Dachsman - Kommentare
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Alle Kommentare von Dachsman
Ich hoffe ja darauf, dass es tatsächlich so etwas wie das deutsche "Mystery Science Theater" wird. Kalkofe hat in letzter Zeit zwar ein bisschen geschwächelt, aber Rütten ist sehr genial und hätte sich einen Popularitätsschub mehr als verdient.
Zugegeben, den ein oder anderen gelungenen Gag kann man "Das ist das Ende" nicht absprechen und die Clique rund um Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Seth Rogen komplett in der eigenen Komfortzone aufgehen zu sehen ist auch nicht frei von Reiz. Ob der Film jetzt aber so viel treffsicherer und lustiger ist als vergleichbare Rogen und Co. Produktionen sei dahin gestellt. Über Humor lässt sich ja bekanntlich kaum streiten. Die Anzahl der Lacher dürfte hier aber zu einem nicht unwesentlichen Teil davon abhängen, wie lustig man die reine Erwähnung des Wortes Penis oder eines Begriffes, der damit zu tun hat (Referenz: Pinkeln, Onanieren) für sich genommen findet. Kudos gibt es aber wiederum für die tatsächlich recht gelungene Endzeit- und Lagerkollerstimmung.
Was aber einen arg faden Beigeschmack hinterlässt: Schon konzeptionell wirkt der Film unglaublich selbstgefällig, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Grunde feiern sich die üblichen Verdächtigen (besser: ihre Leinwand alter Egos) 100 Minuten lang selbst. Und das wird auf die Dauer schon etwas anstrengend.
"Pacific Rim" ist leider tatsächlich die Enttäuschung geworden, die vielerorts beschrieben wurde. Ja, die Kämpfe der schick designed Roboter und ebenfalls schicken, wenn auch etwas redundant designten Monster sind ordentlich anzuschauen und es ist del Toro anzurechnen, dass er einen großen Sommerblockbuster mit so einem speziellen Thema realisiert hat. Aber außer einem tollen Idris Elba, einem guten und verschenkten Burn Gorman und einem beherzten Ron Pearlman, in einer reichlichen überflüssigen Cameo-Nebenrolle, hat "Pacific Rim" fast nichts zu bieten, was den Film über eine reine Materialschlacht hinaus heben würde. Gerade wer anfangs noch auf einen multinationalen Blockbuster mit einem Robo-Team aus Russen, Chinesen, Australiern und Amerikanern hofft, was in einem Mainstream-Blockbuster ja immer noch als einigermaßen mutig bezeichnet werden kann, wird arg enttäuscht, wenn sich 50% der genannten Teilnehmer recht fix als lasches Kanonenfutter entpuppt. Und die einzige Frauenfigur des Filmes wird auch bald auf ihren Platz als großäugiges, hilfsbedürftiges Mädchen verwiesen. Leider nur ein Blockbuster unter vielen.
Wassermelonen, Hebefigur und "Time of My Life" - Guilty Pleasure oder doch zurecht Kult? Keine Ahnung. Im Grunde bietet der Film genug Angriffsfläche um ihn doch zu finden. Die Figuren sind arg schablonenhafte Klischees, der Gesang von Babys Schwester zieht einem die Schuhe aus und über heile-Welt-Kitsch kommt doch Story auch kaum hinaus, ABER das ist alles so gekonnt und mit so ehrlicher Überzeugung gemacht, dass man (sprich: ich) doch gerne mitgeht.
Biedere und überladene Reißbrettschmonzette mit stargespicktem Ensemble, von denen aber fast jeder auf Autopilot geschaltet hat. Ansonsten den kitschigen Eckpfeilern verschrieben, die man bei der Prämisse "Schriftsteller-Sprösslinge lernen was übers Leben" erwarten konnte. Schicke Strandhäuser, viele Indie-Songs, viel prüdes Rumgefummel, teils absurd schlechte Dialoge und am Ende ruft Stephen King persönlich an, um nochmal guten Mut zuzusprechen. So realitätsfern wie man nur sein kann, so seicht wie das Wattenmeer, so aalglatt, dass man sich nichtmal drüber aufregen kann. Trotz Tumortod und Drogenproblem als Nebenschauplätze.
Zu Anfang und zu Ende platzen Adern, Augen und Köpfe. Sieht schick aus und die finale Konfrontatione zwischen Ironside und Lack hat ein paar bleibende Bilder zu bieten. Abseits davon bleibt aber nicht viel. Die Musik von Howard Shore ist ganz nett, die Idee ist ganz nett, Ironside chargiert gekonnt auf dem schmalen Grad zwischen bedrohlich und lächerlich. Was aber wirklich unangenehm auffällt ist die maximal durchschnittliche Leistung des restlichen Cast, in dem besonders ein furchtbar trantütiger Stephen Lack, ausgerechnet in der Hauptrolle, die negativ Spitze markiert.
Die Handlung? Nach wenigen Minuten bereits arg durchschaubar und bis auf ganz wenige Kleinigkeiten gegen Ende spannungs- und überraschungsarm. Die Figuren? Wandelnde Klischees. Vom grummeligen Bullen, über den berechnenden Geschäftsmann bis zum aufmüpfigen Jungspund, alles genau so flach und eindimensional wie es sich jetzt anhört. Auch auf der Bildebene fällt Louis Leterrier nicht wirklich viel ein und gerade die, ohne nicht sonderlich spektakulären, Zaubertricks der "vier Reiter" setzt er ausgesprochen bieder in Szene. Und gerade zu Beginn ist der Film viel zu geschwätzig und erklärt jedes bisschen Magie im wahrsten Sinne des Wortes weg.
Aber wenn man sich damit abgefunden hat, macht "Now you see me" schon Spaß. Das liegt maßgeblich an einem bemerkenswert hochkarätigen Ensemble von Stars, die ihre Klischeefiguren zumindest mit ordentlich Elan verkörpern. Zusätzlich sorgt Brian Tyler auf dem Soundtrack für einige eingängige Stücke und die ein oder andere Szene der Magier hat gewissenen Pfiff. Als formelhafter Hollywood-Heist ganz spaßig.
Eine Frau (so stark wie alle sagen: Martina Gedeck) fährt mit zwei Freunden in deren abgelegens Jagdhaus. Die Freunde gehen für den Abend zurück ins Dorf. Die Frau und der Hund bleiben zurück. Am nächsten Morgen sind die Freunde nicht wieder heimgekehrt. Auf dem Weg ins Dorf stößt die Frau auf eine unsichtbare und undurchdringliche Wand. Abgeschnitten von der Außenwelt, die von einer namenlose Katastrophe ausgelöscht zu sein scheint, muss die Frau in dem begrenzten Stück Wald leben.
Ob man Marlen Haushofers Geschichte als Angst vor der Bombe und damit als Zeitgeisterzeugnis, als Depressionsmetapher - ein Rezensent sprach treffend, wenn auch leider negativ, davon, dass "Lars von Trier 'Heidi' verfilmt hätte" -, als Portrait eines Leben zurück zur Natur oder als emanzipatorisches Plädoyer lesen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Dieses Vage kann man als Stärke oder Schwäche wahrnehmen, vielschichtig bleibt die Geschichte dennoch.
Die Verfilmung bleibt nahe an der Textvorlage. Die Frau liest ihren Bericht aus dem Off, protokollarisch, weitgehend emotionslos, beherrscht. Pölslers Verfilmung fügt im Grunde "nur" eine weitere Ebene, die visuelle hinzu. Seine Naturbilder in Postkartenästhetik wirken durch den hochdramatischen und tieftraurigen Hintergrund der Geschichte wie die pervertierte Form eines Heimatfilmes. Besonders meisterlich ist es ihm gelungen die Wand selbst zu inszenieren, in dem Elemente eines Horrorfilmes einstreut. Das bedrohliche, unterschwellige Dröhnen, wann immer sich die Frau der Barriere nähert, die Undurchdringlichkeit des Gebildes sind audiovisuell meisterlich eingefangen.
"Die Wand" macht Einsamkeit und Isolation, Angst und Verzweiflung, erfahrbar wie wenige andere Filme. Einer der besten deutschsprachigen Filme der letzten Jahre.
Überraschenderweise wirklich nicht die Katastrophe, die es zu befürchten galt. Auch wenn "World War Z" mit seiner literarischen Vorlage im Grunde herzlich wenig zu tun hat, ist er ein ansprechender Big-Budget-Zombie-Film geworden. Das, eher zusammenhangslose, Location-Hopping sorgt für einige nette Szenerien und selbst das gescholtene letzte Drittel baut durchaus einiges an Spannung auf, auch wenn der Bruch im Ton des Filmes deutlich bemerkbar ist. Das manche CG-Effekte deutlich als solche zu erkennen sind (Jerusalems Zombiehorden) stört marginal. Zusätzlich trägt mit Brad Pitt ein fähiger Hauptdarsteller den Film, der neben dem großen Bum-Bum auch einige beklemmende Gruselmomente zu bieten hat. Nicht schlecht, vielleicht auch nicht der große Wurf, aber wirklich nicht schlecht.
Gefällig und trotzdem - oder gerade deswegen? - doch reichlich zäh. Ja, der Film hat seine Momente, hat nette Ideen und trifft stellenweise auch ins Schwarze ("Das basiert doch hoffentlich auf einer wahren Begebenheit?" - "Ja, zweiter Weltkrieg eben"). Aber dennoch bleibt der fade Beigeschmack, dass hier keiner dem anderen auf die Füßen treten will und alles schön brav bleibt. Eine Parodie auf deutsche WK-Schmonzetten ist in etwa so gewagt, wie ein Knallfrosch bei einem Waldbrand. Ja, einige sehr anrührende Momente, gerade gegen Ende, kann man "Oh Boy" nicht versagen, aber auch einen ziemlichen Hang zum Kitsch und zu Klischees. Gerade die Figuren sind teilweise erschreckend holzschnittartig und die Dialoge, gerade von Hauptfigur Niko, wirken manchmal wie aus dem Lehrbuch abgeschrieben. Die Darsteller holen da glücklicherweise das möglichste raus und an der Regie gibt es auch nicht wirklich etwas zu bemängeln. Außer bemerkbarer Mutlosigkeit.
"Oh Boy" ist ein spaßige, kleine Komödie, das der Film aber zur Rettung des deutschen Kinos hochgejubelt wurde, sagt vielleicht mehr über den Zustand der deutschen (Mainstream-)Filmlandschaft aus, als jeder drittklassige Schweiger/Schweighöffer-Film es je könnte.
Putzig, wie jetzt auf einmal alle Kommentare Vega toll finden. :D
Bitte irgendwann in den kommenden Ausgaben also nicht konsensmäßig auf ARD/ZDF-Produktionen eindreschen, sondern erklären warum "Big Bang Theory" "ärgerlich" ist und wieso Hella von Sinnen die beste "Wetten, dass..."-Moderatorin überhaupt wäre.
Das ist knuffig, das ist toll animiert und designed, das ist rührselig. Pixar im Franchise-Fieber bleibt trotzdem noch Pixar. Grundsätzlich gibt es für die Idee keinen Innovationspreis und auch die Umsetzung des Campus-Leben-Plot reißt, was Einfallsreichtum angeht, keine Bäume aus, ist aber wunderbar umgesetzt. Natürlich bleiben wir dabei vollständig in den bekannten Heile-Welt-Gewässern von Disney. Zyniker nennen das kitschig und formelhaft. Ganz Unrecht haben sie natürlich nicht, auch wenn „Monster University“ innerhalb bewährter Parameter versucht so ambivalent wie möglich zu sein. Denn die Botschaft „Manchmal ist auch Dein bestes nicht gut genug“ ist für Disney ja schon fast revolutionär. Neu ist der Ansatz nicht, einfach nochmal bei den Simpsons in die zweite Staffel schauen; „Bart gets an F“/“Der Musterschüler“. Am Ende geht es aber selbstverständlich versöhnlich aus, aber der Plot schafft es nachvollziehbar dahin zu führen, treffend an „Monster AG“ anzuknüpfen und seinem Vorgänger (bzw. Nachfolger) sogar einige neue Aspekte hinzuzufügen. Schade ist in der Hinsicht nur, dass viele Entwicklungen für Kenner von „Monster AG“ komplett durchschaubar sind, auch wenn „Universität“ zum Glück auf In-Joke-Overkill verzichtet und seine Referenzen gezielt einstreut. Und auf der anderen Seite einige Handlungsstränge ein wenig ins Leere laufen (was geschieht mit den Verbindungsbrüdern, die in „AG“ nicht mehr auftauchen?). Am Ende bleibt ein Disney/Pixar Animationsfilm auf gewohntem Niveau. Erwartbar? Ja, sicher. Überraschungsarm? Schon, ein bisschen. Sehenswert? Auf jeden Fall.
Eine ziemlich freudlose und triste Angelegenheit. Hier ist ja wirklich alles grau in grau, bestenfalls blass und verwachsen. Selbst Supermans ikonischer Fummel sieht in manchen Szenen wie ein biederer Neopren-Anzug. Und wenn mal Licht ins Spiel kommt, wir wissen ja: Superman der zweitbeliebteste solarbetriebene Superheld der Welt, dann drückt das gleißende Licht gleich volle Kanne ins Bild und erstickt jeden Anflug von Kontrasten im Keim. Und abseits davon? 3D kann man den Hasen geben, man merkt die Nachkonvertierung überdeutlich an. Schauspielerisch geht das eigentlich schon in Ordnung, wobei ausgerechnet die Hauptfiguren (Superman und Zod) unter dem wenigen, was das Drehbuch ihnen zugesteht leiden, und die Nebenfiguren unter ihrer geringen Screentime. Die Action passt schon, wirklich beeindruckende Momente sucht man doch vergebens. Humor hat man dem Kryptonier bis auf ein, zwei Momente erfolgreich ausgetrieben und das Design der außerirdischen Technologien ist überraschend uninspiriert. Viele von den Rüstungen und Raumschiffen hätte man sicherlich auch ans „Riddick“-Set schmuggeln, oder für einen „Warhammer“- oder „Mass Effect“-Film verwenden können. Alles an „Man of Steel“ ist merkwürdig gleichförmig, so dass die 140 Minuten zwar ohne Hänger vorbei gehen, sich aber dennoch spürbar ziehen. Nicht meins, im Zweifel dann doch lieber nochmal einen Marvel-Film.
Das hier alle auf einmal nach "Beweisen, Beweisen!"-Schreien finde ich schon sehr komisch, teils auch etwas demaskierend. Die meisten der oben angesprochenen Kritikpunkte an Snyder sind seit dem Erscheinen von "300" (a.k.a. "Blut und Boden - Der Film") stets wieder angesprochene Themen, wenn es um Snyder geht. Wer da allen ernstes analytische Abhandlungen haben möchte, muss nur einmal kurz Google bemühen.
Das aber auf einmal als "Quatsch" abzutun, nur weil es, insbesondere in den letzten beiden Absätzen, polemisch geschrieben ist, grenzt schlicht an Realitätsverweigerung.
Durchschlagender Gegenbeweis für alle, die glaubten Antoine Fuqua hätte „King Arthur“ den Boden erreicht. Was hier alle ernstes an Pathos und Chauvinismus abgefeuert wird spottet jeder Beschreibung. Das so ein Film allen Ernstes auf die Lichtspielhäuser losgelassen wird kann einem nur die Sprache verschlagen. „Olympus Has Fallen“ instrumentalisiert und missbraucht die echtweltlichen Bilder aus den Nachrichten für seine widerwärtige Ideologie. Abstürzende Flugzeuge, einstürzende Wahrzeichen, niedergemähte Zivilisten, als Touristen getarnte Terroristen, Auto-Bomben, Selbstmord-Attentäter. Nichtmal für Kamikaze-Piloten ist sich das erbärmliche Drehbuch zu schade. Erbarmungslos morden sich die gesichtslosen koreanischen Angreifer durch die Reihen der amerikanischen Polizisten und Sicherheitsleute und morden natürlich auch Unbewaffnete und bereits Wehrlose ohne mit der Wimper zu zucken. Nichtmal vor so plumpen Momenten, wie einem erschossenen Hund, mit erwartbarem Fiepsen auf der Tonspur, macht „Olympus Has Fallen“ halt. Im Umkehrschluss mordet und foltert sich Schauspiel-Verweigerer Gerard Butler durch den Film. Der Zweck heiligt die Mittel. Der Zweck ist es natürlich den amerikanischen Präsidenten zu retten. Denn, wie sagt der deutsche Untertitel so schön: „Die Welt in Gefahr“. Im xenophoben Weltbild von „Olympus Has Fallen“ wird darüber hinaus die Besatzung von U.S.-Militär als probates, sogar notwendiges Mittel für den Weltfrieden dargestellt. Und natürlich darf die größte anzunehmende Angst nicht fehlen: Atomwaffen. „Wenn wir unsere Atomraketen nicht mehr kontrollieren können, sind wir einem Angriff schutzlos ausgeliefert“, bangt eine Figur (fair enough: sinngemäß). Rüstungspropaganda, wie man sie zu Zeiten des Kalten Krieges erwarten würde.
Die Ideologie von „Olympus Has Fallen“ ist verachtenswert und schlicht indiskutabel, aber selbst als Film versagt Fuquas aktuellstes Werk auf ganzer Linie. Lachhaft schlechte CGI-Effekte, hektisch gefilmte und komplett verschnittene Kampf-Szenen, uninteressante Musik und in seiner Inszenierung schlicht gewaltverherrlichend und menschenverachtend. Zumindest das Geballer ist halbwegs ansprechend gefilmt, aber das holt die Kohlen dann auch nicht mehr aus dem Feuer. Eher noch im Gegenteil. Und jeder Drehbuchschreiber, der seine Figuren allen ernstes noch Sätze sagen lässt wie: „Bei allem nötigen Respekt, Sir.“ oder „Auf meinem Grabstein soll nicht stehen 'Sie ist kampflos gestorben'“ sollte in Zukunft lieber in der Glückskeksproduktion arbeiten. Zutaten einkaufen, beispielsweise, oder den Teig ausrollen.
Schon jetzt ein heißer Anwärter auf den Titel „Schlimmster Film des Jahres“. Es bleibt nur zu hoffen, dass „White House Down“ kann kaum noch schlechter werden.
Das lustigste am neuen "Hangover" wird wohl sein, dass er bei der Fangemeinde wahrscheinlich auf Unmut stoßen dürfte. Diesmal ist der Titel nämlich Etikettenschwindel: Die Feier und anschließende Katerstimmung wird komplett ins Off bzw. in eine Post-Credit-Szene verbannt. Statt zum dritten Mal die selbe Geschichte abzuspulen hat sich Regisseur Todd Phillips diesmal für einen Heist-Plot entschieden. Das heißt weniger Parties, Alkoholexzesse und Erinnerungslücken, tut dem Franchise aber erstaunlich gut. Denn auch wenn im Kern die üblichen Phillips-Probleme (latente Homophobie, Spießertum, arg unsympathische Figuren) bleiben, ist dieser "Hangover" tatsächlich recht lustig geraten. Gerade der Anfang kann mit schön derbem Klamauk aufwaten. Eine Bruchlandung legt der Film dieses Mal immer dann hin, wenn er irgendwelche Emotionen heraufbeschwören möchte, immer wieder mit Verweis auf die vorigen Abenteuer des Wolfpacks, die mit dem Ende dieses Filmes endgültig im biederen Hafen von Familie, Bowling-Abenden und Eigenheim angekommen sind. Vielleicht liegt es an gesenkten Erwartungshaltungen, vielleicht hat sich das "Wagnis" die erwarteten Strukturen des Franchise aufzubrechen auch gelohnt, aber "Hangover Part III" ist eine goutierbare Komödie geworden. Sicher bewegt sich der Film weiterhin in den bekannten Eckpunkten zeitgenössischer, amerikanischer Mainstream-Komödien, macht unter diesen Gesichtspunkten aber Spaß. Der beste Teil der Reihe.
Solider Film, qualitativ irgendwo zwischen Teil 1 und 2, mit altbekannten Stärken und Schwächen des Franchise. Hauptsächlich wegen eines großartigen Ensembles sehenswert, auch weil man mit den Herren Pearce, Kingsley und Badge Dale endlich mal durchweg überzeugende Gegenspieler hat. Downey Jr. spult seinen Tony Stark zwar routiniert ab, hat die Figur aber mittlerweile gut genug im Griff, dass es nicht wirklich stört. Was den Film am Ende aber ohne großen Nachklang verpuffen lässt, ist die Uneinheitlichkeit im Ton. Von der Bin-Laden-Paraphrase, über MacGuyver-Gedenk-Momente, zum Buddy-Movie (in dem Downey Jr. seine "Kiss, Kiss, Bang, Bang"-Rolle wieder aufleben lässt), zum Effektgewitter, zur verquatschten Beziehungskiste. Alles irgendwie da, alles nicht schlecht gemacht, aber auch ein bisschen hilflos auf den Zuschauer losgelassen. Reiht sich damit zwar ins obere Drittel von Marvels filmischem Output ein, ist aber, wie der komplette restliche filmische Output, im Grunde arg vergessenswert. Aber, passt schon. Bis "Avengers 2" also, Tony.
Ein Baz Luhrmann ist ein Baz Luhrmann ist ein Baz Luhrmann ist ein... und so weiter und so fort. Am Ende haben wir das bekommen, was die Trailer versprachen. Vom aktuell wohl talentiertesten visuellen Overkiller des Kinos. Dieser "große Gatsby" gehört allerdings auch zu großen Teilen Shawn "Jay Z" Carter, nicht nur auf Grund seiner Rolle aus Produzent, sondern natürlich auch wegen des Soundtracks. Dementsprechend präsentiert uns der Film eine famose "Bling-Bling", "Pomp und Kitsch"-Version des New Yorks der 20er Jahre. Ein bisschen sieht das aus, wie eine Mischung aus "Moulin Rouge!" und Justin Timberlake-Musikvideo. Das ist natürlich positiv gemeint, auch wenn sich der ein oder andere jetzt sicherlich angewidert abwenden wird.
Luhrmann war maßgeblich für den Style zuständig, die Substance steuert Fitzgeralds Vorlage bei (was nicht heißen soll, dass Luhrmann Substance nicht könne, aber das nur am Rande). Deren Worte fliegen ein ums andere mal durch die 3D-Bilder. Erzählt wird erwartungsgemäß die tragische Lebens- und Liebesgeschichte vom titelgebenden großen Gatsby. Gespielt von Leonardo DiCaprio. DiCaprio ist nun kein Robert Redford. Und DiCaprio mag trotzdem ein absolut respektabler Schauspieler sein. Für den weltenreisenden Weltkriegsveteranen Gatsby ist er, mit seiner immer noch etwas knabenhaften Ausstrahlung, eine dezente Fehlbesetzung. Und über Sinn und Zweck von 3D kann man übrigens auch nach diesem Film noch weiter streiten. Allerdings hat Luhrmann wirklich eine atemberaubend schöne Einstellungen auf die Leinwand gezaubert. Überraschenderweise weniger die pompösen Feste, sondern eher die ruhigen Einstellungen überzeugen. Gatsby beim Schwimmen im Pool, beispielsweise, sieht wunderbar aus.
Rummst und knallt und rumpelt und scheppert an allen Ecken und Enden. Und das von Anfang bis zum Ende. Und das Ende kommt dann auch überraschend schnell, ohne, dass man sich gelangweilt hätte oder, dass es gehetzt wirken würde. Das Drehbuch ist zwar arg vorhersehbar und stellenweise reichlich zweckmäßig, aber geschenkt. Auch schauspielerisch gibt es - trotz der ein oder anderen käsigen Szene - nichts zu bemängeln. Mit der Jungspund-Crew der Enterprise kann ich zwar wenig anfangen, aber das kann man unter "Geschmackssache" abtun. Alles ziemlich schnörkellos. Und trotzdem, oder gerade deswegen, war mir das über weite Strecken dann doch ziemlich egal. Alles sicherlich gut gemacht, aber eben auch reichlich klinisch.
Und krankt am Ende, wie beispielsweise "Skyfall", auch ein wenig daran ein Franchise vorbereiten zu wollen, welches seit 50 Jahren etabliert ist.
Die, ja im Grunde nicht indiskutable Aussage, dass das Festival mehr zum Marketing-Circus, bzw. Circle-Jerk wird und schon längst in der Mitte der Massenmedien angekommen ist, anstatt Kino abseits der etablierten Namen (und wer, völlig wertungsfrei abstreitet, dass Jarmusch oder die Coens dazu zählen, der darf wirklich Hipster genannt werden) eine Bühne zu bieten, hätte man sicher auch kurzer und knackiger Formulieren können.
Wenn allerdings mit jedem Adjektiven zu jedem bekannten Namen nochmal fünf Nebenkriegsschauplätze angerissen werden, geht sowas leider ein bisschen unter. Keine Ahnung woher dieser Anspruch kommt, ob Du Dir den selbst stellst, oder ob das Format sowas mittlerweile erwartet, aber ich find's schade. Das Du begnadet gut schreiben kannst wissen wir. Ich bin der Meinung, dass muss nicht mit jedem neuen Text krampfhaft unter Beweis gestellt werden. Ansonsten ist das "auf Nummer Sicher zielgruppengerecht" oder "maixmales Gepose".
Die einfachste Möglichkeit gegen solche Instrumentalisierungen vorzugehen, wäre ja einfach nichts zu spenden...
http://cinemassacre.com/2012/08/22/ray-harryhausen-tribute/
Ein sehr schöner Kommentar von James Rolfe zu Harryhausens Tod.
Frei nach Tom Hanks: "The greatest film of all times? For me it's 'Jason and the Argonauts'."
[...] Auch wenn Ambitionen und Aufwand, die in diesem Film stecken, oft erkennbar sind, bleibt am Ende kaum mehr als eine große Enttäuschung übrig. „Metropia“ ist ein Stückwerk aus guten, wenn auch nicht immer originellen Ideen und Ansätzen, welche sich nicht zu einem homogenen Ganzen verbinden wollen. Da hilft dann auch der durchaus interessante Animationsstil nicht mehr.
http://www.filmfutter.com/metropia/
Wo rohe Kräfte sinnlos walten. So viel muss man dem neuen „Evil Dead“ zugestehen, wie hier die Figuren körperlich zerlegt werden ist handwerklich tadellos und weiß stellenweise schon zu schocken. Alles was sich jenseits davon bewegt ist aber allerdings eine ziemliche Enttäuschung.
Der Film weiß nichts mit seinen Figuren anzufangen, außer sie in zweifellos derben Splatter-Szenen zu Klum zu machen. Nur das nötigste wird an Hintergrundgeschichte serviert, die Motivationen und Einstellungen der Figuren drehen sich von einer Szene zur anderen um 180°(woher weiß der Protagonist, der bis weit nach der Hälfte des Filmes selbst die Existenz der Dämonen verneint hat, plötzlich wie man das System austricksen kann?). So verrückt es auch klingen mag: „Evil Dead 2013“ fehlt es an Story. Oder Charakteren. Oder Humor. Irgendwas, was das Rumgesplatter in einen Kontext setzen würde. Der Mittelteil für sich genommen mag unterhalten, einen Film trägt er allein keinesfalls. Ja, es wird ordentlich gestorben, Gliedmaßen werden amputiert, Sinnesorgane perforiert und die rote Suppe fließt in Strömen, aber wenn nach und nach die Figuren ohne weitere Konsequenzen abtreten, fragt man sich unweigerlich, wo der Film eigentlich hin will. So ganz schien das Regisseur Alvarez aber auch nicht zu wissen. Keine spaßig-überzogene Action, auch wenn die Kettensäge natürlich ihren unvermeidlichen Auftritt hat, kein Grusel oder Horror, auch wenn zahllose Jump-Scares und hysterisches Gekreische darauf abzielen. Gerade am psychischen Verfall der Figuren, der immerhin für einige der visuell besten Szenen der Vorgänger-Filme sorgte, interessiert sich hier niemand, genauso wenig wie das Übernatürlich der Bedrohung. Und spätestens wenn gegen Ende die christliche Symbolik mit der großen Kelle serviert wird und gleichzeitig beinah comichafte Ideen eingebracht werden, hat der Film einen verloren. Da hilft es dann auch nicht mehr, dass krampfhaft apokalyptische Bilder und Reminiszenzen herauf beschworen werden. Dass es schauspielerisch und musikalisch wirklich gar nichts zu holen gibt, versetzt „Evil Dead“ dann den finalen Todesstoß.
Der Vergleich mit der "Frau in Schwarz" aus dem vergangenen Jahr drängt sich unweigerlich auf. Und den verliert "Mama" dann leider haushoch. Statt altmodischem Grusel vor schaurig-schöner Kulisse, viele langhaarige Maulende-Myrte-Geister, ganz viele laute "Buh"-Effekte und wenig Überraschungen. Das macht den Film nicht schlecht und sorgt auch für einige nette Schauermomente, auch wenn das CGI-Finale hauptsächlich durch grausam schlecht Tricks auffällt. Aber ansonsten ist einfach wenig bemerkenswertes an "Mama".