der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Einer von Oppas Lieblingen. Sehr aufwendiger, ohrenbetäubender Kriegs-Krach, mit viel Geballer und Zündstoff, bei dem aber auch alles schnell in Luft aufgeht, weil man irgendwann gar nicht mehr weiß, wer hier was will und wer denn nun die Brücke sprengt und wer nicht, ehrlichweise ist der Film auch so laut, man versteht es auch akustisch kaum. Ging Oppa bestimmt nicht anders. Ein grauer, trüber Film, mit Gewinnern und Verlierern auf beiden Seiten, Ehre, Verrat und Durchhalteparolen. Kennen wir. Runtergekurbelte Kriegs(film)maschinerie.
CLEOPATRA ist nicht nur einer der buntesten Sandalenfilme des Kinos, er ist auch der teuerste Film der Geschichte. Die Betrachtung fühlt sich ungefähr so an: Als würde man einem fetten, geschwätzigen König zuschauen, wie er breitärschig auf dem Thron sitzt, ein König, der alles Gold und Geld der Welt besitzt, aber sich keinen Zentimeter bewegt, wie ein statischer Monolith aus Fett. CLEOPATRA ist ein aufgeblähter Koloss von Film, ein Monument der Starrheit, ein Film mit einem dicken, teigigen Bauch, der von farbenprächtigen Bildern, einer traurigen Liz Taylor und einem bemühten Richard Burton gerettet wird. Vor allem, und das mag man kaum glauben, ist der Film optisch weit weniger imposant, als ihm sein Ruf vorauseilt. Er windet sich in den immergleichen, gigantischen Studiosets und fasziniert selten.
Mit deftigen Seeschlachten dekorierter, romantischer und straffer, schnell erzählter Seemannsgarn, aufwendig und detailverliebt. Die zu episodische Struktur und manch zu versöhnliche Seichtheit versagt es dem Film vollends zu überzeugen. Dennoch: Stimmiger Hollywoodglanz aus dem Hause Warner Brothers.
All das Irrationale des Krieges, den Wahnsinn, die Widersprüche, die Bruchlinien von Menschen die Töten, von Menschen, die das Konstruktive im Destruktiven suchen, hat David Lean in seinen phänomenalen Schlussakt gebracht, ein Finale, das so meisterhaft inszeniert wie markerschütternd ist. Und wenn Alec Guinness seinen eigenen Krieg nicht mehr versteht und in schierer Ungläubigkeit erfriert, dann bleibt einem das Herz stehen. Eine Sternstunde des Kinos. Ein Antikriegsfilm. Diesmal wirklich.
QUIGLEY DOWN UNDER ist körnig und facettenreich geschossen von Kameramann David Eggby, Basil Poledouris hervorragende Musik gibt dem australischen Western eine stürmische Power und Tom Selleck im Zusammenspiel mit Laura San Giacomo ist eine Freude. Ihrer ungewöhnlichen Liebe geht tatsächlich ein Kindstod voraus. Der Bösewicht Alan Rickman indes wird ein wenig verschenkt und hätte ruhig differenzierter gezeichnet sein können, der finale Showdown besitzt deswegen nicht die Dringlichkeit und Zuspitzung, die er gebraucht hätte und wirkt zu konventionell und aufgesetzt. Er begräbt in seiner Dauer außerdem die Möglichkeit einer weiteren Episode von Giacomo und Selleck. Ein wunderbar anzuguckender Film ist das dennoch.
Horrifying. Ein Remake von Teil eins (!), nur halt wirklich fünf Nummern schlechter. Der Film ist sagenhaft primitiv. Die Altstars werden in den Film gewürfelt, die neue Clique ist das Soap-Horror-Quartett. Null-Performer vermieten ihr Gesicht. Dazu ganz viel Nostalgie, also Szenen aus dem Original werden permanent schmunzelt rezipiert und nachgestellt. Von allen Figuren. Wer hier vor Spannung zuckt, der hat auch Angst vor dem Föhn an der Badewanne. Immer wird ins Publikum gezwinkert. Diesmal ist es nicht nur Randy, der Regeln für einen Horrorfilm aufstellt, sondern auch Heinz Doof aus der hinterletzten Ecke. Auch alte Killer geben hier ihr Stelldichein und tauchen als Geister auf. Wenn man ganz lieb ist, was ich nicht bin, sagt man, das ist ne Seifenoper mit ein paar Millionen ausgestattet, aber das ist es nicht mal, das ist eine Anbiederung an den Streaming-Slot. Shithole-Cinema. Und dann wird dieser Film auch noch Wes Craven gewidmet. Kein Wunder, dass er tot ist. Rest in Peace, Maestro.
Die Dialoge des Films sind über Gebühr banal, die Figuren dienen nur als brennbares Material und die Stars spielen allenfalls solide, auch weiß keiner so richtig, warum ausgerechnet Fred Astaire mit an Bord sein musste. Das flammende Inferno entfacht seine Glut dann auch erst in den letzten zehn Minuten. Die Stuntleute treten Feuer, John Williams dirigiert mit Anstand und der Film ist trotz seiner immensen Laufzeit nie wirklich verloren, aber gut ist er leider auch nicht.
Eine harmonische Mischung aus Hitchcock und Christie. Zwei Stunden ohne auch nur eine Sekunde, die zu viel ist. Lollobrigida, Connery und Richardson sind die Zutat für einen schelmischen Krimi, der auch heute noch so frisch ist wie damals.
Für das westliche Publikum mitgedacht und mitgedreht und auf Schlachtplatte runtergemurkst. Und es wird auch kaum gesungen. Fad. Die bösen Gegner in der Schlacht - als Wilde gezeichnet - sind geblackfacede Inder und es gibt die volle Dröhnung Kastensystem, Nationalismus und Wiedergeburt. In Indien geht wohl noch alles. Ist der Film zu Beginn noch eine romantische und süße Mogli-Moses-Geschichte mit blauen Wasserfällen und verspielter Naivität, entwickelt sich der indische Megablockbuster zur ziemlich austauschbaren und redundanten digitalen Overkill-Parade, die zwar flott daherkommt, aber unmotiviert losgetreten wird und absoluter Hollywood-Durchschnitt ist; hier kommen Gegner aus dem Nichts, alle springen wie bekloppt herum und alle Figuren sind maximal unsympathisch, auf einmal nimmt sich BAHUBALI mega ernst und versteht überhaupt keinen Spaß mehr und hat natürlich auch was von unverhohlener Propaganda.
Ralph Fiennes ist sehr gut. Wie sehr oft. Er trägt das hier. Und rettet, was zu retten ist. Er ist der Engländer des heutigen Kinos. Ein Mann von Schreibtisch, Anzug und Säbel gleichermaßen. Er kann das alles spielen. Ansonsten schleppt man sich durch ein patriotisches, nationalistisches, englisches Drama, das die Rolle Englands und des Soldatentums über Gebühr und ordentlich zäh verhandelt. Mit der Antwort: England ist alles. Es gibt ein lustiges Fight-Tänzchen von Rasputin und am Ende wird ein bisschen geprügelt und aus einem Flugzeug gestürzt. Aber ansonsten wird gelabert, getrauert, sich abgesprochen, gelabert und dann wieder von vorne. Alles ist ernst, dann wieder drüber und lustig und dann wieder einfach doof. Hier laufen sechs Filme parallel und man versteht keinen einzigen davon. Wem soll das gefallen?
Das hier ist kein kalkulierter und aufgesetzter Trash und Scheiß wie MACHETE. Ich habe den unanguckbaren boring Danny Trejo noch nie so gut in Szene gesetzt gesehen; hier gibt es Szenen, da steigt er aus dem Nebel künstlichen Lichts und man denkt fast, dass man hier in einem zweitklassigen Carpenter-Actionhorrorfilm gelandet ist. Ist man auch. B-Action-König Roel Reiné - und das meine ich wirklich völlig unironisch - ist in dieser Budgetklasse und Art von Film einfach unschlagbar, hier fällt jeder Dollar ins Gewicht und er versucht einfach alles hochzupimpen, sodass es an jeder Ecke geiles Zeug zu sehen gibt, auch wenn der Film gut 20 Minuten zu lange dauert; eine Galgenbühne klappt weg, Kutschen werden auf links gezogen und krachen zur Seite und Pferde reiten Saloontreppen rauf. Alles im viel zu hochgepitchten und überbelichteten, aber doch irgendwie geil-ugly Slow-Mo-Digital-Chic. Gebt Roel endlich mal ein Monsterbudget, ich muss das einfach sehen. Ein passionierter Künstler.
PIRATES OF THE CARIBBEAN - das Original.
In diesem übel geschriebenen und gedrehten Post-Tarantino-Scheiß, aus den tiefsten und miefigsten 90er Jahren, heißen die Figuren "Shut the fuck up Gary" und "Don??????", weil die Kiddies in der ersten Stunde Drehbuchseminar auf der Medienschule Hodenhagen mal richtig zeigen wollen, wo der geschliffene Wortwitz- und Kalauerpfeffer wächst. Der super plumpe, ironisch-nihilistische Kackbratzenhumor ist für die Geeks und Nerds, also von der Marke: ungewaschen. Hier werden die Beine weggeschossen, aber dabei gibt es noch einen locker-witzigen Schlagabtausch. Wenn dann ein Joke kommt, also zum Beispiel dann, wenn Oma und Opa unvermutet Leute platt schießen, dann gibt es danach von den beiden ein wokes Seminar über die richtig Bezeichnung für black people. Versteht ihr? Weil die töten Menschen, aber machen sich Sorgen über ihre korrekte Ausdrucksweise. So funny! Dieser Knallergag kommt dann aber nicht einmal, sondern sechs Mal (!) hintereinander. Von jedem Film wurde hier das Schlechteste geklaut, irgendwie zusammengehobelt und dann dummdreist zu einem Haufen gemacht, der einem ins Gesicht gelegt wird. Emma Roberts und Hilary Swank wurden dann noch für zwei Drehtage teuer eingekauft und fertig ist die billigste und doofste Menschenjagd der jüngeren Filmgeschichte.
OUTLAW KING wurde in Dummsdorf geschrieben. Ein auf Sparflamme gespielter und inszenierter Ritterfilm, der das erzählerische ABC des Schlachtengemäldes auf das Niveauloseste runterkocht und runterrattert. Am Ende guckt man dümmer aus der Wäsche als zuvor, aber bis zum Schluss ist man drangeblieben.
Ein lustiger, weil überernster Schinken, den Scott wahrscheinlich in der Kirche geschrieben hat, bedenkt man, dass dieser Film seinem verstorbenen Bruder gewidmet ist, ergibt dieser Ansatz wohl wieder etwas mehr Sinn, doch hoffentlich waren beide weder der fürchterliche Moses, noch der grausame Ramses. Das Finale um das sich spaltende Meer hatte dann aber doch noch einen gewissen digitalen Wow-Effekt und die Plagen halten bei der Stange. Im Angesicht des Ironie-Kinos unserer Tage, ist die ausgiebige Humorfreiheit von EXODUS aber vor allem eines: Erfrischend.
Die Matrix beschreibt die heutige Blockbuster-Filmkultur sehr präzise: Filme als eine Form von computerlastiger Simulation. Nichts ist mehr echt. Kein Bild und keine Emotion. Wacht man aus der Matrix auf und schaut hinter den Vorhang, so sieht man nur noch in die Leere starrende Menschen, die sich in Seilen gefangen vor grünen Wänden bewegen. Es braucht wohl eine Rebellion und Aufklärung. Eine Neo-Filmkritik, die die Fäden offenlegt. MATRIX 4 ist wirklich ganz hübsch, auch lustig; Neo aufm Klo, mit Quietschente auf dem Kopf, er stakst mit Zotteltierhaaren durch seine eigene Meta-Matrix-Filmproduktion und die alten Filme erscheinen als eine ulkige Kunstinstallation, der Film versteht sich als eine freudige Form der Dauerschleife und Psychose, inklusive Therapieangebot und ist formal nicht kaputtgegradet. In der Mitte rascheln dann leider die Drehbuchseiten, obwohl eigentlich alles so herrlich simpel ist: Neo will zu Trinity. Und dann kommt im Finale das beste Actionsetpiece des Jahres, hab ziemlich gestaunt. Unerwarteterweise. Digital und analog. Ein Kino des Aufstands. Ein super Film.
Woke - das Musical.
Eine gute Folge GAME OF THRONES in Langspielfilmlänge. Eine dissonante, meditative und hypnotische Musik lässt einen in den Film abgleiten und stets im Ungefähren, unaufdringliche, aber deshalb einprägsame Schauspielperformances runden das stimmige Bild ab.
Die Action wirft einen in den Film: Eine wilde Jagd durch die Großstadt; schick und eindrucksvoll. Und dann Padme und Anakin in den soaphaften Gefilden griechischer Tragödien und Bedeutungsschwere. Ein kurioser, köstlicher Tumult in einer Fabrik, ein herzliches Liebesbekenntnis vor einem Kampf in der Arena, dann eine militärische Offensive und wieder ein - in einem hässlichen, piefigen - Hangar stattfindender Schlusskampf von Klasse. Doch hat man das Gefühl, dass hier drei/vier Star-Wars-Filme koexistieren; ein Obi-Wan-in-geheimer-Mission-Film, ein Anakin-Padme-Liebesfilm, ein Großstadt-Noir und eine militärische Weltraumschlachtsaga. Der Film ist ein wesentlicher Grund für die meist unsägliche CLONE-WARS-Serie und sich ausdehnende Cinematic-Universe, in ihm liegt viel begründet, was man nicht mögen kann. Aber lasst uns doch trotzdem alle zur anderen Seite der Sterne reisen.
Die Highlights sind zahlreich: Das Ben-Hur-Podracer-Rennen ist eine große Schau, das bis heute alle animierten Konkurrenten in Sachen Rasanz, Tricktechnik und schwindeliger Schnelligkeit in die Flucht schlägt. Und wenn John Williams sein "Duel of the Fates" anklingen lässt, dann ist eh alles aus. Blau. Grün. Rot. Einer der prächtigsten Schwertkämpfe der Filmgeschichte.
Der schlechteste Film des Jahres. Marvel hasst sein Publikum. Marvel hasst Spider-Man. Und bei Marvel wird Diversität und Emanzipation mittlerweile auch ganz groß geschrieben: Zendaya wirft mit kleinen Brötchen um sich. Mega fun! Stundenlang quält man sich durch die abscheulichsten Sitcom-Dialoge, es fehlt nur das Lachen auf der Tonspur. Es wird nur gestottert, verbessert, missverstanden, belehrt und geulkt. Wann halten die nur endlich mal für einen Moment die Fresse? Als wäre das eine Parodie auf Nickelodeon. Oder Comedy Central. Oder Youtube. Die kaum vorhandene Action ist erwartbar digital, kraftlos und schlecht choreographiert. Also eigentlich gar nicht choreographiert. Tobey Maguire wurde mit den abartigsten Millionen in den Film geprügelt. Man merkt: Er hasst die Scheiße hier. Wie Mark Hamil die neuen Star-Wars-Filme. Der Film fühlt sich sowieso so an wie ein verfilmter Fan-Theorie-Thread auf Reddit, in den Doctor Strange zu viel Money geblasen hat und der dann im schlimmsten aller Multiversen in Produktion gegangen ist. Das Traurige ist: Es ist mein Universum.
Durchgehend mit ikonographischen, bis heute beständigen Bildern und Zeichen versehener Comicverfilmungsdurchbruch, der mal konventionell und relativ auf Nummer sicher inszeniert ist und sich dann aber in burtonscher, dichter Fabulierungslust ergeht. Erst im ausladenden Finale finden Elfmans dräuende Klanggewalt und Burtons tänzelnde und makabere Operettenhaftigkeit so richtig und kongenial zusammen.
In diesem drolligen, mit exzellenten Tiermasken ausgestatteten Experiment von einem Film, muss ein fatal fehlbesetzter Mark Wahlberg Mensch und Affe versöhnen; der Film ist temporeich und unterhaltsam, das letzte Drittel und der Showdown aber wirken kraftlos und uninspiriert, eine an das Original gemahnte Schlusspointe belustigt.
Indiana Jones hat es zu tun mit einer, dem Sujet entsprechend, albernen Bundeslade. Spaßig choreographiert, sicher inszeniert, augenzwinkernd gespielt. Aber kriminell überschätzt. Wer konnte schon ahnen, dass das große Meisterwerk noch folgen würde?
Tobey Maguire gibt als Black-Spider-Man eine Jahrhundertperformance; ein Regie-Festival für Sam Raimi, der in seinen eigenen Film noch einen Kurzfilm integriert hat (und sowieso nicht mit Kabinettstückchen geizt). Ein Superheld, der all das tut, was wir uns schon immer gewünscht haben. Er ist bad, saugeil drauf und gemein zum Quadrat und dabei natürlich unwiderstehlich. Zumindest denkt er das. Comedy-Jazz. Der Film ist an Schurken überladen, die Action aber ist wieder ein überaus visueller, köstlich arrangierter und beschwingter Big-City-Dance und Raimi lässt den Abschluss seiner Trilogie wirklich auf einer tiefen, dunklen Note enden. Eine Trilogie wie ein 6er im Lotto. Ein formidabler Abschluss. Bei Spider-Man, da ging es mal um was.