bekannte Vorbilder angelehnt. Danach wird es ... wässrig. Die Schauspieler, zum Teil durchaus erfahren, spielen sich hier einen unglaubwürdigen hölzernen Unsinn zusammen. Steif, introvertiert und nicht im Geringsten zu Dialog oder Kooperation bereit, weit entfernt von Wissenschaftlern oder Kosmonauten und auch sonst teilweise unfassbar kindisch, schreckhaft und naiv unterwegs, ist diese Truppe einfach nicht glaubwürdig. Weder wird hier wissenschaftlich noch militärisch vorgegangen. Stattdessen wird das Offensichtliche jeder Szene noch durch dümmliche Dialoge wie "Warum ist das hier?" noch platter gemacht. Man wünscht sich wenigstens ein Crew- Mitglied, dass mal ratzfatz Situationen erkennt, schlussfolgert und handelt. So wie man das von Leuten erwarten würde, die jahrelang für Missionen dieser Art ausgebildet wurden. Andere würde man da nicht hinschicken. Was die besonderen Qualitäten der extra ausgewählten Mitglieder sein sollen, wird in der Serie jedenfalls nicht klar, anwenden können sie davon nichts, stattdessen haben sie plötzlich alle möglichen anderen Fähigkeiten, wie z.B. eine Obduktion durchzuführen.

            Nach dem Warum darf man hier bei Vielem nicht fragen. Ich liste hier nicht auf, was alles an der Story ausgemachter Schwachsinn ist, das sprengt den Rahmen. Außerirdische Mikroben oder Moleküle können ja bekanntlich Alles, auch die Naturgesetze außer Kraft setzen (siehe The Expanse). Der Funk zwischen Mond und Erde erfolgt hier ganz easy ohne Zeitverzögerung, ein paar Störgeräusche hat man eingebaut, damit es "authentisch" wirkt. Man hält den Zuschauer schon für sehr dämlich. In einer Raumstation mit großkalibrigen Geschossen rumballern - immer sehr klug. Dass die Besatzung der Station erschossen wurde, ist keinem aufgefallen. Und Super-Luna, auch hören wir auf...

            Wirklich enttäuschend. Wenn das der Maßstab für Serien-Qualität ist, dann gute Nacht.

            6
            • 5

              Extrem schwierig für diese Welt ein Raum- und Zeitgefühl zu entwickeln. Distanzen sind scheinbar egal - man ist da, wenn man gebraucht wird.

              • 5
                corumeach 24.12.2021, 02:01 Geändert 24.12.2021, 02:02

                Die Bücher sind an mir völlig vorbei gegangen. Bei den Spielen habe ich erst Jahre später mal Witcher 3 angespielt, aber recht schnell aufgegeben. Und zwar weil ich den gleichen Eindruck hatte, wie bei der Serie, die ich eigentlich ganz OK finde für eine Fantasy-Serie. Es ist einfach zu viel, zu wirr und zu grobkörnig. Ich mag durchaus den Ansatz alles schmutziger, roher und erschreckender wirken zu lassen, als bei üblicher High Fantasy, dazu die Vermischung diverser europäischer Sagen und Mythen. Geralt ist ein gelungener (Anti)-Held, auch Yennifer und andere sind für sich alleine durchaus interessant konzipiert. Warum Ciri so gehyped wird (abgesehen vom Sex Appeal) ist mir nicht ganz so klar. Nach einer Staffel erfährt man so rein gar nichts über die größeren Zusammenhänge und Hintergründe, aber vermutlich geht es um ihre von allen so gefürchtete Gabe (welche auch immer das sei) - vermutlich gehört das zur langsamen Entwicklung der ganz großen Bedrohung. Während der Werdegang Yennifers sehr genau erzählt wird, bleibt Ciri ein blondes Mysterium, um das sich aber alle ziemlich mächtig Sorgen machen.

                Jede Episode muss einen großen Monsterkampf enthalten, das hat was Star Trek-artiges - ein abgeschlossenes Problem je Folge. Leider sind die Monster oft gar nicht so unterschiedlich, am Ende sind es meist fliegende Beißer, denen ein Hexer dann doch vergleichsweise easy den Kopf abschlägt. Da fehlt mir ein wenig die Finesse und Dramatik. Letztlich sind die Monster und Geralts Kämpfe jedoch immer noch das Interessanteste an der Serie. Seine Liebesgeschichte kann ich nicht ernst nehmen, da er als Hexer ohnehin kaum Emotionen hat, wurde ihm das Thema ja eigentlich schon ab Anfang verwehrt, warum dann der größere Erzählungsbogen so sehr auf der Beziehung zu Yennifer herumreitet, die ohnehin nur sich selbst und ihre Macht sieht, verstehe ich nicht. Vielleicht soll hier eine Ambivalenz angedeutet werden, die aber sehr plakativ und wenig überzeugend ist.

                Und genau das ist mein Eindruck von Grobschlächtigkeit. Die ganze Geschichte, die Beziehungen der Figuren zueinander, die politischen Verhältnisse und geschichtlichen Ereignisse, alles wirkt recht holzschnittartig und darum bleibt man als Zuschauer auch immer auf Abstand zu den Figuren und der Welt, die auf den zweiten Blick weniger innovativ und ausgestaltet erscheint, als man sich das gewünscht hätte. Einzelne Details wie die griesgrämigen Assi-Elfen finde ich persönlich durchaus erheiternd, nur erschließt sich mir einfach nicht, wie sich aus all diesen Versatzstücken eine stimmige Welt ergeben soll. Für episodenhafte Monsterjagden völlig ausreichend, aber als große Fantasy-Geschichte zu beliebig und blutleer.

                Werde die 2. Staffel weiter ansehen und eventuell auch die 3. Allerdings fand ich schon die erste Episode derart langweilig, dass sich langsam mal etwas entwickeln sollte, und dieser Rythmus aus Geralt und Yennifer suchen sich gegenseitig, Geralt reist mit Ciri durch die Gegend, Geralt hackt Monster kaputt, mal durchbrochen wird.

                1
                • 4 .5

                  Ebenso langatmig, uninspiriert und blass, wie die schier endlose Romanvorlage. Neben einer Menge cringy Tai Chi Moves bei der ganzen Lichtzauberei und bluttriefendem Morden und Schlachten gibt es noch jede Menge zusammengestückelten Kultur-Input, von pazifistischen Hippies bis zu weißen Licht-Nazis. Das Setting und die Idee der Serie kann man nur schwer kritisieren, waren sie schon bei Jordan extrem konservativ, simplizistisch und aus diversen bekannten Vorlagen zusammengebastelt. Man kann jedes Märchen neu erzählen, wenn man es dabei schafft, die Herzen der Zuhörer und Zuschauer zu bewegen. Das ist hier nicht der Fall. Egal ob man sich die drögen Kostüme und Frisuren ansieht, die lächerlichen Kampf-Choreographien oder die düster-blutigen Kämpfe gegen Monster, minutenlang dem Kanalisieren des Lichts zusieht, bevor dann Steine oder Blitze fliegen - das sind die kurzen Höhepunkte die punktuell eingestreut werden in teilweise 15-minütige Szenen, in denen jemand zum x-ten Mal jemand anderen herumträgt, der im Sterben liegt (aber in 10 Minuten wieder geheilt mitkämpft) oder sich Frauen mit Frauen und Männer mit Männern über alles Mögliche unterhalten. Emotionen und Sympathien wollen hier nicht aufkommen.

                  1
                  • Die fatalistische Sichtweise der Serie und dieses Artikel finde ich sehr bedenklich. Offenbar ist es in Mode davon auszugehen, dass man sowieso nichts mehr ändern kann und es daher legitim ist, nochmal richtig zu feiern, bevor dann ohnehin Alles vorbei ist. Die Serie und der Hauptdarsteller repräsentieren die Zeichen unserer Zeit: völlige Verantwortungslosigkeit bei der kleinsten Schwierigkeit. Aufgeben und sich auf Andere oder Hoffnungen verlassen. Wie der Hauptdarsteller es nicht mal schafft die kleinste Geste seiner Tochter gegenüber umzusetzen oder seine Mutter behandelt ist einfach erschütternd. Er macht jeden für sein Dilemma verantwortlich, nur nicht sich selbst. Dabei sind seine Probleme wirklich nicht unlösbar groß. Die Serie macht es sich oft schön einfach und zeigt immer nur am Rande die Folgen auf. Hätte man gezeigt, wie sich das gestörte Verhältnis zur Tochter später dramatisch für sie auswirkt oder wie die Mutter verloren und hilflos verendet, weil er nicht da ist - wäre noch irgendeine Substanz für den Zuschauer drin gewesen. So befeuert die Geschichte nur den Hype um den Traum unserer Zeit - es einmal richtig schaffen, den Hauptgewinn ziehen und dann (vermeintlich) sorglos und unabhängig zu sein, anstatt ein Leben lang hart zu arbeiten und sich immer wieder den Hürden und Schmerzen zu stellen. Immerhin erfüllt sich dieser Traum in der Serie nicht, denn der Protagonist kann mit seinem Gewinn nichts anfangen - wie auch, er hat ja nie gelernt für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, für andere schon gar nicht. Die Gesellschaftskritik geht meist unter im brutalen Aktionismus oder dem ständigen Traumtanz der nur noch die ultimative Belohnung oder den Tod real wirken lässt. So als wären unsere realen Leben nicht eine endlose Variation aus Grautönen, sondern nur ein ewiges Schwarz, dem man zum perfekten Weiß hin entkommen möchte. Auf möglichst kurzem Wege natürlich. Moral und Ethik spielen dabei schon lange keine Rolle mehr, es zählt nur das egoistische Individuum.

                    • 2 .5
                      corumeach 10.12.2021, 22:42 Geändert 30.10.2022, 00:55

                      Ein schlechtes Remake vom Remake als vermeintliche Fortsetzung. Grauenhaft besetzt, mit lahmen Figuren und Dialogen, einer Übererfüllung der Frauenquote und ein paar passablen FX, die aber ebenfalls weder begeistern noch besonders überzeugend eingesetzt werden. Die Story ist 1:1 identisch zum Original und den Fortsetzungen, jedes Detail wurde kopiert. Was die tolle Legion KI (wer denkt sich solche Schrottnamen aus?) schickt das angeblich beste Modell in unsere Gegenwart, aber ein verbesserter Mensch aus der Zukunft und der völlig veraltete Arnold-Terminator (Karl) schlagen sich zehnmal besser. Sogar die massenhaft vorhandenen Tentakel-Terminator aus der Zukunft sind effizienter als dieser Rev9 Langweiler. Vor lauter Spannung musste ich den Film ab der Hälfte im Schnelldurchlauf vorspulen, hätte ich ihn abgebrochen - ich hätte nichts verpasst. Einfach nur Blech.

                      5
                      • 5

                        Nach Folge 10 habe ich meine Wertung nach unten korrigiert. Leider hat sich die Staffel im Verlauf immer mehr in ein pathetisches Weltraum-Theater verwandelt, zugeschüttet mit ausgewalzten Emotionen und hochtrabenden Reden. Die Bilder wissen zu Gefallen, aber das war's auch schon. Es wird mehr und mehr gottgleiche High-tech beiläufig gezeigt, aber trotz Antigrav und Nanotechnologie landet eine Rettungskapsel am Ende dann doch wieder per Fallschirm, die Insassin darf sich mit Paddeln im Plastikboot behelfen, dass sich zuvor quasi aus dem Nichts entfalten ließ, dann aber nicht mal ein Segel oder wenigstens einen kleinen Solarantrieb hat. Hier passt gar nichts zusammen. Ein paar ausgesetzte Foundation Leute (kaum 100) wollen in kurzer Zeit eine Flotte der gigantischsten und stärksten Kampfschiffe der Geschichte bauen - nach einem gefundenen Exemplar, für dass das Imperium unendliche Ressourcen und Zeit hatte. Auf einem Planeten, der nur aus Fels und Sand besteht. Wenn schon Asimov mit der Balance der Dimensionen Probleme hatte in seinen Romanen (hunderttausende Welten, 12.000 Jahre stabiles Imperium), dann hat diese Serie diese vollkommen über Bord geworfen. Alles wirkt wie ein Bühnenstück, Szenenwechsel zwischen Dialogen die Großes erzählen, aber wenig Glaubhaftes zeigen. Der Imperator kann über 1.000 Menschen irgendwo auf dem Planeten per Handwink auslöschen, aber dieser Haufen Rebellen am Rande der Galaxie, der jemandem folgt, der einen Bogen trägt, soll die Wende bringen. Weil sie so menschlich geblieben sind. Das Einzige, was hier beachtenswert ist, sind die teilweise tollen Bilder, die sehr den Covern von Science Fiction Romanen aus den 40ern bis 70ern entsprechen und die (völlig überholten und unpraktischen) Designs dieser Ära nochmal aufleben lassen.

                        5
                        • 6 .5

                          Ich bin zwar auch schon ein ziemlich Alter Sack, aber SBY im Original ging an mir völlig vorbei. Ich bin mit Captain Future aufgewachsen. Von dieser merkwürdigen 2. Weltkriegsverehrung der Japaner hatte ich immer mal gehört, das Schiffsdesign fand ich immer eine Mischung aus insane cool und absurd lächerlich. Also, nun hab ich mir dieses Remake doch mal angesehen und fand es durchwachsen aber eigentlich ganz gut. Natürlich muss man die Zeit und den Hintergrund berücksichtigen. Hier treffen heroische Future-Japaner an Bord einer restaurierten Space-Yamato auf Weltraum-Nazis um von einer Weltraum-Elfe den Heiligen Gral zu erhalten. Sowas denken sich nur Japaner aus und so gut inszenieren auch nur sie das.

                          Fangen wir mit dem Positiven an:
                          - ja, die Yamato ist der heimliche Held der Serie und ihr Ruhm ist hervorragend inszeniert. Eigentlich kriegt das Schiff auch die ganze Zeit nur auf die Ohren und kommt nur mit Glück, Spucke und völlig durchlöchert ans Ziel. Aber sie kommt an. Und das ist, was die Japaner wohl mit der Idee der echten Yamato verbinden (die leider nie ankam). In der Serie wirkt dieses Schiff einfach.
                          - Der Score - ganz wunderbar, kann man jedem empfehlen sich als CDs zuzulegen (da hat man dann ein paar zu kaufen).
                          - Der Zeichenstil. Gefiel mir besonders gut. Hat mich sehr an den klassischen Stil erinnert, aber etwas moderner. Manche Bilder waren nicht ganz so gelungen, andere Einstellungen dagegen wirklich beeindruckend. Auf die üblichen Entgleisungen (x-Augen, Schwachsinns-Gesichtsausdruck usw.) wurde zum Glück weitgehend verzichtet.

                          Was mir nicht so gut gefiel:
                          - die Story ist einfach Mumpitz. Alles daran. Da ist Star Wars besser geschrieben und das ist schon unterste Schublade. Hier dient alles nur dem Zweck, die überhöhte Yamato zu inszenieren, welche wiederum Bühne für ihre...ähem... Mannschaft ist.
                          - die Crew. Besteht aus einem alten Seebären als Commander, einem saufenden Doktor, einem gewitzten Roboter und einem Haufen pubertierender Kinder. Die dann alle so Posten wie Taktikoffizier usw. bekommen und die ganze Serie über ständig versagen. Sie können keine Entscheidungen treffen (außer völlig hitzköpfige), haben alle Problemchen zu durchleben, die man an Bord eines Kriegsschiffes, dass die letzte Hoffnung der Menschheit ist, nicht gebrauchen kann, und glänzen eigentlich nur, wenn sie in Jägern sitzen und haufenweise Feinde abballern können. Überwiegend nervige Geschichtchen über Verlust, Liebe, Verrat usw. usw. - dabei sind die Reaktionen jedes Mal völlig überzogen und unglaubwürdig. Eben noch ruhige und überlegte Figuren werden plötzlich zur Furie, der Captain hat seine liebe Mühe den Hühnerhaufen beisammen zu halten.
                          - die Gegner. Was für eine Parodie der Nazis/Wehrmacht. Eigentlich grandios witzig, wenn sie nicht so inkompetent wären. Die gesamte Gesellschaft die da präsentiert wird, völlig unlogisch und dysfunktional. Mit der High-Tech der Aliens hätte die Yamato nie eine Chance gehabt, wenn nicht die gesamte Rasse samt Herrscher absolute Schwachmaten wären.
                          - Strategie/Taktik/Entscheidungen. Nicht vorhanden. Was da abgezogen wird, ist alles Mögliche, aber hat nichts mit Seekampf/Raumkampf zu tun. Die Vermischung der Terminologie UND der Realität (da tauchen Dimensions-Uboote auf, fahren Periskope aus und feuern Torpedos ab) ist Absicht und Anfangs auch putzig, wird dann aber immer absurder und nerviger. Am Ende hört man gar nicht mehr hin, denn es wird ohnehin immer alles durch die egoistischen Handlungen Einzelner oder durch göttliche Fügung entschieden. Mit militärischem Vorgehen, rationalen Entscheidungen, Tapferkeit usw. hat das gar nichts zu tun, es soll nur irgendwie so wirken für die überwiegend jüngere Zielgruppe.
                          - die teilweise belehrenden aber immerhin weitgehend korrekten Einwürfe über die Physik des Universums. Warum fand ich die nun schlecht? Weil sie in dieser Serie nichts verloren haben. Sollten sie den sonstigen Blödsinn, der präsentiert wird, relativieren? Wie unterscheidet jemand mit wenig Vorwissen, was hier korrekte Naturphänomene oder -gesetze sind und was einfach nur fantastischer Unfug?

                          Wenn man also versucht wieder Dreizehn zu sein und alles Wissen über Seefahrt, Raumfahrt, das All usw. ausblenden kann, ist es ein verdammt simples Märchen mit hübschen Bildern und guter Musik. Und einigen Bezügen zum Zweiten Weltkrieg, die nicht unproblematisch sind, zumal die japanische Regierung und Gesellschaft sich ihren Verwicklungen darin bis heute nur zögerlich stellt, um das mal vorsichtig auszudrücken. Da ist die Serie leider verklärend und auch bei aller künstlerischen Freiheit ist das nicht einfach nur cool.

                          Ich hätte mir mehr Tiefgang bei den Charakteren gewünscht, aber hier sind leider nur haufenweise Stereotypen vorhanden, die der geübte Animeschauer alle kennt und erkennt, in die Schublade legt und sich zufrieden zurücklehnt. Nach so vielen Jahrzehnten hätte man da mutiger sein können und sich vom überholten Original mal etwas lösen müssen. Aber was einmal als Idol installiert ist...

                          • 6

                            Durchaus OK. Mal kein deutscher Reinfall sondern passabel gemacht mit einigen interessanten Figuren und kleinen Geschichten. Insgesamt ein wenig zu viel reingepackt, einige langatmige Phasen gibt es dadurch schon, aber thematisch ist so auch für jeden was dabei. Vieles wird nur angerissen, an muss sich selbst seinen Teil dazu denken. Die emotionalen Reaktionen sind oft nicht sehr überzeugend. Warum man eine Figur wie den kaputten Schriftsteller in einer US-Produktion feiern würde, ihn in einer deutschen Serie aber cringy findet, keine Ahnung. Eigentlich war er als kleiner William Dafoe ganz gut. Auch nicht ganz einleuchtend, warum auf so einer verschlafenen Insel auf einmal die halbe Truppe einfällt und dort völlig durchdreht. Man wollte sich vermutlich an den typischen US Vorbildern orientieren, also Panzerfahrzeuge auffahren, bewaffnete Uniformierte im Laufschritt, ein wenig überbordende Gewalt, usw. - dazu noch diese Last of Us Anleihen mit Impfstoff/Krankenhaus, na ja. Der geliebte Papa, der seine Tochter derart verrät, war schon ein kleiner Schocker, aber er hat sie und seine Familie ja auch schon vorher von heute auf morgen sitzen lassen. Sympathierträger sterben zu lassen ist natürlich immer ein Spiel mit dem Feuer, aber eben auch harte Dramatik. Mal sehen ob es weitere Folgen gibt und wie sich das entwickelt. Ab jetzt kann es ja eigentlich fast nur noch wie bei 28 days later weitergehen... wenn in Staffel 2 irgendein Errettungs-Käse aufgefahren wird, biegt die Serie leider in die Belanglosigkeit ab.

                            • 5 .5
                              corumeach 26.11.2021, 23:28 Geändert 26.11.2021, 23:29

                              Äußerst mäßige Agenten-Story mit Monstern und Zombies. Einzelne Textur-Details, wie die Oberfläche von Laptop-Tasten in Nahaufnahme, überzeugen, die Animationen (Mimik/Gestik) sind hölzern und wirken wie übliche Zwischensequenzen in Videospielen (und selbst da gibt es Besseres). Wahr vielleicht gewollt. Mit den Figuren wird man nicht warm, die Story ist ein Flickwerk aus Ereignissen ohne Zusammenhang, die Cuts sind teilweise wie mit der Axt ausgeführt. Vom alten Resident Evil Flair findet sich hier wenig, auch kein Schrecken oder irgend etwas wirklich Neues. Insgesamt ein weiterer Aufguss des schon zigfach überbrühten Teebeutels, der nur noch schal und dünn schmeckt.

                              • 9

                                Absolut herausragende Serie mit viel Fantasie und Gefühl. Auch für K-Drama Neulinge geeignet, spielt die Serie in einem mysteriösen Hotel für jüngst Verstorbene auf dem Weg ins Jenseits. Die Hotel Besitzerin hat eine lange und traurige Geschichte, übernatürliche Fähigkeiten und einen sehr aufbrausenden Charakter. Verkörpert wird sie von Lee Ji-eun, die wohl eher als Sängerin IU bekannt ist. Ihr männlicher Gegenpart ist ein Sterblicher, der den Job als Manager mehr oder minder freiwillig antritt und sich von da an mit den Eigenarten der Hotelgäste sowie den Spleens und Anwandlungen seiner Chefin auseinandersetzen muss. Trotz der Kälte, Selbstverliebtheit und Arroganz dieser Dame, entwickelt sich hierbei eine ganz besondere Beziehung, die nicht so schmalzig oder plump daherkommt, wie man das aus manch anderer Serie kennt. Die ganze Serie dreht sieht um die beiden herum, bzw. die Person der Jang Man-wol, ihrer Vergangenheit und was im Laufe der Serie auf sie zukommt. Die Folgen sind kleine Episoden, die mal etwas Schrecken (es gibt auch durchaus fiese Geister dort), mal feinen Humor und immer wieder tolle emotionale Achterbahnfahrten enthalten. Manches ist wirklich sehr traurig und der gesamte Tonus der Serie ist nicht wirklich auf Happy End getrimmt. Das Hotel ist sehr detailliert und fantasievoll gestaltet und bietet über die gesamte Serie hinweg immer wieder Überraschungen. Das übliche "Beziehung verkomplizieren und unnötig hinausziehen" passt hier sehr gut in die Wendungen und kleinen Erzählungen der Hintergrundgeschichte, die Figur Jang Man-wol ist nur sehr schwer und im Verlauf der Serie wirklich zu verstehen. Die Locations in Seoul, die Aufnahmen im Hotel, die CGI-Effekte, die Kostüme und Ausstattung insbesondere von IU, die hervorragende Musik (eine ganze Riege bekannter koreanischer Stars), die Atmosphäre einer bittersüßen Liebesgeschichte, die Raum und Zeit überspannt... einfach ein gelungenes modernes Märchen, das zu Herzen geht. Ein absoluter Meilenstein koreanischer Serien.

                                1
                                • 5 .5

                                  Bleibt hinter dem ersten Teil deutlich zurück. Die Idee mit den beiden zeternden Opas ist nicht schlecht, aber nicht gut umgesetzt. Da hätte ein Kaliber von Waldorf & Stalter aufgefahren werden müssen. Die anderen Darsteller machen ihren Job, so fühlt's sich's auch an. Da man alle Figuren schon kennt, bringt ich das Skill-Würfeln nicht viel. Die Story ist auch kein großer Wurf, zwar eine nette Parodie auf typisch überzogene Game-Stories, aber eben auch nichts, was fesselt oder überzeugt. Jürgen der Brutale, bla bla bla. Es gab zwar einige schöne Animationen und Action-Szenen, dafür auch saublöde Dialoge und Fünftklässler-Humor. Dramatik gibt's keine, irgendwas an das man sich später mal erinnern würde auch nicht. Wirkt leider insgesamt ziemlich runtergespult. Als beiläufige Unterhaltung zum Abschalten allemal geeignet.

                                  • 6 .5

                                    Netter aber etwas bemühter Gauner-Klamauk. Direkt zu Beginn bekommt man Mittelklasse-CGI präsentiert, aber die Combo der Hauptdarsteller funktioniert über weite Strecken. Irgendwann sind die ewigen Witzchen dann etwas nervig, aber es gibt immer wieder mal einen Moment zum Schmunzeln oder Lachen. Die deutsche Synchro ist mit einigen ganz schönen Schnitzern durchzogen. Story, Inhalte, alles schon oft genug gesehen, Indi Jones trifft James Bond und alles was danach kam. Am nervigsten ist das urplötzliche Auftauchen von beliebigen Personen an völlig absurden Orten. Das ist einmal noch ganz witzig, aber wenn es ständig passiert, fragt man sich langsam, warum man sich die Mühe macht bis dahin zu gucken. Der Film wurde ausschließlich um die drei Hauptdarsteller und die frotzelige Nicht-Freundschaft von Reynolds und Johnson herum geschrieben und produziert. Und sowas funktioniert eben nur auf einem recht flach-humorigen Niveau. Unterm Strich ein netter Popcorn-Film für Zwischendurch, bei dem Gal Gadot mal nicht die ewig strahlende Übergöttin spielen muss. Leider so gar nichts Eigenes drin gewesen, aber als Massenware durchaus OK.

                                    2
                                    • 6 .5

                                      Gar nicht so schlecht der Streifen, wenn man auf Action-SFX-Spektakel a la Independance Day steht. Die Effekte reichen von mau bis sehr gut, die Darsteller spielen solide, sind überwiegend Models/Sänger und die Story hat keinen echten Tiefgang, bzw. wirkt sehr konstruiert. Einzelne dramatische Szenen sind absurd, so kann die große Kanone am Schluss nicht mal auf Sicht das über ihr hängende gigantische Mutterschiff treffen, es muss jemand hinfliegen, der als Leitsignal fungiert. Design und Action sind OK, die Liebesgeschichten dünn, alles wirkt ein wenig bei japanischen und koreanischen Filmen/Dramen abkopiert.

                                      Unterschwellig ist der Film hervorragende Kriegspropaganda für die jüngere Generation. Kennt man die Propaganda und politische Entwicklung Chinas der letzten Jahre, passt er voll ins Bild, man muss nur die Aliens austauschen. Ehre, Selbstaufgabe, Pflichterfüllung, Vaterland, alles wird durchgespielt und breit präsentiert, die jungen Leute sollen alles aufgeben für das höhere Ziel, dass nur durch mutigen Kampf und Selbstopfer zu erreichen ist. Vordergründig Action-Entertainment, zwischen den Zeilen Einschwören auf einen großen Krieg mit den Gegnern Chinas, wen auch immer China dazu erklären mag. Kennt man auch zur Genüge von US Produktionen, hat hier aber angesichts der realen kriegstreiberischen Maßnahmen Chinas schon einen stahlkalten Beigeschmack.

                                      • 2

                                        Absoluter Mumpitz von Anfang bis Ende. Vielleicht die schlechteste Science Fiction Serie der letzten Jahre. Talentlose Schauspieler, völlig absurde Figuren, hanebüchene Story, miese Special FX, null Handlung und endloses Gelaber, Beziehungsgetüddel und Pseudo-Dramatik. Ein schlechter Witz wenn man bedenkt, was es vor 25 Jahren schon für hervorragende Serien für kleines Geld gab.

                                        7
                                        • 6

                                          Solide Serie, wenn sie denn nicht die x-te Kopie desselben Konzepts wäre, dass bereits in etlichen Serien/Filmen identisch bearbeitet worden ist. Den Hype darum kann ich daher nicht nachvollziehen. Auch das Verhalten der Spieler ist oft nicht zu verstehen. Sie fügen sich weitgehend brav in das Spielkonzept ein, richten ihre Wut maximal gegeneinander. Was ein Polizist alleine dagegen alles dort abziehen kann, ist schon fast absurd. Sympathieträger sucht man nahezu vergebens, gerade die Hauptfigur legt eine äußerst inkonsequente und fragwürdige Moral an den Tag. Die einzigen emotionalen Momente hatte ich bei Ji-yeong (Murmel) und bei Sae-Byeok. Bei letzterer war ich ernsthaft wütend, was sie mit der Figur im letzten Moment machen, nur um den ohnehin schon lange abzusehenden (langweiligen) Showdown zu ermöglichen. Absolut armseliges Writing. Ohnehin ist die Serie von der bevorzugt männlichen Sichtweise der koreanischen Gesellschaft geprägt. Frauen kommen zwar vor, aber nur in den klassischen Rollen der Fürsorgerin oder Nutte und auch nur eher am Rande, um nicht nur Männer in der Serie zu zeigen.

                                          Der Aspekt, dass die Wächter selbst mehr oder weniger unfreiwillige Teilnehmer eines Spiels im Spiel sein könnten, wurde angedeutet, aber nicht weiterverfolgt. Insgesamt ist das Konzept des Spiels eine interessante Allegorie auf das Leben selbst. Einige typische Wege dieses zu bestreiten, finden sich in den verschiedenen gezeigten Figuren wieder. Ab Folge 6 bzw. 7 geht es jedoch qualitativ bergab, da nicht mehr die Spiele und die Persönlichkeiten im Vordergrund stehen, von denen man im Detail oder bezüglich ihrer Geschichte mehr hätte zeigen können, sondern der Weg zur Auflösung und zum Showdown. Und der finale "Überraschungs"-Twist hat mich dann leider nicht umgehauen, er war so platt und altbekannt, dass er die aufgebaute Spannung verpuffen ließ.

                                          Glaubwürdig ist das gesamte Szenario ohnehin nicht, auch nicht bei unermesslichem Reichtum. Über Jahrzehnte sollen tausende Menschen unbemerkt verschwinden, diese Kärtchen überall im Umlauf sein, die Wächter paktieren nicht einfach, um das immense Preisgeld zu stehlen (sie sind bewaffnet und bereits drinnen!), sondern mühen sich stattdessen mit Schwarzmarkt-Geschäften ab... Alles sehr sehr konstruiert.

                                          5
                                          • 5
                                            corumeach 30.09.2021, 13:05 Geändert 30.09.2021, 13:07

                                            Tolle visuelle Umsetzung von recht veralteter Science-Fiction. Die Foundation Romane sind zurecht ein Klassiker der Sci-Fi, allerdings bereits mehr als 70 Jahre alt und von einer Zeit geprägt, in der Weltkriege, Weltherrschaft und ein ungebrochener Glaube an Technologie und Fortschritt die Sichtweise prägten. Sternen-Imperien von 12.000 Jahren und über Millionen Welten sind natürlich Quatsch und heute geht man eher nüchtern davon aus, dass alle Konzepte des den Weltraum besiedelnden Menschen sehr wahrscheinlich Wunschdenken bleiben werden. Sternen-Imperien über 12.000 Jahre und Millionen Welten sind halt leider Quatsch. Die Dimensionen des Weltraums alleine diktieren dies.

                                            Dennoch ist die Serie eine wunderbare Homage an dieses Zeitalter der Hard Sci-Fi, wo sonst bekommt man noch blau lackierte Raumschiffe mit sportlichen orangen Streifen zu sehen? Eine Spielwiese für Designer, die im Retrostil in hoher Vollendung Bilder zaubern, gelegentlich ist dem Zuschauer dabei die sehr abstrakte und politische Story fast schon egal. Böses Imperium, Prophezeiung, Konflikte, ein paar Auserwählte Heilsbringer... das hat alles nix mit Sci-Fi zu tun, das sind die Zutaten die schon Star Wars als Fantasy in Space erfolgreich gemacht haben. Auch das ständige Gebabbel über hochkomplexe Mathematik und Theoreme ist da wenig hilfreich, das hat Star Trek auch immer versucht und oft unfreiwillig komisch abgeliefert.

                                            Überhaupt nicht zusammen passen die Entwicklungsgrade einzelner Technologien und die Ausgestaltung der sozialen und politischen Strukturen, die davon scheinbar nicht beeinflusst wurden. Eine Rasse, die unbegrenzten Zugriff auf Energie hat (was für die Sprungschiffe alleine schon nötig ist), Energiefelder, Hologramme und Klontechnik als normal benutzt, die gesellschaftlich aber funktioniert wie das Römische Imperium. 12.000 Jahre und Klontechnik sollen keinen Wandel bei der menschlichen Psyche erlaubt haben, Narzissmus, Megalomanie, radikale Religionen und Technophobie sollen noch alles bestimmend eine Rolle spielen? Da stecken mir zu viele Blaupausen aus der jüngeren menschlichen Geschichte drin, um als Vision einer fernen Zukunft nach heutigen Gesichtspunkten noch durchzugehen.

                                            Erzählerisch ist es etwas radikal, erst lang und breit den Fall über 500 Jahre anzukündigen und dann bereits die ersten Bomben zu zünden, die diesen (mit) einleiten. Konzeptionell kommt Foundation extrem weiträumig und groß daher, in der Handlung ist es dann doch wieder klassisch extrem verdichtet, um noch ins Format einer Serienfolge zu passen.

                                            Wenn die Serie in ganzer angekündigter Länge Tempo, Stil und Erzählweise beibehalten sollte, könnte es einen Ermüdungseffekt geben. Die sprunghafte Erzählweise die ja irgendwann ein Jahrtausend abdecken muss, dürfte für viele ebenfalls anstrengend sein. Visuell ein Genuss für alle, die der alten Sci-Fi ab den 40er noch was abgewinnen konnten, für die jüngeren Zuschauer vermutlich nicht ausreichend (außer evtl. man entscheidet sich noch für ein GoT in Space).

                                            2
                                            • 5
                                              über Devs

                                              Hat mich leider nicht überzeugt. Die überzogen opulente Inszenierung und quälende Dramaturgie machten es mir echt schwer, die Serie bis zum Ende anzusehen. Ich sehe hier nichts, was eine Ausdehnung auf das Mini-Serienformat erforderlich gemacht hat. Außer, dass Garland sich damit üppig Raum für, teils wirklich tolle, Aufnahmen und Bilder geschaffen hat, was aber leider oft nur dem Selbstzweck dient und damit unglaublich anstrengt. Dafür kommen die eigentlichen wissenschaftlichen Fragen zur kurz oder gehen von nur schwer haltbaren Annahmen aus, die philosophischen und existentiellen Fragen enden in einem doch recht religiös anmutenden finalen Bild, bei dem der rauschebärtige Forest (Natur/Leben/Gott) und Lily (Lilith) dann doch noch ins ersehnte Paradies gehen dürfen. Welches auch ´keinen Bestand haben wird, weil Lilly und Forest wissen, dass dies nicht ihre Realität ist.

                                              5
                                              • Puh, also die ersten zwei Folgen hab ich geschafft, dann war ich fast eingeschlafen. Nicht weil die Story langweilig wäre, oder es schlecht gedreht wäre. Aber es ist nicht automatisch Kunst, nur weil man es wie Kaugummi in die Länge zieht. Vielleicht wäre ein langer Film besser geeignet gewesen als eine Serie. Dass wir vermutlich keinen freien Willen haben ist auch nicht so ganz neu und ungeheuerlich, das sind Dinge, die wir vor 30 Jahren in der Schule diskutiert haben. Vielleicht finde ich ja die Energie, weitere Folgen zu sehen und werde noch von den inhaltlichen Ideen überrascht. So präzise und dabei spannend wie die Umsetzung bei Ex Machina war, so langatmig und künstlich mystifiziert kommt diese Serie durch die Inszenierung daher. Trotz toller Bilder einfach ermüdend und wenig fesselnd.

                                                1
                                                • 8
                                                  über Kate

                                                  Ein Klasse Film, wenn man Yakuza/Auftragskiller-Filme mag und einen Blut und Brutalität nicht automatisch verschrecken. Atmosphäre, die Bilder in Osaka oder Japan beeindruckend, die Filmmusik ist passend gewählt und gibt endlich mal japanischen Rapperinnen und Kawaii-Gruppen Raum im Kino. Die Story ist jetzt nicht allzu komplex und überraschend, eigentlich von Anfang vorgezeichnet. Die Choreo ist wirklich gut und auch kreativ, es gibt ein paar Dinge, die man so noch nicht oder nicht zu oft gesehen hat. Natürlich ist es absolut unglaubwürdig, was diese Frau (und auch jeder Mann an ihrer Stelle) da leistet, aber es gehört dazu und zerstört nicht das Gesamtbild. Etwas farblos ist die Hauptdarstellerin, was zu ihrer Geschichte durchaus passt, ihr Schauspiel ist solide, bleibt aber irgendwie hinter dem der entführten Nichte zurück, die hier absolut überzeugend auftritt. Absolute Empfehlung für Fans von Anime/ bzw. Japan/Korea Action-Kino. Fehlt einem der Bezug oder ein Faible dafür, könnte der Film eher durchschnittlich empfunden werden.

                                                  3
                                                  • 4 .5

                                                    Leider nur die x-te naive Erzählung gleicher Art. Die Planung dieser Mission ist so stümperhaft, dass sie nie eine Chance hat am Ziel anzukommen. Menschen kommen nicht mal ein paar Tage auf engem Raum miteinander klar und Hormone und Triebe mit etwas blauem Wasser über 3 Generationen unterdrücken zu wollen war eine Schnapsidee. Dass sich die Überlebenden nun auch so zusammenraufen und es schaffen werden ist völlig unrealistisch. Abgesehen davon ist die Populationsgröße viel zu gering, um das Überleben zu sichern. Schöne Aufnahmen des Schiffs, aber umso mehr anstrengende Pubertierende. Dass einige der Reisende gleich derart psychotisch werden halte ich auch für überzogen. Dazu ist das Narrativ vom Alien absolut lächerlich, das müsste den hochgebildeten jungen Leuten klar sein, trotz aller Emotionen. Hier hat man Herr der Fliegen und andere Vorlagen in ein Raumschiff gepackt und um Schnelldurchgang erzählt. Nett anzusehen aber sehr anstrengend und inhaltlich eher belanglos.

                                                    2