dbeutner - Kommentare
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Alle Kommentare von dbeutner
Lange Jahre dachte ich, ich hätte den gesehen (und für mäßig befunden). Ich habe keine Ahnung, warum - ich habe ihn letztens wirklich zum ersten Mal gesehen. Vielleicht hatte ich soviel drüber gelesen, dass ich es gar nicht mehr glauben konnte, den nicht gesehen zu haben. Und meiner Frau erging es ähnlich. Merkwürdig...
Nun: Wow. Also vor allem natürlich WOW für Björks Darstellung, einfach umwerfend, krass. Und wenn man dann weiß, unter welchen Umständen die Darstellung entstanden ist, muss man zumindest auf der Kunstebene auch sagen: WOW für Lars von Trier, der hier etwas aus seiner Protagonistin herausgequetscht hat... Jaja, jetzt kann man natürlich dolle darüber streiten, wie das zu bewerten ist. Da ich aber bei den Dreharbeiten nicht dabei war und mir zumindest gut vorstellen kann, dass da zwei aufeinander getroffen sind, die menschlich nicht füreinander geschaffen waren, möchte ich mich an dieser Stelle nicht positionieren.
Spannend fand ich auch noch, dass die Musicalszenen, die auch handwerklich nach kleinem Budget riechen (aber krass geschnitten sind), mich zu Beginn (in meiner Sehgewohnheit halt störend) eher genervt haben, ich aber sehr schnell gelernt habe, auch diese Art der inneren Darstellung von Selma guzuheißen, mindestens mal als Kunstgriff voll zu akzeptieren, obwohl ich dem zunächst mit Grundskepsis begegnete.
In Summe ein toller, besonderer Film, und meine These über LvT bestätigend (es war immerhin mein letzter ungesehener LvT): Mit kleinem Budget steckte in ihm der größere Künstler. Für LvT-Fans unbedingtes MustSee!
Als spannende Unterhaltung absolut geeignet, allerdings null intellektuelle Reflexion und für israelische Filmverhältnisse damit durchaus deutlich unter der erwartbaren Linie. Man kann es evtl. noch etwas mit "The Shield" vergleichen, mäßig schlaue Männer mit Männlichkeitsproblemen spielen irgendwas zwischen "Räuber und Gendarm" und "Krieg und Frieden". Wobei The Shield am Ende - und komplex ist die Serie wirklich nicht - doch noch komplexer ist.
Egal. Spannend unterhalten lassen kann ich mich davon trotzdem, und auf dieser Ebene funktioniert Fauda einfach. Wenn auch die Staffeln 2 & 3 in gewisser Weise nur Versatzstücke sind und das Baukastenprinzip der Story sich leider zu erkennbar wiederholt, so dass auch hier kein Preis für eines ansatzweise überdurchschnittlich geschriebene Serie einzuheimsen ist.
Ausblenden muss ich ein wenig, dass zwar die israelische Seite nicht gerade als Hort der schlauen Typen dargestellt wird, aber die Sicht einer israelischen Serie auf die "andere Seite" schon sehr gob und an einigen Punkten fast ekelig und auch bewusst provokativ wirkt. Wenn man das nicht einmal versteht (Karsten, echt nicht?), dann fehlt einem an der Stelle wirklich ein Radar, und dann sollte man, wenn man Ansprüche an sich selbst hat, da nochmal ne Runde drüber schlafen.
Da muss ich nicht viel Kritik verfassen (mal abgesehen davon, dass eien die italienische Unsitte der Nachsynchronisation mitten in die Fresse trifft, da eben akustisch dadurch vieles fehlt), da gilt ganz einfach: Es hat micht nicht interessiert. Manchmal reicht ja auch ein subjektives Gefühl, um mit einem Film persönlich nichts anfangen zu können.
In der ersten Hälfte schlüssig und ruhig, zwei gestrandete Charaktere, jeder für sich. Dazu atemberaubende Landschaften, so dass man gleich reisen möchte.
In der zweiten Hälfte treffen die Schicksale aufeinander, und ab da wird etwa so wenig gesprochen wie zuvor, was starke Inhalte oder Reflektion verunmöglicht. Die verbleibende Ebene ist nicht gerade intellektuell herausfordern und hat mich leider etwas enttäuscht zurückgelassen.
Mindhunter lebt von seiner Atmospähre. Farben, Kamera, langsame Erzählweise, das sind die klaren Markenzeichen, und das ist genau so gewollt. Dass das nicht jedem gefällt ist klar, und es ist auch etwas mutig, denn diese Art der Darstellung ist für das Themengebiet eher ungewöhnlich. Man könnte fast den Style-over-Substance-Vorwurf erheben, wobei ich dann sagen würde: Aber gerade mit dem Stil haben sie mich dazu bekommen, bei der Serie dabei zu bleiben und mich immer wieder auf ein Eintauchen in diese Welt zu freuen. Inhaltlich könnte es mitunter konzentrierter und auch etwas anspruchsvoller zugehen. Aber auch so: Interessante eher kleinere Nischen-Serie.
Starkes Stück! Bei dem Thema "Hexendörfer" dachte ich intuitiv, das ließe sich als Doku eventuell besser rüberbringen. Aber weit gefehlt. Natürlich verlassen wir die reine Sachebene, aber das sehr gekonnt. Die Haupdarstellerin redet zwar wenig, aber ihr Blick ist alles Wert. Für alle, die sich für Dramen mit fremdem Kulturhintergrund interessieren, ein kleines Juwel. Sehr ruhig, sehr bescheiden, aber dennoch sehr ordentlich gefilmt und erzählt.
Erinnert in den besten Momenten etwas an Quentin Dupieux, aber das ist am Ende wohl eher unfreiwillig. Sonst hätte ich es gut gefunden ;-)
Darstellerisch ist das leider auch durchgehend knapp unter schrecklich. Taugt eher als Beispiel, wie schnelle Emotionswechsel schnell schrecklich unglaubwürdig sein können und man am Ende nur noch das Gefühl hat, keinen Charakter sondern ein mäßig begabten Schauspieler vor sich zu haben. Also so, wie es eher nicht laufen sollte...
Meine erste kleine Chaplin-Enttäuschung. Sympathisch ja, aber inhaltlich leider sehr lau.
Auf mehreren Ebenen sehr stark: Zuallererst natürlich historisch, mutig, klar, deutlich. Zwei Jahre vor "Sein oder Nichtsein"! Dann: Trotz der Länge schlicht unterhaltsam, mal etwas ernster, mal Slapstick, und am Ende überragend - da schlägt mein Deserteursherz höher :-)
Wegen der zeitgeschichtlichen Bedeutung definitv zum Filmkanon dazugehörend! MUST-see!
Und der arme Charlie Chaplin, der in den nachfolgenden Jahren vermutlich nicht allzu viel gelacht haben dürfte...
Gut gemeint, sehr mäßig umgesetzt. Auch an der Besetzung (insbesondere Ntare Guma Mbaho Mwine (Treme) geht immer) ist nichts auszusetzen, alle Kritik muss sich wohl ganz auf die Regisseurin richten. Da wäre zum einen zu bemängeln, dass der Film zu keinem Zeitpunkt intellektuelle Tiefe erreicht. Schlimm genug, wird der Film auch noch in "drei Perspektiven" aufgeteilt, die jeweils ihre Grenzen verletzen und auch nicht wirklich unterschiedliche Perspektiven sind. Insofern hätte man diese Aufteilung weglassen und dadurch mindestens 10min kürzen können - das hätte zumindest einen weiteren halben Punkt bekommen.
Thematisch wirklich nicht ganz uninteressanz, aber eben leider mit grobem Handwerk umgesetzt.
Noch in Produktion, im Moment für 2021 geplant...
Noch schlechter als der erste Teil, und das will schon was heißen... Keiner weiteren Worte wert - ActionTrash halt.
Eine heftige Mark Ruffalo Show. Wer noch nicht wusste, dass das ein wirklich Großer ist - für die Leute wurde die Serie gedreht ;-)
Aber auch der Inhalt ist stimmig und mit einer großen Ernsthaftigkeit toll vorgetragen. Was Besonderes! Achja, und der Rest des Cast ist übrigens keineswegs verblassend.
Jeunet halt - gedämpft bunt, optisch einfach schick, und besetzt mit den Leuten, die man bei Jeunet erwarten kann. Grundstimmung ist super, dass die "Story" auch noch politisch korrekt ist, sehr sympathisch. Aber gerade dort hapert es leider - der "eigentliche Plot" wird nicht so liebevoll erzählt, wie der Rest inszeniert. Das dritte Viertel etwa - da war ich geistig relativ weit weg, denn da hat mich kaum noch etwas interessiert. Ende wieder versöhnlich.
Als Jeunet noch mit Caro zusammengearbeitet hat, hat Caro für den düsteren Einschlag gesorgt. Hat mir besser gefallen. Jeneut vllt. auch - denn die Referenzen an Delicatessen sind toll, und ein wenig wirkt es, als ob Jeunet diesen Zeiten eigentlich hinterhertrauert. Ich zumindest tue das ein bisschen...
Hätte ich gerne mehr gemocht. Technisch alles völlig in Ordnung. Der Humor aber ist so dermaßen flach und schon fast antiintelligent, dass bei jeder Pointe nicht meine Lachmuskeln, sondern meine Gähnmuskeln aktiviert wurden. Sehr sehr bürgerlicher Humor. Schade.
Beginnen wir mit der negativen Kritik: Teilweise sehr lange Einstellungen (die mE nicht so recht passen, auch wenn's damit einen eigenen, aber halt eher irritierenden Stil entwickelt), und das erste Viertel ist deutlich zu lang. Da hat bestimmt mancher MUBI-Abonnent abgeschaltet...
Dann beginnt es aber inhaltlicher zu werden... Das Thema ist schon düster, und die Erzählungen und Ängste und Enttäuschungen der Frauen sind bitter. Auch die Existenz einer solchen Schule, die nicht nur das Handwerk beibringt, sondern auch (vor allem?) Hilfe vor zukünftigen Übergriffen, sagt viel über das Extrem aus, in dem diese Frauen gefangen sind.
Als Doku sicher nicht der ganz große Wurf, aber für alle, die sich empathisch mit anderen Lebensrealitäten auseinandersetzen wollen - dazu sind Dokus ja zumindest _auch_ da - durchaus empfehlenswert. Im Zweifel vor dem Abbrechen 5 Minuten vorspulen ;-)
Schade. Viel Potential, dass inszenatorisch ein bisschen in den Sand gesetzt wurde. Das beginnt mit einer Kamera, die so oft wörtlich im Dunkeln tappt und hier und an anderen Stellen keine Information transportiert. Schneidebedarf. Das geht weiter mit einer völlig unnachvollziehbaren Ausstrahlung der Protagonistin, der im ersten Viertel (sagte ich schon? Schneidebedarf!) in keinem Moment anzusehen ist, dass ihr Trip sie irgendwie erfüllt. Und endet mit soviel Schweigen in Sekunden, in denen die menschliche Psyche nach reden drängt. Halt inszeniert. Also vorne und hinten nicht wirklich gut, und zwischendrin leider auch nicht. Sagte ich's schon? Viel Potential, weitgehend vergeigt.
Toll besetzt (Mikkelsen, Maria Bonnevie!, Thomas Bo Larsen (ist der nur alt oder auch krank?)), sicher inszeniert, aber für meinen Geschmack mit echten Längen und etwas unsicher schwankend zwischen heiteren Momenten und nicht sehr fokusiertem Familien-/Beziehungsdrama. Da hat man Vinterberg schon deutlich pointierter erlebt. Die Besetzung mach den Film für alle Dänemark-FilmfreundInnen sehenswert, mehr aber auch leider nicht.
Sehr starker Auftakt, der deutlich mehr ins Dramatische geht, die Story driftet leider zunehmend in einen gewöhnlichen Whodunit ab. Dennoch sehenwert, schick gefilmt und gut besetzt. Der Pilot verspricht leider etwas mehr, als er halten kann.
Lynch meets Fassbinder - das ist natürlich etwas zu viel des Lobes, aber das Drehbuch hat es etwas hergegeben, das mochte ich. Die Inszenierung selbst war eher mau, mit einigen Totalausfällen bei den DarstellerInnen (leider u.a. Philipp Hochmair als einer der Hauptdarsteller) und einem typisch Problem bei deutschsprachigen Produktionen: Die Audiotechnik bei den Dialogen ist grottig. Man versteht die Leute teilweise einfach nicht.
Aber das Drehbuch war gut! Und einige Szenen auch. Für eine deutsche Produktion überdurchschnittlich und überdurchschnittlich ambitioniert.
Trash-Serie mit gewissem Unterhaltungsfaktor und einem Hauptdarsteller (Lorenzo Richelmy), der wirklich nicht hätte sein müssen. Bloß keine Erwartung an Anspruch haben, höchstens auf leidig spannende Unterhaltung, auf äußerst mittelmäßigem Niveau. Immerhin ist mit Benedict Wong auch eine stärkere Besetzung dabei. Und man sollte in meinen Augen nervtötende Kampfszenen toll finden, sonst langweilt man sich immer wieder mal ;-)
Wie "Daggiolone" schon anmerkte, hat "The White Diamond" tatsächlich ein Problem: Seinen Protagonisten. So nachvollziehbar es ist, diese Doku zum Vorhaben Graham Dorrington's zu machen, und so britisch-sympathisch Dorrington auch sein mag - er ist steif und zu fast keinem Zeitpunkt authentisch. Fast schon körperliche Schmerzen haben mir zwei Aufblenden gegeben, in denen er "in Position" gesetzt wurde, um die Szene zu starten, Kopf nach unten, dann langsam hoch - da kommt dann halt keine Authentizität bei heraus. Insofern ist das vermutlich auch Herzog mit anzulasten. Das ist schade, denn wenn man die very british Maskerade ablegen würde, könnte es echt etwas tiefer werden. Aber so sind nicht einmal die Momente der unmittelbaren Erzählung von Dieter Plage's Tod wirklich nah - Chance vertan, dich an einen Menschen zu kommen. Schade.
Ansonsten typischer Herzog: Er findet in dieser exotischen Umgebung natürlich noch viele kleine Dinge, die mit dem eigentlichen Projekt nichts zu tun haben, die aber immer wieder etwas das Zentrum des Films verschieben - und dieser Aufmerksamkeit haben wir es zu verdanken, dass das Gesamtwerk trotzdem durchaus sehenswert ist.
Dallas/DenverClan meets Sons of Anarchy auf Pferden... So in etwa. Ganz gewiss keine der absoluten Top-Serien, aber unterhaltsam auf einem angenehmen Niveau. Kostner ist natürlich das Zugpferd, darstellerisch geht es ansonsten "in Ordnung" zu, Dialoge manchmal zum Fremdschämen simpel und plakativ, aber die Story trägt. Wer nicht mit zu hoher Erwartungshaltung dran geht, kann angenehm überrascht werden.
Das war ja mal gar nichts. Michael Stuhlbarg ist der schauspielernde Leuchtturm des Films, und das war's dann auch. Moss, deren hiesiger Auftritt (von "Performance" zu sprechen bringe ich nicht über mich) mitunter explizit gelobt wird, wird offensichtlich nicht geführt (das braucht ein Stuhlbarg scheinbar nicht, der ist einfach krass gut), so dass ihr Teil zwischen Overacting und bemühtem Text-Aufsagen schwankt. Wegen des völlig zielfreien Scripts, dessen Unstimmigkeiten ich ohne weiteres verziehen hätte, wenn das alles für ein größeres Ganzes geschehen wäre, sind Moss' (Fehl)Leistungen aber bei weitem nicht das Ärgste.
Das Duo Josephine Decker (Regie) / Sarah Gubbins (Drehbuch) hat sich bei mir damit direkt auf die schwarze Liste - never again - gespielt.
Hartes Brot. Wer in die Abgründe des Menschseins schauen will, dem kann dieser Film nur empfohlen werden, aber ernsthaft: Das schmerzt. Abstrakte Erzählungen von Folter, Abbildungen etc können Grausamkeit in Ansätzen darstellen, wenn aber die Opfer selbst, sichtbar gebrochen in Körper und Seele, dies erzählen, gerät das in die Nähe des kaum Aushaltbaren - aber ach, wie einfach ist das doch auszuhalten im Gegensatz zu dem, was die Opfer durchgemacht haben. Geradezu Schlaraffenland.
Leider fehlt dem Streifen etwas Aufbau und vor allem Kontext. Da hätte mit ein wenig mehr noch eine ganz andere Punktewertung herauskommen können.
Für Fans von Joshua Oppenheimer (The Act of Killing / The Look of Silence) unbedingte Empfehlung!