cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Das Kinder-/ Jugendabenteuer um Huckleberry Finn und dem Sklaven Jim, kennt wohl im Grunde ein jeder, der vor dem Zeitalter der Spielkonsolen in den Kinderschuhen steckte. Leider übt der Film inzwischen längst nicht mehr den Reiz vergangener Tage auf mich aus, was aber wohl rein altersbedingt zu verstehen sein dürfte.

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      Regie-Ikone Howard Hawks, der sich mit Klassikern wie u.a. „Narbengesicht“, „Tote schlafen fest“, „Leoparden küsst man nicht“ und „Rio Bravo“ verewigte und damit zugleich in so ziemlich sämtlichen Genres unterwegs war, erschuf 1966 einen Western, der es aufgrund seines trockenen Humors in sich hat.

      „Naja, ich hab das Schild getroffen, und das Schild hat dann ihn getroffen!“

      Zwar entfaltet sich die wahre Pracht erst während der zweiten Filmhälfte, dafür sorgt das kernige Gespann, bestehend aus John Wayne, Robert Mitchum, James Caan und dem ansonsten weitestgehend unbekannten Arthur Hunnicutt in der Rolle des Hilfssheriff, mit ihren zahlreichen Sprüchen für reichlich gute Laune, wobei selbstverständlich auch die Schießereien nicht zu kurz kommen!

      „Heben Sie die rechte Hand! Den Wortlaut hab‘ ich vergessen, aber Sie müssen sagen: Ich schwöre!“
      „Ich schwöre!“
      „Jetzt sind Sie Hilfssheriffs!“
      „Glauben Sie, dass die Dinger was nutzen, wenn jemand auf uns schießt?“
      „Doch, so n Blechstern ist ne gute Zielscheibe!“

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        Der Einstieg in diesen Thriller, der sich um rituellen Kindesmissbrauch dreht, hat mir aufgrund seiner düsteren Aufmachung zunächst ziemlich gut gefallen. Obwohl ich Ethan Hawke schon deutlich besser gesehen habe und Emma Watson mit ihrer Rolle fast schon ein wenig überfordert wirkt, agiert die übrige ansonsten weitestgehend unbekannte Schauspieltruppe auf einem grundsoliden Level. Darüber hinaus sorgt der Plot für eine stete Grundspannung und ein gewisses Unbehagen. Nur schade, dass die anfängliche Euphorie nicht weiter genährt wird, stattdessen sich ab etwa der Filmhälfte eine zunehmende Ernüchterung einstellt, die mich durch das nicht sonderlich spektakuläre Finish sogar abschließend noch ein bisschen unbefriedigt zurückgelassen hat.

        „Regression“ ist für mich der klassische Fall, wie man aus einer mehr als anständigen Ausgangslage, letztendlich reichlich wenig Ertrag erzielt. Vor allem verstehe ich nicht, weshalb man der Welt unnötigerweise verkünden muss, dass dieser Film auf einer wahren Begebenheit beruhe, zumal es im Grunde absolut nichts Weltbewegendes zu vermelden gibt.

        Nun ja, bedingt durch die erste Filmhälfte, die sich meinerseits allemal ausbaufähige 6 Zähler verdient hätte, will ich mal in der Gesamtwertung Gnade vor Recht ergehen lassen.

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          über Pride

          Die Londoner Lesben- und Schwulenvereinigung solidarisiert sich 1984 mit den streikenden Bergarbeitern, die unter der strengen Fuchtel der „Eisernen Lady“ Margaret Thatcher wahrlich keinen einfachen Stand haben - ebenso wenig wie diverse vermeintliche Randgruppen, zu denen auch die sexuell anders orientierten Menschen zählen, die mit ihren alljährlichen Protestmärschen auf sich aufmerksam machen wollen.

          Sozialdramen von der Insel wie „Ganz oder gar nicht“, „Billy Elliot“ oder aber auch „Trainspotting“, bringen trotz ihrer im Grundton traurigen Thematik immer wieder das Kunststück fertig, dass mir ein Lächeln übers Gesicht huscht, da der hoffnungsvolle Schweif am Horizont stets sichtbar bleibt. Das macht diese Filme geradezu einzigartig! Schade daher, dass sich mir diese mit Zuversicht versehende Botschaft in „Pride“ zu selten offenbart hat (ansatzweise während der One-Man-Tanzdarbietung, dem kollektiven Gesang und während der gegenseitigen Solidaritätsbekundungen der beiden Gruppierungen); jedenfalls nicht in dem Ausmaß, wie ich es mir erhofft habe. Möglicherweise mag es an der zu oberflächlichen Figurenzeichnung der Darstellertruppe gelegen haben (selbst Bill Nighy wirkt hier ziemlich blass und damit völlig verschenkt!), vielleicht aber auch einfach nur an der Herangehensweise, wie die Geschichte erzählt wird. Kurzum habe ich keine rechte Bindung finden können, obwohl ich mich riesig auf den Film gefreut habe.

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            Machen wir es einfach mal kurz und schmerzlos: Diese allseits beliebte britische Komödie mit leichter Drama-Komponente, schafft es noch nicht einmal als „ganz nett“ durchgewunken zu werden, weil einerseits meine Auffassung von Humor selbst in Ansätzen nicht bedient wird, sich die zweistündige lahmarschige Inszenierung anfühlt, als hätte ich mindestens drei Stunden vor der Glotze verbracht und es zudem weder Hugh Grant noch Andie MacDowell schaffen, mir so etwas wie Sympathiebekundungen abzuringen.

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              cpt. chaos 26.02.2018, 17:42 Geändert 16.01.2020, 23:01

              Unter normalen Umständen kann man einen solchen Streifen natürlich mit Leichtigkeit in der Luft zerfetzen. Nach einem beschissenen Arbeitstag hingegen, kann „John Wick: Kapitel 2“ die richtige Antwort sein, um gewisse Bedürfnisse, nach denen man lechzt, in allerbester No-Brainer-Manier zu befriedigen. Zumindest gilt dies für den saugeilen Auftakt, der wirklich Hoffnung macht.

              Es folgt jedoch ein dürftiger Plot, der den Vorgänger in dieser Hinsicht sogar nochmal toppt, was im Grunde schon ein kleines Kunststück darstellt. Nun ja, was bleibt ist ein insgesamt recht hoher Action-Anteil, der sich allerdings nicht sonderlich innovativ präsentiert, denn die unzähligen Kopfschüsse aus kurzer Distanz, sind dann auf Dauer doch eher ermüdend. Daher umso bedauerlicher, dass man sich keinerlei Mühe gegeben hat, um zumindest einen halbwegs ansprechenden Plot zu spendieren, was den Film sicherlich massiv aufgewertet hätte.

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                über Selma

                Wohlwissend, dass längst nicht alles gerecht zugeht - weder in den glorreichen Staaten Amerikas, ebenso wenig wie hierzulande und auch nicht irgendwo anders auf diesem Planeten -, ist das aus heutiger Sicht irgendwie verdammt schwer nachvollziehbar, dass noch während des ausklingenden zweiten Drittels des vorherigen Jahrhunderts, in einem sogenannten Rechtsstaat, eine derartig ausgeprägte Form des Rassismus von Staats wegen toleriert wurde, ja geradezu unterstützt wurde.

                Thematisch birgt „Selma“ daher reichlich Zündstoff, bleibt aber als dialogreiches Biopic ein gehöriges Stück hinter meinen Erwartungen zurück. Wenngleich es hier weniger um das gesamte Schaffenswerk des Baptistenpastors und engagierten Bürgerrechtlers Martin Luther King geht (grandioses Schauspiel von David Oyelowo), sondern vielmehr der steinige Weg aufgezeigt wird, währenddessen viel Blut vergossen wurde, bis es am Ende den Afroamerikanern endlich ermöglicht wurde, das US-Wahlrecht in Anspruch zu nehmen, ist „Selma“ natürlich ein Stück Zeitgeschichte, die, auch wenn man sie emotionaler, packender und anklagender hätte verfilmen können, zweifellos interessant genug ist, als dass sie ein jeder gesehen haben sollte.

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                  Luke (Paul Newman) randaliert eines Nachts ziemlich besoffen herum, indem er einige Parkuhren demoliert, wofür er für satte zwei Jahre einfährt.

                  Das recht gemächlich erzählte Gefängnis- / Justizdrama lebt in erster Linie vom Südstaaten-Flair der 60er Jahre, dem kongenialen Duo George Kennedy (Oscar als bester Nebendarsteller) / Paul Newman (mit seinem unwiderstehlich verschmitzten Lächeln) und natürlich von der Message, dass sich „Der Unbeugsame“, angetrieben von seinem unbändigen Freiheitsdrang, nicht von einem Rechtssystem, dass keinen Widerstand duldet, brechen lässt.

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                    Das Script und die schauspielerischen Darbietungsversuche, die aus heutiger Sicht für heftige Kopfschmerzen sorgen, waren im Grunde schon seit jeher für die Tonne. Zumindest aber die Kampfszenen konnten dies seinerzeit weitestgehend halbwegs kaschieren, weshalb ich der Meinung war, dass ich es es mit diesem JCVD-Streifen ruhig nochmals aufnehmen könne, was sich allerdings im Nachhinein dann doch als fatale Fehleinschätzungen erwiesen hat. Mal abgesehen von der teils unmöglichen Synchro und JCVD mit Lippglos - was hab ich gelacht! -, sorgen mittlerweile selbst die choreographierten Kloppereien lediglich noch für ein mitleidiges Stirnrunzeln.

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                      Dr. Walter Veithausen, Leiter einer Nervenheilanstalt (nicht die erste Rolle, die Sebastian Koch in die Kriegsjahre verschlägt), selektiert in regelmäßigen Abständen die Listen der psychisch erkrankten Patienten, bestehend sowohl aus Erwachsenen als auch Kinder, die im Namen des Führers früher oder später allesamt ihre Erlösung finden sollen; sei es durch eine spezielle Gemüsesuppe, die keinerlei Nährstoffe enthält und somit einen schleichenden Hungertod zur Folge hat, oder aber der sogenannte Himbeersaft, der den Kindern durch die liebevoll wirkende Krankenschwester verabreicht wird. Immer effizienter wird das Morden, das den nahegelegenen Friedhof förmlich zum Bersten bringt.

                      Im Mittelpunkt des Dramas, welches auf wahren Begebenheiten beruht, steht der 13-jährige Ernst Lossa, der von Amerika träumt. Ein Traum, der nie in Erfüllung gehen wird…

                      „Es gibt eine höhere Gerichtsbarkeit, als die ihres Führers!“

                      Unter dem mächtigen Schutz des Hakenkreuzes, wurde im Dritten Reich das verabscheuungswürdige Euthanasie-Programm effizient durchgeführt, welches dem Zuschauer im „Nebel im August“ auf schwer verdauliche Weise vor Augen geführt wird. Ähnlich wie „Die Grauzone“, „Der Junge im gestreiften Pyjama“, „Der Stellvertreter“ oder aber die Genre-Größen „Der Pianist“, „Das Leben ist schön“ und „Schindlers Liste“, ist eben auch dies ein weiterer unangenehmer, aber überaus wichtiger Filmbeitrag wider des Vergessens!

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                        „Volle Kanne, Hoschi!“

                        Zwei ehemalige Bandkollegen waren damals in ihrem bunten Paralleluniversum unterwegs, das sie sich dank Bill und Teds freundlicher Unterstützung erschaffen hatten. Ständig hauten sie sich die cremigen Sprüche gegenseitig um die Ohren und feierten sich dafür mächtig ab. Was anfangs noch ganz witzig war, hat dann später schon fast ein wenig genervt, da die Nummer natürlich ab einem gewissen Punkt einfach völlig ausgelutscht war. Irgendwie habe ich jedenfalls das Kunststück fertiggebracht, den Streifen all die Jahre zu meiden. Okay, zwischendurch hier und da mal ein paar Szenen, das war’s dann aber auch. Nun habe ich also auch diese filmische Wissenslücke geschlossen, worauf ich im Nachhinein nun nicht einmal sonderlich stolz bin, denn Bill und Teds Zeitreisetrip ist Trash in höchster Vollendung! Wer’s mag, bitteschön! Ist echt nicht meins! Granatenstark geht jedenfalls meiner Auffassung nach anders!

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                          Das Erfolgsduo Pollack / Redford, welches in der Folge noch vier weitere gemeinsame Projekte angehen sollte (u.a. „Die 3 Tage des Condor“ und „Jenseits von Afrika“), lieferte 1972 mit „Jeremiah Johnson“ ein, aufgrund der atemberaubenden Landschaftsaufnahmen der Rocky Mountains, visuelles Leckerchen ab, das obendrein mit einem tollen Soundtrack garniert wird.

                          Der zum Ende hin in den Mittelpunkt des Geschehens rückende tödliche Konflikt zwischen dem legendären Jeremiah Johnson - der sich seinerzeit auf den Verzehr menschlicher Leber spezialisiert haben soll - und den Crow-Indianern, lässt die zuvor gemächlich vorgetragene Geschichte urplötzlich ein wenig aus den Fugen geraten. Ungeachtet dessen ein absolut sehenswertes atmosphärisches Abenteuerdrama, das, da ohnehin nicht sonderlich viel gesprochen wird, sich problemlos im Originalton ansehen lässt (selbst für jemanden wie mich, der dem Englischen nicht so ganz mächtig ist), um somit soundmäßig die deutlich bessere Variante genießen zu können.

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                            Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht, dass der in die Jahre gekommene berühmt-berüchtigte Revolverheld Jimmy Ringo (Gregory Peck) wieder in der Stadt ist, der im Grunde lediglich seiner ewigen Liebe und Mutter seines Sohnes einen kurzen Besuch abstatten möchte, um den inzwischen ersehnten Ruhestand einzuleiten. Doch schon ist der erste streitsüchtige Herausforderer da und drei ihm nach Vergeltung trachtende Brüder sind ihm ebenfalls auf den Fersen…

                            Ein gut inszenierter Edel-Western mit Gregory Peck in der Hauptrolle sowie Karl „Knollnase“ Malden in einer Nebenrolle, der mit einer gehörigen Portion Tiefgang versehen ist. Daher ist die Bewertung zusätzlich mit einem dicken Plus versehen und wird vermutlich nach der nächsten Sichtung ein wenig aufgebessert werden.

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                              Allmählich habe ich doch schon so einige James Stewart-Western gesehen; dieser gehört dabei aufgrund seiner Sichtweise zweifelsohne zu den ungewöhnlicheren. Für die damalige Zeit wird das Bild der amerikanischen Ureinwohner erfreulicherweise weitaus weniger eindimensional gezeichnet. Während Indianer ansonsten zumeist als die bösen Wilden dargestellt werden, die den armen Siedlern nach ihrem Skalp trachten, werden in diesem Fall einige Einblicke in deren Lebensweisen gewährt. Zudem sind die geschilderten Friedensverhandlungen mal etwas völlig anderes – insbesondere natürlich für einen Beitrag aus dem staubigen Genre anno 1950. Sehr lobenswert, dafür gibt es auch verdientermaßen einen Bonuspunkt!

                              Allerdings gibt es hier auch unübersehbar eine Kehrseite der Medaille, die zum einen in recht schwulstiger zum anderen in teils arg langweiliger und mitunter nicht immer so ganz überzeugender Form zutage tritt, was das Ganze unterm Strich leider nicht übermäßig unterhaltsam gestaltet.

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                                Ordentlich besetztes Beziehungs- /Familiendrama (Moritz Bleibtreu, Christian Ulmen, Franka Potente, Martina Gedeck, Uwe Ochsenknecht und Tom Schilling - das kann sich man echt sehen lassen!) aus deutschen Landen, dass trotz seiner humoristischen Ausrichtung durchaus nachdenklich machende Töne anstimmt.

                                Worauf kommt es im Leben eigentlich an? Erfolg? Wohlstand? Oder ist es nicht einfach sehr viel wichtiger, mit dem was man hat glücklich und zufrieden zu sein? Weshalb muss im Leben oftmals erst etwas Gravierendes passieren? Nicht selten sind es einschneidende, vor allem aber unschöne Erlebnisse, die das Leben für einen bereithält, um sich schlussendlich das Essenzielle vor Augen zu führen.

                                Ein insgesamt recht gelungener Filmbeitrag, der beiläufig die Sinnfrage des Lebens - zumindest in kleinen Ansätzen - beantwortet, auch wenn das gewiss nicht der Anspruch des Films ist.

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                                  cpt. chaos 07.02.2018, 18:34 Geändert 21.12.2021, 22:56

                                  Allen Warnungen zum Trotz, musste ich mich unsinnigerweise selbst davon überzeugen, dass dieser Streifen nichts taugt…

                                  Während zuletzt seine Tochter mit von der Partie war, ist es also dieses Mal sein Sohn und vermutlich demnächst ein unehelicher Spross oder seine Ex-Schwiegermutter. John McClane tobt sich jedenfalls in Moskau aus und spätestens nach der ausufernden Verfolgungsjagd, bei der so einiges geschrottet wird, ohne dabei sonderlich zu unterhalten, wird mehr als deutlich, dass diese völlig überflüssige Fortsetzung uninspiriert vor sich hindümpelt. Es schmerzt doch sehr, mit ansehen zu müssen, wie einer der einstigen Action-Helden regelrecht demontiert wird. Echt bitter!

                                  Sämtliche Figuren kommen in diesem Action-Gewusel so dermaßen nichtssagend um die Ecke. Angefangen mit den bösen Buben, McClane Jr. ohnehin und selbst Bruce Willis macht da leider keine Ausnahme. Schwache Sprüche, ein mieser Plot und die fürchterliche Kameraführung komplettieren das cineastische Debakel.

                                  R.I.P. John McClane - die Beisetzung erfolgte irgendwann zwischen 2007 und 2013, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

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                                    Liam Neeson lässt in der Fortsetzung zunächst den extrem besorgten und völlig nervigen Dad raushängen und macht darüber hinaus auf verständnisvollen Ex, der sich selbst für Beziehungsangelegenheiten nicht zu schade ist, womit der Einstieg schon mal weitestgehend versemmelt ist.

                                    Dann aber holt ihn die Vergangenheit ein, in Form alter albanischer Spielgefährten, die ihm vergeltungsmäßig nach dem Leben trachten. Es folgt ein hanebüchener Plot, der aber letztendlich zumindest durch einige recht manierliche Action-Einlagen etwas erträglicher gestaltet wird. Alles in allem ist diese Fortsetzung sicherlich kein Ruhmesblatt, weshalb es eigentlich auch nicht weiter tragisch gewesen wäre, wenn ich diese weiterhin gekonnt umschifft hätte.

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                                      Der Auftakt ist zunächst noch ganz nach meinem Geschmack: Im Film noir-Stil peitscht heftiger Dauerregen über ein Hochsicherheitsgefängnis. Kurz darauf betritt dann auch schon Burt Lancaster als Insasse dieser ehrenwerten staatlichen Einrichtung die Bühne, welcher sich fortan mit dem sadistischen Gefängnisaufseher Munsey (Hume Cronyn – einigen womöglich aus u.a. „Das siebte Kreuz“ und „Das Wunder in der 8. Straße“ bekannt) unaufhörlich reibt, bis sich schließlich der wohl schier unausweichliche blutige Gefängnisausbruch anbahnt. Leider ist die Erzählweise eine Spur zu behäbig geraten, sodass die anfängliche Euphorie doch relativ schnell verpufft. Sicherlich kein schlechter Filmbeitrag, aber leider auch keiner, den man zwangsläufig in die heimische Filmsammlung aufnehmen müsste.

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                                        cpt. chaos 21.01.2018, 22:07 Geändert 14.03.2023, 10:57

                                        Trotz Fred Zinnemann auf dem Regiestuhl, den ich zu den Besten seiner Zunft zähle, und Marlon Brando als Hauptakteur mit seinem Leinwanddebüt, der hier schon mehr als deutlich aufzeigt, was schauspielerisch in ihm steckte, ist dieses Kriegs- /Sozialdrama, das thematisch unweigerlich ein wenig an „Geboren am 4. Juli“ erinnert, leider nicht so der ganz große Wurf.

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                                          Die letzte Stunde des allseits megamäßig abgefeierten Tarantino-Kult-Klassikers, versteht mich immer wieder extrem gut zu unterhalten. Nur schade, dass ich das nicht vom gesamten Film behaupten kann, der mit seinen zeitlich unterschiedlich angeordneten Episoden ein wenig Verwirrung stiftet, was aber keineswegs als Kritikpunkt zu verstehen sein soll.

                                          Die sieben Oscar-Nominierungen dürften jedenfalls eine klare Sprache sprechen, auch wenn es unterm Strich lediglich für eine Gold-Trophäe gereicht hat. Und im Grunde ist auch das aufgebotene Star-Ensemble in diesem Tarantino-Klassiker aller Ehren wert: John Travolta, selbstverständlich Samuel L. Jackson, Bruce Willis, natürlich auch Uma Thurman, Christopher Walken, Tim Roth ebenfalls mal wieder, Steve Buscemi, Harvey Keitel ja sowieso und last but not least Quentin Tarantino himself, der es sich abermals nicht nehmen lässt, selbst mal wieder vor die Kamera zu treten, um ein paar endlose Dialoge zu wechseln. Ja, insgesamt eine Menge unschlagbarer Argumente, die der Film für sich verbuchen mag, aber schlussendlich für mich ein gutes Stück von der cineastischen Herzensangelegenheit entfernt.

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                                            Leider konnte mich auch die neuerliche Begegnung mit Walter Matthau als knurriger und windiger Rechtsanwalt, der in Fachkreisen auch „Fisimatenten-Willi“ genannt wird sowie seinem kongenialen Filmpartner Jack Lemmon, der einen schwer Kranken simuliert, nicht überzeugen. Dabei ist der Plot dieser Billy Wilder-Komödie wirklich gut, nur eben einerseits leider viel zu lang geraten und insgesamt auch noch nicht einmal besonders witzig, was nun einmal den Kult-Regisseur sowie diese beiden Schauspieler der Extraklasse im Allgemeinen auszeichnet.

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                                              Selbstverständlich zieht „Southpaw“ so manch altgediente Register des Genres, wie man sie so oder ähnlich schon in diversen Sportfilmen sehen durfte. So wie etwa die berufliche und private Demontage eines Profisportlers, um sich mit viel Schweiß und zahlreichen Entbehrungen wieder zurück ins Leben und in diesem Fall in den Ring zu kämpfen, damit schließlich während des finalen Fights, der übrigens wirklich gut choreografiert ist (sofern ich das als Laie überhaupt zu beurteilen vermag), der vermeintlich mächtige Gegner in Grund und Boden gestampft wird. Dabei dürfen natürlich Emotionen und Blut nicht zu kurz kommen. Was soll ich sagen? Also mir hat’s gefallen, sodass eine spätere Aufwertung meinerseits keineswegs ausgeschlossen ist.

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                                                Die Story über die Gesetzeshüter, die inmitten des Drogensumpfes des Großstadtdschungels hemmungslos in die eigenen Tasche wirtschaften, nimmt nach leichten Anlaufschwierigkeiten im weiteren Verlauf zunehmend Fahrt auf, ohne dabei jedoch übermäßig temporeich zu sein. Einige zusätzliche Wendungen machen „Das Gesetz der Ehre“ zwar schlussendlich nicht gerade zu einem Überflieger des Genres, zumindest aber zu einem mehr als würdigen Vertreter, der sich letztendlich vom Einheitsbrei spürbar abhebt.

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                                                  Das inzwischen fünfte Abenteuer der „Fluch der Karibik“-Reihe, das sich um den rachsüchtigen Piratenjäger Salazar (Javier Bardem) dreht, gefiel mir zu meiner Verwunderung richtig gut, vor allem im direkten Vergleich zu den beiden vorangegangenen Teilen, die mich in puncto Humor und Kurzweil nur bedingt überzeugen konnten.

                                                  Das Ganze durfte ich zudem in 3D bestaunen, was den Film gewiss nicht schlechter gemacht hat. Nachdem ich die Hoffnung im Grunde schon fast aufgegeben hatte, bekommen also Captain Jack Sparrow und seinen Getreuen die dringend benötigte frische Brise eingehaucht, um die Fan-Gemeinde weiterhin bei Laune zu halten. Nur schade, dass die letzte halbe Stunde eine noch bessere Bewertung verhindert.

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                                                    Im festen Glauben, dass seine Frau (Doris Day) vor fünf Jahren nach einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, ehelicht der vermeintliche Witwer (James Garner) erneut, um noch am selben Tag feststellen zu müssen, dass er nunmehr zweimal verheiratet ist, was natürlich unweigerlich zu einigen verzwickten Situationen führt.

                                                    „Ich möchte wissen, wie er sich das vorstellt?“
                                                    „Und ich möchte wissen, wie er das anstellt?“

                                                    Eine typische Doris Day-Komödie, die einfach gestrickt ist und dabei zuweilen gar etwas sehr naiv wirkt. Die wenigen guten Szenen und somit spärlich gesäten Lacher, haben dabei noch der stark irritierte Hotelchef sowie die über jeden Zweifel erhabene Thelma Ritter als Schwiegermutter.

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