der cineast - Kommentare
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Alle Kommentare von der cineast
Mächtig, sich aufbäumend, schwitzend und ekstatisch mordet Mr. Robinson sein Opfer. Nach einem weiteren Mord, da legt er sich selbstzufrieden, von seiner Tat wonnig entzückt lang auf das Sofa, ganz gespreizt und keck. Doch ein Detail hat er übersehen, so muss sich der arglistige, windige und halbseidene Krawattenmörder wieder zurück an den Tatort begeben, er macht sich ganz scheußlich schmutzig, fingert zwischen Kartoffeln und erstarrten Extremitäten umher, die sich ihm widerwillig entgegenrecken. Der Mord ist nicht mehr gefährlich oder Angst einflößend, hat keine Anziehung und keine Bedrohung mehr an sich, er ist einfach jämmerlich, ganz und gar erbärmlich, ein pragmatischer Akt, teuflisch, ja, aber unendlich primitiv und einfältig. Ein göttlicher Schlusspunkt für das Serienkillergenre.
Typisches Erstlingswerk: Eine Ausstellung von Ideen und Können. Miyazakis erster Kinofilm ist eine rauschhafte, verspielte Hatz, die ausprobiert, variiert und versucht. Bei all dem Spaß an der Formulierung, könnte man fast auf die Idee kommen, dass es hier kaum um etwas geht und das sich Geheimnis und Zauber nie so wirklich einstellen wollen. Aber das wäre Blasphemie. Pssscht.
Sonne, Busen und Explosionen: Zwischen hart nervig, schrottig und einer Mordsgaudi ist alles dabei. Die Idee ist gut, das Drehbuch Banane, die Schauspieler wie ausm Porno, aber dafür ballern bis der Arzt kommt und Feuer unter der Haube.
Ein fehlerfreier Film. Ein anbetungswürdiger Urknall. PSYCHO ist das Fundament, Gerüst, Mauerwerk und Dach allem Hoheitlichen des Horrorfilms.
Die Exposition ist so scharf inszeniert und geschnitten, sie legt den Grundstein für einen virtuosen und subtilen Thrill, flirtet mit der Romantic Comedy und fordert die absolute Aufmerksamkeit ein. Im Kreieren von einer unverwechselbaren Rhythmik und den Stufen unterschiedlicher Eskalationsszenarien macht keiner Wes Craven etwas vor, hier räubert er sich in Rasanz und Nonchalantheit ganz unverblümt durch die Genres, als würde sich ein Neuling zum ersten Mal ausprobieren. Hier gibt es nicht nur ein Monster, dem seine größte Waffe - seine Stimme - geraubt wird, nein, hier gibt es politische Verschwörungen, gewaltige Emanzipationen und bitterharte Kämpfe zu bestehen. Und das alles fühlt sich mitunter an wie eine romantische Komödie mit Überdrehungsmotor.
Anfänglich noch kurios und spielerisch, entwickelt sich der Film zu einer lieblosen und schlecht inszenierten Klamotte, die komödiantisches Potential zu Gunsten von fahriger Gemütlichkeit links liegen lässt. Interesse an sorgfältigen Pointen oder Situationskomik, an Action oder Humor abseits von Dusseligkeit gibt es keines. Schlaff.
Schnörkelloser und solider kann man einen spannenden Fluchtfilm via Zug kaum erzählen. Ein ruheloses Treiben mit Ziel und Tempo, ohne Kitsch und Heldenpathos. Frank Sinatra bleibt blass, ist niemals ausgestellt und das macht diesen Film um einen heldenhaften Soldaten so erträglich und angenehm.
Nastassja Kinski als eine metapysische Femme Fatale, die weder einer künstlichen, noch animalischen Welt zugeschrieben werden kann, sie wandelt zwischenweltig durch kunstvolle Sets und bedrückende, wenn auch träumerische Settings, denen man nur im Käfig der Selbsterkenntnis entkommen kann.
Und so steigert sich ONCE UPON A TIME IN CHINA in ein dramatisches Finale von wahrer Virtuosität und Wendigkeit. Wie hier politische Bezüge und Tragik, Komik und Albernheiten neben schwindeliger Kampfkunst und formaler Brillanz spielerisch zusammenfinden, eine Einheit bilden, ist unglaublich. Eine schier schillernde Oper.
AMSTERDAMNED ist fast das 1:1 Remake von dem Edgar-Wallace-Grusler DAS GASTHAUS AN DER THEMSE. Der verknatterte Humor von Dick Maas ist grätenfrei, sein Film aber so atmosphärisch und spannend wie toter Backfisch, nach der auch die Musik klingt. Die kurze Action von Stuntgott Vic Armstrong ist dann aber das Filetstück und zieht den Hals aus der Schlinge. Nach Hause geht es dann mit einem Ohrwurm von Lois Lane. Irgendwo knuffig.
Clint Eastwood ist ein überragender Filmemacher, der zum erneuten Mal ein moralisches Dilemma in eine Wärme und Schönheit übersetzt, die von einem so tiefen Verständnis für die Fehlbarkeit der Menschen geprägt ist, dass es einem mitunter die Sprache verschlägt.
ALITA: BATTLE ANGEL ist ein Film, den man wirklich gerne von James Cameron oder Steven Spielberg gesehen hätte. denn potentiell bietet der Stoff die Möglichkeit für ein zerbrechliches, fragiles Märchen, das in Aufwand und Rasanz zur Romantik findet. Selbst die unvollkommene Regie von Robert Rodriguez bringt einige helle Momente hervor. Aber die eigentliche Attraktion ist das Motion-Capture-Verfahren, das in Alita neue (oder erstmalige) Perfektion erreicht, ihr zuzusehen ist aufregend. Geschmälert wird die Geschichte um Rebellion und Auserwähltsein mit Anklängen bei Romeo und Julia durch den Versuch der Franchiseherausbildung, sodass ALITA völlig banal im luftleeren Raum endet. Da ALITA floppt wird es auch niemals weitergehen. Jeder Funke versandet heutzutage in der Tristesse der Markenbildung.
Als die im Kino sitzenden Kinder mehrerer Geburtstage vor Freude laut anfingen zu stöhnen und zu jauchzen, sie die Namen der Großkonzerne wie Amazon, Google und eBay erkannten, stimmte mich das ein wenig skeptisch und unbehaglich. Konzerne sind nicht per se böse, sie also nicht zeigen zu wollen, obwohl sie omnipräsent sind ist genau so albern wie sie als harmlose Bauklötze zu behandeln und zu niedlichen Schriftzügen in einer kunterbunten Kinderwelt zu verarbeiten, die schon als Matrixbestandteil vorausgesetzt werden. Als die Handlung sich dann ins Disneyland verirrte und die Eigenmarken Marvel, Star Wars und Co. auftauchten, ohne das etwas Schmissiges mit ihnen angestellt wurde, erkannte ich die Hilflosigkeit eines Imperiums, das zurückgeschlagen wurde. In langweiliger Manier beträufelte sich eine Welt mit Traubenzucker, die ausschließlich nur noch sich kennt. Regenbogenfarbene Ödnis.
Vielleicht, und das ist das schönste Kompliment, was man der HAPPY DEATHDAY-Reihe wohl machen kann, hätte es mit SCREAM im unnötigen vierten Teil, wenn auch von mir gemochten Film, in eine ähnliche Richtung gehen müssen, denn noch beknackter und reizvoller kann die altbekannte Prämisse von dem sich immer wiederholenden Tag im Slasher-Kontext kaum sein. Inszenatorisch ist das allenfalls niedlich und schaubar, was aber Wes Craven mit dieser Idee angestellt hätte, leider werden wir es nie erfahren und davon nur träumen können.
Jeremy Renner spielt das wieder so weit weg von Attitüde, gänzlich zurückgenommen und exzellent, dass man glaubt hier einem Megastar des Westernkinos der 50er Jahre zuzuschauen. Der unspektakuläre, aber angenehme Film mündet dann in einem doch unerwartet brachialen und prägnant inszenierten Schlussteil, der nachhallt in der dampfenden Kälte Wyomings.
Ich finde das neue Moviepilot-Design, den neuen Stil schrecklich, ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen. Die Filmseiten sind überfrachtet von Tabellen und Statistiken, das feine und übersichtliche Design mit den an der Seite drapierten Ratings der Freunde ist fahlen und schwarzweißen Anzeigebildern gewichen, obwohl man doch so sorgsam sein Bild nach Farbe und Bedeutung gewählt hat. Eine unnötige unelegante Vereinheitlichung. Dann das Schlimmste: Ratings, die in den schönsten Farben nach Wichtigkeit und Bedeutung leuchteten, sind nun zu einem lieblosen, hässlichen Orange geworden, nichts sticht mehr ins Auge, kein Note hat einen Wert. Ganz traurig, ja freudlos sehen diese Filmseiten nun aus. Dieser neue Stil sollte nicht überleben. Ein Untergang.
Schöne, erbauliche Schmonzette von Ehre, Stolz und Männlichkeit. Hochgradig albern, bieder und kitschig und manchmal sogar ganz süß. Hervorragend besetzt.
Mitunter kitzelt einem THE PROTECTOR 2 in der ersten Hälfte nostalgische Gefühle aus den Lenden und ruft einem alte asiatische Actionglanzzeiten vor Augen, die geprägt waren von dem Feuer und Schabernack eines Jackie Chan, der sich in akrobatischer Albernheit wie kein zweiter erprobte, so unvermutet blödsinnig schön ist die Action hier. Miese und abrupte Computereffekte, grausige Close-Ups und im Finale monotone Dresche zwingen den Spaß dann schlussendlich in die Knie. Tony Jaaein.
Es ist ja nicht so, dass Bugs Bunny und Daffy Duck keine strapaziösen Geister sein können, noch dazu kommt ein kugeläugiger Brendan Fraser und ein Steve Martin, der sich an einer Interpretation von Jörg Kachelmann versucht.
Schnittiger und äußerst böiger Actionheuler von Althase und Handwerksroutinier Rob Cohen. Produziert von Actionfilmproduzentenlegende Moshe Diamont. Das kann einem Actionfan nur gefallen. Kracht und stürmt in altmodischer Tradition und Manier.
Immer wieder zieht mich das artifizielle Setdesign von Stuart Craig, Sean Connery als Großschurke, der das Wetter manipuliert und ein verhindertes, wenngleich auch merkwürdig erotisches Leinwandpaar an. Ein missglückter, kleiner Film, der so sehr neben sich steht, dass seine löchrige Dramaturgie ein unvergleichliches Appeal besitzt. Eine hermetische Welt ohne Menschen, in der es nur Plüschbären und Latexanzüge, Zylinder und Kunstschnee gibt.
Postmoderne, marottenhafte Action-Operette, die zwischen formaler Wahrheit und dem triefenden Kleister der Bedeutungsschwangerheit changiert.
Eine ziemlich schludrige letzte Serienepisode von Dirty Harry: Stuntkoryphäe Buddy Van Horn versucht sich kläglich scheiternd als Regisseur. Das fällt gerade deshalb so viehisch auf, weil der Vorgänger so blendend inszeniert war. Der doch eigentlich veritable Jack N. Green an der Kamera findet eher lustlose Bilder und die Luft ist schon nach einer halben Stunde raus. Einen originellen Einfall gibt es aber doch: Callahan liefert sich eine Verfolgungsjagd mit einem Spielzeugauto. Bye, Harry.
Haben die Filme zuvor immer wieder von maroden gesellschaftlichen Milieus erzählt in denen sich ein konservativer Polizist mit den Errungenschaften unterschiedlicher Emanzipationen herumschlug, so ist der vierte Teil SUDDEN IMPACT nur noch traumatischer Alptraum. Hier ist fast nichts mehr cool, hier tut fast alles weh. Diesen urbanen, amerikanischen Beat zwischen Feinsinn und Härte, aus Rohheit und Sensibilität bekommen wohl nur ganz wenige so wie Eastwood hin: Hier gibt es Grusel und Wahnsinn um vereinsamte Lichter herum, die im Finale mit der wunderschönen (menschlichen) Schwärze ringen. Abgewrackte Poesie. Ein Highlight.
Tatsächlich stellt schon die Vermutung und die Möglichkeit einer Handschrift mittlerweile einen Flop im Blockbusterkino dar. Und Guy Ritchie ist wahrlich einer der wenigen, letzten Regisseure, die in diesem Millionenbereich einen Film machen dürfen, der eigene Noten und Gestaltungsmittel besitzt. Und fast wäre es sogar ein guter Film geworden: Richies' KING ARTHUR ist wie einmal mit dem Highlander, Robin Hood und Peter Jackson Kokain ziehen. Es gibt weirde Monster, ein blutbesudelten Jude Law und Haue mit Schmackes. Im Finale und Schlusskampf mit dem dämlichen Ghostrider drückt Richie dann aber doch noch auf die Marvelknöpfe: Egale Digitalfights in öder Gestaltung, wenn aber auch von zarter und zahmer Beklopptheit. Trash geboren aus Millionen.