der cineast - Kommentare

Alle Kommentare von der cineast

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    der cineast 22.10.2020, 04:53 Geändert 22.10.2020, 04:55

    Abel Ferrara ist Michael Mann: Stylischer Gangster-Kitsch in bläulicher Färbung. Das Synthiegeschäume und die völlig abgekaute Geschichte beschädigen die theoretisch ansprechende Interpretation eines Gangsterbosses von Christopher Walken nachhaltig.

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      der cineast 22.10.2020, 00:58 Geändert 22.10.2020, 01:02

      Der Humor des Films ist schon Cringe-Stufe 1: Pupsende Digital-Löwen und kotzende Kürbisse. Die zerfahrene, sich erst morbide gebende, Geschichte wildert sich durch Harry Potter und Co. und das Casting des Films setzt ihr die Krone auf; Jack Black und Cate Blanchett harmonieren wie Kürbis und Heckenschere und Kyle MacLachlan darf leider auch erst ganz zum Schluss die Bühne betreten und wird in einem völlig bedepperten Showdown verheizt, der auch das gruselige Potential des Films völlig unter Wert verkauft. Fantasygrusel aus der Mottenkiste, wenn auch manchmal süß getrickst.

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        der cineast 18.10.2020, 23:32 Geändert 18.10.2020, 23:35

        Das erste Drittel ist sehr lustig, dann wird es, naja, nett und spießig. Die Komik ist dann fast auch nur noch äußerlich, also es brennt was, es fliegt Kacke ins Gesicht und Wasserbälle schlagen Gesichter blutig. Am Ende gibt es Moral und Schmalz und das Schlimme ist: So richtig böse kann man MEET THE PARENTS nie werden.

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          der cineast 16.10.2020, 05:41 Geändert 16.10.2020, 05:43

          Die Kamera kann sich am Ende kaum von Nicole Kidmans Gesicht verabschieden; zu vieldeutig ihr Blick, zu undurchdringbar ihre Psyche, zu verschlüsselt ihre Gefühlswelt. Dass der interessant fotografierte Film aber noch ein wenig unheimlicher, abgründiger und drastischer hätte werden müssen und das er eigentlich nur eine müde Cop-Story erzählt, lässt einen der schön merkwürdige Film mitunter dann doch vergessen. Ein spröder Traum von Friedkins Gnaden.

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          • 5 .5
            der cineast 15.10.2020, 02:59 Geändert 15.10.2020, 03:04

            Eine kleine Überraschung: Die Szenen sind intensiv, die wenige, aber gut platzierte Action hat Druck, die Verschwörung ist spannend und die Stunts sind weitaus gefährlicher als man meinen könnte, zudem powert nicht aus jedem Gullideckel ein maulender Dröhnscore, sondern es machen sich mal wieder Geigen breit. Ein Großstadtkrimi aus der kleinen, bis mittleren Budgetklasse, wie er eigentlich schon längst aus dem Kino verschwunden ist, bei dem nur das Ende vielleicht ein bisschen schwächelt. Nicht sensationell, aber schnittig.

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            • 5 .5
              der cineast 03.10.2020, 23:52 Geändert 03.10.2020, 23:53

              FARGO setzt bewusst auf eine skurrile Coolness und Schrulligkeit, die bei der Austarierung von hämischem Witz und betonten Gefühlen, von ernsthafter Spannung und bloßer Überzeichnung, zuweilen ins Schwanken gerät. Keck, drüber, putzig.

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              • 5 .5
                der cineast 02.10.2020, 20:33 Geändert 03.10.2020, 03:38

                Hübsch. Über weite Strecken. Lange keinen visuell in sich so stimmigen Actionfilm gesehen; der Shot, der eine ganze Welt vom ersten Bit bis hin zur Wirklichkeit restrukturiert, ist unfassbar. Und dann tanzt Eiza González
                im Pool und der Film gibt sich sogar als sinnlich zu erkennen. Vin Diesel hat die nötige Power und Physis und der Film geht wirklich nie vom Gaspedal, ein Genuss in blau und rot. Ein an Marvelfilme erinnerndes zu digitales CGI-Finish schadet der Sause erheblich und alles verpufft in mehligem Pulver.

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                • 9

                  Als hättest du noch nie einen Film gesehen.

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                    der cineast 24.09.2020, 01:11 Geändert 24.09.2020, 04:42
                    über Wir

                    Nichts gegen Genre-Gagaismus, aber dann auch bitte saftig. Mit Schmadder und Hingabe. Nicht so blutleer und schnöde. Das klingt auf dem Papier alles schöner als es inszeniert ist; die Familie an sich ist ja schon ziemlich öde, oder besser gesagt durchschnittlich, aber dann ist sie eben irgendwann zwei Mal da, was noch öder ist - oder noch durchschnittlicher. Als Comedy-Groteske einfach schwer misslungen, weil nicht witzig, die Sprüche sind zu breit, das Timing hat einen Klumpfuß, gruselig ist es natürlich auch nicht, weil die Langweiler einfach noch mal da sind, nur halt im roten Overall. Vor allem nervt aber, dass der Film auch eine Botschaft zu haben scheint, also doch schlussendlich bierernst gemeint ist. Die letzten zwanzig Minuten sind zwar super doof, aber dafür wenigstens vergnüglich. Der Rest ist Home-Invasion-Tusche im Malen-Nach-Zahlen-Kurs gepinselt. Plörrig.

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                    • 5 .5
                      der cineast 23.09.2020, 03:30 Geändert 23.09.2020, 03:33
                      über Ma

                      Regisseur Tate Taylor fühlt sich am sichersten in der Schilderung einer Figur, die von Schmerz, Wahnsinn und Traumata geprägt ist und getrieben wird: Octavia Spencers wunderbare Show trägt die einnehmende Geschichte; der undurchsichtige Film zieht einen vollends in seinen Bann, versagt sich aber den Möglichkeiten und Verheißungen, den Versprechungen und Vorausdeutungen des Drehbuchs, wenn ein zwar hartes, aber doch zu unbefriedigend inszeniertes, wenig knallendes Finale ohne Vision die wärmende Glut des Irrsinns in kein brandendes Feuer führen kann. Ein hochinteressanter, gescheiterter, besonderer Film.

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                        der cineast 23.09.2020, 00:09 Geändert 23.09.2020, 00:10

                        Sabschige, sehr kurzweilige und immens temporeiche Schnitzeljagd in blutroter Färbung; mitunter zu angestrengt witzig, manchmal mit Schmackes, immer mit inszenatorischer Freude.

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                          Ein absurdes Grimassen-Inferno. Moritz Bleibtreu - in der entfesselten Turbo-Performance eines Rechtsmediziner-Rambos mit Aggressionsproblem - dessen Gehampel sich für den Komödienstadel empfiehlt und das so glaubwürdig kommt wie das Schauspiel von Erkan und Stefan. Daneben albert ein peinlicher, ganz schlimmer Lars Eidinger herum und zieht debile Fratzen wie eine mechanische Geisterbahn-Sensation. Kurzzeitig tritt sogar Fahri Yardım in den Film und alles wird zur plumpen Seziertisch-Comedy - angereichert mit allerlei Flachwitzen. Ein absolutes Debakel, konstruiert, dass sich die Balken biegen, Serienkillerschlock aus der Videothek, ein Schmierentheater, blamabler Genre-Stuss. Blöder kann ein Film nicht sein. Keine Sekunde gelangweilt.

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                            der cineast 20.09.2020, 22:19 Geändert 26.10.2020, 10:45

                            Der Film hat vor allem darunter zu leiden, dass sein Monster-Krokodil ziemlich süß und doof ist. Nach einer wirkungsvollen, sehr stimmungsvollen Exposition, die die dokumentarisch anmutenden Bilder durch beunruhigende Kamerafahrten und eine getragene Musik konterkariert, findet sich die Touristentruppe auf einer kleinen Insel wieder, von der es kein Entkommen zu geben scheint; ist der erste Krokoauftritt noch überraschend, verkommt der niedliche CGI-Saurus zur recht nichtssagenden Tierattrappe, die keine Bedrohung, sondern eher soliden Trash darstellt. Das finale Duell zwischen dem extrem fehlbesetzten und zahnlosen Hauptdarsteller und unserem Süß-Kroko ist dann noch ein launiger, endlich mal ein bisschen blutiger Schlusspunkt eines soliden B-Movies.

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                              der cineast 14.09.2020, 15:28 Geändert 14.09.2020, 15:28

                              In seinem Abspulen von Männlichkeitsriten erinnert SONS OF ANARCHY zumeist an die ähnlich gelagerte Serie VIKINGS; Ehre, Brüderlichkeit, Männer, die verhindert sind, die gute Menschen hätten sein können. Also alles wie immer. Eine überraschungsfreie, recht fade anzuschauende und gefilmte Bikerei, die manchmal erahnen lässt, nach welcher Tiefe sie wirklich hätte greifen können.

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                                der cineast 08.09.2020, 21:42 Geändert 09.09.2020, 00:06

                                Die Musik von Hans Zimmer klingt wie Reifen in der Schottergrube, zudem ist Schlesingers Film bieder und altbacken inszeniert. Kino von Opa. Für Opa.

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                                • 6
                                  über Tenet

                                  So ehrlich als Filmemacher war Christopher Nolan wahrscheinlich noch nie: In einer Welt in der schon jede Geschichte erzählt wurde, ist es wohl nur noch möglich einen Film zu machen, um einen Film zu machen. Und das ist das große Geheimnis von TENET; Film vorwärts, rückwärts, gleichwärts, seitwärts, alles nur für die Bewegung, damit unser Protagonist einen Film bekommt, das ist eine Auflösung, die kaum schöner sein könnte; Film um des Filmes willen. Sowas muss heutzutage vor den Kopf stoßen. Das kann nicht kapiert werden. Film ohne Ende. Dabei ist es so logisch. Ein Mindfuck. Kein Actionfilm. Ein Filmessay. Ein Actionfilm. Fühlen ohne Kopfschmerzen. Nie war es einfacher.

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                                  • 4 .5
                                    der cineast 30.08.2020, 19:29 Geändert 04.09.2020, 00:59

                                    Mitunter steht die Zeit in diesem Film wie ein stilles Gewässer; WOLF scheut Blut, Fleisch und Haar und kann sich durch Morricone und ein gut spielendes Ensemble, allen voran James Spader, notdürftig retten.

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                                      Überraschend achtbare CGI-Sause, die mit der ganz großen Action erstmal für eine Stunde hinter dem Berg hält und dann eine eisige Schnee-Achterbahn bereithält, die auf schöne Weise kein Ende mehr zu finden scheint. Zudem sind die Turtles ziemlich gut getrickst und der Film ein flutschiger, nicht zu unterschätzender Action-Quatsch. Schon okay.

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                                      • 8 .5
                                        der cineast 23.08.2020, 17:25 Geändert 30.08.2020, 06:03

                                        Es war einmal ... der letzte Kinofilm.

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                                          der cineast 20.08.2020, 02:19 Geändert 20.08.2020, 02:34

                                          Die letzten zehn Minuten haben mich dann emotional völlig umgehauen: Gefühlvolles, manipulatives Erzählen. Große Augen. Und überhaupt das ganze Finale: Die letzten Folgen sind so aus einem Guss, aus einem Schmelz, aus einer Nacht, ein großes Abenteuer in knallbunten Farben; inbrünstig, lustig, voller Gefühl. STRANGER THINGS löst erstmalig seine Versprechen ein. Da vergisst man schon mal die schnöden Monster. Ein Leuchtfeuer.

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                                          • 4 .5

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                                            • 5 .5

                                              Russell Crowe hat mittlerweile ein ganzes Wildschwein im Bauch. Alleine das ist ein Hingucker. Der Film selbst ist recht deftig, hat ein paar gute Car-Crashs zu bieten und die kleinen Schocks sitzen; ein eher lahmes Finale verweigert dem Film dann aber ein Gütesiegel.

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                                              • 4 .5

                                                Die Action wurde mit dem Schlachtermesser am Schnitt zusammengesäbelt; die nächtliche Verfolgungsjagd ist dennoch recht drall und krachig und bietet auf einem Schrottplatz kurze Waghalsigkeit. Ein einsames Highlight, denn mehr Hitchcock und Spielberg waren selten im Mixer. Herausgekommen ist ein Drink mit ungenießbar dicken Brocken.

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                                                  der cineast 27.07.2020, 15:20 Geändert 24.09.2020, 04:44

                                                  Ich mochte, dass einer der Angestellten den ganzen Weg mit den Figuren zurückgelaufen ist, also abgesteckte Genrepfade, die der Film ja auch pausenlos recht langweilig durchwandert, rückwärts läuft.

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                                                    Der Superflop SHOWTIME ist eine etwas altbackene Buddy-Comedy, die nie wirklich lustig wird. Dann aber kommt hinten raus auf einmal eine fette Verfolgung, die kurz die Actionhupe ordentlich zu drücken weiß; der Film ist sehr teuer, sieht ganz gut aus, aber bleibt leider wirklich zu müde und schlaff.

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