der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Almodóvar ist der Dandy hinreißender Telenovela-Könnerschaft. Sein Film ist soapy. knallbunt, sexy und ungehörig leicht und locker. Darin eine zum dahinschmelzen wunderbare Penélope Cruz, die wohl die atemberaubendste Frau des zeitgenössischen Kinos sein muss.
Im Lichtermeer eines Lampenparks finden wir im neonfarbenen Kunstgewerbe des Paul Schrader einen Augenblick Erlösung (aufregend!), in einem fatalistischen und pessimistischen Mackerkino, das von toten Menschen an toten Orten erzählt, die einen Funken Erlösung suchen. Mit markigem Off-Kommentar, Beton-Blicken ohne Gefühlsregungen und ach so abgründig verschlüsselten Menschen mit Traumabindung, will Schrader hier einen Spagat zwischen CASINO und TAXI DRIVER versuchen, aber auch von neuer Hoffnung erzählen. Vor allem zeigen sich aber überdeutlich die Unsicherheiten des sich erneut als Regisseur versuchenden Drehbuchautors Schrader, der mit orange gefärbten Weitwinkel-Verfremdungen in den Rückblenden, aufgestylten Nachtfahrten und bedeutungsschwangeren Blenden ins Schwarz, Effekte inszenieren will, die der Klischeekiste des Zocker-Thrillers und Arthousekinos entsprungen sind. Peinlichkeiten, die einem Altmeister wie Scorsese nie passieren würden. Der Film erzählt nicht nur von scheiternden Menschen, er scheitert. Erzählerisch großspurig und inszenatorisch kleinlaut.
Pornöser Anfang: Stelvio spielt den Softcoreblues und es gibt fabelhafte Zeitlupen, Einstellungen und Stimmungen. Für zehn Minuten. Dann kackt der Film aber total ab und es gibt sackschlechte Krokoangriffe wie von Urmel aus dem Eis oder direkt aus der Augsburger Puppenkiste und es zieht und zieht sich. Ödnis. Obwohl Dschungel.
Purer Ästhetizismus. Kein sehr schöner, aber ein immer variierender, sich suchender. Null Plot. Viel Schweigen. Naturmystik und märchenhafte Nebelschwaden, ausgewaschenes Power-Grading und die Rohheit echter Wildnis gepaart mit Bärengebrüll und einer halsbrecherischen Jagd im Schnee den Abhang hinunter. Ein - in seiner Hässlichkeit kaum zu beschreibendes, hochgradig billiges - Finale am CGI-Gipfel ist, in seiner Schlechtheit, der erste richtige Tiefsturz dieses mythischen Films.
Ganz lustiger, stellenweise sehr gelungener Horrorfilm, der als Hommage des 70er Jahre Kinos alles in den Mixer tut und deswegen das Gegenteil eines klassischen Horrorfilms ist. Zuweilen von ästhetischem Reiz, gut gespielt und in Ansätzen spannend inszeniert, gerät A CLASSIC HORROR STORY in das Fahrwasser des blödelnden Twist-Kinos und versagt sich damit eine geglückte Spannungskurve, witzig bleibt der Film dennoch.
Mutti haut auf den Putz. Mit Familyvan im Mini-Mad-Max-Modus. Mit Karambolagensiegel. Halle Berry stemmt die Mama auf Kriegsfuß mühelos, wenn der Film am Ende aber das Auto verlässt, dann sieht es sehr finster aus und der Film geht wortwörtlich baden, bis dahin hat er aber Dampf auf dem Tacho des schlichten Actionthrillers.
Robert Pattinson sieht aus wie der späte Klaus Kinski. Öl in der Matte und in tiefen Höhlen liegende Augäpfel. Elendig. Colin Farrel ist der Pinguin und als solcher entstellt mit Maskenschwabbelspeck. Pure Verschwendung. Die Fights von der Fledermaus sind lausig, wieder diese gehampelte Leichtathletik am Barren wie aus John Wick. Und meine Fresse: Das aufgeblasene Dröhntheater geht drei Stunden. Ein echter Emo-Brocken. Auch Pattinson wünscht man sich die Selbsthilfegruppe, so abwesend starrt er in die Leere. Man hat das Gefühl, dass der Film immer wieder von vorne anfängt und auch aufhört, er könnte auch ne Serie sein. Wie drei Episoden aneinandergereiht. 3 Stunden macht Regisseur Matt Reeves einen auf ZODIAC, aber er ist halt nun mal kein David Fincher, dafür hat er inszenatorisch einfach nichts auf dem Kerbholz, deswegen ist das nur Gepose. Mit Licht-an-und-Licht-aus-Dramaturgie als inszenatorischer Offenbarungseid. Achtbar aus der Affäre ziehen sich the hottest Zoë Kravitz und John Turturro, alle anderen könnten einem egaler kaum sein, obwohl Paul Dano da den Vogel abschießt als Kasper der Herzen. Peinlon des Jahres. Kurz wirds saftig, wenn Batman seinen Mustang aus der Garage holt und Jagd auf den Pinguin macht, aber das sind 5 Minuten im Laberfestival des Jahrzehnts.
Aufgekratzter und tendenziell lästiger Werwolfheuler mit Wolfsmenschen direkt vom Kölner Karneval und haariger Narrenkappe. Übelst kostümiert. 2002 war die Handkamera der shit und deswegen wirds hier auch heftigst shaky und der Film ist rabiat geschnitten, Werwölfe werden zum Wackeldackel, was zu Kopfschmerzen und Sehnervdrehungen führt. Von wegen Sause; nach einer halben Stunde landen wir in Muttis Hexenhütte und DOG SOLDIERS wird zum lauen Kammerspiel mit reichlich Sabbelwasser intus, da rascheln die Drehbuchseiten so laut, dass es die Eulen aus der Eiche holt. Directed by Robert Rodriguez. Und Tarantinos Augen werden feucht.
Die Entführungsgeschichte von TRAPPED ist keine Unbekannte. Aber der Film kommt eigentlich sofort zur Sache und läuft schnurgerade durch. Zum Glück weiß der Film nicht so recht, was er will und franst zum Ende hin dann so richtig aus und mündet in ein kerniges Actionfinish, das einem die Augen ausm Kopp haut - mit haarsträubendem Stunthöhepunkt erster Güte. Must see. Ein derangierter, aber köstlicher Thrill. So werden sie einfach nicht mehr gemacht.
Der Videothekenactioner ist grundsympathisch, hat einen super Score und im Grunde ein ganz gutes Tempo, die Action ist natürlich eher klein und nicht allzu aufregend, aber es gibt eine Motorradjagd und einen nicen Fight mit dem Kloppstock und Degen. Da steckt schon bisschen Liebe drin, man kann nicht sagen, dass das hingerotzt ist. Phillip Rhee hätte mit mehr Budget und dem richtigen Drehbuch wahrscheinlich ein sehr guter Actionfilmregisseur sein können. Gern geguckt.
Erwartet hatte ich einen stumpfen Klopp-Exploiter vom Gurkenlaster, aber dann war ich schon verdutzt darüber, wie satt und farbintensiv der Film photographiert ist, wie langsam er seine Geschichte entwickelt und wie lebendig die Charaktere sind; hier wird sich richtig Zeit gelassen, bis die Action losgeht und wenn sie losgeht, dann gibt es ein pralles Explosionenfeuer in der White-Power-Zentrale und der Film zieht richtig durch. Ausgerechnet dann schrabbelt und scheppert die Filmmusik auf die unhörbarste Weise. Ein kleiner, ganz knackiger Knaller mit Benzin und Zündung.
Harry Manfredini blubbert einem die Ohren weg mit Rockgejaule am Synthesizer und und der Film hat zu wenig Geld, wir sind hier ausnahmslos im abandoned house unterwegs und sehen alle Locations 100 Mal. Aber die Kills sind witzig und fies und der Film ist nasty und räudig. Ein Deppfinale ist lustig, aber auch blöd, richtig gruselig wird es hier nie, aber ich mochte den schon ganz gern.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Gänsehaut bei digitalen Bildern im Kino hatte - hier war es der Fall. Roland Emmerich hat schon eine handvoll Moneyshots im Gepäck, die wirklich Eindruck schinden, auch wenn andere Sequenzen absolut hässlich sind wie aus dem hinterletzten Chinabuster. Und überhaupt scheinen ihm die erschwerten Dreharbeiten unter Corona nicht schlecht getan zu haben; sein Film hat was von spürbarer Endzeit und ist weder laut noch nervig. Auf der anderen Seite spielen alle Schauspieler auf Autopilot, manche spielen grottig und die toll anzusehende Reise zum Mond wird immer wieder ausgebremst von einer unerheblichen Sidestory auf der Erde. Wenn die Katze aus dem Sack ist, also das Geheimnis gelüftet, flacht der Film sofort ab und ist auch sofort vorbei, dass ist zwar entspannt, weil der Film sein Ende findet, aber es nimmt diesem Big-Budget-B-Movie auch all seine Gravität.
John Travolta ist ein hundsgemeiner Betonbohrer von Mensch, er hat eine Gesichtsmuschi, trägt einen Palischal und eine "Paris, i love you"-Cap, er bringt seinen Partner dazu zu koksen, Leute zu verprügeln, für ihn sind französische Asiaten "Schlitzis", er haut "Scheiß-Pakistanis" die Glocken aus und Frauen kann Travolta nur im Puff ertragen, ansonsten sind die nämlich geheime, das Vertrauen der Männer ausnutzende, Terroristinnen. Willkommen im rassistischen Post-9/11-Paranoia-Kino. Drecks-Kino. Aber scheiße, ich musste über Travolta echt lachen, der war so ungemein doof und hat die Milch sauer gemacht, der Film ist endasozial und eigentlich ein waschechter Seagal aus der DTV-Grabbelkiste mit Druck und Scheiße in der Kehle. Wenn Travolta dann am Auto hängt - mit Panzerfaust - dann glüht die Lampe ein sattes Rot auf der Actionskala und der eine Twist kurz vor dem Finale tut einfach heftig weh, dass ist ein total bitterer, falscher Film, aber auch einer, der keine Sekunde zu lang ist. Leider bisschen geil.
Charlie Sheen ist als Sicherheitsbeamter des Präsidenten echt ein Witz, noch witziger wird es, wenn er die große Verschwörung aufdecken will, null glaubwürdig. Er und Linda Hamilton passen auch kein Stück zusammen und Donald Sutherland spielt Donald Sutherland, da gibt es wirklich nichts zu holen. Dafür gibt es einen soliden Spannungscore, der auf die Tube drückt und viele kleine Actionmomente, die zumindest Geld hatten, Cosmatos halt, aber leider meistens zu abrupt enden; ein straffes Finale macht Spaß.
Unter den Werbewänden von BACK TO THE FUTURE 2 und CATS wütet der Maniac Cop durch die nur von Leuchtreklame erhellte Stadt und es ist kaum zu glauben, was dabei abgeht: Kettensägen heulen auf, Menschen stehen minutenlang unter echtem Feuer, Polizeireviere werden in Schutt und Asche geballert, sich in den Asphalt stanzende Autofelgen bringen die Straße im wahrsten Sinne des Wortes zum Brennen und Heulen und Frauen werden mit Handschellen an fahrende Streifenwagen geheftet; die Stuntarbeit in diesem Horroractionfilm (!) ist zuweilen schlicht beeindruckend, die satten Großstadtbilder fesseln und die Inszenierung hat Zahn drauf. Ein Film steht in Flammen. Nur die Schauspieler wie Robert Davi kommen viel zu kurz. Top-Entertainment aus der ersten Liga.
Tom Holland läuft gerade in Konkurrenz zu sich selbst im Kino. UNCHARTED startet und parallel läuft noch sein grausamer SPIDEY. Hier ist er aber besser. Als schneidiger Nathan Drake, einem Videospielupdate von Indiana Jones, kann Holland ein bisschen befreiter aufspielen. Ihm zur Seite steht Mark Wahlberg, ein ehemaliger Schauspieler und nunmehr Gesichtsvermieter, der Tom wortwörtlich im Ohr hängt und nölt. Aber so desinteressiert zu performen hat auch was, er kann gerne so weitermachen. Der Film hat ne gut vom Spiel übertragene Actionsequenz am Flieger, zwar durchdigitalisiert, aber bisschen witzig. Und läuft auch sonst rund durch, den kann man erstaunlich passabel weggucken. Aber dann werden Schiffwracks am Helikopter durch die Luft gezogen und gewirbelt und der Film verliert sich in einer absurd schlechten finalen Actionsequenz, die dem Film die Hose in die Kniekehle drückt. Achselzuckend und irritiert verlässt man den Kinosaal und hat schon wieder alles vorangegangene vergessen. Eine nicht unbekannte Blockbusterkrankheit unserer Tage.
Definitiv zu stylo und gelackt ist diese sehr gallige, sehr kurze und zu neonlichtfarbene Terrororgel geworden, die nur die Töne von Leatherface pfeift, aber den ekligen, schmaddernden und wahnsinnigen Familienteil der besten Filmreihe der Welt komplett ausspart. Aber handelt es sich beim CHAINSAW MASSACRE 2022 bestimmt um das beste Requel unserer Zeit, denn LEATHERFACE pflügt sich mit Ehrgeiz und Fleiß durch einen sehr zackigen, ganz lustigen und gewaltgeilen Terrorfilm. Aber grotesk, wahnwitzig und grunzend ist der Film leider nicht geworden. Willkommen in der Familie.
Ambitioniertes Trucker-Movie, das die liberale Revolution anstrebt und tonal immer zwischen Liebesfilm, Drama und Miniaction hin und her schwingt, aber nie in die Tasten haut und auch ein büschen nervt, weil nichtssagend bleibend. Der Score erinnert total an die Musik zu CASINO ROYALE von David Arnold, super weird.
Räudig schlechter Horrorschlock, der einen süßen Grizzly, der im Wald herumtollt, auf der Tonspur zu einer monströsen Bestie hochjazzt. Ansonsten gibt es ein namhaftes Ensemble, das durch den Wald latscht und sich ständig irgendwas gegenseitig erklärt und eine Stop-And-Go-Dramaturgie im Fernseh-Look. Ein reißerisches, halbgares, aber immerhin dringliches Finish am Strand rettet die Gurke vor dem Abfalleimer.
Schön scheißiger DTV-Schrott, der vor guter Kulisse und mit viel natürlichem Licht gedreht wurde und der sich als genretypischer Actionschlock verkauft, aber seine Geschichte eigentlich ordentlich gespielt und behutsam entwickelt und sich tendenziell in jede Richtung entwickeln könnte, was sich sehr gut anschauen lässt. John Cusack ist wieder drüber und drunter, so wie wir es gerne haben und im letzten Drittel entwickelt sich eine Art von seichtem Thrill, es gibt sogar eine ruckelige Verfolgungsjagd mit prominent getricksten Rückprojektionen vor dem Greenscreen, kurzum; hier stimmt einiges.
Aaron Eckhart gibt eine abgehalfterte Polizisten-Kampfsau und läuft im GTA-Stil Amok, um ein Mädchen zu retten und um alte Sünden zu begleichen. Und das in Echtzeit. Kennen wir. Aber Regisseur Steven C. Miller ist unerwartet talentiert und ambitioniert bei der Sache und arrangiert ein bekanntes Szenario frisch und schnell, der Film ist sogar witzig und sympathisch, fühlt sich an wie das Update eines wahnsinnigen 80er Jahre Actionfilms und hat wirklich sowas wie Herz. Und Kohle war auch da. Lange nicht mehr so viel Spaß bei einem Film gehabt. Und dann die Action: Einfach 100 Minuten gehts hier nicht vom Gas; ob zu Fuß, mit den Fäusten oder mit der Automatischen. Es scheppert gefühlt im Sekundentakt. Zackig und mit Kante. In der Mitte gibt es dann HEAT 2.0 und der plötzlich auftauchende Ben McKenzie liefert sich ne absolut geile Straßenschlacht mit Eckhart. Wann kommt die Fortsetzung? Geliebt.
Generische Dutzendware, völlig frei von Highlights, Action und Spannung, in der sich eine solide Noomi Rapace schauspielerisch abmüht, um achtbar durch einen abgehangenen Islamismus-CIA-Spy-Plot zu kommen. Ungelenke Zeitverschwendung, die die ganze Kohle für Stars aufgebraucht hat und die Schauwerte gänzlich vernachlässigt.
Fantasielose und kahle Actiongurke, die in ihrer Ödnis fast konkurrenzlos bleibt, ein bleierner Agentenplot, der sich auf 100 Minuten aufbläst und uninteressante Menschen in uninteressanten Situationen zeigt.
Die erste halbe Stunde hat der Film viel Benzin im Tank, hier werden die gesamten 20 Millionen Budget abgefeuert, was gut anguckbar ist, dann dreht er einem aber eine ganz lange Nase; wir landen in der Fabrikhalle und es wird ausnahmslos nur noch gelabert und ein nichtiger Verschwörungsplot zum Happening hochgesülzt. Freudlose Zeitverschwendung.