Dachsman - Kommentare

Alle Kommentare von Dachsman

  • 5 .5

    Die Wiederbelebung seiner Untoten-Reihe (nach immerhin 20 Jahren) ist leider nur ein mittelprächtiger Genrevertreter geworden, der zwar mit einigem deftigen Gore aufwaten und ein paar gelungene Momente für sich verbuchen kann, ansonsten aber nichts bietet, was ihn aus der Masse an Zombiefilmen hervorheben würde.
    Romeros Gesellschaftskritik ist dabei so subtil wie ein Tritt in die Weichteile (der Oberkapitalist - routiniert gespielt von Dennis Hopper - heißt "Kaufman"), was besonders nervt, da der Film sie nach kurzem Erwähnen (reich oben - arm unten) höchstens als Kulisse nutzt. So viel gibt es nicht zu erzählen, außer, dass die Zombies jetzt anfangen zu denken (gab's ja schon in "Day of the Dead") und es eher doof finden, wenn man sie und ihre Kollegen erschießt.
    Am Ende wird einem dann schmerzlich bewusst, dass Romero auch scheinbar nicht so ganz wusste, wo er jetzt hin wollte. Irgendwie sind alle tot und alles ist kaputt, aber irgendwie gibt es noch Hoffnung und wir gehen jetzt irgendwo hin und machen alles besser. Zombies? Welche Zombies? Ach, die!, ja...die gehen jetzt auch wieder.
    Oder so.
    Schauspielerisch gibt es nicht viel zu tun. Am ehsten im Gedächtnis bleiben noch Robert Joy, als treuer und gebrandmarkter Charlie, Asia Argento als toughe Rebellin und John Leguizamo als zwilichtiger Cholo. Der Rest ist, freundlich gesagt, unterschrieben.
    Atmosphäre sucht man über weite Strecken auch vergebens. Zwar bedient sich auch der Altmeister beim aktuellen Zeitgeist und serviert Bilder, die deutlich in der Post-9/11-Ära zu verorten sind, aber wirklich ein mulmiges Gefühl kommt nur bei einigen kurzen Schockmomenten auf. Kein Vergleich zum im selben Jahr erschienenen "Krieg der Welten".
    Fast möchten die Worte "auf den eigenen Lorbeeren ausruhen" über die Lippen kommen, wenn man den über weite Strecken ambitionslosen Film betrachtet.

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    • Slasher sind, per se, keine Horrorfilme? Dann könnte man aber "Halloween" auch mit dazu nehmen.

      • Ich weiß nicht, mir persönlich sind solche Liste irgendwie zu "absolutistisch". Die Bezeichnung "bester Film des Jahres" impliziert ja, dass man auch wirklich jeden Film des jeweiligen Jahres gesehen hat UND diese Fülle an Filmen in einen Rahmen bringen kann, der Vergleichbarkeit ermöglicht.
        Aber, davon ab, bis hier hin eine schöne Aufstellung. Erinnert mich daran, dass ich ein paar von den Filmen schon immer mal unbedingt schauen wollte und mich langsam mal dran setzen sollte.
        Auf die 90er und 00er bin ich jetzt aber gespannt...

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        • 7 .5
          über Drive

          „Drive“ einen „modernen Klassiker“ zu nennen schießt, wie so oft bei solchen Schnellschussaussagen, übers Ziel hinaus. Das Prädikat „Kult“ kann man ihm indes gerne aufdrücken, unter der Bezeichnung wabert ja noch ganz anderes herum. Bei all den frenetischen Jubelhymnen und den im Gegenzug angestimmten Verrissen verortet man die mittlerweile achte Regiearbeit des Dänen Nicolas Winding Refn am besten irgendwo dazwischen, Tendenz eher nach oben. Herausragend an „Drive“ sind erstmal seine Darsteller. Allem Hype zum Trotz: Ryan Gosling als unnahbarer und undurchsichtiger „Driver“ ist großartig, konzentriertes, nuanciertes Schauspiel, welches den schwierigen Balanceakt zwischen Coolness und Glaubwürdigkeit meistert. In der allgemeinen Rezension des Films gerne unter den Teppich gekehrt, aber ohne weiteres auf einer Augenhöhe mit dem Jungstar: Albert Brooks, der einen der faszinierendsten Antagonisten der jüngeren Kinogeschichte schafft und das optimale Gegengewicht zu Gosling bildet. Bryan Cranston, Carey Mulligan und Ron Pearlman können außerdem in Nebenrollen glänzen (und machen nochmal deutlich, wieso „Drive“ wohl in jeder Studentenkneipe als der heißeste Scheiß seit „Léon – Der Profi“ gehandelt wird).
          Die Geschichte vom Besten, der aussteigen möchte und durch unglückliche Umstände in den letzte Job hineingezogen wird, der natürlich schief geht, ist schnell erzählt und ebenso klischeehaft wie unterschrieben. Es sind meistens immer eher Einzelmomente in denen „Drive“ seine ganze Sogwirkung entfaltet, meist in Kombination mit einem tollen Soundtrack (der an arger Überpräsenz leidet – siehe die Studentenkneipen von weiter oben), die zwar schon von einem roten Faden zusammengehalten werden, eine wirklich stringente und, viel wichtiger, mitreißende Handlung bleibt Winding Refn aber schuldig.
          Das mag alles Jammern auf hohem Niveau sein. „Drive“ ist ein toller Film, dessen Inszenierung immer wieder die richtigen Akzente setzt, der großartig gespielt und phantastisch ausgestattet und gefilmt - Newton Thomas Sigels Kamera findet stets die richtige Einstellung um die Bilder für sich sprechen zu lassen - ist. Es sind die Abzüge in der B-Note, die „Drive“ den Aufstieg zum wirklichen Klassiker verweigern. Die Kamera ist toll, wie oben gesagt, ab einem bestimmten Punkt hat man die Masche, immer wieder von schräg unten zu filmen, um den Figuren Größe zu geben, auch durchschaut. Der Soundtrack ist toll, dennoch verkommt die x-te Musik-Montage irgendwann zur Masche. Die Story funktioniert und hält diverse Momente bereit, die im Gedächtnis bleiben, was sie aber erzählt ist aber doch etwas dürftig.

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          • Nach neurotischen Detektiven, zynischen Ärzten und sympathischen Serienmördern jetzt eben drogendealende Lehrer. Zu Laufzeiten als der große Heiland gefeiert und spätestens ein Jahr nach dem Serienfinale redet auch kein Schwanz mehr drüber, und man läuft dem nächsten Überhit hinterher - auch bekannt als "LOST-Syndrom". Ja, tolle Schauspieler, ein gewisser Sinn für Atmosphäre und einige nette Kniffe (Staffelfinale 2 war allerdings käsig wie sonstwas), aber im Grunde laufen diese Serie auch alle nach dem selben, stets mit wasserkochenden Shema ab.
            Wäre Ryan Gosling eine Serie - es wäre wohl "Breaking Bad".

            • 7

              Burtons Bild der Stadt Gotham ist einfach unwiderstehlich und noch eine Ecke besser als im Vorgänger. Die endlosen Hochhäuser, die sich in den schwarzen Nachthimmel empor strecken, die riesigen, stählernen Statuen, die bedrohlich auf die Straßenzüge hinabblicken, die nebeligen Gassen - in dieser Stadt umgibt selbst das Weihnachtsfest eine schauderhaft-bedrohliche Atmosphäre. Auf der Haben-Seite kann man außerdem noch die Figuren Pinguin (grandios: Danny DeVito) und Max Shreck (ebenfalls: Christopher Walken) verbuchen. Batman selbst verkommt zwar ein wenig zum Nebendarsteller in einem Film der seinen Namen im Titel trägt, hatte aber auch schon einen Film um im Rampenlicht zu posieren.
              Der Film hat seine Qualitäten, genauso wie große Ambitionen, unbestreitbar.
              Er hat allerdings auch ein recht großes Problem: Man wird beim Schauen den Eindruck nicht los, dass er sich für wichtiger und schlauer hält, als er ist.
              Burtons Bestreben sich zwanghaft einer Comic-Verfilmung zu verweigern hat fast schon etwas manisches. Man fühlt sich teilweise unangenehm an die Sorte Comicleser erinnert, die meinen sich für Hobby rechtfertigen zu müssen und daher in jeden Hirnfurz von Lee oder Miller zum tiefenpsychologischen Charakterentwurf hochreden müssen. Niemand soll auf die Idee kommen, dass wir einfach so Spaß an unseren Comics hätten, nein, ALLE Comics sind "serious business".
              "Batman" mag nicht perfekt gewesen sein und "Returns" hat sicherlich mehr zu sagen, das Schlimme ist nur: Er will auch zwanghaft viel sagen. Was am Ende dazu führt, dass er teils selbst im Weg steht. Wenn die Neonlichter in Catwomans Wohnung das Wort "Hell" (Hölle) formen ist das ziemlich plakativ, genauso wie Raktenpinguine klar erkennbar in einem Comicuniversum zu verorten sind.
              Natürlich darf man sich auch in einem solchen Gedanken über die eigene Identität, Rollenbilder, Schuld und Akzeptanz machen, allerdings kann man es auch übertreiben und in einen fast schon arroganten Habitus verfallen.

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              • 6 .5

                Drei Monate im Leben eines Strippers an sonnigen Stränden von Tampa, umgeben von hübschen jungen Menschen. Konventionell, nach dem "Kleinen Drehbuch 1x1" geschrieben. Die Bilder in weiche, ausgebleichte und warme Farben getaucht, so dass selbst der bittere Abstieg locker-leicht zu schlucken ist. Und am Ende siegt doch die Liebe. Trotz alle dem, vielleicht auch gerade deswegen, ist "Magic Mike" unterhaltsam. Wie man so schön sagt: Man kann ihn gut "weggucken". Irgendwie wird mal alles an Themen irgendwie angeschnitten: Vergänglichkeit der Jugend, Spaßkultur, fehlende Nähe und das Bedrüfnis eines Menschen, der aus seinen physischen Vorzügen sein Kapital schlägt, eben danach, Drogen, bürokratische Hindernisse beim Verwirklichen von Träumen. Tief in die Materie geht Soderbergh aber nie. Lieber wird eine weitere Shownummer aus dem "Xquisite" gezeigt.
                Süffig, sehenswert für den Moment, aber eben so schnell vorbei und mit dem selben Nachhall, wie ein Abend im Stripclub.

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                • 6 .5

                  Zum dritten und bis zur anstehenden Neuauflage letzten Mal erhebt sich der dunkle Ritter – Batman, der Fledermausmann. Und wie aussieht fällt Regisseur Christopher Nolan, zum ersten Mal in seiner Karriere - das Gefühl hatte man zumindest, wenn man in den letzten Wochen die Feuilletons, Foren und Blogs durchstöberte. Enttäuschung wohin das Auge reichte, Vergleiche zu den „Matrix“-Fortsetzungen sowie „Star Wars: Episode 1“ wurden ge- und „Regiewunderkind“ und Zuschauerliebling Nolan einiges an Liebe entzogen. Dem finanziellen Erfolg des dritten Teils der „Batman“-Trilogie tat dies indes freilich keinen Abbruch.
                  Dennoch, die allgemeine Katerstimmung ist nicht abzustreiten. „The Dark Knight Rises“ konnte vielerorts Erwartungen nicht erfüllen. Nicht nur die Erwartungen gemessen am aufgebauschten Hypes, eines so gigantischen Hypes, dass wahrscheinlich nicht einmal „Citizen Kane“ sie hätte erfüllen können. TDKR scheitert auch an viel realistischeren Erwartungen, nämlich denen, ein so guter Film zu sein, wie es vor ihm „The Dark Knight“ war.
                  Was man dennoch nicht außer acht lassen sollte: TDKR ist kein schlechter Film. Er ist aber auch kein wirklich guter Film. Das Wort, welches das Ergebnis am besten beschreibt, und in den Rezensionen mittlerweile wohl öfter gebraucht wurde als Kommata, ist „ambivalent“.
                  Nolans neuster Strich vereint Licht als auch Schatten. In seinen besten Momenten ist er mitreißend und eines großen Finales würdig, in seinen schlechten Moment ist er langweilig, aufgeblasen und überladen.
                  Dabei ist schon der Anfang auf der Schattenseite zu verorten. Der Einstieg ist reichlich zäh geraten, eine gute Stunde braucht die Handlung um einigermaßen in die Pötte zu kommen. Unverständlich gerade beim Abschluss einer Filmreihe, bei welcher in zwei vorangegangenen Filmen alle Weichen gestellt werden konnten. TDKR erwartet vom Zuschauer trotzdem, dass er sich eine gute Stunde Exposition anschauen muss, die letztendlich der Geschichte nicht viel hinzufügen kann und nicht mal an das Ende des Vorgängers anknüpft.
                  Das fehlende Tempo und eine nie beständig durchlaufende Spannungskurve sind Probleme, die sich durch den ganzen Film ziehen. Zusätzlich fehlt, für einen Blockbuster natürlich tödlich, echtes Spektakel. Die Flugzeugentführung ist nicht ansatzweise so aufregend, wie sie der Trailer hat aussehen lassen, die Explosion des Footballsstadions hat der Trailer vollständig vorweg genommen und die wenigen Konfrontationen zwischen Batman und Nemesis Bane laufen auf ziemlich hüftsteife Prügeleien hinaus. Das Nolan nie ein großer Action-Regisseur war, ist kein Geheimnis, aber hier wird es einem erschreckend oft vor Augen geführt.
                  Trotz all dieser Kritikpunkte kann man TDKR aber seine gelungenen Momente nicht absprechen. Die ganze Prämisse ist unglaublich reizvoll und phantastisch umgesetzt. Das verschneite, kalte Gotham, welches sich abgeschottet von der Außenwelt in ein Kriegsgebiet verwandelt hat ist grandios in Szene gesetzt. Erstmals funktioniert Nolans nüchterner, kalter Stil wirklich um die Atmosphäre des Films zu stützen. Es sind die Momente in diesem unbarmherzigen Koloss aus Stahl, Beton, Glas und eisiger Kälter, in denen jede Figur auf die eigenen Ziele hinarbeitet – Rebellion, Macht, Flucht oder schlicht das blanke Überleben – in denen TDKR dem Epos, in dessen Richtung er immer mit zwei Augen schielt, am nächsten kommt. Kleine Details, wie der Cameo-Auftritte einiger Figuren aus den vorigen Filmen unterstützen das Gefühl für ein „großes Ganzes“, einen zusammenhängenden Filmkosmos, dann auch tatsächlich mehr, als es jeder aufgezwungene zeithistorische, Wirtschafts-Subtext je könnte.
                  Die Figuren sind soweit altbekannt und funktionieren auch so, wie man es aus den anderen Film kennt. Die Neuzugänge im Cast sind es, die Leben ins Geschehen bringen. Anne Hathaway als (nie so genannte) Catwoman ist grandios. In moralischen und charakterlichen Grauzonen angesiedelt, schafft Hathaway eine Figur genauso, wie man sie sich wünscht und vorstellt. Und auch wenn Tom Hardy einzig durch physische Präsenz überzeugen muss – was er problemlos schafft – ist sein Bane eine furchteinflößende Figur. Joseph Gordon-Levitts primäre Aufgabe als menschlicher Anker der Geschichte ist in dieser Form sicher für jeden Schauspieler eine undankbare Rolle, Levitt bemüht sich dennoch und mit Erfolg, aus dem was ihm vom Drehbuch zugestanden wird, das äußerste herausholt. Einzig die, dennoch, souveräne Marion Cotillard wirkt etwas verloren.
                  Drehbuch ist ein gutes Stichwort. Für einen Film dieser Größenordnung leistet man sich einige arge Schnitzer. Figuren sind dort, wo der Plot sie braucht. Ob für den Zuschauer ersichtlich ist wieso, beispielsweise, Bruce Wayne innerhalb von weniger Stunden und ohne fremde Hilfe, von einem nicht näher definierten Wüstenstaat ins Banes isolierten Polizeistaat gelangen kann und dort ungehemmt durch die Straßen spazieren kann.
                  Wie auch immer, am Ende laufen dann, wie man so schön sagt, alle Fäden zusammen und er knallt an einigen Stellen ordentlich. Dass das Finale dennoch nicht kraftvoller ausgefallen ist, ist Nolans Unwilligkeit (Unfähigkeit?) echte Emotionen für seine Figuren aufzubringen und daher auch zu wecken, geschuldet. Verluste geschehen sehr beiläufig, ab und an wird mal wer über den Haufen geschossen, aber wirklich Anteil nimmt man nicht.
                  Was bleibt denn nun am Ende des Tages? So platt das klingen mag: Das muss jeder für sich entscheiden. TDKR enttäuscht sicherlich, wenn auch auf hohem Niveau. Am Ende habe ich mich doch gut unterhalten gefühlt und wurde mit dem Gefühl entlassen, die Trilogie ist zu einem grundsätzlich stimmigen und doch irgendwie würdigen Ende geführt worden.
                  Vielleicht ist Nolan damit sogar das Kunststück gelungen den bestmöglichen Abschluss zu schaffen. Nach einem Film wie „The Dark Knight“, der bei Kritik und Publikum einen Konsens schaffen konnte, war es kaum möglich diesen Trick (mit dem selben Franchise) zu wiederholen. Am ist ein umstrittener Film rausgekommen. Und genau das macht ihn interessant. Und am wichtigsten: Über „The Dark Knight Rises“ wird gesprochen.

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                  • 6 .5

                    Kompetent ist das erste Wort der Wahl. Eastwoods, zu Unrecht viel gescholtene, 35. Regiearbeit reißt vielleicht keine Bäume aus, ist aber ein absolut sehenswertes und, leider keine Selbstverständlichkeit, informatives Biopic über den Vater des FBI geworden. Über zwei Stunden hält der Film den Zuschauer bei Stange. Zwar fokussiert er sich auf die subjektive Erzählperspektive seiner Hauptfigur, verwehrt sich aber erfolgreich jeder Verklärung von Person und Ereignissen.
                    Ansonsten: Schauspieler gut, Kamera gut, Musik gut, Kostüme gut, Maske auch gut, bis auf einige der Altersmasken. Nichts so gut, dass es "J. Edgar" zum Meisterwerk machen würde, aber ansonsten tadellose Arbeit.

                    2
                    • 3
                      über Shame

                      Furchtbar triviale Michael-Fassbender-Show. 100 Minuten lang guckt man dem neusten Hollywood Beau beim pullern, vöglen, onanieren und heulen zu, während im Hintergrund leise Pianomusik spielt. Man könnte es mit viel gutem Willen so interpretieren, dass die Nobelrestaurants und Penthäuser die aufgesetzte Fassade der abgestumpften Bewohner sind. Was aber wohl eher zutreffend ist: Sie sind aufgesetzte Fassade eines stumpfen Filmes. Ein Film, der uns nichts über seine Charaktere erzählt, aber trotzdem erwartet, dass der Zuschauer jede Einstellung, in der Fassbender einfach nur bedröppelt ins Leere starrt, als tiefschürfenden Charaktermoment wahrnehmen.
                      Ein kleine Anekdote aus dem Kinosaal, die mein Empfinden gegenüber dem Gezeigten dezent bestätigte. Beim Verlassen des selbigen schmachtete eine Dame "[...] ja, ich meine, "Prometheus" kann ja jeder gucken...".
                      Diesen Film aber scheinbar nicht. Hohe Filmkunst erschließt sich eben nur wenigen Auserwählten. Wenn dem so ist: Viel Spaß damit Leute, ich geh "Batman" gucken.

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                      • 8

                        Moviepilot führt in leider nicht mit eigener Personen-Seite, daher hier:

                        Carlo Rambaldi, führ die Puppen- und Maskentechnik, nicht nur bei E.T., sondern auch bei "Alien", "King Kong", Profondo Rosso" oder "Dune" verantwortlich, ist im Alter von 86 Jahren verstorben.

                        http://www.n24.de/news/newsitem_8129232.html

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                        • Joel Cohen cool, Ethan aber nicht? :D

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                          • Ines Aufruf folgend?

                            • 7

                              Die junge Merida, Tochter des Königspaares von Schottland im 10. Jahrhundert, ist unzufrieden. Von ihrer Mutter in ein zu enges Korsett aus Pflichten, Erwartungen und Traditionen gezwängt, sehnt sie sich nach Freiheit und Unabhängigkeit, aber auch Rückhalt in ihrer Familie und dem Verständnis ihrer Mutter. Ungestüm zerreißt sie die damenhaften Kleider, in die sich nicht hineinpassen will und entzweit sich von ihrer Mutter. Der Wunsch ihre Mutter ändern zu wollen manifestiert sich durch die Magie, die in den Highland herrscht, aber gemäß der Devise „Sei vorsichtig mit deinen Wünschen“, nicht so, wie sich Merida das vorgestellt hat. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt, den Fluch rückgängig zu machen und dieser Weg führt natürlich über die Versöhnung und die Familienzusammenführung.
                              Es sind klassische Coming-of-Age-Motive, die das Regie-Duo Steve Purcell (vorher für zwei Jugendkomödien mit den Olsen-Zwilligen verantwortlich) und Mark Andrews (Drehbuch: „John Carter“, sowie einige Folgen der Serie „Star Wars – The Clone Wars“) in diesem sonst sehr klassischen Märchen aufgreifen. Am Ende stehen, so viel kann man verraten, eine emanzipierte Jugend und verständnisvolle Eltern. An dieser Stelle spürt man ganz klar, dass „Merida – Legende der Highlands“ (OT: „Brave“) und dem Banner des Flagschiff „Disney Pixar“ fährt.
                              Natürlich ist der Film den modernen Genrestandards verpflichtet, schmissige Popsongs auf dem Soundtrack, semilustige und unnötige Popkulturreferenzen, Slapstickeinlagen und rührselige Momente, aber diese nicht zu leugnenden Formelhaftigkeit trüben das Gesamtbild keinesfalls. „Merida“ ist kompetent geschrieben, mehr als ordentlich inszeniert und technisch einwandfrei animiert. Einziges überflüssiges Zugeständnis an die Erwartungen des Publikums ist der etwas halbherzig integrierte Antagonist.

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                              • 2 .5

                                Alberner Trash, mit zwar gar nicht so uninteressanter Story, was dem Film aber rechtes, linkes, Nasen- und Steißbein, sowie noch diverse andere Knochen bricht, ist die, unverständlicherweise, viel gepriesene Optik. In seinen schlimmsten Momenten sieht der Film, wie von Designstudenten im ersten Semester bei ihren ersten Gehversuchen mit Greenscreen, erstellt, in seinen gelungensten wie ein Saturn-Werbespot, aus. Der dünne Plot um Menschen, Neo-Menschen, Roboter, Götter, Hunde und Powerranger ist mit zwei Stunden Laufzeit weit über Gebühr zerdehnt und kann sich nichtmal mit Actionszenen über Wasser retten.
                                Dass der ganze "hintergründige" Klimbim, zusammen geklaut von Orwell bis Moore, allerhöchstens billige Staffage ist, überrascht dann auch nicht mehr.
                                Fast möchte man "Casshern" wenigstens noch als unterhaltsamen Trash empfehlen, aber selbst da versagt der Film, weil er dafür schlicht zu lang ist.
                                Immerhin: Die Geschichte fand ich grundsätzlich interessant genug, als das ich mir vorstellen könnte, den Manga zu lesen.

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                                • 6

                                  Im Grunde macht auch Simon Curtis' Biopic über den Regieassistenten Colin Clark und sein kurzes Techtelmechtel mit Marilyn Monroe die selben Fehler, wie sie etlich Biopics vor ihm auch gemacht haben: flache Charaktere, simple und konventionelle Dramaturgie, inklusive Happy-End, mit Kameraflug nach oben, Voice-Over und wegfahrendem Auto; kurz, dem Bedienen des kleinsten gemeinsamen Nenners. Wirklich Neues erfährt der Zuschauer nicht über die Vita oder wenigestens die Personen, von denen der Film angeblich handelt.
                                  Aber, das ganze ist mit sicherer Hand inszeniert und runtergekurbelt, von allen Beteiligten gut gespielt (auch wenn Hauptdarstellerin Michelle Williams oft eher Posen kopiert, als sie zu interpretieren), schön bebildert und mit einigen wirklich hörbaren Stücken vertont.
                                  Von all den banalen und austauschbaren Biopics der letzten Jahren eines der besseren, welches seine 100 Minuten Laufzeit flott und ohne Durchhänger über die Bühne bringt. Nochmal würde ich es aber nicht unbedingt schauen wollen.

                                  • 6 .5

                                    Am besten ist "Die Höhle der vergessenen Träume" immer dann, wenn Herzog die Bilder für sich sprechen lässt. Natürlich fügt ihnen der Effekt 3D wenig bis gar nichts hinzu, allerdings muss man zugestehen, dass der Gedanke hinter ihrem Einsatz, in Anbetracht der Malereien, die ebenfalls mit verschiedenen Ebenen und Beschaffenheiten des Untergrundes spielen, nicht unklug ist. Allerdings, wie so oft, die Technik ist noch nicht bereit dafür, 3D sieht immer noch erkennbar "falsch" aus, der erhoffte Mehrwert stellt sich nicht ein.
                                    Das macht "Die Höhle der vergessenen Träume" freilich nicht zu einem schlechten Film, die eindrücklichen Bilder der berühmten Chauvet-Höhle vermitteln die Atmosphäre dieses geschichtsträchtigen Ortes sehr gut und werden auch die meiste Zeit von Ernst Reijsegers feinem Violine-Score angemessen unterstützt - auch wenn dieser das ein oder andere mal weit übers Ziel hinausschießt und penetrant aufspielt, wo er ruhen müsste.
                                    Das größte Problem des Filmes ist, dass Herzog so sehr von dem Ort eingenommen scheint, dass er in seinen Interviews keine Fragen nach historischen Fakten (wie den Jagdwerkzeugen der Urmenschen) oder Überlegungen zum Kultwert und dem Ursprung und Zusammenhang zu menschlichen Vorstellungen, Phantastereien und eben titelgebenden Träumen stellt (was Ort, Personal und Film zweifelsfrei hergegeben hätten), sondern gleich in die vollen geht:
                                    Ist das der Ursprung der Seele?, will er wissen.
                                    Dass darauf noch eine nette Anekdote über einen Aboriginie folgt, durch den "die Geister" malen fällt da schon kaum mehr ins Gewicht.
                                    "Die Höhle der vergessenen Träume" ist trotz alledem unbedingt sehenswert und sehr informativ, allerdings muss man Überlegungen, ob ein Albinokrokodil nicht doch als Metapher für menschlichen Forschungsdrang stehen kann, als interessanten Einblick in Herzogs Weltbild hinnehmen, um sich nicht davon stören zu lassen.

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                                    • 8

                                      Alfredsons Film fordert einiges an Aufmerksamkeit vom Zuschauer, sowohl um der recht komplexen Handlung zu folgen, als auch, um sich auf die unterkühlte Atmosphäre einzulassen. Wer allerdings erstmal am Haken ist - und bei dieser Aussage sollte man tunlichst die arrogante Floskel "Wer er aber schafft..." vermeiden - wird sich dem Sog dieser faszinierenden Arbeit kaum entziehen können und mit Bildern und Eindrücken aus dem Kino entlassen, die lange nachwirken.
                                      Hinter der Fassade der einnehmenden und mit bemerkenswerter Sorgfalt eingefangenen Bilder, die nur von wenigern käsigen Spezialeffekten getrübt werden, knistert die Spannung. Im Zentrum eines vorzüglichen Ensembles steht dabei Gary Oldman, wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. In sich ruhend und zugleich vollkommen entfesselt trägt er jede Szene mit Souveränität und verleiht seiner Figur eine unglaubliche Präsenz, Würde und Faszination.
                                      "Dame König As Spion" zeichnet das Bild einer Epoche voller Paranoia, Missgunst, Verrat und Enttäuschung und gewährt zugleich Einblick in den Apparat, für den der Kalte Krieg bereits lichterloh entflammt war. Darüber hinaus zeigt er dem Zuschauer aber vor allem die Menschen, die in dieser Maschinerie dem zermürbendem Kampf ums nackte Überleben ausgesetzt waren.
                                      Wer sich mit dem gemächlichen Erzähltempo, der distanzierten Betrachtungsweise der Regie und dem reduzierten Schauspiel anfreunden kann, der wird mit einem reichhaltigen und spannendem Film belohnt. Es muss aber auch gesagt werden, dass "Dame König As Spion" trotz seiner handwerklich makellosen Machart nicht bei jedem uneingeschränkt Anklang finden wird.

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                                      • 4 .5

                                        Schmalspur-"Titanic", der aus seinem Szenario und Zeitkolorit nie mehr als bloße Fassade macht. Die Magie des Zirkus, die Not der großen Depression und die ungewisse Situation der Figuren bleiben bloße Behauptung. Einige gelungene Bilder und Momente kann der Film allerdings doch auf der Haben-Seite verbuchen, genauso wie kompetente Darsteller, von denen aber keiner mehr Arbeit investiert, als er muss.

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                                        • Die Gretchenfrage: Nausicaä oder Mononoke, wer hat die Krone auf? Würde mich aber dann wohl auch für Mononoke entscheiden.

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                                          • Hm, ich persönlich finde es ein bisschen problematisch diese beiden "Genres" zu kombinieren. Obwohl sicherlich einige "Anti"Kriegsfilme eher (unfreiwillig?) zu den Kriegsfilmen gehören.
                                            "Gesprengte Ketten" würde ich, btw., aus beiden "Genres" rausnehmen, dort spielt der Krieg ja, polemisch gesagt, keine große Rolle, aus die Bühne zu bieten.

                                            PS: Was mich wundert "Saving Private Ryan" und Eastwoods Iow Jima-Doppel bewusst nicht dabei?

                                            • 6

                                              Außer acht gelassen, dass NGE sowieso dezent über Wert gehandelt wird: Schön gezeichnet, flüssig animiert, vom Prinzip her auch gar nicht schlecht, aber viel zu viel wird ausgelassen (u.a. auch einiges von Shinjis Hintergrundgeschichte und seinem psychischen Zustand, welcher, egal wie nervig oder nicht, viel der Grundstimmung der Serie ausmacht) und der Kampf gegen den neunten Engel darf sich eines Treppchenplatzes bei der Wahl zur unpassendsten und störendsten Musikuntermalung der Filmgeschichte sicher sein.
                                              PS: Mir hat sich übrigens bis heute nicht entschlossen, wieso man unbedingt Kinder als Hauptfiguren ausgewählt hat. Hätte man die Truppe drei oder vier Jahre älter gemacht, würden Shinjis Aussagen weniger wie trotzköpfige Daddy-Issues klingen und ich müsste nicht regelmäßig die Augen verdrehen, in Anbetracht der seltsamen, sexuellen Darsteller von 14jährigen.

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                                              • 5 .5

                                                Ostfriesische Beschäftigungstherapie, auf Grund von anhaltendem und nur schwerlich erklärbarem überragenden kommerziellen Erfolges, mittlerweile in der vierten Auflage. So formel- wie klischeehaft und für jeden über sechs Jahren auch nach fünf Minuten vollkommen durchschaubar. Im Grund also Dienst nach Vorschrift: Mehr Comic-Relief als andere Charaktere, zielgruppengerechte Konflikte und Moral, fröhlicher Grundton, "subtile" popkulturelle Anspielungen für die "älteren" Zuschauer und aktuelle Popsongs von aktuell angesagten, naja, Musikern im Abspann.
                                                Kann man natürlich furchtbar kalkuliert und langweilig finden.
                                                Im Grunde aber harmlos, rasant inszeniert und nicht so überdreht nervend, wie man das von einem Franchise, dessen Markenzeichen Otto Waalkes ist, erwarten (eher: befürchten) würde.
                                                Wie lautet die bekannte Phrase: Für die Kleinen.

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                                                • 7

                                                  Der Trailer prahlt noch großspurig mit 20 Polizisten, die einem Hochhaus voller Gangster gegenüber stehen. Nach knapp 20 Minuten hat sich der Film dann ca. 15 der Gesetzeshüter entledigt - durchaus effektreich, zugegeben - und beginnt eine Martial-Arts-Prügelorgie und Iko-Uwais-One-Man-Show, die er bis zum Ende lediglich für zwei-drei kleine Atempausen unterbricht.
                                                  Das ist beeindruckend und mitreißend; der Film unterhält trotz seiner maximal angedeuteten Geschichte über die gesamte Laufzeit ohne Durchhänger. Während der Kämpfe kracht (die Knochen) und spritzt (das Blut) es ordentlich und während des Dauerbeschalls schafft es Regisseur Evans doch einige Momente und Szenen herausstechen zu lassen.
                                                  Kurz bevor einen das brachiale Action-Dauerfeuer dann vollends taub machen kann, findet der Film dann auch zum rechten Zeitpunkt sein Ende.
                                                  Zum wirklichen Klassiker im Actiongenre fehlt "The Raid" etwas (ein Drehbuch, z.B.), aber Actionfans, insbesondere, aber nicht nur, solche die für Martial-Arts etwas über haben, kommen allerdings voll auf ihre Kosten.

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                                                  • 6 .5

                                                    Vielleicht hat "Sherlock" in seiner extremen Altmodigkeit ein ähnliches Problem, wie es dieses Jahr "John Carter" hatte: Das kommt alles ein bisschen zu spät und wurde mittlerweile tausendfach kopiert und als Blaupause für diverse andere Stoffe benutzt. Nach dem Finale von "House M.D." (welches von den Autoren stets als "Holmes mit Kittel" angelegt war) oder Serien wie "Monk" schmeckt "Sherlock" dann, trotz des krampfhaften Versuchs modern zu sein, leider ein bisschen fad.
                                                    Eben wie schon zigfach gesehen.
                                                    "Sherlock" ist trotzdem nicht schlecht. Im Rahmen der altbekannten Muster, die entsprechenden Serien folgen, funktioniert auch diese Neuauflage von Sir Arthur Conan Doyles Geschichten. Außerdem dürfte der exzessive Einsatz von optischen Spielerein und Texteinblendungen, die durchs Bild fliegen, im Jahre 4 nach Abrams langsam auch keinen mehr hinter dem Ofen vorlocken.
                                                    Falls sich das alles jetzt so durch und durch negativ liest, liegt das hauptsächlich daran, dass "Sherlock" eigentlich nichts so gut macht, dass man es gesondert erwähnen müsste. Einige spannende Momente gibt es, die Schauspieler sind auch alle immer da und stören nicht - abgesehen vielleicht vom furchtbar overactenden Moriaty - und geschrieben und inszeniert ist das ganze auch gut, wenn auch überraschungsarm.
                                                    Aber da ist nichts, was hinaussticht, nichts, was die stets stattliche Laufzeit der einzelnen Folgen alleine tragen würde.
                                                    Die Serie ist damit nette Krimiunterhaltung als Alternative, bzw. Pendant, zum allwöchentlichen Tatort, mehr aber auch nicht.

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