cpt. chaos - Kommentare
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Alle Kommentare von cpt. chaos
Die Vampire beherrschen die Welt und halten die letzten noch lebenden Menschen als eine Art Nutzvieh. In riesigen Blutbänken wird die wertvolle rote Soße aus den Leibern abgezapft. Doch dann verknappt sich der flüssige Rohstoff. Während sich unter den Vampiren zunehmend die Panik blanke ausbreitet, formiert sich der letzte menschliche Widerstand…
Das Szenario, die Besetzung ohnehin (Ethan Hawke, Willem Dafoe und Sam Neill) sowie diverse blutige Einlagen sind mehr als okay. Allerdings wird die brauchbare Ausgangslage nicht vollends genutzt. Stattdessen verflacht der Plot und zerrt mehr und mehr vom umherspritzenden Blut. Macht in der Summe so gerade eben noch fünf Zähler und lässt den Streifen sicherlich wieder zügig in Vergessenheit geraten.
Dank ARTE wurde meinerseits kurzfristig umdisponiert, und es stand somit der Western-Klassiker mit John Wayne, Dean Martin, George Kennedy und Dennis Hopper auf dem cineastischen Speisezettel. Das staubige Original verzichtet im Gegensatz zu dem Remake „Vier Brüder“ auf einen übermäßig hohen Bleigehalt in der Luft, setzt stattdessen auf einen überschaubaren, aber dennoch tollen Handlungsrahmen, bei dem die Figurenzeichnungen ebenso wenig zu kurz kommen, wie einige prächtig eingefangene Landschaftsaufnahmen.
„Die vier Söhne der Katie Elder“ gehört für mich zwar nicht zur Speerspitze, von dem was der Duke so alles an Filme gedreht hat, wovon es ja einige gibt, aber meine Meinung ist da wohl ohnehin nicht besonders maßgebend, da ich nicht der ganz große Bewunderer von John Waynes Schauspielkunst bin.
Lange Zeit gemieden bzw. vor mir hergeschoben, war es nun an der Zeit, um dieses hoch im Kurs stehende Entführungsdrama endlich mal anzusehen. Leider wurde mir schon verhältnismäßig zügig klar, dass sich bei mir auf emotionaler Ebene partout keine rechte Bindung zu den Entführungsopfern einstellen will. Jedenfalls nicht so, als dass mich deren Schicksal großartig berühren würde. So gesehen sind die unzähligen tief rot eingefärbten Bewertungen für mich auch nur schwer nachvollziehbar. Der Kleine (Jacob Tremblay – mit dem Bengel wird man sicherlich noch viel Freude haben, wenn nicht noch irgendwas dazwischenkommt) legt ein wirklich tolles Schauspiel an den Tag, aber für ein Drama hat mich „Raum“, wie ich bereits im Vorfeld befürchtet hatte, letztendlich viel zu wenig gepackt.
Mehrfach erinnerte mich dieser spanische Thriller von der Herangehensweise an den asiatischen Genre-Bruder „Memories of Murder“, der mich leider ebenfalls nicht so recht überzeugen konnte. Während sowohl insbesondere die ästhetischen Bilder als auch die unbekannte Darstellertruppe mit glaubwürdigem Schauspiel durchaus zu gefallen verstehen, war mir hingegen der spannungsreduzierte Plot zu den beiden ermittelnden Polizisten, die einem Sexualverbrecher auf der Spur sind, welcher im Sommer 1980 in Südspanien sein Unwesen treibt, mit zunehmender Dauer eine Spur zu langweilig. Ständig hoffte ich darauf, dass die Geschichte Fahrt aufnimmt oder spätestens zum Ende hin die Handbremse löst, um förmlich zu explodieren. Stattdessen behält „Mörderland“ im Grunde ein gleichbleibendes Tempo bei, das mir jedoch für einen vermeintlichen Thriller bzw. bei der Thematik viel zu gemächlich angelegt ist.
Am Anfang war das Feuer!
Nein, falsch; das war dann doch ein anderer Film! Also versuchen wir es nochmal.
Am Anfang war ein Zombie-Reh…
Übrigens hübsch gemacht, was mich durchaus hoffen ließ. Dass asiatische Filme in schauspielerischer Hinsicht nicht immer eine Augenweide darstellen und mich daher mitunter auf eine harte Bewährungsprobe stellen, sei nur mal so am Rande erwähnt. Was das anbelangt muss ich allerdings einräumen, dass es im vorliegenden Fall zumindest mit der Zeit ein wenig erträglicher wird. Zur Ehrenrettung sei zudem noch eben angefügt, dass man bei derartig geringen Produktionskosten sicherlich keine übermäßig großen Sprünge erwarten sollte.
Dennoch konnte ich diesem „Snowpiercer“ meets „World War Z“-Streifen, der im Allgemeinen völlig abgefeiert wird, herzlich wenig abgewinnen. Auf mich wirkten viele Szenen einfach nur ungewollt komisch. Hierfür, und für den Umstand, dass offenbar mit viel Herzblut (kann man so und so auslegen…) gearbeitet wurde, spendiere ich zwei Mitleidspünktchen. Um das an dieser Stelle nun vermutlich aufkeimende Unverständnis noch zu vervollkommnen, sei hinterhergeschoben, dass ich mit „Snowpiercer“ ebenfalls rein gar nichts anfangen konnte; ganz im Gegensatz übrigens zu „World War Z“.
Pennywise is back!
Das Remake macht sich den Umstand zu Nutze, dass der Clown mit seiner speziellen Kauleiste alle 27 Jahre zurückkehrt und passt den Kinostart entsprechend sinnigerweise an, indem der ursprüngliche Zeitpunkt des Geschehens Anfang der 1960er ins Jahr 1988 verlegt wird. Die eigentliche Geschichte ist dabei wohl hinlänglich bekannt: In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Maine, finden sieben Kinder, die alle auf ihre spezielle Weise Außenseiter sind und sich somit passenderweise selbst „Club der Verlierer“ nennen, zueinander. Zum einen um sich gegen den extrem brutalen Schul-Psycho und dessen Mitstreiter zur Wehr zu setzen, andererseits um mit vereinten Kräften den schier aussichtslosen Kampf gegen den Kinder mordenden Clown aufzunehmen.
Die Bedenken, welche meinerseits mit diesem Remake einhergingen, lösten sich relativ zügig im Wohlgefallen auf. Natürlich stellt Tim Curry in der 1990 entstandenen Fernsehproduktion das absolute Highlight dar, sodass im Grunde von vornherein klar war, dass der angsteinflößende Curry nur schwer zu toppen sein würde, was sich letztendlich auch bestätigt. Und auch ist der freundschaftliche Aspekt innerhalb der Gruppe im Original ein wenig besser herausgearbeitet.
Ansonsten gefällt mir jedoch Andrés Muschiettis Neuinterpretation, der bereits mit seinem Regiedebüt „Mama“ ein kleines Ausrufezeichen setzen konnte, ungemein gut. Ritchie (Finn Wolfhard - bestens bekannt aus „Stranger Things“) betätigt sich dabei als Sprücheklopfer, der für einige anständige Lacher sorgt. Aber auch Jaeden Martell in der Rolle des stotternden Bill, den ich bereits aus „St. Vincent“ bestens in Erinnerung hatte, sowie Sophie Lillis (äußerst überzeugend!) in ihrem Filmdebüt, machen ihre Sache außerordentlich gut!
Die Neuauflage des Killer-Clowns ist um einiges schonungsloser. Dies geht schon bei dem teils recht rauen Umgangston los, den die Angst und Schrecken verbreitenden kriminellen Kids um Henry Bowers an den Tag legen und setzt sich bezüglich des ansteigenden Härtegrads fort. Weder die Bowers-Gang noch Pennywise, der locker einige Schippen drauflegt, üben sich großartig in Zurückhaltung.
Vor lauter Vorfreude warte ich daher ungeduldig auf das zweite Kapitel, bei dem sicherlich das Finale um einiges gelungener ausfallen dürfte, gegenüber dem sichtbar in die Jahre gekommenen Vorgänger.
Der Streifen, bei dem bereits im Vorfeld ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass er auf wahren Begebenheiten beruht, dreht sich um die polizeiliche Unterwanderung von Pablo Escobars riesigem Drogenimperium. Man möchte meinen, dass bei einer derartigen Grundlage ein halbwegs anständiger Film zu erwarten sein dürfte. Aber nichts da! Der Filmstoff ist zwar handwerklich weitestgehend korrekt in Szene gesetzt, jedoch völlig oberflächlich und zudem ziemlich lahmarschig vorgetragen. Gelegentlich gibt es mal eine blutige Schießerei, allerdings bleibt so etwas wie Spannung komplett auf der Strecke - ist schließlich auch ein allgemein völlig überbewerteter Umstand. Besagter Drogenbaron, um den sich das Ganze nun einmal dreht, huscht übrigens lediglich einmal kurz durchs Bild. That’s all!
Am Ende darf sich dann sogar noch Diane Kruger, die hier als verdeckte Ermittlerin fungiert, in einem Tränenmeer ergießen, weil die bemitleidenswerten Drogenbarone schließlich auch nur Menschen sind. Hach, was ist die Welt doch ungerecht…
Duisburg, 1983: Vier 16-jährige Freunde plagen sich mit den üblichen Problemen dieser Altersgruppe herum: Alkohol und Frauen klar machen. Um dem Ganzen den speziellen Reiz zu verpassen, werden obendrein noch einige für den Ruhrpott typische Alltags-Anekdötchen spendiert, bei denen neben Heinz Hoenig und Martin Semmelrogge mein Kumpel Ralf Richter mitmischen darf, der damit endlich mal wieder einen gelungenen Kurzauftritt hinlegen darf.
Da ich mich anno 1983 selbst exakt in diesem Alter befand, hält „Radio Heimat“ natürlich diverse Momente mit Wiedererkennungswert für mich bereit, die teils recht gagig sind, mitunter aber eben auch leider nicht so voll ins Schwarze treffen. Dumm nur, dass die Rollen dieser Teenie-Komödien fast grundsätzlich von Darstellern mit Leben gefüllt werden, die das Teenager-Dasein schon einige Jahre hinter sich gelassen haben, was dann oftmals, wie auch in diesem Fall, nicht immer übermäßig witzig rüberkommt, da die jugendliche Unbekümmertheit nun einmal irgendwann spürbar auf der Strecke bleibt.
Abgesehen davon ein nostalgischer Trip, bei dem man gerne mal einen Blick riskieren darf.
Ein inzwischen erfolgloser, dem Alkohol verfallener, Schriftsteller (Antonio Banderas), der sich obendrein mit seiner Ex-Frau wegen der üblichen Streitigkeiten, die eine Scheidung offenbar unausweichlich mit sich bringt, herumplagen muss, gerät auf einer Landstraße während eines missglückten Überholmanövers mit einem Lkw-Fahrer aneinander. Als die Auseinandersetzung später in einem Lokal fortgesetzt wird und zu eskalieren droht, eilt ihm plötzlich und unerwartet ein Fremder zu Hilfe, der sich als ziellos durch die Gegend reisender Landstreicher entpuppt. Aus Dankbarkeit lädt er den Fremden zu sich nach Hause ein, der anfängt sich nützlich zu machen, indem er alle möglichen Dinge repariert…
Der äußerst gemächlich vorgetragene Thriller plätschert lange Zeit ziemlich belanglos vor sich hin, bewahrt sich aber dennoch zunächst noch eine gewisse Grundspannung, da man sich fragt, was es mit dem Landstreicher auf sich hat, der sich nach und nach scheinbar als Psychopath offenbart, bevor der Streifen schließlich auf links gedreht wird. Das Finale hält einen Doppeltwist bereit, der alles bis dahin gesehene auf den Kopf stellen und vermutlich einen speziellen Aha-Effekt bewirken soll, was jedoch bei mir absolut nicht funktioniert hat, da das Ganze zu erzwungen und viel zu plump rüberkommt. Somit ein weiterer cineastischer Rohrkrepierer, den es nun gilt, ganz schnell wieder aus dem Kopf zu bekommen, um Platz für Neues zu schaffen.
Ein paar schaurige Momente, gepaart mit einigen teils heftig vorgetragenen Szenen, machen natürlich noch längst keinen guten Horrorfilm, sorgen aber in diesem Fall zumindest für halbwegs anständige Unterhaltung, die zudem verhältnismäßig erfolgreich vermarktet werden konnte (dem Produktionsbudget von ca. 14 Mio. US-$, stehen einem Einspielergebnis von über 85 US-$ gegenüber). Nur schade, dass aus dem finalen Exorzismus-Hokuspokus nicht mehr herausgekitzelt wurde, denn damit bleibt es bei einem weiteren Genre-Beitrag, den man sich zwar ohne Reue mal ansehen kann, aber keiner, der sonderlich lange in Erinnerung bleiben wird oder sich gar aufdrängt, irgendwann nochmals wieder gesehen zu werden.
Der Oscar-Abräumer von 1969 (6 goldene Trophäen, u.a. bester Film) glänzt mit tollen Kulissen / Bühnenbilder (auch hierfür gab es zurecht eine Auszeichnung) und natürlich mit der allseits bekannten Geschichte von Charles Dickens zu dem Waisenjungen Oliver Twist. Leider aber mit reichlich Tanz und Singsang versehen, womit meine Toleranzgrenze schnell erreicht war. Wer auf Musicals steht, dürfte hier im Gegensatz zu mir genau richtig liegen.
Der Plot um die drei Frauen, die sich allesamt in einem tödlichen Liebesgeflecht verirren und deren Schicksale zugleich eng miteinander verbunden sind, beschert zunächst einmal eine äußerst interessante Grundlage, wobei jedoch die Thriller/Crime-Elemente für meinen Geschmack deutlich zu kurz kommen. Stattdessen wird die Drama-Komponente in den Vordergrund gerückt, ohne dabei dramaturgisch angemessen ausgefeilt zu werden. Mal abgesehen davon, dass ich mir gewünscht hätte, dass sich die Geschichte in eine andere Richtung entwickelt, bleibt somit unterm Strich ein weiterer cineastischer Beitrag, der sich seiner relativ ordentlichen Ausgangslage selbst beraubt und damit schlussendlich im engmaschigen Dickicht der bedeutungslosen Filme hängen bleibt.
Der als Horror-Thriller deklarierte bzw. angepriesene Oscar-Gewinner in der Sparte „bestes Original-Drehbuch“, bleibt ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück, welche durch zahllose Lobeshymnen und der besagten goldenen Trophäe genährt wurden. „Get Out“ startet recht verhalten und lässt zunächst sogar hier und da ein paar witzig angehauchte Situationen einfließen, um zwischenzeitlich immer wieder den allgegenwärtigen Rassismus anzuprangern, was zuweilen schon ein wenig nervt. Jeder Mensch, der heutzutage halbwegs normal erzogen wurde, braucht derartig belehrendes eigentlich nicht. Aber nun denn...
Wie dem auch sei, der Plot um die schrecklich nette Familie und deren afroamerikanischen Dienstangestellten, benötigt reichlich viel Zeit, bis sich schließlich die Geschichte des Vorhangs entledigt, der das vermeintlich wohlbehütete Geheimnis längst nicht so gut zu verbergen vermag, wie es vielleicht nötig gewesen wäre, damit dem geneigten Zuschauer ein Aha-Erlebnis beschert wird. Somit halte ich diesen sicherlich nicht schlechten Filmbeitrag auch für ein wenig überbewertet, insbesondere wenn ich mir vergegenwärtige, was die Filmkritiker alles so hineininterpretieren, um die diversen Oscar-Nominierungen (u.a. als „bester Film“ – na, geht’s noch?) und die schließlich verliehene Auszeichnung zu rechtfertigen.
Unterm Strich ist es zwar nicht so ganz das, was ich mir ursprünglich erhofft hatte - weder übermäßig spannend noch sonderlich innovativ -, obwohl es, dank des temporeichen Finales, zu guter Letzt doch noch in die richtige Richtung driftet.
EDIT:
Die Zweitsichtung hat dem Film übrigens einen weiteren Punkt beschert.
Moritz Bleibtreu und Jürgen Vogel gehören für mich eindeutig zur Crème de la Crème der deutschen Filmlandschaft; zugleich wohl auch der einzige Grund, diesen eigenartig gestrickten Thriller anzusehen, der lediglich mit seinem kompromisslosen Finale ein wenig Boden gutmachen kann, um letztendlich nicht vollends zu scheitern.
Auch wenn ich mit meiner bescheidenen Meinung möglicherweise zur Minderheit gehören mag, aber das namhaft besetzte Remake „Vanilla Sky“ mit Tom Cruise in der Hauptrolle, welches von Cameran Crowe („Almost Famous“ !!!) für die Masse auf Hochglanz poliert wurde und dennoch runder und damit in sich stimmiger wirkt, gefällt mir ein gutes Stück besser als die spanische Vorlage. Die Geschichte zu diesem virtuellen Psycho-Thriller ist dabei nicht das Problem. Vielmehr störe ich mich an deren nicht so ganz geglückten Umsetzung zu dieser verworrenen Story, und auch ist mir der Protagonist ein Dorn im Auge, der mich nicht so recht zu überzeugen versteht. Schade, da hatte ich mir dann doch deutlich mehr von erhofft!
Mal etwas anderes im staubigen Genre: Eine renitente Frau (Barbara Stanwyck, die einigen sicherlich aus dem Film noir-Klassiker „Frau ohne Gewissen“ bekannt sein dürfte) gibt hier den Ton an. Beachtlich insofern, als dass Samuel Fuller („The Big Red One“) diesen Western 1957 abdrehte; zu einem Zeitpunkt also, als das eine-Frau-gehört-ohne-Wenn-und-Aber-hinter-den-Herd-Denken seinen absoluten Höhepunkt erreicht hatte. Aber mal abgesehen davon, können lediglich die hübschen Kulissen und ein paar nett eingefangene Kamerasequenzen von der staubigen Prärie überzeugen, was man von dem überschaubaren Plot um die herrische Großgrundbesitzerin mit ihrer 40 Mann starken Privatarmee nicht gerade behaupten kann, denn dafür kommen einerseits die bleihaltigen Szenen zu kurz und selbst die oberflächlichen Charakterzeichnungen machen sich unangenehm bemerkbar, was angesichts der gerade einmal 76-minütigen Laufzeit schon reichlich bemerkenswert ist. Ach ja, und gesungen wird hier und da auch noch überflüssigerweise – wer’s mag…
Während mich der zweite Teil seinerzeit bereits ziemlich beeindruckt zurückgelassen hatte, setzt sich der Abschluss der Geschichte um Frodo & Sam, dem schizophrenen Geschöpf Gollum, Gandalf, dem unzertrennlichen Dreiergespann Aragorn, Gimli & Legolas, der Achse des Bösen Saruman & Sauron, Bilbo Beutlin, den tapferen kleinen Helden Pippin & Merry, König Theoden, die Brüder Faramir & Boromir, der gigantischen Armee der Orks, den hässlichen Uruk-hai, dem Volk der Elben und den weiteren unzähligen Kreaturen und Wesen Tolkiens Welt, selbst die Krone auf!
...kurze Verschnaufpause, nach der ellenlangen Aufzählung...
Denn während die Special Extended Version die jeweilige Kinofassung der Vorgänger bereits angenehm erweiterte, wird dieses einzigartige Fantasy-Spektakel durch das zusätzlich umfangreiche Filmmaterial nochmals massiv aufgewertet und stellt damit unbestritten den besten Teil der HdR-Trilogie dar! Einfach gigantisch, was Peter Jackson da anno 2003 auf die Leinwände der Kinosäle zauberte!
Park Chan-wook, der zuvor bereits mit u.a. „Oldboy“ und „Lady Vengeance“ auf sich aufmerksam machte, setzt nunmehr mit „Die Taschendiebin“ zu einem weiteren blutigen Verwirrspiel an, das in drei Teile untergliedert ist, wobei eine ziemlich ausgeprägte Erotik-Komponente das Geschehen maßgeblich bestimmt.
Nach dem die zunächst für Verwirrung sorgende umfangreich angelegte Einführungsrunde, die mit ihrer Bildsprache immer wieder anmutige Momente bereithält, den Zuschauer auf eine falsche Fährte lockt, enthüllt der zweite Teil einen äußerst perfiden Plan und lässt dabei meine fast schon abhanden gekommene Aufmerksamkeit wieder zurückkehren. Im letzten Kapitel werden noch mehr nackte Tatsachen sowie die blutige Zweckentfremdung einer Buchschneidemaschine präsentiert.
Aufgrund der zweiten Filmhälfte durchaus interessant, aber gewiss zwangsläufig kein Film, den ich mir zwingend nochmals ansehen müsste.
Optisch ist dieser schwerfällige Mystery-Thriller mit dramatischen Anleihen, der den Zuschauer mit angezogener Handbremse auf eine Reise durchs karge Island nimmt, zweifelsohne ansehnlich hergerichtet. Die eingefangenen Bilder übertragen die eisige Kälte der spärlich besiedelten Vulkaninsel ins muckelig warme Wohnzimmer und erzeugen dabei von Anfang an eine düstere Atmosphäre. Auch ist der sparsam eingesetzte Score gezielt und dabei äußerst effektiv eingesetzt, verfehlt seine unheilvolle Wirkung zu keiner Zeit. Selbst die beiden voneinander getrennt erzählten Handlungsstränge um die vermissten Kinder, die dann irgendwann im späteren Verlauf ineinander münden, sind alles andere als gänzlich uninteressant. Jedoch gibt es mit dem einsetzenden Abspann keine angeknabberten Fingernägel zu beklagen, da dem paranormal angehauchten Plot sowohl der richtige Drive als auch der dringend benötigte Kick fehlen. Und auch wenn man sicherlich ein Ende durchaus offen gestalten darf, bleiben dann doch ein paar Fragezeichen zu viel übrig.
Zunächst einmal muss ich anerkennenswerterweise die Oscar prämierte Leistung von Hilary Swank hervorheben, welche in „Boys don’t cry“ die transsexuelle Teena Brandon / Brandon Teena sehr glaubwürdig verkörpert. Nicht weniger beachtlich in diesem Zusammenhang die Darstellung ihres weiblichen Gegenparts Lana (Chloë Sevigny), die hierfür auch prompt eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin erhielt, wobei es jedoch blieb.
„Es ist mir egal, ob du halb Affe bist; ich werd‘ dich hier rausholen!“
Die Geschichte an sich, welche sich zum Ende hin dramatisch zuspitzt, hat mich hingegen zu meiner Überraschung leider nur bedingt berühren können. Selbstverständlich gab es die eine oder andere Szene, bei der ich aufgrund der Erniedrigungen Mitleid mit der Gepeinigten empfand, aber insgesamt hat mich das Drama auf emotionaler Ebene dann doch zu wenig angesprochen.
Deutlich abwechslungsreicher als der noch teils recht tränenreiche Vorgänger. Zudem wertet der geringere Elben-Anteil, dessen Völkchen auf mich eine fast schon einschläfernde Wirkung ausübt, das Geschehen mächtig auf.
Richtig klasse finde ich bei dieser Fortsetzung natürlich den heimlichen Star: Smeagol / Gollum, der seinen inneren Konflikt auf einzigartige Weise austrägt! Einfach fantastisch, was da im Jahr 2002 erschaffen wurde – eines der eher wenigen Beispiel dafür, dass CGI etwas Positives bewirken kann. Die umfangreiche Palette der eindrucksvollen Gesichtsausdrücke, ist geradezu umwerfend.
Aber auch ansonsten gibt es in der Fortsetzung zur HdR-Trilogie reichlich zu sehen, wie bspw. das beeindruckende Herr der Orks, allerhand gepfählte Uruk-hai und vor allem die grandiose Schlacht um das imposante Helms Klamm, die seinerzeit neue Maßstäbe im Fantasy-Bereich setzte!
Das Prequel zum grandiosen „Schweigen der Lämmer“, welches bereits 1986 als „Blutmond“ weitaus weniger aufwendig verfilmte wurde, hat mit Ralph Fiennes, dem maskenbildnerisch fast bis zur Unkenntlichkeit entstellten Edward Norton, der brennenden Fackel Philip Seymour Hoffman, Harvey Keitel und natürlich Anthony Hopkins alias Dr. Hannibal Lecter, eine spitzenmäßige Besetzung aufzuweisen. Durchweg spannend inszeniert, mit einem relativ furiosen Finale ausgestattet und aufgrund der routiniert agierenden Darsteller auch schauspielerisch überzeugend, sodass sich „Roter Drache“ als Baustein der Hannibal-Reihe recht würdig ins Gesamtbild einfügt.
Ein weiterer Filmbeitrag aus der umfangreichen Netflix-Produktionspalette, den ich mir nach einigen vorangegangenen ernüchternden Netflix-Filmerlebnissen unter normalen Umständen erspart hätte, wenn nicht mein Sohn, der geschmacklich mit mir oftmals auf einer Wellenlänge liegt, der Auffassung gewesen wäre, dass dieser Streifen etwas für mich sei, weshalb ich ihm natürlich blind vertraute.
Handwerklich ganz manierlich und der recht bedrohlich wirkende Score verfehlt auch nicht seine Wirkung, jedoch machen ein paar Jump Scares und einige seltsam in Erscheinung tretende Figuren noch längst keinen guten Film. Insbesondere dann nicht, wenn letztendlich im Grunde so ziemlich jeder Handlungsstrang ins Nichts verläuft und zur großen Belohnung ein völlig vermurkstes Finale präsentiert wird, das sich jeglicher Optionen beraubt.
Das war jedenfalls definitiv die letzte Gurke aus dem Hause Netflix, die ich mir angetan habe!
„Cold Blood“ birgt einen etwas eigenartig zusammengebastelten Plot, versteht es jedoch dennoch auf seine spezielle Art und Weise bis zu einem gewissen Grad zu unterhalten, auch wenn das Ganze zu keiner Zeit wirklich rund wirkt. Aufgrund der überschaubaren Laufzeit und der teils kompromisslosen Action, die serviert wird, durchaus verwertbar – jedoch keinesfalls mehr!
Der mit Mark Wahlberg, Kevin Bacon, dem stark gewichtsreduzierten John Goodman und J.K. Simmons recht manierlich besetzten Action-Thriller, der das terroristische Attentat während des Boston-Marathons im Jahr 2013 für den Zuschauer aufbereitet, versteht es auf emotionaler Ebene zu unterhalten und dürfte sicherlich dazu beigetragen haben, der amerikanischen Bevölkerung bei der Bewältigung eines weiteren Traumas behilflich gewesen zu sein.
Insbesondere die zweite Filmhälfte, während sich die Schlinge um die Attentäter immer enger zieht, sorgt für so manch solidarischen Gedanken für die ermittelnden Polizeibeamten. Vor allem aber wird während des ausgedehnten Finales ordentlich auf die Tube gedrückt. Ein wirklich großartiger Film hätte es wohl zumindest versucht, die Seite der Attentäter zu beleuchten, was aber ganz offensichtlich zu keiner Zeit die Intention gewesen sein dürfte. Dennoch ein ziemlich unterhaltsamer und kurzweiliger Actionfilm, angereichert mit einigen dramaturgischen und gefühlvollen Momenten, den man problemlos ein weiteres Mal hervorkramen kann.