der cineast - Kommentare

Alle Kommentare von der cineast

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    der cineast 26.04.2020, 22:49 Geändert 29.04.2020, 19:12

    Mittlerweile finde ich, dass Jason Bateman ein ausgezeichneter Schauspieler und Komödiant ist. Auch, wenn die Chemie zwischen Rachel McAdams und ihm einfach nicht stimmig ist und der Film sich nach einer sehr vergnüglichen ersten halbe Stunde so ein bisschen verliert, ist das doch ein mitunter amüsantes Happening, das sogar ein wenig kompetente Action zu bieten hat, der Stil spielt hier die Musik, die Geschichte irgendwann überhaupt nicht mehr. Da das alles clever sein soll: Verhoben.

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      der cineast 26.04.2020, 05:47 Geändert 26.04.2020, 05:59

      Regisseur Chuck Russell (A NIGHTMARE ON ELM STREET 3) machte mit THE SCORPION KING einen der erfolgreichsten Filme des Jahres 2002; seine extrem sandige, flotte und actionreiche Abenteuersause ist ein vergnüglicher Trip, der vor allem von seiner launigen Regie und abwechslungsreichen Visualität lebt. Russell adelt die beknackte, überschaubar gut gespielte Geschichte schlussendlich auch noch mit einem fast schon fulminanten Finale. Ein handwerklich gelungener Trivialfilm, der im heutigen Kino schlicht undenkbar wäre. Auch dabei: Ralf Möller.

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        der cineast 25.04.2020, 18:46 Geändert 25.04.2020, 20:08

        In den druckvollen - offensichtlich getricksten - prallen Plansequenzen, die wirklich nicht mehr aufzuhören scheinen, können auch die Details überzeugen: Die Schüsse klirren und pfeifen, die Tritte dröhnen, die Schläge kommen Katapulten gleich. EXTRACTION ist aufgrund dessen eine gute halbe Stunde lang auch wirklich spannend, die Action wird zum Fieber und zieht an und mit ihr der Puls; dass der Film solch eine fesselnde Dynamik im Dauerfeuer seines krawalligen Finales nicht mehr übertrumpfen kann, ist zu verschmerzen. Ein gelungener Knallfrosch.

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          der cineast 24.04.2020, 01:00 Geändert 24.04.2020, 01:02

          THE CHRONICLES OF RIDDICK ist gut gescoret, durchweg temporeich und im Prinzip eine zweistündige - mal mehr, mal weniger gelungene - Actionszene, die in einem Mix aus schönen Sets und digitalem Quark stattfindet. Durchwachsen, rastlos, griffig.

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            der cineast 23.04.2020, 03:47 Geändert 23.04.2020, 04:00

            THE WITCHER ist jämmerlich inszeniert und geschrieben, das Casting ist unvorteilhaft, austauschbar oder eben hölzern bis zum Anschlag. Der käsige Magier-Budenzauber ist höchstens esoterische Fantasybelletristik vom Grabbeltisch, die gerne komplex und groß erzählen würde. aber die Tiefe eines Jump 'n' Run-Spiels besitzt. Der verlorene Humbug lädt zum Schmunzeln und Kopfschütteln ein, selbst für eine Verdammung reicht es nicht, auch wenn diese gewiss im Sinne des besonders tief intonierenden Witchers wäre, der selbst einem Batman basslastige Konkurrenz macht und diesen deutlich mit seinem prächtigen, weißen Zotteltierhaar in die Schranken weist.

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            • 7 .5

              Die herzliche Chemie, das rührende Zusammenspiel, das sinnliche Ineinandergreifen von Jimmy und Kim kann man sich kaum ergreifender wünschen, niemals zuvor war ihre Existenz ohne den anderen so unmöglich wie hier: Die herausragende, die beste Staffel BETTER CALL SAUL ist eine Wundertüte ihrer Liebe; aufbrausend, spielerisch und zärtlich schwingen sie über scheinbar unüberwindbar, sehr lustig und haarsträubend spannend erzählte Hindernisse hinweg, kleine und große Höhepunkte ihrer Partnerschaft bestimmen die zehn wunderbaren Folgen. Lange war kein Paar in der Serienwelt so füreinander bestimmt. Ihr Witz und ihre Liebe haben unendlich viele Wahrheiten. Sternstunden.

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                der cineast 22.04.2020, 03:05 Geändert 22.04.2020, 03:10

                Im Angesicht solch epochalen Kinos wie STAR WARS: EPISODE 1 erscheint STAR TREK: NEMESIS natürlich noch hüftsteifer und oller als ohnehin schon, wobei nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass im Rahmen der - mit entsetzlichem Humor, stets einer zu langen Spielzeit und viel Laberei ausgestatteten - Picard-Ära NEMESIS reichlich Weltraumaction zu bieten hat, einen zwingenden Konflikt und ein atemloses Finale und sich somit als verdienter Rentner-Eintritt in den Ruhestand empfiehlt. Ohne Patrick Stewart wären die Filme aber tatsächlich schier unaushaltbar.

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                  STAR TREK: INSURRECTION ist ein schrulliges und schnödes Debakel und der mit Sicherheit lachhafteste, schwächste und ermüdendste Film der Serie. Narkotisches Kino. Durch und durch.

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                    der cineast 21.04.2020, 03:34 Geändert 21.04.2020, 14:21

                    STAR TREK: FIRST CONTACT ist der seriöse - manch Verirrter würde sagen vorbildliche - Versuch von Trashlegende und Unschauspieler Jonathan Frakes STAR TREK zu ernsthaftem Sc-Fi-Kino hin umzudeuten, wobei der fluffige und unernste Charme der Serie ein wenig flach fällt, der Film erheblich düsterer wird und in seinem Vorhaben - der Reihe eine besonders existenzielle, weniger romantische oder abenteuerliche Note zu verleihen und an große Klassiker des Genres zu gemahnen - sogar noch alberner. Als schnurriges Weltraumabenteuer - mit leichtem Glanz und manch visueller Idee - taugt FIRST CONTACT aber natürlich schon. Knuffig sind die hilflosen Terminator-Hellraiser-Borgs ja irgendwie doch.

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                    • 5 .5
                      der cineast 21.04.2020, 00:54 Geändert 21.04.2020, 00:55

                      Der sich in der ersten Hälfte als furchtbarer, dramaturgisch extrem unbeholfener Fernsehfilm gerierende STAR TREK: GENERATIONS, wird erst im zweiten Teil zu Kino: Ein gut getrickster Crash der Enterprise hat Ambition und bereitet Freude, Captain Picard kommt dann sogar noch ins surreale, grünlich und rot glitzernde Traumland der Sehnsüchte, das unangenehm und geradezu gruselig funkelt. Hier trifft er auf unseren alten Kumpel Kirk, mit dem er dann auf Pferden durch die Prärie peitscht. Auf einmal scheint alles möglich. Und der Film ist ein einziger, wunderschöner und unaufgeregter Stillstand und Fluss. Zu guter Letzt gibt es dann den sagenhaftesten Drei-Opas-Kämpfen-Gegeneinander-Showdown der Filmgeschichte. Mochte ich schlussendlich dann doch sehr.

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                        der cineast 20.04.2020, 05:40 Geändert 20.04.2020, 05:44

                        Überraschenderweise ist LAND OF THE LOST nicht nur ein teurer, sondern auch unbekümmerter Abenteuerfilm geworden, soll heißen: Selbst, wenn man Will Ferrells köstlichem Schabernack nichts abgewinnen kann, dann erwarten einen liebevolle Sets und spielbergsche Secondhandaction. Gegen Ende hin fällt dem schlecht besetzten Film dann leider nicht mehr viel ein und seine vorher charmanten Ideen erschöpfen sich durch Wiederholungen. Dennoch: Kompetenter Stuss.

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                        • 7

                          Die 3. Staffel OZARK läuft tatsächlich zu einer solch sensationellen Hochform auf, dass es die Serie mit einer schon schwindelig machenden Leichtigkeit schafft, dass manch prätentiöser Serien-Konkurrent vor Neid erblassen muss: Zerstörerischen Machthunger kombiniert sie mit menschlichem Schmerz, die pochende Dramatik einer Situation lässt sie kunstvoll in einem wundervoll garstigen Witz verhallen. OZARK ist so komisch, so echt und so wahnsinnig drüber, dass es einem zuweilen doch den Atem stocken lässt. Neben BETTER CALL SAUL hat die Serie zudem auch die vielleicht beste Frauenrolle unserer Streaming-Tage im Köcher: Mit dem Glühen und Leuchten, der schillernden Ausstrahlungskraft und widersprüchlichen Gefährlichkeit, der Superperformance einer Laura Linney als Wendy, kann derzeit höchstens noch eine Rhea Seehorn mithalten, so einzigartig und anbetungswürdig wird sie in Szene gesetzt und eingefangen: OZARK spielt sich spätestens jetzt und endgültig in die Herzen. A big show.

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                          • 6 .5

                            Laura Linney ♥

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                              Ich will mit niemandem befreundet sein, der das lustig findet.

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                              • 4 .5
                                der cineast 09.04.2020, 19:02 Geändert 09.04.2020, 19:04

                                Es ist eben doch ein eklatanter Unterschied, wer unter dem Firmennamen Studio Ghibli inszeniert: ARIETTI ist wie ein zahmer Prolog, ein naives Ausprobieren eines unerfahrenen, recht uninspirierten Regisseurs, der weder seinen Charakteren, noch seiner Erzählung eine Tiefe einverleiben kann und Versatzstücke eines Miyzakischen Kinos herunterbetet; so plätschert die schnöde Kopie ARIETTI an einem vorüber wie ein stiller Bach, der momentweise verstohlen glitzert, aber nie in einen Fluss oder in ein Meer mündet.

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                                  der cineast 09.04.2020, 06:01 Geändert 09.04.2020, 06:08

                                  LA CASA DEL PAPEL ist eine halbgare Soap-Opera, die auf Big-Heist gebürstet wurde und sich höchstens als Rosamunde-Pilcher-Tatort-Mix empfiehlt. Die Serie sieht wirklich total aus wie öffentlich-rechtliches Fernsehen, das mal bisschen stylish sein will und eben nicht wie High-Class-Entertainment. Eine schlechte Folge DEXTER bietet dann immer noch mehr Thrill. Kurzweiliger, bedeutungsloser, schlecht fotografierter Schmarrn.

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                                    der cineast 07.04.2020, 01:20 Geändert 07.04.2020, 05:16

                                    Wenn Amerika so einen fast schon pathologischen, von Pathos durchtränkten Militär-Ulk zum Quadrat loslässt, dann wird gebuht, wenn China das macht, dann ist es plötzlich der heiße Actionshit. 150 Minuten in militärischer Kampfmontur, 150 Minuten bleihaltige Gefechte, Panzerhatzen, Duelle von Kriegsschiffen und ein Aufgebot an Fahrzeugen und Hubschraubern, wer hier und warum und gegen wen fightet? Keine Ahnung. Ab und an gibt es eine launige Action-Kapriole, ja, aber trotzdem ist der Film eine angebrannte Bockwurst, denn Action bedeutet eben auch das kreative Überwinden physikalischer Grenzen oder das in den Kontext setzen von fremden, scheinbar nicht zueinander passenden Gegebenheiten: Ein wild reitendes Pferd in einem Hotel zum Beispiel oder ein Sportflitzer, der durch ein Kaufhaus brettert, hier aber gibt es eben nur pornographische Militär-Dröhnung. Das ist kein Actionfilm, das ist Hardcore-Stumpfsinn aus Goremannshausen. Dante Lam ist überaus überschätzt. Staatskino.

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                                      der cineast 06.04.2020, 06:07 Geändert 06.04.2020, 06:13

                                      Wenn Columbo mit filmischen Mitteln, also dem Schneiden, Zurückspulen und Vergrößern des Bildes einen Mordfall klärt, dann handelt es sich dabei um einen eingreifenden filmischen Vorgang, um bearbeiteten Film im Film, Columbo ist hier somit Cutter und Regisseur seiner eigener Folge, ein schelmischer Kniff.

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                                        der cineast 06.04.2020, 01:47 Geändert 06.04.2020, 01:51
                                        über Congo

                                        Missraten und misslungen inszeniertes und produziertes Afrika-Abenteuer aus dem Hause Marshall/Kennedy, bei dessen Drehbuch nach einem Buch von Michael Crichton so einiges schiefgegangen sein muss: Erst hat Bruce Campbell ein ausgerissenes Auge in der Hand und dann gibt sich CONGO als fluffiges und handzahmes Kinderabenteuer mit Menschen in flusigen Affenkostümen aus, die mit niedlich großen Augen glotzen und Babyhumor versprühen, um dann am Ende wieder affige und blutige Monkey-Exploitation zu sein. Ein absolut kruder Mix, der leider nie affengeil wird. Der stullige Hauptcharakter - ein Affenweibchen, das Martinis trinkt und Zigarren raucht - hats mir dann aber doch irgendwie angetan. Plumpsklo-Kino.

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                                        • 5 .5
                                          der cineast 05.04.2020, 22:10 Geändert 05.04.2020, 22:11

                                          Ein gut besetzter Katastrophenfilm, der seine Stars absolut verschenkt und in die zweite Reihe stellt. Der notorische Langweiler und Regisseur Richard Lester hat im Prinzip auch wenig Interesse an Action oder Katastrophe, ihn reizt der Thrill der Bastelei an der Bombe und schenkt einem gewohnt fantastischen Richard Harris ein paar schöne Knipsereien am Bombendraht. Ein unaufgeregter, zu lässiger, nüchterner, sehr okayer Film.

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                                          • 3 .5
                                            der cineast 04.04.2020, 21:10 Geändert 04.04.2020, 21:12

                                            TRIPLE FRONTIER ist ein herausragend langweiliger und eintöniger Film: Regisseur J. C. Chandor etabliert sich hier keineswegs als Actionregisseur oder als Garant für schwüle Abenteuer mit psychologisch ausgearbeiteten Dynamiken in Extremsituationen, die Action ist wirklich gerade Mal so Serienstandard, sein Film fühlt sich zudem an wie eine gescheiterte, schlecht geschriebene Mini-Serie, die reich ist an arm skizzierten Charakteren und Konflikten. Das Schauspiel der guten Besetzung spottet zuweilen jeglicher Beschreibung und Ben Affleck narkotisiert sich in den Zustand der Arbeitsverweigerung. Poor directing and acting. Seriously.

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                                            • 5 .5
                                              der cineast 04.04.2020, 04:31 Geändert 04.04.2020, 04:35

                                              Adam Sandler bewegt sich schreiend und keifend durch eine Stadt und Welt, die sich in einem Zustand des beständigen Glitzerns und Spiegelns befindet, als würde er im inneren eines Opals umherwandeln, dessen Lichtbrechungen zu Unebenheiten, Verzwickungen und Irrtümern führen; UNCUT GEMS geht diesen Weg kompetent und mit einem ästhetischen Konzept für einen Menschen, der sein Umfeld nur in rasender Schnelligkeit ertragen kann, der das Problem zum Atmen braucht und nur durch die gläsernen, gebrochenen Schichten eines Diamanten schaut. UNCUT GEMS ist im Prinzip ein interessanter Film, ein Stoff, der nach einem Martin Scorsese oder Paul Thomas Anderson schreit, weswegen die Regisseure auch versuchen die Tricks und inszenatorischen Kniffe ihrer Vorbilder nachzustellen, es sind oberflächliche, zum Scheitern verurteilte Versuche, die UNCUT GEMS schlussendlich davor bewahren ein guter Film zu sein. UNCUT GEMS ist kein Unikat, sondern höchstens eine geschliffene Fälschung.

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                                                der cineast 02.04.2020, 06:54 Geändert 02.04.2020, 23:44

                                                Der ganze Schick und Schmuck eines Mafiaepos scheint aus THE IRISHMAN herausgewaschen zu sein, das ist insofern besonders, als dass der wohl prägendste Stilist dieses Subgenres immerhin und mindestens den Aufstieg in einem derartigen Milieu in glamouröse, flamboyante Bilder hüllt von denen sich Scorsese selten ästhetisch, höchstens narrativ zu trennen vermag. In THE IRISHMAN könnte der Blick auf seine Hauptfigur nicht trister sein: Ein alter, kümmerlicher De Niro brabbelt von alten Tagen, aschfahl und bleich sitzt er da, selbst in der Blütezeit seiner Jugend ließ er den Feind Gräber ausheben, um sie dann zu erschießen. Scorsese hat nicht mal mehr ein Interesse daran etwas (vermeintlich) Schönes, etwas Glanzvolles aus dieser Welt zu erzählen, die Mafiosi sind auch in ihrer Erfolgsphase schon verstorben, mit einer Frau wird nicht mal mehr geflirtet, sondern sie sich direkt unter den Arm geklemmt, der bejammerte Verjüngungseffekt spiegelt diese Fremdheit, diese Gläsernheit, diese Vertrocknung folgerichtig wider. Die Zeit dieser Epen ist vorbei, die Zeit dieser Schauspieler ist vorüber und Scorsese verabschiedet sich in all seinem Schmerz. Ohne Rührseligkeit. Rührend, weil klug. Kaum auszuhalten. Ein Film von Größe.

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                                                  der cineast 31.03.2020, 00:43 Geändert 31.03.2020, 00:45

                                                  Nur wenige dreidimensionale Figuren tummeln sich in der Welt der NARCOS; war die erste Staffel noch ein aufregendes Porträt Kolumbiens, ein Porträt eines Landes gebeutelt von Terror, Korruption und Drogenkartellen, so fokussiert sich der zweite Akt noch deutlicher auf Pablo Escobar und auf eine sehr geringe Zeitspanne, weniger kann kaschiert werden, dass die Charaktere nicht viel Abseits von Gangsterei, Markigkeit oder Coolness zu bieten haben, was zunehmend stärker ins Gewicht fällt: Wagner Mour muss die gesamte Serie alleine stemmen, zusammenhalten und bündeln, denn das Katz-Und-Maus-Spiel flacht minütlich weiter ab, eine Kunst, dass er und die Serie dabei nicht untergehen. Er liefert eine nachhaltige Show, ist die Show, ist die Serie, doch drumherum wird das Eis dünner, die Dramaturgie fahriger, all das ist nicht mehr so aufregend, es fehlt das Leben; Schicksale Abseits der Polizei, Abseits von Kartellen, über Menschen hat NARCOS nicht viel zu sagen, sie kennt nur einen Mann, hervorragend gespielt von Mour: Pablo Escobar. Eine zwiespältige Verehrung.

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                                                  • 5 .5
                                                    der cineast 27.03.2020, 03:05 Geändert 27.03.2020, 16:55

                                                    Die Serie hat ihr stimmiges und stimmungsvolles Konzept aus den Augen verloren. Tatsächlich verlässt sie in der zweiten Staffel stellenweise ihr einmaliges Gespür für die spleenigen Facetten und bemerkenswert beobachteten Nuancen ihrer Figuren, für ihr (un)spektakuläres Zusammenspiel und Wirken, auf eine unelegante Weise werden Forschungsprozesse nicht weiter vertieft, Hauptfiguren zu Randerscheinungen geschrieben und der ausgefeilte Interviewprozess vollends vernachlässigt, um sich einem kompetenten, aber doch recht konventionell inszenierten Krimi zu widmen, der das Besondere der Serie schlichtweg verwässert und auflöst. In den schwächsten Stücken hat die 2. Staffel MINDHUNTER etwas von einem handelsüblichen Tatort, Finchers mehr als kompetenter Einstieg und das irre spannende Finale retten die zweite Runde der MINDHUNTER dann doch noch vor einer wirklichen Enttäuschung.

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