der cineast - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+14 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning185 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina152 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines119 Vormerkungen
Alle Kommentare von der cineast
Ein anspruchsloser Werbefilm, ein Film wie ein Wikipedia-Eintrag.
Selbst im Nachklapp des erstmaligen Wunderwerks finden sich solch brillante Spannungsmomente, die nur mit Superlativen gut genug beschrieben sein können: Das Tonstudio-Szenario und dann die blutige, reißerische Fahrt mit dem Auto sind von solch inszenatorischer Güte, dass es einem die Ohren schlackern lässt vor so viel Meisterschaft. Wes Craven ist der König der Eskalation - ein Titel dem ihn niemand je in der Lage sein wird streitig zu machen.
Den viehischen und ikonischen Kills steht die wahre Tragödie einer Kleinstadt gegenüber, von der das wehmütige Schlusslied berichtet. Ein schauderhafter Film der Dunkelheit, dessen konzentrierter, knapper Schluss unvergesslich ist.
Nicht nur visuell die absolute Tristesse: Der Film wirkt wie ein dilettantischer Fanfilm, der für ein paar wenige Szenen Jamie Lee Curtis gewinnen konnte, die zur verhuschten Backwood-Omma verkommt. Die Kills sind einfältig und lustlos, die Lichter dafür aber auf Anschlag hochgedreht für den maximalen Kindergarten-Lens-Flare; eine ästhetische Bankrotterklärung. Ein ärgerliches, dummes, hässliches, lustfeindliches und im Prinzip unanschaubares Debakel.
Von wie vielen Filmen könnte man schon behaupten, dass man sie direkt drei Mal hintereinander schauen würde?
Ohne MATRIX REVOLUTIONS kein Zack Snyder.
3 FROM HELL ist eine nahezu unerträgliche Echokammer, die fast nur aus herausgeschnittenen Szenen von einstig wunderbaren Filmen zu bestehen scheint und sich tatsächlich mitunter in Fanfilm-Sphären bewegt. Früher einmal freche, sprudelnde und frische Ideen werden erneut als Zeitlupenfest und Countryschmankerl serviert. Ein absolut trauriger, unendlicher Film. Auch die Fireflys dürfen nicht ruhen. Aufhören. Bitte. Rest in Peace.
Schnurzöder Parasiten-Blödsinn, der immerhin einen schön blöden und dauerhaft verdatterten Tom Hardy auf der Habenliste hat. Die mittige Motorrad-Jagd sorgt kurz für milde Freude, da sie nicht gänzlich von CGI zerstört ist und mitunter recht drall kommt. Danach gibt es nur noch CGI aus dem Lokus.
Nervte Teil eins noch gehörig mit seiner angeblich philosophischen Komplexität und spirituellen Aufgeblasenheit, so darf das grenzdebile Reloaden sich einfach nur noch hingeben: Der aberwitzige Superman-Star-Trek-Cyber-Punk-Irrsinn setzt sich aus himmelschreiend pathetischen und dramatischen Kampfchoreographien und Digital-Größenwahnsinn zusammen und erzeugt seinen eigenen musikalischen Actionschmelz. Das sieht meistens unerwartet gut aus, manchmal schräg und daneben und selten einfach nur Banane. Aber, wenn Banane, dann geil Banane. Ab dem Auftritt von Monica Bellucci gibt es dann nur noch Verzückung: In einem altertümlichen Set dreht Keanu Reeves als Techno-Bond und Pierce-Brosnan-Double zu einem vibrierenden Beat-Kleister so richtig auf und vermöbelt seine Widersacher mit Schild und Schwert in Klarheit und Prägnanz, damit sich dann daraus eine super beknackte und geile Digital-Auto-Hatz entwickelt. Eine sensationelle Spinnerei aus der Datenhölle. Das ist Pulp Fiction.
Im Abspann stilisiert sich KUNG FU KILLER als Abgesang und Danksagung an das große Hongkong-Kino von damals: Der Film gibt sich sogar Mühe ein würdiger Vertreter zu sein, aber man sieht eben auch die Mühe, die Mühsamkeit: Das Grading ist lapidar, die Bilder meist zum Wegschauen, der Film sieht wirklich scheiße aus, die Kämpfe sind mal rasant, manchmal ausgestellt albern, manchmal zu offensichtlich getrickst. Die Ideen dahinter aber immer charmant. Das große Problem ist nur: Wenn sich die Kämpfer über die Dächer schwingen oder LKWs trotzen, dann weiß man einfach, dass Jackie Chan das damals alles wirklich gemacht hätte, hier fliegt man mithilfe von Greenscreens. Das tut mehr weh als jeder Schlag.
Der Film für den Aufbruch. Ein Film wie ein Mixtape. Eine Auto-Radio-Show. Der Cowboy ist diesmal kein Außenseiter mehr, sondern er wird beklatscht. Doch kann die Action mit BULLITT, DEATH PROOF, THE DRIVER und Co. einfach nicht im Entferntesten mithalten, obwohl das im Prinzip ja schön ist, dass der Film eine einzige (durchwachsene) Actionszene ist. Easy Listening von anno dazumal.
Robert Englund stöckelt mit zwei linken, verdrehten Beinen wie ein ramponierter Krebs durch seine Wäscherei; Der Meister der Ekstase und der Eskalation Regisseur Tobe Hooper inszeniert mit THE MANGLER leider einen drögen Vorstadt-Horror, der zumindest für achtbaren Gore und eine ordentliche Portion Neben-Der-Spur zu haben ist.
Ein Film wie Schaschlik in der Hirnwindung: Obwohl Nic vom FBI verfolgt wird, setzt er sich gemütlich in eine Bar, um Jessica Biel kennenzulernen, die er so lange anbaggert, bis die perfekte Anmache dabei herauskommt. Ein Potpourri der Manipulationskunst. Cage als Pick-Up-Maestro. Genuss. Das letzte Drittel von NEXT ist dann nur die Vorausschau in die Zukunft, für die sich unser Hauptdarsteller dann aber nicht entscheidet, wenn die Handlung also einsetzt, dann ist NEXT zu Ende. Das muss man sich erstmal trauen. Ein erzählerischer Offenbarungseid, ein Schlusspunkt. NEXT ist das Fanal von Digitalkönig Lee Tamahori.
In der ersten Hälfte werden die Effekte noch sorgfältig inszeniert und in die Geschichte eingebettet, auch die Erzählung weiß durchaus für Momente in ihren Bann zu ziehen, doch mit der Erreichung der längeren Laufzeit verebbt die Faszination, das Geheimnisvolle wird von kindischem Budenzauber überlagert, bis schlussendlich alles in einem peinlich-infantilen Finale versandet. Tatsächlich können die absonderlichen Kinder keine Sekunde mit Harry Potter - trotz der dritten Zusammenarbeit von Potter-Kameramann Delbonell mit Tim Burton - mithalten. Schaler Schmu.
Stuntgigant und Regisseur Stanley Tong haut einem spätestens im Finale dann die Kinnlade runter: Das sind Stuntmeisterschaften aus der Jackie-Chan-Liga, also Best of the Best; wäre der Film doch sonst bloß nicht so unwitzig, behäbig und nervig. Aber: Für Actionfans gibt es Herzklopfen.
TIME TO HUNT ist sequenzweise von inszenatorischen Ideen gekennzeichnet, die aber in der Aufgeblasenheit der bunten Farbgebung, der heulenden Musik und der angeberischen Soundhuberei untergehen. Im Kern ist TIME TO HUNT einfach nur zäher Style-Kitsch für Style-Fritzen: Für Fans von DRIVE eben. Boring to the fullest.
Das Hirn gibt auf: Schwülstig-schwelgerischer Edelpompkitsch, der eine unnachahmliche Verschmelzung von Dilettantismus und Anbetungswürdigem vollzieht. Der Film sieht so traumhaft schön aus, dass es nicht zum Aushalten ist. Lauter Säuselei, Schauspielgehabe, Sinnlichkeit, Peinliches. Ohne Pause. Es hört einfach nicht auf. Unnachgiebig. Oder wie es eine der Figuren perfekt zusammenfasst: Parfümierter Pudding. Ein Film für mich.
Wenn der Bösewicht hier zu Anfang mit seinem Batmobil alles zu Mus fährt, dann fragt man sich zurecht, ob London jemals zuvor so prächtig in der Nacht geglitzert hat. FAST 6 ist sowieso ein Film, der in der Nacht spielt. Nur einmal gibt es Rambazamba am Tage, nämlich dann, wenn ein Panzer einen ganzen Highway unter Beschuss nimmt. Dann scheppert es und der Film geht in die Vollen. Die Action ist diesmal so teuer, wie nie zuvor, wenn auch manchmal zu abrupt und unmotiviert zu Ende. Im Finale aber wird dann die Partnerschaftlichkeit der Gruppe und Familie vollends unterstrichen und ausgekostet, wenn sie nämlich einen fetten Brummer vor dem Abheben hindern, dann verzahnt sich die Action gleichermaßen virtuos sowie zwingend und findet eine ganz eigenes Wechselspiel von handgemachten Stunts und digitalem Bombast. Und wenn dann in den letzten Minuten eine wahrliche Feuerbrunst entfacht wird, die zum Teil durchaus digital ist, aber nie über Gebühr, dann entsteht wieder dieser unnachahmliche Glanz in der Dunkelheit. FAST 6 ist definitiv ein Juwel der Nacht.
Ab dem 5. Teil entwickelte sich die FAST-Reihe in Richtung vollen, prallen Actionkinos, also Kino, abseits von bloßem Rennfahren und Tunen, in dem zwar immer Autos eine entscheidende Rolle spielten und spielen mussten, aber sie eben nicht mehr zwangsläufig im Mittelpunkt standen, sondern nunmehr das Benzin einer Actionszene waren, aber nicht mehr dessen treibender Motor. Autos als Vehikel für aberwitzige Stunts und krachende Eskapaden, für Actionkino, das sich über den Globus verteilt, welches sich in den Gefilden von James Bond und Ethan Hunt verortet. Und wenn in Rio De Janeiro eine ganze Stadt via Tresor weggeholzt wird, Massenkarambolagen provoziert werden und brenzligste Autostunts vollführt werden, dann löst das FAST-Actionkino auch Versprechen ein, mit denen sich vielleicht nicht mal mehr die Vorbilder messen können. Action, die man gesehen haben muss. Die Würde des splitternden Glases. Ein Angriff auf die Actionkrone.
FERRIS BUELLER'S DAY OFF zwingt den Zuschauer dem privilegiertesten Spießbürger, provinziellsten Kleingeist und eiskältesten Vollnarzissten dabei zuzusehen, wie er seine Freunde manipuliert, seine Freundin quasi betrügt - die eigentlich auf seinen besten Freund steht, woraus der Film nichts macht - seine Eltern verarscht, seine Schwester erniedrigt und seinen besten Freund in die Depression treibt. Ferris wird aber nicht problematisiert, sondern ist der absolute Man, ein schmissiger Draufgänger, der die Welt beglückt und sogar mal einen noch spießigeren Tag hat - man geht zusammen ins Museum - als seine Eltern. Der heißeste Scheiß eben. Wenn es dann mal lustig sein soll, dann bimmelt und bommelt die Muzak wie auf dem Jahrmarkt. Ganz schlimm. Die achtbaren Bilder und den sorgfältigen Schnitt hat FERRIS BUELLER'S DAY OFF nicht verdient. Lange keinen Film so ausgestanden. Cordhosen-Kino. Schauerlicher Reiche-Leute-Kitsch.
Die nahezu bondige Eröffnungssequenz erinnert mich immer ein bisschen an den James-Bond-Film LICENCE TO KILL, für einen Actionfilm also eine bestmögliche Referenz und ein formidabler Einstieg. In der Mitte des Films gibt es nochmal ein knackiges Rennen durch die City, das dem Treiben via GPS sogar eine gelungene, nachvollziehbare Übersichtlichkeit gibt, doch ab diesem Zeitpunkt scheint der Film nur noch in der Nacht zu spielen oder in hässlichen CGI-Tunneln, die nicht einmal, sondern gleich zwei Mal für eine Actionszene und das Finale herhalten müssen, was maximal an SPEED RACER, aber nicht an erdiges Actionkino, erinnert. So verspielt sich der vierte Aufguss der Car-Action-Reihe den über die erste Hälfte gesammelten Bonus schlussendlich gehörig und verpufft wie bräunlicher Rauch aus einem stotternden Auspuffrohr in der sengenden Hitze.
Die Action ist nicht schlecht, aber erinnert dann doch zu sehr an die Formel-1 oder DTM, stellt also mit Rennautos im Wesentlichen das an, was Rennautos eben so tun, was halt irgendwann ermüdend ist. Und: Wer dachte, dass Paul Walker eine schauspielerische Nulpe wäre, wird eines Besseren belehrt: Der - wie ein 35-Jähriger Creep aussehende - Leading Man Lucas Black, könnte ihn wohl kaum müheloser unterbieten; blöder dreinschauen, freakiger lächeln und schludriger spielen ist schlicht einfach nicht möglich. Es wird wirklich Zeit, dass Vin Diesel wieder die Sache in die Hand nimmt.
Eine ziemlich kleingeistige, altbackene, verlogene, flache, uninspirierte, unkomische und geschwätzige Komödieneskapade. Auch ein Fan der 90er Jahre muss konstatieren: Es ist gut, dass sie vorbei sind.
2 FAST 2 FURIOUS ist vor allem laut und grell; die wesentlich teurere Fortsetzung, die wie auf Koks zu sein scheint, geht einem gehörig auf die Nerven: tosende Scheißmusik ohne Punkt und Komma, Tyrese Gibson als unendlich viel sabbelnder Vollschwachmat und keine einzige Actionszene mit Druck und Verve. Und tatsächlich: Vin Diesel fehlt.
Die letzte halbe Stunde des Films ist einfach der Wahnsinn: Regisseur Rob Cohen entkoppelt seinen Film nahezu vollständig von seiner funktionierenden, aber wenig originellen Undercover-Cop-Story und zelebriert handgemachte, die Kamera zum Rattern bringende und benzingetränkte Vollblutaction, die jeglichen offenen Konflikte in ein Actiongeflecht überträgt; der Film kommt schlicht einfach nicht mehr zum Stehen und die Reifen schreien, heulen und dampfen ohne Ende. Actiontechnisch extrem unterschätzt, ein Klassiker des Rennfahrerfilms. Deftiges Kino.